Saru Titmouse Geschrieben 18. Januar 2004 Geschrieben 18. Januar 2004 @Gimli Deswegen kann einem Boromir ja auch leid tun. er will nur das beste für sein Volk, aber dabei verursacht er nur noch grösseres Unheil. Aber wenn mans so sieht: Wenn wegen ihm Frodo nicht allein mit Sam nach Mordor gegangen wäre, wären Ari und Co. ja auch mitgekommen und sie hätten dann an anderer Stelle gefehlt(Helms Klamm,Pfade der Toten...). Zitieren
Brennil Geschrieben 19. Januar 2004 Autor Geschrieben 19. Januar 2004 mae govannen @Saru Original von Saru Deswegen kann einem Boromir ja auch leid tun. er will nur das beste für sein Volk, aber dabei verursacht er nur noch grösseres Unheil. Aber wenn mans so sieht: Wenn wegen ihm Frodo nicht allein mit Sam nach Mordor gegangen wäre, wären Ari und Co. ja auch mitgekommen und sie hätten dann an anderer Stelle gefehlt(Helms Klamm,Pfade der Toten...). --------------------------------------------------------------------------------in einer gewissen Hinsicht schon. Aber 1. Boromir wollte natürlich sein Volk retten! Das war sein erster Gedamke,"Gondor"! Aber SAURON hat ihn mit seiner liebe zu seinem Land,Volk,Vater,...seinen Verstand "geraubt". Zitieren
Aglandiel Geschrieben 19. Januar 2004 Geschrieben 19. Januar 2004 Saru Aber wenn mans so sieht: Wenn wegen ihm Frodo nicht allein mit Sam nach Mordor gegangen wäre, wären Ari und Co. ja auch mitgekommen und sie hätten dann an anderer Stelle gefehlt(Helms Klamm,Pfade der Toten...). Naja, ich würde mal sagen, früher oder später wäre wohl jeder der Gefährten schwach geworden (außer Sam natürlich ). Boromir war halt bloß der erste! Hinweise darauf: 1. Frodo wird schon früh zu verstehen gegeben, dass er die Sache allein durchziehen muss (z.B. von Galadriel und von Gandalf: "der Feind nähert sich von außen und von innen" "diese Aufgabe ist allein für dich bestimmt" usw.(frei zitiert) 2. Mir persönlich erscheint es so, als sei Aragorn auch kuz dem Willen des Ringes unterworfen gewesen, nämlich als er Frodo nach seiner Auseinandersetzung mit Boromir findet. "Wo ist der Ring?!" fragt er in einem für mich scharfen und bedrohlichen Ton! Frodo weicht zurück und stellt die entscheidende Frage: "Kannst du mich auch vor dir selbst beschützen?" Daraufhin lässt Aragorn Frodo ziehen. Eben weil er genau das nicht garantieren konnte. (Mein Freund streitet allerdings über diesen Punkt.) Am Ufer der Rauros-Fälle scheint auch irgend eine dunkle Macht am Werke gewesen zu sein. Legolas hat das ja laut ausgesprochen. Ich denke, diese dunkle Macht hat am stärksten Boromir beeinflusst und auch Aragorn (aber Aragorn war stärker als Boromir). Unter anderen Umständen wäre Boromir vielleicht gar nicht so weit gegangen. Schließlich hat er auch am Caradhras Frodo den Ring (fast) freiwillig zurückgegeben. Boromir erscheint mir fast ein Opfer seiner "Engstirnigkeit" (nicht negativ gemeint) geworden zu sein. Er hat immer alles darangesetzt, sein Volk vor dem Bösen zu verteidigen. Aber eben nur sein Volk. Im fehlte der Weitblick, dass er und sein Volk nur ein Teil der Welt sind und zur seiner historischen Zeit aber die ganze "zivilisierte" Welt am Abgrund der Verdammnis steht. Sicher wusste das Boromir auch in gewisser Weise, aber er hatte es nicht verinnerlicht, so wie die anderen Gefährten. So war er natürlich besonders sensibel an dem Punkt, jegliches Mittel zu nutzen, um Gondor zu verteidigen. Boromir hatte nie niederträchtige Motive aus einem primitiven Instikt heraus. Er war ein edler und tapferer Mensch - nur an Weisheit bzw. Wissen fehlte es ihm ein wenig. Zitieren
Celebrian Geschrieben 20. Januar 2004 Geschrieben 20. Januar 2004 2. Mir persönlich erscheint es so, als sei Aragorn auch kuz dem Willen des Ringes unterworfen gewesen, nämlich als er Frodo nach seiner Auseinandersetzung mit Boromir findet. "Wo ist der Ring?!" fragt er in einem für mich scharfen und bedrohlichen Ton! Frodo weicht zurück und stellt die entscheidende Frage: "Kannst du mich auch vor dir selbst beschützen?" Daraufhin lässt Aragorn Frodo ziehen. Eben weil er genau das nicht garantieren konnte. Das seh ich aber nicht so. Aragorn fragt meiner Meinung nach in so einem Ton, weil er befürchtet, das Frodo den Ring nicht mehr hat (so interpretiere ich das ganze) Und Frodo stellt diese Frage erst, nachdem Aragorn gesagt hat "ich habe geschworen, dich zu beschützen" (so in etwa), weil Frodo da schon am zurückweichen ist. Ich glaube, das Aragorn nur unbedingt wissen wollte, ob Frodo den Ring noch hat, oder ob Boromir es geschafft hat, ihm den Ring abzunbehmen, und dass Aragorn deshalb so "scharf" gefragt hat, weil er befürchtet hat, das Boromir den Ring hat. Zitieren
Celeb-Gil Geschrieben 20. Januar 2004 Geschrieben 20. Januar 2004 ...oder es kommt Frodo (und dem Zuschauer) nur so bedrohlich vor, nach allem was passiert ist? :kratz: Zitieren
Aglandiel Geschrieben 21. Januar 2004 Geschrieben 21. Januar 2004 Nein nein, Ihr müsst da mal genau drauf achten! Ich glaube, auch der Hintergrundsound wird ein wenig bedrohlich. Nur einen kurzen Moment! Aber wie gesagt, das ist ja auch nur meine persönliche Sichtweise. Für mich ist Aragorn einen winzigen Moment "umnebelt" gewesen. ... Boromir hatte ja auch wieder einen klaren Kopf bekommen nach seinem kleinen Besessenheitsanfall :anonym: Zitieren
Brennil Geschrieben 27. Januar 2004 Autor Geschrieben 27. Januar 2004 mae govannen Also, meiner Meinung nach, lässt sich über diese Szene streiten. Schließlich nimmt jeder Mensch, die Aussprache, das Wie, die Gestigen usw. anderst auf! Ich persönlich hatte das anderst interpretirt. ICH denke, Aragorn, wurde erst versucht als, Sauron, mit ihm spricht. Das davor kann ich immer noch nicht so WIRKLICH unterbringen bzw. wie ich es verstehen soll! @Aglandiel Das, Boromir, als erster versucht wurde liegt schlicht und einfach daran, dass er ein Mensch ist. Obwohl sein Vater aus dem geblüt von Westernis stammt und seine Mutter Elbischenm Blutes, bekam er, merkwürdiger weise, nur Menschliches Blut ab. Und in der Natur der Menschen liegt nuneinmal "Schwäche"! So sehe ich die ganze Sache Zitieren
Gast Amluthandîr Geschrieben 28. Januar 2004 Geschrieben 28. Januar 2004 Alae! @Brennil! Muss ich Dir vollkomen zustimmen. Die Schwäche liegt in der Natur des Menschen, leider sind wir in der Realität alle von diesem schwachen Geschlecht und das schöne, perfekte Leben als Elb bleibt leider pure Fiktion *seufz* :kratz: Zitieren
Mortica Geschrieben 29. Januar 2004 Geschrieben 29. Januar 2004 Original von Amluthandîr Alae! @Brennil! Muss ich Dir vollkomen zustimmen. Die Schwäche liegt in der Natur des Menschen, leider sind wir in der Realität alle von diesem schwachen Geschlecht und das schöne, perfekte Leben als Elb bleibt leider pure Fiktion *seufz* Zumal die Elben alles andere als perfekt sind! Lies das Sil und bezüglich der Elben tun sich Dir Abgründe auf. Zitieren
Gast Amluthandîr Geschrieben 29. Januar 2004 Geschrieben 29. Januar 2004 @Mortica! Darf ich Dir zwei Fragen stellen? 1. Wenn Du die Wahl hättest ein Leben als Elbin oder Mensch (in der Welt der Menschen) zu führen, wie würdest Du entscheiden? 2. Dieselbe Wahl, aber leben in der Welt der Elben? Zitieren
Mortica Geschrieben 29. Januar 2004 Geschrieben 29. Januar 2004 Nun, in der Welt der Elben (meinst Du damit Valinor?) möchte ich eigentlich kein Mensch sein. In der Welt der Menschen hat das Dasein als Elbin durchaus seine Vorteile (Magie, ewige Jugend,...). Da würde die Wahl sehr schwer fallen. Ich wollte auch eingentlich nur zum Ausdruck bringen, dass die Elben nicht so perfekt sind, wie sie im HDR oft erscheinen. Feanor und seine Aufständischen metzelten zum Beispiel die Teleri nieder, weil diese ihnen nicht die Schiffe für ihre Flucht von Valinor überlassen wollten. (Daraufhin sprachen die Valar, die bis dahin die Rebellen friedlich "zur Vernunft" bringen wollten den Bann über die Aufständischen aus.) Dann verrieten Feanor und seine Anhänger die Mitrebellen um Fingolfin, was viele von Fingolfins Schar das Leben kostete. (Galadriel war übrigens auch bei den Rebellen und Fingolfins Schar.) Auch als die Noldor-Elben in Mittelerde landeten gab es Probleme. Die Sindar misstrauten den Noldor, Feanor war gegen alle, die ihm nicht blind folgten,... Also kannten auch die Elben Neid, Hass, Missgunst, Verrat,... und waren nicht die perfekten, moralisch überlegenen, Wesen, als die sie gerne angesehen werden. Auf gewisse Weise macht sie das fast sympathischer. ;-) Zitieren
Gast Amluthandîr Geschrieben 29. Januar 2004 Geschrieben 29. Januar 2004 Ja,eigentlich meinte ich schon Valinor. Aber Du hast schon recht, Elben verdienen wohl doch nicht das Prädikat 'perfekt' und das macht sie wahrscheinlich für uns sympathischer, weil sie deshalb nicht mehr so erhaben und steril wirken. Trotzdem neigst Du auch eher zu einem Dasein als Elbin, weil diese Wesen ein gewisse Art von Mystik umgibt.Falls man aber wirklich vor eine solche Wahl gestellt würde, müsste man dann aber auch wählen können zu welchen Elben man gehören will, oder Mortica? :-O Zitieren
Mortica Geschrieben 29. Januar 2004 Geschrieben 29. Januar 2004 Original von Amluthandîr Falls man aber wirklich vor eine solche Wahl gestellt würde, müsste man dann aber auch wählen können zu welchen Elben man gehören will, oder Mortica? Zu welchem Elbenvolk man gehören will? Dann kannst Du genausogut sagen, wenn ein Elbe sterblich werden will, kann er sich aussuchen, ob er ein Ostling, ein Gondorianer, ein Rohirrim,... werden will. Aber da sich diese Frage nie stellen wird, muss man sich darüber auch keine grauen Haare wachsen lassen. :-D Zitieren
Saru Titmouse Geschrieben 29. Januar 2004 Geschrieben 29. Januar 2004 ähm, diese Elbendiskussion gehört nicht hier her. Hier gehts um dei zwei Süssen!!!! Ne, Scherz beiseite. Ich hab heut nochmal meine Lieblingsstelle auf der TTT SEE geguckt und da ist mir was aufgefallen: Als Denethor allein mit Boromir über den Ring redet, schaut Boromir schon so verwirrt drein. Aber wie er dann "Isildurs Bane" sagt. Der Wahnsinn. Ich glaube an der Stelle hatte Boromir richtig Angst vor dem Ring, er fühlt in seinem Herzen, dass der Ring stärker ist als er und fürchtet ihn. Und er scheint auch von seinem Vater eingeschüchtert zu sein. Ganz zum Schluss: Sean Bean! In der Szene hat er wirklich alle an die Wand gespielt. - Editiert von Saru Titmouse am 29.01.2004, 18:15 - Zitieren
Mortica Geschrieben 30. Januar 2004 Geschrieben 30. Januar 2004 Wir haben ja schon aufgehört. Aber Du hast recht, unsere Elbendiskussion passte wirklich nicht hier her. Die Szene von der Du sprichst, hat mich auch sehr berührt. Sie zeigte eine ganz neue Seite an Boromir auf: Er war sich der Gefahr durch den Ring bewusst und fürchtete in seinen Bann zu geraten. Nur auf ausdrücklichen Wunsch seines Vaters brach er nach Bruchtal auf und begab sich in die Nähe des Ringes. Und hätte sein Vater ihn nicht so sehr gedrängt, den Ring für Gondor zu sichern, vielleicht wäre er nicht so leicht dem Ring verfallen? Zitieren
Gast Gilwen Geschrieben 2. Februar 2004 Geschrieben 2. Februar 2004 Da der Faramir-Boromir-Komplex auch eins meiner Lieblingsthemen ist, muß ich jetzt auch noch mal meinen Senf dazugeben: Ich schließe mich auch der Meinung von einigen hier an, daß Boromir einfach nur der "Schwäche" des menschlichen Daseins verfällt. Allerdings halte ich die Schwäche unter diesen besnderen Umständen für besonders nachvollziehbar und verzeihlich. es kommen so viele Faktoren zusammen: Gondor kämpft an allen Fronten. Boromir hat gerade EINE Schlacht gegen den Feind gewonnen, er KANN jetzt nicht aufgeben. Der Ring ist sein "Strohhalm". KEIN Außenstehender begreift, wie gefährlich der Ring in WAhrheit ist, und daß keiner(noch nicht mal Galadriel, selbst Sie hat es schwer, der Versuchung zu widerstehen!)die Stärke besitzt, ihn zum Wohl von Mittelerde einzusetzen:das ist eine Kernproblematik des Buches!Wieso sollte das dann ausgerechnet ein "schwacher" Mensch können? Dazu kommt, daß Boromir bereits erkannt hat, daß Denethor den Fall Gondors nicht verhindern können wird (...ein schwacher Herrscher...) und da er nun einmal von seinem Vater "gezwungen" wird, (er wollte doch gar nicht, hat sogar versucht, den Ball Faramir zuzuspielen)fügt er sich seinem Schicksal und versucht, das Beste draus zu machen. Das muß eine wahnsinnige Last für ihn gewesen sein!Er tut es IMO nicht "für" seinen Vater, sondern "für Gondor", sein Land, daß er untergehen sieht. Er liebt FAramir, verteidigt ihn gegen seinen Vater (vielleicht nicht mit vollem Einsatz, okay, aber er hat auch nicht die Zeit, groß rumzudiskutieren: seine Priorität heißt Gondor, mit dessen Fall sie alle untergehen würden, das ist für ihn sozusagen das kleinere Übel, daß sein Bruder leiden muß ). Boromir stirbt eindeutig mit schlechtem Gewissen, erstens gegenüber Frodo, dessen Treueschwur er gebrochen hat, aber auch gegenüber seinem Bruder, mit dem er sich nicht aussprechen konnte (jetzt hat sich sein Opfer ja noch nicht mal gelohnt: er starb auf seiner Mission, Gondor zu retten - opferte dafür die Liebe zu seinem Bruder - und kehrt nicht zurück, um auch nur eine seiner Missionen -Gondor retten/Faramirs Stand zu verteidigen - zu erfüllen!)UND mit dem Wissen, daß die Zukunft seines Landes alles andere als sicher ist (seine große Aufgabe!), obwohl es ein Trost gewesen sein mag, Elessar zurück zu wissen. Allerdings: wußte er, ob Aragorn überhaupt soweit kommt, ob er Gondor retten kann, oder ob auch er scheitert? Ich glaub, ich hör hier besser auf. Vielen Dank an alle, die sich das bis hierhin durchgelesen haben! Gruß, Gilwen Zitieren
Mortica Geschrieben 2. Februar 2004 Geschrieben 2. Februar 2004 Original von Gilwen opferte dafür die Liebe zu seinem Bruder Also ich greife jetzt mal nur diesen Satz aus Deinen Ausführungen heraus. Woran machst Du fest: Das Boromir für den Ring, für die Mission, die Liebe zu seinem Bruder opferte??? Das verstehe ich nicht. Für mich war bisher ganz klar, dass Boromir und Faramir sich in brüderlicher Liebe verbunden sind. Boromir versucht seinen Bruder sogar gegen den Vater zu schützen und spricht Denethor ja auch direkt auf sein unmögliches Verhalten Faramir gegenüber an. Trotz der ungleichen Behandlung durch den Vater sind sich die Brüder (vor allem in der Filmfassung) sehr nahe. (Verbündete gegen den Vater?) Und nur weil Boromir nun dem Wunsch des Vaters entsprechend nach Bruchtal reitet, soll das Band zwischen den Brüdern zerschnitten sein? Ich kann das nicht ganz nachvollziehen und bitte daher um Erklärung. Zitieren
Gast Gilwen Geschrieben 2. Februar 2004 Geschrieben 2. Februar 2004 Klar,habe ich ja auch geschrieben, er verteidigt seinen Bruder gegen seinen VAter, aber eben nicht mit vollem Einsatz (weil alles so schnell gehen muß), auf den MAuern von Osgiliath (jedenfalls im Film ) sagt er ja "nur" diesen einen Satz (sinngemäß: er kann es Dir ja eh nicht recht machen), und zieht dann los auf seine Queste. Was ich meine ist: Boromir setzt hier zunächst die Priorität, Gondor zu retten, indem er tut, was ihm sein VAter sagt. Er hat in dem Moment keine Wahl! Wenn er mehr Zeit hätte oder die Aufgabe nicht so dringlich wäre, hätte er mit Sicherheit gesagt: Ich gehe nicht, Vater, laß Faramir gehen oder geh selbst! Aber er bewertet hier seine Verpflichtung gegenüber seinem Land ZUNÄCHST höher als die Loyalität gegenüber seinem Bruder, zieht deshalb sofort los und "opfert" so erstmal die Liebe zu Faramir.Was ihm durchaus schwer zu schaffen macht. Das macht seinen Tod IMO umso tragischer. Denn er kommt nicht mehr dazu,sich seinem Bruder zu erklären oder ihn gegen seinen Vater zu unterstützen, was er mit sicherheit getan hätte, hätte er eine Gelegenheit dazu gehabt nach seiner Rückkehr.dieser Konflikt bleibt durch seinen Tod offen, Faramir versucht sich seinerseits zu beweisen und deshalb kann es auch nur zu der Situation mit Denethor auf Minas Tirith kommen. Diese zwei tragische Gestalten mit ihrem psychotischem Vater würden in unserer Zeit am Psychiater nicht vorbeikommen! ich kann das nicht an irgendwelchen Textstellen festmachen, das ist nur meine persönliche Interpretation. Zitieren
Mortica Geschrieben 2. Februar 2004 Geschrieben 2. Februar 2004 Original von Gilwen Was ich meine ist: Boromir setzt hier zunächst die Priorität, Gondor zu retten, indem er tut, was ihm sein VAter sagt. Er hat in dem Moment keine Wahl! Wenn er mehr Zeit hätte oder die Aufgabe nicht so dringlich wäre, hätte er mit Sicherheit gesagt: Ich gehe nicht, Vater, laß Faramir gehen oder geh selbst! Aber er bewertet hier seine Verpflichtung gegenüber seinem Land ZUNÄCHST höher als die Loyalität gegenüber seinem Bruder, zieht deshalb sofort los und "opfert" so erstmal die Liebe zu Faramir. Hmmm, dass sehe ich ein klein wenig anders. Boromir weigert sich nach Bruchtal zu reiten, er sieht keinen Sinn darin. Er will in Gondor bleiben um dort die Frontlinie gegen Mordor zu stärken. Faramir sieht nun seine Chance gekommen, dem Vater zu beweisen, dass er seinen Ansprüchen genügen kann und bietet an, an Boromirs Stelle nach Bruchtal zu reiten. Denethor kommentiert dieses Angebot allerdings vernichtend. Boromir ringt sich nun durch (vielleicht um den Konflikt mit dem Vater nicht eskalieren zu lassen, vielleicht um seinen Bruder zu schützen, Boromir erkennt ja bereits die Gefahr des Rings) gemäß dem Wunsch des Vaters nach Bruchtal zu reisen um dort die Interessen Gondors zu vertreten. Und ich glaube Faramir versteht, weshalb sein Bruder geht. Er macht nicht seinem Bruder einen Vorwurf für die neuerliche Demütigung, sondern, wenn er wirklich jemandem Vorwürfe macht, seinem Vater. Für mich "opfert" Boromir durch sein Handeln nicht die Liebe zu seinem Bruder. Vielmehr handelt er aus Liebe zu seinem Volk und zu seiner Familie (vorallem zu seinem Bruder). Und ich denke Faramir hat dies durchaus so verstanden. Ich sehe keinen Bruch in der Beziehung der Brüder durch die Reise Boromirs nach Bruchtal. Ich sehe bei Faramir keinen Zorn auf seinen Bruder, weil dieser ihm erneut vorgezogen wurde. Faramir nimmt es ihm nicht übel, er liebt ihn weiterhin. Und auch Boromir liebt seinen Bruder. Wo also ist das Opfer? :kratz: Zitieren
Gast Gilwen Geschrieben 2. Februar 2004 Geschrieben 2. Februar 2004 Ich sehe keinen Bruch in der Beziehung der Brüder durch die Reise Boromirs nach Bruchtal. Ich sehe bei Faramir keinen Zorn auf seinen Bruder, weil dieser ihm erneut vorgezogen wurde. Faramir nimmt es ihm nicht übel, er liebt ihn weiterhin. Und auch Boromir liebt seinen Bruder. Wo also ist das Opfer? Da stimme ich Dir zu, die Beziehung zerbricht nicht wirklich. Ich sehe das Opfer auch eher auf einer unbewußten Ebene. Sorry, wenn ich jetzt etwas hobby-psychologisch klinge, aber solche Rollenkonflikte finden doch meistens auf unbewußter Ebene statt.Wenn Deine Schwester, mal angenommen, von Kindheit an immer die schönere, schlauere und von den Eltern "geliebtere" gewesen ist (oder auch wenn sie das nur aus Deiner Sicht ist), und es bietet sich eines Tages die Gelegenheit, daß eine von Euch eine Aufgabe erfüllen könnte, die derjenigen die Liebe eures Vaters sichert, dann würdest Du doch auf jeden FAll denken, "war ja klar, daß sie das jetzt wieder macht." und dich wieder mal zurückgesetzt fühlen. Boromir hätte soviele Möglichkeiten gehabt, die Situation zu entschärfen und seinen Bruder zu unterstützen. Er hätte es mit ihm zusammen machen können oder sich vehement weigern können oder so. Deshalb denke ich, daß er lieber die Beziehung zu FAramir aufs Spiel setzt als lange rumzudiskutieren. Faramir sagt zwar nichts, aber ich glaub schon, daß er unbewußt Boromir Vorwürfe macht. Ja, okay, ich gebs zu, die Theorie klingt ziemlich weit hergeholt, aber wie gesagt, ist ja nur meine persönlich Sicht der Dinge. Allerdings ändert das nichts daran, daß ich meine, daß dieser Konflikt durch Boromirs Tod ungelöst bleibt und daß diese Tragik erst die Entwicklung zwischen F. und seinem Vater ermöglicht. Und ich sagte ja bereits, daß ich Boromir als eine ausgesprochen dramatische Figur sehe, die einfach den familiären Rollenzwängen und der "menschlichen Schwäche " in einer für mich vollkommen nachvollziehbaren Art und Weise erliegt. Ich hätte echt nicht in seiner Haut stecken wollen! Im Grunde wollte ich mich FÜR B. aussprechen, vielleicht habe ich das nicht so gut ausgedrückt. ;-) Zitieren
Mortica Geschrieben 2. Februar 2004 Geschrieben 2. Februar 2004 Original von Gilwen Boromir hätte soviele Möglichkeiten gehabt, die Situation zu entschärfen und seinen Bruder zu unterstützen. Er hätte es mit ihm zusammen machen können oder sich vehement weigern können oder so. Deshalb denke ich, daß er lieber die Beziehung zu Faramir aufs Spiel setzt als lange rumzudiskutieren. Faramir sagt zwar nichts, aber ich glaub schon, daß er unbewußt Boromir Vorwürfe macht. Hmmmm, irgendwie bin ich immer noch anderer Meinung. Ich versuch das mal zu formulieren. Denethor hat glasklar gesagt, dass er Faramir für absolut ungeeignet hält, diese Mission zu erfüllen. Und sicher hätte Boromir sagen können: "Nein, ich will auf gar keinen Fall gehen. Wenn Du willst, dass Gondor vertreten wird dann schicke Faramir." Hätte Denethor darauf gehört? Ich denke nein. Vermutlich hätte er Faramir nur noch mehr bloßgestellt um allen klar zu machen, weshalb sein jüngerer Sohn auf gar keinen Fall zum Botschafter Gondors geeignet ist. Boromir hätte auch sagen können: "Dann nehme ich Faramir aber mit." Dann hätte Gondor aber keinen Heerführer mehr vor Ort gehabt. Hätte es in einer Zeit des Krieges Sinn gemacht, dass Heer sozusagen führerlos zurückzulassen. Die Verantwortung bei rangniedrigeren Offizieren zu lassen. Ich denke Boromir dachte da einfach als Heerführer: Einer muss bleiben! Vielleicht hoffte er auch, dass Faramir während seiner Abwesenheit dem Vater zeigen kann, dass er als Heerführer ebenso fähig ist, wie Boromir. Das Faramir in seinem Leben hin und wieder unbewusst neidisch auf seinen Bruder war, will ich gar nicht abstreiten. Aber in der konkreten Szene, sehe ich das eben nicht. Das Problem beider Brüder ist in meinen Augen, dass sie ihren Vater um jeden Preis zufrieden stellen wollen. Sie sind sehr stark in ihrem Hierarchiedenken verwurzelt. Denethor ist der Truchsess und ihr Vater. Ihrer Ansicht nach müssen sie ihm gehorchen, selbst wenn sie erkennen, dass seine Entscheidungen falsch sind. Sie versuchen zwar, sich hin und wieder dagegen aufzulehnen, aber letztendlich, sind Tradition und Erziehung stärker. (Deswegen reitet Faramir ja auch mit seinen Soldaten in den sicheren Tod.) Zitieren
Gast Gilwen Geschrieben 2. Februar 2004 Geschrieben 2. Februar 2004 Das Problem beider Brüder ist in meinen Augen, dass sie ihren Vater um jeden Preis zufrieden stellen wollen. Sie sind sehr stark in ihrem Hierarchiedenken verwurzelt. Denethor ist der Truchsess und ihr Vater. Ihrer Ansicht nach müssen sie ihm gehorchen, selbst wenn sie erkennen, dass seine Entscheidungen falsch sind. Sie versuchen zwar, sich hin und wieder dagegen aufzulehnen, aber letztendlich, sind Tradition und Erziehung stärker. (Deswegen reitet Faramir ja auch mit seinen Soldaten in den sicheren Tod.) Ja, klar, das auf jeden Fall!Offensichtlich sehen beide, daß Daddy Denethor da merkwürdige Ansichten hat,sie erkennen sogar, daß er schwach ist (zumindest Boromir eindeutig), dennoch können sie sich nicht aus diesem Gerüst befreien. Und es geht ja eben nicht nur um das Gehorchen, es geht für beide darum, seine Liebe zu gewinnen, natürlich betrifft das vorrangig Faramir.Er reitet sehenden Auges ins offene Messer, um seinem Vater zu Gefallen zu sein, er will jetzt endlich auch mal der Held sein, und wenn es das letzte ist, was er tut! Das wird umso stärker dadurch betont, daß er ja FÜR SICH SELBER ja seinen Wert schon bewiesen hat, indem er Frodo laufen hat lassen, das bekommt er ja auch von Sam gesagt. Aber das zählt für ihn nicht, denn das wird Papa ja anders sehen. Allerdings - er ist sich bewußt, daß er damit sein Leben verwirkt hat (indem er die Gefangenen frei läßt). Da ist ihm der Gehorsam gegenüber Denethor egal. Warum? Vielleicht auch so ein bißchen Trotz, nach dem Motto: "Du wirst schon sehen, was Du davon hast?" Aber davon wird Boromir ja auch nicht wieder lebendig, das weiß auch Faramir, also könnte man dieses auch als letzten Akt der Rache/Trotz an seinem Vater sehen. :kratz: Zitieren
Mortica Geschrieben 2. Februar 2004 Geschrieben 2. Februar 2004 Original von Gilwen Vielleicht auch so ein bißchen Trotz, nach dem Motto: "Du wirst schon sehen, was Du davon hast?" Aber davon wird Boromir ja auch nicht wieder lebendig, das weiß auch Faramir, also könnte man dieses auch als letzten Akt der Rache/Trotz an seinem Vater sehen. Gute Frage! Hier muss man Buch und Film natürlich ganz sauber voneinander trennen. Der Faramir im Buch ist charakterlich ja völlig anders als im Film. Der Buch-Faramir verfällt dem Ring nicht eine Sekunde und er denkt gar nicht daran, ihn als Waffe für Gondor zu benutzen bzw. ihn seinem Vater zu bringen. Im Film will Faramir zuerst die Mission seines Bruder zu Ende bringen und dem Vater den Ring bringen. Wohl um endlich Anerkennung vom Vater zu erhalten und einen Liebesbeweis. Aber was fühlt er, als der dann doch erkennt, wie falsch sein Handeln ist und er Frodo und Sam gehen lässt. Ist er stolz darauf, diesmal stärker als sein Bruder zu sein? Ist es Trotz gegenüber dem Vater? Ist es eine Erleichterung, sich endlich einmal aus der "Umklammerung" des Vaters zu lösen?... Zitieren
Gast Gilwen Geschrieben 2. Februar 2004 Geschrieben 2. Februar 2004 Ich glaube in DEM Moment fühlt er genau all das. Er handelt danach, was ER als richtig und sinnvoll erkennt, kommt in der Situation zu seinem eigenen höchstpersönlichen Triumph über diesen ganzen Konflikt. Aber in dem Moment in Minas Thirith, wo Denethor dann ihm ins Gesicht sagt, daß er lieber ihn an Boromirs Stelle hätte sterben sehen, bricht sein eben gewonnenes Selbstbewußtsein wieder zusammen und reagiert mit dieser Verzweiflungstat(nach Osgiliath zu reiten).Und damit-Peng!erreicht er ja im Grunde genau das, was er vielleicht wollte (denn die Liebe seines Vaters konnte er eh nicht mehr gewinnen, das hat er abgehakt: er hat doch sein Leben sowieso verwirkt!): beide Söhne tot, Denethor auf verlorenem Posten, der dann endlich erkennt, was für einen Riesen-Mist er da angestellt hat und sich schließlich selbst umbringt. In kurz: Faramir fügt sich seinem Schicksal, denn er kann die Liebe seines Vaters eh nicht gewinnen. er hat sein Leben verwirkt durch seinen Ungehorsam und er hat seinem Vater nicht den Ring gebracht. Jetzt bleibt ihm nur noch,seinem Vater dessen Fehlverhalten vor Augen zu führen, indem er sich selbst opfert und ihn dadurch wachzurütteln, mit dem Effekt, daß D. sich umbringt. Im Endeffekt: F. hat erkannt, was wirklich wichtig ist, hat sich von seinem Vater befreit und triumphiert zuletzt doch über ihn, indem er überlebt, nun endlich frei! Hach ist das schön! Und er kriegt Eowyn! *neid* ;-) Zitieren
Celebrian Geschrieben 2. Februar 2004 Geschrieben 2. Februar 2004 Ich hab die Posts hier nur überflogen, also schlagts mich net, wenn das schon gesagt wurde: Aber ist es im Buch nicht so, dass Boromir sich vordrängt, und das Denethor ihn eigentlich gar nicht so gern gehen lassen wollte? Therefore my brother, (...), was eager to heed the dream and seek for Imladris, but since the way was full of doubt and danger, I took the journey upon myself. Loth was my father to give me leave, ...(The Council of Elrond) Boromir reist also nur seinem Bruder wegen, damit er die lange und gefährliche Reise nicht machen muss. Der Unterschied zum Film ist, das Denethor Boromir nicht dazu gedrängt hat, nach Bruchtal zu reisen, sondern er hätte Faramir das machen lassen. Im Buch ist ja auch zu dieser Zeit noch überhaupt keine Rede davon, das Denethor Faramir weniger liebt (oder zumindest schlechter behandelt) als den älteren Bruder. So wie ich das sehe, beginnt dieser Konflikt erst nach Boromirs Tod :kratz: Zitieren
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