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RPG-Story: Firias - Ein Dorf in Rohan


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Geschrieben (bearbeitet)

Galmod, der Sattler

Schön, schon der zweite Tag, den ich hier herumliege. Wenigstens besteht unser Wohngebäude aus einem einzigen großen Raum, so dass ich alles mitbekomme.

Auch wenn es nicht sehr spannend ist, was hier so in meinem Haus geschiet.

Da ich den ganzen Tag herumgelegen habe, habe ich in der Nacht nicht wirklich gut geschlafen. Wenn ich denn mal eingeschlafen war, dann hat mich immer wieder ein Schmerz in den Rippen wachwerden lassen, wenn sich Bréodwyn im Schlaf zu fest an mich gekuschelt hat.

Heute möchte ich eigentlich mit Tia das neue Zaumzeug für ihr Pferd machen, aber irgendwie ist sie gerade unterwegs.

Dafür bekomme ich Besuch von Hagal. Er berichtet genaueres von der Versammlung und davon, das Elben ins Dorf gekommen seien, was auch kurz darauf von meiner hereinstürmenden Tochter bestätigt wird.

Sie drängt Hagal noch einmal von den Elben zu erzählen.

"Einen Moment, Kleines...lass mich das hier noch kurz mit Hagal zu Ende besprechen..."

Sie setzt sich auf mein Bett und baumelt ungeduldig mit den Beinen.

"Es beruhigt mich das von den Elben zu hören." setze ich meine Unterhaltung mit meinem alten Freund fort. " Vielleicht wird diesen Holzköpfen im Dorf jetzt klar, das Acharn nicht mit den Orks verbündet ist. Aber wer kann ihnen den Verdacht verübeln...sie haben sie nicht gekannt. Aber es spricht zuviel dagegen....ich meine, Hagal, du hast doch auch Duaths Zaumzeug gesehen. Ein Blinder kann erkennen, das es feinste elbische Handwerkskunst ist. Wir haben mitbekommen, dass Acharn Nachts schlimme Alpträume hat...Ich weiß nicht, was sie alles erlebt hat, aber es muss furchtbar sein...Sie ist keine Verräterin."

Nach einem Moment des Schweigens wird Tia nervös.

"Papa, wird sie denn wiederkommen? Sie kann doch nicht ohne ihr Gepäck verschwinden."

Ihr Blick fällt auf Acharns Reisebeutel, der noch immer an der Wand in der Ecke lehnt.

"Wenn die Elben sie finden, woran ich keinen Zweifel habe, dann wird sie möglicherweise wieder ins Dorf zurückkommen. versuche ich meine Kleine zu beruhigen.

"Vielleicht, möglicherweise, eventuell...warum könnt ihr Erwachsenen nicht einfach mal was Konkretes sagen?" motzt sie.

In diesem Moment kommt Bréodwyn und sammelt die verschmutzten Kleider neben dem Bett auf. "Komm, Tia, hilfst du mir, Papas Sachen zu waschen?"

"Hagal muss mir erst noch von den Elben erzählen." entgegnet sie und setzt sich trotzig wieder meinen Helm auf.

Irgendwie findet sie ihn erst interessant, seit er so verbeult ist. um weiter Zeit zu schinden, wendet sie sich wieder an mich:

"Ausserdem musst du Hagal noch deine Beule zeigen...und deine blauen Rippen...Papa hat nämlich ne ganz blaue Seite, Hagal...richtig bunt ist er!"

Bréodwyn lacht: "Wenn Hagal noch ein wenig bleibt, dann wird er dazu Gelegenheit bekommen, Tia. Wir verpassen Galmod gleich einen neuen Kräuterumschlag. Aber erst weiche ich seine blutigen Klamotten ein."

Toll, meine zwei Frauen schaffen es tatsächlich, mir vor meinem alten Freund doch wirklich die letzte Würde zu nehmen.

Ich versuche schnell ein Ablenkungsmanöver: "Hagal, mir ist aufgefallen, das da oben der eine Balken ein wenig morsch aussieht. Wenn man hier so den ganzen Tag nur an die Decke starrt, dann entdeckt man so einiges. Könntest du ihn dir bei Gelegenheit mal ansehen?"

"Papa! Hagal soll doch von den Elben erzählen..." mahnt mich Tia ab.

Bearbeitet von Tawariel
Geschrieben

Acharn

Ein stechender Schmerz fährt durch meine Schulter. Als ich die Augen öffne, kann ich nicht glauben, was ich sehe. "Rána? Thin?"

Thinderyns Antwort bringt mich trotz der Situation zum Lachen, was jedoch sofort mit Schmerzen und einem Hustenanfall, der mich beinahe wieder bewußtlos werden läßt, bestraft wird. Thin bekommt dafür einmal mehr einen Rüffel von Rána ab.

Dieser untersucht weiter meine Verletzungen und ich kann ihm deutlich anmerken, daß ihm nicht gefällt, was er da sieht. Auf meinen fragenden Blick antwortet er nur: "Du siehst furchtbar aus." Diesmal beschränke ich mich auf ein leichtes Grinsen. Es ist schön, die beiden Elben wiederzusehen...

Trotz der Sanftheit, mit der Rána meine Verletzungen versorgt, kämpfe ich vergeblich gegen eine neuerliche Ohnmacht an.

Geschrieben

Rána

Nachdem Alagwen den Uruk geköpft hat, bricht sie zusammen. Nahebei kann ich noch Kampfgeräusche hören, doch darum kümmere ich mich nicht. Thinderyn wird schon etwas unternehmen, wenn nötig. Bei Alagwen angekommen beginne ich damit, nach ihren Verletzungen zu sehen. Ganz offensichtlich ist natürlich sofort die Fehlstellung der linken Schulter, wo ich auch noch eine Pfeilwunde entdecke. Nach einer kurzen Untersuchung des Gelenks renke ich die Schulter wieder ein. Solange sie noch bewußtlos ist, läßt sich das am leichtesten bewerkstelligen, da die Muskulatur völlig entspannt ist. Allerdings scheint die Bewußtlosigkeit nicht sehr tief zu sein, da der Schmerz sie aufwachen läßt. Sie fängt an sich zu bewegen und öffnet schließlich die Augen...

Während ich nach ihren weiteren Verletzungen sehe, merke ich, wie sie unter jeder Berührung zurückzuckt. Kein Wunder, ich finde kaum eine Stelle an ihrem Körper, die unverletzt ist. Diese elenden Orks haben wirklich ganze Arbeit geleistet.

Am meisten Sorge bereitet mir ihre linke Hand. Kleiner und Ringfinger sind nicht nur gebrochen, sondern regelrecht zertrümmert. Die Fingernägel fehlen. Auch die Pfeilwunde am rechten Bein sieht nicht gut aus. Die Spitze steckt noch und wie ich Orkpfeile kenne, wird es nicht einfach sein, sie ohne weiteren Schaden anzurichten zu entfernen. Außerdem wurde der Schwerthieb knapp unter dem Pfeil nur notdürftig verbunden und nicht gesäubert. Das ist mal wieder typisch für Alagwen. Um sich selbst sorgt sie sich nie. Aber wehe, jemand anders geht so sorglos mit der eigenen Gesundheit um...

"Vorsicht Rána!" reißt mich Thinderyns Stimme aus meinen Überlegungen. Als ich hochsehe, bemerke ich das kleine Grüppchen Orks, daß auf uns zugelaufen kommt. Sie sehen zwar nicht so aus, als wollten sie sich mit uns anlegen, sondern eher als wären sie über uns gestolpert auf ihrem Weg zurück in ihr Lager, aber natürlich stürzen sie sich in einen Kampf, wie es ihrer Rasse nunmal zu eigen ist. Nachdem wir die ersten von ihnen mühelos niedergemacht haben, entscheiden sich die übrigen dann doch dagegen, mit uns zu kämpfen und rennen weiter auf ihr Lager zu. Ich sehe Thinderyns Blick und nicke ihm zu: "Von mir aus geh spielen,aber halt dich nicht zu lange auf. Wir sollten Alagwen schnell hier fortschaffen. Und wenn du schon dabei bist, sieh zu, ob du ihre Sachen findest. Sie wird nicht gerne auf ihre vertrauten Schwerter verzichten. Du weißt, wer sie ihr geschenkt hat..." Er nickt nur und rennt los.

Ich finde noch jede Menge kleinerer Brand- und Schnittwunden, aber besorgniserregend sieht auch ihr Rücken aus. Schon einmal hatte sie die Folter der Orks ertragen und dabei wurde ihr Rücken schon übel zugerichtet, doch diesmal.... Die Haut ist völlig zerfetzt und einige der Wunden gehen bis tief in die Muskulatur. Es wird ein ganz schönes Stück Arbeit werden, sie diesmal wieder zusammenzuflicken.

Resigniert mache ich mich daran, ihre Wunden wenigstens notdürftig zu versorgen, damit wir sie transportieren können. Auch wenn ich eigentlich nicht viel davon halte, es scheint am sinnvollsten, sie in das Dorf zu bringen. Dort wird wohl genug Ruhe sein, sie wieder aufzupäppeln. Hier draußen müssen wir ja doch immer mit irgendwelchen Orks rechnen.

Geschrieben

Hagal, Zimmermann:

"Hagal, mir ist aufgefallen, das da oben der eine Balken ein wenig morsch aussieht. Wenn man hier so den ganzen Tag nur an die Decke starrt, dann entdeckt man so einiges. Könntest du ihn dir bei Gelegenheit mal ansehen?"

Nur durch ein leichtes Schmunzeln und eine hochgezogene Augenbraue lasse ich mir anmerken, daß ich Galmods Ablenkungsmanöver durchschaut habe. Folgsam sehe ich nach oben. „Der Balken ist alt, sieht aber stabil aus. Wenn es dich beruhigt, steige ich mal hoch und sehe ihn mir an, sobald meine Schulter wieder halbwegs belastbar ist.“

"Papa! Hagal soll doch von den Elben erzählen..."

„Tia, deine Mutter wartet doch auf dich. Wenn ich dir die Geschichte erst erzähle, muß ich mich beeilen. Wie wäre es, wenn du erst beim Waschen hilfst? In der Zwischenzeit kann ich mit deinem Vater noch etwas besprechen und wenn du fertig bist, hast du mehr Zeit zum Zuhören. Ich verspreche, daß ich auf dich warte.“

Tia sieht mich nachdenklich an. Schließlich hellt sich ihr Gesicht auf. „Dann mußt du aber extra lange erzählen. Versprochen?“Sie streckt mir ihre Hand entgegen. Ich schlage lächelnd ein: „Versprochen, beim verbeulten Helm deines Vaters!“

Zufrieden folgt Tia ihrer Mutter. Ich wende mich wieder Galmod zu, um unser begonnenes Gespräch fortzusetzen: „Ich glaube auch nicht, daß Acharn uns verraten haben könnte. Hast du ihr Gesicht gesehen, als sie den Ork verhört hat?“ Ein Schauer läuft mir über den Rücken. „So jemand ist nicht mit den Orks verbündet! Ich glaube eher, daß sie noch eine persönlich Rechnung mit den Orks offen hat. Ich will zum Beispiel lieber nicht wissen, wie sie zu den Narben auf ihrem Rücken gekommen ist. Die Elben schienen auch nicht an ihre Schuld zu glauben...“

Geschrieben

Thinderyn:

„Geh spielen!“ Großartig! Jetzt werde ich schon weggeschickt wie ein junger Hund! Andererseits... sich die Beine in den Bauch stehen, während Rána Alagwens Überbleibsel zusammenkehrt, ist auch nicht das Wahre. Und um die Schwerter wäre es wirklich schade! Der Gedanke, daß Waffen meines Volkes von schmutzigen Orkhänden besudelt werden, beschleunigt meine Schritte.

Ich folge den flüchtenden Orks. Ein Pfeil in den Rücken würde das Ganze schnell erledigen... aber das ist mindestens so langweilig wie Rána beim Verbinden zusehen. Gönnen wir den Orks wenigstens den Hauch einer sportlichen Chance! Mit ihren krummen Beinen Schritt zu halten stellt keine große Herausforderung dar und so habe ich den letzten bald eingeholt. Er schaut sich nach mir um während er rennt. Seine Augen werden groß, als er sieht, wie nah ich schon bin. Er versucht zu beschleunigen und wendet den Kopf wieder nach vorne... gerade noch rechtzeitig um den Ast zu sehen, der quer über seinen Weg ragt... aber zu spät um noch auszuweichen. Mit einem Röcheln fällt er nach hinten um und bleibt zuckend liegen. Mit gezogenem Schwert komme ich näher, nur um zu sehen, daß ein Zweig sich in seinen Hals gebohrt und ihm die Schlagader aufgerissen hat. Ganz ohne mein Zutun hat er nur noch wenige Augenblicke zu leben. Spielverderber! Dann eben nicht! Es gibt ja noch mehr von deiner üblen Sorte.

Ich folge den restlichen Orks zu ihrem Lager. Der niedrige und mit der für Orks typischen Nachlässigkeit aufgeschüttete Wall stellt kein wirkliches Hindernis für mich dar. Leichtfüßig springe ich auf der anderen Seite zu Boden. Keine Wachen?? Entweder das ist ein besonders unvorsichtiger Orktrupp oder sie haben nicht mehr genügend Leute um alle Posten angemessen zu besetzen. Oder beides?? Ich sehe mich etwas um. Im ganzen Lager liegen Ausrüstungsgegenstände herum. Ich beschließe, mir einige windschiefe (und schmutzige!!) Zelte genauer anzusehen. Das mir nächstgelegene war offensichtlich für die Gefangenen gedacht. Jedenfalls fallen mir sofort Blutflecken und zerschnittene Stricke wie von Fesseln auf. In diesem Zelt herrscht ein noch übleres Durcheinander als im übrigen Lager. In einer Ecke entdecke ich auf einem unordentlichen Haufen ein Kettenhemd und eine Lederrüstung, die offenbar Aglawen gehören. Ich hebe das Kettenhemd an einem Ärmel an... und lasse es wieder fallen. Bin ich ein Packesel?! Ich suche weiter, kann aber ihre Schwerter nicht finden. Also zum nächsten Zelt!

Ich bücke mich, um durch den niedrigen Zelteingang wieder nach draußen zu gelangen. Eine warnende Stimme in meinem Inneren und eine Bewegung im Augenwinkel veranlassen mich gerade noch rechtzeitig den Kopf wieder zurückzuziehen. Wo eben noch mein Nacken war saust ein Orkschwert nieder. Ich fluche innerlich. Da hätte ich mich doch beinahe von ein paar stinkenden Orks überlisten lassen! Alles nur wegen Alagwens elendem Kettenhemd! Die Orks denken, sie haben mich in dem Zelt in die Enge getrieben und kommen grinsend näher. Mittlerweile habe ich mein Gleichgewicht wiedergefunden und mein Schwert in der Hand. Ich denke gar nicht daran, mir von diesen Mißgeburten den Kampfplatz vorschreiben zu lassen! Ein Schwerthieb und in der Zeltplane klafft ein großer Spalt. Mit einem Satz bin ich im Freien. Bevor die verdutzten Orks begriffen haben, was passiert ist, laufe ich schon um das Zelt und durchtrenne vergnügt die Zeltschnüre. Im Zelt, oder was davon übrig ist, bricht das Chaos aus. Jeder versucht, sich aus der Zeltplane zu befreien. Die im Zelt herumliegenden Gegenstände erschweren das Entkommen zusätzlich. Zu guter Letzt reißt ein stolpernder Ork offensichtlich noch den Mittelpfosten um. Jedenfalls bricht alles zu einem sich bewegenden Haufen Zeltplane zusammen. Die sind für eine Weile raus aus dem Gefecht. Zufrieden mache ich mich wieder auf die Suche nach Alagwens Schwertern. Sie müssen doch hier irgendwo sein! Selbst Orks werfen so etwas nicht einfach weg.

Als ich mich dem nächsten Zelt nähere, höre ich Stimmengemurmel. Vorsichtig luge ich durch den Eingang. „Nee... du kriegst nix... habse zu erst gefunden!“ Zwei Orks streiten sich. Überraschung! Das dürfte auch erklären, warum sie den (nicht gerade leisen) Zusammenbruch des anderen Zeltes nicht mitbekommen haben. Hmm... nur zwei Orks?? Ich trete ein, mein Schwert hinter dem Rücken. „Störe ich?“ Die beiden Orks starren mich mit offenem Mund an. „Ihr scheint euch nicht einigen zu können, wer welches Stück aus eurer Beute erhält. Ich könnte euch da helfen. Wie wäre es damit: Ihr beide bekommt... das hier??“ Damit hole ich mein Schwert hinter dem Rücken hervor. Das bringt sie zur Besinnung. Hastig kommen sie auf die Füße und greifen nach ihren Waffen. Jetzt kann ich auch endlich sehen, um was sie sich gestritten haben: Alagwens Schwerter!

Beide haben eingesehen, daß sie nicht kampflos an mir vorbeikommen. Mit einem Nicken vereinbaren sie eine gemeinsame Taktik. Orks, die zusammenarbeiten? Jemand muß sie zumindest im Kampf gut gedrillt haben. Der eine Ork greift mich mit einem Schwerthieb von der Seite an. Eine Finte, um mein Schwert nach außen zu lenken und meine andere Seite verwundbar für seinen Kumpanen zu machen! Grinsend nutzt der seine vermeintliche Chance und greift an... nur um kurz darauf seinen Irrtum zu erkennen. Er kann ich sogar ziemlich genau erkennen... zumindest mit seinem einen Auge... im anderen steckt eines meiner Wurfmesser. Da das Messer gleichzeitig auch sein kleines, dummes Gehirn gefunden hat, habe ich jetzt nur noch einen Gegner... kurz darauf keinen mehr. Ich nehme mein Messer wieder an mich... natürlich nachdem ich es notdürftig geputzt habe (Orkhirn ist mindestens so widerlich wie Orkblut!).

Mit Alagwens Schwertern mache ich mich auf den Rückweg. Als ich an dem zusammengefallenen Zelt vorbeikomme, haben sich immer ncoh nicht alle Orks wieder befreit. Ich greife nach meinem Bogen... und lasse ihn achselzuckend wieder los. Beim nächsten Mal! Vielleicht haben sie bis dahin ja etwas dazugelernt. Ich klettere wieder über den Wall und schlendere zufrieden mit mir und der Welt zu Rána zurück.

Geschrieben (bearbeitet)

Mit einem „Versprochen, beim verbeulten Helm deines Vaters!“ schafft es Hagal mein hartnäckiges Töchterlein für einige Minuten loszuwerden.

Schade, dass er keine Familie hat. Er wäre ein guter Vater und eine eigene Tochter würde ihm gut stehen. Aber irgendwie gehört er ja fast zu unserer Familie. Er war mir schon immer wie ein Bruder und ist immer gerne bei uns gesehen.

Solange wir von Tia unbehelligt sind erläutern wir uns gegenseitig die Argumente.

Dass Acharns Rücken total vernarbt sei, hatte mir Bréodwyn auch schon erzählt, nachdem sie ihr mit der vergifteten Wunde geholfen hatte. Und jetzt erwähnt Hagal das auch. Mir liegt nichts daran, dass selbst zu sehen.

Ja, ich erinnere mich, wie Acharn den Ork erledigt hat. Ihre Augen waren kalt, ihr Blick beängstigend und ihre Wut ungezähmt.

Hagal und ich stimmen darin überein, dass Acharn eine persönliche Rechnung mit den Orks offen hat...aber wie hoch die Rechnung ist, können wir nur erahnen.

"Hagal, weißt Du eigentlich was ihr Name bedeutet? Mir ist es irgendwann mal eingefallen, es war, glaube ich, als sie unser Dorf zum ersten Mal verließ...es ist Elbisch. Ich beherrsche nur wenige Worte dieser Sprache, aber ich weiß, dass 'Acharn' soviel heißt wie 'Rache'...."

Für uns ist die Sache klar...und sie wird es wohl hoffentlich auch für die anderen im Dorf werden...früher oder später.

"Ich hoffe, dass Acharn keine Dummheit begeht." gebe ich zu bedenken. "Was auch immer sie tut, ich hoffe, sie kommt zurück."

In diesem Moment betritt Éodan das Haus.

"Vater...ich gehe kurz zur Schmiede...soll ich deinen Helm mitnehmen?"

"Nein, lass nur...das kriege ich selbst schon wieder hin. Danke trotzdem...wenn du schon hingehst...frag mal nach, was eine neue Kette für den Feuerkessel kostet."

Hätte ich nicht diese unfreiwillige Zwangspause im Haus, wäre mir wahrscheinlich nie aufgefallen, dass die alte Kette schon arg verschliessen ist. Und Bréodwyn ist zu bescheiden, um mich um eine neue zu bitten.

Es dauert nicht lange, da ist auch Tia schon wieder da. Meine Kleidung ist draussen im Bottich und weicht ein.

Meine Frau geht ihrer üblichen Hausarbeit nach, während Hagal nun doch endlich sein Versprechen einlösen muss.

Tia sitzt wieder auf meinem Bett und ihre Augen strahlen.

Ihr gegenüber sitzt mein bester Freund auf einem Schemel und erzählt meinem kleinen Mädchen von Elben. Sie zupft aufgeregt an meiner Decke herum, wenn ihr ein Detail von Hagals Bericht besonders gut gefällt.

Dieser Anblick ist so tröstlich, dass man fast vergessen könnte, in welcher Gefahr wir alle sind.

Doch diese Idylle wird jäh unterbrochen. Éodan kommt ganz unerwartet zurück. "Vater...Hagal..." Schnaufend bleibt er in der Tür stehen und hält sich am Türrahmen fest. "Ich war bei der Schmiede, da habe ich es mitgekriegt...Sie sind zurück...die Gefangenen..." Vor Aufregung kann er kaum reden.

"...alle drei...Riadh ist auch dabei...Beregon brachte sie ins Dorf..."

Ich richte mich von meinem Lager auf.

"Und Acharn? Weißt du etwas von ihr?" erkundige ich mich.

Éodan schüttelt den Kopf. "Nur ihr Pferd ist zurück...."

Bei diesen Worten schreit Tia auf und bricht in Tränen aus. "Papa...Nein....NEIN!!!..." Sie fällt mir schluchzend um den Hals. Tränen kullern über ihre Wangen. "Das kann nicht sein...sie hatte doch meinen Glücksbringer dabei..." weint sie.

Tröstend streiche ich ihr über die Locken. Ein dicker Kloß scheint in meinem Hals zu stecken und ich frage sie nicht, was für einen Glückbringer sie meint....

Bearbeitet von Tawariel
Geschrieben (bearbeitet)

Beregon Aldaleo

Haleth verabschiedet sich von uns nachdem wir das Tor durchritten haben um Bericht zu erstatten.

Ich folge Gethron der weis wo der Riadh hingehört , mittlerweile ist eine kleine Traube aus Dorfbewohnern um uns herum die alle freudig durcheinander reden.

Ich steige von meinem Pferd und nehme Gethron den Jungen ab und klopfe an der Tür *tock tock tock*

Bearbeitet von Iluvatar
Geschrieben

Ramaeala /Cainwyn

Ich weiss nicht genau wie wir den rest des tages verbrachte haben. Kurz spürte ich die Anwesenheit von Elben...doch sie verliessen das Dorf wieder.

Am Abend kam Freawyn nach hause, dohc sie rannte sofort in den Stall...leise hörte ich sie schluchzen...sie heulte sicher um diesen elenden Elbenbengel. Ich beschloss sie allein zu lassen.

Nachdem Catanda ins Bett verschwunden war und sich die nacht über das Dorf senkte , schlich ich nach draussen und rief nach einer der Krähen..ich schikcte sie zu den Orken mir Neuigkeiten zu bringen.

In der Früh war ich gerade dabei mir das Gesicht zu waschen als ich ein klopfen hörte. ich ging zur Tür und schaute den jungen Mann vor mir total verwirrt an. Er trug den Elbenbengel in den Armen...das konnte doch nicht sein....wie konnten sie ihn befreien?? Eine traube Leute hatte sich schon um das Haus versammelt..ich musste handeln...schnell oder alles war verloren!

Oh mein Gott...was ist mit dem Jungen...bringen sie ihn herein.... Der Mann trug ihn herin und legte ihn auf eine Bank Freawyn ist im Stall hinter dem Haus, bitte holen sie sie...sie ist krank vor Sorge um ihn! Ich brauchte einen Moment zeit...ungestört...der Junge würde michz wiedererkennen...das musste ich verhindern...

Geschrieben

Acharn

Als ich wieder zu mir komme, sehe ich, wie Thinderyn mit meinen Schwertern auf die Lichtung tritt.

Ich will mich gerade bei ihm bedanken, als ein stechender Schmerz durch meine linke Hand fährt und mich daran erinnert, daß Rána immer noch meine Verletzungen versorgt. So bekommt Thinderyn statt einem Dank nur einen Schmerzensschrei zu hören.

"Gut, daß du wieder da bist, Thin. Es wird Zeit, daß wir Alagwen hier wegschaffen. Ich kann sie hier nicht ordentlich versorgen. Ich brauche einige Dinge, die es sicher im Dorf geben wird. Bitte nimm sie zu dir. Mithrovals Tritt ist einfach leichter, als der von Alagos. Und achte auf ihr Bein, ich kann die Pfeilspitze hier nicht herausholen. Also paß auf, daß sie sich nicht noch tiefer hineinbohrt..."

Ránas Anweisungen an Thinderyn werden diesem sicher gar nicht gefallen. Ich weiß, wie ungern er sich etwas sagen läßt.

Mit einem skeptischen Blick holt Thin sein Pferd und ich versuche, mich aufzurichten. Doch kaum hebe ich den Kopf an, als mir auch schon schwindlig wird. Vorsichtig hilft mir Rána und richtet mich zum Sitzen auf. Zu dem Schwindelgefühl kommt nun auch noch Übelkeit, doch ich versuche, mir nichts anmerken zu lassen... Thinderyn hebt mich zu sich aufs Pferd, was sich als schwieriger herausstellt, als wir gedacht hatten. Die Schmerzen der Bewegung lassen mich beinahe wieder bewußtlos werden. Nur mit Ránas Hilfe komme ich schließlich vor Thinderyn zu sitzen, doch mir fehlt jede Kraft. Thin muß mich festhalten, damit ich nicht wieder vom Pferd rutsche. Als ich mich dabei an ihn lehne, kann ich einen Schrei nicht unterdrücken. Mein Rücken brennt wie Feuer und ich kann die Berührung kaum ertragen...

Geschrieben

Castanda

Diese Nacht schlief ich besser als in der letzten und die Krankheit schien sich auch mehr und mehr zu verziehen. So wache ich auch in der Früh von alleine auf und stehe langsam auf und setze mich aufs Bett. Da höre ich etwas und beschliesse mich aus dem Schlafgemach zu bewegen.

Ich schlurfe Richtung Geräusch und Hauseingang und sehe Cainwyn, einen Mann und einen kleinen Jungen. Ich bleibe in sicherem abstand sehen und beobachte die Szene, bleibe selbst unbeobachtet.

Geschrieben

Kel Jaar

Langsam hob ich meinen Kopf und sah mit verengte Augen, zu diesen Elben hin. Also doch ein Elb... aber, was macht ein Elb hier so weit im Süden? Das ergibt keinen Sinn. Etrwas irritiert folge ich ihm, bleibe aber auf Abstand, da ich wusste wie gut Elben hören konnten, musste ich an manchen Stellen die Luft anhalten.

Ich hatte so grossen Abstand zu ihn gehalten, dass ich ihn immer wieder verlor, dann schliesslich ganz. Wütend über meine Vorsicht, liess ich mich gehen und bohrte mein Elbenschwert in eine Eiche.... Es leuchtete. Ich hörte etwas, Schritte.... etwas knirschte, eine Sehne wurde gespannt.

Mit weit aufgerissenen Augen drehte ich mich um.

Etwas surrte und ich spürte einen stechenden Schmerz in meinem Ellbogen.

Betäubt von Schmerz, schrie ich auf und zog instinktiv mein Schwert aus der Eiche. Ich keuchte, ein zweiter Pfeil....... Plötzlich schmerzte mein Bein, Schmerz, reiner Schmerz, wie flüssiges Eisen brannte er sich durch alle Nerven hindurch.

Ich konnte nur noch Schreien!

Ich fiel in die Knie.... Ich biss mir die Zähne zusammen und ich konnte spüren, wie sich mein Gesicht vor Schmerz verzerrte.

Ich hörte schwere Schritte.... Uruks.

Ich wirbelte herum, verlagerte mein Gewicht auf das gesunde Bein und blockte mit müh und not den ersten Hieb ab, den zweiten wich ich aus, indem ich mich wegrollte. Noch einer!

Ich blockte den Schwertstreich seitlich ab und köpfte ihn. Den dritten ebenso

Dann kam wieder der erste, er war viel grösser, als die die ich je zu gesicht bekommen hatte.

Er holte aus und ich versuchte vergeblich den Streich abzublocken, stattdessen verlor ich mein SChwert aus den Händen. Mein Bein liess mich langsam in Stich und mein linker Arm, war immer noch aufgespiesst.

Ich brach die Pfeilspitze ab und bohrte ihn durch den Hals des Uruks, ihn schien das nicht zu interessieren und packte mein verletzten Arm.

Schmerz! Ich fiel fast in Ohnmacht, so fest packte er zu

Ich spürte wie er mich hoch hob, wie ein Sack Mehl, warf er mich gegen eine mächtige Buche...

Ich hustete... Meine Lippe war aufgeplatzt und meine Zunge angebissen.... ich shcmeckte mein eigenes Blut. Ich sammelte meine Kräfte.... gerade als er mir den Todesstoss geben wollte, wirbelte ich herum, packte sein Schwert und stemmte mit aller kraft mein gesundes Bein gegen seinen Torso.

Er flog auf den Rücken, ich auf mein gesundes Bein. er stand auf und wollte mir seine massigen Fäuste entgegenschmettern, als er sein eigenes Schert zu spüren bekam.

Er funkelte mich noch an. Er knurrte und fletschte die Zähne, Er zog das Schwert in sich hinein... und schrie mir seinen stinkenden Mundgeruch entgegen. Ich zog das Schwert abrupt heraus und köpfte ihn, bevor er mich zu fassen bekam

Ich wankte, mein Bein schmerzte, das Atmen tat weh, ich riss mir die Pfeile aus den Gliedmasen. Langsam kroch ich zu einem Stamm und lehnte mich dagegen. Ich nahm ein schmerzlinderndes Mittel ein....

Ich war wohl eingedöst, den ein Geräusch weckt mich aus einem schwarzen traumlosen Traum

Geschrieben

Thinderyn:

"Mithrovals Tritt ist einfach leichter, als der von Alagos."Bitte was?!? Pah, Rána hat bloß keine Lust, selber aufzupassen, daß sich Alagwen nicht in ihre Einzelteile auflöst! Ich werfe meinem Begleiter einen Blick zu, der ihm deutlich sagt, daß er meiner Meinung nach auch schon bessere Ausreden parat hatte. Ich weiß ja nicht einmal, wo ich sie stützen soll, ohne sie noch mehr zu verletzen! Das Einfachste wäre, sie einfach quer übers Pferd zu legen, was aber nicht gut für ihre Bauchverletzungen wäre. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, daß ich von Rána wohl kaum die Erlaubnis bekäme, es auszuprobieren. Ich überlege kurz, ob wir nicht aus zwei Bäumen eine Bahre bauen und Alagwen hinter einem Pferd herziehen könnten. Dann kämen wir vielleicht etwas schneller vorwärts. Ich verwerfe den Gedanken wieder: zu wenig Zeit, kein Werkzeug, um einen Baum zu fällen (Nein! Mein geliebtes Schwert wird nicht geschunden!) und sie würde bei diesem Gelände mehr durchgeschüttelt als auf dem Pferd. Außerdem würde sie mir wahrscheinlich bis ans Ende ihrer Tage Vorhaltungen machen, wie langweilig es ist, die ganze Zeit nur Mithrovals Hinterteil zu sehen. Nein, danke!

Vorsichtig balanciere ich die halb bewußtlose Frau vor mir auf dem Pferderücken. Ich hoffe, daß Rána wenigstens die Blutungen halbwegs gestillt hat und die Verbände dicht sind. Langsam gelingt es mir ein System zu finden, bei dem sie stabil sitzt, ohne daß ich sie zu sehr festhalten muß.

Mir ist langweilig. Wir kommen wegen Alagwen nur langsam vorwärts. Rána ist schweigsam und scheint in Gedanken versunken. Die Landschaft war schon auf dem Hinweg keine Sensation und jetzt kenne ich sie ja schon. Ich stelle fest, daß Alagwen wieder halbwegs wach ist. „Immer muß man auf dich aufpassen! Wenn du dich schon von deinem Reitertrupp trennen mußt, hättest du doch wenigstens Amlaith mitnehmen können. Wo ist er eigentlich? Wir hatten gehofft, euch beide zu treffen.“ Keine Antwort. Ist sie etwa wieder ohnmächtig? „Alagwen!... Alagwen?“Ich beuge mich ein wenig vor und sehe zu meinem Entsetzen, daß ihr Gesicht naß von Tränen ist. Tränen?! „Alagwen, nein!“ Ich hätte alles erwartet, nur das nicht. Mein verzweifelter Blick zu Rána sagt ihm: „Hilfe! Das wollte ich nicht, ehrlich!“ „Alagwen, hör auf damit, BITTE!“

Geschrieben

Hagal, Zimmermann:

Tia so verzweifelt zu sehen, bricht mir fast das Herz. "Tia, wir wissen doch noch gar nichts Genaues. Vielleicht hat Acharn einen Plan, bei dem sie ihr Pferd nicht gebrauchen kann. Vielleicht kommt sie noch nach."

Ich weiß genau, daß man meinen Erklärungsversuchen anhört, daß ich sie selbst nicht glaube. Ich sehe Galmod über Tias Kopf hinweg traurig an. Sollten die Verdächtigungen der Dorfbewohner Acharn tatsächlich in den Tod getrieben haben?

Geschrieben

Fréawyn

Als ich am Morgen aufwache, scheint die Sonne durch die Fenster an der Ostseite des Stalles. Noch während ich mir die letzten Strohhalme aus den Haaren pflücke, fällt mir alles wieder ein; die Rückkehr der Soldaten, Riadh, der immer noch bei den Orks gefangen ist...

Ich vergrabe mich an Fréthas schwarzer Flanke und warte darauf, das der Schmerz in meinem Innern wenigstens ein bisschen nachlässt.

Ich bin doch für Riadh verantwortlich! Er ist mein kleiner Bruder! Wenn ich eher nach ihm gesucht hätte... dann wäre er vielleicht nicht den Orks in die Arme gelaufen.

Frétha erinnert mich mit ihrem Maul sanft daran, dass es längst Zeit für das Frühstück ist. Seufzend wische ich mir die letzten Tränen vom Gesicht und mache mich daran, das Futter an die Pferde auszuteilen. Als ich gerade im Hof das Wasser aus dem Brunnen holen will, höre ich aufgeregte Stimmen aus dem Haus. Nur einen Augenblick später öffnet sich die Haustür und Gethron kommt mir freudestrahlend entgegen.

"Fréawyn, komm schnell herein! Wir haben Riadh mitgebracht!"

Man kann ihm richtig ansehen, wie er sich freut, das er mir diese gute Nachricht überbringen kann.

Mit einem hölzernen Krachen fällt der volle Wassereimer zu Boden und ich haste an Gethron vorbei, ohne ihn weiter zu beachten.

Riadh!

Cainwyn hat sich gerade über ihn gebeugt, und irgendwie stört mich das. Sie macht so ein seltsames Gesicht, und als sie aufsieht ist ihr Blick für eine Sekunde so merkwürdig, so fremdartig, dass ich erschrocken die Augen niederschlage.

Als ich es einen Moment darauf wieder wage, ihr in die Augen zu blicken, ist das Gefühl, das mich bei dem Blick in ihr Gesicht so beklommen hat, vorbei und aus Cainwyns Augen strahlt die reine Freude.

Geschrieben

Castanda

Als Féawyn den Raum betritt wage ich mich aus meinem "Versteck" aus Schatten heraus. Irgendwie bin ich froh dass sie wieder da ist. Ich gehe langsam zu ihr und Cainwyn und dem Jugen hin und begutachte ihn mit meinen Blicken. Ein leises morgen in richtung Freawyn verlässt meine Lippen. Ich brauche bald wieder etwas zu essen...ich bin noch zu schwach...langsam setze ich mich auf den Boden und begutachte das Geschehen weiter.

Geschrieben

Cainwyn

ich habe nur Sekunden mit dem Jungen als auch schon Fréawyn hereingestürmt kommt. Sie sieht mich etwas seltsam an und ich bemühe mich schnell ein Strahlen auf mein Gesicht zu zaubern...

Die Zeit hat lange nicht gereicht um ihn vergessen zu lassen...dafür musste ich mir später mehr Zeit nehmen...doch für den Augenblick musste es reichen. Ich sah wie Fréawyn mit dem Jungen umging...ich hatte nie eine so liebevolle Familie gehabt...ich verdrängte die Errinerung schnell und wandte mich wieder zu ihr.

Er ist etwas warm, doch ich schätze wenn wir ihn sofort verarzten wird er keine Fieber bekommen Ich legte ihr die Hand auf die Schulter Er ist ein starker Junge er schafft das!

Geschrieben

Thinderyn:

Alagwen weint still vor sich hin. Vorsichtig wische ich ihr immer wieder mit der Hand die Tränen vom Gesicht. Tränen! Von ihr!! Wenn sie versucht hätte mich zu schlagen, hätte sie mich nicht mehr überraschen können. Hilfesuchend sehe ich zu Rána herüber, ernte jedoch nur einen bitterbösen „Du hast es angerichtet, jetzt sieh auch zu wie du wieder heraus kommst“-Blick. Wenn mir jemand sagen könnte, was ich falsch gemacht habe, könnte ich es ja auch bedauern. Ich habe doch nur ganz ohne Hintergedanken etwas gefragt!

Eine Zeit lang reiten wir schweigend weiter. Langsam beruhigt Alagwen sich wieder. Ich glaube, ich bin in meinem ganzen Leben noch nicht so erleichtert gewesen. Abgesehen von... aber das gehört nun wirklich nicht hierher!

Plötzlich fällt mir ein, daß ich vor lauter Aufregung über Alagwens ungewöhnliches Verhalten fast vergessen hätte, Rána etwas zu erzählen. „Rána, vorhin im Wald habe ich etwas sehr Seltsames gesehen. Jemand... etwas?... in einem Mantel mit tief heruntergezogener Kapuze rannte ziemlich ziellos durch den Wald. Manchmal schien er die Luft anzuhalten. Ich hatte zunächst den Eindruck, daß er mir zu folgen versuchte aber kurz bevor ich das Orklager erreichte, lief er plötzlich in eine ganz andere Richtung und war dann verschwunden. Als er an mir vorbeikam, konnte ich einen strengen Geruch feststellen... aber ein Ork war es nicht, obwohl es auf zwei Beinen lief. Auf dem Rückweg habe ich ihn wieder gesehen. Er tobte herum und hackte mit seinem Schwert auf kleine Bäume ein als ob sie Gegner seien. Er muß sich an ihnen fast aufgespießt haben. Er... oder es?... schien völlig verwirrt und eher harmlos. Hast du eine Ahnung, wer oder was das gewesen sein könnte?“

Geschrieben

Ardan

Ich bin noch gar nicht weit vom Dorf entfernt, als ich zwei Reiter auf mich zukommen sehe. Im Näherkommen erkenne ich die beiden Elben, die gestern im Dorf waren. Der dunkelhaarige, wohl der Jüngere der beiden, hat noch jemanden vor sich auf dem Pferd sitzen. Eine dunkle Ahnung befällt mich... die schwarzen Haare der zusammengesunkenen Gestalt... die grüne, zerrissene und blutbefleckte Tunika mit der auffälligen Borte... "Acharn?!"

Als ich die drei erreicht habe, sehe ich, wie sie leicht den Kopf hebt und mich kurz ansieht.

"Ich grüße euch. Was ist passiert? Was ist mit Acharn?"

Der Blonde wendet sich an mich: "Sie konnte den Orks entkommen, doch ihre Verletzungen sind schwer und ich kann sie hier draußen nicht ordentlich versorgen. Ich bringe sie nur ungern in euer Dorf zurück, doch ich habe keine Wahl..." Sein Blick läßt den Vorwurf deutlich erkennen.

"Sie hat auch Freunde in Firias" versuche ich abzuwiegeln, doch ich fürchte, daß er meinen schuldbewußten Blick sehr wohl zu deuten weiß.

"Wenn ihr sie ins Dorf bringt, fragt nach Galmod. Er hatte sie als Gast aufgenommen und ich bin überzeugt, daß er den lächerlichen Anschuldigungen keinen Glauben geschenkt hat. Ihr werdet dort willkommen sein."

Damit wende ich mich wieder meinem Ziel zu. Ich muß unbedingt erfahren, was mit den Orks ist. Ich bin immer noch in erster Linie den Dorfbewohnern verpflichtet und die Bedrohung durch die Orks auszuschalten ist nun das Wichtigste..

Geschrieben

Beregon Aldaleo

Nachdem nun meine Hauptaufgabe erledigt war, kam mir Acharn in den Sinn.

Wenn sie noch am leben ist wird es ohne Reittier nicht leicht für sie zum Dorf zurückzukehren.

Ich beschließe in Richtung Orclager zu reiten um sie zu finden, falls sie jedoch von den Orcs erwischt wurde, werde ich sie allein wohl nicht befreien können.

Nachdem ich Vórima bestiegen habe reite ich auf das Tor zu das mir geöffnet wird.

Nach nur kurzer Zeit, etwa fünf Minuten, kann ich außer Vórima noch zwei weitere Pferde in der Nähe hören.

Sie reiten auf mich zu und nach kurzem kommen sie in Sicht.

Zwei Elben und einer der beiden hat noch eine weitere Person auf seinem Pferd.

Mae govannen

Begrüße ich die beiden

"Suilaid." entgegnet mir der Elb den ich als Rána identifiziere, ich hatte die beiden Elben gestern in der Schenke gesehen. Er neigt leicht seinen Kopf.

Dann fällt mein Blick auf die Person die über Thinderyns Pferd hängt.

Ist das Acharn? Was ist mit ihr passiert?

"Ja, das ist Acharn... oder was von ihr übrig ist. Die Orks hatten sie erwischt." antwortet Rána etwas vorwurfsvoll.

Irgendwie hatte ich das befürchtet... Aber wie konntet sie frei kommen?

"Ich weiß es nicht. Sie war bereits auf der Flucht, als wir dazu kamen... Doch verratet mir, wer ihr seid. Ich glaube, ich habe euch bei der Versammlung der Dorfbewohner gesehen?"

Ja ihr habt Recht. Entschuldigt meine unhöflichkeit, ich war nur besorgt.

Mein Name ist Beregon, Berethons Sohn

Ich neige meinen Kopf leicht. Wir kommen mitlerweile dem Dorf wieder näher da wir während des Gesprächs weiter dessen Richtung reiten.

"So seid denn gegrüßt, Beregon. Verzeiht meine Eile, doch Acharns Zustand läßt keine Verzögerung zu."

Ja, das kann ich verstehen. Vielleicht sollten wir sofort zu Galmod reiten ohne zu halten, ich war schon einmal bei ihm und glaube das er uns helfen wird. Er hatte sich schon einmal um Acharn gekümmert.

"Ich wäre euch dankbar, wenn ihr uns den Weg weisen würdet."

Gut. Dann sollten wir uns beeilen.

Nun reiten wir schweigend weiter, immer darauf bedacht nicht zu schnell zu reiten um Acharn zu schonen. Das Tor kommt in Sicht und wird nach meinem Ruf geöffnet.

Wir durchqueren das Dorf, die ganze Zeit verfolge uns die Blicke der Dörfler. Ich halte an als uns zwei junge Männer begegnen die uns begrüßen.

Geschrieben

Galmod, der Sattler

Tia laufen Tränen über die Wangen.

"Schatz," versuche ich sie zu trösten. "Nur, weil ihr Pferd alleine zurückkommt, heißt dass doch noch nicht das Schlimmste..."

Irgendwie habe ich dass Gefühl, dass ich Tia im Moment nicht trösten kann. Bréodwyn kommt und will sie ablenken. Sie nimmt sie bei der Hand.

"Kleines...komm Mal mit mir..." Meine Frau nimmt die Kleine mit sich. Sie setzt sich mit ihr ans Feuer, schließt sie in ihre Arme und beginnt leise ein Lied zu summen.

Die Melodie ist vertraut und Tia beginnt sich zu beruhigen.

Nur noch flüsternd unterhalte ich mich weiter mit Hagal.

Éodan hatte ich losgeschickt, um sich im Dorf nach Acharns Verbleib zu erkundigen.

Er kommt irgendwann wieder. Dem Geräusch nach führt er ein Pferd mit sich.

Ich kenne den Hufschlag...das ist Dúath.

Kurz darauf betritt mein Sohn das Haus.

"Ich habe Acharns Pferd mitgebracht...Also, die drei Gefangenen sind in recht gutem Zustand zurück...Ríadh ist wieder zuhause...dort habe ich auch Dúath gefunden...Acharn hat sie befreit..doch hat sie es aus dem Orklager nicht herausgeschafft...."

Tia hört aufmerksam zu...aber bei den letzten Worten meines Sohnes reißt sie sich aus der Umarmung ihrer Mutter und läuft nach draussen.

Bréodwyn sieht ihr nach.

Meinen besorgten Blick, wo sie hingelaufen ist, beantwortet sie schnell:

"Es ist in Ordnung, Galmod, sie ist bei dem Pferd."

Tia ist zu dem Unterstand gelaufen, wo Éodan Dúath untergestellt hat. Das große Pferd hat den Kopf gesenkt und beschnuppert das Mädchen. Trost suchend streichelt sie ihm über die Nüstern und legt ihre Wange an die des Pferdes.

"Acharn hat die Gefangenen befreit und wer kann wissen, was jetzt aus ihr geworden ist...wenn wir Glück haben, so haben die Orks sie nicht direkt getötet, sondern jetzt sie als Geisel behalten...aber ob es ein Glück für Acharn wäre, wage ich zu bezweifeln. " gebe ich meine Bedenken kund.

Gegen Mittag bringt Bréodwyn bringt mir etwas zu Essen, aber irgendwie will es mir nicht richtig schmecken...Tia, die immer noch draussen bei dem Pferd ist, hat es komplett abgelehnt. 'Sie könne doch jetzt nichts essen,' hatte sie ihre Mutter abgewiesen, die ihr Brot und Eintopf gebracht hatte.

Es macht mich wahnsinnig, hier herumzuliegen und nicht handeln zu können.

"Éoreth...Éodan!" rufe ich meine Söhne herbei. "Geht doch noch einmal los und versucht mehr herauszubekommen."

Es vergeht eine ganze Weile, wobei ich aber nicht sagen kann, wie lange es ist. Wenn man nur so herumliegt können Minuten wie Stunden erscheinen, und ich habe das Gefühl, dass Tage vergehen, bevor....

...Pferde...Ich höre Pferde, die sich meinem Hof nähern...aber es klingt nicht wie sonst...unbeschlagen...die Pferde sind unbeschlagen.

Und Stimmen vernehme ich...ich erkenne Éodans Stimme...dann Hundegebell...Tôr? Ist das Tôr?...Ein Schrei bestätigt meine Vermutung:

"Acharn!!!" Tia schreit draussen laut auf...Es klingt zugleich entsetzt, aber auch hocherfreut....

Mir reicht es...ich stehe auf. Ein wenig zu schnell vielleicht. Schwindelgefühl bringt mich kurz aus der Balance und ein stechender Schmerz pocht in meinem Schädel.

"Galmod!" mahnt mich Bréodwyn, doch ich ignoriere sie.

Ich gehe zur Tür und betrachte erstaunt, was sich mir da auf meinem Hof für ein Bild bietet.

Stolze Pferde mit ebensolch stolzen Reitern...Elben? Elben, tatsächlich...und sie bringen Acharn...Tia läuft aufgeregt neben ihnen her, während Tor um sie herumspringt.

Bréodwyn, die die Szene hinter mir stehend beobachtet hat, drängt sich an mir vorbei aus dem Haus und läuft hin.

"Hierher" ruft sie und deutet den Ankömmlingen an, Acharn ins Stroh bei Dúath zu legen. "Vorsichtig! Bringt sie hierher." befiehlt sie. Der Anblick der Elben läßt meine Frau ziemlich unbeeindruckt...oder aber, sie sieht vorerst nur das was wichtig ist...Acharn...sie lebt...aber scheint schwer verletzt zu sein...

Geschrieben

Thinderyn:

Rána und ich hieven Alagwen vorsichtig von Mithrovals Rücken. „Hierher!“ Meine Augen werden schmal und meine Brauen ziehen sich ein ganz kleines Bißchen zusammen. „Geh spielen!“ – „Hierher!“ Irgendwie scheint mich heute jeder wie einen jungen Hund behandeln zu müssen! War etwas mit dem Heuboden, auf dem wir übernachtet haben nicht in Ordnung? Habe ich noch Heu an mir?! Ich bin kurz davor, der Frau mitzuteilen, daß ein Elb – schon gar nicht der einzige Sohn und Erbe eines einflußreichen Adligen am Hofe König Thranduils – es nicht nötig hat, sich von einer Bauersfrau herumkommandieren zu lassen. Da ich aber froh bin, daß mir endlich jemand die Sorge für Alagwen abnimmt, lasse ich es für dieses Mal auf sich beruhen.

Das Mädchen Tia sieht mit großen Augen zu, wie wir uns um Alagwen bemühen. Sie will Rána und der Frau – wohl ihrer Mutter – folgen. Vorsichtig halte ich sie an der Schulter zurück. Das ist kein Anblick für so junge Augen. „Laß sie.“ Das Mädchen dreht sich um und sieht mich groß an. Ich sehe ihr an, daß sie widersprechen möchte. . „Rána kennt sich damit aus. Er wird sie wieder gesund machen.“ Den Satz „Er hat darin Übung, Alagwen wieder zusammenzuflicken.“ lasse ich lieber weg. Sie sieht zu Rána hinüber und ihr Gesicht hellt sich auf. Sie nickt und strahlt mich an. „Hallo, Thin... Thin...“ – „Thin genügt.“ Hoffentlich haben Rána und Alagwen das jetzt nicht gehört! „So werde ich manchmal auch genannt.“

„Dann kann ich dich ja meinem Vater vorstellen. Komm!“ Noch jemand, der versucht, mich herumzukommandieren! Sie faßt meine Hand und zieht mich auf einen Mann zu, der im Eingang des Wohnhauses stehengeblieben ist. „Papa! Das sind die Elben, von denen ich dir erzählt habe. Der da drüben bei Acharn ist Rána und das hier ist Thin...“ – „Thinderyn Gelltawarion.“, falle ich ihr schnell ins Wort. Es muß mich ja nicht jeder mit der Kurzform meines Namens ansprechen! Ich versuche, mein letztes Bißchen Würde zu retten. Nicht ganz einfach mit einem Kind an der Hand, das mich anstrahlt. Ich richte mich zu meiner vollen Größe auf und neige leicht und betont würdevoll den Kopf. „Ihr müßt Galmod sein. Man hat uns erzählt, Ihr hättet Alagwen, oder Acharn, wie sie sich hier genannt hat, schon einmal beherbergt. Wie Ihr seht, kann sie nicht mehr weiter. Wäret Ihr bereit, sie noch einmal aufzunehmen?“

Geschrieben (bearbeitet)

Galmod, der Sattler

Acharn scheint wirklich schwer verletzt zu sein. Ich halte mich im Hintergrund...zuviel Rummel ist da nicht gut. Sie wird ins Stroh verlagert und einer der Elben kümmert sich um sie. Bréodwyn geht ihm zur Hand.

Tia bringt den anderen Elben zu mir.

"Thinderyn Gelltawarion" so stellt er sich mir vor.

Die Würde, die dieser große Mann mit seinen eleganten Bewegungen ausstrahlt, beschämt mich. Das ist ja wieder typisch...da kommt so ehrenhaftes Volk und ich stehe hier barfuß im grauen Untergewand herum.

Dennoch versuche ich ihm so selbstbewußt wie möglich entgegenzutreten.

Ich verneige mich leicht: "Seid willkommen auf meinem Hof. Ich bin Galmod, Galmarths Sohn, Sattlermeister des Dorfes."

Ich mache eine kurze Pause.

"Acharn war in der Tat unser Gast. Wir können sie auch weiterhin beherbergen. Wenn auch ihr verweilen wollt, so fühlt euch willkommen."

Tia strahlt erwartungsvoll zu dem Elben hoch, der mit leicht verächtlichen Blicken mein Äusseres mustert. Ich versuche eine Erklärung.

"Entschuldigt mein Auftreten, Herr...die Heilerin hat mich wegen meiner Verletzungen ins Bett verwiesen." Mein bandagierter Fuß dürfte ihm nicht entgangen sein.

Ich stupse Tia an: "Geh, Liebes, bring unseren Gästen etwas frisches Wasser." Wie der Blitz läuft sie ins Haus.

"Wenn ihr etwas benötigt, Thinderyn, so wendet euch an die Kleine...sie wird alles für Euch tun..."

Da ist Tia auch schon wieder da. Sie hat einen großen, irdenen Krug geholt und läuft damit zur Tränke in unserem Hof, wo sie kühles, frisches Wasser aus dem Zulauf hineinfließen läßt.

"Wenn ihr eure Pferde hier tränken wollt, so tut dies. Ihr dürft sie auf meinem Hof gerne frei laufen lassen. Eine Wiese hinter dem Stall steht euch auch zur Verfügung. Ansonsten: Stroh und Wasser ist genug vorhanden."

Tia hält dem Elb einen Becher hin und erwartet, dass er ihn nimmt, damit sie ihm einschenken kann.

Irgendwie tut mir die frische Luft hier draussen gut. Zwei Tage nur im Bett zu liegen ist nichts für mich. Aber ich merke, dass es nicht wirklich vernünftig ist, hier herumzustehen. Mein verstauchter Knöchel meldet sich und in meinem Schädel pocht wieder der Schmerz.

"Verzeiht, Herr Elb...ich muss mich setzen." leicht humpelnd begebe ich mich zu der Bank neben der Haustür. Dort lehnen auch die frisch polierten Waffen an der Wand. Meine Söhne haben gute Arbeit geleistet. Nur mein blutiges, zerfetztes Banner zeugt noch von dem Kampf...und meine Kleidung, die im Bottisch an der Hausecke schwimmt.

Bearbeitet von Tawariel
Geschrieben

Rána

Auf Galmod´s Hof werden wir gleich von einer jungen Frau begrüßt, die uns zu einem Unterstand dirigiert, wo wir Alagwen ins Stroh betten. Sie muß eindeutig schon hier gewesen sein, wenn ihre Abneigung gegen geschlossene Räume so bekannt ist. Ich nehme das Verbandmaterial aus meiner Satteltasche und knie mich zu Alagwen. Die Frau kniet mir gegenüber und sieht mich besorgt an:

"Seid gegrüßt. Ich bin Bréodwyn. Bitte sagt mir, wie ich euch helfen kann."

"Habt Dank. Mein Name ist Rána."

Nach einer kurzen Pause, in der ich Alagwen´s geschundenen Körper mustere, zähle ich ihr auf, was ich zuerst benötige:

"Bitte kocht eine große Menge Wasser ab. Wenn es kocht, nehmt etwa einen Krug davon ab und laßt es mit zwei Löffeln dieses Pulvers " ich halte ihr einen kleinen Lederbeutel hin "noch 5 Minuten weiterkochen. Danach seiht es ab und kühlt es, bis es nicht mehr zu heiß zum Trinken ist. Das abgekochte Wasser versetzt mit einer Handvoll hiervon" ich reiche ihr einen weiteren kleinen Beutel aus meinem Gepäck "und lasst es ebenfalls abkühlen."

Bréodwyn nimmt die Lederbeutel entgegen und eilt in Richtung Haus. Doch schon nach zwei Schritten stoppt sie und dreht sich nochmal um:

"Wie schlimm ist es?" fragt sie mit leiser Stimme.

Die Antwort fällt mir schwer: "Sehr schlimm. Ich weiß nicht, ob sie überleben wird."

In Bréodwyn´s Augen schimmern Tränen, als sie sich umdreht und zum Haus läuft.

Schon kurz darauf kommen die beiden Jungen, die uns hergeführt hatten, mit Decken und Fellen um damit ein bequemeres Lager für Alagwen zu richten. Beide versuchen, ihre Blicke nicht auf ihren Rücken fallen zu lassen. Einer wendet sich an mich:

"Können wir noch etwas tun?"

"Nein, im Moment nicht. Habt Dank für eure Hilfe."

Vorsichtig sehe ich noch einmal nach Alagwens Verletzungen, doch mit einer weiteren Versorgung will ich warten, bis der Kräuteraufguß fertig ist. Er sollte sie tief schlafen lassen, sodaß sie die Schmerzen nicht spüren muß.

Schon bald kommt Bréodwyn zurück. Sie hat mehrere Becher in eine Schale mit kaltem Wasser gestellt, damit der Kräuteraufguß schneller abkühlt. Ich nicke ihr dankend zu. Vorsichtig richte ich Alagwen auf.

"Hey Kleines, hier..." Ich halte ihr einen der Becher an die Lippen. "Trink das, es schmeckt furchtbar, aber es wird dir helfen." Vorsichtig beginnt sie zu trinken und verzieht das Gesicht.

"Ja, ich weiß. Aber du mußt es austrinken."

Tapfer schluckt sie und leert alle drei Becher. Das sollte ausreichen, um sie einige Stunden tief schlafen zu lassen. Während ich abwarte, daß die Wirkung eintritt, sehe ich, wie die beiden Jungen mehrere Eimer mit dem abgekochten Wasser herbeischaffen. Alle scheinen sich sehr um Alagwen zu sorgen. Also hatte Ardan doch Recht; Sie hat noch Freunde hier, trotz der vielen feindseligen Blicke, die uns auf unserem Weg durch das Dorf begleitet hatten.

Nach einigen Minuten wird Alagwen´s Atmung ruhiger und tiefer, sie scheint einzuschlafen. Sanft streiche ich ihr die Haare aus dem Gesicht. Dabei spüre ich, wie heiß es ist. Prüfend lege ich meine Hand auf ihre Stirn.

Verdammt, diese elende Pfeilspitze muß endlich raus. Aber wenn sie jetzt schon Fieber hat, wird der Trank nicht mehr ausreichend wirken...

Bréodwyn scheint meinen Ärger zu spüren, denn ihre Augen ruhen fragend auf mir.

"Sie hat schon Fieber. Dadurch wird der Trank seine Wirkung nicht entfalten können. Aber ich kann nicht mehr warten, den Pfeil zu entfernen. Sonst wird die Infektion sie töten."

Der Schreck in Bréodwyn´s Gesicht verrät mir, daß sie verstanden hat. Doch auch Alagwen hat mich gehört und verstanden. Ich spüre, wie sich ihr Körper verkrampft.

"Bréodwyn, würdet ihr Thinderyn bitten zu mir zu kommen? Er wird mir helfen müssen."

Sofort steht sie auf und geht ins Haus. Es fällt mir schwer Alagwen in die Augen zu sehen.

"Rána, nein." Ihr verzweifelter Blick macht es mir nur noch schwerer.

"Ich muß. Wenn ich den Pfeil nicht schnellstens entferne, wird dich das Fieber umbringen."

"Dann soll es so sein. Laß mich gehen. Rána, Amlaith ist tot... alle meine Gefährten sind tot... laß mich ihnen folgen."

"Oh nein, ich kann nicht einfach dasitzen und zusehen, wie du stirbst. Du bist stark, du wirst es schaffen."

"Ich war stark, Rána. Meine Stärke habe ich aufgebraucht. Nichts ist mehr übrig."

"Du täuschst dich. Glaube mir, ich habe schon mehr als einmal geliebte Personen verloren... Dein Tod nützt den Toten nicht, doch einigen Lebenden bedeutest du viel. Gib dich nicht auf. Du hast schon soviel überstanden. Du wirst auch das noch schaffen. Ich werde dich nicht aufgeben." Traurig sieht sie mir in die Augen, doch sie widerspricht nicht mehr.

Als ich aufsehe, steht Thinderyn neben mir. Ich habe ihn nicht kommen hören...

Geschrieben

Fréawyn

Er hat tatsächlich Fieber.

Mein armer Kleiner...aber jetzt bist du wieder in Sicherheit. Jetzt is alles wieder gut. Ich streiche ihm über die schmutzige, heiße Stirn.

Für einen Moment schlägt er die Augen auf, aber er schließt sie sogleich wieder. Wahrscheinlich ist es besser, wenn er noch eine Weile schläft.

Eilig hole ich ein paar Decken und Riadhs zweite Tunika. Die, die er jetzt trägt, ist ja ganz dreckig und zerrissen.

Während ich ihn zudecke, frage ich mich, wie ich das Fieber wohl am besten runterbringe...

Vielleicht ist noch was von den Waldkräutern da... die helfen gegen fast alles. Cainwyn, könntest du in die Küche gehen? In dem kleinen Kästchen auf dem Ofen müsste noch ein Restchen sein. Mach doch bitte einen Tee davon.

Geschrieben

Cainwyn

Fréawyn kümmerte sich rührend um den Jungen....sie liebte ihn obwohl er nicht mal ihr eigenes Kind war! Verdutzt beobachtete ich die beiden. Dann wadnte sie sich an mich

Vielleicht ist noch was von den Waldkräutern da... die helfen gegen fast alles. Cainwyn, könntest du in die Küche gehen? In dem kleinen Kästchen auf dem Ofen müsste noch ein Restchen sein. Mach doch bitte einen Tee davon.

natürlich sagte ich, nickte und verschand in der Küche.

Bald hatte ich die Kräuter gefunden und machte einen Tee daraus. Mit einer vollen Tontasse ging ich zu Fréawyn zurück und gab sie ihr.

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