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RPG-Story: Firias - Ein Dorf in Rohan


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Geschrieben (bearbeitet)

Thinderyn:

Erleichtert sehe ich Rána aus dem Haus kommen. Naja... „kommen“ ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Ich drücke es einfach einmal vorsichtig mit „hasten“ aus. Daß ich einmal solch eine Wirkung bei ihm erzielen würde, hätte ich mir nie träumen lassen! Ich überlege kurz, ob ich Alagwen für ihre Mithilfe bei diesem Anblick die blauen Flecken, die mit Sicherheit jetzt schon meinen Arm zieren, verzeihen soll.

Ahh... sie läßt endlich los! Großartig! Dafür ist sie jetzt wieder ohnmächtig!!

Mit schräg gelegtem Kopf und einer hochgezogenen Augenbraue beobachte ich fasziniert, wie Rána vor uns auf den Knien liegend zum... äh... „stehen“ kommt. Ich bin versucht, mir selbst an die Stirn zu fassen, ob nicht vielleicht ich derjenige bin, der Fieber hat, werde aber von Alagwen davon abgebracht. Was hat sie denn jetzt schon wieder?

Entsetzt beobachte ich, wie Krämpfe sie schütteln. Dann liegt sie plötzlich sehr, sehr ruhig da. Warum tut Rána denn nichts?! Warum hebt er sie denn jetzt auf? Eben hat er mir noch erzählt, sie brauche Ruhe und dürfe möglichst nicht bewegt werden. Rána schleppt die Bewußtlose über den Hof... und legt sie mehr oder weniger sanft in den Pferdetrog??? Sicher, das hatte ich schon vor Jahren einmal vor... aber was hat das mit schonender Behandlung zu tun??? Verstohlen greife ich mir jetzt wirklich an die Stirn und bin ehrlich erleichtert, daß sie kühl ist.

Das muß ich jetzt genau sehen. Ich folge Rána zum Pferdetrog, wo Alagwen mittlerweile wieder atmet... oder besser nach Luft schnappt.

Mir kommt ein schrecklicher Gedanke: Müssen wir sie jetzt etwa noch einmal verbinden??? :O

Bearbeitet von Celeb-Gil
Geschrieben

Tinàriadh

Allmählich lässt das dumpfe Gefühl in meinem Kopf nach und ich öffne erneut die Augen. Vorsichtig setze ich mich auf und lasse meinen Blick durch den Raum schweifen. Sehe ich das richtig, ich bin wieder zu hause?

"Hallo? Ist da jemand?", versuche ich mit matter Stimme zu rufen, doch mein Hals ist so trocken, dass ich nur ein leises Krächzen herausbekomme. Da ich mich noch nicht kräftig genug fühle, um aufzustehen, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als mich wieder hin zu legen und zu warten, bis jemand zu mir kommt.

Geschrieben

Fréawyn

Ich lasse Cainwyn bei Riadh, um das zweite Hemd zu holen, dass er besitzt. Es wird zwar langsam schon zu klein werden, aber für den Augenblick ist es besser als das zerschlissene und schmutzige Gewand, das er jetzt trägt. In unserer Kammer wühle ich in den Tiefen der hölzernen Kleidungstruhe und finde schließlich Riadhs altes Gewand, dessen Flicken und gestopfte Risse von unzähligen Kletterpartien zeugen. Gerade, als ich den Raum wieder verlassen will, schreckt mich ein knarrendes Krächzen hoch und lässt mich zum Fenster blicken. Auf dem schmalen Fenstersims krallt sich eine große Krähe in das Holz und starrt mich feindselig an. Was wollen nur diese verfluchten Unglücksvögel hier!

Gerade als ich mich nach einem Gegenstand umsehe, den ich nach dem Tier werfen könnte, höre ich aus der Stube schwaches Rufen.

Riadh! Er ist endlich aufgewacht!

Eilig haste ich hinüber und wäre beinahe über den hölzernen Schemel gefallen, der vor dem Tisch steht.

Riadh! Ich beuge mich über ihn. Keine Angst, du bist zu Hause.... hast du Schmerzen? Oder vielleicht Hunger, oder Durst? Wie geht es dir? Haben die Orks dich sehr misshandelt? Aber keine Sorge, jetzt kann dir nichts mehr passieren.

Die Sätze und Fragen sprudeln mir nur so aus dem Mund vor Erleichterung. Ungeduldig betrachte ich meinen kleinen Bruder, der anscheinend nur langsam wieder vollends zu sich kommt und warte auf irgendeine Antwort.

Geschrieben

Rána

Erleichtert sehe ich Alagwen einfach nur einen Moment beim Atmen zu, bevor ich mich an Thinderyn wende, der mir gefolgt war:

"Laß sie noch einige Minuten im Wasser und dann trag sie vorsichtig zurück zu ihrem Lager. Ich werde dir bald ein fiebersenkendes Mittel für sie bringen."

Ich weiß, wie er es haßt, Anweisungen zu bekommen, aber das ist mir im Moment egal. Ich lasse ihn einfach stehen, bevor er sich beschweren kann, und gehe zurück ins Haus, wo immer noch der Kessel mit den Kräutern am Feuer steht.

Ich spüre die fragenden Blicke der Anwesenden in meinem Rücken, als ich vorsichtig den heißen Sud probiere. Als ich mich daranmache, die Kräuter abzuseihen, erkläre ich, ohne mich direkt an jemanden zu wenden:

"Es geht ihr sehr schlecht. Das Fieber ist stärker gestiegen, als ich erwartet hatte. Doch ich hoffe, dies wird ihr helfen."

Ich fülle die Flüssigkeit in einige Becher und stelle diese in kaltes Wasser, um das Abkühlen zu beschleunigen. Die Schale bringe ich zu Thinderyn nach draußen.

Er ist gerade dabei, Alagwen aus dem Wassertrog zu heben. Das Gesicht, das er dabei zieht, entlockt mir trotz der ernsten Situation ein Grinsen...

Geschrieben

Thinderyn:

"Laß sie noch einige Minuten im Wasser und dann trag sie vorsichtig zurück zu ihrem Lager. Ich werde dir bald ein fiebersenkendes Mittel für sie bringen."

Natürlich! Warum bin ich nicht überrascht? Ich muß sie ja doch immer anfassen, wenn sie schmutzig oder naß ist, um sich schlägt oder sich sonst in irgend einem unerfreulichen Zustand befindet! Thin wird es schon richten! Er wird gerade so lange wegbleiben, wie ich brauche, um sie aus dem Wasser zu holen, zum Unterstand zu tragen und wieder hinzulegen.

Ich werfe einen Blick auf Alagwen im Wassertrog, während ich seufzend meine Armschützer abnehme und wieder einmal die Ärmel hochkrempele. Warum, Thin, bist du nicht einfach bei den Pferden sitzen geblieben? Du mußtest ja unbedingt hingehen!

In meinem Geist bilden sich einige Phantasien, die Rána, einen kleinen Unfall und den Wassertrog betreffen. Mein Blick fällt auf den großen Misthaufen im Hof und meine Augen werden schmal. Das wäre auch eine Idee!

Rána ist natürlich schon wieder auf dem Weg ins Haus. Er hat ja wichtige Dinge zu erledigen, während ich hier selber sehen muß! Ein Blick auf seine schmutzigen Knie heitert mich etwas auf. Ist da vielleicht sogar ein Loch? Jedenfalls werde ich den Anblick Rànas, der vor mir auf den Knien liegt nicht so schnell wieder vergessen.

Mit spitzen Fingern fasse ich Alagwen am Hemd und ziehe sie aus dem Wasser. Sie ist zwar wach aber auch so schwach, daß sie keine große Hilfe ist. Wenigstens ist sie auch zu schwach um um sich zu schlagen oder sonst irgend etwas Dummes zu tun. Ich hebe sie hoch (Wundervoll! Endlich einmal wieder nasse Kleider!!) und trage sie zurück zu ihrem Lager. Dabei versuche ich, sie möglichst weit weg von mir zu halten. Schließlich ist Rána derjenige mit den schmutzigen Kleidern! Ich sehe ihn zurückkommen... die Arbeit ist ja auch getan. Ob er noch mehr so großartige Ideen zur Behandlung von Schwerverletzten hat? Wir könnten Alagwen zum Beispiel noch an den Füßen zum Trocknen aufhängen.

Geschrieben

Cainwyn

Ich blieb bei dem Jungen und hielt ihn warm. Plötzlich schien er zu erwachen und ich konnte seine Augen flattern sehen. Ich wollte schon nach Fréawyn rufen als der Junge selbst zu krächtzen anfing. Sofort ist Fréawyn wieder da und nimmt sich des Jungen an. Ich gehe leise aus dem Raum und bereite in der Küche eine Mahlzeit zu...er sollte bald etwas essen.

Geschrieben

Castanda

Nachdem der Junge gekommen war hatte sich keiner mehr für mich interessiert, weder meine Retterin noch die etwas seltsame andere Dame. Mir soll es recht sein, ich bin das eh gewohnt. Solange mich niemand aus dem Haus scheucht beschließe ich hier zu bleiben, schließlich wurde mir auch angeboten mich ein wenig beim Essen zu bedienen, und wer in meiner Lage würde schon ein dach über dem Kopf und was zu Beißen ablehnen?

Was um mich herum geschieht nehme ich im Moment nicht richtig wahr, also begebe ich mich wieder zu dem Bett aus dem ich heute früh aufgewacht bin und lege mich hin. Ich bin immer noch schwach, die Krankheit ist bei weitem noch nicht besiegt. Ich döse langsam ein und bin schon bald wieder im tiefsten schlaf, begleitet von Fiebrigen Traumfetzen von raben und bewusstlosen und einem großen feuer

Geschrieben

Tinàriadh

Eine Frau beugt sich über mich. "Freawyn?", frage ich mit matter Stimme.

'Ja, sie ist es! Ich bin daheim! Aus der Gefangenschaft der widerlichen Orks wurde ich befreit und heimgeholt. Mit aller Mühe kralle ich meine Hände in das Gewand meiner Schwester und vergrabe erleichtert auch mein Gesicht in dem Stoff.

Zu Hause bei meiner Schwester! , ist mein einziger Gedanke.

Geschrieben

Thinderyn:

Alagwen liegt nun tropfend naß vor mir. Ihre Lider zucken leicht. Eine Haarsträhne liegt über ihrem Gesicht und scheint sie zu stören. Sie tut mir ja schon leid. Sie war immer so stark (Wie ich schon oft zu meinem Leidwesen herausgefunden habe!) und jetzt ist sie sogar zu schwach, um sich von dieser kleinen Unannehmlichkeit zu befreien. Vorsichtig streiche ich ihr die nassen Haare aus dem Gesicht. Warum muß sie auch immer in Schwierigkeiten geraten?! Unwillig schüttele ich den Kopf. Menschen! Dieses Volk schafft es wirklich immer, sich in grenzenloser Selbstüberschätzung in Gefahr zu bringen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Unangenehme Erinnerungen an das herabsausende Orkschwert, das heute morgen beinahe meinen Kopf vom Rumpf getrennt hätte, wische ich schnell beiseite. Das war schließlich etwas ganz anderes! Ich war dem Ork hundertmal überlegen!

Rána kommt mit dem Heiltrank zurück. Ich begrüße ihn mit einem leichten Neigen des Kopfes, daß von einem Gruß bis zur kritischen Betrachtung seiner schmutzigen Knie alles sein kann.

„Wenn du wieder ins Haus gehst, (was du zweifellos gleich tun wirst)könntest du die Hausherrin fragen, ob sie vielleicht ein Hemd oder etwas Ähnliches für Alagwen hat. Ihre nassen Kleider kann sie ja wohl kaum anbehalten.“

Damit drehe ich mich um und ziehe einmal wieder mein Obergewand aus. Naß ist es ja schon, kein Grund, es auch noch mit Blut zu beschmieren. Wortlos mache ich mich daran, einen der durchnäßten Verbände abzunehmen. Mit Genugtuung nehme ich aus dem Augenwinkel zur Kenntnis, daß Rána den Mund schon geöffnet hatte, um etwas zu sagen, ihn jedoch unverrichteter Dinge wieder geschlossen hat. Wolltest du wieder mit Anordnungen um dich werfen und ich bin dir zuvorgekommen? Das tut mir leid!

Alagwen versucht schwach, sich zu wehren, als ich mich dem Ende des Verbandes und damit dem nähere, was von ihrer Haut noch übrig geblieben ist. Erleichtert stelle ich fest, daß das kalte Wasser nicht nur das Fieber gesenkt sondern auch die Blutungen gestillt hat. Vorsichtig verbinde ich die Wunde wieder.

Ich sehe zu Rána auf, der sich noch nicht gerührt hat und mich noch immer ansieht. „Du stehst mir ein wenig im Licht. Hast du noch im Haus zu tun oder willst du mir hier helfen?“

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ardan

Als ich zurück im Dorf bin, berichte ich zuerst dem Wachhabenden von meinen Entdeckungen. Danach sorge ich dafür, daß für den Abend eine Versammlung im Gasthaus einberufen wird. Ich mache mich auf den Weg zu Galmod, um ihm die Mitteilung persönlich zu machen. Außerdem hoffe ich, zu erfahren, wie es Acharn geht. Ich vermute, daß sie wieder bei ihm untergekommen ist.

Als ich seinen Hof erreiche, sehe ich schon die Elben im Hof beim Unterstand. Dort liegt auch Acharn, deren Rücken gerade von einem der beiden versorgt wird. Ich möchte lieber gar nicht sehen, was dir Orks ihr angetan haben. Trotzdem betrete ich den Hof und gehe hinüber. Der Elb, der mit einer Schale voller gefüllter Becher, neben dem Unterstand steht, wendet sich mir zu.

„Seid gegrüßt. Ich bringe Neuigkeiten für Galmod. Doch sagt, wie geht es Acharn?“

Die Antwort gefällt mir nicht, auch wenn es nicht hoffnungslos klingt. Doch ich mache mir noch immer Vorwürfe, daß ich wohl durch mein Verhalten an ihrem Zustand schuld bin.

“Ich hoffe, daß sie das Schlimmste überstanden hat. Wenn das Fieber endlich sinkt, wird sie wohl überleben. Wenn ihr Galmod sucht, er ist im Haus.“

Damit wendet er sich ab und kniet sich zu Acharn.

Ich gehe zum Haus hinüber und will anklopfen, als mir von der kleinen Tia schon die Tür geöffnet wird.

„Danke.“ Ich wuschle ihr durch die Haare und sehe mich um. Bréodwyn ist am Feuer beschäftigt und Galmod liegt im Bett, wohin ihn wohl die Heilerin verbannt hat. Ein ungewöhnlicher Anblick, wo er doch immer so tatkräftig ist. Hagal ist bei ihm. Nachdem ich die Anwesenden begrüßt habe, berichte ich den beiden, was ich im Orklager vorgefunden habe, und daß für den Abend eine Versammlung einberufen wird.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hagal, Zimmermann:

Im Hof ertönt Hufschlag. Auf Galmods Hof geht es heute wirklich zu wie im Taubenschlag. Tia saust zur Tür. Bevor auch nur ein Klopfen ertönt hat sie sie schon aufgerissen.

Im hellen Rechteck des Türrahmens steht Ardan. Er ist noch staubig vom Ritt. Kurz erzählt er uns von seinen Erkundigungen im Orklager. Ich mache mich zum Aufbruch bereit:

"Ich werde auf dem Nachhauseweg bei Fréawyn vorbeigehen und ihr von der Versammlung erzählen. Sir sehen uns dann später im Gasthaus" Nachdem ich mich noch einmal bei Bréodwyn für das Essen bedankt habe, gehe ich hinaus.

Die Elben sind noch immer bei Acharn beschäftigt. Ich würde gerne noch einmal nach ihr sehen. Um sie nicht zu stören, beschließe ich aber, darauf zu verzichten.

Fréawyns Hof liegt fast genau auf meinem Weg. Es ist kein wirklicher Umweg. Ich klopfe an und warte, daß man mir öffnet.

Geschrieben

Fréawyn

Gerade als Riadh einigermaßen zu sich kommt, und mich endlich, endlich zu erkennen scheint, klopft es dumpf an der Tür.

Bei allen Wettern, kann man mich denn nicht wenigstens in Ruhe lassen, bis es Riadh einigermaßen gut geht?

Im Geiste sehe ich schon das ganze Dorf vor der Tür stehen, die den Heimgekehrten begrüßen wollen. Deshalb reiße ich auch ziemlich ruckartig die Tür auf, nachdem ich mich vergewissert habe, das mein kleiner Bruder immer noch dort liegt. So ganz kann ich es immer noch nicht glauben, das er wirklich gerettet ist.

Gerade als ich mir schon die passenden Sätze zurechtlegen will, um die ganzen Neugierigen zu vertreiben, sehe ich, das nur ein einzelner Mann vor der Schwelle steht.

Oh, Hagal, du bist es. Komm doch herein.

Geschrieben

Galmod, der Sattler

Ardan hat uns berichtet, wie die Situation im Orklager aussieht.

Scheint so, als ob unser Dorf für eine Weile aufatmen könnte.

Unter diesen Umständen fällt es mir ein wenig leichter, im Bett zu bleiben. Noch ein Tag, dann darf ich eh aufstehen.

Hagal geht irgendwann.

Éodan und Éoreth bitte ich, sich darauf einzustellen, am Abend zu der Versammlung zu gehen.

Éodans Blick zeigt deutlich, dass er dazu eigentlich keine Lust hat. Er hätte viel lieber einfach nur ein Bier getrunken und den Abend genossen. Aber er wiederspricht mir nicht.

Tia hockt wieder bei mir und wir arbeiten weiter an dem neuen Halfter für ihr Pferd.

Aber sie hat keine Ruhe...immer wieder verschwindet sie kurz nach draussen, um zu sehen, wie es Acharn geht.

Ich höre wie meine Frau draussen nasse Wäsche ausschlägt und irgendwie Selbstgespräche führt. Tia geht nach draussen um ihr beim Auswringen zu helfen.

Sie kommt aber bald zurück und setzt sich wieder zu mir.

Verschwörerisch beugt sie den Kopf an mein Ohr.

"Mama ist böse..." flüstert sie.

"So? Warum denn? Hast du was angestellt?" frage ich meine Kleine.

"Ich nicht...sie ist böse, weil du deine Kleidung so mit Orkblut besudelt hast. Das kriegt sie nicht richtig ausgewaschen."

Genau in diesem Augenblick kommt Bréodwyn ins Haus. Tia tut so, als wäre nichts gewesen.

" Ich krieg's einfach nicht raus." murmelt meine Frau vor sich hin.

"Was denn, Liebes?" frage ich scheinbar unwissend.

"Das verdammte Orkblut...es klebt in deiner Kleidung und ich kriege es nicht richtig raus. Alles ist verschmutzt." Ihrer Stimme ist anzumerken, dass sie den Stress der letzten Tage jetzt auf meine Kleidung abwälzt. Normalerweise würde sie nicht so reagieren. Tia verzieht sich lieber nach draussen.

"Wäre es dir lieber gewesen, es wäre mein Blut?" frage ich zynisch.

Bréodwyn kommt an mein Bett, setzt sich davor auf den Boden und ergreift meine Hand.

"Ach, Galmod, du alter Esel...natürlich nicht." Sie reibt ihre Wange an meinem Handrücken. Er wird nass von einer verstohlenen Träne.

"Es ist gut, Liebes,..." versuche ich sie zu trösten. "Wir sind doch alle noch am Leben...Éodan, Éoreth und ich...

In diesem Augenblick brechen bei meiner Frau alle Dämme und die Anspannung der vergangenen Tage und Stunden verlangt ihren Tribut.

"Was hätten Tia und ich ohne dich machen sollen? ...oder ohne unsere Söhne?" weint sie.

Ich lege meinen Arm um ihre Schultern und ziehe sie zu mir heran. Sie vergräbt ihr Gesicht an meiner Brust und weint. Wortlos streiche ich ihr durch ihre zerzausten Locken.

Ich verstehe ihren Schmerz...es ist schlimm zuhause sitzen zu müssen und nicht zu wissen, ob Mann oder Söhne wieder lebend zurückkehren. Die bangen Stunden des Wartens, die Angst, die Ungewissheit....Minuten, die wie Stunden erscheinen. Stunden, die zu Tagen werden.

Das Leben der Kämpfenden ist einfacher, als das der Zurückbleibenden.

"Es ist gut, Schatz." ich schmiege mein Gesicht an ihr Haar. "Es ist alles gut...

Geschrieben

Tinàriadh

Ich lasse meinen Blick meiner Schwester folgen, die zur Tür geht und diese öffnet. Müde und immer noch geschwächt lasse ich mich wieder auf mein Bett zurücksinken, wobei ich nicht mitbekomme, mit wem Freawyn spricht.

Ich schließe meine Augen und schlafe beruhigt mit dem Gedanken 'Ich bin wieder zu hause!" ein.

Geschrieben

Hagal, Zimmermann:

Ich höre, wie sich innen hastige Schritte nähern. Die Tür wird aufgerissen.

Fréawyn steht im Türrahmen. Auf ihrem Gesicht liegt ein ungeduldiger und erschöpfter Ausdruck. Erst die Sorge um ihre Pferde und dann die Angst um ihren kleinen Bruder haben sichtbare Spuren hinterlassen.

Sie sieht mich an und ihr Blick wird freundlicher. "Oh, Hagal, du bist es. Komm doch herein."

Ich nehme ihre Einladung an. „Ich will dich nicht lange stören. Ardan ist von seinem Erkundungsritt ins Lager der Orks zurück und hat für heute Abend eine Versammlung einberufen. Ich war gerade auf dem Weg nach Hause und wollte dir nur Bescheid geben.“

Ich sehe sie prüfend an. Sie sieht wirklich sehr müde aus. Da ich in letzter Zeit selbst nicht viel geschlafen habe, hat sie mein vollstes Verständnis. „Wie geht es Riadh? Wenn du Hilfe brauchst...“

Geschrieben (bearbeitet)

Thinderyn:

Laangweilig...

Ich sitze hier leidlich gemütlich im Heu, so daß ich gleichzeitig die jetzt ruhig schlafende Alagwen und das Geschehen im Hof beobachten kann, und versuche nicht an all die vielen kleinen trockenen Grashalme zu denken, die ich später wieder von meinen Kleidern sammeln darf. Ich ertappe mich bei dem Gedanken, daß ich dann wenigstens Beschäftigung habe.

Menschen sind seltsam. Eben herrschte hier noch ein Hin und Her wie in einem Orklager, wenn man so tut, als sei ein Elbenheer im Anmarsch. (Immer wieder sehr amüsant! Wenn man das Ganze hin und wieder etwas variiert, fallen sie auch mit schönster Regelmäßigkeit immer wieder darauf herein.) Jetzt ist hier so viel los wie in genanntem Orklager, wenn das Elbenheer tatsächlich da war.

Hinter mir hantiert Rána irgendwo bei den Pferden herum. Er tut wieder so, als habe er etwas fürchterlich Wichtiges zu tun. Aus irgendeinem Grund will er heute nicht mit mir reden. Ob er mit dem falschen Fuß vom Pferd gestiegen ist? Da ich seit Sonnenaufgang auf alle meine Fragen nur schlechtgelaunte Antworten erhalten habe, (oder gar keine, was noch schlimmer ist!) verkneife ich es mir, ein Gespräch mit ihm anzufangen. Pah! So verzweifelt bin ich noch nicht! Vielleicht in zwei Stunden... oder einer... *seufz*

Tia kommt über den Hof gehüpft. Im letzten Moment denke ich daran, mir die Freude über diese Abwechslung nicht zu sehr anmerken zu lassen. Es gelingt mir noch rechtzeitig, mein strahlendes Lächeln etwas zurück zu nehmen und mir ein letztes bißchen Haltung zu bewahren.

Das Mädchen strahlt dafür von einem Ohr zum anderen. Sie beißt herzhaft in einen Apfel während sie auf einem Balken mir gegenüber Platz nimmt. „Willst du auch?“ Sie winkt mit ihrem angebissenen Apfel. Eine meiner Augenbrauen wandert steil nach oben. „Den nicht!“ Sie schüttelt lachend und kauend den Kopf. „Nee. Ich hab doch noch welche!“ Sie kramt in ihrer Schürze und fördert einen zweiten Apfel zu Tage. Während ich mit schiefgelegtem Kopf die Frucht betrachte, wird mir bewußt, daß ich schon längere Zeit nichts gegessen habe. Mein Blick fällt auf die ausgestreckte kleine Hand mit den schmutzigen Fingernägeln... aber der Apfel sieht wirklich sehr gut aus... wenn er so saftig ist wie der, den Tia da gerade ißt... und die Fingernägel sind auch nur ein ganz kleines bißchen schmutzig...

Ich nicke. „Ja, bitte.“ – „Hier, fang!“ Sie wirft mir dem Apfel zu, den ich ohne große Anstrengung mit einer Hand aus der Luft fange. „Danke.“ Ich wische die Frucht an einem der von Alagwens Versorgung übriggebliebenen sauberen Tücher ab und schneide ihn mit einem meiner Messer auf.

Schon bald sitzen wir gemeinsam schmausend einander gegenüber. Tia plaudert fröhlich. Das meiste davon geht allerdings zwischen den Apfelbissen in ihrem Mund unter.

Bearbeitet von Celeb-Gil
Geschrieben

Therodwyn (Kriegerin)

Es wird dunkel vor meinen Augen, dumpf erinnere ich mich, dass der Ork-Pfeil immer noch in meiner Seite steckt.

Ich weis nicht mehr wohin mich mein Pferd trägt, ich weis nicht wo wir sind, noch weis ich wieviel Zeit vergangen ist.

Einzig die Kraft mich in die Mähne meiner Stute Flior zu krallen ist mir geblieben, das graue Fell von Schweiß dunkel gefärbt trägt sie mich fort vom Kampf... doch wohin?

Gedanke, die manchmal noch klar zu sein scheinen, doch diese Momente werden weniger...

Geschrieben

Fréawyn

Müde streiche ich mit der Hand über die Augen. Während ich für einen Augenblick das wohltuende Dunkel genieße, dringt Hagals Frage zu meinem Verstand durch.

Ich versuche mich mit einem Lächeln, das nur halbwegs gelingt und wahrscheinlich eher aussieht, als würde ich gleich anfangen zu weinen.

Immerhin ist er inzwischen aufgewacht. Allerdings nur ganz kurz... ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll. Vielleicht hat er auch gar nichts ernstes, und es ist nur die Erschöpfung. Aber das Fieber will einfach nicht sinken. Ich habe die letzten Kräuter aufgebraut, aber jetzt bin ich mit meiner Weisheit am Ende.

Ich atme tief durch, und versuche die Tränen, die unwillkürlich in meine Augen steigen, zurückzuhalten.

Cainwyn hilft mir ein bisschen, aber Castanda habe ich ja auch noch hier, und die ist auch noch nicht wirklich wieder gesund... ich glaube, im Augenblick schläft sie wenigstens.

Geschrieben (bearbeitet)

Therodwyn

Ich nehme gerade noch wahr, dass mein Pferd an einer Pallisade vorbeireitet, als meine Kräfte mich verlassen.

Verzweifelt versuche ich die Mähne zu greifen, doch es ist zu spät, ich rutsche hinunter. Die Stute bleibt sofort stehen, doch machen kann sie auch nichts.

Es ist so dunkel...

Bearbeitet von feendrache
Geschrieben

Hagal, Zimmermann:

Ich sehe Fréawyn schwanken und rechne fast damit, daß ich sie gleich auffangen muß.

„Du solltest vielleicht die Elben bei Galmod um Rat fragen. Der ältere der beiden scheint ein Heiler zu sein. Jedenfalls haben wir es nur seiner Kunst zu verdanken, daß Acharn noch lebt. Bestimmt wird er auch Riadh helfen können.“

Geschrieben

Acharn

Langsam weicht die Schwärze um mich herum ein wenig. Jeder Atemzug brennt in meiner Lunge und der üble Geschmack von Blut füllt meinen Mund. Mein Rücken fühlt sich an, als hätte jemand ein Feuer darauf gemacht.

Der Schmerz lässt mich fast wieder ins Dunkel zurückgleiten, doch die Frage, ob ich nur geträumt hatte, daß Rána und Thinderyn hier seien, hält mich wach. Vorsichtig öffne ich die Augen und blinzle in dem hellen Licht, das mir ins Gesicht scheint. Als ich den Kopf auf die Seite drehe, schießt ein ungeheurer Schmerz durch meinen Rücken. Keuchend verharre ich, bis der Schmerz abebbt. Übelkeit steigt in mir hoch. Ohne mich noch einmal zu bewegen, versuche ich, etwas über die Lippen zu bekommen, doch es fällt schwer, zu sprechen. Nur ein heiseres: „Rána? Thin?“ bringe ich heraus.

Geschrieben

Ardan

Gerade als ich von Galmod´s Hof zur Wachstube zurückkehre, kommt auch schon einer meiner Soldaten auf mich zu. Er berichtet von einer fremden Frau, die vor der Palisade zusammengebrochen war. Eilig folge ich ihm zum Tor, wo die Frau gerade hereingetragen wird. Ein Pfeil steckt in ihrer Seite, womit ihr Zustand wohl erklärt ist. Vorsichtig lasse ich sie in die Wachstube tragen und schicke einen der Soldaten, die Heilerin zu holen. Von der Frau kann ich vorläufig nichts erfahren, obwohl mir die Frage auf der Zunge brennt, wo sie Orks begegnet ist. Ich war mir fast sicher gewesen, daß momentan keine mehr in der Gegend wären. Doch dies scheint nun widerlegt. Als die Heilerin kommt, lasse ich die Fremde in ihrer Obhut und mache mich auf den Weg. Es wird Zeit, die Versammlung soll bald beginnen und so gehe ich schon zum Gasthaus.

Geschrieben (bearbeitet)

Therodwyn

Merann ist wütend auf mich, wie so oft seid Merod und ich in einen Überfall geraten sind und nur ich überlebt habe. Vielleicht ist es ihre Art mit dem Tod zurecht zu kommen, doch auch ich leide darunter, dass er nicht mehr da ist. Ich habe ihn geliebt, mehr als alles andere.

Ein letzter Blick auf Meduseld und ich verlasse Edoras wieder, ich halte das nicht aus. Meine Stute trägt mich geschwind fort von Familie und Anschuldigungen. Vielleicht war es zu früh wieder zurück zu kehren.

Dumpf wütet der Schmerz in meiner Seite, hält mich in der Dunkelheit.

Weit fort haben mich die Hufe meines Pferdes getragen, frei habe ich sie laufen lassen.

Fangorn, der alte Wald begleitet mich nun schon einige Zeit am Rande meines Sichtfeldes.

Ich spüre die Nähe eines Menschen, sanfte Berührung an entzündetem Fleisch, ich möchte etwas sagen, will wissen wer dort in meiner Nähe ist.

Ich habe nicht darauf geachtet wo wir hingeraten sind. Meine Gedanken der letzten Tage waren verworren. Mein Treffen mit Merann hat mich an all das erinnert, was ich so schmerzlich vermisse seid Merod tot ist.

Es ist inzwischen wieder dunkel geworden. Meine Stute trottet langsam über die Ebene, als ich plötzlich das Sirren eines Pfeiles vernehme. Erschreckt fahre ich hoch.

„Yrch!“

Entfährt es mir heiser, ich wälze mich herum, wo ist meine Waffe? Schmerz durchfährt meine Seite

Weitere Pfeile sirren, ich bin direkt in eine Gruppe Orks geritten, abgeschnitten von der Welt in meinen Gedanken versunken, habe ich sie nicht bemerkt.

Alleine habe ich keine Chance, meine Stute dreht bereits um, wird schneller. Fast sind wir entkommen, als ein Pfeil mich trifft.

Fiber lässt meine Haut glänzen. Dort! Es nähert sich jemand meinem Bett, verzweifelt versuche ich zu erkennen, wer es sein könnte, doch es ist so dunkel, dass ich nichts sehen kann, vielleicht versagen mir auch meine Augen den dienst. Meine tastenden Hände finden keine Waffe, ich bin wehrlos.

Ich weis nicht, wie weit mich meine Stute tragen kann, weis nicht, wo sie mich hinbringt. Wo sind wir?

Bearbeitet von feendrache
Geschrieben

Hagal, Zimmermann:

Ich sehe Fréawyn schwanken und rechne fast damit, daß ich sie gleich auffangen muß.

„Du solltest vielleicht die Elben bei Galmod um Rat fragen. Der ältere der beiden scheint ein Heiler zu sein. Jedenfalls haben wir es nur seiner Kunst zu verdanken, daß Acharn noch lebt. Bestimmt wird er auch Riadh helfen können.“

<{POST_SNAPBACK}>

Fréawyn

Das wäre wohl eine gute Idee... immerhin ist Riadh ja einer von ihnen. Auch wenn ich mir nicht so ganz vorstellen kann, das er einmal weise und erhaben wie ein Elb wird. Danke, Hagal.

Mit einem Blick über die Schulter sehe ich, das Riadh wieder eingeschlafen ist. Cainwyn, passt du bitte auf ihn auf, bis ich zurück bin? Oh, und falls Castanda aufwacht, gib ihr zu essen. Im Kessel über dem Feuer ist noch genug.

Dann schließe ich die Tür und trete zu Hagal hinaus ins Freie. Die frische, kühle Luft tut mir gut und auch die Müdigkeit lässt etwas nach. Wie lange ist es wohl her, das ich wirklich geschlafen habe?

Geschrieben

Thinderyn:

Tia ist seit einiger Zeit wieder gegangen. Sie hat irgendetwas von „Papa“ und „Zaumzeug“ geplappert. Meinen Apfel habe ich auch zu Ende gegessen... also wieder warten! *seufz*

Ich überlege gerade, ob ich lieber Staubkörner oder Heuhalme zählen soll, als ich höre, wie jemand meinen Namen sagt... röchelt? ...krächzt?? Ich hätte nie gedacht, daß man meinen schönen Namen (obwohl es sich ja hier nur um die Kurzform handelt... also ist er nur halb so schön) so häßlich aussprechen kann. Ein Glück, daß kein Ork meinen Namen kennt! Zumindest hoffe ich das...

Moment! Das ist ja Alagwen, die da redet! Plötzlich bin ich hellwach. Wer weiß, was sie jetzt wieder anstellt. Ein Blick über die Schulter zeigt mir, daß Rána NATÜRLICH!!! :mecker: taktisch geschickt wieder irgendwohin verschwunden ist. Vorsichtig trete ich näher heran. Nicht daß sie mich wieder anspringt! Aber sie scheint bei Verstand zu sein... oder besser nicht noch weniger Verstand zu haben, als ich es von ihr gewöhnt bin.

Zögernd beuge ich mich über sie. „Alagwen? Ich bin es, Thinderyn. Ich bin hier.“

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