Gast Der alte Weidenmann Geschrieben 6. November 2004 Geschrieben 6. November 2004 (bearbeitet) Ich mastere eine Mittelerde-Rollenspielgruppe und merke dabei, wie unbelebt Tolkiens Mittelerde stellenweise eigentlich ist und wie unlogisch. Es ist wirklich schwierig eine stimmige Welt aufzubauen, wenn man nicht zuviele Dinge neu einführen oder ändern will. Besonders wenn sich die Ereignisse im ehemaligen Arnor, kurz vor dem Ringkrieg abspielen. Zum Beispiel die Breeländer: Wie überleben die in einer feindlichen Umwelt ohne Stadtmauern und ein richtiges Heerwesen, bei Handelswegen, die hunderte Meilen lang sind. Ganz Arnor scheint ja eine einzige Öde zu sein. Warum wimmelt es da nicht von Orks, wo die sich doch so rasch vermehren und keiner sie hier dezimiert ? Die paar Waldläufer von Aragorn reißen es doch auch nicht. Und wie sieht es eigentlich in Dunland aus ? :O Bearbeitet 11. Oktober 2011 von Cadrach Zitieren
A_Brandybuck Geschrieben 7. November 2004 Geschrieben 7. November 2004 (bearbeitet) In Mittelerde gibt es eine klare Linie, die zwischen Gut und Böse verläuft. Diese Linie wird meistens zwischen ganzen Völkern gezogen. Demnach sind in Eriador die Breeländer gut und die Dunländer aus Gründen, die im zweiten Zeitalter liegen böse. Ansonsten gibt es in Eriador nur noch die Dunedain und Elben (von Grund auf Gut), sowie die Zwerge (die Zwergenvölker im Westen sind auch alle gut) und Hobbits (nicht besonders eroberungslustig ). Dann lebt in Minhiriath noch ein kleines Völkchen, das sich aber versteckt hält, also keine Gefahr (siehe Zitate weiter unten). Sieht man mal von einigen ab, die durch dieses Muster fallen (siehe Bill Ferny in Bree), gibt es nur noch einzelne Handelsreisende aus dem Süden. Zu wenig um eine Bedrohung zu sein. Die Dunländer gehen übrigens nicht weiter nach Norden (siehe Zitat weiter unten), also auch keine Gefahr von denen aus. Wenn wir mal die Orcs und Trolle anschauen, sehen wir da zwei große Hindernisse, um eine Gefahr zu sein. Die Orcs, welche im Nebelgebirge hausen sind nicht sonnenresistent und Trolle im Trollland sowieso nicht. Die "paar Dunedain" tun aber auch einen guten Job, denn sie beschützen quasi Breeland. Denn ich erinnere mich an eine Textstelle in "The Fellowship of the Ring, wo Aragorn über Butterbur sagt, dass im das Blut in den Adern gefrieren würde, wenn er wüsste, wovor ihn die Waldläufer beschützen würden. Unfinished Tales, The History of Galadriel and Celeborn, Appendix D, The Port of Lond Daer: "The native people were fairly numerous and warlike, but they were forest-dwellers, scattered communities without central leadership. They were in awe of the Númenóreans, but they did not become hostile until the tree-felling became devastating. Then they attacked and ambushed the Númenóreans when they could, and the Númenóreans treated them as enemies, and became ruthless in their fellings, giving no thought to husbandry or replanting. The fellings had at first been along both banks of the Gwathló, and timber had been floated down to the haven (Lond Daer); but now the Númenóreans drove great tracks and roads into the forests northwards and southwards from the Gwathló, and the native folk that survived fled from Minhiriath into the dark woods of the great Cape of Eryn Vorn, south of the mouth of the Baranduin, which they dared not cross, even if they could, for fear of the Elvenfolk. From Enedwaith they took refuge in the eastern mountains where afterwards was Dunland; they did not cross the Isen nor take refuge in the great promontory between Isen and Lefnui that formed the north arm of the Bay of Belfalas." Unfinished Tales, The History of Galadriel and Celeborn, Appendix D, The Port of Lond Daer: "In the time of the War of the Ring the lands were still in places well-wooded, especially in Minhiriath and in the south-east of Enedwaith; but most of the plains were grassland. Since the Great Plague of the year 1636 of the Third Age Minhiriath had been almost entirely deserted, though a few secretive hunter-folk lived in the woods. In Enedwaith the remnants of the Dunlendings lived in the east in the foothills of the Misty Mountains; and a fairly numerous but barbarous fisher-folk dwelt between the mouths of the Gwathló and the Angren (Isen)." Edit: Der Grund für die Einöde liegt wohl an der Plage, welche in Eriador schlimm gewütet hat. Bearbeitet 7. November 2004 von A_Brandybuck Zitieren
Gast Der alte Weidenmann Geschrieben 7. November 2004 Geschrieben 7. November 2004 Vielen Dank Herr Brandybuck. Deine Informationen sind wirklich gut. Leider zeigen sie mir auch, daß es nicht einfach ist, in Anor Abeteuer zu inszenieren, ohne die von Tolkien vorgegebenen Verhältnisse zu ändern. Aber andererseits, kurz vor dem Ringkrieg gab es ja mehr Gefahren auch in Umgebung des Auenlandes. Tschüß. Der aus dem Alten Wald. Zitieren
A_Brandybuck Geschrieben 7. November 2004 Geschrieben 7. November 2004 Naja ist schon richtig, dass es etwas schwerer wird Abenteuer zu inszenieren, aber vielleicht könnte ich dir ein paar Anregungen geben. Im nördlichen Nebelgebirge liegt das alte Reich von Angmar, von wo aus früher der oberste Nazgul seine Kriege gegen Arnor geführt hat. Wie du vielleicht weißt, sind die Grabunholde von ihm damals geschickt worden, um die Gräber auf den Hügelhöhen zu stören oder entweihen. Das heißt, sie kommen aus Angmar und Tolkien erwähnt nicht, dass es keine weiteren gibt. Überhaupt erwähnt er den jetzigen Zustand vom Gebiet Angmar überhaupt nicht. Es könnte wohl sein, dass man dort ein paar Abenteuer inszenieren kann, welche sich mit Grabunholden-ähnlichen Kreaturen und vereinzelt übriggebliebenen bösen Menschen, die dort noch immer hausen, füllen lassen können. Tolkien erwähnte soweit ich weiß auch nicht, von welchen Kreaturen Angmar zur Zeit des Hexenkönig-Reiches überhaupt besiedelt war. Da lässt sich sicher einiges machen. Orc- und Trollüberfälle sind in der Nähe des Nebelgebirges und in den Einöden gang und gäbe. Aragorns Vater und Großvater wurden bei Ausfällen gegen diese getötet und Elronds Frau Celebrian wurde von Orcs gefangengenommen und gefoltert. In der Nähe des Nebelgebirges gibt es auch viele Möglichkeiten. Außerdem könnte man bestimmt was mit dem geheimen Völkchen in Minhiriath machen. Muss ja einen Grund haben, warum die so geheim sind. Im Süden sind dann noch die Ruinen vom Hafen Lond Daer und die Ruinen von der Stadt Tharbad an der Furt vom Gwathlo. Wenn du irgendwelche Fragen hast, kannst du mir auch PMen. Zitieren
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