Bandobras Tuk Geschrieben 26. April 2006 Geschrieben 26. April 2006 Bilbo verspricht sich zwar dergestalt, dass er burglar halb verschluckt - 'a bur- a hobbit...', wenn man übersetzt, was er sagt, müsste die Übersetzung in Richtung Dieb/Einbrecher gehen (oder eben Meisterdieb), das stimmt schon. Nur scheint mir der Troll seinem artikulierten 'burra-hobbit' eine Bedeutung beizumessen. Und wenn man sich in den Slang der Trolle ein wenig vertieft und 'burra' mal ein paar Mal ausspricht, hinzurechnet, dass Tolkien selbst solchen 'Slang-Entgleisungen' bestimmt mit diebischer Freude hintergründig Bedeutsames beigefügt haben mag, ist für mich die sinnvollste Entsprechung 'burrow', was so viel wie 'graben, wühlen' heißt, und dem Wesen eines höhlenbewohnenden Hobbits irgendwie nahekommt. ;-) Zitieren
Tautalegein Geschrieben 26. April 2006 Geschrieben 26. April 2006 Meisterdieb ist dann also die Weiterentwicklung des Taschendiebes... Verbrecher-Hierarchie: dann wäre also der Einbruch bei Smaug und der Diebstahl des königlichen Edelsteins die Krönung. Meisterdieb par excellance! Bilbo als eine Art Safeknacker (Panzerknacker ). So betrachtet gefällt mir der Gedanke. Mit was fing Bilbo an? Mit dem einen Ring? Ein zufälliger Fund startet also seine Gauner-Karriere und ein (etwas fieser) Trick (what hasss he got in his pocketsesss?) lässt sie weiterexistieren und sich entwickeln. Meisterdieb ist rein vom Versmass her korrekt. D'accord. Aber kommen denn später Verse vor wo Bilbo als Meisterdieb "verewigt" wird? Ich meine nein. Das mit dem Verweis auf "burrow" ist gut. Habe unmittelbar an Sméagol gedacht, der ja eigentlich "Trahald" heisst, was u.a. auch "graben" bedeuten kann. "Burrow" heisst glaube ich auch "Höhle", womit wir dann wieder beim "Höhlen-Hobbit" wären. Hjälte: der Einbr-hobbit gefällt mir! Zitieren
Gast Gil-Galad Geschrieben 5. Juli 2007 Geschrieben 5. Juli 2007 Ja. Bilbo wird im Verlauf der Geschicht wirklich zu einem Meisterdieb. Er stahl ja auch noch den Arkenstein. Ein Dieb, der für das gute kämpft. Das finde ich wirklich eine gute Schöpfung von Tolkien. Zitieren
Gast Wando Geschrieben 5. Juli 2007 Geschrieben 5. Juli 2007 Ja. Bilbo wird im Verlauf der Geschicht wirklich zu einem Meisterdieb. Er stahl ja auch noch den Arkenstein. Ein Dieb, der für das gute kämpft. Das finde ich wirklich eine gute Schöpfung von Tolkien. Den Arkenstein hat Bilbo nicht genommen, weil er für das Gute kämpft. Sondern weil er begierig danach war. Zitieren
Maedhros Geschrieben 4. November 2007 Geschrieben 4. November 2007 Ja. Bilbo wird im Verlauf der Geschicht wirklich zu einem Meisterdieb. Er stahl ja auch noch den Arkenstein. Ein Dieb, der für das gute kämpft. Das finde ich wirklich eine gute Schöpfung von Tolkien. Bilbo ist wirklich der perfekte Dieb. Dabei passt er gar nicht in diese Rolle er kann einfach nichts dagegen tun, dass er einer wird. Eigentlich will er aber gar kein Dieb fand er es etwa nicht peinlich, dass er bei den Elben einfach das gute Essen stahl. :schaem: Zitieren
Gast Spartiatis Geschrieben 4. November 2007 Geschrieben 4. November 2007 Ich glaube Bilbo hatte Angst am Anfang aus sich heraus zu wachsen und etwas nicht Hobbit-typisch zu machen. Im Verlauf der Geschichte bestätigt er uns, das was Gandalf schon lange wusste! dass in Bilbo etwas steckte, nämlich der drang zu Abenteuer! Und wer eine Abenteuer dieser Art überleben will (Drachen beklauen) muss ein Meisterdieb sein/werden!!! ;-) Zitieren
Gast Gil-Galad Geschrieben 8. November 2007 Geschrieben 8. November 2007 Ich denke es gibt 2 Personen von Leuten: Diejenigen, die bei Gefahr den Verstand verlieren und diejenigen, die bei Gefahr Ruhe bewahren und endlich beweisen können was in ihnen steckt. Und Bilbo gehört bestimmt zur zweiten Sorte. ;-) Zitieren
Pegasus Geschrieben 16. März 2008 Geschrieben 16. März 2008 Das erste was mich beim Lesen des zweiten Kapitels beeindruckt, ist die vorbildliche Ruhe und Gelassenheit, die Bilbo an den Tag legt: Der kleine Hobbit wacht auf, findet seine behagliche Höhle in höchst unbehagliche Unordnung gestürzt und ohne ein Wort des Dankes verlassen vor. Mir, die ich mich ohnehin viel zu schnell und heftig aufrege, würde der sprichwörtliche Kragen platzen! Aber was macht Bilbo? Anstatt zu schimpfen und zu toben, bindet er sich ruhig eine Schürze um und schafft Ordnung. Unglaublich und vorbildlich! Als abenteuerlich und aufregend empfinde ich Bilbos überhasteten Aufbruch. Seine Bestürzung darüber, Taschentücher und andere Kleinigkeiten vergessen zu haben, macht ihn mir sehr sympathisch. Schön beschrieben sind auch die zwei Seiten eines Abenteuers, von denen die eine einen herrlichen Ausritt bei schönem Wetter zeigt, die andere hingegen eine mühselige Fahrt bei schlechtem Wetter mit all den unangenehmen Folgen. Dass die ungehobelte Sprache der Trolle von der heute üblichen Umgangssprache weit übertroffen wird, macht mich jedes Mal traurig. Nichtsdestotrotz empfinde ich die Aufregung Bilbos ob dieser grobschlächtigen Riesen mit. Auch der Ausblick auf Bilbos zukünftiges Rätselspiel mit Gollum gefällt mir. Der Höhepunkt des Geschehens ist für mich die Überlistung der Trolle durch Gandalf. Als ich das Buch zum ersten Mal las, blätterte ich nach dieser Enthüllung zurück, um das Ganze noch einmal mit diesem Wissen zu lesen. Insgesamt macht dieses Kapitel sehr viel Lust auf mehr und in Erwartung weiterer Abenteuer, setze ich mich nochmals richtig auf, wappne mich sozusagen, und lese weiter... Zitieren
Gast DarkChaplain Geschrieben 26. März 2009 Geschrieben 26. März 2009 Mir ist gerade auch was aufgefallen ^^ und zwar höre ich gerade das neue, überarbeitete hörbuch, also die lesung, nicht das hörspiel^^ ..nich dass ich faul bin, aber nochmal lesen will ichs nich, und außerdem hab ich noch ein dutzend warhammer-romane zu liegen.. im gegensatz zum hörspiel wird hier auch die krege-fassung verwendet.. hatte gerade passend zum thema hier (grad per google auf das thema gestoßen, als ich nach einer liste zu unstimmigkeiten zwischen hdr und hobbit gesucht hab) das kapitel mit den trollen gehört, und hucki & co hingen mir direkt zum hals raus. aber nun zurück: ich habe grad das Bruchtal-Kapitel am wickel, und gerade fiel der satz: Der Herr des Hauses war ein Elbenfreund, einer von denen, deren Väter schon an den seltsamen Ereignissen vor Beginn der Weltgeschichte anteil gehabt haben [...] Elrond ist doch wohl selbst ein Elbe, was ist also dann so ungewöhnlich daran, dass er ein Elbenfreund sein soll? Klar, er ist ein Halbelbe/bzw folgendes Luthien + Beren = Elbe + Mensch -> Dior + Nimloth = Halbelbe + Elbe -> Elwing + Earendil = Dreviertelelbe + Halbelbe - > Elrond Idril + Tuor = Elbe + Mensch -> Earendil + Elwing = Halbelbe + Dreiviertelbe -> Elrond Demnach ist Elrond zu 4 Vierteln Elb und zu 2 Vierteln Mensch, also 2/3 Elbe xD (belehrt mich eines besseren wenn ich rechentechnisch falsch liege^^) Zum "dummen Gandalf": Gandalf sollte als Maia bereits vor seiner Ankunft in Mittelerde mehr Kenntnisse über die Geschichte der Welt haben als alle dort geborenen Elben. Auch in Aman gab es noch Elben, die Hochelben schlechthin, auch diese haben die Runen verwendet, die Noldor unter der Führung von Feanor und seinen Söhnen sollten also auch noch die selben Runen verwendet haben. Demnach ist es reiner Schwachsinn, dass Gandalf die nicht kennen sollte. Ich bin allgemein aber auch der Meinung gelesen zu haben, dass Tolkien den Hobbit von vornherein als Kinderbuch schreiben sollte/wollte. Und Geschichtlich war er bereits in den 20ern schon sehr fortgeschritten, der Hobbit jedoch erst 1937 erschien, also jahre später. Die Geschichte der Kinder Hurins sollte auch lange vorher schon hinreichend fortgeschritten gewesen sein, und dementsprechend auch die Geschichte der Elben, Gondolin, Doriath, Fingolfin und Melkor und alles das. Besonders eben Huors und Hurin's Sippen sind ziemlich weitreichend in alles verstrickt, Huors Sohn Tuor zB vermählt sich mit Idril Celebrindal, und die beiden zeugen Earendil, und Hurin Thalion brachte das Nauglamir zu Thingol, nachdem er aus Morgoths Bann entlassen wurde. Ich hoffe ihr versteht was ich sagen will^^" Die Geschichte Mittelerdes war schon vor dem Hobbit extrem detailreich Es ist ja allgemein bekannt, das Tolkien ständig am anfertigen von Notizen war, seien es auch nur kurze stichpunkte auf briefrückseiten etc^^ Zitieren
André Geschrieben 26. März 2009 Autor Geschrieben 26. März 2009 aber nun zurück: ich habe grad das Bruchtal-Kapitel am wickel, und gerade fiel der satz: Der Herr des Hauses war ein Elbenfreund, einer von denen, deren Väter schon an den seltsamen Ereignissen vor Beginn der Weltgeschichte anteil gehabt haben [...] Elrond ist doch wohl selbst ein Elbe, was ist also dann so ungewöhnlich daran, dass er ein Elbenfreund sein soll? Klar, er ist ein Halbelbe/bzw folgendes Luthien + Beren = Elbe + Mensch -> Dior + Nimloth = Halbelbe + Elbe -> Elwing + Earendil = Dreviertelelbe + Halbelbe - > Elrond Idril + Tuor = Elbe + Mensch -> Earendil + Elwing = Halbelbe + Dreiviertelbe -> Elrond Demnach ist Elrond zu 4 Vierteln Elb und zu 2 Vierteln Mensch, also 2/3 Elbe xD (belehrt mich eines besseren wenn ich rechentechnisch falsch liege^^) Du bist im falschen Thread, das ist Kapitel 3 Frag am Besten dort nochmal. Bzw. Erstmal dort lesen, denn die Frage wurde dort doch schon gestellt. Zum "dummen Gandalf": Gandalf sollte als Maia bereits vor seiner Ankunft in Mittelerde mehr Kenntnisse über die Geschichte der Welt haben als alle dort geborenen Elben. Auch in Aman gab es noch Elben, die Hochelben schlechthin, auch diese haben die Runen verwendet, die Noldor unter der Führung von Feanor und seinen Söhnen sollten also auch noch die selben Runen verwendet haben. Demnach ist es reiner Schwachsinn, dass Gandalf die nicht kennen sollte. Öh, worauf nimmt das nun Bezug? Im Hobbit ist Gandalf kein Maia, der Hobbit spielt doch auch nicht in Mittelerde (bzw nicht in dem, was man landläufig als Mittelerde versteht). Was ist nun Schwachsinn? *g* Dass Gandalf Feanor nicht kennt? Ich steh gerade auf'm Schlauch. Ich bin allgemein aber auch der Meinung gelesen zu haben, dass Tolkien den Hobbit von vornherein als Kinderbuch schreiben sollte/wollte. Und Geschichtlich war er bereits in den 20ern schon sehr fortgeschritten, der Hobbit jedoch erst 1937 erschien, also jahre später. Das wäre mir neu. In Chronology (oder Reader's Guide? eins von den beiden Scull/Hammond halt, bin grad nicht mehr sicher wo) ist zwar erwähnt, das der "erste Satz" möglicherweise schon Ende der 1920er geschrieben wurde, aber eigentlich ist doch eher die Meinung, dass die Hauptarbeiten zum Hobbit in den 30er Jahren stattfanden. Die Geschichte der Kinder Hurins sollte auch lange vorher schon hinreichend fortgeschritten gewesen sein, und dementsprechend auch die Geschichte der Elben, Gondolin, Doriath, Fingolfin und Melkor und alles das. Besonders eben Huors und Hurin's Sippen sind ziemlich weitreichend in alles verstrickt, Huors Sohn Tuor zB vermählt sich mit Idril Celebrindal, und die beiden zeugen Earendil, und Hurin Thalion brachte das Nauglamir zu Thingol, nachdem er aus Morgoths Bann entlassen wurde. Ich hoffe ihr versteht was ich sagen will^^" Nö, verstehe ich nicht Davon hat doch jetzt überhaupt nichts mit dem Hobbit zu tun Die Geschichte Mittelerdes war schon vor dem Hobbit extrem detailreich Nur dass das zu dem Zeitpunkt doch noch nicht Mittelerde war :-) Zitieren
Meriadoc Brandybuck Geschrieben 21. Oktober 2022 Geschrieben 21. Oktober 2022 Hallo meine Lieben, wie besprochen eröffne ich diese Runde zu unserem Projekt "Gemeinsam Tolkien Lesen - Der Hobbit". In diesem Thema besprechen wir das zweite Kapitel des Hobbits: "Gebratenes Hammelfleisch / Hammelbraten / Roast Mutton" Viel Spaß bei der Diskussion 1 Zitieren
Bibo Geschrieben 30. Oktober 2022 Geschrieben 30. Oktober 2022 Hallo! Leider bin ich noch immer etwas im Zeitverzug bei den Kapiteln und komme erst jetzt mit dem zweiten Kapitel zum Ende. Das zweite Kapitel beginnt mit einem erleichterten Luftholen: Zum Glück ist der Spuk vorbei, jetzt kann ich erst mal in Ruhe die Küche aufräumen. Die trügerische Ruhe wird jäh unterbrochen durch den Auftritt Gandalfs, der etwas tut was er später (im Film) als „a little nudge out of the door“ beschreiben wird. Der Begriff des „Nudging“ ist ja zur Zeit etwas populär, doch geht Gandlfs Verhalten wohl über das hinaus, was man heutzutage im politischen Kontext damit verbindet. Gandalf lässt im Grunde keine Wahl: „No time for that! … No time for that either!“. Unterschied Buch/Film: Bilbo rennt im Film kurzentschlossen von alleine los, Gandalf ist nicht dabei. Die Geschwindigkeit, mit der Bilbo nun von Hobbiton nach Bywater flitzt, zeigt an, dass es jetzt so richtig mit der Handlung losgeht. Besonders schön für Hobbitfreunde: Die erstmalige Erwähnung des bekannten Gasthauses „The Green Dragon“. Also zieht die Reisegesellschaft los. Die Geographie dieser Reise ist im „Hobbit“ nicht so präzise ausgebildet. Es werden alte Burgruinen mit einem „evil look“ erwähnt. Meiner Meinung nach ist es müßig, sich zu überlegen, um was für aus dem „Herrn der Ringe“ inklusive Anhängen bekannte Bauwerke es sich handeln könnte. Die Welt des „Hobbit“ war zur Zeit seiner Abfassung noch nicht explizit als „Mittelerde“ definiert. Die Landschaftsbeschreibung mit den „böse“ aussehenden Ruinen soll nach Kinderbuchart einfach nur eine „abenteuerliche“, vielleicht auch „gruselige“ Stimmung verbreiten, so wie auch der Umstand, dass es in diesen Gegenden keine guten Gasthäuser mehr gibt. Man verlässt also die „Zivilisation“ und begibt sich in die „Wildnis“. Eine nähere geographische Vorstellung hiervon bekommt der Leser nicht und braucht sie auch nicht. Zudem ist dies ja auch aus Sicht Bilbos geschrieben, der zwar Landkarten mochte und besaß, aber nur solche seiner näheren Umgebung, in die er seine Lieblingsspaziergänge eintragen konnte. Diese Distanzen überstiegen aber das Vorstellungsvermögen des bisher sehr provinziellen Hobbits. Da ist es kein Wunder, dass er keine genauere geographische Beschreibung liefert. Man stelle sich vor, ein „Landei“ kommt zum ersten Mal in seinem Leben in eine Großstadt wie Rom oder New York und soll dann einen Reisebericht schreiben. Das wird schiefgehen. Und nun wird auch noch das Wetter schlechter. Kein besonderes Vergnügen, zu Fuß kilometerweit durch den Regen stapfen zu müssen, und das noch ohne Jack-Wolfskin- oder Engelbert-Strauss-Bekleidung. Kein Wunder, dass Bilbo sich wünscht, wieder in seinem schönen Zuhause gemütlich am warmen Kamin zu sitzen und Tee zu kochen – ein Running Gag, der fast in jedem Kapitel wieder auftaucht, und jedesmal mit der Bemerkung „not for the last time!“ Der Wunsch nach einem warmen Feuer geht gründlich schief: Erst bekommt man kein Feuer an, dann stellt sich die einzige funktionierende Feuerstelle in der ganzen Gegend als Trollcamp heraus, was Bilbo leider zu spät feststellt bzw. sich dabei auch zu blöd anstellt. Ihm fehlt eben noch die Übung in Abenteuern und in den Regeln der Diebstahlskunst. Man kann natürlich auch an dem Sinn des Ganzen zweifeln, wenn die Zwerge dem Hobbit als Notrufsignal ausgerechnet die Rufe zweier verschiedener Eulenarten vorgeben anstatt von etwas Einfacherem. Dachten sie, Bilbo sei Hobby-Ornithologe? Aber natürlich ist dieser Gag für die kindlichen Leser gedacht, die an der Stelle mit den Eulenrufen sicher schon ahnen, dass das schiefgehen wird. Die sprechende Tasche natürlich auch. Und, schon an dieser Stelle vorab genannt, auch der Seitenhieb auf die „zweiköpfigen Trolle“ Die drei Trolle werden als ziemlich ungehobelte Kerle mit einem Unterschichten-Jargon vorgestellt, der in den Hörbüchern sowohl von Rob Inglis als auch von Andy Serkis genüsslich als Cockney-Englisch zelebriert wird, wie es einem Roman von Charles Dickens entnommen sein könnte. „Shut yer mouth!“ … „Lumme, if I knows! What are yer?“ Bilbos missverstandene Antwort „a burrahobbit“ klingt leider in den deutschen Übersetzungen leider nicht ganz so witzig wie das Original (ein Verbesserungsvorschlag fällt mir gleichwohl nicht ein). Schön ist auch das Wortspiel mit „alle“ und „keiner“, das von den Trollen ganz plausibel erklärt wird: „No burrahobbits, but lots of these here dwarves.“ Am Ende sind alle Zwerge gefangen und befinden sich zum ersten Mal auf ihrer Reise in einer wirklich bedrohlichen Situation, die aber – Kinderbuchfaktor! – auf humorvolle Weise gelöst wird: Ein heimlich hinzugeschlichener Gandalf betätigt sich in Bauchrednermanier als Stimmenimitator und löst einen derart langwierigen Streit zwischen den Trollen über die bevorzugte Zubereitungsart von Zwergen aus, dass die Trolle in dem ganzen Hin und Her nicht mehr auf die Uhrzeit achten und schließlich vom Sonnenlicht überrascht werden, welches sie in Stein verwandelt. (Dass sie die Sommer-/Winterzeitumstellung verpasst haben könnten, dürfte auszuschließen sein, da der Vorfall sich Anfang Juni abspielt.) Nun sind alle wieder befreit, suchen und finden den Eingang zur Trollhöhle und versuchen sie zu öffnen. Bilbo lässt sie eine Weile suchen und offenbart erst dann, dass er einen Schlüssel gefunden hat. Was soll das eigentlich? Warum lässt er die Zwerge sich erst müde suchen und platzt dann mit der Nachricht heraus? „Why on earth didn’t you mention it before?“ Und als sie dann die Elbenschwerter/-dolche finden, warum kann dann Gandalf eigentlich nicht die Inschriften lesen? Auch wenn seine Backstory (Abgesandter der Götter) erst später entwickelt wurde, wird er doch auch schon im „Hobbit“ als weise dargestellt. Da sollten doch einige grundlegende Fremdsprachenkenntnisse dazugehören. Eine weitere Frage stellt sich mir in der Trollhöhle, das ist mir gerade erst aufgefallen: Wenn doch in der Höhle Brot, Käse, Bier und Schinken aufbewahrt werden – warum beschweren sich die Trolle dann untereinander darüber, dass es ständig nur Hammelfleisch zu essen gäbe? Nun ja, wir können sie nicht mehr fragen, sie sind ja versteinert. Am Ende gibt es noch eine Art „Sneak Peek“ auf das nächste Kapitel: Man wird in ein paar Tagen nach Rivendell/Bruchtal kommen, wo Elronds Leute wohnen. Mehr wird aber nicht verraten! So in etwa die Aussage Gandalfs zu Bilbo. Na, da kann man sich ja auf ein schönes drittes Kapitel freuen! 1 Zitieren
Meriadoc Brandybuck Geschrieben 30. Oktober 2022 Geschrieben 30. Oktober 2022 vor 4 Stunden schrieb Bibo: Hallo! Leider bin ich noch immer etwas im Zeitverzug bei den Kapiteln und komme erst jetzt mit dem zweiten Kapitel zum Ende. Das zweite Kapitel beginnt mit einem erleichterten Luftholen: Du bist keineswegs im Zeitverzug. Das sind alles alte Themen, die wir neu eröffnen. Wir sind aktuell beim zweiten Kapitel, das Dritte eröffnen wir dann erst am nächsten Freitag (und jeden zweiten Freitag dann das nächste). Also überhaupt keinen Stress. Und auch später wäre es egal, wir freuen uns über jeden der Mitdiskutiert. Ich selber bin auch noch nicht dazu gekommen das zweite Kapitel nochmals zu lesen. Werde ich aber nächste Woche gleich nachholen. Spannend finde ich aber deinen ersten Satz: "Das zweite Kapitel beginnt mit einem erleichterten Luftholen". Ja tut es, dennoch habe ich das Gefühl, dass man beim Hobbit sofort ins Abenteuer geworfen wird. Beim Lesen habe ich manchmal das Gefühl es kommt alles Schlag auf Schlag, ist irgendwie immer Action. Kaum sind sie unterwegs treffen sie schon die Trolle und und und. Auch wenn das Kapitel kurzzeitig etwas "Luftholen" andeutet, danach geht es Schnur straks ins Abenteuer. Und darauf freue ich mich schon Zitieren
Bibo Geschrieben 31. Oktober 2022 Geschrieben 31. Oktober 2022 Das stimmt, es ist ja nur ein kurzes Luftholen. Tatsächlich geht es mit rasanter Geschwindigkeit ab ins Abenteuer. Und Bilbo steht unter Zeitdruck. Das ganze Gerenne am Anfang des zweiten Kapitels hat mich ein bisschen erinnert an den Anfang von "The Two Towers" (Film), da hat man ja auch diese Rennszenen/Verfolgungsjagden, die einem verheißen, dass nach dem rührseligen Schluss von "Fellowship" jetzt mal etwas Action in die Sache kommt. Übrigens finde ich interessant, dass im "Hobbit" (Buch) immer ein Gefühl von Action oder Spannung vorhanden ist, obwohl die Reisegesellschaft stellenweise "nur" gegen die Natur zu kämpfen hat (Gewitter, Wald, Fluss, aufziehender Winter) und nicht wie im Film noch zusätzlich eine Dauerbedrohung durch rachsüchtige Orks hinzukommt. Zitieren
Meriadoc Brandybuck Geschrieben 3. November 2022 Geschrieben 3. November 2022 Am 30.10.2022 um 18:13 schrieb Bibo: Das zweite Kapitel beginnt mit einem erleichterten Luftholen: Zum Glück ist der Spuk vorbei, jetzt kann ich erst mal in Ruhe die Küche aufräumen. Die trügerische Ruhe wird jäh unterbrochen durch den Auftritt Gandalfs, der etwas tut was er später (im Film) als „a little nudge out of the door“ beschreiben wird. Der Begriff des „Nudging“ ist ja zur Zeit etwas populär, doch geht Gandlfs Verhalten wohl über das hinaus, was man heutzutage im politischen Kontext damit verbindet. Gandalf lässt im Grunde keine Wahl: „No time for that! … No time for that either!“. Unterschied Buch/Film: Bilbo rennt im Film kurzentschlossen von alleine los, Gandalf ist nicht dabei. Ich muss zugeben, auch wenn ich kein Fan der Filme bin, ich mag die Szene extrem gerne als Bilbo alleine loszieht und sich ins Abenteuer stürzt. Auch wenn ich das Buch schon oft gelesen habe, das erste Mal nach den Filmen war ich irgendwie überrascht, dass Gandalf Bilbo "einige Tritte in den Hintern verpassen" muss. Die Art wie PJ das verfilmt hat, hat für mich einfach so gepasst. 1 1 Zitieren
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