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Geschrieben

Guten Tag. Ich poste hier, falls erwünscht eine Geschichte, die ich in sieben Teilen (+Prolog) verfasst habe. Der Übersichtlichkeit wegen poste ich die Teile mit einem gewissen zeitlichen Abstand. Ehrliche Kritik ist erwünscht.

Septrya

Prolog

Drei Ringe den Elbenkönigen hoch im Licht,

Sieben den Zwergenherrschern in ihren Hallen aus Stein

Den Sterblichen, ewig dem Tode verfallen, neun,

Einer dem Dunklen Herrn auf dunklem Thron

Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.

Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,

Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden

Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.

Die Elben sangen bereits dieses Gedicht, als König Ardanir den Ring zum ersten Male in seinen schmächtigen, alten Händen hielt, ihn zitternd an seinen Zeigefinger steckte, ihn dass erste Mal in seinem Leben Macht, rein und gebündelt durchströmte und er an der Elbenschmiede zusammenbrach.

Die Rede ist vom Ring Septrya, dem siebten der neun Ringe der Menschen, dem siebten der neunzehn Ringe der Macht, die zu dieser Zeit, im Jahre 1577 des zweiten Zeitalters geschmiedet worden waren. Und der neue Besitzer war Ardanir, König von Odelyn, den nördlichen Wilderlanden.

Sechs Jahre behielt er den Ring, doch nahezu ohne ihn zu benutzen. Er zog es vor, dieses kleine Präsent der Elbenschmiede, dass solch eine gewaltige Wirkung zu haben schien, in seiner geheimen Schatzkammer versteckt zu halten, und nur dann und wann das wundervolle Gefühl der Sicherheit zu genießen, die er hatte, wenn er dieses kleine Ding über seinen Finger zog.

Was nützte es, wenn er den Ring in der Öffentlichkeit benutzte, außer das er nicht mehr geheim wäre und jede Sekunde damit rechnen müsste, dass er ihm gewaltsam abgenommen, abgehackt oder abgeschossen würde. Und Kriege, die hatte es in den nördlichen Wilderlanden schon lange nicht mehr gegeben. König Ardanir zahlte lieber Tribute aus der Schatzkammer seiner Vorfahren, als dass er sein Heer in den Kampf ziehen ließ, was ihn ebenfalls Gold und womöglich sein Leben oder das seines Sohnes kosten würde, was wohl die größte Tragödie für Ardanir wäre.

Denn um nichts in der Welt sorgte sich Ardanir mehr, als die Erhaltung seiner Familie und ihrer Macht in den Wilderlanden. Allerdings hatte er eine, gelinde gesagt, etwas eigenwillige Methode, dieses Ziel zu erreichten. Sein einziger Sohn, nun fast neunzehn Jahre alt hatte noch nie die Mauern des Schlosses verlassen. Neunzehn Jahre ohne die Wälder und Berge zu sehen, zu denen er sich Tag für Tag hinsehnte, neunzehn Jahre voller misslungener Fluchtversuche.

Und so geschah es eines unvorhergesehenen Tages, dass die Herrschaft der langjährigen Königsfamilie ein jähes Ende nahm. Als die Königsfrau Wiarne die Leiche ihres Sohnes am Fuße der Burgmauer entdeckte, da durchdrang das ganze Schloss ihr schrecklicher Schrei; und der König eilte schnellen Schrittes aus seiner Schatzkammer, und als er an der Unglücksstelle ankam lagen dort die zwei leblosen Körper seiner verbliebenen Familie, denn sie beide sprangen in ihren Tod.

Und ihn packte das Verlangen, stärker und plötzlicher als je zuvor, seinen letzten und teuersten Freund zu spüren. Seinen Ring, seinen Schatz.

Nun stand er also in seiner Schatzkammer, ratlos, und bebend vor Zorn. Wo war er? Wo war sein Schatz? Er lag nicht an seinem Platz, und er lag auch nicht davor, daneben oder dahinter, und er trug ihn auch nicht an der Hand!

Fluchend riss Ardanir eine Kiste nach der anderen auf, grub mit den Händen nach dem Ring, warf all diesen unnötigen Schmuck heraus und kippte schließlich alle Kisten aus und schmiss alle Regale um, doch er fand ihn nicht.

Und so nahm auch das lange, doch unerfüllte Leben Ardanirs ein Ende, während der Ring in einer Ritze im Boden verharrte, um auf eine Gelegenheit zu warten, einen neuen Träger zu finden.

Doch die Gelegenheit kam lange nicht, so lange, dass er über ein jedes Lebewesen glücklich gewesen wäre, dass ihn hätte finden können.

Ein Zeitalter überdauerte der Ring in seiner Mulde und so kam eines Tages eine neue Trägerin zu ihm, und sie war klein und schwach, doch der Ring war auf sie angewiesen, niemand sonst hätte ihn gefunden in der dunklen Schatzkammer von Odelyn.

Und auch ihre Macht wuchs durch den Ring, sie eroberte das Reich ihrer Todfeinde, brachte ihrem Volk Heilung und Nahrung und beseitigte ihre Konkurrenten.

Immer mit einem einzigen, glitzernden Ring an einem ihrer sechs Beine flog sie in die Schlacht und brachte Angst und Schrecken über die Ameisen, und ihr Gift war hundertmal stärker als das der normalen Ameisenköniginnen, so dass sie damit einen Eber töten könnte.

Doch dem Segen des siebten Rings ist der Fluch sehr nahe. Er fühlte sich zu mehr berufen, als die Macht über einige Ameisenhaufen zu besitzen.

I

Auf einem Felsvorsprung auf dem Berg Cidrail, stand ein junger Ritter, hoch zu Ross, mit langem, im Winde wehenden blondem Haar und genoss den Anblick des weiten Tals, des Anduîns und des riesigen Düsterwaldes. Doch mehr als das genoss er es, darüber nachzudenken was ihn erwartete. Er malte sich ein Gemälde aus, in einem riesigen Thronsaal, und auf dem Gemälde war er, majestätisch auf seinem Ross, vor eben diesem malerischen Bild, und der Titel des Gemäldes war "Etinurs Ritt in den Düsterwald" und jeder würde ihn erkennen und daran denken, welche Abenteuer ihn dort erwarteten, und jeder würde eine Geschichte von ihm erzählen und ihn bewundern, und ihm würde von der Elbin Sendara ein langes Leben geschenkt werden.

Seit er zum Ritter geschlagen worden war, war dies das erste Mal, dass Etinur die Landesgrenze Gondors überschritt. Mit zwölf anderen Rittern hatten sie den Auftrag, die Ausläufer des Düsterwaldes zu durchforsten, denn in Nord-Gondor häuften sich Orkangriffe und Scharmützel in den letzten Wochen.

Schon jetzt, im Alter von zwanzig Jahren war er der Anführer der Ritter, die teilweise mehr als doppelt so alt waren. Doch sein Ehrgeiz, seine Hilfsbereitschaft und desöfteren ein geschicktes Wort zur rechten Zeit brachten ihm viel Wohlwollen ein, und die älteren Ritter hegten keinen Groll gegen ihn.

Nun ritt Etinur gemächlich zurück zu dem notdürftig aufgestellten Lager. Er wurde freundlich empfangen.

"Nun, mein junger Führer, seid gegrüßt. Habt Ihr den Wald erkundet und böse Trolle gejagt?" begrüßte ihn Ritter Delgard zwinkernden Auges und Etinur antwortete: "Nun, dass war es was ich wollte. Doch ich vergaß mein Holzschwert in der Spielkiste."

Nachdem sich Etinur auch mit den anderen Rittern kurz unterhalten hatte, zog er sich in sein Zelt zurück und freute sich darauf, von der Zukunft, und besonders von Sendara zu träumen.

Sendara, was sie wohl gerade tat, die schönste aller Elben? Er seufzte und er schloss die Augen und dachte an ihre erste Begegnung, und er fragte sich, ob sie auch jeden Tag an ihn dachte, und wie stolz sie wäre, ihn, den jungen unerfahrenen Knappen als Ritter, hoch zu Ross wiederzusehen.

Und nachts träumte er von Sendara; und als er morgens die Augen öffnete, dachte er an Sendara, wie sie ihre Augen verwundert aufschlägt; und als er an seinem trockenen Brot saß, dachte er an Sendara, wie sie ihm ein wohlschmeckendes Elbenmahl zubereitete; und als er Richtung Düsterwald ritt, überlegte er, wie es wohl sei, wenn sie neben ihm in die Schlacht reiten würde - eine Schlacht, die das Ende der Welt verhindern würde. Und als er vorsichtig durch den gefährlichen Düsterwald schlich, dachte er an das Licht, dass Sendara ihm hier geben würde, und als er den schrillen Schrei "Orks!" vernahm und sein Schwert zog, da wünschte er sich, sie wäre hier an seiner Seite.

Sie zogen einen dichten Kreis der Verteidigung, Rücken an Rücken und die Schwerter dem Feind entgegen, und erwarteten den Angriff. Doch Angriffe herumtreibender Orks lassen nicht lange auf sich warten und schon stürmten sie hinter den Bäumen hervor. Hässliche, verhasste und hassende Kreaturen. Mit Gebrüll und Geschrei brachen sie auf den Kreis der Verteidiger herein, ohne Scheu vor den Lanzen und Schwertern. Viele Orks fielen den Menschenklingen zum Opfer, doch einer solchen Masse waren sie nicht gewachsen.

Schließlich traf Etinur ein ungewollter, aber dennoch gewaltiger Hieb mit einem Schild, und er ging zu Boden. Halb betäubt hörte er die Wirren der Kämpfe, das Geschrei, das Klirren der Schwerter, das Zerbersten von Schildern und Knochen. Doch inmitten dieses Tumultes hörte er plötzlich ein regelmäßiges Geräusch, ein Summen, oder ein Flattern. Es kam immer näher, und schließlich hatte er das Gefühl, dass es geradewegs über ihm war. Dann vernahm er ein zischendes Geräusch, und ein kleines Ding fiel neben ihm zu Boden. Langsam öffnete er die Augen und siehe! Vor ihm lag ein kleiner, rötlich schimmernder Ring. Und während neben ihm Schwerter klirrten, Pfeile zischten, Ritter Delgard fiel und ein abgetrennter Orkkopf in sein Angesicht blickte, zog er den Ring über seinen Finger.

Und im selben Moment verspürte er ein Feuer im tiefsten Inneren. Für einen Augenblick sank er überwältigt zurück, doch dann packte er mit ungeheuerlicher Kraft sein Schwert und schlug los, und bei jedem Schlag schien eine flammende Schlange aus seinem Schwert emporzusteigen, und jeder Ork, der sein Schwert berührte, verging in Rauch und Asche.

Der Ring hatte seinen neuen Träger gefunden.

Geschrieben (bearbeitet)

II

Schweigend beobachteten die acht verbleibenden Ritter die drei Boote, die langsam das Ufer verließen, den Anduîn hinabgleiteten, immer schneller wurden und schließlich in den Nebeln des Wasserfalls verschwanden.

Ritter Etinur war der erste, der sich regte. Er wendete das Wort an seine Untergebenen, denn es war seine Pflicht:

"Meine Freunde. Lasst uns noch einmal niederknien, um unsere gefallenen Kameraden Ritter Delgard, Ritter Edelbart und Ritter Darabas zu ehren."

Sie knieten nieder und verbeugten sich und Etinur trat zurück; er hatte nichts mehr zu sagen, so ging er langsam in die Richtung des Lagers. Zögernd folgten ihm einige, doch die meisten blieben am Ufer.

Ritter Behr, mit achtundvierzig Jahren der Älteste unter ihnen, beugte sich am Abendessen zu Etinur vor und brummte: "Ihr scheint das Leben zu ehren, doch den Tod nicht genug zu achten! Eines Tages werdet Ihr erfahren, wie schnell alles vorüber sein kann, und der Tod, gegen ihn ist das Leben nur ein Tropfen im Ozean."

"Vielleicht", antwortete Etinur, "vielleicht ist es aber auch so: In uns brennt das Feuer des Lebens und es muss genährt werden. Geht uns der Tod zu nahe wird es kleiner und erlischt schließlich.

Mein Ohm hatte einen Hund, der ihn überall begleitete und auch vom Sterbebett nicht wich. Nach dem Tod meines Ohms verstarb auch er. Wisst Ihr nun, was ich meine?"

"Doch was ist, wenn es nun plötzlich erlischt? Wenn es vom Wasser hinweggespült wird? Dem Ozean kann niemand entkommen, kein Feuer des Lebens ist heiß genug. Der Ozean ist unberechenbar. Das solltet Ihr immer bedenken.

Ritter Etinur, ich kenne Euch nun schon so lange, und gut. Immer hatte ich ein Auge auf Euch, denn ich weiß, wie schnell man als junger Ritter auf einen falschen Weg geraten kann."

Und da zeichnete sich ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht des alten, graubärtigen Mannes ab.

"Schon vor vier Jahren, als Ihr das erste Mal in der Wildnis ward. Ich habe Euch mit Eurem Ehrgeiz gewarnt, als Ihr alleine die Gegend auskundschaften wolltet. Damals hätte Euch beinahe der Schlamm verschlungen. Ich betrachte Euch immernoch als meinen Schützling und ich könnte es mir nie verzeihen, wenn Euch etwas geschehen würde. Verbrennt nicht den ganzen Wald um Euer Feuer zu nähren, denn sonst bleibt am Ende kein Ast übrig, der Euch vor dem Versinken rettet - wie der Buchenast vor vier Jahren."

Auch Etinur lächelte nun. Der alte Ritter hatte ihn nicht nur einmal vor Versuchungen bewahrt, die ihm das Leben hätten kosten können. Auch wenn Ritter Behr oftmals mürrisch war, ohne ihn hätte Etinur seinen Aufstieg zum Anführer nicht geschafft. So versprach Etinur ihm wie so oft, dass er sich bessern würde, doch diesmal ließ sich Ritter Behr damit nicht zufrieden geben. Er hielt ihn fest, zog ihn noch einmal zu sich und raunte ihm zu:

"Ritter Etinur, hütet Euch. Ich habe Euren Ring gesehen. Ringe dieser Art gehören nicht in die Hände von jungen Rittern."

Da riss Etinur sich los und ging in sein Zelt zurück. Er setzte sich, nahm den Ring ab und betrachtete ihn nachdenklich, während er ihn zwischen seinen Fingern hin und herrollte.

Er war wunderschön. Es waren keine Zeichen eingraviert, doch dann und wann schien er rötlich zu flimmern und er war angenehm warm. Etinur konnte keine Gefahr erkennen, die von ihm ausgehen sollte. Er hatte ihm und seiner ganzen Gruppe das Leben gerettet. War denn das Bewahren von neun Leben unwichtiger als der Verlust von drei Leben? Natürlich musste ihnen Ehre erwiesen werden, mussten sie bestattet werden. Aber die Freude über das Leben sollte größer sein als die Trauer über den Tod.

Und Etinur zog den Ring wieder über seinen Finger. Sofort spürte er erneut die Kraft und Wärme in seinem Körper und er dachte mit großem Behagen an seine Zukunft.

Er hatte eine Orkstreitmacht alleine geschlagen, er besaß nun einen mächtigen Ring und es bestand die Aussicht, bald Sendara, die Schönste aller Elben, wiederzusehen, denn es erreichte ihn die Botschaft, dass er Kontakt mit den Elben des Düsterwalds aufnehmen sollte.

Tatsächlich wurden er und zwei weitere Ritter dazu eingeteilt die Elben aufzusuchen, um sie zu den Vorkommnissen mit den Orks zu befragen.

Ritter Etinur verließ mit seinen zwei Begleitern am Mittag das Lager, denn sie hofften, dass die Mittagssonne genug durch die Bäume scheinen würde, um Orks fernzuhalten. Doch der Tag war bewölkt und über dem Düsterwald lag wie immer ein nebliger Dunst, sodass kaum ein Sonnenstrahl den Waldboden erreichen konnte.

Nachdem sie zu Beginn auf einem Pfad gen Norden gewandert waren, mussten sie nach einiger Zeit Richtung Westen abdrehen. Dort hofften sie, das Gebiet der Waldelben betreten zu können. Etinur wusste, dass niemand das Gebiet der Waldelben ohne ihr Wissen betrat und erwartete jederzeit ein Rascheln oder einen Elbenruf aus den Bäumen vor ihnen.

Doch ein weiteres mal war das Glück nicht auf ihrer Seite. Auf einer Lichtung wurde Etinur plötzlich von einem grässlichen Schmerzen durchzuckt, und als er seinen Kopf drehte sah er einen dunklen, hässlichen Orkpfeil in seinem Rücken stecken.

Wieder zog alles wie in einem Traum an ihm vorüber, die schreienden Orks, die wie verweste, humpelnde kleine Bäume aus dem Nichts des Waldes in das Licht hervorstürmten. Nur wenige Orks konnten die Schwerter der Ritter abwehren, dann mussten sie zurückweichen. Vier Hände packten Etinur, und als er abermals die Augen öffnete, sah er unter sich Wurzeln, Gräser und Getier vorüberziehen, und er fragte sich, ob er ein Vogel wäre, oder nein, ein schmerzgeplagter Toter, der gen Himmel fährt.

Doch seine Himmelfahrt nahm ein jähes Ende, denn plötzlich hielten ihn nur noch zwei Hände, und nach einem weiteren Schrei lagen drei Ritter am Fuße einer alten Buche.

Zwischen den Zweigen der Buche jedoch ragten sechs lange, schöne Bögen hervor, mit den edlen Schriftzügen der Elbensprache. Und die Bögen fingen an zu singen und ohne Schmerz und Schreck waren alle Orks tot, bevor sie sich an den leblosen Körpern der Ritter vergreifen konnten.

III

Etinurs Pfeil steckte tief im Rücken und das Orkgift drang bis ins letzte Mark seines Körpers. Er verfiel in einen mehrere Wochen währenden dunklen Zustand zwischen Tod und Schlaf. Doch die Heilkünste der Waldelben vertrieben das Gift aus seinem Körper und Sendara holte Etinur zurück ins Licht.

Allein durch die liebliche Stimme, die ihn weckte, durch die Hand, die ihn sanft berührte und das Gesicht, dass er sah, als der erste mal seine Augen aufschlug ward er zurück, und aus der letzten Glut des Dämmerzustandes erwuchs das Feuer seines Lebens erneut zu einer lodernden Flamme.

Vor Glück und Wärme stießen ihm die Tränen in die Augen, ja, er weinte bitterlich, als er das Licht ihrer blauen Augen, tief wie das der Ozean, wieder erblicken durfte.

Die Schönheit, oder Glücklichkeit, oder Traurigkeit dieses Moments übermannte ihn und sie lagen sich in den Armen, eine Ewigkeit, doch Etinur schien es dennoch zu kurz.

Noch immer war er sprachlos, ihr weicher Blick zog ihn in ihren Bann und er schaute sie einfach nur an, als sie, die schönste aller Elben, ihm von einem klaren, erfrischenden Elixier zu trinken gab.

Und während seine Lebensgeister in ihn zurückkehrten, begann sie zu sprechen.

"Viele Jahre lang sah ich nur Dunkelheit, als ich in den fernen Landen den Weg zurück zu dir suchte. Viele Jahre lang sahst du nur Dunkelheit, als du nach mir Ausschau heiltest auf dem windigen Felsen von Minas Tirith. Viele Wochen lang sahst du nur Dunkelheit in deinem Totenschlaf und auch die Welt sah Dunkelheit in dieser Zeit.

Doch nun bist du erwacht und Licht strahlt zumindest über unser Angesicht und hoffentlich auch bald wieder über den Düsterwald, auf dass er wieder der große Grünwald genannt

sei.

"So müssen wir gleich nach meiner Auferstehung von Dunkelheit sprechen? Lass uns freuen und ein Fest feiern in den Bäumen deiner Stadt."

Doch Sendara lächelte in trauriger Schönheit und sagte: "Wir sind nicht dazu bestimmt, Feste zu Feiern. Uns stehen andere Taten bevor. Sieh die grauen Wolken am Himmel, so grau waren die letzten Wochen für unser Volk und für ganz Mittelerde. Das Land steht im Krieg, Etinur. Alle deine Kameraden sind tot. Die Orks vermehren sich, eine seltsame Seuche kam auf den Winden von Mordor und raffte den König und seine Kinder hinweg, Minas Ithil ist gefallen und es heißt, die Orks seien angeführt von dem glühenden Hammer des dunklen Herrschers Sauron."

In diesem Moment wurde es Etinur siedend heiß und er verspürte den Drang, den Ring aufzuziehen, doch wo war er? Er lag nicht neben seinem Bett und auch nicht in seinem Bett und er trug ihn auch nicht an seinem Finger! Er wollte aufspringen, doch Sendara hielt ihn zurück. Plötzlich verschwanden die Schleier, die seine Umgebung durch die Schönheit Sendaras verdeckt hielten. Er sah, dass er sich auf einem Flett auf einem großen Baum befand, hoch über dem Boden.

Sendara zog ihn an sich und wiegte in langsam hin und her. Leise flüsterte sie ihm immer wieder in elbischer Sprache "Ruhig, ruhig" ins Ohr. Er beruhigte sich und legte sich erschöpft zurück auf sein Schlafplatz. Sendara blieb noch lange neben ihm sitzen, hielt seine Hand und damit den Einfluss des Rings fern von dem in einen friedvollen Schlaf fallenden Etinur.

Der junge Ritter, nun vom Orkgift befreit, erholte sich schnell und schon am nächsten Tag konnte er aufstehen und an der Hand von Sendara einige Schritte auf dem Flett gehen. Es folgten einige glückliche Tage, an denen nur die Genesung Etinurs zählte.

Die elbische Nahrung mit ihren heilsamen Kräutern und die Elixiere Sendaras führten eine Besserung seines Zustandes herbei, doch die Kraft in seinen Gliedern erlangte er nur durch Sendara, die ihn mit ihrer ganzen Liebe und Fürsorge pflegte.

Sie gingen in diesen Tagen oft im Wald spazieren und redeten von ihrer gemeinsamen Zeit in Gondor und vom gewaltigen Minas Tirith, aber auch von den Bäumen und Tieren des Waldes. Die Ereignisse der letzten Wochen, Sauron, Orks oder der Ring wurden nicht erwähnt und so waren diese Tage fröhlich, ja beinahe unbeschwert.

Einmal fragte Sendara ihn nach dem Wappen seines Schildes. Es zeigte einen Feuerschweif, umgeben von den kunstvollen Schriftzeichen seiner Garde.

"Muss denn immer der Geist der Zerstörung auf den Wappen der Soldaten liegen?" fragte sie nachdenklich. "Das Wappen von Minas Tirith ist schöner, der weiße Baum, beruhigend und schön."

"Aber es ist doch nicht der Geist der Zerstörung, der auf meinem Schild liegt, nein, es ist die feurige Liebe zu dir, die ich immer auf meinem Wappen und in meinem Herzen bei mir trug und mich in deine Arme zurückbrachte." sagte Etinur und da hob er sie hoch und drehte sie übermütig durch die Luft. Sie lachte und rief: "Dann möge der Schweif nie gelöscht werden, solange wir uns nicht daran verbrennen." Und sie küsste ihn und lange verweilten sie auf der schönen Lichtung, umgeben von Sonnenstrahlen, die, die Wolkendecke durchbrechend, das Gras in sattem grün erstrahlen ließen.

Dies sollte der letzte unbeschwerte Tag der beiden sein. "Die Zeit ist gekommen, Etinur." sagte sie und blickte sorgenvoll zur untergehenden Sonne im Westen. "Morgen wirst du nach Westen aufbrechen und vor Galadriel reden. Der Ring ist bei ihr in Caras Galadon. Sie hat viele Fragen an dich, und vielleicht auch einige Antworten auf das, was dich bedrückt."

"Aber solange ich mit dir zusammen bin ist mein Herz von aller Last befreit. Nichts bedrückt mich, wenn du da bist."

"Und doch sehe ich deinen gedankenverlorenen Blick am Abend und deinen Angstschweiß in der Nacht. Dein Kopf ist dann rot und glüht beinahe und du redest von Orks, von Ritter Behr und anderen, und vom Ring. Dein Körper ist geheilt, doch dein Geist leidet. Der Ring verbindet dich mit dem Schicksal aller, doch er trennt uns. Lange habe ich seinen Einfluss zurückgehalten, vielleicht zu lange. Die Zeit verrinnt langsamer bei uns Elben, doch auch uns kann die Gegenwart einholen. Du musst gehen."

Bearbeitet von PhilippKr
Geschrieben

IV

So brach Etinur am nächsten Tag nach Caras Galadon auf. Sendara verweilte und verabschiedete sich von ihm mit sorgenvollem Lächeln.

Es war ein schöner Tag: die Luft war klar, der Himmel wolkenlos und die Sonne schien wie goldene Strahlen durch die lichte Blätterdecke des Waldes. Aber Etinur sah nur Sendara, im dunklen Morgengrauen winkend, unter den Ästen eines großen Mallornbaumes. Doch mit jedem Schritt, den er sich von ihr entfernte, verblasste das Bild und allmählich vereinnahmte der Ring wieder seine Gedanken und es verlangte ihn sehr danach, ihn wieder in Händen zu halten.

Er erreichte Caras Galadon am späten Nachmittag. Die glänzende Stadt war ein atemberaubender Anblick, doch Etinur beschleunigte sein Gang, er fühlte den Ring in greifbarer Nähe.

Einige hundert Schritte vor der Stadt kamen zwei Elben auf ihn zu und führten ihn bis zu dem Tor und öffneten es mit einigen elbischen Wörtern für ihn. Sie geleiteten ihn weiter, langsam die weißen Treppen hinauf zwischen den größten und schönsten Mallornbäumen

Mittelerdes.

Und währenddessen begann die Abenddämmerung und nach und nach wurde Etinur der ersten Sterne gewahr, die nicht nur am Himmel, sondern auch an den Treppen und Fletts der Stadt erschienen und die Bäume in ein magisches, weißes Licht tauchten. Die Elben führten Etinur an einem silbernen Bach entlang, bis sie schließlich zu einem kleinen, umzäunten Garten gelangten. Keine Bäume wuchsen hier, so das der Abendstern sein Licht ungebrochen auf eine grüne Mulde warf, in dessen Grund ein niedriger Sockel stand, der wie ein Baum mit Ästen geformt war. Auf dem Sockel stand eine silberne Schale, in die eine wunderschöne, in weiß gehüllte Frau silbernes Wasser aus einem silbernen Krug einschenkte.

"Dies ist unsere Herrin Galadriel, Fremder. Sie erwartet Euch." sprachen die Elben und verschwanden. Etinur war von dem Zauber der Elbenherrin gebannt, doch auch war er verführt vom Zauber des Ringes. So ging er langsam auf Galadriel zu und sie blickte ihn an. Hinter ihren tiefen Augen schienen Sterne zu leuchten und er erkannte in ihrem Blick die Weisheit des Alters, doch auch die Frische der Jugend. Sie sagte kein Wort, sondern winkte Etinur zu sich und lud ihn mit einer Geste ein, in die silberne Schale zu schauen, in Galadriels Spiegel.

Obgleich die Schale nicht sehr hoch war, schien Etinur in einen tiefen Brunnen zu schauen, auf dessen Oberfläche sich der goldene Abendstern spiegelte. Doch bald änderte sich die Farbe des Abendsterns, er wurde bald kupfern, bald rot und schließlich glühend wie eine Flamme und in dieser Flamme kam ein schwarzer Punkt zum Vorschein, der sich ständig vergrößerte und schließlich sah Etinur ein großes, flammendes Auge und es blickte ihn an und rief nach ihm. Dann verschwand das Auge, doch das Feuer blieb und er sah Orks und Trolle in einem dunklen, brennenden Land und er war mitten unter ihnen. Doch sein Schwert blieb in der Scheide, er bekämpfte sie nicht, sondern er gab ihnen Befehle mit einer fremden, zischenden Stimme. Er spürte eine tiefe Machtlosigkeit über sich selbst, doch eine große Macht über andere. Dann verschwanden die Orks, doch das Feuer blieb und diesmal war es Minas Tirith, dass in Flammen stand. Unter sich sah er Ritter, die in ihre Stadt flohen, doch sie kamen nicht an, denn sie fielen den Krallen des fliegenden Ungetüms zum Opfer, auf dem er selbst saß. Da öffneten sich die Tore Minas Tiriths und ein schrecklicher Reiter von Weiß und Silber kam mit der Geschwindigkeit eines Pfeils heraus und erschreckte und blendete ihn mit einem grellen, weißen Licht und Schmerz durchzuckte ihn und da war der Spuk zuende und Etinur fiel hinterrücks zu Boden und sah in den friedlichen Abendhimmel hinauf.

Da erschien das wundersame Gesicht Galadriels über ihm und sie sprach in einer klaren und melodischen, aber tiefen Stimme: "Dinge, die zu erblicken wir uns wünschen zeigt der Spiegel uns meist nicht, doch jene, die zu erblicken wir uns nicht wünschen, erweisen sich oft als merkwürdiger und nützlicher. Ich heiße dich willkommen in Galadriels Garten am Silberquell." Und damit half sie Etinur, wieder auf die Beine zu kommen.

"Der Spiegel zeigt Dinge, die waren, und Dinge, die sind, und Dinge, die vielleicht sein mögen, aber was er nun sieht, weiß selbst der Weiseste nicht immer."

Etinur war stumm und überwältigt und da schaute Galadriel ihn an und es schien als schaue sie durch ihn hindurch und er wich zurück. "Was tut Ihr da? Behaltet Eure Elbenzauber bei Euch, ich bin ein Ritter Gondors!" rief er und er fühlte sich schwach und er wollte die Macht des Ringes spüren und er bemerkte, dass es dieselbe Macht war, die ihn durchdrang, als er in den Spiegel schaute und er erschrak vor sich selbst. Galadriel senkte die Augen und seufzte.

Etinur fasste sich wieder und sagte: "Verzeiht mir, Frau Galadriel, doch ungern schaue ich in ein feuriges Inferno und werde danach von fremden Augen durchleuchtet."

"Ungern schaust du in dein eigenes Angesicht, in deine eigene Zukunft und in dein eigenes Innerstes. Große Sorgen bereiten mir die Ereignisse der letzten Zeit und große Sorgen machen mir die Dinge, die der Spiegel offenbahrte."

Da holte Galadriel den Ring hervor, rötlich schimmernd, wie ein Fremdkörper im weißen Licht der Elbenstadt, legte ihn auf ihre offene Hand und sie sprach:

"Dein Ring war lange in meiner Obhut, doch ich machte nie Gebrauch von ihm. Dennoch spürte ich die Macht, die von ihm ausging. Wie das Feuer ist er faszinierend und unberechenbar, mächtig und gefährlich.

Feuer wärmt an kalten Wintertagen, Feuer bringt Licht in die Nacht und vertreibt böse Geister. Aber Feuer kann man nicht zähmen. Lodern die Flammen erst hoch, sind sie von Menschenhand nicht mehr zu löschen. Du bist ein Mensch und Menschen sind oft Opfer ihrer Triebe.

Das Schicksal hat dich hierher geführt, um dir deine Wahl vor Augen zu führen. Dies wird der Ort sein, an dem du den ersten Kampf mit dir selbst ausfechten wirst und zwei weitere mögen folgen. Verstand, Liebe und Mitleid. Denke an diese menschlichen Tugenden. Noch stehen dir beide Wege offen.

"Wählst du die Macht über dich selbst..." und sie verschloss die Hand um den Ring

"oder wählst du die Macht über andere?" und sie öffnete die Hand wieder und der Ring blitzte auf und schien beinahe zu glühen.

Etinur zögerte lange, denn er war zwar verwirrt doch hatte er nie zugleich so scharf gesehen, vor welcher Entscheidung er stand. Das Verlangen war groß, der Ring verhieß so viel und er streckte die Hand danach aus. Erinnerungen schossen ihm durch den Kopf und bei dem Gedanken an Sendara zauderte er und hielt inne. Doch er dachte auch an seine gefallenen Kameraden und an Ritter Behr und...an sich.

"Ich wähle die Macht, das Böse aus Mittelerde auf ewig zu verbannen! Ich wähle die Macht, mit der ich Sendara nie verlieren werde! Ich wähle die Macht des Feuers!" und er nahm den Ring.

Galadriel sprach: "So sei es." und ging von dannen. Und da zog Etinur den Ring auf und labte sich an der Macht, die seinen Körper durchflutete und störte die ruhige Nacht mit einem furchtbaren Lachen und da wusste er, dass er den ersten Kampf verloren hatte.

V

Am darauffolgenden Tage wurde Etinur gebeten, die Elbenstadt zu verlassen. Er hatte ohnehin die Absicht, zurück zu Sendara zu gehen, denn er wollte ihr seine Pläne offenbahren.

So ging er eilig los, ohne ein Blick zurückzuwerfen und beschleunigte seinen Schritt immer weiter, denn über ihm zogen sich Regenwolken zusammen, je weiter er sich von Caras Galadon entfernte. Sendara erwartete ihn an derselben Stelle, an der sie sich getrennt hatten. Die ersten Tropfen waren schon lange gefallen und Sendara stand nass und einsam unter dem mächtigen Mallornbaum. Da flammte Etinurs Herz vor Liebe auf und er hastete die letzten Schritte auf sie zu und nahm sie in die Arme. Dann sprach er schnell: "Sendara, schönste aller Elben, sieh den Ring!" und er holte ihn hervor und hob ihn in die Höhe, wo er unheilvoll wie ein weit entfernter roter Blitz im grauen Regen aufleuchtete. "Ich habe in Galadriels Spiegel geschaut und er sagte mir, dass er uns ein langes Leben bescheren wird und das wir die Orks vertreiben werden und das Gondor wieder aufblühen wird. Doch die Zeit ist knapp, wir dürfen hier nicht länger verweilen. Minas Tirith braucht uns!" Er nahm Sendara an der Hand und wollte sie mitziehen, doch sie ließ ihn los.

"Zähme dein entflammtes Herz und lass dessen Rauch nicht deinen Verstand vernebeln! Der Ring mag dir im Kampfe helfen, doch wer wird der Gegner sein? Minas Tirith mag wieder aufblühen, doch unter welcher Herrschaft? Der Ring mag dir ein langes Leben bereiten, doch zu welchem Preis? Eine dunkle Flamme brennt in diesem Ring und nun sehe ich sie in deinen Augen! Wirf den Ring fort oder sie wird nimmer gelöscht werden!" und an Sendaras Wangen gingen bittere Tränen hinab, doch Etinur war blind und erkannte die Tränen und Sorge um ihn nicht, sondern fühlte sich betrogen und verletzt. So wandte er sich ab und kämpfte sich verbissen fort durch den aufgeweichten, schlammigen Boden und Sendara blickte ihm nach und weinte bitterlich, denn sie wusste, dass dies der zweite Kampf war, den er verloren hatte.

Etinur schleppte sich mit aller Kraft durch den Schlamm, doch der Regen und der Sturm wurden immer stärker, je weiter er sich von Sendara entfernte. Bei jedem Schritt sank er tief ein und nur seine Wut und Entschlossenheit gaben ihm die Stärke, sein Bein ein jedes Mal aus dem Sumpf zu ziehen. Und als ihn seine Kräfte zu verlassen begannen, da setzte er den Ring auf und es wurde ihm wärmer und das Gehen wurde etwas leichter. Lange schleppte er sich weiter, nach Südwesten, wo er eine größere Straße nach Gondor vermutete. Er verließ die Mallornbäume der Elben und die Bäume des Dunkelwaldes beugten ihre dürren Äste tief über ihn. Er watete durch einige Bäche und überquerte auf einem umgeknickten Baumstamm ein Gebiet, dass scheinbar durch einen Erdrutsch völlig zerstört war.

Aber der Boden war zu weich, der Wind zu stark und die Kälte kroch ihm schon lange bis unter die Kleider. Die Bäume schienen immer dichter zu werden und immer bedrohlicher und er hörte seltsame Laute von Tieren, oder Schlimmerem. Manchmal glaubte er, zwei rote Augen in der Dunkelheit zu sehen.

Auf einem glatten Baumstumpf schließlich verlor er den Halt und fiel vornüber in den Schlamm. Er drehte sich und sah über ihm das blasse Mondlicht, das den Wolkenschleier erhellte und in dem Mondlicht sah er Sendara und immer mehr Wolken kamen und verdeckten den Mond und beides verschwand und war verloren. Etinur schrie vor Schmerz und Wut, dann sank er zurück und fiel in einen tiefen, furchtbaren Schlaf.

Er erwachte erst spät am nächsten Morgen, doch trotz des langen Schlafs blieben die Nebel der Träume. Der Himmel war zwar immernoch mit Wolken bedeckt, doch seine Wasser hatten sich beruhigt und es herrschte eine unheimliche Windstille, aber es war fast noch kälter als am Abend zuvor.

Doch die Wärme des Rings hatte Etinur am Leben gehalten, so ließ er ihn an seinem Finger und richtete sich unter Schmerzen auf. Der Boden war zwar noch nass, aber leichter begehbar als am Tage zuvor. So machte sich Etinur wieder auf den Weg, kraftlos, schwankend und in den dunklen Träumen der Nacht verharrend. Oft verlor er das Gleichgewicht und kam zu Fall, aber der Wille des Rings zog ihn immer weiter, jedoch ohne Etinurs Zutun hatte sich seine Richtung geändert. Aus Südewesten wurde Süden, aus Süden wurde Südosten.

Seine Umgebung nahm Etinur kaum mehr wahr, seine Sicht war vernebelt, die Geräusche um ihn herum schienen aus einer fremden Welt zu kommen. Er sah dunkle Wesen um sich herum, verkrüppelt, schmerzgepeinigt, böse. Wie im Traume zog er sein Schwert und ließ es über den Orks niedergehen, tötete sie alle. Er schleppte sich weiter und nach mühevollen, kräftezehrenden Stunden endlich erreichte er festen Untergrund, eine Straße nach Südosten.

Geschrieben

VI

Die Wolken am Himmel schwanden, der Nebel in Etinurs Geist blieb. Etinurs Kräfte schwanden, die Macht des Rings war nie größer. Gondor begann zu verblassen, Mordor lebte auf. Doch der dritte, der letzte Kampf Etinurs, den Galadriel prophezeit hatte, stand noch bevor.

Etinur setzte seinen Weg nach Osten auf der Straße fort. Im Reich seiner Träume verweilend, vielleicht gegen dunkle Monster kämpfend schwang er beim Laufen sein langes Schwert durch die Luft. Da schreckte er plötzlich auf, denn er hörte eine wirkliche Stimme rufen: "Holla, willst du die Geister der Winde spalten? Hier helfen keine Schwerter, junger Ritter!" Etinur stand verwirrt da, wie ein kleines Kind, dass man beim Klauen erwischt hat, aber seine Schleier öffneten sich für kurze Zeit und er nahm vor sich einen alten, grau gekleideten Mann wahr, der sich auf einen großen Stab stützte.

"Wer seid Ihr, alter Mann" fragte Etinur mit einer Stimme, die ihm selbst fremd erschien. Da erkannte er seinen hölzernen Stab, der an seinem Ende verwurzelt war und in dessen Geflecht ein weißer Stein glänzte.

"Ist dies Mithrandir, der meinen Weg kreuzt?" fragte er erneut und er wurde eines merkwürdigen Zischens in seiner Stimme gewahr.

"Noch kreuze ich ihn nicht, mein junger Ritter" sagte Mithrandir. "Doch solltest du etwas vorsichtiger sein, wenn du fremde Menschen triffst, besonders wenn sie sich Gandalf, der Graue nennen und es verstehen, Feuer und Rauch aus ihrem Stab zu entfesseln."

"Ha" lachte Etinur bitter auf. "Es gibt mächtigere Feuer als die des Mithrandir. Mithrandir sollte etwas vorsichtiger sein, wenn er fremde Menschen trifft, besonders wenn sie sich Etinur nennen und einen Ring haben der mächtigere Zauber kennt als Gandalfs Feuerwerk."

"Ich weiß, wer du bist, junger Ritter. Indess kenne die ich auch mächtigen Zauber dieser Ringe, ja, und die acht weiteren Ringe dieser Art. Und ich kenne ihre Besitzer. Sie alle haben bald nachts seltsame Träume gehabt, bald tags. Sie alle verloren bald ihre Geliebten, bald ihren Willen. Sie verloren ihre Gabe, zu sprechen, nur grelles Zischen kommt aus ihren Mündern. Und sie alle gingen den Weg nach Osten und kamen nie wieder zurück. Soll dich dasselbe Schicksal ereilen?"

"Höre auf damit, alter Mann! Du willst mir den Ring madig machen, weil du ihn für dich willst! Um dein kläglichen Zauber stark zu machen! Geh mir aus dem Weg, dunkles Wesen, oder ich spalte dich in der Mitte entzwei!" rief Etinur wütend, wie ein kleines Kind, dass sein Lieblingsspielzeug bedroht sieht und zog sein Schwert.

"Versuche das, und ich werde dich mitsamt deinem Ring bis ins die Wüste von Rhûn schießen!" rief Mithrandir und schien zu wachsen und sah mächtig und furchterregend auf Etinur herab und da rannte er los und blieb nicht eher stehen, bis er das Ende des Dunkelwaldes erreichte und auf die braunen Lande hinabblickte.

Wütend fällte er mit einem einzigen Schwerthieb einen dicken Baum. Bevor sich sein Geist wieder verdunkelte, fragte er sich noch einmal, ob der Preis, den er bezahlte, nicht zu hoch war. Doch die Antwort verschwand im ewigen Labyrinth seiner Tagträume und er stieg hinab von den Felsen, wo er seinen letzten Kampf in den Weiten der braunen Lande ausfechten sollte.

In der Kälte und Enge des Dunkelwaldes hatten Etinur fiebrige Träume geplagt, Visionen von Greueltaten und Folterungen, von schwarzen Ritualen und dem feurigen Auge. Manchmal war er aus ihnen hochgeschreckt und sah seine Umgebung klar für einen kleinen Augenblick, um dann aber wieder in den nächsten dunklen Traum zu fallen.

Nun, in der Hitze und Weite der braunen Lande wurden die Visionen weniger, nur noch das feurige Auge rief immer lauter nach ihm und jedes Mal beschleunigte er seine Schritte. Die Weite vertrieb zwar die Visionen aus seinem Kopf, doch nun schien ihm der Kopf ganz leer zu werden, und zugleich verschlossen und schmerzend. Er begann zu vergessen. Die Bilder seiner Erinnerungen entglitten ihm vor seinem eigenen geistigen Auge.

Seine Kindheit am väterlichen Hofe nördlich von Minas Tirith, sie erlosch. Der Besuch der großen Hauptstadt an dem Tag seiner Mündigkeit, sie erlosch. Die Zeit seiner ersten Liebe an der Akademie, sie erlosch. Der Eintritt und Aufstieg in der Armee, die Brüderlichkeit unter den Soldaten, Ritter Behr, Galadriel und schließlich Sendara. Alles verblasste in der sengenden Hitze der braunen Lande.

Ein Tag nach dem anderen verstrich, doch Etinur durchlebte jeden Tag die Qualen eines ganzen Menschenlebens.

Am siebten Tage erschien ein heller Fleck am Horizont. Es war eine Familie, die mit ihrem Wagen aus Nord-Gondor vor den Unruhen floh. Etinur sah sie nicht, nicht einmal als sie direkt vor ihm waren, denn sein Augenlicht begann zu schwinden. Der Vater der Familie schüttelte ihn und fragte ihn, wer er sei. Da erwachte Etinur kurz aus seinem Dämmerzustand wie ein alter Mann auf dem Sterbebett kurz vor seinem Tode, und er brachte nur ein zischendes, röchelndes Wort hervor: "Wasser."

Sie gaben ihm einen Eimer und er trank den ganzen Eimer aus und verlangte noch mehr, doch der Vater erklärte ihm, dass sie selbst nicht genug hätten und das dies genügen müsse, denn ein Tagesmarsch im Süden sei eine Wasserstelle. Für Etinur wurde die gutmütige Miene des Vaters aber mit diesen Worten zu einer teuflischen Fratze und er zog sein Schwert und hieb dem Vater den Kopf ab. Die Mutter sah es und begann zu schreien, dass Etinurs Kopf fast zu platzen schien und er tötete auch sie. Er durchsuchte den Wagen nach Wasser, und er fand einen kleinen Jungen, verängstigt hinter einem Fass versteckt. Der Junge sah das glühende Schwert und schloss die Augen und verschränkte die Arme über seinem Kopf. Er hatte kastanienbraunes Haar und sah so fast aus wie sein kleiner Bruder, der schon als Kind an einer Krankheit gestorben war. Etinur stach ihm mitten durchs Herz. Er stand auf und machte sich wieder auf den Weg nach Südosten und sein Geist war nun verschlossen und niemand hat ihn je wieder als Mensch gesehen.

Denn dies war der dritte von Galadriel vorhergesagte Kampf, den er verlor. Verstand, Liebe und Mitleid. Sauron nahm ihm alle Tugenden des Menschen und so war Etinur fortan ein Ringgeist, ein Nazgûl und das Böse herrschte in ihm.

VII

Ohne Vergangenheit und ohne Zukunft, blind und stumm, willenlos und namenlos, ohne Körper und Geist zog er weiter zum dunklen Throne nach Mordor, wo er sich bei den anderen acht Nazgûl einreihte, um dem dunklen Herrscher Sauron zu dienen für viele Jahrhunderte lang, bis zu ihrem Ende im Ringkrieg.

Ihre Taten waren furchtbar und grausam, doch auch sie waren einst Menschen, mit eigenen Erinnerungen, Werten und Fähigkeiten, und wie jeder Mensch mit eigenen Zielen und damit der Anziehung der Macht ausgesetzt. Sie zahlten einen hohen Preis für die Schwäche der Sterblichen, ewig dem Tode verfallen, die in unserem tiefsten Innern gefestigt ist, und die es immer zu bekämpfen gilt.

  • 9 Monate später...
Geschrieben

Erstmals finde ich es ein wenig Schade, das hier noch niemand ein Feedback geschrieben hat. Ich jedenfalls weiss, dass sich so eine Geschichte nicht von selbst schreibt, das es viel Mühe kostet. Und das man als Autor dann auch froh über Feedbacks ist.

Also, zu deiner Geschichte:

Ich hab mir die mal ausgedruckt und gelesen. Und grad mal vorweg gesagt: :respekt:

Du hast einen sehr flüssigen Schreibstil, die Geschichte liest sich wirklich gut. Auch gehst du beispielsweise mit Metaphern gut um.

Manchmal hättest du aber ruhig ein wenig länger bei einem Dialog, einer Beschreibung oder sonstwas verweilen dürfen. Ich will damit sagen, die Geschichte ist nicht so lang wie sie mit dieser Story hätte sein können, aber sie ist auch nicht zu kurz. Aber vllt ist das ja von dir so beabsichtigt...

Was beim ersten Drittel der Geschichte nicht so rüberkommt, ist das "Mittelerde-Feeling". Bei den Begriffen wie "Schloss" und "Ritter" hat man eher das Gefühl, eine Rittergeschichte vor sich zu haben. Das sollte aber kein grosser Minuspunkt sein. :-)

Die Idee, den Werdegang eines Nazgul zu erzählen, finde ich orginell. Hm, nur das mit der Ameise, naja ich weiss nicht recht.... :kratz:

Wie Etinur zum Ring gelangt ist, hab ich nicht ganz verstanden.

Du springst manchmal ein wenig schnell eine Szene weiter.

Ich hätte gern ein wenig mehr über Etinurs Vergangenheit erfahren. Z.B. das Verhältnis zwischen ihm und Sendara könnte man ein wenig ausführlicher erzählen.

In Teil 4 (glaub ich) könnte man auch die Versuchung, die vom Ring ausgeht noch ein wenig näher ausführen.

Gandalf Autritt passt mir ehrlich gesagt nicht. Es macht auf mich irgendwie den Eindruck, als wolle da der Autor einfach noch eine bekannte Figur einbringen.

Der Schluss ist sehr tragisch und wirklich gut geschrieben, vor allem Kapitel 7. :D

Also nochmals: :respekt: , tolle Geschichte.

Rechtschreibfehler hats nicht so viele, aber z.B. einige bei den Aufzählungen. Und ein paar unschöne Formulierungen. ;-)

Geschrieben

Hi,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich freue mich, dass dir meine Geschichte gefallen hat.

Du hast recht, man ist sehr froh über Feedback, es ist für mich sogar das einzige, was mich zum weiteren Schreiben vorantreibt.

(Gott sei Dank habe ich auch anderweitig meine Geschichte unters Volk gebracht, ansonsten hätte ich wohl bereits aufgegeben ;) )

Du hast richtig erkannt, dass es ein gewissen Bruch zwischen dem ersten Drittel und dem Rest der Geschichte gibt. Das liegt u.a auch daran, dass ich den Anfang der Geschichte etwa 1-2 Jahre vor den weiteren Teilen geschrieben habe.

Jaja, die Ameise, die haben schon viele kritisiert. ;)

Ich wollte einfach mal was anderes schreiben, weil ich dagegen bin, dass der Bereich, der sich Fantasy nennt und in dem man doch eigentlich seine Phantasie ausleben dürfen sollte, sich selbst thematische Grenzen setzt.

Ich muss aber zugeben, dass man solange man sich in einem bestimmten Universum befindet - hier Mittelerde, die Grenzen wahren sollte. Ich weiß, die Ameise liegt knapp daran; deshalb werde ich auch zukünftig in meiner eigenen Welt schreiben. Da dürfen so viele Ameisen Ringe tragen, wie sie wollen. ;)

Was Gandalf betrifft: Du hast völlig recht, ich wollte einfach noch den Gandalf in meiner Geschichte haben. Punkt. ;)

Danke nochmal für die Kritik,

schreibst du eigentlich auch selbst, ich habe hier keine Geschichte von dir finden können.

Gruß, Philipp

Geschrieben

Hi Philipp,

endlich schreibe auch ich mal ein Feedback :( !!!

So, zuerst einmal ein ernstgemeintes Lob für deine Geschichte, denn sie ist reich an Details und gesegnet von einem flüssigem, gut verständlichen Schreibstil, der bei Fantasy-Werken unablässlig ist. Man hat das Gefühl, du kennst dich in Arda sehr gut aus (hast du Recherchen geführt?). Auf jeden Fall spürt man, dass sich die Erzählung in Mittelerde abspielt; und das ist ja wohl ein Riesenlob wert :anbet: !!!

Was mich persönlich am meisten interessierte, war der Aufstieg eines Ringgeistes, denn die sind ja wohl das absolute Schmankerl von HdR und eine absolute Bereicherung für den Geist der Fantasy. Mich stört der Punkt mit der Ameise übrigens nicht. Erstens, stelle ich mir Tiere und Dinge, die ich aus dem wahren Leben kenne, in Fantasy einfach anders vor (wilder, größer, unzivilisierter) und zweitens sind Individualität und Innovation eine Vorraussetzung für ein erfolgreiches Verfassen und für einen Wiedererkennungswert. Denn wer wird dich im Hinterkopf behalten, wenn du Tolkien einfach alles nachplapperst, gell?

Wie gesagt, schreibe auf jeden Fall weiter. Bald eröffnet wieder die Rhotagon-Homepage (in neuen Dimensionen), wo dann auch ausgesuchte Fantasy-Hobbyliteraten ihre Werke zum Download stellen können (oder direkt von der Seite lesen (steht noch in den Sternen)). Auf jeden Fall würde ich Septrya dort vorstellen wollen, wenn du nichts dagegen hättest, denn jede PR ist eine gute PR.

Ach ja, wieso hier so wenig in diesem Thread gepostet wird: ich glaube einfach, dass die Menge der Geschichte (die in diesem Forum echt extrem lang wirkt) bei dem Großteil der User das Gefühl auslöst: "Och nee, das ist ja so viel, das lese ich ein andernmal."

Vielleicht solltest du dein Werk in kleineren "Appetithäppchen" präsentieren. Ansonsten gibt es nichts zu beanstanden, sondern nur Lob; vor allen Dingen für die Fülle an wirklich passenden Stilmitteln. So finde ich folgenden Satz einfach meisterhaft: "Verbrennt nicht den ganzen Wald um Euer Feuer zu nähren, denn sonst bleibt am Ende kein Ast übrig, der Euch vor dem Versinken rettet - wie der Buchenast vor vier Jahren."

Hoffentlich behälst du diesen Stil bei...

Viel Spaß noch,

Lorcum, Schöpfungsgott und Herr über Rhotagon (lorcum, goth daeron tras el lorc daerîl rhotagon)

Geschrieben (bearbeitet)

Hi,

ich bedanke mich recht herzlich für deine Kritik. Schön, dass die Geschichte noch gelesen wird. Du hast recht, für dieses Forum ist sie recht umfangreich. Allerdings, im Vergleich zu Herr der Ringe und im Anbetracht dessen, dass ich die Geschichte eines Nazguls beschreibe, ist sie wie dein Vorredner Beleg Langbogen berechtigterweise sagte, fast zu kurz. Zudem habe ich sie in einem Zeitraum von 2 Wochen gepostet. Aber du hast recht, die Happen schienen dennoch zu groß, das stimmt.

Nachforschungen - ich habe die Bücher aufmerksam gelesen und mir einige Stellen aus dem Silmarillion zum Thema Ringgeister angeschaut. Schönerweise waren die Informationen spärlich und ich konnte meiner Fantasie freien Lauf lassen.

Ich werde mir jedenfalls Mühe geben, den Stil beizubehalten und auszubauen. Ich habe schon vor, ein wenig zu experimentieren. Aber lasst euch überraschen.

Vielen Dank nochmal für den Kommentar.

Gruß, Philipp

Bearbeitet von PhilippKr
  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Du hast recht, man ist sehr froh über Feedback, es ist für mich sogar das einzige, was mich zum weiteren Schreiben vorantreibt.
Dann bin ich ja froh, dass ich helfen konnte. :-)

schreibst du eigentlich auch selbst, ich habe hier keine Geschichte von dir finden können.
Ja, ich schreibe selber, habe hier aber noch keine Geschichte von mir zum Lesen ausgestellt.

Aber wahnsinnig viel Erfahrung hab ich auch nicht. ;-)

Ach ja, wieso hier so wenig in diesem Thread gepostet wird: ich glaube einfach, dass die Menge der Geschichte (die in diesem Forum echt extrem lang wirkt) bei dem Großteil der User das Gefühl auslöst: "Och nee, das ist ja so viel, das lese ich ein andernmal."

Vielleicht solltest du dein Werk in kleineren "Appetithäppchen" präsentieren. Ansonsten gibt es nichts zu beanstanden, sondern nur Lob; vor allen Dingen für die Fülle an wirklich passenden Stilmitteln. So finde ich folgenden Satz einfach meisterhaft: "Verbrennt nicht den ganzen Wald um Euer Feuer zu nähren, denn sonst bleibt am Ende kein Ast übrig, der Euch vor dem Versinken rettet - wie der Buchenast vor vier Jahren."

Ja, der Satz ist grandios. :respekt:

Ja, das mit der Textlänge ist ein Problem. Sowieso wird man auf fast allen FanFic-Seiten mit Geschichten gerade zu erschlagen. Ich hätte auch nie und nimmer die Zeit, so viele FanFics zu lesen, obwohl sie es sicher verdient hätten. Auch hier im Forum hats nicht wenig.

Dennoch nehme ich mir ab und zu die Zeit, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass Tolkien sehr stolz und froh über all diese Geschichten wäre und dass diese Autoren genau in seinem Sinn handeln.

Nachforschungen - ich habe die Bücher aufmerksam gelesen und mir einige Stellen aus dem Silmarillion zum Thema Ringgeister angeschaut.
Etweder nicht gaaanz sorgfältig, oder du hast das absichtlich geändert: Die Ringeister erschienen alle schon im 2.Zeitalter vor der Vernichtung Numenors.

Doch Sauron wusste immer neue Ränke, und es heisst, unter jenen, die er mit den Neun Ringen betörte, seien drei grosse Fürsten von numenorischer Abkunft gewesen. Und als die Ulairi auftraten, welche die Ringgeister, seine Diener, waren, und seine Schreckensherrschaft über die Menschen stärkten, da begann er die festen Plätze der Numenorer an den Küsten anzugreifen.

Gruss

Beleg Langbogen

Bearbeitet von Beleg Langbogen
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Dann wähle ich nicht gaaaaanz sorgfältig. Danke für den Hinweis, ich habe das anders in Erinnerung gehabt.

So ist das halt, wenn man sich in die Geschichten und Gedanken anderer Autoren einmischt.

Darum werde ich zukünftig auch nur noch meine eigene Fantasie verwenden und keine fremde Fantasien mehr umwandeln.

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Ich hab mir die ganze Geschichte grad durchgelesen und finde sie richtig gut geschrieben.Man hat wirklich dass Gefühl,dass das in Mittelerde stattfindet. :anbet: Es wird zum Ende hin immer spannender und die Sache mit der Familie und seiner Verwandlung ist wirklich "ergreifend".Echt gut.

Einige Vorredner haben sich ja schon zu einigen Dingen geäußert,das will ich dann auch mal tun.

Die Sache mit der Ameise hat mir auch nicht so gefallen aber das ist ja deine Geschichte und da kannst du nun mal machen was du willst. ;-)

Ich hab auch nicht ganz verstanden wie Etunir den Ring erhalten hat,er ist ihm einfach so von Sauron überbracht worden quasi vom Himmel gefallen oder wie?Das hatte glaub ich Beleg auch gefragt aber das hast du noch nicht erklärt.Ist mit dem Ring der Selbe gemeint,den die Spinne hatte?Das hab ich auch nicht verstanden,wie das zusammengehört.

Und bei Gandalf hatte ich auch das Gefühl,er sollte da irgendwie vorkommen ;-) War etwas zu schnell beendet die Szene,wo er dann einfach davonläuft.

  • 4 Monate später...
Geschrieben

Hm...Spinne? Es ist zwar schon lange her, dass ich die Geschichte geschrieben habe, aber ich müsste mich doch eigentlich daran erinnern können, dass eine Spinne darin vorkommt... ;-)

Wie der Ring in die Hänte Etinurs kommt, bleibt deiner Interpretation überlassen. Grundlegend dafür ist aber, dass man weiß, dass Ameisenköniginnen fliegen können! :-)

Gruß, Philipp

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