caliburn Geschrieben 26. August 2005 Geschrieben 26. August 2005 (bearbeitet) Hallo! Kennt jemand zufällig gute Endzeitromane, die eine Empfehlung wert sind? caliburn ______________________________________________ Die deutsche Politik bringt mich nochmal um Bearbeitet 30. September 2008 von caliburn Zitieren
dis Geschrieben 26. August 2005 Geschrieben 26. August 2005 (bearbeitet) Was verstehst du denn unter Endzeitromanen? So was wie Orwells "1984" und "Brav new World" von Huxley? Die sind beide zu empfehlen, wobei ich persönlich Orwell sowohl besser als auch (psychologisch) grausamer fand. Dann passt da vielleicht auch noch "Fahrenheit 451" von Bradbury rein, auch ein krasses Buch. Als lustige Unterhaltung gäbs dann ja auch noch die Apokalypse nach Gaiman/Pratchett: "Good Omens", aber die hab´ ich auch noch ungelesen im Regal stehen, bin noch nicht dazu gekommen und kann somit nichts dazu sagen.... Vielleicht meinst du aber auch was ganz anderes?!? Bearbeitet 26. August 2005 von dis Zitieren
Ancalagon Geschrieben 26. August 2005 Geschrieben 26. August 2005 Jo, ich kann mir unter "Endzeit-Romane" eigentlich auch nicht wirklich was vorstellen Wenn du Utopien meinst, dann kann ich mich dis nur anschließen und sowohl 1984 von George Orwell als auch Brave New World von Aldous Huxley weiterempfehlen. Ich finde, man sollte beides einmal gelesen haben, wenn einen das Thema interessiert, weil die Bücher einfach auf unterschiedlichen politischen und sozialen Systemen aufbauen. Abgesehen davon finde ich sie, nebenbei bemerkt, stilistisch und in psychologischer Grausamkeit gleichwertig (@dis ). Weiters muss in der Reihe dann aber zwingend auch noch Clockwork Orange von Anthony Burgess genannt werden :-) Zitieren
dis Geschrieben 26. August 2005 Geschrieben 26. August 2005 (bearbeitet) @ Ancalagon: Das war auch nur mein rein subjektiver Eindruck...Stimme dir vollkommen zu, dass man beide gelesen haben sollte... Bei mir war es eben nur so, dass ich nach und wärend "1984" total paralysiert war und erstmal keinen Kopf für ein anderes Buch hatte, bei "Brave new world" hab ich sogar was parallel gelesen...Vielleicht lag´s aber auch daran, das ich "Brave new world" beim ersten Mal als Lektüre in Englisch hatte (und ich fand´s da schon gut )?!? Und danke, dass du mich an "Clockwork Orange" erinnert hast....*Zettel schreib* Das ist eins von den Bücher, die ich immer mal lesen wollte und an die ich mich dann im Buchladen einfach nicht mehr erinnern konnte zwischen all den anderen tollen Büchern...Kennt ihr das? Bearbeitet 26. August 2005 von dis Zitieren
Ancalagon Geschrieben 26. August 2005 Geschrieben 26. August 2005 (bearbeitet) Ja, schon klar dass das höchst subjektiv ist, das kam vielleicht nicht richtig rüber. Ich wollte es auch nicht irgendwie als Tatsache hinstellen und behaupten "so ist es" und dein Meinung vom Buch in Frage stellen. Aber ich persönlich habe Brave New World fast noch beklemmender gefunden a) weil das System der Herrschaft irgendwie so totalitär und noch mächtiger als in 1984 war (mir kam vor, es hatte die Menschen noch viel stärker im Griff) und b) weil die Situation des Protagonisten imo noch ein Stückchen trostloser war. Und stilistisch fand ich sie gleichwertig. Wobei ich dazu sagen muss, dass es ... *zähl* ... 3 Jahre her ist, dass ich Brave New World gelesen hab und sogar schon 6 seit 1984, die Eindrücke können daher eventuell nicht mehr ganz akkurat sein Und: Nein, das Problem, das du meinst, kenn ich eigentlich nur, wenn es ans CD kaufen geht :anonym: Bearbeitet 26. August 2005 von Ancalagon Zitieren
Gast Tuulikki Geschrieben 27. August 2005 Geschrieben 27. August 2005 Endzeit-Romane... passt da Stephen King's "The Stand" rein? Ich finde die Vorstellung von einer Welt, in der >99% der Menschen durch eine Seuche getötet worden sind und die wenigen Überlebenden nun total verloren sind in einer Welt, wo einem zwar alle Geschäfte offenstehen, der ganze materielle Kram aber absolut keinen Wert mehr hat immer sehr faszinierend. Eine neue Gesellschaft muss gegründet werden, mit allen Problemen, die man sich vorstellen kann, von Beseitigung der Leichen bis zum Aufbau eines neuen Rechtssystems. Und dazu als Haupthandlung natürlich noch ein Kampf Gut gegen Böse. Also ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen, es ist das Beste, was King je geschrieben hat. Ich habe unter den 1424 Seiten nichts gefunden, was mich langweilt. Da fällt mir ein: Diesen Sommer habe ich das Buch noch gar nicht gelesen... *zumregalrenn* Zitieren
beadoleoma Geschrieben 27. August 2005 Geschrieben 27. August 2005 (bearbeitet) Clockwork Orange ist ein tolles Buch aber alles andere als leicht zu lesen. (Falls ich hier jetzt Unsinn verzapfe, verzeit mir, ist schon ne Weile her, dass ich es zum letzten Mal gelesen hab.) Die Geschichte wird wenn ich mich recht erinnere von Alex (der aus 'Hier kommt Alex' von den toten Hosen btw) erzählt. Und der spricht gewissermassen eine ganz eigene Sprache, die - wie ja auch die sogenannten 'jugendsprachen', mit denen wir ja alle mehr oder minder gut vertraut sein dürften - eigentlich nur für die Mitglieder einer bestimmten Gruppe gedacht ist. Im speziellen Fall wird das so schwierig, weil eine große Zahl der Wörter, die Alex und seine Freunde verwenden, aus dem russischen kommen und man wohl ziemlich viel raten muss, wenn man kein Russisch kann. Und das Buch ist nichts für zart besaitete - ziemlich brutal alles. Wenn wir mal Endzeit etwas weiter fassen als 'spielt in der zukunft und alles ist schlecht und grausig und so', würde ich auf jeden Fall auch 'The Hanmaids Tale' (dt. glaube ich Geschichte einer Dienerin) von Margaret Atwood empfehlen. Superbuch! Ansonsten kann ich mich den bisherigen Empfehlungen nur anschließen. Alles tolle Bücher (auch 'Good Omens' ich hab's schon ein paar mal gelesen). Obwohl - 'The Stand' fand ich persönlich ein wenig lahm. Vor allem der schluss hat mich damals genervt (kann mich allerdings nimmer daran erinnern, sit schon so lange her). Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt eine ganze Menge von Herrn King gelesen und war sicher auch etwas übersättigt. Vielleicht fällt mir ja noch was ein. <besserwissermodus an> Solche Romane bezeichnet man übrigens nicht als Utopien (in denen eine bessere Welt entworfen wird), sondern als Dystopien. </besserwissermodus aus> Bearbeitet 27. August 2005 von beadoleoma Zitieren
caliburn Geschrieben 27. August 2005 Autor Geschrieben 27. August 2005 jetzt, wo ich Namen wie Brave New World und Fahrenheit 451, The Stand höre, kann ich sagen: ja, genau in dieser Art und Weise habe ich mir die Definition Endzeitromane vorgstellt. Die anderen Bücher, die hier genannt wurden, kenne ich noch nicht, aber ich sehe, dass sie gut zu sein scheinen und werde sie mal unter die Lupe nehmen. @ dis Wovon handelt 1984 genau? Ist es zu vergleichen mit Brave Newe World oder Fahrenheit 451? (ich meine mich zu erinnern, dass meine Englischlehrerein das mal gesagt hatte, als ich im halbschlaf in ihrem Unterricht vertieft war ) @ beadoleoma Das Buch Clocwork Orange scheint deinen Schilderungen zufolge wirklich gut zu sein (und je brutaler, je besser, finde ich... ) Gibt es vielelicht noch weitere Bücher, die sich hier vielleicht einordnen lassen? Zitieren
Iluvatar Geschrieben 27. August 2005 Geschrieben 27. August 2005 'The Stand' kann ich auch nur empfehlen! Sehr geiles Buch und auf jedenfall sehr 'endzeitig' Hat mich sehr gefesselt, mitzittern und leiden lassen *g* 'The Stand' bei Amazon Zitieren
dis Geschrieben 27. August 2005 Geschrieben 27. August 2005 Zu "Clockwork Orange" gibt es auch eine (meiner Meinung nach) sehr gute Verfilmung von Stanley Kubrick und die ist auch schon nichts für empfindliche Gemüter. Wobei ich natürlich nichts über Buchtreue sagen kann, da ich es ja noch nicht gelesen habe. "Big brother is watching you!": In "1984" erzählt Orwell die Geschichte eines Mannes (Winston Smith) in einem fiktiven totalitären Überwachungstaat. Gelenkt wird der Staat von einer kleinen Elite an deren Spitze ein fiktiver Staatsführer, der "Große Bruder", steht. Der Staat ist allgegenwärtig über "Televisoren"(Fernseher mit eingebauter Kamera, die man nicht abschalten kann) und kontroliert so das Leben seiner Bürger, die nur noch eingeschränkte Rechte haben. Smith verliebt sich in eine Frau, was vom Staat nicht erlaubt ist und der Roman schildert die daraus resultierenden Folgen. Das ist jetzt sehr grob worum es geht... Vor einiger Zeit hat mir jemand auch "Nach der Bombe" von Philip K. Dick, dem Autor des Romans der die Vorlage des "Bladerunner"- Films war, empfohlen. Hab´s noch nicht gelesen, klang aber so als würde das hier rein passen....Kenn von ihm bisher nur "Ubik" und "Do androids dream of electric sheep" (die Bladerunnervorlage), aber die fand ich beide gut. Zitieren
beadoleoma Geschrieben 28. August 2005 Geschrieben 28. August 2005 zu Clockwork Orange: es ist vielleicht gar keine schlechte Idee, sich erst den Film anzuschauen, der tatsächlich sowohl gut als auch ziemlich hart ist. Dann kann man dem Roman auch trotz der sprachlichen Schwierigkeiten sicher besser folgen. Bei mir sind sowohl Buch als auch Film ne Weile her, deswegen bin ich mir Werktreue-mäßig nimmer so sicher. Aber immerhin fand ich den Film gut nachdem ich das Buch gelesen hatte. Kann also nciht so schlimm gewesen sein. ;-) Zitieren
caliburn Geschrieben 28. August 2005 Autor Geschrieben 28. August 2005 @ dis Danke, das hört sich gut an @ beadoleoma kannst du mir vielleicht sagen, wovon "the Hanmaids tale" handelt? Zitieren
beadoleoma Geschrieben 29. August 2005 Geschrieben 29. August 2005 Eine Art religiöser Sekte (ganz genau wird das nie erklärt) hat die Macht (höchstwahrscheinlich über das Gebiet der USA) übernommen. Menschen werden nach ihren Berufsgruppen in eine Art Kasten eingeteilt. Aufgrund eines nicht näher benannten Ereignisses (chemische Kampfstoffe ... oder so) sind die Menschen nur noch bedingt Fortpflanzungsfähig. Eine junge Frau - die Hauptfigur der Geschichte - muss als sogenannte 'Handmaid' dienen. Das klingt zwar wie eine normale Dienerin, sie hat auch bestimmte Aufgaben im Haus, letzten Endes läuft es aber darauf hinaus, dass sie für ihre Herrschaften ein Kind bekommen soll. Der Roman beschreibt recht eindrücklich die Mittel mit denen das Kastensystem aufrechterhalten wird und die Unterdrückung und Erniedrigung der sogenannten Handmaids. Die Hauptfigur lernt dann Leute kennen, die ihr bei der Flucht helfen wollen usw. usf. Mehr verrat ich nicht. Zitieren
caliburn Geschrieben 29. August 2005 Autor Geschrieben 29. August 2005 @ beadoleoma Danke, das hört sich wirklich interessant (und zugleich auch wirklich kritisch gegenüber Kastensytsemen an) Zitieren
Gast tachibana_guy Geschrieben 2. Dezember 2005 Geschrieben 2. Dezember 2005 endzeitromane in der art von sci fi? ich würde dir ian banks - feersum endjinn empfehlen. ich empfehle extra die englische originalversion. weils da noch bissl schwieriger ist, das geschriebene von dem typen da zu entziffern, deeer phonetisch. schreibt. http://www.westermayer.de/till/sflib/banks...sumendjinn.html ist zwar stellenweise ein bisserl langatmig und das ende passt ned ganz finde ich, aber insgesammt ein schöner endzeit roman. Zitieren
Silent Geschrieben 2. Dezember 2005 Geschrieben 2. Dezember 2005 Mir sind gerade die beiden ziemlich bekannten Werke von Alfred Bester eingefallen: "The demolished man." und "Tiger, Tiger!" , aber man kann sie vermutlich nur zum Teil als Endzeitromane bezeichnen. Zitieren
caliburn Geschrieben 2. Dezember 2005 Autor Geschrieben 2. Dezember 2005 @ tachibana_guy Gut, ich glaube, ich werds mir mal holen. @ silent Und wovon handeln die Romane? Vielleicht kann ich mir dann ein genaueres Bild machen. :-) Zitieren
Silent Geschrieben 3. Dezember 2005 Geschrieben 3. Dezember 2005 "The demolished man" (ich habe nicht die geringste Ahnung, wie das Buch auf Deutsch heisst) erzählt die geschichte eines Menschen, der in einer Gesellschaft, in der Telepathie nichts Aussergewöhnliches ist - in der es also kaum noch eine Privatspäre gibt, einen Mord begeht und versucht davon zu kommen. Es ist weder ein Kriminalroman, noch Sozialkritik oder ein Persönnlichkeitsportrait, vielmehr liegt es auf der Schnittstelle, denke ich. "Tiger, Tiger!" ist eine Art "Graf de Monte Christo" im Weltraum. Es geht um einen Raumschiffpiloten (wenn ich mich nicht irre), der im All zurückgelassen wurde und sich rächen will. Das Buch verfolgt seine innere Entwicklung, die durch die Entwicklung seiner mentalen Fähigkeiten (diesmal Teleportation *lächelt*) vorangetrieben wird. Es ist also eher ein Vorläfer von den ersten Cyberpunkromanen. Hoffe, das hilft dir weiter. Ich bin ein miserabler Rezensent, wenn dich die beiden Bücher interessieren, würde ich raten, auf Amazon vorbeizuschauen, dort findet man sicher ein paar ausführlichere Beschreibungen. Zitieren
caliburn Geschrieben 3. Dezember 2005 Autor Geschrieben 3. Dezember 2005 @ silent Das genügt mir doch als Inhaltsangabe. Besser, als seitenlanges Gelaber. Aber ich glaube nicht, dass es mich interessieren wird. Tut mir leid. Trotzdem danke für deine Mühe. :-) Zitieren
Silent Geschrieben 5. Dezember 2005 Geschrieben 5. Dezember 2005 Gerne doch. P.S. Es fällt mir nur manchmal sehr schwer, zu sagen, um was sich ein Buch handelt. Man könnte ja "Das Bildnis des Dorian Gray" als Geschichte eines Menschen, der nicht altert, bezeichnen, oder als Geschichte der moralischen Entwicklung einer Person in der britischen Gesellschaft des späten 19-ten Jahrhunderts, aber es ist doch so viel mehr als das... *lächelt* Zitieren
caliburn Geschrieben 5. Dezember 2005 Autor Geschrieben 5. Dezember 2005 naja, aber man bekommt doch schon einen gewissen Eindruck, wenn es vielleicht auch nur einen Aspekt der Geschichte beschreibt. Umso überraschter wird man, entdeckt man den zweiten selbst. :-) Zitieren
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