A_Brandybuck Geschrieben 3. Januar 2006 Geschrieben 3. Januar 2006 Also laut Silmarillion ist Eru aber ein "He", also männlich. :anonym: Zitieren
Alatariel Geschrieben 3. Januar 2006 Geschrieben 3. Januar 2006 (bearbeitet) Da hast du echt recht (Jungs haben auch mal recht - manchmal ). Als ich das Silmarillion gelesen habe habe ich meine ganze Vorstellung von Gott noch einmal überdacht. Und irgendwie hat es mich wieder mehr zum Glauben gebracht. Man kann sich die Schöpfung echt so vorstellen. Ja, ich weiß: oof-topic (mmh, kenn ich das nicht? wie war das im angrist thread? ) Also laut Silmarillion ist Eru aber ein "He", also männlich. Ja, weil man im Englischen "it" nur für Gegenstände benutzen würde. :-) Bearbeitet 3. Januar 2006 von Alatariel Zitieren
Gast ~Ilúvatar~ Geschrieben 3. Januar 2006 Geschrieben 3. Januar 2006 Also, erst mal: @ Alatariel: verfolgst du mich? Dann: Das mit dem zurück zum Glauben führen, sowas in der Art hatte ich auch! Bevor ich den Herrn der Ringe in der 2-4 Klasse oder so zum ersten mal las, war mir das, was der Herr Pfarrer jeden Sonntag in der Kirche, zu der mich meine Eltern jeden Sonntag schleppten, absolut egal - in der Zeit jedoch, in der ich viel zu lesen begann (vor allem eben Tolkien) "interressierte" ich mich imemr mehr dafür - und heute kann ich durchaus sagen, dass ich ein sehr Gläubiger Mensch bin . zum Teil durch Tolkien. Zitieren
Alatariel Geschrieben 3. Januar 2006 Geschrieben 3. Januar 2006 Wuahh! Nö, ich guck halt immer einfach, wo gerade was neues geschrieben wurde. Ja, mit dem Glauben ging mir das auch so. Ich habe immer schon "geglaubt" und bin auch ganz gerne in die Kirche mit mienen Eltern gegangen. Dann in der Kinderstunde wurden einem halt immer die Geschichten von Moses und Co vorgelesen und als naives Kind glaubt ,an das halt alles. Mit der Zeit hat sich mien glaube aber verändert und ich bin kritischer geworden, habe Teile vielleicht auch für Kindermärchen gehalten. Es schien halt alles so weit weg, so unwirklich. Als ich den errn der Ringe dann mit 10 gelesen habe, sind mir sofort die Parallelen aufgefallen und es hat meinen Glauben in gewisser Hinsicht wirklich "erneuert". Es erschien mir auf einmal so, dass das doch nicht alles nur Kinderkram ist. Ich habe wieder angefangen die Bibel zu lesen und es wurde auf einmal richtig interessant. Bibel lesen ist wie Herr der Ringe, man muss über die ersten Kapitel hinauslesen und plötzlich ist man drin, in einer Zeitreise voller Schlachten, Verschwörungen, Liebesdramen und Heldensagen... Ok, mehr off-topic gehts nicht mehr. deshalb mal was zum Thema: Gandalfs "Auferstehung" in dem Herrn der Ringe hat mich auch immer ein bisschen an Jesus erinnert. Zitieren
Gast ~Ilúvatar~ Geschrieben 3. Januar 2006 Geschrieben 3. Januar 2006 (bearbeitet) Ja, Gandalf sowiso: er wurde gesandt, mitterde zu retten, und musste dafür leiden - ganz klare anspielung auf Jesus. Ach übrigens Alatariel: was ist mit unsrerem ganz persönlichen Geschlecherkampf? Is der schon vorbei? Du bist ja so freundlich, ganz was anderes (nimm es nicht zuuuu persönlich) und jetzt ende mit der off-topicerei! ;-) Bearbeitet 3. Januar 2006 von ~Ilúvatar~ Zitieren
Alatariel Geschrieben 3. Januar 2006 Geschrieben 3. Januar 2006 Ja, Gandalf sowiso: er wurde gesandt, mitterde zu retten, und musste dafür leiden - ganz klare anspielung auf Jesus. Aragorn hat ja auch ein bisschen Ähnlichkeit mit Jesus. Ein erniedrigter König, der zum Schluss seinen Thron erobert. Die Hände ienes Heilers usw. Ach übrigens Alatariel: was ist mit unsrerem ganz persönlichen Geschlecherkampf? Is der schon vorbei? Du bist ja so freundlich, ganz was anderes Ich hab den Thread noch nicht wiedergefunden . Wir können uns ja mal im Chta treffen. Außerdem bin ich IMMER freundlich. Ganz nett und aufgeschlossen und überhaupt nicht zynisch... nimm es nicht zuuuu persönlichMach dir keine Sorgen um mich, ich bin der Sarkasmus in Person. Freue mich auf unser kleines Streitgespräch *g* (Nimm mich auch nicht zu ernst) :-) Zitieren
sensolas Geschrieben 4. Januar 2006 Geschrieben 4. Januar 2006 Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Tolkiens Werke strotzen nur so von Querverweisen und Anlehnungen an die antike Mythologie oder die nordischen Sagen. Kein Wunder. Tolkiens Ziel war es ja, eine Mythologie für England zu schaffen. Wo sonst als bei bereits bestehenden mythologischen Konzepten sollte sich Tolkien da bedienen? Genau gleich verhält es sich da mit der Bibel. Entschuldigt mich, wenn ich hiermit vielen vor den Kopf stosse, aber die Bibel ist auch ein mythologisches Konzept und passt somit auch in diesen Zusammenhang. Zudem war Tolkien gläubig, was das Einfliessen von biblischen Motiven nur verstärken konnte. Tolkien war ein ausserordentlicher Kenner der europäischen Mythen und Sagen und hat gemerkt, dass gewisse Motive im Laufe der Zeit immer wiederkehren. Hätte er seine Mythologie nicht an den bereits bekannten festgemacht, hätte er sie der Unwirklichkeit und sich selbst der Unwissenheit preisgegeben. Tolkien hat ja nicht einfach geklaut. Wer behauptet, Tolkiens Werk sei nur ein billiges Plagiat und unnütz, da man bereits alles irgendwo anders nachlesen könne, ist entweder schlecht informiert oder lügt. Man lese nur einmal das Silmarillion und man könnte während des Lesens eine seitenlange Liste mit Tolkiens (Inspirations-)Quellen der jeweiligen Stellen aufführen. Das gilt sowohl für Handlungen als auch für die Namensgebung. Nur schon allein die Verbindung zum Altenglischen in Tolkiens Namensgebungen ist verblüffend. Etwa OE earendel, was soviel bedeutet wie glänzendes Licht oder Morgenstern, oder OE haleth, was Krieger bedeutet, um nur mal zwei aus einer langen Liste zu nennen. Auch wenn Tolkien komplette Sprachen erfunden hat: Irgendwo hat er diese auch festgemacht und festmachen müssen. Auch das in diesem Thread aufgetauchte Argument ist nichtig, der dazugehörige englische Name sei ja nicht gleichbedeutend mit dem in der Tolkiensprache und somit könne nicht gesagt werden, Tolkien habe Namen von anderswo übernommen. Das ist eine Schlussfolgerung in die falsche Richtung, die so nicht funktioniert. Tolkien muss in punkto Herkunft seiner Handlungen und Namen nicht geschützt und gerechtfertigt werden. Man gäbe sich damit nur der Lächerlichtkeit preis und würde zugeben, nicht auch nur ein einziges Werk Tolkiens (auf Arda bezogen) gelesen zu haben. Die Parallelen und Anklänge sind Tolkiens Absicht. Das ist sein wirkliches Verdienst. Denn sonst würde seine Mythologie nicht so funktionieren, wie sie es heute tut. sensolas Zitieren
Tyelkormo Geschrieben 4. Januar 2006 Geschrieben 4. Januar 2006 Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Tolkiens Werke strotzen nur so von Querverweisen und Anlehnungen an die antike Mythologie oder die nordischen Sagen. Kein Wunder. Tolkiens Ziel war es ja, eine Mythologie für England zu schaffen. Wo sonst als bei bereits bestehenden mythologischen Konzepten sollte sich Tolkien da bedienen? Genau gleich verhält es sich da mit der Bibel. Entschuldigt mich, wenn ich hiermit vielen vor den Kopf stosse, aber die Bibel ist auch ein mythologisches Konzept und passt somit auch in diesen Zusammenhang. Zudem war Tolkien gläubig, was das Einfliessen von biblischen Motiven nur verstärken konnte. Tolkien war ein ausserordentlicher Kenner der europäischen Mythen und Sagen und hat gemerkt, dass gewisse Motive im Laufe der Zeit immer wiederkehren. Hätte er seine Mythologie nicht an den bereits bekannten festgemacht, hätte er sie der Unwirklichkeit und sich selbst der Unwissenheit preisgegeben. Sagst du. Das wäre zu belegen. Der Punkt müsste eigentlich sein, dass eine Mythologie für England an England festzumachen ist, und sich damit zwangsläufig Parallelen zu Mythenkomplexen, die mit England in Kontakt gekommen sind, ergeben. Tolkien geht weit darüber hinaus, aber da reicht deine Argumentation nicht mehr aus. Auch das in diesem Thread aufgetauchte Argument ist nichtig, der dazugehörige englische Name sei ja nicht gleichbedeutend mit dem in der Tolkiensprache und somit könne nicht gesagt werden, Tolkien habe Namen von anderswo übernommen. Das ist eine Schlussfolgerung in die falsche Richtung, die so nicht funktioniert. Wieder eine Behauptung, aber ich glaube eher, hier hast du das ursprüngliche Argument falsch verstanden. Aber um eine Übernahme zu belegen müsstest du zunächst einmal zeigen, welcher Name zuerst da war, der englische oder der z.B. "hobbitish"/kuduk-Name. Selbst dann aber verweist Tolkien selbst auf Verballhornungen und nur ungefähre Übertragungen. Man begibt sich hier sehr schnell auf sehr dünnes Eis und ich warne davor, definitive Tatsachenbehauptungen aufzustellen, da man den Professor nicht mehr befragen kann, nur seine Hinterlassenschaft. Zitieren
Aoife Geschrieben 4. Januar 2006 Autor Geschrieben 4. Januar 2006 (bearbeitet) Hi sensolas, ich finde deinen Beitrag sehr interessant und sehe manche Dinge auch so wie du. Mit der Bibel als mythologischem Konzept magst du in diesem Bezug wahrscheinlich sogar recht haben, wobei man darüber nun natürlich diskutieren könnte. Wie ich aber schon einmal sagte, das Genie von Tolkien liegt meiner Meinung nach ja auch gerade darin, dass er sich von so vielen verschiedenen Dingen "inspirieren" ließ und Parallelen herstellte. Das zeigt wie viele Gedanken er sich eigentlich gemacht hat, wie belesen er eigentlich war. Jemand, der sagt, dass Tolkien Parallelen herstellte und gewisse Dinge übernommen/kopiert hat und mit Veränderungen dann in sein Werk aufgenommen hat, will ja nicht unbedingt sagen, dass Tolkien deswegen kein Genie war. Er war nicht einfach bloß ein "hirnloser Schriftsteller" der sich überhaupt keine Gedanken gemacht hat. Gerade an diesen Parallelen sieht man ja, WIE VIELE Gedanken er sich gemacht hat. Was man wohl auch noch dazusagen muss - Tolkiens Werk ist wahrscheinlich auch deshalb so facettenreich und vielseitig, weil er auch seine Studenten für sich "arbeiten", bzw. schreiben oder recherchieren ließ. Alleine hätte er nie so eine umfangreiche Welt erstellen können. Zu einem anderen Beitrag noch ein Kommentar zum Schluss Aragorn hat ja auch ein bisschen Ähnlichkeit mit Jesus. Ein erniedrigter König, der zum Schluss seinen Thron erobert. Die Hände ienes Heilers usw. Auch darüber könnte man diskutieren. Aragorn passt meiner Meinung nach aber, wenn man einen Vergleich herstellen will, nicht so gut auf diese Figur... Er opfert sich ja nicht oder stirbt einen unschuldigen Tod. Das würde eher zu Frodo passen - er nimmt eine Last auf sich, ohne zu fragen, ohne zu wissen, was auf ihn zukommt und läuft dann gegen Ende in den vermeintlich sicheren Tod und weiß das auch (und geht trotzdem weiter). Er opfert sich für den Fortbestand von Mittelerde. Aber auch bei Gandalf kann man Sachen im Bezug auf Jesus hineininterpretieren - Gandalf ist ja im Prinzip wieder auferstanden. Es grüßt Aoife Bearbeitet 4. Januar 2006 von Aoife Zitieren
sensolas Geschrieben 4. Januar 2006 Geschrieben 4. Januar 2006 Sagst du. Das wäre zu belegen. Der Punkt müsste eigentlich sein, dass eine Mythologie für England an England festzumachen ist, und sich damit zwangsläufig Parallelen zu Mythenkomplexen, die mit England in Kontakt gekommen sind, ergeben. Tolkien geht weit darüber hinaus, aber da reicht deine Argumentation nicht mehr aus. Ich gebe dir recht, wenn du sagst, dass eine Mythologie für England and England festzumachen ist. Denn wenn er sich zu weit davon entfernt hätte, wäre die Geschichte blosse Fantasy und hätte nicht den mythologischen Charakter, den sie zweifelsohne hat. Das ist es auch, was ich mit dem 'bereits Bekannten' meinte. Ich muss dir allerdings widersprechen, wenn du sagst, dass Tolkien weit über die Mythenkomplexe hinausgeht, mit denen England in Kontakt gekommen ist. Das sollte auch Tolkiens Leistung nicht schmälern. Im Grunde genommen hat Tolkien ja nichts anderes getan, als zu einer Auswahl der bekannten Mythen seinen (beträchtlichen) Teil beizusteuern, um seine neue, eigene Mythologie zu erschaffen. In der Geschichte der britischen Insel(n) spielen sowohl Griechen, Römer und Kelten als auch Germanen (Angeln, Sachsen und Jüten und dann auch Normannen) eine Rolle. Ich sehe keine mythologische Komponente in Tolkiens Werk, die aufgrund des Kriteriums der Verbindung zu England nicht ihre Daseinsberechtigung hätte. Wieder eine Behauptung, aber ich glaube eher, hier hast du das ursprüngliche Argument falsch verstanden. Aber um eine Übernahme zu belegen müsstest du zunächst einmal zeigen, welcher Name zuerst da war, der englische oder der z.B. "hobbitish"/kuduk-Name. Selbst dann aber verweist Tolkien selbst auf Verballhornungen und nur ungefähre Übertragungen. Man begibt sich hier sehr schnell auf sehr dünnes Eis und ich warne davor, definitive Tatsachenbehauptungen aufzustellen, da man den Professor nicht mehr befragen kann, nur seine Hinterlassenschaft. Sehr gut möglich, dass ich dich hier falsch verstanden habe. Aber eigentlich spielt es ja keine Rolle, welche Form (erfundene Sprache Tolkiens oder Englisch) des Namens zuerst exisitierte. Es geht allein um die Orientierung der Englischen Form von Namen an bereits Bestehendem. (Nicht zuletzt auch aus Gründen der Fixierung seiner Mythologie und deren Legitimation; siehe obige Diskussion) Ich möchte hierzu gerne dein Zitat zu Beginn des Threads aufnehmen: Dabei muss man aber vorsichtig sein. Denn auch die Hobbit-Namen sind ja nicht ihre wirklichen Namen, sondern "von Tolkien anglisierte Formen". Egal ob 'wirkliche Namen' oder nicht: Die Formen in der neu erfunden Sprache bleiben reine Erfindung, die englische Entsprechung muss sich an bereits Bekanntem festmachen, da die englische Sprache ja bereits existiert. Ich verstehe dich, wenn du nun sagst, dass auch unter dieser Voraussetzung Tolkien die Namen nicht zwingend abgeschrieben haben muss. Ich bezweifle jedoch stark, dass sich die englischen Namen rein aufgrund von Tolkiens Übersetzungsregeln der neuerfundenen Sprachen ergeben haben. Tolkien selbst und seine Sprachen waren schon sehr systematisch, aber so systematisch dann wohl doch auch wieder nicht... Zudem ist es viel naheliegender, die oftmalige Namenähnlichkeit mit der mythologischen Vorkenntnis Tolkiens zu begründen, als mit den doch überaus komplexen und sogar für einen Meister seines Faches schwierig zu praktizierenden Übersetzungsregeln seiner erfundenen Sprachen. sensolas Zitieren
Tyelkormo Geschrieben 4. Januar 2006 Geschrieben 4. Januar 2006 Ich muss dir allerdings widersprechen, wenn du sagst, dass Tolkien weit über die Mythenkomplexe hinausgeht, mit denen England in Kontakt gekommen ist. Das sollte auch Tolkiens Leistung nicht schmälern. Im Grunde genommen hat Tolkien ja nichts anderes getan, als zu einer Auswahl der bekannten Mythen seinen (beträchtlichen) Teil beizusteuern, um seine neue, eigene Mythologie zu erschaffen. In der Geschichte der britischen Insel(n) spielen sowohl Griechen, Römer und Kelten als auch Germanen (Angeln, Sachsen und Jüten und dann auch Normannen) eine Rolle. Ich sehe keine mythologische Komponente in Tolkiens Werk, die aufgrund des Kriteriums der Verbindung zu England nicht ihre Daseinsberechtigung hätte. Der Grund dafür ist eine Verwirrung deinerseits: Du setzt "britische Inseln" und England gleich. Tolkien wollte KEINEN Mythos für die britischen Inseln. Keltische Mythen gibt es ja zu Hauf. Tolkien wollte einen englischen Mythos, einen Mythos für das Angelsächsische in England. Denn Beowulf ist zwar in der richtigen Sprache geschrieben, behandelt aber Dänen und Gauten. Dies war aber nur eine anfängliche Motivation, und Mittelerde wurde zum einen zum Selbstläufer, zum anderen -nicht zuletzt über den "Hobbit" zu einer Spielwiese, auf der man in anderen Mythen nur angerissene Motive wie die Nebelberge oder Düsterwald ausarbeiten konnte. Egal ob 'wirkliche Namen' oder nicht: Die Formen in der neu erfunden Sprache bleiben reine Erfindung, die englische Entsprechung muss sich an bereits Bekanntem festmachen, da die englische Sprache ja bereits existiert. Ich verstehe dich, wenn du nun sagst, dass auch unter dieser Voraussetzung Tolkien die Namen nicht zwingend abgeschrieben haben muss. Ich bezweifle jedoch stark, dass sich die englischen Namen rein aufgrund von Tolkiens Übersetzungsregeln der neuerfundenen Sprachen ergeben haben. Tolkien selbst und seine Sprachen waren schon sehr systematisch, aber so systematisch dann wohl doch auch wieder nicht... Zudem ist es viel naheliegender, die oftmalige Namenähnlichkeit mit der mythologischen Vorkenntnis Tolkiens zu begründen, als mit den doch überaus komplexen und sogar für einen Meister seines Faches schwierig zu praktizierenden Übersetzungsregeln seiner erfundenen Sprachen. Du wirfst hier einiges durcheinander. Englische Entsprechungen gibt es praktisch ausschliesslich da, wo KEINE eigene, neu erfundene Sprache entwickelt wurde: Bei den Hobbits und den Rohirrim. Und hier sind etliche Namen nachweislich eher "Insider-Witze". Hollywood hatten den "Mann den sie Pferd nannten" 1969. Tolkien hatte ihn ein paar Jahre früher schon. Genauso wie Könige und Herrscher, die eben "König" bzw. "Herrscher" hiessen. Wobei "Insider-Witz" im Prinzip das falsche Wort ist: Tolkien wollte ja zeigen, dass Leute noch unterbewusst, ohne die eigentliche Bedeutung zu kennen, noch Konzepte mit diesen Worten assoziieren dahingehend, dass sie als passend empfunden werden. Und dann haben wir eben Leute wie Thengel, Theoden oder Eomer bekommen. Die englischen Namen wurden gewählt um -im Zweifelsfall lautmalerisch- Konzepte über die Charaktere zu vermitteln. Die nichtenglischen Namen in erfundener Sprache sind nur in Einzelfällen (Earendil!) abgeschrieben. Gerade der Eingangspost zeigt dass man -insbesondere wenn man nur HdR kennt- vorsichtig sein muss. Etliche der Namenselemente stehen seit der Zeit des ersten Weltkriegs. Wer sich nur auf Namensähnlichkeit verlässt kann schnell in die Irre gehen. Gil-Galad ist ein gutes Beispiel dafür: Das Element "galad", strahlend, kommt auch noch in Galadriel vor. Und bevor man jetzt zuviel in Gil-Galad hineinliest müsste man erstmal untersuchen, welche Verwendung des Elementes zuerst benutzt wurde. Zitieren
sensolas Geschrieben 4. Januar 2006 Geschrieben 4. Januar 2006 Der Grund dafür ist eine Verwirrung deinerseits: Du setzt "britische Inseln" und England gleich. Tolkien wollte KEINEN Mythos für die britischen Inseln. Keltische Mythen gibt es ja zu Hauf. Tolkien wollte einen englischen Mythos, einen Mythos für das Angelsächsische in England. Denn Beowulf ist zwar in der richtigen Sprache geschrieben, behandelt aber Dänen und Gauten. Dies war aber nur eine anfängliche Motivation, und Mittelerde wurde zum einen zum Selbstläufer, zum anderen -nicht zuletzt über den "Hobbit" zu einer Spielwiese, auf der man in anderen Mythen nur angerissene Motive wie die Nebelberge oder Düsterwald ausarbeiten konnte. In diesem Falle spielt es keine Rolle, ob 'britische Insel(n)' oder 'England'. Die aufgezählten Völker/Volksstämme sind für das 'angelsächsische England' relevant. (zu ungenaue Ausführung meinerseits) Du wirfst hier einiges durcheinander. Englische Entsprechungen gibt es praktisch ausschliesslich da, wo KEINE eigene, neu erfundene Sprache entwickelt wurde: Bei den Hobbits und den Rohirrim. Und hier sind etliche Namen nachweislich eher "Insider-Witze". Hollywood hatten den "Mann den sie Pferd nannten" 1969. Tolkien hatte ihn ein paar Jahre früher schon. Genauso wie Könige und Herrscher, die eben "König" bzw. "Herrscher" hiessen. Wobei "Insider-Witz" im Prinzip das falsche Wort ist: Tolkien wollte ja zeigen, dass Leute noch unterbewusst, ohne die eigentliche Bedeutung zu kennen, noch Konzepte mit diesen Worten assoziieren dahingehend, dass sie als passend empfunden werden. Und dann haben wir eben Leute wie Thengel, Theoden oder Eomer bekommen. Die englischen Namen wurden gewählt um -im Zweifelsfall lautmalerisch- Konzepte über die Charaktere zu vermitteln. Die nichtenglischen Namen in erfundener Sprache sind nur in Einzelfällen (Earendil!) abgeschrieben. Gerade der Eingangspost zeigt dass man -insbesondere wenn man nur HdR kennt- vorsichtig sein muss. Etliche der Namenselemente stehen seit der Zeit des ersten Weltkriegs. Wer sich nur auf Namensähnlichkeit verlässt kann schnell in die Irre gehen. Gil-Galad ist ein gutes Beispiel dafür: Das Element "galad", strahlend, kommt auch noch in Galadriel vor. Und bevor man jetzt zuviel in Gil-Galad hineinliest müsste man erstmal untersuchen, welche Verwendung des Elementes zuerst benutzt wurde. Erstens weichen wir arg vom Thema ab und reden ein wenig aneinander vorbei und zweitens kann ich dir hier dennoch nur zustimmen. Ich habe ja auch nie etwas anderes behauptet. Die englischen Namen wurden tatsächlich gewählt um Konzepte zu vermitteln. Das ist es ja auch, was wir zu Beginn dieses Threads als Inspiration für Tolkien bezeichnet haben. Und die Diskussion drehte sich darum, woher Tolkien die Namen haben könnte, wenn sie nicht Eigenkreationen sind, wie du mit dem Beispiel von Meriadoc Brandybuck bereits schön gezeigt hast. Meine Anregung dazu kam dann bezüglich der verblüffenden Ähnlichkeit von Altenglischen Wörtern, die dazu noch eine zur Person passende Bedeutung haben. eorl, brego, beorn, haleth und earendel sind mir bereits mit wenig Vokabularkenntnissen des Altenglischen aufgefallen. Die Vermutung liegt daher nahe, dass mit ein bisschen Sucheifer und der nötigen Sprachkenntnis noch mehrere Parallelen zu finden wären. Das schmälert übrigens die Leistung Tolkiens in keinster Weise und ist weder geklaut noch abgeschrieben. In meinen Augen macht es sie nur noch bedeutender. Jeder Name hat eine Bedeutung und passt in ein Sprachsystem und in die Geschichte des zur Sprache gehörenden Volkes. Das ist es, was Tolkiens Erzählung so sehr nach Geschichte und nicht nach Fantasy aussehen lässt. sensolas Zitieren
Gwelyth Geschrieben 13. Januar 2006 Geschrieben 13. Januar 2006 Es ist allgemein recht bekannt, dass Tolkien ein strenger Katholik war. Doch was faszinierend ist, dass ein ALie der Literaturschreibung nur durch seine Liebe, solch eine Welt geschaffen hatte. Doch nutzte er desöfteren die Symbolik der christlichen Mythologie und der nordischen Mythologie. Zitieren
Beleg Langbogen Geschrieben 4. März 2006 Geschrieben 4. März 2006 Ich weiss nicht, ob das schon gesagt wurde, aber ich wollte nur mal bemerken, dass im Alten Testament die Menschen anfangs viel älter geworden sind. So wurde Metuschelach (Grossvater Noachs) ganze sage und schreibe 969 Jahre alt. Zitieren
Gast Elenath Geschrieben 29. April 2006 Geschrieben 29. April 2006 (bearbeitet) Ich denke schon, dass die Bibel Tokien inspiriert hat. Wenn man jetzt mal vergleicht, wie viele Personen (manchmal auch nur in Ansätzen) Jesus gleichen, hat man schon mal einige Beweise. Gandalfs Auferstehung, Frodos Aufopferung und Aragorn.( Ich weiß, dass das schon genannt wurde ) Er hat z.B. Arwen aufgegeben, um König zu werden und hätte sich aufgeopfert. In " die Rückkehr des Königs" hat er doch Sauron abgelenkt, um Frodos Mission zu retten. Und es gab keine Chance, überhaupt zu gewinnen. Außerdem war Tolkien so ein tiefgläubiger Christ, dass er auch C.S. Lewis zum Glauben gebracht hat. Wenn jemand die Bibel sozusagen "verinnerlicht" hat, dann entstehen vielleicht automatisch diese Parallelen ?! :kratz: Bearbeitet 29. April 2006 von Elenath Zitieren
Gast Carlem Geschrieben 8. Mai 2006 Geschrieben 8. Mai 2006 Wäre mal interessant zu wissen wie die Mythologie Tolkiens ausgesehen hätte, wäre er anstatt Katholik Philosoph gewesen. Zitieren
Mortica Geschrieben 8. Mai 2006 Geschrieben 8. Mai 2006 wäre er anstatt Katholik Philosoph gewesen. Man kann Katholik und Philosoph sein, wenn ich nicht irre. ;-) Zitieren
Gast Carlem Geschrieben 8. Mai 2006 Geschrieben 8. Mai 2006 dann formulier ichs für Dich nochmal um wenn er NUR Philosoph gewesen wäre ohne jegliche religiöse Neigungen *g Zitieren
Gast Khamûl Geschrieben 8. Mai 2006 Geschrieben 8. Mai 2006 Dann wäre sein Werk wahrscheinlich nicht so berühmt geworden, da es dann nicht so gut wäre, und wir würden hier nicht sitzen :-O Zitieren
Gast Wando Geschrieben 8. Mai 2006 Geschrieben 8. Mai 2006 Dann wäre sein Werk wahrscheinlich nicht so berühmt geworden, da es dann nicht so gut wäre, und wir würden hier nicht sitzen Ich denke, sein Werk ist darum gut, weil es eben gerade nicht religiöse Neigungen verrät. Er ist weder Theologe noch Philosoph, sondern Dichter. Und er benutzt ganz frei Motive von anderen Sagen, wobei die biblischen fast gar keine Rolle spielen - bis auf die Schöfpungsgeschichte. Ansonsten stammen die Motive viel eher aus der Edda und der Antike. Und auch die Schöfpungsgeschichte hat er ja völlig auf den Kopf gestellt. Und das könnte der Grund sein, weshalb Tolkien gut ist. Er hat die Sagen verändert, neu erzählt. Zitieren
Gast Carlem Geschrieben 8. Mai 2006 Geschrieben 8. Mai 2006 Dann wäre sein Werk wahrscheinlich nicht so berühmt geworden, da es dann nicht so gut wäre, und wir würden hier nicht sitzen weisst du doch garnicht ;-P vielleicht wäre es ja noch besser geworden Gut macht ein Buch nicht nur derjenige der es schreibt sondern insbesondere derjenige der es liest. Tolkien hat zwar ne riesen Fangemeinde aber dafür "leider" auch vieleviele Kritiker. Das sind dann diejenigen die bei jedem Fetzen von Tolkiens Literatur versuchen herauszufinden woher das stammen könnte, in der Edda blätter, die Bibel umwälz..anstatt das Ganze mal als ein Eigenständiges Werk ansehen zu können, soviel Fantasie kostet das garnicht... Zitieren
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