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Geschrieben

Die Dokumentation "Frozen Angels" kommt als DVD auf den Markt. Hier ein Artikel dazu:

Der Führer schenkt den Klonen eine Stadt

Die Eier und Spermien von Blonden und Blauäugigen sind weltweit gesucht, Embryos werden nach wünschenswerten Eigenschaften selektiert. Die Filmdoku «Frozen Angels» zeigt, wie die Eugenik schleichend zurückkehrt.

Von Ulrich Gutmair

Eingangs fliegt ein Helikopter durch den Nachthimmel, es könnte ein Szene aus «Blade Runner» sein. Seine Suchscheinwerfer tasten ins Dunkel des Hafens, und eine Frauenstimme aus dem Off hebt zu sprechen an: «Wissenschaftler schlagen vor, in menschliche Embryos Eigenschaften von Pflanzen und Tieren einzusetzen, wie etwa das Gen für die Photosynthese. Menschen müssten dann nicht essen und könnten wie Pflanzen Energie aus der Sonne beziehen.»

Diese Spekulation der Life Sciences fällt zwar noch in den Bereich der Science Fiction, hofft aber auf baldige Verwirklichung. Mit ihr beginnt «Frozen Angels», der mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm von Frauke Sandig und Eric Black, der jetzt auf DVD erschienen ist. «Frozen Angels» lässt Akteure und Beobachter des biotechnologischen Fortschritts von unserer Gegenwart und nahen Zukunft erzählen, in der Embryos genetisch verbessert, Haustiere geklont und tote Männer Väter werden.

Im Mekka der Reproduktionsmedizin

Die Stadt, in der dieser Film spielt, heißt Los Angeles, sie ist das Mekka der modernen Reproduktionsmedizin. Hier wird an einem Traum gearbeitet, der sich nicht mit den glamourösen Bildern Hollywoods begnügen, sondern «das Leben» als solches schöner machen will: «Es wird uns möglich sein, die Gene unserer Kinder auszuwählen, bis hin zum bewussten menschlichen Selbst-Design», ist da gleich zu Anfang zu hören.

In Los Angeles ist seit jeher die Zukunft zuhause, und Grenzen sind dazu da, überwunden zu werden. Da ist zum Beispiel der Gründer der California Cryobank, Cappy Rothman, dessen Unternehmen sich auf die Gewinnung, Lagerung und den Vertrieb von Spermien, Embryos und Stammzellen spezialisiert hat. Rothman ist einer der Pioniere der Reproduktionsbranche, insbesondere der Post-Mortem-Samenspende. Sie ermöglicht es Witwen, von ihren bereits verstorbenen Gatten schwanger zu werden. Das erste Kind eines Toten stammt von einem Mann, der bereits 30 Stunden tot war, als Rothman ihm auf Wunsch seiner Frau Samenzellen entnahm.

Rassenprobleme vermeiden

Doch die meisten Samenspender sind jung, potent und quicklebendig. In so genannten Masturbatorien entledigen sie sich ihrer Ware, die der Cryobank 65 Dollar pro Ejakulation wert ist. Rothman berichtet stolz davon, der einzigen Samenbank vorzustehen, die das Spendermaterial in nach Farben getrennten Behältern verwahrt, «um Rassenprobleme zu vermeiden». Es gibt weiße, schwarze und gelbe Ampullen, das Sperma von «ethnisch nicht reinen» Spendern wird in orangefarbenen Behältern verwahrt. Allerdings ist die Nachfrage nach Spermien von weißen Spendern mit 90 Prozent am höchsten.

Die Biotechnologie-Expertin Lori Andrews glaubt daher, der neue Imperialismus werde per FedEx in die Welt getragen: Aus Südkalifornien wird inzwischen die ganze Welt mit den Spermien weißer, blonder und blauäugiger Amerikaner versorgt. Auch die 27-jährige Kari Ciechoski profitiert von der hohen Nachfrage nach nordischem Genmaterial. Die Eispenderin ist nicht nur blond und blauäugig, sondern auch noch musikalisch. Letzteres ist ein begehrtes Spender-Merkmal, auch wenn Karis Vermittlerin vom Center for Surrogate Parenting & Egg Donation augenzwinkernd Zweifel äußert, ob es das Gen für Musikalität wirklich gibt.

Warum liebt die Kundschaft aber nun blonde und blauäugige Spenderinnen, fragt Kari. Ihre Sachbearbeiterin kann es nur so erklären: «Die Leute lieben einfach das typische Aussehen des American Surfer Girls, den All-American-Look.»

Die angemessene sexuelle Orientierung

Die neuen Reproduktionstechnologien haben in den letzten zehn Jahren einen riesigen Markt geschaffen. Cappy Rothman schätzt allein die Umsätze des Spermienhandels per Internet auf 45 Millionen Dollar im Jahr. Kunden können männliche Samenzellen dort bereits nach Haarfarbe, der Textur der Haare, Größe, Gewicht und den Sportarten wählen, die vom Spender beherrscht werden.

Lori Andrews berichtet von einer neueren Umfrage, die dem Biotechnologiesektor eine goldene Zukunft verheißt, weil sie zeigt, dass viele Amerikaner die genetische Verbesserung des Nachwuchses befürworten und diesen gern nach Maß produzieren würden. Ein Drittel der Befragten würde demnach gerne die «angemessene» sexuelle Orientierung ihrer Kinder festlegen, 42 Prozent deren Intelligenz durch genetische Eingriffe erhöhen. Die genetische Verbesserung von Embryos ist demnach der eigentliche Zukunftsmarkt der Branche.

Die genetische Ausstattung verbessern

Kinder werden so zu Konsumgütern, und die Folgen dieses Trends zeichnen sich bereits ab. Vor kurzem verklagten Eltern eine Samenbank, weil diese versäumt habe, durch eine bessere Auswahl des Samenspenders ein attraktiveres Kind zu produzieren. Bill Handel sind solche Überlegungen nicht fremd. Er unterscheidet zwischen positiven und negativen Aspekten der Eugenik. Warum sollte man Geld für die Ausbildung seiner Kinder sparen, aber Investitionen scheuen, wenn es möglich werden sollte, seinem Kind durch genetische Manipulationen bessere Chancen mitzugeben?

Bill Handel ist kein Skeptiker, was nicht verwundert: Er ist Propagandist in eigener Sache. Der bekannte Talk-Radio-Moderator leitet die weltweit größte Agentur für Leihmütter und Eispenderinnen, besagtes Center for Surrogate Parenting. Handel ist Vater künstlich gezeugter Zwillinge und hält es für einen Skandal, dass die Leute sich weiterhin mit der höchst unsicheren traditionellen Methode des Geschlechtsverkehrs fortpflanzen.

Wo soll das hinführen?

Doch auch Handel bekommt es mit der Angst zu tun, wenn er den Blick in die Zukunft schweifen lässt. In seiner Sendung sinniert er über die eugenischen Praktiken nach, die bereits alltäglich sind. Künstlich gezeugte Embryonen werden schon heute auf alle möglichen genetischen Defekte untersucht und selektiert. Das sei im Hinblick auf lebensbedrohliche Krankheiten auch nicht verwerflich, meint Handel. Es stelle sich aber die Frage, was passieren werde, wenn das Fett-Gen, das Irischer-Säufer-Gen oder das Homo-Gen erst einmal entdeckt sei? Oder wenn ein milder Fall des Down Syndroms vorliege?

«Wo werden die Selektionsgrenzen gezogen werden?», fragt sich Handel also schaudernd, dessen Großeltern in nationalsozialistischen Vernichtungslagern umgebracht wurden, weil sie als Juden und damit als Angehörige einer minderwertigen Rasse klassifiziert worden waren. Nichtsdestotrotz ist er ein vehementer Vertreter einer libertären Politik.

Ganz liberal

Das Sterilisationsprogramm der Nationalsozialisten, das der Vernichtungspolitik vorausging, basierte auf einem amerikanischen Modell und radikalisierte es, erklärt Lori Andrews. Nun waren es amerikanische Wissenschaftler, die sich bei ihrer Regierung beschwerten, die Deutschen würden mit ihrer Sterilisationspolitik die USA mit ihren eigenen Waffen schlagen.

Amerikanische Eugeniker konnten noch in den Siebzigern im Stillen ihre Idee vom gesunden Volkskörper umsetzen: «Die Politik der Sterilisierung richtete sich gegen farbige Frauen, die auf die staatliche Gesundheitsfürsorge angewiesen waren», sagt Andrews. Meist wurden die Frauen ohne ihr Wissen sterilisiert. Auch heute gebe es Gesetzesentwürfe, die dafür sorgen sollen, armen farbigen Frauen finanzielle Anreize für eine Sterilisationsentscheidung zu geben – ganz liberal und ohne Zwang.

Genreiche und Genarme

Zwar würden die westlichen Gesellschaften heute vor staatlichen Eugenikprogrammen geschützt, sagt Andrews. Doch die Eugenik sei durch die Hintertür des Marktes längst wieder auf der Tagesordnung, wenn Eltern versuchten, durch gentechnologische Eingriffe ihre Kinder aufzuwerten. Allein die immensen Kosten dieser Verfahren könnte zu einer Spaltung der Bevölkerung in Genreiche und Genarme sorgen.

Aktuelle Forschungsvorhaben, die auf die Einführung eines zusätzlichen Chromosoms beim Menschen abzielen, um diesen genetisch zu verbessern, könnten im schlimmsten Fall zur Aufspaltung in zwei Spezies führen. Einzelne Exemplare aus den verschiedenen Gruppen könnten aufgrund der massiven genetischen Veränderungen dann womöglich nicht einmal mehr gemeinsame Kinder zeugen.

Der Hippie-Übermensch

Selbstverständlich wird diese Entwicklung nicht von Fakten, sondern von Wunschvorstellungen angetrieben, die spätestens dann hart mit der Realität kollidieren können, wenn die neuen Übermenschen erst einmal groß geworden sind. Doron Blake war lange das Vorzeigekind von Robert Grahams Nobelpreisträger-Datenbank. Denn der junge Mann verfügt über einen IQ von 180. Er spielt Sitar und ist auch sonst der fernöstlichen Kultur zugeneigt.

Blake fragt sich, ob Robert Graham wohl begeistert wäre, hörte er, dass der junge Doron keinesfalls im Sinn hat, Wissenschaftler zu werden. Er hält nicht viel von der Idee, Menschen genetisch zu verbessern, schon weil er die genetische Ausstattung nicht für das entscheidende Kriterium hält, das über Persönlichkeit und Fähigkeiten des Einzelnen entscheiden.

Außerdem befürchtet Blake, die Amerikaner würden ohnehin nur Menschen züchten, «die mir zuwider wären». Er glaubt, «der durchschnittliche Amerikaner hat lieber ein attraktives Athletenkind als ein intelligentes Bücherwurmkind». Diese Vermutung bestätigt das Ex-Model Shelley Smith, sie ist Direktorin der Agentur Egg Donor Program. Selbst ein hochbegabtes Professorenehepaar habe vor kurzem eine attraktive junge Frau einer hochintelligenten Studentin als Eispenderin vorgezogen: «Am Ende entscheiden alle nach dem Aussehen.»

Genug, um eine Stadt zu bevölkern

Es wird nur selten hell in «Frozen Angels», denn hier geht es um die dunkle Seite des kalifornischen Traums. Ein Helikopter überquert Downtown, der Blick schweift über ein Kraftwerk, das mit einer riesigen amerikanischen Flagge geschmückt ist. Die Industriegesellschaft war gestern, heute dringt der Forschergeist zu den Bausteinen des Lebens vor. Geregelt wird das Geschäft nur von den Gesetzen des Kapitalismus.

Doch Cappy Rothman ist ein verantwortungsbewusster Mann. Derzeit lagert er einige hundert tiefgefrorene Embryonen, um die sich bankrotte oder aus anderen Gründen aufgelöste Firmen und Labors nicht mehr kümmern können oder wollen. «In den USA gibt es eine halbe Million eingefrorener Embryos, genug, um eine Stadt zu bevölkern», erzählt eine Stimme aus dem Off.

Quelle

Geschrieben

Irgendwie scheint der Radsport es es immer wieder zu schaffen sein Image zerstört zubekommen... :/

Tour-Sieger Landis positiv getestet

Die Identität des Fahrers, der bei der 93. Tour de France positiv getestet wurde, ist bekannt: Am Donnerstagnachmittag teilte das Phonak-Team mit, dass es von der UCI über eine positive Dopingprobe bei Toursieger Floyd Landis informiert worden sei. Dem US-Amerikaner droht die Aberkennung seines Toursiegs sowie eine mehrjährige Sperre.

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Geschrieben

Hype um Hitlers Flugzeugträger

Große Sensation: Das kürzlich in der Ostsee gefundene Riesen-Wrack ist tatsächlich die „Graf Zeppelin“, der einzige Flugzeugträger des Dritten Reichs.

August 1947: Wütend feuert die sowjetische Flotte auf ein ungewöhnliches Ziel. Doch der Bomben- und Granatenhagel kann der auf der Danziger Bucht treibenden „Graf Zeppelin“ zunächst wenig anhaben. Erst ein Torpedo-Volltreffer schickt Deutschlands einzigen Flugzeugträger für immer auf den Grund der Ostsee.

Fast 60 Jahre lang dauerte es, bis jetzt polnische Öl-Explorateure das gut 260 Meter lange Wrack der „Graf Zeppelin“ in 80 Meter Tiefe entdeckten. Die polnische Marine hat das Schiff inzwischen „zu 99 Prozent“ als „Graf Zeppelin“ identifiziert.

1938 in Kiel vom Stapel gelaufen, nie fertig

Zahlreiche Mythen ranken sich um Hitlers Flugzeugträger. Das Prestigeobjekt, mit dem Deutschland die Vorherrschaft über die Meere erobern wollte, lief 1938 in Kiel vom Stapel, wurde aber nie fertig gebaut, geschweige denn eingesetzt. Die deutsche Kriegsmarine hatte bald andere Prioritäten und setzte vor allem auf den U-Boot-Krieg.

„Eine Fertigstellung der Graf Zeppelin hätte am Ausgang des Seekriegs auch nichts geändert“, ist der Marinehistoriker Ulrich Israel überzeugt: „Die Engländer hätten ihre Versenkung zur Prestigefrage erklärt und sie mit 100-prozentiger Sicherheit gestellt und vernichtet.“

Schon vor dem Kriegsende war die „Graf Zeppelin“, die damals fahruntüchtig im Oder-Delta lag, der Sowjetunion als Beuteschiff zuerkannt worden. Über ihr endgültiges Schicksal wird bis heute munter spekuliert.

„Graf Zeppelin“ als Übungs-Zielscheibe

Ulrich Israel durfte das lange als Top Secret eingestufte Versenkungs-Protokoll der Sowjets einsehen und glaubt, mit zahlreichen Legenden aufräumen zu können. Der Historiker ist nach dem Studium der Dokumente überzeugt, dass die russische Marine an der „Graf Zeppelin“ das Zerstören großer Kriegsschiffe üben wollte: „Zwei Hochseeschlepper zogen das Schiff bis an den Rand der Danziger Bucht. Dort wurde es schließlich versenkt.“ Dass der Flugzeugträger, mit Kriegsbeute völlig überladen, auf dem Weg ins damalige Leningrad kenterte und sank, hält Israel dagegen „für eine Propaganda-Geschichte, die im Kalten Krieg absichtlich gestreut wurde“. Von Israel gibt es ein Buch mit dem Titel „Graf Zeppelin – Einziger

deutscher Flugzeugtraeger“.

Keine Toten bei Versenkung

Unklar bleibt, was jetzt mit dem Wrack geschehen soll und wem die einstige Kriegsbeute überhaupt gehört. Da es bei der Versenkung keine Opfer gab, gilt die „Graf Zeppelin“ jedenfalls nicht als Friedhof.

Einige der riesigen Geschütze des Flugzeugträgers stehen heute schon in norwegischen Museen. Diktator Adolf Hitler hatte die Invasion der Alliierten fälschlicherweise in Norwegen erwartet und die Kanonen des nie in Dienst gestellten Giganten dort zur Küstenverteidigung aufstellen lassen. Nach dem Krieg nutzte dann die norwegische Marine die Geschütze, um ihre Soldaten auszubilden.

Geschrieben

Hauptbahnhof Dortmund

Anschlag auf Bahnhof vereitelt

Nach dem Fund eines Sprengsatzes am Dortmunder Hauptbahnhof haben Polizei und Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen eines versuchten Anschlags eingeleitet.

Der Sprengsatz, der am Montagabend im Dortmunder Bahnhof entschärft wurde, befand sich in einem Koffer. In dem herrenlosen Gepäckstück, das in einem Regionalzug gefunden wurde, befanden sich eine gefüllte Propangasflasche, ein Wecker und Drähte. „Der Inhalt war dazu geeignet, Menschen schwer zu verletzen oder möglicherweise auch zu Tode kommen zu lassen“, sagte Staatsanwältin Ina Holznagel am Dienstag.

Keine Hinweise auf Täter und Motiv

Der Täter sei derzeit ebenso unbekannt wie die Hintergründe der Tat, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Ermittelt wird wegen des versuchten Herbeiführens einer Explosion.

Ein Zugbegleiter hatte den Koffer nach Polizeiangaben im Fundbüro des Dortmunder Hauptbahnhofs abgegeben. Die Angestellten dort schöpften Verdacht und alarmierten die Bundespolizei.

Hauptbahnhof vorübergehend gesperrt

Daraufhin wurden weite Teile des Dortmunder Hauptbahnhof am frühen Montagabend für Stunden gesperrt. Es kam zu Verspätungen im Nah- und Fernverkehr der Bahn.

Geschrieben

US-Notwehr-Gesetze: Lizenz zum Töten

Auf Druck der Waffenlobby haben 15 US-Bundesstaaten in den vergangenen Monaten das Recht auf Selbstverteidigung drastisch ausgeweitet. Wer glaubt, er werde bedroht, darf schießen - und wenn es nur um Mülltüten geht.

Hamburg - "Ich war im T-Shirt und in Shorts", erinnert sich Jason M. Rosenbloom. "Ich war keine Bedrohung, ich hatte keine Waffe." Unbewaffnet stapfte Rosenbloom also zu seinem Nachbarn. Denn Kenneth Allen, ein pensionierter Polizist, hatte Rosenbloom bei den örtlichen Behörden in Clearwater im US-Bundesstaat Florida angezeigt: Statt der erlaubten sechs Müllsäcke hatte Rosenbloom acht auf die Straße gestellt.

An Allens Tür kam es zum Streit. "Er schloss die Tür", berichtete Rosenbloom der "New York Times", "dann öffnete er sie wieder. In seiner Hand hielt er eine Kanone." Er habe die Hände hochgehalten, so Rosenbloom. "Allen sagt kein Wort und schoss mir einmal in den Bauch. Ich fiel um, und er schoss mir in die Brust." Rosenbloom überlebte die Attacke, heute zieht sich eine etwa siebzig Zentimeter lange Narbe vom Bauch hoch zum Brustkorb. Kenneth Allen indes ist frei.

Gegenüber der "St. Petersburg Times" behauptete der Schütze, Rosenbloom habe einen Fuß in seiner Tür gehabt und ins Haus gewollt. Seine lapidare Begründung für die zwei Schüsse: "Ich habe das Recht, mein Haus zu schützen."

"Vor eineinhalb Jahren hätte man ihn wegen versuchten Mordes festnehmen können", zitierte die "New York Times" den Angeschossenen. Heute dagegen stehen die Chancen auf eine Verurteilung Allens schlecht. Denn seit Oktober gilt im "Sonnenschein-Staat" ein Gesetz, das Selbstverteidigung neu definiert. Unterstützer nennen es kämpferisch "stand your ground"-Gesetz, was man mit "die Stellung halten" übersetzen könnte. Gegner nennen es dagegen "shoot first"-Gesetz: Erst schießen, dann fragen.

Florida sei nur der "erste Schritt", hatte damals ein Lobbyist der mächtigen Waffenvereinigung National Rifle Association (NRA) gejubelt. Und tatsächlich: Im Verlauf des vergangenen Jahres haben inzwischen 14 weitere Bundesstaaten ähnliche Gesetze verabschiedet. Acht weitere Staaten sollen laut NRA bis Ende 2007 folgen.

Tödliche Gewalt inklusive

Nach dem neuen Gesetz muss der Schütze künftig nicht mehr nachweisen, dass er um seine Sicherheit fürchtete. Stattdessen reicht es, wenn jemand unrechtmäßig und unter Anwendung von Gewalt sein Grundstück betritt. Juristen kritisieren, dass damit Bürgern erlaubt würde, auch zum Schutz ihres Eigentums zu töten. Auch die gesetzliche Pflicht, Angriffen in der Öffentlichkeit wenn möglich aus dem Weg zu gehen, entfällt. Wer sich jetzt bedroht fühlt, darf daher fast überall - außer an einigen öffentlichen Orten wie Bars oder Kinos - direkt zur Waffe greifen. Gewalt, so der Gesetzestext, dürfe mit Gewalt beantwortet werden, "einschließlich tödlicher Gewalt".

Von dieser äußerst dehnbaren Regelung könnte auch Robert Smiley profitieren. Der einstige Taxifahrer hatte im November 2004 in Palm Beach einen betrunkenen Fahrgast mit vorgehaltener Waffe aus seinem Wagen getrieben und ihn dann erschossen: Der Mann habe ein Messer gehalten, behauptete Smiley. Doch die Polizei fand keine Waffe bei dem Opfer. Warum er getötet hatte, statt einfach in seinem Wagen Schutz zu suchen, konnte der 56-Jährige nicht erklären. Dennoch hatten einige Geschworene Bedenken, ihn wegen Mordes zu verurteilen. Der Prozess wird nun wiederholt - und mit dem neuen Gesetz stehen diesmal Smileys Chancen auf einen Freispruch wesentlich besser.

"Dieses Gesetz ermutigt Leute, schnell zum Gewehr oder zum Messer zu greifen", schimpfte die "Washington Post" bereits im vergangenen Jahr. Es drohten Zustände wie im Wilden Westen, so ein Kommentator, schließlich gebe es in Florida bereits schätzungsweise sechs bis sieben Millionen ungeübte Waffenbesitzer.

Bürger haben mehr Waffenrechte als Polizisten

Berichten zufolge hat sich dagegen die Zahl der tödlichen Schießereien in den jeweiligen Staaten nicht wesentlich verändert. Allerdings würden nun weniger Personen, die sich auf Notwehr beriefen, angeklagt oder verurteilt werden, berichtet die "New York Times". Strafverfolger zweifeln daher am Sinn der Regelungen: "Sie räumen Bürgern mehr Rechte ein, tödliche Gewalt anzuwenden, als wir Polizeibeamten geben. Und sie geben weniger Möglichkeit, diese Gewaltanwendung rechtlich zu überprüfen", zitierte die "New York Times" Paul A. Logli, Präsident der Nationalen Vereinigung der Bezirksstaatsanwälte.

Das musste dem "National Law Journal" zufolge auch David Webster erfahren, ein Staatsanwalt aus Colorado. Webster hatte den Hausbesitzer Gary Lee Hill im Dezember wegen Mordes angeklagt: Hill hatte den unbewaffneten Fahrer eines Wagens erschossen, der vor seinem Grundstück geparkt hatte. Obwohl der Fahrer schon losgefahren war, als Hill auf ihn feuerte, sprach die Jury den Todesschützen frei: Hill hatte glaubhaft machen können, dass ihn Stunden zuvor eine Gruppe Jugendlicher in seinem Haus angegriffen hätte. Er habe geglaubt, der Autofahrer habe zu der Bande gehört. Staatsanwalt Webster fordert nun, dass der Gesetzgeber genau definiert, wo die Selbstverteidigung aufhört.

Die Anti-Waffen-Organisation "Brady Campaign" wollte jedoch nicht so lange warten. Noch bevor das "Shoot first"-Gesetz verabschiedet war, appellierte sie in Zeitungsanzeigen an Touristen: "Vermeiden Sie Streit in Florida" oder "Bewohner von Florida dürfen tödliche Gewalt anwenden". Prompt reagierte eine NRA-Sprecherin: Touristen, so die Dame, müssten sich keine Sorgen machen, "solange sie nicht in unsere Häuser einbrechen oder uns auf der Straße angreifen".

Quelle: SpiegelOnline

Geschrieben

Also das ist einfach nicht zu glauben. Das ist einfach nur abartig, dämlich und sowas von menschenverachtend.

Standen die unter Drogen oder sind die wirklich so total geistesgestört und dumm?

Immer her mit den Schlupflöchern im Rechtssystem für irgendwelche kranken Spinner.

Wo bleibt da die Autorität vom Rechtsstaat, wenn jeder macht was er will und anderen Schaden zufügt, ohne dass ihm etwas geschieht.

Darf man dann Abend` s dort in der Großstadt irgendwelche Leute erschießen, die hinter einem herlaufen, nur weil man so paranoid ist und meint, die wollen einem was antun?

Wenn Dummheit weh tun würde... :kratz:

Da fehlen einem die Worte.

Geschrieben

Das wahre Problem ist die Waffenlobby, die ist zu mächtig. :rolleyes:

Geschrieben

Endlich gibts wieder nen wilden Westen... :rolleyes:

Geschrieben

Großbritannien

Anschläge auf mehr als 20 Jets geplant?

Die britische Polizei hat verheerende Anschläge auf Flugzeuge verhindert.

Die Täter hätten im Handgepäck Bomben an Bord der Maschinen schmuggeln und während der Flüge von Großbritannien in die USA zünden wollen, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag. 18 Verdächtige seien in der vergangenen Nacht festgenommen worden.

„Bedeutende Gefahr für Großbritannien“

Die Terroristen hätten versucht, „zahlreiche“ Passagierflugzeuge in die Luft zu sprengen. In unbestätigten britischen Medienberichten war von mehr als 20 Flugzeugen die Rede, die nach dem Start in Großbritannien zur Explosion gebracht werden sollten. Dabei hätten Tausende Menschen getötet werden können.

Es sollten „erheblich“ viele Menschenleben vernichtet werden, sagte Innenminister John Reed am Donnerstagmorgen. Mit einer groß angelegten Anti-Terror-Operation seien die Sprengstoffanschläge verhindert worden. Die geplanten Anschläge hätten eine „bedeutende Gefahr für Großbritannien und seine internationalen Partner“ dargestellt. Den Festnahmen seien mehrmonatige verdeckte Ermittlungen des Geheimdienstes und der Polizei vorangegangen, sagte der Polizeisprecher. Dass die Spezialeinheiten von Polizei und Geheimdienst in der Nacht zum Donnerstag zugriffen, bedeute nicht, dass die Bombenanschläge auch für diesen Zeitpunkt geplant gewesen seien, sagte ein Experte dem Sender BBC.

Kein Handgepäck mehr erlaubt

In Großbritannien wurde die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Auf allen Flughäfen Großbritanniens wurden die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verschärft. Zusätzliche Sicherheitskräfte wurden an den Airports eingesetzt. Die Fluggesellschaft British Airways (BA) teilte mit, auf sämtlichen in Großbritannien startenden Flügen dürfe keinerlei Handgepäck mehr mitgenommen werden. Auch elektrische oder batteriebetriebene Geräten einschließlich Mobiltelefonen und tragbaren Computern seien verboten. „Die britische Regierung hat verfügt, dass diese Regelung für alle Fluggesellschaften gilt, die Flughäfen in Großbritannien anfliegen“, erklärte BA.

Alle Schuhe werden durchleuchtet

Der Flughafenbetreiber BAA teilte mit, künftig würden alle Passagiere von Hand durchsucht. Sämtliche Schuhe und mitgeführten Gegenstände würden mit Röntgengeräten durchleuchtet. Es dürften keine Flüssigkeiten mehr an Bord mitgenommen werden. Bei Flügen in die USA werde es eine zusätzliche Sicherheitskontrolle am Flugsteig geben. Die irische Fluggesellschaft Ryanair riet Passagieren, sich auf erhebliche Verspätungen einzustellen.

Quelle : http://focus.msn.de/politik/ausland/grossb...1.html?DDI=3303

Geschrieben

Vermutlich könnt man dafür nen eigenen Thread aufmachen, aber ich packs mal hier unter "Diskussionswürdiges". Ich hab im neuen Spiegel den Bericht über die vereitelten Terroranschläge gelesen und auch wenn ich schon oft was drüber gelesen hab, macht einem der internationale Terror schon Angst.

Unter anderem wird eben beschrieben, dass die Attentäter, wie ja auch die vom 11.9. ganz normale Bürger sind, meist die Nachkommen von Einwanderern und erst kürzlich zum Islam konvertiert sind.

Und das krieg ich einfach nicht in meine Birne rein. Diese Leute leben hier (ich bezieh das mal auf ganz Europa, denn ich glaub in Deutschland geht's auch nimmer lang), nach Angaben wollen aber ein Drittel lieber unter der Sharia als in der großbritannischen Demokratie leben. Sie nennen Gorßbritannien sogar das "Land der Ungläubigen". Da fragt man sich doch, warum sie dann nicht in ein Land gehen, in dem die Sharia Gesetz ist und der Islam streng durchgezogen wird. Gut, ich schätze, dass sie wegen dem Wohlstand bleiben und weil es ihnen hier gut geht. Aber warum riskieren sie dann, diesen Wohlstand und ihre Freiheit zu gefährden, in dem sie solch sinnlosen Terror verbreiten, der ihnen ja eigentlich überhaupt nichts nutzt. Ging das Leben bisher nicht jedesmal trotzdem sofort wieder weiter? Natürlich ist man geschockt, aber das hindert ja niemanden daran, nicht doch in die USA zu fliegen oder sonstwas. Die glauben doch nicht wirklich, dass sie alle Ungläubigen ausrotten können..?

Ich blick einfach nicht, was diese Extremisten bezwecken wollen. Sie glauben vermutlich, dass sie dadurch den Islam vertreten, aber ich habe zumindest in der Schule und von Mitschülern den Islam anders kennengelernt. Und trotzdem hab ich mehr und mehr das Gefühl, dass die Religion zunehmend aggressiver wird. Wieso äußern sich denn offizielle Vertreter nichtmal und sagen, dass so ein Verhalten nichts mit einem guten Muslim zu tun hat oder bedauert Anschläge wie NY, London oder Madrid? Kriegt man das nur nicht mit oder stimmen die Offiziellen solchen Taten doch irgendwie zu?

Ich weiß nicht, das beschäftigt mich total, wie sowas zustande kommt. Ich find, dass Millionen von Menschen in Afrika z.B. nen Grund haben, jemanden in die Luft zu sprengen, aber doch nicht solche Leute mit anständigen Jobs, die ihre Religion frei in extra gebauten Moscheen ausleben dürfen etc.

Vielleicht denk ich auch nur so viel drüber nach, weil ich in genau 2 Wochen nach London flieg und man sich da wohl einfach Gedanken macht...aber ganz ehrlich, Gott wäre ein riesen :zensiert: wenn er wollte, dass sowas in seinem Namen gemacht wird. Jetzt denken sicher wieder viele an die Kreuzzüge, allerdings ist das Jahrhunderte her und während wir das überwunden haben, scheint der Islam noch lang nicht soweit zu sein :-/

Ich weiß nicht...

Geschrieben

Bahnhofs-Bomben

„Dimension der Anschläge von London“

Bei den Ermittlungen nach dem Fund zweier Kofferbomben in deutschen Bahnhöfen deutet immer mehr auf einen geplanten terroristischen Anschlag hin.

Hochrangige Sicherheitsexperten gingen mit großer Wahrscheinlichkeit von einer terroristischen Absicht aus, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ vorab. Erste Auswertungen der Videoaufnahmen an den Bahnsteigen hätten Hinweise auf einen Mann ergeben, der wohl zumindest einen der Koffer abgelegt habe. Die Polizei habe diesen Mann identifiziert, aber noch keine Erkenntnisse über seinen Hintergrund und seine Aktivitäten. Er sei auf freiem Fuß. Außerdem gebe es Hinweise, wonach ein zweiter Täter an den Vorbereitungen beteiligt gewesen sein könnte. Untersuchungen des Bundeskriminalamtes hätten ergeben, dass beide Bomben zündfähig gewesen seien.

„Wir sind besorgt“

„Ihre Sprengkraft wäre so groß gewesen, dass eine Explosion die Dimension des U-Bahn-Anschlags von London im Sommer 2005 erreicht hätte“, zitierte die Zeitung einen hohen Sicherheitsverantwortlichen. „Wir machen uns sehr ernste Gedanken über den Hintergrund des Anschlags. Wir sind besorgt.“ Die Tat stehe aber offenbar nicht im Zusammenhang mit dem Krieg im Libanon. Die Bundesanwaltschaft ermittelt seit dem Fund der beiden Kofferbomben Ende Juli in den Bahnhöfen von Dortmund und Koblenz gegen unbekannt wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.

Quelle : http://focus.msn.de/politik/deutschland/ba...5.html?DDI=3303

Geschrieben

Ich sag ja, das geht nimmer lang, bis es hier soweit ist.. :-/

Zum Kotzen, das...

Geschrieben (bearbeitet)

Zweiter Verdächtiger festgenommen

Auch der zweite mutmaßliche Bahn-Bombenleger ist festgenommen worden.

Der Mann sei im Libanon gefasst worden, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Der zuletzt in Köln wohnende 19-Jährige Jihad H. habe sich in Tripoli selbst der Polizei gestellt. Die deutschen Behörden bemühen sich um Auslieferung.

Der Mann ist dringend verdächtig, mit einem bereits festgenommenen 21-Jährigen aus Kiel für zwei misslungene Bombenattentate auf Regionalzüge in Dortmund und Koblenz verantwortlich zu sein. Ihm wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ebenso vorgeworfen wie vielfacher versuchter Mord und die versuchte Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion.

Quelle : http://focus.msn.de/politik/deutschland/ba...9.html?DDI=3303

Bearbeitet von Twister
Geschrieben

28. August 2006

FROMME HAMBURGER FAMILIE

Schulboykotteure auf der Flucht

Der Streit um den Schulboykott einer bibeltreuen Hamburger Familie verschärft sich. Geldstrafen, Knast, Drohung mit Sorgerechtsentzug - die Schulbehörde macht Druck. Die Eltern haben reagiert: Sonntag flüchteten André und Frauke R. mit ihren sechs Kindern per Wohnmobil.

Hamburg - Das Ehepaar André und Frauke R., das sich seit fünf Jahren gegen den Schulbesuch ihrer Kinder wehrt und sie zu Hause unterrichtet, hat sich mit unbekanntem Ziel aus Hamburg abgesetzt. Laut "Hamburger Morgenpost" soll die Familie mit einem Wohnmobil unterwegs in Richtung Österreich sein, wo Heimunterricht unter bestimmten Bedingungen erlaubt sei. Wie die Zeitung berichtete, beobachteten Nachbarn, wie das Paar am Sonntagmorgen ein Wohnmobil, das ihnen eine Nachbarsfamilie geliehen haben soll, mit Proviant und Kleidung beladen habe und mit den sechs Kindern losgefahren sei.

"Sie sind aus Hamburg weggefahren", bestätigte Armin Eckermann, Rechtsanwalt und Vorsitzender des Vereins "Schulunterricht zu Hause", am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Zu den weiteren Plänen der Familie wollte er nichts sagen. Der Verein aus Dreieich bei Frankfurt/Main unterstützt die bibeltreuen Schulverweigerer.

Die jahrelange Auseinandersetzung um die drei schulpflichtigen Töchter sowie den Sohn, der zum Beginn des neuen Schuljahres hätte eingeschult werden müssen, erreicht damit einen neuen Höhepunkt. Seit 2001, als André und Frauke R. ihre Töchter von einer christlichen Bekenntnisschule abmeldeten, wehren sie sich gegen den Besuch einer staatlich anerkannten Schule und unterrichten die Kinder zu Hause. Sie berufen sich auf die Bibel und darauf, ihre Kinder von schädlichen Einflüssen fernhalten zu wollen. Die Mädchen hätten Gewalt auf dem Schulhof erleben müssen, klagte der Vater. Außerdem seien sie in der Schule der Gesellschaft von Scheidungskindern ausgesetzt - "das wollen wir ihnen nicht zumuten."

Die Hamburger Schulbehörde versuchte, die Schulpflicht in mehreren Prozessen durchzusetzen. Die Eltern wurden unter anderem zu Bußgeldern und Geldstrafen verurteilt, zahlten aber nicht. Zuletzt ging es dann Schlag auf Schlag: Zunächst musste Vater André R. eine Woche Erzwingungshaft im Gefängnis verbringen und kam am letzten Donnerstagabend wieder frei. Direkt für Freitagmorgen hatte das Hamburger Landgericht eine Berufungsverhandlung angesetzt, in der sich die Eltern zunächst gegen einen Strafbefehl über 840 Euro (je 420 Euro für Vater und Mutter) wehren wollten; sie zogen die Berufung allerdings am Freitag zurück. Weil die Töchter trotz der Gefängnisstrafe auch letzte Woche nicht zur Schule kamen, beantragte die Schulbehörde noch am Freitagnachmittag beim Familiengericht den Entzug des Sorgerechtes.

Isoliert in der heilen Welt der frommen Eltern

"Unser Antrag auf Sorgerechtsentzug läuft", bestätigte Behördensprecher Alexander Luckow am Montag. Jetzt sei das Familiengericht am Zug. Er gehe davon aus, dass es in den nächsten Tagen eine Entscheidung geben werde. Sollte das Gericht einen Sorgerechtsentzug zur Durchsetzung der Schulpflicht anordnen, könne man den Beschluss notfalls auch im europäischen Ausland durchsetzen, sagte Luckow.

Gerichte hatten mehrfach festgestellt, dass das Verhalten der Eltern den Kindern - bei allem guten Willen - schade. Dabei geht es vor allem um den Schulbesuch, aber auch um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Denn die Familie lebt ganz unter sich. Ihr Reihenhaus verlassen Eltern und Kinder stets gemeinsam und fast nur sonntags zum Gottesdienst. Die "heile Welt" des Elternhauses isoliere die Kinder, befand Ende März das Oberverwaltungsgericht. Ihnen drohten schwerwiegende Nachteile, wenn sie nur in der "eng begrenzten Parallelgesellschaft" im Elternhaus lebten. Sie würden sich zu unmündigen Menschen entwickeln, die über die Gestaltung ihres weiteren Lebens nicht frei entscheiden könnten.

Im Streit um die Schulpflicht agiert das strenggläubige Ehepaar nicht allein, sondern erhält Hilfe durch "Schulunterricht zu Hause". Als Ziel beschreibt der Verein auf seiner Website die "Unterstützung und Durchsetzung von Schulbildung für Kinder im Elternhaus und in privaten Schulinitiative". Schulverweigerern bietet er rechtliche Hilfe an. Auch in einigen anderen Fällen, die bundesweit für Aufsehen sorgten, erhielten Eltern Beistand von Organisationen, die in Deutschland eine Abkehr von der Schulpflicht durchsetzen wollen - darunter der Schulboykott von Baptistenfamilien in Paderborn, die nach anhaltendem Tauziehen ihre Kinder teils in einer Freien Christlichen Schule in Heidelberg einschulten, teils in Österreich selbst unterrichten.

Am 6. September sollen die Hamburger Schulboykotteure im Rahmen eines Berichts über "Homeschooling" bei "Stern-TV" auftreten. Vertreten wird die Familie von Gabriele Eckermann, Rechtsanwältin und Mitbegründerin des Vereins "Schulunterricht zu Hause". Nach Angaben der "Hamburger Morgenpost" kommt das Geld für Prozesse, Medien- und Lobbyarbeit aus den USA von einer christlichen-fundamentalistischen Organisation, die im Internet dazu aufrufe, den deutschen Verein mit Spenden zu unterstützen. In den USA hat "Homeschooling" eine lange Tradition; dort werden ein bis zwei Millionen Schüler zu Hause unterrichtet.

jol/dpa

Quelle

Geschrieben

Das ist mal krass :O

Dass Eltern ihre Kinder schützen wollen ist ja verständlich, aber sowas ist für mich einfach nur noch krank. Die brauchen eher einen Psychater.

Geschrieben

Ich weiß nicht, ob das hier schonmal war, aber an mir ist das total vorbeigegangen...

Donnerstag, 31. August 2006

Massaker an Tsunami-Helfern

UN will Hilfe einstellen

Die Vereinten Nationen haben wegen eines Massakers an Tsunami-Helfern in Sri Lanka mit der Einstellung ihrer Hilfe für den Inselstaat gedroht. "Wir können in dieser Region nicht weiterarbeiten, wenn niemand für die Hinrichtung von 17 unserer Kollegen zur Verantwortung gezogen wird", sagte UN-Katastrophenhilfekoordinator Jan Egeland in der Nacht zum Donnerstag in New York. Die nordische Beobachtergruppe für Sri Lanka hatte am Mittwoch erklärt, das Massaker könne nur von den staatlichen Sicherheitskräften verübt worden sein.

Die 17 einheimischen Mitarbeiter der französischen Organisation "Aktion gegen den Hunger" waren Anfang August nach tagelangen Kämpfen zwischen Tamilen-Rebellen und Regierungstruppen in Mutur im Nordosten Sri Lankas tot in ihrem Büro gefunden worden. Die meisten wurden per Kopfschuss umgebracht. Es war das schwerste Massaker an Mitarbeitern internationaler Hilfsorganisationen seit dem Bombenanschlag auf das UN-Gelände in Bagdad 2003.

Die Beobachtergruppe wirft den srilankischen Behörden vor, diese hätten die Untersuchung des Vorfalls behindert. Die Regierung in Colombo bestreitet die Vorwürfe und hat die Beobachter beschuldigt, parteiisch zu sein. Trotz eines formell noch geltenden Waffenstillstands von 2002 liefern sich die Konfliktparteien in Sri Lanka seit Wochen heftige Kämpfe.

Wahnsinn :-( Da brauchen so viele Menschen Hilfe und ein paar Vollidioten versuchen das zu verhindern...

Und dann gibts noch was aus Amiland

Schwarzenegger macht auf Grün

Kalifornien hat sich als erster Bundesstaat der USA auf eine Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen verpflichtet. Damit geht der konservative Gouverneur Schwarzenegger in der Klimapolitik auf Distanz zu Washington.

Sacramento - Der republikanische Gouverneur Arnold Schwarzenegger erklärte, er habe mit dem demokratisch dominierten Parlament ein "historisches Abkommen" zum Kampf gegen die globale Erwärmung geschlossen. Ziel sei es, den Ausstoß an Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen bis 2020 um 25 Prozent zu senken. Erreicht werden soll dies über die Möglichkeit des Kaufs, Verkaufs und Handels mit Emissionsrechten.

Kalifornien könne so zum Vorreiter bei der Reduzierung der Treibhausgase werden, sagte Schwarzenegger. Bereits in der Vergangenheit hatte der gebürtige Österreicher Kalifornien zum "Vorreiter im Kampf gegen die globale Erwärmung" ernannt.

Mit diesem Schritt verabschiedet sich Kalifornien von der Politik von US-Präsident George W. Bush, der gesetzliche Beschränkungen ablehnt. Denn mit der Selbstverpflichtung schließt sich der bevölkerungsreichste Bundesstaat dem Kyoto-Protokoll aus dem Jahr 1997 an, das die Regierung in Washington bis heute nicht unterzeichnet hat.

Die brauchen immer ewig lang da drüben für alles. Ich möcht ja wetten, dass der Herr Schwarzenegger bis dahin schon längst wieder Ballerfilme dreht und sein Nachfolger das ganz schnell wieder unter den Tisch fallen lässt :-/

Andererseits kann man sagen, dass sich immerhin überhaupt mal was in die Richtung tut, auch wenns vielleicht schon zu spät ist und man muss auch sehen, dass das ein wichtiger Schritt ist (wäre), denn immerhin:

Die USA sind für 25 Prozent des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasen verantwortlich. Allein der Staat Kalifornien rangiert bei den Emissionen im weltweiten Vergleich an zwölfter Stelle.

Spiegel

Geschrieben

Mädchen auf Schulhof angeschossen

Ein Unbekannter hat auf eine Schülerin ein Attentat verübt. Auf dem Weg zur Schule wurde sie von einer Kugel getroffen. Von dem Täter fehlt jede Spur.

Duisburg - Ein Mädchen ist am Donnerstagabend auf einem Schulhof in Duisburg von einem Unbekannten durch einen Schuss in den Oberschenkel schwer verletzt worden. Die Neunjährige habe gerade nach dem Training mit anderen Kindern die Sporthalle verlassen, als sie plötzlich zusammenbrach. Die Übungsleiterin habe eine Fleischwunde am Oberschenkel des Kindes entdeckt und einen Notarzt gerufen. Die Kinder hatten nach Angaben der Polizei vom Freitag offenbar zwei Schüsse gehört.

Im Krankenhaus stellten die Ärzte ein Projektil im Oberschenkel fest. Dies könne aber erst am Vormittag herausoperiert werden, sagte Polizeisprecher Achim Blättermann. „Erst dann können wir auf die Waffe schließen, ein Luftgewehr scheidet aber von der Durchschlagskraft her aus.“ Bislang sei völlig unklar von wem und von welchem Standort die Schüsse abgegeben wurden. Vom Schützen fehlte zunächst jede Spur.

Es laufen wirklich viel zu viel gestörte Menschen auf dieser Welt rum :mecker:

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Nr. 2 der irakischen El Kaida gefasst

Ein hochrangiger Vertreter der radikal-moslemischen Organisation El Kaida im Irak ist offiziellen Angaben zufolge festgenommen worden.

Dies teilte der Nationale Sicherheitsberater des Landes, Mowaffak el Rubaie, am Sonntag in Bagdad mit. Die Nummer zwei der Gruppe, Hamed Dschuma Faris el Suaidi, sei vor einigen Tagen festgenommen worden, sagte Rubaie. Die El Kaida im Irak wurde im Juni von Abu Ajjub el Masri übernommen, nachdem der langjährige Anführer Abu Mussab el Sarkawi bei einem US-Luftangriff getötet worden war.

„Ernsthafter Schlag“ gegen El Kaida

Die El Kaida im Irak habe durch die Festnahme ihres Vize-Chefs einen ernsthaften Schlag erlitten, sagte Rubaie weiter. Der Sicherheitsberater machte keine Angaben, wo der Rebellen-Anführer gefasst wurde. Er sagte lediglich: „Er hat sich im Haus einer Familie versteckt, er wollte Frauen und Kinder als menschliche Schutzschilde missbrauchen, als unsere Sicherheitskräfte ihn fassen wollten.“ Den Angaben zufolge war El Suaidi auch unter dem Namen Abu Humam oder Abu Rana bekannt.

Verantwortlich für Anschlag auf Samarra

El Suaidi soll für den Anschlag auf die schiitische Moschee von Samarra im Februar verantwortlich sein. Das auch als „Goldene Moschee“ bekannte Gotteshaus gilt als eines der wichtigsten Heiligtümer der schiitischen Muslime. Nach dem Anschlag war die Gewalt zwischen Sunniten und Schiiten im Irak sprunghaft angestiegen.

Die irakische Regierung und die USA gehen davon aus, dass die Extremisten-Organisation mit ihren Anschlägen gezielt die Gewalt zwischen der schiitischen Bevölkerungsmehrheit und den Sunniten anstacheln und das Land in einen Bürgerkrieg treiben will. Zuletzt rief eine Gruppe mit Verbindungen zur El Kaida die Sunniten im Land dazu auf, gegen die Schiiten vorzugehen. Seit dem Sturz von Saddam Hussein dominieren Schiiten und Kurden die Regierung.

Quelle : http://focus.msn.de/politik/ausland/terror...5.html?DDI=3303

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  • 3 Wochen später...
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23 Tote, zehn Verletzte

Bei einer Testfahrt im Emsland ist ein Transrapid mit 200 Stundenkilometern auf einen Testwagen gerast. 23 Menschen starben nach Angaben des Einsatzleiters, zehn wurden verletzt. Es werde niemand mehr vermisst. Die Bergungsarbeiten wurden für abgeschlossen erklärt.

Die Schwebebahn raste am Freitag auf offener Strecke in das Hindernis. Nach FOCUS-Informationen ereignete sich das Unglück in der Nordkurve. Bei den Opfern handelt es sich nach Polizeiangaben um Angehörige von Transrapid-Mitarbeitern sowie um Mitarbeiter des Energiekonzerns RWE auf Betriebsausflug. Auf der Test- und Demonstrationsstrecke können Touristen mehrmals in der Woche mit den Hochtechnologie-Zügen fahren. Häufig besuchen auch Abordnungen aus am Kauf interessierten Ländern das Gelände im Emsland in Niedersachsen.

Schwierige Bergung

Die Bergung der Verletzten aus der auf Stelzen stehenden Bahn gestaltete sich schwierig. Der stark zerstörte Zug selbst stand noch auf den Schienen. Wrack- und Trümmerteile wurden bis zu 300 Meter weit geschleudert. Unter den etwa fünf Meter hohen Stelzen, auf denen der Zug fährt, lagen metergroße Trümmer. Ganze Teile der Zugverkleidung waren durch die Wucht des Aufpralls herausgerissen worden und in die Tiefe gestürzt. Retter eilten in Hubschraubern und mit Krankenwagen an den Unfallort nördlich des Bahnhofs Lathen. Von Feuerwehr-Drehleitern aus versuchten sie, die in den Waggons eingeschlossenen Menschen zu erreichen.

Transrapid-Betreiber: „Menschliches Versagen“

Der Betreiber führte den Unfall auf menschliches Versagen zurück. „Nach derzeitigem Kenntnisstand hat die Unfallursache keinen technischen Hintergrund“, sagte der Geschäftsführer von IABG, Rudolf Schwarz, bei München. „Wir sind tief betroffen über diesen Vorfall und werden schnellstmöglich die genauen Hintergründe klären“, erklärte Schwarz.

Tiefensee bricht Chinareise ab, Köhler trauert

Wegen des Unfalls brach Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee seine Chinareise ab, um an die Unglücksstelle zu fliegen, wie FOCUS vor Ort erfuhr. Die Reise Tiefensees hätte noch bis zum Sonntag angedauert. Thema war auch der Einsatz des Transrapids in China. Der Minister erfuhr von dem Unglück während des Gespräches mit dem chinesischen Eisenbahnminister Liuzhijun.

Bundespräsident Horst Köhler reagierte mit Bestürzung und Trauer auf das Transrapid-Unglück. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien und bei denen, die jetzt an der Unfallstelle im Rettungs- und Bergungseinsatz sind“, sagte der Bundespräsident.

Teststrecke zwischen Dörpen und Lathen

Die Transrapid Versuchsanlage Emsland (TVE) erstreckt sich mit ihrer Länge von 31,8 Kilometern zwischen den Gemeinden Dörpen und Lathen im niedersächsischen Emsland nahe der holländischen Grenze und gilt als derzeit größte Testanlage für Magnetschwebefahrzeuge in der Welt. Die höchste auf der Versuchsstrecke erreichte Geschwindigkeit betrug 450 Kilometer pro Stunde.

Die bisher einzige kommerzielle Strecke verbindet auf 30 Kilometern in Schanghai den Flughafen mit dem Finanzdistrikt. Im Herbst soll über den Bau einer Flughafenanbindung in München entschieden werden.

Der Transrapid wird von einem Konsortium aus Siemens und ThyssenKrupp gebaut. Ein Siemens-Sprecher sagte, zunächst müsse nun der Unfall geklärt werden, bevor Rückschlüsse gezogen werden könnten. „Die Klärung läuft natürlich.“ Von der ThyssenKrupp Technologies war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Quelle : http://focus.msn.de/panorama/welt/transrap...4.html?DDI=3303

Bearbeitet von Twister
Geschrieben

Das ist bei uns "um die Ecke" :-(

Die haben extra Leute der Meyer-Werft kommen lassen, die sich mit Extra-Schweißarbeiten auskennen...

Geschrieben

Leitstelle konnte Fahrzeug sehen

Bei der Suche nach der Ursache des schweren Transrapid-Unglücks im Emsland konzentriert sich die Staatsanwaltschaft auf die Abläufe in der Leitstelle.

Die beiden Mitarbeiter dort hätten sich persönlich überzeugen müssen, dass der Arbeitswagen die Strecke verlassen habe, sagte Staatsanwalt Alexander Retemeyer am Samstag in Lathen. Das sei vermutlich versäumt worden. So hatte die Magnetschwebebahn am Freitagmorgen grünes Licht für die Fahrt bekommen, obwohl sich der Werkstattwagen noch auf der Strecke befand. Bei dem Zusammenstoß waren 23 Menschen in den Tod gerissen worden, zehn überlebten verletzt.

„Wenig technische Sicherungen“

Der Parkplatz des Werkstattwagens sei in Sichtweite der Leitstelle, sagte Retemeyer. Die Mitarbeiter hätten nachschauen müssen, ob der Arbeitswagen tatsächlich dort abgestellt wurde. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück beschlagnahmte sämtliche Unterlagen in der Leitstelle. Die beiden Mitarbeiter wurden indes noch nicht vernommen.

Eine technische Kontrolle des Wartungsfahrzeugs gebe es ebenso wenig wie eine Kameraüberwachung an der Unfallstelle. „Wir müssen davon ausgehen, dass es relativ wenig technische Sicherungen auf der Strecke gibt“, sagte Retemeyer. Während der Transrapid in ein sensorbestücktes Kontrollsystem eingebunden ist, gibt es zu dem Wartungsfahrzeug nur eine Zugfunkverbindung.

Arbeiter retteten sich durch Sprung

Die beiden Männer, die auf dem Arbeitswagen wie jeden Morgen die Strecke reinigten, konnten sich nach FOCUS-Informationen im letzten Moment durch einen Sprung von dem Wagen retten, bevor die Magnetschwebebahn mit 170 Stundenkilometern aufprallte. Der Transrapid war um 9.51 Uhr zu seiner ersten Tour gestartet, obwohl der Reinigungszug noch nicht in den Versuchsbahnhof zurückgekehrt war. Normalerweise darf die Magnetschwebebahn erst starten, wenn die Reinigungscrew zurück ist. Der Zusammenprall ereignete sich um 9.53 Uhr.

Tiefensee lässt Sicherheitskonzept prüfen

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) kündigte beim Besuch des Unglücksorts eine eingehende Untersuchung der Unfall-Umstände an. „Wir müssen prüfen, ob das Sicherheitskonzept ausgereicht hat und ob es in allen Bereichen befolgt wurde“, sagte er. Tiefensee warnte zugleich, vor Abschluss des Untersuchungsberichts vorschnelle Schlüsse zur Zukunft der Transrapid-Technik zu ziehen.

Zwei Amerikaner getötet

Unter den Todesopfern des verheerenden Unglücks sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch zwei US-Bürger. Die meisten der 31 Insassen des Transrapids stammten aber aus Nordhorn und Papenburg und waren Besucher, die an einer Messfahrt teilgenommen hätten.

Seit dem frühen Samstagmorgen waren Bergungstrupps und Ermittler an der Teststrecke im Einsatz, um Spuren zu sichern. Der zerstörte Zug solle zunächst auf der Trasse stehen bleiben, sagte der Sprecher des Landkreises Emsland, Dieter Sturm. Ein technischer Sachverständiger werde Polizei und Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen unterstützen, sagte ein Polizeisprecher.

Alle Schwerverletzten seien inzwischen außer Lebensgefahr, sagte Sturm. Die Identifizierung der Toten werde aber noch andauern. Die Ermittler hätten inzwischen eine Liste mit allen Insassen der Magnetschwebebahn. Nun müssten die Namen den geborgenen Leichen zugeordnet werden.

Quelle : http://focus.msn.de/panorama/welt/transrap...3.html?DDI=3303

Geschrieben (bearbeitet)

Papst betet für Transrapid-Opfer

Papst Benedikt XVI. hat den Familien der Opfer des Transrapid-Unglücks sein Beileid ausgesprochen und den Rettungskräften gedankt.

In einem Telegramm an den Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode zeigte sich der Pontifex betroffen angesichts des „schrecklichen Unfalls“. Seine Gebete gälten den dabei getöteten Menschen. „Den Verletzten erbittet Seine Heiligkeit Zuversicht und baldige Genesung“, heißt es in dem vom vatikanischen Staatssekretär Kardinal Tarcisio Bertone unterzeichneten Telegramm. Den Helfern und Einsatzkräften erteilte der Papst „von Herzen den Apostolischen Segen“.

Menschen stumm vor Entsetzen

Im Emsland gedachten am Sonntag mehrere Hundert Menschen in Gottesdiensten der Opfer der Katastrophe. „Es gibt viele Zeichen der Verbundenheit und Nähe, dass keiner isoliert bleibt vor der Kälte des Todes und der Trauer“, sagte Pfarrer Gerhard Ortmann in seiner Andacht in Lathen. Ortmann hatte die Familien-Messe in der St. Antonius Kirche spontan zu einem Gedenkgottesdienst gemacht. Auch in einer evangelischen Kirche im Ort gedachten die Menschen der Toten. Bei dem Unglück am Freitagmorgen waren 23 Menschen in den Tod gerissen worden, zehn überlebten verletzt.

Zu den Andachten waren zahlreiche ältere Menschen gekommen, aber auch viele Eltern mit Kindern. „Wir versuchen den Unfall zu begreifen. Aber der Unfall macht uns sprachlos, macht uns stumm“, sagte Ortmann. Am kommenden Mittwoch ist noch ein zentraler Gedenkgottesdienst in Lathen geplant. Daran wollen auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) teilnehmen.

Quelle : http://focus.msn.de/panorama/welt/gedenken...1.html?DDI=3303

Bearbeitet von Twister
Geschrieben

Falsche Ansage in der Leitstelle

Fehlerhafte Anweisungen aus der Zug-Leitstelle haben nach ersten Erkenntnissen der Ermittler zur Transrapid-Katastrophe im Emsland mit 23 Toten geführt.

„Nach den Eintragungen im Fahrbuch ist der Unfall die konsequente und notwendige Folge“, sagte Staatsanwalt Alexander Retemeyer am Montag auf einer Pressekonferenz in Lathen. Seine Behörde ermittle wegen fahrlässiger Tötung gegen alle Verantwortlichen der Testfahrt am vergangenen Freitag.

Lange Ermittlungen angekündigt

Bislang gebe es keine konkreten Hinweise auf technische Ursachen des Unglücks. Ausgeschlossen werden könnten sie aber nicht. Die Ermittlungen würden noch sehr lange dauern, kündigte der Staatsanwalt an. Alleine der Gutachter werde wohl noch länger als diese Woche vor Ort sein. Es habe bereits erste Vernehmungen gegeben, über deren Inhalt aber vorerst nichts bekannt gegeben werde.

Zunächst müssten die Vernehmungen der anderen Zeugen ein Gesamtbild ergeben. Große Hoffnung setzten die Ermittler auf die Auswertung des Funkverkehrs auf der Transrapid-Teststrecke, mit der aber aus technischen Gründen noch nicht begonnen worden sei.

Stoiber hält an Münchner Strecke fest

Unterdessen sprachen sich Bayern und Politiker von CDU und CSU gegen einen Verzicht auf die geplante Transrapid-Trasse vom Münchner Bahnhof zum Flughafen aus. „Es wäre nicht richtig, wenn wegen des Unglücks auf der Teststrecke das gesamte Transrapid-Projekt in Frage gestellt würde“, sagte Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU). Er unterstütze den Kurs von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), die Gespräche über das Münchner Vorhaben im Oktober fortzusetzen.

Bei der Katastrophe waren 23 Menschen getötet und zehn zum Teil schwer verletzt worden, als der Transrapid-Zug in einen 60 Tonnen schweren Werkstattwagen raste. Sieben Verletzte würden noch in Krankenhäusern behandelt, sagte ein Polizeisprecher. Alle seien außer Lebensgefahr. Der Toten soll am Mittwoch in einer Trauerfeier in Lathen gedacht werden, an der auch Bundespräsident Horst Köhler teilnehmen wird.

Unglücksfahrt von Hand gesteuert

Bei der Unglücksfahrt habe es sich nach Angaben der Betreiberfirma um eine manuelle Fahrt gehandelt, sagte Staatsanwalt Retemeyer. Das bedeute, dass die Strecke abschnittsweise freigegeben und der Strom eingeschaltet werden müsse. Wer den Zug in Bewegung gesetzt habe, „wissen wir nicht“. Die Ermittler seien gerade erst dabei festzustellen, wer in der Leitstelle gewesen sei und wer auf welchem Platz gesessen habe. Bislang beschränkten sich die Erkenntnisse auf die Dienstpläne.

Im Fahrbuch der Leitstelle sei festgehalten, dass der Werkstattwagen an die Unglücksstelle beordert worden sei und danach dem Transrapid der Auftrag erteilt wurde, in diese Richtung zu fahren, sagte der Staatsanwalt. Ob die konkreten Abläufe den Eintragungen entsprächen, müssten die Ermittlungen ergeben. Große Erwartungen richteten sich hier auf den Funkverkehr, dessen Auswertung aber noch nicht begonnen habe. Da die Kassette einen altersschwachen Eindruck mache, werde alles daran gesetzt, die Daten zu sichern, bevor das Gerät kaputt gehe.

Videos werden ausgewertet

Auszuwerten seien auch noch Unterlagen, die in den zerstörten Fahrzeugen sichergestellt worden seien, sowie Videoaufzeichnungen aus dem Führerstand des Transrapid heraus. Ob der Zugführer den Werkstattwagen gesehen haben müsse, könne daher noch nicht gesagt werden. Aufschlüsse darüber erwarte man sich auch aus den Vernehmungen der Verletzten.

Stoiber sagte, nach bisherigen Erkenntnissen habe das Transrapid-Unglück sicher nichts mit der Technologie zu tun. Es sei richtig, nun mit einem Gutachten alle Sicherheitsaspekte aufzuarbeiten. Sein Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU) betonte, das Sicherheitssystem für die Münchner Strecke sei ein ganz anderes als das im Emsland. In Bayern sei ein integriertes System vorgesehen, das alle Fahrzeuge auf dem Transrapid-Gleis erfasse. „Wir werden dieses Konzept weiter vervollkommnen, soweit es nötig ist“, sagte Huber.

Unterstützung für das Vorhaben in Bayern kam von Unions-Vize-Fraktionschef Hans-Peter Friedrich: „Ich gehe davon aus, dass wir bei der geplanten Strecke in Bayern bei dem Zeitplan bleiben und bis zum Jahresende eine endgültige positive Entscheidung treffen werden“, sagte er.

Quelle : http://focus.msn.de/panorama/welt/transrap...7.html?DDI=3303

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