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Tolkiens bemitleidenswertester Charakter


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Geschrieben (bearbeitet)

Hab gestern wieder bisschen "The Silmarillion" gelesen "Of Beren and Luthien" und gleich im nächsten Kapitel "Of the fifth battle: Nirnaeth Arnoediad" steht im ersten Absatz als Luthien aus Mandos Hallen zurückkehrt nach Menegroth:

"Those that saw them were both glad and fearful; and Lúthien went to Menegroth and healed the winter of Thingol with the touch of her hand.

But Melian looked in her eyes and read the doom that was written there, and turned away; for she knew that a parting beyond the end of the world had come between them, and no grief of loss has been heavier than the grief of Melian the Maia in that hour."

Also hier steht, dass kein anderer Charakter mehr Leid über den Verlust eines Nächsten zu beklagen hat als Melian, da sie von ihrer Tochter Lúthien - dem schönsten jemals existierenden Wesen - bis ans Ende aller Zeit, selbst über die Grenzen der Welt hinaus getrennt sein wird.

Es gibt freilich noch andere Schicksalsschläge die jemanden bemitleidenswert machen, aber das ist schon schwer zu ertragen.

Grüßle

Bearbeitet von Cirdan
Geschrieben

Nach tolkien muss eigendlich ganz klar sein wer am bemitleidenswertensten ist:

nämlich sauron selbst. Tolkien beschreibt wie grausam es für jemanden sein muss den ring zu verlieren der ihn nur wenigeminuten besaß. wie schlimm muss es dann für sauron sein als seines schmiedes????? :heul:

Geschrieben

Da stellt sich für mich aber folgende Frage:

Kann man mit jemandem Mitleid haben, dem selbst das Gefühl von Mitleid völlig fremd ist?

  • 5 Jahre später...
Geschrieben

Komischerweise Maeglin: Er hat alles verraten was ihm lieb uund teuer whr und nichts als den tod bekommen...

aber er hatte ja auch ne schwere Kindheit :-O

  • 4 Monate später...
Geschrieben

 Für mich eindeutig Túrin und seine Familie. Mit nur acht Jahren verliert er scheinbar seinen Vater, nach und nach alle seine Bezugspersonen, und zuletzt zeugt er ein Kind mit seiner Schwester und begeht Selbstmord. Und auch Húrin hat ein qualvolles Schicksal: Gut die Hälfte seines Lebens verbringt er an die Thangorodrim gefesselt und von Morgoth gequält, und schließlich muss er erkennen, dass seine ganze Familie tot ist und begeht seinerseits Selbstmord.         :heul:                                                :heul:

 

Natürlich sind Beren und Lúthien sehr bemitleidenswert, aber wenigstens haben sie einander, während Túrin und Húrin schließlich gar nichts mehr haben.

Geschrieben

Du hast Recht Nolondil, was Familie und zwischenmenschliche Beziehungen angeht ist Turin wirklich bemitleidenswert.

Aber er hat immerhin noch den Ruhm, den er sich überall erwirbt. Er steigt sehr hoch auf, durch seine (Helden)Taten, und gewinnt die Gunst mancher großer Personen, die er dann aber auch wieder mit hinabzieht. Das macht ihn nicht nur bemitleidenswert, sondern tragisch.

 

Auf jeden Fall wird es mal wieder Zeit, 'Die Kinder Hurins' zu lesen. Danke fürs aufmerksam machen.

Geschrieben

Für Beren und Luthien Mitleid? Nein, auf jeden Fall nicht. Beren wird die unfassbare Gunst zuteil, nach dem Tode als Mensch noch ein Leben zu bekommen. Dass Luthien dafür ihr Schicksal der Eldar aufgeben muss, ist nicht für die beiden tragisch, sondern für die Eltern Thingol und Melian, die eindeutig bemitleidenswerter sind, da sie ihr einziges Kind verlieren und Thingol noch wegen des Nauglamirs ermordet wird.

 

Turin ist natürlich auch bemitleidenswert ebenso wie Hurin. Im Gegensatz zu Hurin bekommt Turin jedoch die Chance, sich an seinem Peiniger zu rächen. In der Dagor Dagorath tötet er Morgoth Bauglir.
Hurin ist da generell bemitleidenswerter, da er, obwohl er den Wortstreit mit Morgoth gewonnen hat, die Hälfte seines Lebens zusehen darf, wie Turins Taten immer böser werden. Turin selbst wurde natürlich von Morgoth verflucht und es ist fraglich, inwiefern er z.B. für den Untergang Nargothronds verantwortlich ist. Seine Taten sind imho aber nicht alle auf Morgoth zurückzuführen, er hätte mehr dagegen ankämpfen können.

Der bemitleidenswerteste Charakter ist niemand geringeres als Melkor/Morgoth Bauglir.
Denn was kann er dafür, wenn ihm sein sehnlichster Wunsch, selbst Leben zu schaffen, von seinem Schöpfer nicht gewährt wird? (Steht in der HoMe mehr dazu?)
Er musste für seine Taten, die alle durch seinen Wunsch motiviert sind, die wohl grausamsten Strafen ertragen:
Mehrere Zeitalter von seinen Geschwistern gefesselt, nach dem Krieg des Zorns in die zeitlose Leere verbannt, nur um in der Dagor Dagorath wiederkehren zu dürfen, um von einem ( ! ) der Atani erschlagen zu werden. 

Geschrieben

Der bemitleidenswerteste Charakter ist niemand geringeres als Melkor/Morgoth Bauglir.

 

 

Mitleid mit einem gefallenen Gott, das fällt mir ehrlich schwer. Er hätte ja im von Illuvater gesetzten Rahmen schaffen können, auch durchaus Leben. Selbst Aule hat sich darin versucht, und sich hinterher mit Eru 'geeinigt'.

Wenn ich so über ihn nachdenke, kommt  mir eher ein trotziges 'Kind' in den Sinn, der um jeden Preis nicht seinen Eltern gehorchen will.

Geschrieben

Eru hat es erst mal generell nicht erlaubt, was man ja bei Aule insofern sieht, als dass er seinen 7 Zwergen keine Seele geben konnte und sie nur von Aule gesteuert wurden, bis Eru ihnen Leben eingehaucht hat.
Es ist natürlich fraglich, warum und woher Melkor überhaupt diesen Wunsch hat. Eru hat ihn geschaffen, sodass es nahe liegt, dass seine Wesenszüge von seinem Schöpfer stammen. Aber hier wird es wohl ziemlich theophilosophisch und da man das auch auf die monotheistischen Glaubensrichtungen anwenden und Gott damit hinterfragen kann, belasse ich es besser dabei, zumal mir da eh das wissenschaftlich-akademische Wissen fehlt.
Theologen dürfen aber gerne einspringen. ;-)

Geschrieben

Ich bin zwar kein Theologe, aber ich kann deinen Standpunkt verstehen, seregthaur. Er ist wirklich bemitleidenswert wenn man sich seine Geschichte anguckt....


Aber für mich ist Maeglin weiterhin der bemitleidenswerteste von Tolkiens Charakteren

Geschrieben (bearbeitet)

Theologen dürfen aber gerne einspringen. ;-)

Das lass ich mir doch nicht zweimal sagen...

 

Der bemitleidenswerteste Charakter ist niemand geringeres als Melkor/Morgoth Bauglir.

Denn was kann er dafür, wenn ihm sein sehnlichster Wunsch, selbst Leben zu schaffen, von seinem Schöpfer nicht gewährt wird?

Melkor kann durchaus etwas dafür. Er missbraucht sein zweitschöpferisches Potenzial, weil er primärschöpferisch tätig sein will. Jetzt könnte man sagen:

 

Eru hat es erst mal generell nicht erlaubt, was man ja bei Aule insofern sieht, als dass er seinen 7 Zwergen keine Seele geben konnte und sie nur von Aule gesteuert wurden, bis Eru ihnen Leben eingehaucht hat.

Der springende Punkt ist: Melkor kann nicht primärschöpferisch tätig sein, ebenso wenig wie Aule. Beide sind Geschöpfe, selbst "nur" geschaffen von demjenigen, der alleiniger Schöpfer ist: Eru. Es geht hier nicht um ein Verbot, sondern um eine grundsätzliche Tatsache. Melkor erkennt diese Tatsache nicht an. Aule auch nicht. Es ist auch leicht nachvollziehbar, wieso. Tolkien sagt es in seinem Märchenaufsatz selbst: Jeder Zweitschöpfer, jeder, der irgendwie kreatives Potential in sich trägt, wünscht sich doch, seine fantastischen Schöpfungen könnten real werden. Dazu ist aber niemand in der Lage. Kein Vala, kein Maia, kein Elb, kein Mensch, auch kein moderner Mensch mit noch so viel technischem Knowhow. Aule erkennt das schließlich an; Melkor nicht.

 

Es ist natürlich fraglich, warum und woher Melkor überhaupt diesen Wunsch hat. Eru hat ihn geschaffen, sodass es nahe liegt, dass seine Wesenszüge von seinem Schöpfer stammen.

Das theologisch Spannende an Tolkiens Werk ist, dass er genau das behauptet. Schlicht gesagt meint Tolkien: Die Gottebenbildlichkeit des Menschen liegt gerade in seiner Fähigkeit, zweitschöpferisch tätig zu sein. In seiner Fantasie (nicht in technischer Veränderung der Primärwelt, sondern zweitschöpferisch in der imaginären Erschaffung völlig neuer Welten und Wesen) ist der Mensch Ebenbild des Schöpfers. Der Wunsch, schöpferisch tätig zu sein, liegt also tief in der Natur des Menschen verankert, und indem der Mensch fantastisch-kreativ tätig ist verwirklicht er seine edelste Aufgabe.

 

Die Ainulindale übersetzt diese Überzeugung in eine Erzählung. In den Ainur schlummert der Wunsch, schöpferisch tätig zu sein, ja, es ist schlechthin ihr Daseinsgrund! Eru lehrt sie, ihre Fähigkeiten zu nutzen, um schließlich in Harmonie eine Große Musik zu spielen. Dass daraus schließlich Arda entsteht zeigt die großartigen Möglichkeiten, die in dieser Fähigkeit liegen - immer rückgebunden an die Gemeinschaft der Ainur und an Eru als Initiator und Schöpfer. Am Beispiel Melkors macht Tolkien aber auch den möglichen Missbrauch deutlich.

 

Melkor ist der größte und mächtigste aller Ainur, und er hat Anteil an den Fähigkeiten aller seiner Geschwister. Damit ist er einer großen Gefahr ausgesetzt, der er schließlich auch verfällt: Der Gefahr zu glauben, er könne das Gesamtwerk überblicken, und dem daraus folgenden Schluss, er wäre in der Lage es zu optimieren - mit Gewalt. Er will besitzen, er will herrschen, er will kontrollieren. Diese Einstellung, die Melkor verkörpert, ist übrigens hochaktuell! Wir leben in einer durch und durch technisierten Gesellschaft, die allen Ernstes glaubt, durch technische Veränderung der Primärwelt mit Hilfe von z.B. Genmanipulation unsere Welt kontrollieren und verbessern oder gar das Leid oder den Tod besiegen zu können. Tolkien stand diesem technischen Machbarkeitswahn zutiefst skeptisch gegenüber. Er war sich der Grenzen menschlicher Machbarkeit immer bewusst. Sein Konzept der Zweitschöpfung trachtet nicht danach, gewaltsam in die Primärwelt einzugreifen. Es basiert auf der Einsicht, dass niemand je das Ganze überblicken kann, niemand je die Wahrheit in Reinform finden kann. Nur in einer grundsätzlichen Offenheit und Liebe gegenüber der Welt - gegenüber dem begrenzten Teil der Welt, den ich kenne und wähle - um ihrer selbst Willen ist es möglich, sie immer besser zu verstehen, ihre Möglichkeiten und Grenzen wahrzunehmen und zu akzeptieren und entsprechend ihrer Anlagen respektvoll zu nutzen. Über Tom Bombadil schrieb er in einem Brief:

„He is master in a peculiar way: he has no fear, and no desire of possessions or domination at all. He merely knows and understands about such things as concern him in his natural little realm. He hardly even judges, and as far as can be seen makes no effort to reform or remove even the Willow. ... he is ... a particular embodying of pure (real) natural science: the spirit that desires knowledge of other things, their history and nature, because they are ‘other’ and wholly independent of the enquiring mind, a spirit coeval with the rational mind, and entirely unconcerned with ‘doing’ anything with the knowledge: Zoology and Botany not Cattle-breeding or Agriculture. ... Also T[om] B[ombadil] exhibits another point … You must concentrate on some part, probably relatively small, of the World (Universe), whether to tell a tale, however long, or to learn anything however fundamental – and therefore much will from that ‘point of view’ be left out, distorted on the circumference, or seem a discordant oddity.“

Melkor ist das genaue Gegenteil dessen, was hier umrissen wird. Nirgendwo sonst wird so deutlich, worin sein Fehler besteht, worin sein Verrat besteht. Er missbraucht seine Fähigkeiten, um zu herrschen und zu kontrollieren, er erhebt sein eigenes begrenztes Verständnis des Gesamtwerks zur Norm, schließlich zieht er andere Ainur in seine monotone Melodie hinein und erstickt die Vielfalt der Fantasie - dadurch beschädigt er das Schöpfungswerk schwer anstatt es zu bereichern, seinetwegen entsteht schließlich überhaupt erst das Leid in der Welt. Welche Möglichkeiten hätte er gehabt, hätte er seine Fähigkeiten in Harmonie mit seinen Geschwistern eingesetzt, hätte er seinem Schöpfer Eru vertraut und sich an die Gemeinschaft der Ainur rückgebunden! Es wären sicher schönere Dinge daraus entstanden als Schnee, Regen, Wolken und die anderen Phänomene, die selbst seiner Zerstörungswut noch etwas Gutes abgewinnen.

Bearbeitet von Berenfox
  • 3 Monate später...
Geschrieben

Gollum. Er ist ja gut 500 Jahre alt gewesen,bevor er starb und von diesen 500 Jahren hat er doch bestimmt 300 bis 400 Jahre nur unterm Nebelgebirge gehockt,besessen vom Ring,ohne Freunde,Familie,in der Dunkelheit. Und dann auch noch die Zeit nachdem Bilbo den Ring an sich genommen hat.Für Gollum muss diese Zeit die Hölle gewesen sein. Und später auch noch die Folter in Barad-dur.

 

 

Armer Smeagol/Gollum.

Geschrieben

Eine sehr schwere Frage, es gibt bei Tolkien so viele Charaktere deren Leben reinste Tragödien sind...

 

Jeder, der viel Leid durch Morgoth oder Sauron erleiden musste ist m.E. mehr oder weniger bemitleidenswert d.h. verdient Mitleid  - und das sind ja sehr viele. Vor allem find ich diese bemitleidenswert, deren Unglück permanent währte oder die kein gutes Ende fanden. Warum soll ich z.B. die 4 Hobbits groß bemitleiden, die Retter Mittelerdes, die die Last des Ringes erdulden mussten aber letzenendes ihr Glück fanden?Warum soll ich für Galadriel Mitleid haben? Bewunderung und Ehrfurcht, aber Mitleid? Beren und Luthien hatten zwar eine Tragödie nach den nächsten überstanden, aber das Entscheidende ist doch, sie haben's überstanden. Luthien und Arwen haben freiwillig ihre Unsterblichkeit aufgegeben, dafür muss man sie aber nicht bemitleiden sondern bewundern.... viel trauriger ist da doch das Leid von Melian bzw. Elrond, die ihre Töchter nie wieder sehen werden.

 

Eindeutig Turin.
Einfach grausam was Tolkien mit ihm macht :-O :-O

 

Bin absolut derselben Meinung! :D

Die ganze Familie von Hurin - er selbst, Morwen, Turin und Nienor -  ist so sehr von Morgoth geplagt worden. Für mich ist die Frage schwer zu beantworten, wer genau die traurige Nr. 1 ist, aber die 4 gehören auf jeden Fall dazu, hab immer Pipi in den Augen wenn ich die Geschihte der Kinder Hurins lese... ansonsten sind noch Gollum, die 9 Nazgûl,...und unzählige weitere zu nennen.

 

Dass die beiden üblen Burschen nicht bemitleidensWERT sind sollte nicht einmal diskutiert werden, das gilt auch für Saruman, da er kein Opfer des Bösen, sondern sein Komplize war ab dem Moment, da er den Ring der Macht begehrte. Aber so sehr ich mich auch dagegen wehre, so tun mir auch die Bösen ein wenig Leid, da sie doch auch irgendwo bloß Opfer ihrer eigenen Boshaftigkeit waren... macht das Sinn? Man sollte vllt keinen Mitleid haben mit dem, der selbst das Gefühl des Mitleids nicht kennt; aber wegen dieser Unkenntnis kann man sie ja auch bemitleiden???  Das wären quasi 2 verschiedene Arten von Mitleid - das mitfühlende und das verachtende... meine Mitleidstheorie! Aber ich hab eh fast permanent nasse Augen wenn ich Tolkien lese, so tat mir sogar Saruman leid, als ich erstmals die Szene von seinem Tode las... und neulich war ich bei Thorin Eichenschilds letzten Worten total ergriffen :heul: - der Arme war auch nur ein Opfer, von seinem Scheißgold... usw. usf.

 

Geschrieben

Warum soll ich z.B. die 4 Hobbits groß bemitleiden, die Retter Mittelerdes, die die Last des Ringes erdulden mussten aber letzenendes ihr Glück fanden?

 

Da würde ich Dir nur in drei Fällen Recht geben (Sam, Merry, Pippin). Bei Frodo sieht es, meiner Meinung nach, etwas anders aus. Ich habe durchaus Mitleid mit ihm. Er hat eine große Aufgabe bewältigt, die ihn aber körperlich und seelisch versehrt zurückgelassen hat. Belohnt wurde er mit Ruhm und Ehre. Aber seinen Platz in Mittelerde hat er verloren. Er findet sich nicht mehr zurück, und kann auch die Gesellschaft seiner Landsleute kaum mehr ertragen. Eine tragische Situation: er hat alles für die Rettung der Welt gegeben, kann aber erst wieder genesen, wenn er die Welt verläßt. Für Frodo kann ich durchaus Mitleid empfinden.

Geschrieben

Für mich ist der bemitleidenswerteste Charakter definitv Turín Turambar. Mag zwar sein, das auch Gollum oder Grima bemitleidenswert sind, aber ich als einer, der sich sehr in Figuren einfühlen kann, fühlte ich mich als Turín am schlimmsten. Die eine Schwester tot, mit der anderen unwissentlich ein Verhältniss. Verantwortlich für den Untergang von Nargothrond und belegt mit einem Fluch, vom Vater getrennt.

 

Ich könnte ein solches Schicksal nicht ertragen und bemitleide Turín zutiefst und achte ihn für sein Durchhaltevermögen.

  • 7 Jahre später...
Geschrieben

Für mich ist der bemitleidenswerteste Charakter eindeutig Gollum.

Der wurde aus Gier nach dem Ring zum Mörder am eigenen Vetter und lebte dann jahrhundertelang in düsteren Höhlen, ernährte sich von rohem Fisch...Gollum opferte dem Ring sein ganzes Leben, führte nur noch eine Randexistenz im Schatten, das war sein Preis für den Besitz des Ringes, dass er verrückt wurde und im Dunkeln lebte. 

Und als der Ring von Bilbo genommen wurde, verbrachte Gollum viele Jahre damit, nach dem Ring zu suchen, und am Ende vom Herrn der Ringe bringt ihm die Gier nach dem Ring den Tod. 

Bemitleidenswerter geht es echt nicht mehr....dieser Gollum hatte nie ein richtiges Leben, sein kurzes Leben endete, als er seinen Vetter tötete um sich den Ring nehmen zu können. Nachdem er von seiner Großmutter verstoßen wurde, umgab ihn nur noch Einsamkeit, eine Einsamkeit die sicherlich auch der eine Ring nicht ausfüllen konnte, so dass Gollum zu einem wahnsinnigen Wrack wurde. 

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn du das Sil gelesen hast wirst du das vielleicht anders sehen, nehme ich an.

Bearbeitet von Elenriel
Geschrieben

Warum?

Ich habe es gelesen und Gollum ist trotzdem der Charakter, der mir am ehesten leid tut. 

Den Figuren im Silmarillion passieren vielleicht dramatischere Dinge, aber sie sind mir persönlich nie so zu Herzen gegangen. Das ist halt mal wieder Geschmackssache.

Nichtsdestotrotz unterstütze ich natürlich dein Anliegen @GaladrielOfLorien dazu zu bringen, dass sie sich selbst überzeugt. ;-)

Geschrieben

Ich wollte sie darauf hinweisen und keine konkreten Namen nennen. Mir sind sie nach einer Zeit, vorallem beim 2. Lesen zu Herzen gegangen aber ich musste mich reinfinden (oder suchen oder wie sagt man?!)

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb Elenriel:

Wenn du das Sil gelesen hast wirst du das vielleicht anders sehen, nehme ich an.

Da bin ich mal echt gespannt, hab mir heute das Sil in der Bücherei ausgeliehen. 

Kann mir gar nicht vorstellen, was noch schlimmer sein könnte als Gollums geistiger und körperlicher Verfall infolge des Ringes und seine Einsamkeit in düsteren Höhlen. 

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Ich finde Maedhros und Maglor von den Söhnen Feanors auch ziemlich bemitleidenswert, da sie eigentlich nicht grausam waren sondern nur durch den Eid, den sie im Eifer des Zorns schworen, zu all ihren schrecklichen Taten gezwungen wurden. Sie mussten alle ihre Brüder sterben sehen und Maedhros war auch mit Turgon dem Sohn Fingolfins befreundet, der im Stich gelassen wurde und er wurde von Melkor grausam gefoltert. Sie erwiesen auch Elrond und Elros erbarmen und zogen sie auf, bis sie wegen dem Eid zum letzten Mal versuchten die Silmarilli an sich zu bringen, wobei Maedhros starb. Maglor wurde von da an nie mehr gesehen, man erzählte sich jedoch dass er in Trauer durch die Wildnis wandelt. 

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