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Saurons Auge auf Barad-Dur


Gast Radagast der Braune

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Das könnte sein Geist sein, nicht unbedingt seine Gestalt.

Zum Nurnen-meer: Hier ein Eintrag dazu in der Ardapedia.

Geschrieben

Sein Geist? Könnte sein. Ist dieGestalt im Return of the King die gleiche wie beim Untergang Númenors?

Geschrieben

Kann man nicht genau sagen; Maiar sind ja nicht an eine Gestalt gebunden. Es könnte sein, aber genauso gut auch nicht. Fest steht, dass es beides Mal keine körperliche Gestalt war und das Auge im Dunklen Turm vielleicht eben nur eine Metapher für Saurons unablässige Wachsamkeit.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich hab mir das Auge beim Lesen immer als so´n Diener wie den Mund vorgestellt. Wär das nich auch ne These? :ka:

Als Nutzzeug sozusagen.

Bearbeitet von Glaurung
Geschrieben

Nein, wenn dann ist das schon Sauron selbst. Außer dem Hexerkönig hat er keine mächtigeren Diener mehr. Da muss er schon selbst Hand anlegen.

Geschrieben (bearbeitet)

Thx. Aber der Mund wird schon auch recht mächtig sein. Ich meine: er hat immerhin die Hexerei unter Sauron studiert und ist auch ein Hexenmeister und "Kommandant des Turms von Barad-dûr".

Bearbeitet von Glaurung
Geschrieben

Ja, natürlich, aber dem Hexerkönig, "dem Speer der Verzweiflung in Saurons Hand" kommt er nicht gleich.

Geschrieben

Sein Geist? Könnte sein. Ist dieGestalt im Return of the King die gleiche wie beim Untergang Númenors?

In RotK konnte Sauron doch gar keine richtige Gestalt mehr annehmen. Ergo war es nicht die selbe Gestalt wie auf Numenor.

Geschrieben

Selbstverständlich konnte er noch Gestalt annehmen. Tolkien schreibt lediglich, dass es ihm nach dem Untergang Númenors nie mehr gelang, eine für das Auge der Elben und Menschen angenehme Gestalt anzunehmen, so wie er das im Zweiten Zeitalter in Eregion und in Númenor getan hatte, um durch seine Erscheinung seine Opfer zu verführen.

Und Gollum erwähnt im Gespräch mit den Hobbits, als die Sprache auf den Dunklen Herrscher kommt (und den er offensichtlich während seiner Folterung in Barad-Dur kennengelernt hat), dass dieser nur vier Finger an seiner Hand habe.

Die Idee mit dem dämlichen Auge dort oben auf der Turmspitze mag ja ein dramaturgisch geschickter Einfall PJs gewesen sein. Mit der Realität der Bücher hat sie nichts zu tun.

Geschrieben

Sorry du hast natürlich Recht! Da merkt man mal wieder, dass ich die Bücher schon lange nicht mehr gelesen habe.

Entschuldigung meinerseits für diese Fehlinformation. :anbet:

  • 4 Monate später...
Geschrieben

Hm also ich hab das alles metaphorisch betrachtet. Das Auge, das alles sieht war für mich mehr eine Kombination aus Palantiri, tierischen Helfern ähnlich wie Saruman sie in Diensten hatte, Kombinationsgabe wie beim Schach, und vielleicht noch ein Magie Faktor mit dem er sich aus Wissensquellen die wir nicht kennen bedienen konnte. Als echtes Auge über Barad-dur habe ich es mir auf jeden Fall nicht vorgestellt.

Bei der Gestalt Saurons, hab ich mir auch immer gedacht, dass Sauron als Individuum im Ringkrieg keine hatte. Ich hab immer gedacht das Sauron, Gestalt in Form seiner Armeen, Kriegsmaschinerie, Bedrohung und Schlagkraft annimmt. Dahingehend hätte ich auch Gollums Aussage mit den 4 Fingern gedeutet, eine Faust mit 4 Fingen kann einen auch k.o. hauen.

Irgendwie ist das mit der Gestalt ein elementarer Faktor für mich. Wenn Sauron mit Ring geschlagen werden kann, was Elendil und Gil-Galad ja, wenn auch zu einem hohen Preis, gelungen ist, und wenn Sauron genauso stark werden kann ohne Ring, und auch Gestalt annehmen kann um das ganze Land mit Dunkelheit zu überziehen, wofür ist das Ring dann von Nöten??

Das war nur meine persönliche Interpretation als ich das Buch gelesen habe. Was allerdings schon einige Sommer her ist.

Gast Radagast der Braune
Geschrieben

Ja, genau so habe ich es mir auch vorgestellt.

Ich dachte, dass diese Macht, Sauron, aber eine Art Focuspunkt, ein Zentrum hat.

Diese Dunkelheit, die ( im Buch ) zeitweise um Barad-Dur geballt ist, so dass

man den Turm nicht sehen kann, und die Flamme, die Sam aus einem hohen Fenster herausschlagen sieht,

bei deren Anblick Frodo "wie vom Tode getroffen zu Tode " stürzt.

Das ist denke ich, das einzig wirklich materielle, das Sauron in seinem jetzigen Zustand

von sich selbst bemerkbar macht.

Geschrieben

@Finwe: Was für eine Aussage Gollums meinst du denn? Ist schon eine Weile her, dass ich den HdR gelesen habe, aber das kommt mir nun doch völlig fremd vor :kratz:

Geschrieben (bearbeitet)

@ Eldanor

"Yes, He has only four on the Black Hand, but they are enough," said Gollum shuddering."

Wie gesagt könnte für mich auch metaphorisch gemeint sein.

Bearbeitet von Finwe
Geschrieben

Jetzt, wo du es zitierst, kommt mir das auch bekannt vor. Ich werde wohl nochmal nachsehn.

Geschrieben

Leute, wir drehen uns im Kreis. Dieses Zitat wurde schon mindestens einmal in diesem Thread gepostet (und viele andere auch), also bitte vorher nachlesen. ;-)

@ Finwe: Wie meinst du das "metaphorisch"? Ich finde wenn Gollum sogar darauf eingeht, dass Sauron ja wegen Isildur ein Finger fehlt, zeugt dass davon dass er höchstwahrscheinlich nicht in Bildern redet. (Für einen Hobbit wäre das ja auch recht "untypisch", ausgenommen einmal Bilbo und andere "Dichter")

Geschrieben

@ Alatariel

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sauron Gollum mit eigenen Händen geschlagen oder gefoltert hat. So niedere Tätigkeiten würde er doch eher von Untergebenen machen lassen. Es ist vielleicht nicht gerade typisch aber ich halte es dennoch für möglich, schließlich bekommt Gollum ja auch einen Einblick in Saurons militärische Stärke und solche Macht kann einen schon mal eine bildliche Sprache benutzen lassen um das Ausmaß deutlich werden zulassen.

Wie ich schon in meinem letzten post gesagt habe, ist das mit der physischen Präsenz der springende Punkt in meinen Augen. Saurons Gestalt wird im ganzen Buch nicht wirklich beschrieben, er braucht den Ring nicht um die Welt zu erobern, er braucht ihn nicht für seine Gestalt, er braucht ihn eigentlich gar nicht, er hätte sich die Suche sparen können und sich gleich auf den Angriff von Mittelerde konzentrieren können.

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Doch! Sauron braucht seinen Ring, um die Welt zu erobern. Naja, nicht wirklich. Er würde es auch ohne die Macht des Ringes schaffen, solange keiner den Ring gegen ihn verwendet. Das ist der Hauptgrund, warum Sauron den Ring für sich haben will.

Ich glaube auch nicht, dass Sauron Gollum persönlich physisch gefoltert hat. Eher psychisch. Das kann er glaube ich ganz gut. Die Sache mit den vier Fingern würde ich so erklären, dass er mit dem Verlust des Ringes und der Gestalt auch die Möglichkeit verlor, seinen "Ringfinger" wieder zu bekommen. Denn die Gestaltbildung der Ainur ist nicht ganz frei. Sauron verlor schon vorher seine schöne Gestalt in Númenor.

Gast TúrinTurambar
Geschrieben

Also als ich zum ersten Mal HdR gelesen habe (das war eine alte Übersetzung aus der Bücherei) habe ich Sauron immer als eine gestaltlose Macht verstanden. Auch in der neuen Übersetzung von Wolfgang Krege ging es mir nicht anders: Es gibt einige Hinweise darauf, dass Sauron mehr eine flüchtige Macht ist als eine feste Gestalt. Der erste dieser Hinweise ist im Gespräch von Gandalf und Frodo im Kapitel "Der Schatten der Vergangenheit" zu finden, denn dort sagt Gandalf:

"Wann war das, als ich zuerst daran (an das Verbleiben des Ringes) dachte? Lass mich nachdenken - das war in dem Jahr, als der Weiße Rat die dunkle Macht aus dem Düsterwald vertrieb, kurz vor der Schlacht der fünf Heere, als Bilbo den Ring fand."

Gandalf redet bei der Vertreibung Saurons aus Dol Guldur eindeutig von einer "dunklen Macht", erwähnt jedoch nicht, dass Sauron als Person geflohen sei. Es gibt noch einige weitere Zeilen, einige davon ebenfalls in "Schatten der Vergangenheit", die darauf hindeuten, dass Sauron zur Zeit des Ringkrieges keinerlei Gestalt hat.

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

"Wann war das, als ich zuerst daran (an das Verbleiben des Ringes) dachte? Lass mich nachdenken - das war in dem Jahr, als der Weiße Rat die dunkle Macht aus dem Düsterwald vertrieb, kurz vor der Schlacht der fünf Heere, als Bilbo den Ring fand."

Gandalf redet bei der Vertreibung Saurons aus Dol Guldur eindeutig von einer "dunklen Macht", erwähnt jedoch nicht, dass Sauron als Person geflohen sei.

Dunkle Macht ist eine häufige Bezeichnung Saurons und sagt nichts über eine mögliche Gestaltlosigkeit aus, auch ein Körper kann eine dunkle Macht ausstrahlen. Melkor wird im ersten Zeitalter auch "die dunkle Macht im Norden" genannt, obwohl er einen Körper hat.

Umschreibungen wie dunkle Macht, die schwarze Hand, das Auge von Barad-dur etc. sind metaphorisch und als Beweis für sein Aussehen nicht geeignet.

Vielmehr sagt doch Tolkien selbst in Brief Nr. 246, dass Sauron zur Zeit des Ringkrieges eine körperliche Gestalt hatte. Viele andere Textstellen, die hier im Thread alle schon genannt wurden, beweißen es ebenfalls.

  • 4 Monate später...
Geschrieben

auch die Ringgeister haben ja keinen eigentlichen Körper, treten aber in körperlicher Gestalt auf. So etwas könnte ich mir gut auch bei Sauron vorstellen, dass er eigentlich als Geistwesen (mit 4 Fingern!) existiert, seine Geist-Gestalt aber in eine für ihn entsprechende Kleidung hüllt.

Das Auge habe ich im Buch auch immer metaphorisch verstanden, die Erklärung war hinterher für mich der Palatir, den er mit seiner Macht so lenken kann, dass er überall hinsieht. Damit ist er natürlich nicht "all-sehend", was für mich auch erklärt, dass er Frodo 1-2 mal übersehen hat.

Die oben genannte Theorie, dass Sauron den Ring eigentlich gar nicht braucht, sehe ich absolut nicht. Er weiß, dass er ohne den Ring vernichtet werden kann, weil es auf Mittelerde noch andere gibt, die ihm zumindest ebenbürtig sind (m.M. nach sind das z.B. Tom Bombadil, Glorfindel, Galadriel und Gandalf natürlich - zu diesem Punkt würde ich gerne Eure Meinungen hören). Natürlich ist Sauron ein Maia, von seiner damaligen Macht als Maia hat er allerdings viel auf den Ring übergehen lassen. Da er diesen nicht hat, kann er aus meiner Sicht auch zwangsläufig nicht mehr seine ursprüngliche Maia-Macht zur Verfügung haben und trachtet daher unbedingt nach dem Ring. Mit dem Ring kann er ziemlich sicher sein, dass nur ein Eingreifen der Valar oder von Eru ihn bezwingen könnte.

Geschrieben

auch die Ringgeister haben ja keinen eigentlichen Körper, treten aber in körperlicher Gestalt auf. So etwas könnte ich mir gut auch bei Sauron vorstellen, dass er eigentlich als Geistwesen (mit 4 Fingern!) existiert, seine Geist-Gestalt aber in eine für ihn entsprechende Kleidung hüllt.

Nein, Sauron hat sich genau wie Melkor auch an die Inkarnation gewöhnt. Aus der Gewohnheit entsteht Abhängigkeit von der Inkarnation, die er braucht, um als Tyrann zu herrschen. Ohne Inkarnation findet er sich nicht mehr zurecht. Nur mit Körper kann er Herrschen, seine Untertanen tyrannisieren, Befehlen und eben all das tun, was er gerne tut. ;-)

Er weiß, dass er ohne den Ring vernichtet werden kann, weil es auf Mittelerde noch andere gibt, die ihm zumindest ebenbürtig sind (m.M. nach sind das z.B. Tom Bombadil, Glorfindel, Galadriel und Gandalf natürlich - zu diesem Punkt würde ich gerne Eure Meinungen hören).

Ich würde nicht sagen, dass sie Sauron an Macht ebenbürtig sind. Sie sind mächtig, ohne Frage, und könnten ihm eine Weile widerstehen, ihn aber ohne Ring zu besiegen oder zu übertreffen, liegt nicht in ihrer Macht.

Was Tom Bombadil angeht, spekuliert zumindest Glorfindel im Kapitel "Elrons Rat" über seine Fähigkeit, Sauron standzuhalten.

"Könnte Bombadil alleine dieser Macht widerstehen? Ich denke nein."

Nur wenige Zeilen später steht folgendes:

"Was ihm ( Sauron ) an Macht noch entgegenwirkt, liegt bei uns in Imladris, bei Cirdan an den Anfurten oder in Lorien. Doch haben sie oder haben wir hier die Kraft, dem Feinde zu widerstehen, wenn Sauron zum letzten Kampf antritt, nachdem alle anderen niedergeworfen sind?"

Elronds Antwort darauf ist recht eindeutig: "Die Kraft habe ich nicht...(...)...noch haben sie die anderen."

Und Gandalf selbst sagt im Kapitel "Der Weiße Reiter":

"Ich bin Gandalf, Gandalf der Weiße, aber noch ist der Schwarze mächtiger."

Natürlich ist Sauron ein Maia, von seiner damaligen Macht als Maia hat er allerdings viel auf den Ring übergehen lassen. Da er diesen nicht hat, kann er aus meiner Sicht auch zwangsläufig nicht mehr seine ursprüngliche Maia-Macht zur Verfügung haben und trachtet daher unbedingt nach dem Ring. Mit dem Ring kann er ziemlich sicher sein, dass nur ein Eingreifen der Valar oder von Eru ihn bezwingen könnte.

Die volle Macht besitzt er nicht mehr, das denke ich auch, aber auch ohne Ring ist niemand sonst in Mittelerde ihm an Macht ebenbürtig und wäre Frodo gescheitert und der Ring nicht vernichtet worden, sondern z.B im Meer versunken, wäre Sauron wohl als Sieger aus dem Ringkrieg hervorgegangen, auch ohne den Ring.

Ein wichtiger Grund für sein Streben nach dem Ring war ja, dass ihm dann die 3 Ringe der Elben offenbart werden würden. Gandalf formuliert im Kapitel "Der Schatten der Vergangenheit", Saurons Ziele ziemlich genau.

"Wenn er ihn wiedergewinnt, gebietet er wieder über sie alle, wo immer sie sich befinden, auch über die Drei, und alles, was mit ihrer Hilfe geschaffen wurde, wird ihm bloßgelegt. Dann wird er stärker sein denn je."

Was Sauron vor allem fürchtete, was mit dem Ring geschehen könnte, war, dass ihn ein anderer für sich beansprucht. Denn dann gäbe es welche, die ihm ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen wären.

Hierzu schreibt Tolkien etwas in Brief Nummer 246: "In seiner unmittelbaren Gegenwart aber hätte niemand, bis auf einige wenige von gleichem Rang, hoffen können, ihm den Ring vorzuenthalten. Von den *Sterblichen* keiner, auch nicht Aragorn."

Weiter heißt es:

"Von den anderen, wäre nur von Gandalf vielleicht zu erwarten gewesen, daß er ihn bemeistern könnte."

Aber selbst bei Gandalf ( im Besitz des Ringes ) wirft Tolkien ein: "Der Ausgang wäre knapp gewesen."

Tolkien schreibt aber auch:

"In Galadriels Spiegel scheint es, dass Galadriel auch sich selbst für fähig hielt, den Ring zu gebrauchen und an die Stelle des dunklen Herrschers zu treten. Wenn dem so ist, dann gilt dies auch für die anderen Hüter der Drei, besonders für Elrond."

Tolkien selbst lässt dies aber offen, indem er schreibt:

"Zu den wichtigsten Täuschungen des Ringes gehört es, die Köpfe mit Vorstellungen einer überlegenen Macht zu erfüllen."

Von daher bleibt es fraglich, inweiweit Galadriel sich an dieser Stelle auch selbst kurz überschätzt haben könnte. ;-) Aber falls der Ring sie getäuscht hatte, so war sie letztlich dennoch stark genug, die Versuchung zurückzuweißen.

Geschrieben

Nein, Sauron hat sich genau wie Melkor auch an die Inkarnation gewöhnt. Aus der Gewohnheit entsteht Abhängigkeit von der Inkarnation, die er braucht, um als Tyrann zu herrschen. Ohne Inkarnation findet er sich nicht mehr zurecht. Nur mit Körper kann er Herrschen, seine Untertanen tyrannisieren, Befehlen und eben all das tun, was er gerne tut. ;-)

Gibt es dazu irgendwelche Stellen, die das belegen ;-) ?

Er weiß, dass er ohne den Ring vernichtet werden kann, weil es auf Mittelerde noch andere gibt, die ihm zumindest ebenbürtig sind (m.M. nach sind das z.B. Tom Bombadil, Glorfindel, Galadriel und Gandalf natürlich - zu diesem Punkt würde ich gerne Eure Meinungen hören).

Ich würde nicht sagen, dass sie Sauron an Macht ebenbürtig sind. Sie sind mächtig, ohne Frage, und könnten ihm eine Weile widerstehen, ihn aber ohne Ring zu besiegen oder zu übertreffen, liegt nicht in ihrer Macht.

Was Tom Bombadil angeht, spekuliert zumindest Glorfindel im Kapitel "Elrons Rat" über seine Fähigkeit, Sauron standzuhalten.

"Könnte Bombadil alleine dieser Macht widerstehen? Ich denke nein."

Nur wenige Zeilen später steht folgendes:

"Was ihm ( Sauron ) an Macht noch entgegenwirkt, liegt bei uns in Imladris, bei Cirdan an den Anfurten oder in Lorien. Doch haben sie oder haben wir hier die Kraft, dem Feinde zu widerstehen, wenn Sauron zum letzten Kampf antritt, nachdem alle anderen niedergeworfen sind?"

Elronds Antwort darauf ist recht eindeutig: "Die Kraft habe ich nicht...(...)...noch haben sie die anderen."

Und Gandalf selbst sagt im Kapitel "Der Weiße Reiter":

"Ich bin Gandalf, Gandalf der Weiße, aber noch ist der Schwarze mächtiger."

Meine Frage war eigentlich auf ein 1:1-Duell bezogen, nicht darauf, dass beide Parteien noch ihre entsprechenden Armeen im Hintergrund haben. Und die Aussage "aber noch ist der Schwarze mächtiger." zeigt doch, dass Gandalf sich vorstellen kann, dass er mächtiger als der Schwarze werden könnte, oder ? Interessant fände ich hier auch die Frage, wie der Ringkrieg ausgegangen wäre, wenn die Armee der freien Völker größer bzw. stärker gewesen wäre, als die von Sauron ?

Natürlich ist Sauron ein Maia, von seiner damaligen Macht als Maia hat er allerdings viel auf den Ring übergehen lassen. Da er diesen nicht hat, kann er aus meiner Sicht auch zwangsläufig nicht mehr seine ursprüngliche Maia-Macht zur Verfügung haben und trachtet daher unbedingt nach dem Ring. Mit dem Ring kann er ziemlich sicher sein, dass nur ein Eingreifen der Valar oder von Eru ihn bezwingen könnte.

Die volle Macht besitzt er nicht mehr, das denke ich auch, aber auch ohne Ring ist niemand sonst in Mittelerde ihm an Macht ebenbürtig und wäre Frodo gescheitert und der Ring nicht vernichtet worden, sondern z.B im Meer versunken, wäre Sauron wohl als Sieger aus dem Ringkrieg hervorgegangen, auch ohne den Ring.

Ich denke auch, dass er aus dem Ringkrieg als Sieger hervorgegangen wäre, alleine, weil seine Armee um ein vielfaches größer war. Wenn man sich jedoch alleine die Personen nimmt, würde mich da interessieren, ob nicht Tom Bombadil, Glorfindel, Galadriel oder Gandalf ihm ebenbürtig gewesen wären. Immerhin haben Galadriel und Gandalf Ringe der Macht, und Sauron aktuell nicht.

Ein wichtiger Grund für sein Streben nach dem Ring war ja, dass ihm dann die 3 Ringe der Elben offenbart werden würden. Gandalf formuliert im Kapitel "Der Schatten der Vergangenheit", Saurons Ziele ziemlich genau.

"Wenn er ihn wiedergewinnt, gebietet er wieder über sie alle, wo immer sie sich befinden, auch über die Drei, und alles, was mit ihrer Hilfe geschaffen wurde, wird ihm bloßgelegt. Dann wird er stärker sein denn je."

Was Sauron vor allem fürchtete, was mit dem Ring geschehen könnte, war, dass ihn ein anderer für sich beansprucht. Denn dann gäbe es welche, die ihm ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen wären.

Hierzu schreibt Tolkien etwas in Brief Nummer 246: "In seiner unmittelbaren Gegenwart aber hätte niemand, bis auf einige wenige von gleichem Rang, hoffen können, ihm den Ring vorzuenthalten. Von den *Sterblichen* keiner, auch nicht Aragorn."

Weiter heißt es:

"Von den anderen, wäre nur von Gandalf vielleicht zu erwarten gewesen, daß er ihn bemeistern könnte."

Aber selbst bei Gandalf ( im Besitz des Ringes ) wirft Tolkien ein: "Der Ausgang wäre knapp gewesen."

Tolkien schreibt aber auch:

"In Galadriels Spiegel scheint es, dass Galadriel auch sich selbst für fähig hielt, den Ring zu gebrauchen und an die Stelle des dunklen Herrschers zu treten. Wenn dem so ist, dann gilt dies auch für die anderen Hüter der Drei, besonders für Elrond."

Tolkien selbst lässt dies aber offen, indem er schreibt:

"Zu den wichtigsten Täuschungen des Ringes gehört es, die Köpfe mit Vorstellungen einer überlegenen Macht zu erfüllen."

Von daher bleibt es fraglich, inweiweit Galadriel sich an dieser Stelle auch selbst kurz überschätzt haben könnte. ;-) Aber falls der Ring sie getäuscht hatte, so war sie letztlich dennoch stark genug, die Versuchung zurückzuweißen.

Ich denke, dass sofern Galadriel, Gandalf oder Elrond versucht hätten, den Ring zu bemeistern, das Ergebnis auf die Aussage von Galadriel zu Frodo hinauslaufen würde: "... Anstelle des Dunklen Herrschers willst Du eine Königin einsetzen. Und ich werde nicht dunkel sein, sondern schön und entsetzlich... Alle werden mich lieben und verzweifeln!"

Geschrieben

Nein, Sauron hat sich genau wie Melkor auch an die Inkarnation gewöhnt. Aus der Gewohnheit entsteht Abhängigkeit von der Inkarnation, die er braucht, um als Tyrann zu herrschen. Ohne Inkarnation findet er sich nicht mehr zurecht. Nur mit Körper kann er Herrschen, seine Untertanen tyrannisieren, Befehlen und eben all das tun, was er gerne tut. ;-)

Gibt es dazu irgendwelche Stellen, die das belegen ;-) ?

Ja. Ich würde dir empfehlen, den Thread "Die Valar" zumindest auf den letzten 3 Seiten durchzulesen, dort wurde teilweiße genau darüber gesprochen.

Auf Seite 6 hat Rübezahl einen Link angegeben, in dem das auch alles nachzulesen ist. Es handelt sich allerdings um eine englische Seite, der mit der Vinyar Tengwar eine Quelle zur Verfügung steht, die wir hier in Deutschland nicht haben.

Ich werde den Link von Rübezahl hier auch mal reinstellen, damit man auch gleich in diesem Thread nachschauen kann.

Einige der wichtigsten Stellen daraus:

Melkor alone of the Great [Valar] became at last bound to a bodily form. (...)

So it was also with even some of his greatest servants, as in these later days we see: they became wedded to the forms of their evil deeds, and if these bodies were taken from them or destroyed, they were nullified, until they had rebuilt a semblance of their former habitations, with which they could continue the evil courses in which they had become fixed.

(Ósanwe-kenta, Vinyar Tengwar, Vol. 39)

Einige Zitate stammen auch aus der HoME Band 10 Morgoth's Ring (Myths Transformed ):

When that body was destroyed he was weak and utterly 'houseless', and for that time at a loss and 'unanchored' as it were. We read that he was then thrust out into the Void.“

Diese Stelle betrifft zwar Melkor, aber sie kann auch auf Sauron angewandt werden, der ebenso an seinen Körper gebunden wurde, und dem, mit der Zerstörung seines Körpers, ein ähnliches Schicksal wie Melkor zuteil wurde. Sauron konnte sich mithilfe seines Ringes, der eine Art "Anker" darstellte, einen neuen Körper schaffen und von Melkor wird vermutet, dass er sich einen neuen Körper schaffen könnte, indem er seine in Mittelerde gebundene Macht zurückholt. ( "The whole of 'Middle-Earth' was Morgoth's Ring" aus HoME X, Myths Transformed)

Meine Frage war eigentlich auf ein 1:1-Duell bezogen, nicht darauf, dass beide Parteien noch ihre entsprechenden Armeen im Hintergrund haben.

Meine Antwort bezog sich ebenfalls darauf. ;-)

Da es aber aus den HdR Textstellen wohl nicht eindeutig hervorgeht, muss wohl mein Zitat aus dem Brief Nummer 246 herhalten, da dort von Tolkien eindeutig gesagt wurde:

"In seiner unmittelbaren Gegenwart aber hätte niemand, bis auf einige wenige von gleichem Rang, hoffen können, ihm den Ring vorzuenthalten. Von den *Sterblichen* keiner, auch nicht Aragorn."

Hier ist folgende Situation von Tolkien angenommen: Einer der von dir genannten ( Galadriel usw. )würde den Ring tragen und damit 1:1 gegen Sauron kämpfen ( "In seiner unmittelbaren Gegenwart..." ). Dennoch, selbst indem er den Ring gegen Sauron verwendet ( der selbst logischerweiße keinen hat ), hätte niemand, bis auf... ( Siehe Zitat ;-) )

Meine anderen Zitate an dieser Stelle, beantworten deine Frage doch eigentlich auch. Wenn Gandalf den Ring trägt, hätte er eine Chance gegen Sauron, bei den anderen ( Galadriel, Elrond ) ist es fraglich.

Ohne den Ring, hätte wohl selbst Gandalf keine Chance und die Chancen der anderen stehen dementsprechend noch schlechter. Über Bombadil kann man natürlich wenig sagen, ich weiß nicht, inwieweit Tolkien ihn in eine solche Überlegung überhaupt mit einbezogen hat. Wir haben hier nur Glorfindels Aussage aus "Elronds Rat".

Auch schreibt Tolkien über die Möglichkeit, dass Galadriel oder Elrond den Ring an sich nähmen:

"In jedem Fall wären Elrond oder Galadriel auf die selbe Weiße verfahren wie Sauron: Sie hätten sich ein Reich mit großen und absolut gehorsamen Generälen, Heeren und Kriegsmaschinen aufgebaut, bis sie sich Sauron zum Kampf stellen und ihn mit Gewalt vernichten könnten. Eine Konfrontation mit Sauron alleine, ohne Hilfe und Auge in Auge, wurde nicht erwogen."

Und die Aussage "aber noch ist der Schwarze mächtiger." zeigt doch, dass Gandalf sich vorstellen kann, dass er mächtiger als der Schwarze werden könnte, oder ?

Er würde evtl. mächtiger werden, wenn er beispielsweiße den Ring an sich nähme, oder aber wenn der Ring vernichtet ist, und ich denke genau darauf spielt Gandalf hier an: Noch ist der Schwarze mächtiger, denn noch ist der Ring nicht vernichtet.

Interessant fände ich hier auch die Frage, wie der Ringkrieg ausgegangen wäre, wenn die Armee der freien Völker größer bzw. stärker gewesen wäre, als die von Sauron ?

Eine solche Situation, in der die Armee des Guten die des Bösen übertrumpfen konnte, hatten wir ja schon zweimal in der Geschichte Ardas: Der Krieg des Zorns und das letzte Bündnis. In beiden wurden die "Bösen" niedergeworfen, da sie eine Übermacht gegen sich hatten. Im Ringkrieg jedoch war eine solche Situation nicht vorhanden, da Mordor immer stärker wurde, während die Macht der Elben schwand und auch Gondor immer schwächer wurde.

würde mich da interessieren, ob nicht Tom Bombadil, Glorfindel, Galadriel oder Gandalf ihm ebenbürtig gewesen wären. Immerhin haben Galadriel und Gandalf Ringe der Macht, und Sauron aktuell nicht.

Siehe Oben.

Ich denke, dass sofern Galadriel, Gandalf oder Elrond versucht hätten, den Ring zu bemeistern, das Ergebnis auf die Aussage von Galadriel zu Frodo hinauslaufen würde: "... Anstelle des Dunklen Herrschers willst Du eine Königin einsetzen. Und ich werde nicht dunkel sein, sondern schön und entsetzlich... Alle werden mich lieben und verzweifeln!"

Da kann ich dir zustimmen. Eine ähnliche Aussage steht auch in Brief.246: "Aber der Ring und all seine Werke hätten fortgedauert. Er ( Sauron ) wäre am Ende der Herr geblieben."

Ein anderer Dunkler Herrscher wäre dann gekommen, was auch Gandalf in "Der Schatten der Vergangenheit" andeutet: "Versuche mich nicht! Denn ich will nicht selbst so werden wie der Dunkle Herrscher."

Und Tolkien schreibt weiter: "Gandalf als Ringherr wäre viel schlimmer gewesen als Sauron. (...) Während also Sauron das Böse vervielfachte, ließ er das Gute davon klar unterscheidbar. Gandalf hätte das Gute verabscheuenswert und böse erscheinen lassen."

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