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[I.2] The Fellowship of the Ring, Book I, Chap. 2


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Moin Moin allerseits,

im Rahmen der Diskussionsrunde "Gemeinsam Tolkien lesen" soll in diesem Thread diskutiert werden:

The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring

The Shadow of the Past

(Carroux: Der Schatten der Vergangenheit, Krege: Der Schatten der Vergangenheit)

Allgemeine Informationen zu der Diskussionsrunde "Gemeinsam Tolkien lesen" sind an dieser Stelle verfügbar: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=3995. Dort findet sich auch eine Übersicht, wann welche Diskussionen gestartet werden. Vor einer Teilnahme bitten wir, sich dort über das Prozedere kundig zu machen.

Fragen, Anmerkungen und sonstige Off-Topic-Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads übereinstimmen, sollen in den folgenden Thread gepostet werden: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=3981

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es in dieser Diskussion um das Buch "The Lord of the Rings" (bzw. die deutschen Übersetzungen) geht und nicht um irgendeine Verfilmung des Buches. Vergleiche zu Verfilmungen dürfen zwar gemacht werden, jedoch sollte bedacht werden, dass die Filme nicht primäre Diskussionsgrundlage sein sollen.

Neue Diskussionsteilnehmer sind jederzeit willkommen!

Viel Spaß bei der Diskussion :-)

Geschrieben (bearbeitet)

um nochmal auf die diskussion zurückzukommen, warum ausgerechnet ein hobbit ringträger wird:

In Kapitel 2 (weiße Carroux-Ausgabe S. 84) fragt Frodo Gandalf, warum er erwählt wurde. Dieser antwortet:

"...Du kannst gewiß sein, daß es nicht wegen irgendwelcher Vorzüge war, die andere nicht besitzen:nicht Macht oder Weisheit jedenfalls..."

Macht und Weisheit sind ja Eigenschaften, die ehr zu Elben/Menschen/Zauberern passen, Gandalf bzw. Tolkien sagt hier also quasi, das die dafür absolut ungeeignet wären. Es muß also was anderes sein. Ob das allerdings etwas ist, was nur Hobbits haben (das paßt auch dann mit den ausführlichen Beschreibungen des Hobbitlebens zusammen) oder ob nur speziell Frodo diese wichtige Eigenschaft hat, bleibt unklar. Allerdings muß dann ja zumindestens Sam eine ähnliche Eigenschaft haben, wenn man mal den Schluß betrachtet.

und Gandalf sagt, Frodo sei erwählt worden...gibt es also sowas wie einen Gott der gegen Sauron antritt, mit Frodo als Werkzeug?

Bearbeitet von kamaaina
Geschrieben

Na, wenn Gandalf so gut bescheid weiß, weiß er vielleicht auch um die Valar. Irgendwer hat ihn ja durchaus nach ME geschickt, ich halte es durchaus für Möglich, dass er dabei an die Valar denkt.

Eine Bitte: "Weißheit" ist der Grad an weisser Farbe. Weisheit ist das Substantiv zu weise. Bitte nicht Weißheit schreiben, das liest sich sonst wie ein rassistischer Text ;-) Ist mir halt ein Dorn im Auge.

Geschrieben

ups, Schreibfehler korrigiert :schaem: hatte wohl noch Saruman im Hinterkopf

das mit den Valar klingt zwar logisch, aber wenn sie schon die Macht hätten, Bilbo und dann Frodo den Ring zuzuschanzen, dann hätten sie ihn doch gleich selber vernichten können. Und wenn man sich anschaut, was für ein Kampf es für Bilbo war, den Ring aufzugeben, hätten die Valar aber ziemlich auf Risiko gesetzt.

Geschrieben

Gandalf vermutet ja auch nur. Er ist ein Spurenleser. Er versucht herauszubekommen, was abläuft, und zieht dann so seine Schlüsse. Er hat ja lange überhaupt nicht gewusst, dass Bilbos Ring der Eine ist, und er musste viele und aufwendige Nachforschungen anstellen, um das festzustellen. Und er hat es ja fast zu spät festgestellt.

Gandalf "glaubt" einfach nur, dass es kein Zufall war, dass Bilbo den Ring gefunden hat, und dass Bilbo ihn Frodo vermacht hat. Gandalf spricht auch deutlich von zwei Mächten - die, die im Ring liegt, und eine andere (die er nicht genauer benennt). Diese Mächte hat er in ihrer Wirksamkeit beobachtet - mehr nicht.

Gandalf scheint grundsätzlich daran zu glauben, dass die Welt von einem Schicksal gelenkt wird. Aber dieses Schicksal ist nicht entschieden - denn auch Sauron hat ja jede Menge Glück (der Ring ist von Smeagol gefunden worden).

Dass Tolkien sagen will, dass da ein Drahtzieher irgendwo sitzt, der sich ein Spielchen ausgedacht hat, das er nun ablaufen lässt: glaube ich überhaupt nicht. Es sind einfach zwei Mächte in der Welt, und beide haben Kraft. Und als Gandalf auftaucht, hat die negative Macht sehr viel mehr Kraft. Darum, so denke ich, ist Gandalf dazu da, die positiven Kräfte zu stärken: damit sie den negariven Kräften Paroli bieten können.

Sowohl Bilbo als auch Frodo tragen, laut Einschätzung von Gandalf, diese positiven Kräfte tendenziell in sich. Sie müssen nur geweckt werden. Und Gandalf bemüht sich eifrig, sie zu wecken.

Und auch Aragorn wird erst mit der Zeit (innerlich) stark. Es ist ein Ringen darum, wer am Ende stärkere seelische Kraft besitzt - und der Ausgang ist nicht klar.

Geschrieben

Na, wenn Gandalf so gut bescheid weiß, weiß er vielleicht auch um die Valar. Irgendwer hat ihn ja durchaus nach ME geschickt, ich halte es durchaus für Möglich, dass er dabei an die Valar denkt.
Ich würde schon sagen, daß Gandalf um die Valar weiß, da er als Maia zu ihnen gehört und AFAIK von Manwe persönlich nach Mittelerde entsandt wurde. Irgendwo im HdR steht, daß sein Leben in Valinor für Gandalf/Olórin längst Vergangenheit ist, aber die Valar wird er deswegen doch nicht vergessen haben, oder?

das mit den Valar klingt zwar logisch, aber wenn sie schon die Macht hätten, Bilbo und dann Frodo den Ring zuzuschanzen, dann hätten sie ihn doch gleich selber vernichten können.
Ob die "gute Macht", die in Mittelerde wirkt, von den Valar kommt, da bin ich mir nicht so sicher, da die Valar sich nicht mehr in die Belange der Welt, sprich Mittelerde, einmischen und sich aus allem raushalten. Ansonsten hätten sie das "Sauron-und Ring-Problem" viel früher auf ihre Art irgendwie lösen können.
Geschrieben

Ich dachte immer die Sache mit dem erwählen wäre von dem Ring ausgegangen. Er will doch zu Sauron und vielleicht hat er sich als Boten kleine schwache Wesen ausgesucht. Da sind Hobbits eben Ideal.

Gast ThorBrownlock
Geschrieben (bearbeitet)

das mit den Valar klingt zwar logisch, aber wenn sie schon die Macht hätten, Bilbo und dann Frodo den Ring zuzuschanzen, dann hätten sie ihn doch gleich selber vernichten können. Und wenn man sich anschaut, was für ein Kampf es für Bilbo war, den Ring aufzugeben, hätten die Valar aber ziemlich auf Risiko gesetzt.

Ich erinnere mich, daß wir die Diskussion um die Valar, ihre Vorausicht und mögliches Tun schon in einem anderen Thread hatten. ;-)

Ich habe zuerst nämlich auch geglaubt, sie müssten nur schnipp mit den Händen machen und alles wird gut.

Doch das was ich im Silmarillion und dem Buch der Verschollenen Geschichten über sie gelesen habe,

hat mich eines Besseren belehrt. Das mal dazu.

Es wirken sicherlich gute Mächte in Mittelerde, doch das sind nicht unmittelbar die Valar.

Diese guten Mächte haben meiner Ansicht nach u.a. die Namen Gandalf, Elrond und Galadriel.

Bearbeitet von ThorBrownlock
Geschrieben
Ich dachte immer die Sache mit dem erwählen wäre von dem Ring ausgegangen. Er will doch zu Sauron und vielleicht hat er sich als Boten kleine schwache Wesen ausgesucht. Da sind Hobbits eben Ideal.
KA ob das im Buch auch Erwähnung findet, aber ich erinnere mich klar und deutlich an die Einleitung zu FotR im Film, wo gesagt wird, dass etwas passierte, mit dem der Ring nicht gerechnet hatte - er wurde von einem Hobbit gefunden. Ich hab mein Buch momentan leider nicht hier :mecker: daher kann ich das nicht nachlesen.
Geschrieben

um nochmal auf die diskussion zurückzukommen, warum ausgerechnet ein hobbit ringträger wird:

In Kapitel 2 (weiße Carroux-Ausgabe S. 84) fragt Frodo Gandalf, warum er erwählt wurde. Dieser antwortet:

"...Du kannst gewiß sein, daß es nicht wegen irgendwelcher Vorzüge war, die andere nicht besitzen:nicht Macht oder Weisheit jedenfalls..."

Macht und Weisheit sind ja Eigenschaften, die ehr zu Elben/Menschen/Zauberern passen, Gandalf bzw. Tolkien sagt hier also quasi, das die dafür absolut ungeeignet wären. Es muß also was anderes sein.

Einer der für mich 'ringförmigsten', rundesten, fantastischsten Schachzüge Tolkiens im ganzen Herrn der Ringe überhaupt!

Frodo wird nicht nur auserwählt, um damit dem üblichen Roman-Klischee gerecht zu werden, dass auch der Schwache etwas bewirken kann, und man sich z. B. mit ihm gut identifizieren kann, es einfach Freude macht, mitzuerleben, wie eine solch kleine, unwichtige Figur zum Hauptträger der ganzen Geschichte und Retter der Welt wird - sondern es KANN nur eine 'kleine, schwache' Figur zum Ringträger erwählt werden, weil jeder, der stärker wäre und auch nur ein wenig mehr Macht besäße, den Ring wie z. B. Boromir zwangsläufig missbrauchen würde.

Wenn Tolkien diese Wendung wirklich von vorn herein geplant hat, schiene mir das wirklich einer der seltenen Anlässe, wo das Wort 'genial' ausnahmsweise mal nicht zu hochgegriffen wäre.

Dass Tolkien sagen will, dass da ein Drahtzieher irgendwo sitzt, der sich ein Spielchen ausgedacht hat, das er nun ablaufen lässt: glaube ich überhaupt nicht. Es sind einfach zwei Mächte in der Welt, und beide haben Kraft. Und als Gandalf auftaucht, hat die negative Macht sehr viel mehr Kraft. Darum, so denke ich, ist Gandalf dazu da, die positiven Kräfte zu stärken: damit sie den negariven Kräften Paroli bieten können.

Sowohl Bilbo als auch Frodo tragen, laut Einschätzung von Gandalf, diese positiven Kräfte tendenziell in sich. Sie müssen nur geweckt werden. Und Gandalf bemüht sich eifrig, sie zu wecken.

Und auch Aragorn wird erst mit der Zeit (innerlich) stark. Es ist ein Ringen darum, wer am Ende stärkere seelische Kraft besitzt - und der Ausgang ist nicht klar.

Das sehe ich ganz genau so. Ein direkter 'Drahtzieher' würde eher plump wirken und die ganze, fantastische Konstruktion Tolkiens wie ein Kartenhaus zusammenfallen lassen.

Der ganze Roman muss in aller Ruhe klarmachen, die ganze Handlung begründen, warum Frodo auserwählt wurde, eine einfache Begründung wie "Dich haben die Valar dazu bestimmt" machte das zunichte.

Geschrieben (bearbeitet)

Hi

Gandalf scheint grundsätzlich daran zu glauben, dass die Welt von einem Schicksal gelenkt wird. Aber dieses Schicksal ist nicht entschieden - denn auch Sauron hat ja jede Menge Glück (der Ring ist von Smeagol gefunden worden).

Was ist daran Glück? Im HdR heißt es doch relativ deutlich, daß der Ring zu seinem Herrn zurückkehren wollte, dies aber nicht könne, da ausgerechnet Smeagol in gefunden hat.

So strengt sich der Ring an, um ausgerechnet von Bilbo - wieder einem Hobbit bzw. hobbitähnlichem Geschöpf gefunden zu werden?

Betrachte ich nicht wirklich als Glück.

Das hätte ich gern näher erklärt!?

- sondern es KANN nur eine 'kleine, schwache' Figur zum Ringträger erwählt werden, weil jeder, der stärker wäre und auch nur ein wenig mehr Macht besäße, den Ring wie z. B. Boromir zwangsläufig missbrauchen würde.

Das Grundaussage ist ja auch, daß ein stärkerer Charakter auch die Aufmerksamkeit Saurons auf sich ziehen würde.

Im Gegensatz zu jemandem, dessen Volk vom "Bösen" noch nicht einmal bemerkt wurde, bzw. ihm überhaupt bekannt ist.

Ich denke somit, das "Genial" können wir stehen lassen.

Allerdings will mir nicht in den Kopf, warum Gandalf sich in Bilbos Anwesenheit weigert den Ring anzufassen, während er ihn in diesem Kapitel in die Hand nimmt, um ihn zu betrachten, bevor er ihn ins Feuer wirft.

Müßte er nicht eigentlich sofort die Macht des Ringes spüren und das Interesse von Sauron und Saruman so wecken, daß es auch lesbar (also für Gandalf spürbar) sein müßte?

Grüße

Morfaroth

Bearbeitet von Morfaroth
Geschrieben

Das Grundaussage ist ja auch, daß ein stärkerer Charakter auch die Aufmerksamkeit Saurons auf sich ziehen würde.

Im Gegensatz zu jemandem, dessen Volk vom "Bösen" noch nicht einmal bemerkt wurde, bzw. ihm überhaupt bekannt ist.

Das kommt noch hinzu, genau.

Ich denke somit, das "Genial" können wir stehen lassen.

Da sind wir ja schon zwei! :-O

Geschrieben (bearbeitet)

ZITAT(Wando @ )

Gandalf scheint grundsätzlich daran zu glauben, dass die Welt von einem Schicksal gelenkt wird. Aber dieses Schicksal ist nicht entschieden - denn auch Sauron hat ja jede Menge Glück (der Ring ist von Smeagol gefunden worden).

----------------------------------------------------------

Was ist daran Glück? Im HdR heißt es doch relativ deutlich, daß der Ring zu seinem Herrn zurückkehren wollte, dies aber nicht könne, da ausgerechnet Smeagol in gefunden hat.

Nicht ganz. Dass Smeagol den Ring gefunden hat, war ein Pluspunkt für die negative Macht. Dass er sich damit dann aber in die Berghöhlen verkroch, war ein Pluspunkt für die andere Seite. So ähnlich drückt sich Gandalf auch aus.

So strengt sich der Ring an, um ausgerechnet von Bilbo - wieder einem Hobbit bzw. hobbitähnlichem Geschöpf gefunden zu werden?

Betrachte ich nicht wirklich als Glück.

Das hätte ich gern näher erklärt!?

Die beiden miteinander ringenden Krüfte haben abwechselnd "Glück". Wobei ich "Glück" hier bei Tolkien nicht als Zufallsprodukt ansehe, sondern als Ergebnis von innerer Stärke. Innerlich mitringen tun ja auch die "starken" Elben. Aber stark sind eben beide Seiten. Und als der Ring im Wirtshaus von Bree von Frodos Finger rutscht, hat wieder die negative Seite gepunktet. Damit hat sich der Ring verraten. Übrigens interessanterweise genau in einer Sekunde, wo Frodo "menschlich schwächelt".

Allerdings will mir nicht in den Kopf, warum Gandalf sich in Bilbos Anwesenheit weigert den Ring anzufassen

Wo genau tut er das?

Bearbeitet von Wando
Geschrieben

Hi

Wo genau tut er das?

In der grünen Ausgabe auf Seite 52, ziemlich in der Mitte :-O (klingt das jetzt überheblich? *lol*)

Dort steht:

"ist das die Möglichkeit", rief Bilbo. "[.....]

"Nein, gib den Ring nicht mir," erwiderte Gandalf....usw.usw.

Jaha. Das steht da :-O

Nur so als kleine Information am Rande, da häufiger Querverweise auf die Briefe und bestimmte Passagen in der HoME gebracht werden, wo ich dieses oder jenes nachlesen könne/müsse.

Ich habe den HdR und den Hobbit bisher gelesen. Aus. Schluss. Noch nicht mehr und nicht weniger. Aber den HdR sogar schon mehrmals gelesen, allerdings ohne mir bisher darüber Gedanken zu machen.

Auch wenn ich jetzt bereits etwas älter erscheine (und auch bin), habe ich mich bis vor kurzer Zeit geweigert, Gelesenes zu interpretieren und analysieren.

Lange Rede, kurzer Sinn....bin ein alter Neueinsteiger, drum seht mir manche Sachen in diesen Diskussionen nach.

Grüße

Morfaroth

Geschrieben

Hallo und erstmal Grüße an alle, da dies mein erster Post hier in diesem Forum ist.

Sicher habt ihr alle recht, aber ich denke, es gibt noch mehr Gründe, warum Frodo für die Aufgabe "auserwählt" wurde.

Zum einen kommt zum Tragen die familiäre Komponente, wegen der auch Bilbo zum Meisterdieb erklärt wurde, diese unnachahmliche Kombination aus gutsituierten Baggins und kleiner Prise Tookscher Abenteuerlust - allerdings denke ich persönlich dass in Frodo die Bagginsseite viel stärker ausgeprägt ist. (Der Anteil dessen, der auf Abenteuer aus ist, wird eher von Sam representiert).

Zum zweiten haben Hobbits tatsächlich sehr viele Talente, die andere (größere und machtvollere Leute) nicht haben:

- sie können sich unbemerkt bewegen

- sie können unendlich viel aushalten (sofern sie langsam hineinwachsen)

und diese beiden Punkte zusammen denke ich, sind sehr bedeutsam.

Geschrieben (bearbeitet)

Hi

In der grünen Ausgabe auf Seite 52, ziemlich in der Mitte :-O (klingt das jetzt überheblich? *lol*)

Aber nein - wieso denn das?

Dort steht:

"ist das die Möglichkeit", rief Bilbo. "[.....]

"Nein, gib den Ring nicht mir," erwiderte Gandalf....usw.usw.

Jaha. Das steht da :-O

Ach so, diese Stelle meinst du. Aber kurz danach fasst Gandalf den Umschlag ja doch an. Ich denke nicht, dass es überhaupt um das physische Anfassen geht. Könnte auch gar nichts mit Gandalf zu tun haben, sondern mit Bilbo: Gandalf will, dass Bilbo den Ring von sich aus auf die Kommode liegt - nicht unter der Suggestivkraft von Gandalf steht.

Nur so als kleine Information am Rande, da häufiger Querverweise auf die Briefe und bestimmte Passagen in der HoME gebracht werden, wo ich dieses oder jenes nachlesen könne/müsse.

Ich habe den HdR und den Hobbit bisher gelesen. Aus. Schluss. Noch nicht mehr und nicht weniger. Aber den HdR sogar schon mehrmals gelesen, allerdings ohne mir bisher darüber Gedanken zu machen.

Auch wenn ich jetzt bereits etwas älter erscheine (und auch bin), habe ich mich bis vor kurzer Zeit geweigert, Gelesenes zu interpretieren und analysieren.

Ich glaube, viele haben so angefangen - man wächst da rein. Ich kannte auch bloß Hobbit und HdR, als ich anfing, zwischen erlauchten Köpfen meine Stimme zu erheben. Und viele kennen auch weiterhin nur die. Die HoMe und die Briefe braucht man ja auch nur, wenn man zum Beispiel klären will, auf welche Weise und Reihenfolge Tolkien seine Ideen entwickelt hat. Das kan man aus den Romanen selber nicht erschließen.

Also: nur weiterhin Mut!

:prost:

Bearbeitet von Wando
Geschrieben

Aber nein - wieso denn das?

Hatte das Gefühl, daß es etwas Oberlehrerhaft rüberkäme, aber wenn nicht, umso besser.

Grüße

Morfaroth

Geschrieben
Der Anteil dessen, der auf Abenteuer aus ist, wird eher von Sam representiert.
DAS musst du mir jetzt genauer erklären. Ist es nicht Sam, der sich schon sorgt, als die Hobbits immernoch im Auenland sind?
Geschrieben

Das sehe ich jetzt allerdings auch so.

Schließlich ist es auch Sam, der immer wieder nachfragt, wie es zu Hause jetzt wohl sein mag. Der gerne zu Hause wäre, da dort jetzt dieses oder jenes passiere.

Ich denke auch eher, daß es tatsächlich das Erbe ist. Sowohl die Tuk-Seite, als auch der Bilbo-Einfluß.

Grüße

Morfaroth

Geschrieben (bearbeitet)

DAS musst du mir jetzt genauer erklären. Ist es nicht Sam, der sich schon sorgt, als die Hobbits immernoch im Auenland sind?

Meine Lesart ist so:

Sam wünscht sich zu Beginn nichts mehr, als Elben und Berge zu sehen und Abenteuer zu erleben.

Bei Frodo kann ich da keine Abenteuerlust entdecken (anders als bei Bilbo).

Es ist allerdings auch Sam, der als erster weiß, was auf sie zukommt (s. die Diskussion über Gilgalad oder das nächtliche Gespräch mit Gildors Elben).

Und es ist ebenso Sam, da habt ihr natürlich recht, der zurückschaut und ängstlich sieht, wie sein altes Leben hinter ihm im Nebel verschwindet.

Tinuthir: Ich habe dich im Verdacht, dass du die Filmszene im Kopf hast! :-)

Frodo: "Wir sind immer noch im Auenland! Was kann schon passieren"?

oder so ähnlich.

Im Buch gibt es tatsächlich keinen Zweifel, dass die Hobbits in Gefahr sind, schon im Auenland werden sie vom schwarzen Reiter verfolgt.

Bearbeitet von haleth
Geschrieben

Meine Lesart ist so:

Sam wünscht sich zu Beginn nichts mehr, als Elben und Berge zu sehen und Abenteuer zu erleben.

Bist du da sicher? Sam möchte Elben sehen, ja. Aber Abenteuer erleben? Worauf beziehst du dich da?

Bei Frodo kann ich da keine Abenteuerlust entdecken (anders als bei Bilbo).

Als Gandalf Bilbo im Hobbit zum ersten Mal traf, hatte Bilbo sich gerade zur Rente gesetzt. Wollte nichts mit Abenteuern zu tun haben. Das schaufelte sich erst so mit der Zeit frei. Als er noch in seiner Höhle die Zeichnung vom Drachen sah, fiel er in Ohnmacht und musste von den Zwergen an die frische Luft gebracht werden...

Bei Frodo aber ist es von Anbeginn anders. Er möchte am liebsten mit Bilbo fortgehen. Bei ihm bricht diese Sehnsucht in die Ferne viel früher aus. Er ist ja wohl auch viel mit Bilbo gewandert.

Was aber alle drei verbindet, ist tatsächlich das Fernweh. Sam spricht ja immer vom Meer, das er nie gesehen hat, von den Elben, die ins Unbekannte segeln. Vielleicht ist da das Wort Abenteuerlust nicht ganz treffend? Jedenfalls wollen alle drei über ihren Horizont hinaus. Und alle drei sind unglaublich mutig, wenn es darauf ankommt. Mehr, als sie selber wissen. Sind schon ein tolles Team. :anbet:

Geschrieben

Hi

Meine Lesart ist so:

Sam wünscht sich zu Beginn nichts mehr, als Elben und Berge zu sehen und Abenteuer zu erleben.

Bei Frodo kann ich da keine Abenteuerlust entdecken (anders als bei Bilbo).

Laß mich einen Moment nachschlagen....ist es nicht tatsächlich so gewesen, daß es Frodo war, der Berge in seinen Träumen sah. Das es Frodo war, der an den Grenzen Auenlandes wanderte, Frodo, der mit den Zwergen und wenigen hindurchziehenden Elben sprach?

Ah, ich habe es gefunden; grüne Ausgabe, Seite 62. (Zitat)

>"Frodo wurde von Unruhe gepackt, und die alten Pfade erschienen ihm zu ausgetreten. Er betrachtete Landkarten und fragte sich, was wohl jenseits der Grenzen läge:....."<

und weiter oben (Zitat):

>" Doch halb unbewußt reute es ihn, daß er Bilbo nicht begleitet hatte. Dann und wann, besonders im Herbst, merkte er, daß er sich Gedanken machte [....] Immer häufiger sagte er zu sich selbst:>>Vielleicht werde ich eines Tages den Fluß überschreiten.<< Woraufhin die andere Hälfte seines Ichs antwortete. >>Noch nicht.<< "<

Gut, zugegebenermaßen steht dort nicht "hurra, ich will Abenteuer".

Aber genausowenig steht dort, daß er nicht zu gehen bereit wäre. Zumal er am Ende des Kapitels sehr bereitwillig erklärt, auf Wanderschaft gehen zu wollen.

Das ist doch ziemlich eindeutig, oder? :-)

Grüße

Morfaroth

Geschrieben

Bist du da sicher? Sam möchte Elben sehen, ja. Aber Abenteuer erleben? Worauf beziehst du dich da?

Als Gandalf Bilbo im Hobbit zum ersten Mal traf, hatte Bilbo sich gerade zur Rente gesetzt. Wollte nichts mit Abenteuern zu tun haben.

Hallo, freut mich, dass wir hier so eine angeregte Diskussion führen!

Ich glaube, wir können uns hier die Textstellen um die Ohren hauen, aber letztendlich kommt es darauf an, was man sich für ein Bild gemacht hat. Immerhin, hier einige "Gegentextstellen":

Bilbo: während sie so sangen, verspürte der Hobbit in sich die Liebe zu den wunderbaren Schätzen, ... und wie durch einen Zauber entstand in ihm ein wütender, gieriger Wunsch ... gleichzeitig erwachte etwas von der Tukseite in ihm. Er sehnte sich danach, hinauszuziehen und die großen Gebirge zu sehen ... und ein Schwert zu tragen anstatt eines Spazierstocks.

etwas später im Text: Da drehte Mister Beutlin den Türknopf und trat ein. Die Tukseite hatte gewonnen. Er spürte, dass er ohne Bett und Frühstück losziehen konnte ...

Sam: "Ich soll mitgehen und Elben sehen und alles? Hurra!", schrei er und brach dann in Tränen aus.

Frodo: nun ja, werde eure Kommentare beim nächsten lesen nochmals auf mich wirken lassen, mein Gefühl ist, erhat von Anfang an nicht nur keine Abenteuerlust sondern auch keine Hoffnung. (Bitte keinen Empörungssturm, ist nur so ein Gefühl!)

Sehr schön finde ich, was du über das Fernweh schreibst und die Liebe zum Meer. Die ist ganz typisch für Tolkiens Werk, denke ich und vielleicht ist das auch einer der Punkte die mich ganz persönlich unbewußt so sehr anziehen, diese Liebe zum Meer. Besonders deutlich ist sie auch bei Legolas zu spüren.

Stimmt, bei Sam kommt sie sehr schön raus, insbesondere im unveröffentlichten Epilog:

They went in and Sam shut the door. But even as he did so, he heard suddenly, deep and unstilled, the sigh and murmur of the sea upon the shores of Middle-earth.

Geschrieben

They went in and Sam shut the door. But even as he did so, he heard suddenly, deep and unstilled, the sigh and murmur of the sea upon the shores of Middle-earth.

Ist das nicht eher ein Bild für den Schmerz, den Sam beim Gedanken an Frodo empfindet?

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