haleth Geschrieben 16. April 2006 Geschrieben 16. April 2006 Ist das nicht eher ein Bild für den Schmerz, den Sam beim Gedanken an Frodo empfindet? Siehst du, legitimer Unterschied in der Wahrnehmung! Wenn ich den Epilog lese, dann ist das für mich nicht so, denn er berichtet darin seiner ältesten Tochter Elanor, dass es vielleicht ein Wiedersehen mit Frodo geben wird, die Trauer ist, denke ich, gestillt. Ich sehe in dem Satz und der oben erwähnten Meeressehnsucht auch ein Bild für den Tod. (Tod und Wiederkehr?? Das Meer ist ewig?) Jetzt aber mal zurück zum Kapitel, einverstanden? Der Beginn des Buches LOTR und besonders des 1. und 2. Kapitels ist tatsächlich eine Fortsetzung des Hobbit, der "neue Hobbit", wie Tolkien das Projekt nannte. Es ist lockerflockig geschrieben, witzig und aus der Sicht der Dorfklatschbasen. Bilbo und Frodo sind zunächst keine handelnden Personen, man redet über sie. Dann dieses lange Gespräch mit Gandalf, eigentlich ein Rundumschlag durch die Ringgeschichte, dennoch wird es nicht langweilig. Sarumans Ringkunde, Gollums Großmutter, die Waldelben ... hier werden schon viele Personen vorgestellt, auch Aragorn hat einen ersten Auftritt. Ich denke, dass dieses Kapitel wohl den Übergang in die viel ernstere neue Geschichte darstellt und gleichzeitig die Klammer, die beides miteinander verbindet. Ich finde es absolut irre, mir vorzustellen, das Tolkien anscheinend losgeschrieben hat, ohne wirklich zu wissen, worauf es hinauslaufen würde. Zitieren
Gast Carlem Geschrieben 16. April 2006 Geschrieben 16. April 2006 (bearbeitet) :anbet: glaube auch nicht, dass man sich den Schreibstil von Tolkien so vorstellen kann als ob er sich hinsetzt und die Feder wie von Magie bewegt über das Manuskript huscht und er sich dann, am Ende des Abschnitts, darüber beugt um zu schauen was er da eigentlich verzapft hat. Da aber leider keiner von uns jemals Tolkien beim Schreiben zugeschaut hat können wir auch hier nur mutmaßen . Aber eins finde ich echt geil - dass man sich schon am ersten Kapitel diskussionsmäßig die Köpfe einrennen kann - Carlem - /edit DING BAUMDOKTOR WOOOOOOOT Bearbeitet 16. April 2006 von Carlem Zitieren
Gast Wando Geschrieben 16. April 2006 Geschrieben 16. April 2006 glaube auch nicht, dass man sich den Schreibstil von Tolkien so vorstellen kann als ob er sich hinsetzt und die Feder wie von Magie bewegt über das Manuskript huscht und er sich dann, am Ende des Abschnitts, darüber beugt um zu schauen was er da eigentlich verzapft hat. Da aber leider keiner von uns jemals Tolkien beim Schreiben zugeschaut hat können wir auch hier nur mutmaßen . Na ja - um den Schreibstil ging es bislang in unserer Diskussion ja auch nicht. Bestimmt hatte er keine magische Feder wie - äh, wie heißt die Tante noch bei Harry Potter? Sondern darum, wie weit Tolkien seine Geschichten vorgeplant hat. Und da sind wir in manchen Bereichen nicht unbedingt auf Mutmaßungen angewiesen, weil wir da eben Dokumente haben. Irgendjemand schrieb mal, dass die Vorstufen zu dem Werk Tolkiens - neben Joyce, glaube ich - die bestdokumentierten aller Schriftsteller des 20. Jahrhunderts sind. Allerdings sind die ersten Kapitel, so wie wir sie in der veröffentlichten HdR-Ausgabe lesen, ja nicht die Erstfassung. Er hat diese oft überarbeitet - Kapitel 2 auch. Und da war er dann natürlich schon weiter mit seiner Geschichte. Er hat die "Schatten der Vergangenheit" z.B. stoffmäßig mit "Elronds Rat" abgestimmt. Da gibt es ja ebenfalls massenhaft Rückblicke. Ein groß Teil davon hat er dann in Kapitel 2 gepackt. Oder war es umgekehrt? Ist mir im Moment entfallen. Aber eins finde ich echt geil - dass man sich schon am ersten Kapitel diskussionsmäßig die Köpfe einrennen kann Ja - der HdR bietet wirklich viel Deutungsspielraum. Und es macht Spaß, da immer wieder neue Sachen drin zu finden; und auch zu sehen, wie andere das verstehen. Zitieren
haleth Geschrieben 16. April 2006 Geschrieben 16. April 2006 Aber eins finde ich echt geil - dass man sich schon am ersten Kapitel diskussionsmäßig die Köpfe einrennen kann das hier ist Kapitel 2. (Teuflisches Kichern). Zitieren
Gast morthiriel Geschrieben 17. April 2006 Geschrieben 17. April 2006 - nur so am Rande - Hallo - habe bisher immer nur "mitgelesen", aber noch nichts selbst beigetragen. Das zweite Kapitel von HdR war (und ist nach langer Zeit immer noch) eins meiner Lieblingskapitel, gerade wegen der Rück- und Ausblicke. Da geht für mich der Vorhang auf, und der Eindruck entsteht, daß hinter der gerade erzählten Geschichte ganz viel im Hintergrund ist, viel mehr, als aktuell mitgeteilt werden kann. Ich freue mich darauf, wie's hier weitergeht! Morthiriel Zitieren
André Geschrieben 17. April 2006 Autor Geschrieben 17. April 2006 (bearbeitet) Also, was mir so aufgefallen ist in diesem Kapitel (Seitenzahlen beziehen sich auf die grüne Carroux): S. 61/62: " Manche Leute waren ziemlich empört; aber Frodo hielt daran fest, Jahr für Jahr zu Bilbos Geburtstag ein Fest zu geben..." Hatten wir nicht in Kapitel 1 gelernt, dass beide am gleichen Tag Geburtstag haben? Ich finde es eigentlich nur logisch, dass Frodo seinen eigenen Geburtstag feiert und weil es zufällig auch Bilbos Geburtstag ist, dort dann auch Bilbo gedenkt. Ich verstehe nicht, warum sich darüber manche Leute empören sollten... S. 63: Hier wird erwähnt, dass Trolle nicht mehr so einfältigeWesen seien (wie beispielsweise im Hobbit), sondern verschlagen und mit fürchterlichen Waffen gerüstet. Wie kann ich mir das vorstellen? Hat Sauron (und vor allem: wie hat er?) da seine Finger im Spiel? S. 74: Obwohl erwähnt wird, dass Smeagol wohl ein Hobbit oder eine Vorart der Hobbits (genauer der Starren) gewesen sein dürfte, scheint zu dem damaligen Zeitpunkt noch nicht die Sitte geherrscht zu haben, dass das Geburtstagkind Dinge verschenkt, anstatt zu bekommen. Das wundert mich etwas. Im ersten Kapitel hat Tolkien lang und breit erklärt, dass derjenige, der Geburtstag hat, an andere Geschenke verteilt und im zweiten Kapitel scheint es so, als ob diese Sitte gar nicht existiert. Mir ist nicht ganz klar, warum er dann im ersten Kapitel überhaupt damit angefangen hat. Da die ersten beiden Kapitel für mich vom Stil noch eher an das Buch "Der Hobbit" erinnern und ich demnach eher einen kindlichen Leser als Angesprochenen vermute (u.a. auch deshalb, weil es für Kinder sicher etwas tolles ist, mehr als einmal im Jahr etwas geschenkt zu bekommen), muß sich hier doch jedes Kind wundern, warum das bei Smegol und Deagol nicht der Fall war. S. 84: Gandalf wörtlich: "... überdies hat es noch nie ein Drache vermocht, nicht einmal Ancalagon der Schwarze, dem Einen Ring, dem Beherrschenden Ring, Schaden zuzufügen..." So wie sich das anhört, scheint Gandalf da Gewissheit zu haben und das kann er doch eigentlich nur, wenn dieses mal ausprobiert wurde. Wann und wo soll denn das gewesen sein? :kratz: Bearbeitet 17. April 2006 von Hjälte Zitieren
kamaaina Geschrieben 17. April 2006 Geschrieben 17. April 2006 zu der Sache mit den Geschenken: man muß ja bedenken, das zwischen Smeagol und Bilbo 500 Jahre liegen. Da ändern sich manche Sitten halt. Ist in unserer Gesellschaft ja nicht anders gewesen. Und wenn man bedenkt, was bei uns in 500 Jahren passiert ist, da halte ich eine solche Umkehrung der Sitten von "beschenkt werden" zu "beschenken" für nachvollziehbar. Außerdem sind Hobbits ja ehr von der etwas fauleren Sorte, und es ist ja bequemer, einmal im Jahr Geschenke zu besorgen als theoretisch an jedem Tag und ich denke, das ein Kind ab einem gewissen Alter (ich kenn jetzt die Altersempfehlung für den Hobbit nicht), diesen Sittenwandel nachvollziehen kann, vor allen Dingen da Smeagol ja nicht wirklich ein Hobbit ist... zu den Trollen: da ich im Moment nicht weiß, wie die Trolle entstanden sind, fällt mir höchstens die Möglichkeit einer "Neuzüchtung" ein wie bei den Uruk-hai wegen den Geburtstagen: Frodo feiert ja ausdrücklich (zumindestens im ersten Jahr) Bilbos Geburtstag. Er nennt es ja Zentnerfeier=112 Das sich manche darüber empören, wirkt schon seltsam, aber vielleicht regen sie sich darüber auf, das Bilbo Frodo mit seiner Verschrobenheit angesteckt hat zu der Sache mit den Drachen kann ich nur mutmaßen, das Gandalf das irgendwo in den Aufzeichnungen gefunden hat, ohne das es für uns erwähnt wird...aber warum sollte ein Drache (=böse) gegen Sauron(=böse) kämpfen...vielleicht haben die Drachen und Sauron gegeneinander um die Macht gekämpft...es wird ja gesagt, das es heute keine Drachen mehr gibt, aber es wird ja nicht behauptet, das die Drachen nur durch das Gute ausgelöscht wurden Zitieren
Gast Wando Geschrieben 17. April 2006 Geschrieben 17. April 2006 (bearbeitet) Schönen guten Morgen! wegen den Geburtstagen: Frodo feiert ja ausdrücklich (zumindestens im ersten Jahr) Bilbos Geburtstag. Er nennt es ja Zentnerfeier=112 Das sich manche darüber empören, wirkt schon seltsam, aber vielleicht regen sie sich darüber auf, das Bilbo Frodo mit seiner Verschrobenheit angesteckt hat Die Dorfbewohner haben sich ja darauf versteift, dass Bilbo tot ist. Genau wie im Hobbit, wo nach einer Jahr Abwesenheit einfach sein Mobiliar verkauft wird (und wenn er dann doch wiederkommt, ihm fast das Daseinsrecht abgesprochen wird ) Dass Frodo fest an Bilbos Lebendigkeit glaubt und jedes Jahr ein Freudenfest bezüglich des langen Lebens von Bilbo steigen lässt, statt Bilbo geistig zu begraben, empört die Dorfbewohner, weil sie das als Affront gegen die Auffassung empfinden: wer das Auenland verlässt, kann nur die gerechte Strafe des Todes bekommen haben. Da steckt immer eine Portion Humor drin, finde ich: die Bewohner von Hobbiton werden leicht karikiert. zu der Sache mit den Drachen kann ich nur mutmaßen, das Gandalf das irgendwo in den Aufzeichnungen gefunden hat, ohne das es für uns erwähnt wird...aber warum sollte ein Drache (=böse) gegen Sauron(=böse) kämpfen...vielleicht haben die Drachen und Sauron gegeneinander um die Macht gekämpft...es wird ja gesagt, das es heute keine Drachen mehr gibt, aber es wird ja nicht behauptet, das die Drachen nur durch das Gute ausgelöscht wurden Im Mittelerdelexion von Foster habe ich einen Eintrag über den Drachen Ancalagon gefunden. Er wurde im Krieg des Zorns - am Ende des Ersten Zeitalters - von Morgoth gegen die Valar eingesetzt. Aber Earendel, der zur der Zeit schon als Stern am Himmel war, tötete den Drachen in einem Luftkrieg. Das verstehe ich jetzt echt nicht. Der Eine Ring wurde erst 1600 Jahre danach geschmiedet. - Da hilft dann bloß noch, nachzugucken, ob die Übersetzung falsch ist. Treffer! Wolfgang Krege übersetzt: "und kein Drache, den es je gab, nicht einmal Ancalagon der Schwarze, hätte den Einen Ring, den Herrscherring, beschädigen können, denn den hat Sauron selbst geschmeidet." Prost Wolfgang! Und im Original hab ich's jetzt lieber auch mal rausgesucht (Kursivdruck von mir eingefügt): "It has been said that dragon-fire could melt and consume the Rings of Power, but there is not now any dragon left on earth in which the old fire is hot enough; nor was there ever any dragon, not even Ancalagon the Black, who could have harmed the One Ring, the Ruling Ring, for that was made by Sauron himself". Bearbeitet 17. April 2006 von Wando Zitieren
Tomtom Geschrieben 17. April 2006 Geschrieben 17. April 2006 Das kursive haste eingesetzt? Das würde ja heißen, dass der Satz vorher unvollständig war Und warum Prost Wolfgang? Ich sehe da keinen Fehler. Vielleicht ist die Übersetzung nicht 100% korrekt, aber ich sehe keinen Sinnfehler bei Krege. Zitieren
Gast Wando Geschrieben 17. April 2006 Geschrieben 17. April 2006 Das kursive haste eingesetzt? Das würde ja heißen, dass der Satz vorher unvollständig war Nein - ich habe nichts eingesetzt. Ich habe die Wörter kursiv gemacht, die die Übersetzer unterschiedlich übersetzt haben. Und warum Prost Wolfgang? Ich sehe da keinen Fehler. Vielleicht ist die Übersetzung nicht 100% korrekt, aber ich sehe keinen Sinnfehler bei Krege. Ja, eben! Carroux hat falsch übersetzt, Wolfgang Krege richtig. Und dafür mag es noch viele andere Beispiele geben. Macht mich ja fast traurig, dass man dieses Lob an Wolfgang automatisch sarkastisch auffasst... Übrigens ist, wie ich eben nachgeguckt habe, Krege vor fast genau einem Jahr gestorben: am 13.4.05. Zitieren
Tomtom Geschrieben 17. April 2006 Geschrieben 17. April 2006 Achso, dann habe ich dich mißverstanden. Meine Fehlinterpretation rührt von der allgemeinen Stimmung im Forum her - ich selber habe nie ein Werk Tolkiens auf deutsch gelesen und habe dich, wie quasi alle hier im Forum, für einen generellen eher nicht-Befürworter von Krege gehalten. Entschuldige das bitte. "Kursivdruck eingefügt" hielt ich für eine Aussage, dass du das kursiv gedruckte eingefügt hattest, aber du hast nur die Kursivität eingefügt - ebenfalls mein Fehler. Sorry. Zitieren
Gast Morfaroth Geschrieben 17. April 2006 Geschrieben 17. April 2006 Hi Allerdings sind die ersten Kapitel, so wie wir sie in der veröffentlichten HdR-Ausgabe lesen, ja nicht die Erstfassung. Er hat diese oft überarbeitet - Kapitel 2 auch. Und da war er dann natürlich schon weiter mit seiner Geschichte. Er hat die "Schatten der Vergangenheit" z.B. stoffmäßig mit "Elronds Rat" abgestimmt. Genau das ist das, was ich zum ersten Kapitel schon gesagt hatte, aber mit überrannt wurde. Tolkien hat sich nämlich nicht hingesetzt, losgeschrieben und ist dann zum Verlag gerannt, sondern hat seine Entwürfre x-oft überarbeitet, geändert, umgeschrieben und verworfen. Dadurch sind dann auch so kleinere "Fehler" entstanden, wie z.B. bei Smeagol und Deagol und den Geschenken. Allerdings schätze ich mal, daß es sich dabei lediglich a) entweder um einen unbedeutsamen Flüchtigkeitsfehler handelte, oder b) pure Absicht. Da zwischen Smeagol und Bilbo eben 500 Jahre liegen und außerdem (und m.E. viel wichtiger) es sich nur um evtl. ähnliche Stämme handelte. Grüße Kai Zitieren
haleth Geschrieben 17. April 2006 Geschrieben 17. April 2006 Ja, eben! Carroux hat falsch übersetzt, Wolfgang Krege richtig. Das ist richtig, offensichtlich eine "Gurke" von Carroux. (Kannte bis vor kurzem alle Bücher "nur" im Original, kann also nicht mitreden.) Hjälte hat interessante Fragen aufgeworfen. Mir fällt auf, dass Gandalf auf der einen Seite nur sehr ungenaue Informationen über Gollum hat, "ich vermute, sie waren vom Hobbitschlag" und auf der anderen Seite sehr spezielle über die Großmutter: "eine gestrenge Frau und bewandert in den alten Überlieferungen". Also die Frau fasziniert mich, sie ist so überflüssig in der Geschichte, oder? (Und da ähnliches hier schon mehrfach gesagt wurde: Vorbild für die Großmutter von Neville Longbottom? Eine gewisse Autorin scheint mir sehr viele Anleihen bei unserem verehrten Professor gemacht zu haben.) Zitieren
kestrel Geschrieben 17. April 2006 Geschrieben 17. April 2006 Du beziehst dich auf die Erzählung von Smeagol S.74 Carroux, oder? Ich denke, dass Gollum mit dem Wort "Hobbits" nichts anfangen konnte. Über die Jahrhunderte hatte sich das Volk verändert. Daher bloß eine Vermutung, dass sein Volk die Vorväter der Starren waren. Mit biologischen Details und Evolution kennt sich Gollum sicherlich nicht aus . Über seine Sippe selber (und somit auch über seine Großmutter und ihre Eigenheiten) konnte Gollum ja trotzdem genug berichten. Was mich noch interessiert: S.80 grüne Carroux "er [Gollum] schlüpfte durch Fenster, um Wiegen zu finden." Soll das heißen, dass er als Kannibale gelebt hat *schauder*? Zitieren
Gast Wando Geschrieben 17. April 2006 Geschrieben 17. April 2006 Achso, dann habe ich dich mißverstanden. Meine Fehlinterpretation rührt von der allgemeinen Stimmung im Forum her [...] und habe dich, wie quasi alle hier im Forum, für einen generellen eher nicht-Befürworter von Krege gehalten. Entschuldige das bitte. Macht ja nichts. Dann haben wir diese Stimmung vielleicht ein bisschen aufgebessert... "Kursivdruck eingefügt" hielt ich für eine Aussage, dass du das kursiv gedruckte eingefügt hattest, aber du hast nur die Kursivität eingefügt - ebenfalls mein Fehler. Sorry. Vor allem meiner. Ich war sehr ungenau. Hi Genau das ist das, was ich zum ersten Kapitel schon gesagt hatte, aber mit überrannt wurde. Tolkien hat sich nämlich nicht hingesetzt, losgeschrieben und ist dann zum Verlag gerannt, sondern hat seine Entwürfre x-oft überarbeitet, geändert, umgeschrieben und verworfen. Ja, richtig. X-mal umgeschrieben. Aber woran mir lag, war: dass er sein Thema erst beim Schreiben erkannte. Was ja so oft über ihn gesagt wird, dass er die Sachen "sah", also praktisch "ab"schrieb, was er vor Augen hatte: irgendwo stimmt das. Aber wenn er alle diese Bilder und Sätze notiert hatte, die ihm mehr oder weniger "vorgespielt" wurden, dann begann die Arbeit. Dadurch sind dann auch so kleinere "Fehler" entstanden, wie z.B. bei Smeagol und Deagol und den Geschenken. Ich kann das zwar im Moment nicht belegen, aber ich glaube da nicht an einen Fehler. Gerade was die Sache mit den Geschenken angeht, da hat Tolkien immer wieder neu drüber gegrübelt. In diesem Zusammenhang hat er extra die Gollum-Bilbo-Szene im Hobbit geändert, damit ja alles zusammenpasst. Aber leider kann ich das Ergebnis jetzt nicht zusammenfassen, weil mich gerade dieser Punkt irgendwie immer langweilt. Ich überspringe das immer... Allerdings schätze ich mal, daß es sich dabei lediglich a) entweder um einen unbedeutsamen Flüchtigkeitsfehler handelte, oder b) pure Absicht. Da zwischen Smeagol und Bilbo eben 500 Jahre liegen und außerdem (und m.E. viel wichtiger) es sich nur um evtl. ähnliche Stämme handelte. Ich glaube, Tolkien hat sogar irgendwo einen Aufsatz über diese Gebräuche geschrieben. Vielleicht erbarmt sich ja jemand und sucht ihn raus von den HoMe-Besitzern. Moment - dunkel kommt eine Erinnerung. Er hat aufgeschrieben, wann genau sich diese Sitte mit dem Schenken zu Geburtstagen geändert hat, und warum. Hjälte hat interessante Fragen aufgeworfen. Finde ich auch. Also die Frau fasziniert mich, sie ist so überflüssig in der Geschichte, oder? Für die Geschichte selber vielleicht schon - obwohl ein Tiefenpsychologe vielleicht aus der Dominanz dieser Frau auf irgendwas in Gollum zu schließen versuchen würde - öh. Vielleicht auch ein Hinweis auf ein früheres Matriarchat? (Und da ähnliches hier schon mehrfach gesagt wurde: Vorbild für die Großmutter von Neville Longbottom? Eine gewisse Autorin scheint mir sehr viele Anleihen bei unserem verehrten Professor gemacht zu haben.) Obwohl ja immer behauptet wird, die gewisse Autorin hätte den HdR nie gelesen. Ich glaub, ich frag da mal nach bei Potter-Kennern. Jetzt will ich es wissen. Ob sie es inzwischen zugegeben hat... Du beziehst dich auf die Erzählung von Smeagol S.74 Carroux, oder? Ich denke, dass Gollum mit dem Wort "Hobbits" nichts anfangen konnte. Über die Jahrhunderte hatte sich das Volk verändert. Daher bloß eine Vermutung, dass sein Volk die Vorväter der Starren waren. Mit biologischen Details und Evolution kennt sich Gollum sicherlich nicht aus . Über seine Sippe selber (und somit auch über seine Großmutter und ihre Eigenheiten) konnte Gollum ja trotzdem genug berichten. Gute Erklärung. Gandalf ist ohnehin ein großer Zusammenreimer. Er bekommt ein paar mittels leichter Folter erpresste Fakten - und schon fügt sich ihm das zu fertigen Geschichten. Was mich noch interessiert: S.80 grüne Carroux "er [Gollum] schlüpfte durch Fenster, um Wiegen zu finden." Soll das heißen, dass er als Kannibale gelebt hat *schauder*? Oh - hab auch erst einen Schreck gekriegt. Aber wenn man ganz genau liest, dann sieht man, dass die Bevölkerung sich Schreckgeschichten zuflüstert. Ob sie stimmen, wird nicht gesagt. Übrigens: deine Signatur hat etwas sehr Befreiendes :geist: Zitieren
Baumbart Geschrieben 18. April 2006 Geschrieben 18. April 2006 (bearbeitet) Hi! Erstmal ne ganz blöde Frage: Was soll "um Wiegen zu finden" bedeuten? *schäm* Bitte um Antwort. Dann: Ich gehöre wahrscheinlich zu den Wenigen, die bisher ausschließlich die Krege- Übersetzung gelesen haben *wieder schäm* Ich finde sie eigentlich ganz gut... Ihr erwähnt oft die Valar, von denen HdR- Neueinsteiger keine Ahnung haben, obwohl in der letzten mail stand, das die Diskussion auch für die Neueinsteiger verständlich wäre. Eine Erklärung: Die Valar leben in Valinor, was hinter dem Meer liegt. Die Zauberer sind Valar, die nach Mittelerde geschickt wurden, um praktisch nach dem Rechten zu sehen. Soviel dazu. Ich hoffe, jetzt wurde zumindest ein bisschen Klarheit geschaffen... Frohe Ostern! :whatsup: :party: Bearbeitet 18. April 2006 von Baumbart Zitieren
kestrel Geschrieben 18. April 2006 Geschrieben 18. April 2006 (bearbeitet) Gollum stieg durch "Fenster" --> Fenster existieren nur in Behausungen von sagen wir mal "humanoiden" Wesen (in Anbetracht der Vielzahl von Geschöpfen in Mittelerde ). "um Wiegen zu finden" --> kleine wehrlose Kinder zum Fressen. So hab ich das verstanden *kratz* Bearbeitet 18. April 2006 von kestrel Zitieren
Baumbart Geschrieben 18. April 2006 Geschrieben 18. April 2006 Achsooo!!!!!!!!! (!) Um Babywiegen zu finden, oder was? :kratz: Zitieren
Gast Wando Geschrieben 18. April 2006 Geschrieben 18. April 2006 Ihr erwähnt oft die Valar, von denen HdR- Neueinsteiger keine Ahnung haben, obwohl in der letzten mail stand, das die Diskussion auch für die Neueinsteiger verständlich wäre. Aber wie soll das denn gehen? Woher soll man wissen, wer was von Tolkien kennt? War diese Email wirklich so gedacht, dass das hier eine Neu-Einsteiger-Diskussion ist? Dann bitte ich um Entschuldiung, das wusste ich überhaupt nicht. Fände ich auch schade. Ich selber habe am meisten gelernt, als ich noch Einsteiger war, indem das alles gemischt war. Wenn ein unbekanntes Wort kommt, guckt man nach - es gibt ja Foster und Ardapedia und Wikipedia: auf diese Weise lernt man am schnellsten. Man wurde einfach ins kalte Wasser geworfen. Aber das ist nur meine eigene Meinung. Wenn das hier anders gedacht war, dann werde ich das natürlich respektieren. Aber vielleicht könnte man dann auch einen Thread für "Fortgeschirittene" aufmachen? Denn das Dumme ist, dass die, die schon ziemlich viel gelesen haben, nie so richtig einen Ort finden, wo sie mitdiskutieren dürfen. Und wo sie selber was von haben. Hoffe, es kam nicht falsch rüber. Zitieren
André Geschrieben 18. April 2006 Autor Geschrieben 18. April 2006 (bearbeitet) Es war so gemeint, dass sowohl Erstleser wie auch Experten und alles was dazwischen liegt mitmachen können... Wenn jemand etwas nicht versteht, soll er fragen.. dafür ist so ein Forum nämlich da. Zurück zum Thema bitte. ;-) Bearbeitet 18. April 2006 von Hjälte Zitieren
Alfiriel Geschrieben 18. April 2006 Geschrieben 18. April 2006 Nochmal zu dem dass J.K. Rowling bei Tokien geklaut hat... Das tun doch alle oder? Bzw sich inspirieren lassen ;) Finde ich aber nicht schlimm...Hat sich tolkien nicht von beowulf oder so "Inspirieren" lassen? Zitieren
Gast ThorBrownlock Geschrieben 18. April 2006 Geschrieben 18. April 2006 (bearbeitet) Die Zauberer sind Valar, die nach Mittelerde geschickt wurden, um praktisch nach dem Rechten zu sehen. Soviel dazu. Ich hoffe, jetzt wurde zumindest ein bisschen Klarheit geschaffen... Frohe Ostern! :whatsup: Darf ich wenig korrigieren. Die Zauber Saruman und Gandalf sind keine Valar sondern gehören zu den Maiar, den Gefolge der Valar. Ansonsten einfach nachfragen, wenn ein hier eingeworfene Begriffe unklar sind. ;-) Bearbeitet 18. April 2006 von ThorBrownlock Zitieren
Melkor Geschrieben 18. April 2006 Geschrieben 18. April 2006 Tolkien ist AFAIR einer von Rowlings Lieblingsautoren und Vorbildern, deswegen ist es nicht verwunderlich, daß sie sich von ihm hat inspirieren lassen. Und da ist sie ganz bestimmt nicht die einzige . Sich von einem Buch inspirieren lassen, finde ich völlig okay, solange man nicht wirklich abkupfert oder zu offensichtlich Dinge übernimmt. Genug eigene Ideen sollten immer noch dabei sein. Aber Inspiration an sich ist nichts Verkehrtes. Zitieren
A_Brandybuck Geschrieben 19. April 2006 Geschrieben 19. April 2006 Ihr erwähnt oft die Valar, von denen HdR- Neueinsteiger keine Ahnung haben, obwohl in der letzten mail stand, das die Diskussion auch für die Neueinsteiger verständlich wäre. Eine Erklärung: Die Valar leben in Valinor, was hinter dem Meer liegt. Die Zauberer sind Valar, die nach Mittelerde geschickt wurden, um praktisch nach dem Rechten zu sehen. Soviel dazu. Vorneweg finde ich es gut, dass du so eine Frage stellst, denn ansonsten kommt man manchmal in die Verlegenheit, dass man zuviel voraussetzt. Hier ein kurzer Abriss: Die Valar sind die 'Götter' der Welt, obwohl sie eigentlich keine Götter sind, sondern eher 'Engelhafte Wesen'. Auch in Tolkiens Welt gibt es nur 'Einen' Gott. Doch auch Tolkien nennt sie manchmal der Einfachheit wegen 'Gods'. Sie schufen nicht die Welt, aber sie machten sie bewohnbar. Sie leben zusammen mit den Maiar (ihrem Gefolge, von der gleichen Art) und einen Großteil der Elben auf dem anderen Kontinent Aman, welcher durch gewisse Umstände nur noch von den Elben erreichbar ist. Weitere Informationen findet du hier (englisch) oder hier (deutsch) Gandalf vermutet ja auch nur. Er ist ein Spurenleser. Er versucht herauszubekommen, was abläuft, und zieht dann so seine Schlüsse. Er hat ja lange überhaupt nicht gewusst, dass Bilbos Ring der Eine ist, und er musste viele und aufwendige Nachforschungen anstellen, um das festzustellen. Und er hat es ja fast zu spät festgestellt. Ich finde eigentlich, dass sich Gandalf in der Hinsicht sehr kurzsichtig (oder unvorsichtig) anstellt, was gar nicht zu ihm passt. 'When did I first begin to guess?' he mused, searching back in memory. 'Let me see - it was in the year that the White Council drove the dark power from Mirkwood, just before the Battle of Five Armies, that Bilbo found his ring. A shadow fell on my heart then, though I did not know yet what I feared. I wondered often how Gollum came by a Great Ring, as plainly it was - that at least was clear from the first. Es gab unter den Großen Ringen doch nur die Drei, die Sieben und die Neun. Was aus ihnen geworden ist, sollte Gandalf eingentlich wissen. Zitieren
Melkor Geschrieben 20. April 2006 Geschrieben 20. April 2006 Eine Frage stelle ich mir in bezug auf Sam: Als Gandalf am Schluß des Kapitels Sam befiehlt, Frodo zu begleiten, hat er das in dem Moment wirklich nur getan, um Sam zu bestrafen, weil der gelauscht hat, oder hat Gandalf vielleicht schon geahnt, was für eine wichtige Rolle Sam später spielen und daß Frodo ohne ihn seine Aufgabe nicht bewältigen würde? Gandalf muß Sam bis dahin doch eigentlich kaum gekannt haben. War es also tatsächlich nur als Strafe für Sam gedacht, oder war es irgendeine Art von Vorsehung von Gandalf? Hat er Sam mit einem Hintergedanken ausgewählt? Zitieren
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