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Nachtwald - Wie weit seid Ihr?


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Wer von Euch schreibt noch für die Nachtwald-Ausschreibung des Lerato-Verlages? Mich würde mal interessieren wie weit Ihr so seid und wie Ihr an die Geschichte herangegangen seid. Ich bin mittlerweile in der ersten Phase der Korrektur...

Geschrieben

Das ist toll! Ich mache leider nicht mit (Ich habe noch nie was geschrieben, auch wenn ideen dawären) :-(

Naja gespannt bin ich wenigstens.

VG

Aljena

Geschrieben

Moin,

Dann schreib doch einfach mal in einer freien Minute los. :knuddel:

War bei mir nicht anders. Hab auch einfach nur losgeschrieben und meine zweite Geschichte ist sogar bereits mehrseitig. :-)

  • 3 Wochen später...
Gast Schelmfried
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

ich werde wohl an der Ausschreibung teilnehmen. Bisher hat die Geschichte 1.721 Zeichen (inkl. Leerzeichen).

Bei Kurzgeschichten für Wettbewerbe und Ausschreibungen gehe ich in der Regel wie folgt vor:

1. Ich lese mir die Ausschreibung durch und versuche zu ergründen, was in etwa gewünscht wird. Bei Unklarheiten frage ich nach.

2. Ich überlege mir etwas, das einerseits genau zum Thema passt, andererseits aber nicht zu abgedroschen ist. Was Originelles halt, das sich von den Einsendungen der anderen Teilnehmer abhebt. Bei Fantasy oder Fantastik versuche ich, übertriebenen Pathos zu vermeiden. Meistens ist die Geschichte humorvoll ausgelegt, was wohl mit meinem schelmischen Naturell zu tun hat.

3. Ich schreibe die erste Version der Geschichte, wobei in aller Regel die Grundidee mehrmals über den Haufen geworfen wird, weil in den Details Logik- und Kausalitätsprobleme auftreten, die ich vorher nicht bedacht habe. Oder weil mir etwas eingefallen ist, das mir besser gefällt. Das ist zwar etwas unprofessionell, aber irgendwelche Schwächen hat ja jeder.

4. Ich lese die Geschichte Korrektur.

5. Ich aktiviere meine Testleser. Das sind interessierte Freunde, aber auch die Mitglieder meiner Internet-Schreibgruppe. Erstere repräsentieren das normale Leserpublikum, letztere pflücken die Geschichte nach allen möglichen Kriterien (Rechtschreibung, Interpunktion, Wortwiederholungen, Füllwörter, Handlung, Protagonistencharakterisierung, Atmosphäre etc.) auseinander und kommentieren sie.

Es hat nicht jeder eine Schreibgruppe zur Hand, aber ich möchte trotzdem jedem empfehlen:

Lasst die Geschichte von jemandem, der etwas davon versteht, Korrektur lesen, bevor ihr sie absendet. Und sorgt dafür, dass er euch die Wahrheit sagt und die Geschichte nicht aus Freundschaft über den grünen Klee lobt.

6. Ich schreibe die zweite Version meiner Geschichte, lasse sie erneut überprüfen (allerdings nicht mehr so intensiv) und gebe dem Werk den letzten Schliff.

7. Ich schicke die Geschichte ab. Meistens drei oder vier Tage vor dem Einsendeschluss.

Wenn ich rumtrödele, was häufiger vorkommt, fällt auch mal der eine oder andere Schritt etwas knapper aus.

Viele Grüße,

Schelmfried

Bearbeitet von Schelmfried
Geschrieben

Das wirklich schwierige an einer Kurzgeschichte ist, sie kurz zu gestalten. Trotz der Kürze muss alles enthalten sein: Spannung, Wendepunkt, Handlung. Man muss sein Grundkonzept immer wieder komprimieren, unter die "Dampfwalze legen". Irgendwann wird dann aus einem Haufen Soße ein Instant-Brüh-Würfel (blöder Vergleich :-O ), in dem allerlei enthalten ist.

Genau aus diesem Grund ist die Kurzgeschichte das wohl komplizierteste Gebiet der Prosa, denn in keinem Roman, in keiner Novelle etc. ist man so sehr gezwungen, in wenigen Worten das zu erklären, was sonst 100 Seiten umfasst.

Wie sagte Goethe doch einst? Entschuldige die Länge des Briefes, ich hatte keine Zeit, mich kurz zu fassen!

Mittlerweile bin ich bei 8.000 Zeichen, ich konzipiere allerdings auch schon seit April. In jedem Fall, ob nun gedruckt oder nicht (hoffentlich trifft ersteres in Kraft, wird Nachtwald zu einem Internetprojekt, das mit Landkarten, Erläuterungen etc. gestützt wird. Ihr dürft Euch freuen.

Die Welt steht nie still, sie befindet sich in einem steten Wandel, dem nicht einmal die Grundfesten trotzen können. Es ist die Welt, die den Faden des Schicksals webt und somit den Fluss des Lebens beherrscht. Doch was geschieht, wenn sich eine Macht im Inneren der Welt erhebt und selbst den Faden der Bestimmung weiter spinnt?

Orkhân, König der En-galâth

Gast Schelmfried
Geschrieben

Was Kürzungen angeht, hier ein Tipp:

Streiche alles, was man streichen kann :auslach:

Gerade im fantastischen Genre tauchen immer wieder langatmige, adjektivlastige Beschreibungen auf, die die Handlung nicht wirklich voran bringen und für die Atmosphäre nur bedingt notwendig sind. Auch kann man sich oft ausführliche Erklärungen sparen, denn die Leser sind schlauer, als man denkt und verstehen den Inhalt auch so.

Wenn man dann noch die Redundanzen weglässt (z. B. "der große Riese" oder "der kleine Zwerg"), auf Füllwörter verzichtet und Abschweifungen vermeidet, ist die Zeichenbegrenzung kein Problem mehr.

Ich finde es übrigens schwieriger, einen Roman zu schreiben als eine Kurzgeschichte. Aber wahrscheinlich bedarf es für einen Roman einfach nur anderer Tugenden als für eine Kurzgeschichte.

Gruß,

Schelmfried

P.S.: Bin jetzt bei 3.892 Zeichen

Geschrieben

Ich bin bei 15.369 Zeichen.

Das sind zu viele, ich weiß. Die Geschichte steht jetzt in ihrer Rohfassung. Der eigentliche Schreibprozess - und eines der scönsten Dinge am Schreiben - sind damit zu Ende. Die Geschichte bleibt jetzt erstmal liegen. Ich lese zwei bis zehn Bücher, schreibe eine Hausrbeit für die Uni zu Ende und lass den Text sacken. Mein Untrbwusstsein werkelt dabei weite an dem Text herum und ich kann jetzt schon sagen, was ich auf ale Fälle rauswerfen werde.

Ende August wede ichd ann Anfangen die eschichte zu übearbeiten. Erst grob am PC, dann nochmal ausgedruckt und mit Stift in der Hand. Erst bloß gelesen, dann lese ich mi alles noch mehrfach vor. Was nicht oasst, wird markiert, umgestellt, rausgeworfen, abe ich ergänze auch, wenn es notwendig ist.

In der Regel wird die Geschichte um einiges kürzer, aber nicht immer.

Schließlich bekommt eine Freundin, meien einzige Testleserin, keine gute aber die beste, die ich habe, die Geschichte. Meist veränder eich nach ihrer Durchsicht nur noch ein paar Tippfehler, kaum mehr.

Geschrieben

Du bist doch der Herausgeber der Anthologie, oder nicht? Liegt da deine Chance nicht bei 100 %, dass dein Werk veröffentlicht wird? Oder hat da der Rest der Redaktion auch noch ein Wörtchen mitzureden? Soll keine Kritik sein, interessiert mich nur ... :kratz:

Geschrieben

Ja, da hast du Recht mit deiner Kritik.

Es gibt immermal wieder den Vorwurf, dass Herausgeber nur Anthologien herausgeben, um sich selbst darin veröffentlicht zu sehen.

Für meinen Teil trifft das nicht so ganz zu. Klar, ich würde mich über eine Veröffentlichung freuen wie übr jede andere auch. Das will ich gar nicht abstreiten.

Meine Geschichte wird aber wie jede andere Beitrag auch anonymisiert und von der Redaktion gelesen und bewertet. Und dann hängt es eben davon ab, wie gut mein Text im Gegensatz zu anderen ist. Letzendlich habe ich zwar als Herausgeber(auch wenn ich mich persönlich nicht als ein solcher sehe,sondern als Teil der Redaktion) das letzte Wort, aber ich will eigentlich nicht davon gebrauch machen, nur um meine Geschichte in einem Buch zu sehen. Ich will es nicht erzwingen.

Warten wir ab, was noch so für Geschichten bei uns eintrudeln, und dann sehen wir weiter.

Das Projekt habe ich aber in erster Linie angenommen, weil es mich reizte ein Buch herauszubringen und einmal in den "Literaturbetrieb" noch weiter hineinzuschnüffeln. Wahrscheinlich liegt noch viel Arbeit vor uns, aber zumindest mir macht sie richtig Spaß.

Beantwortet das deine Fragen, Lorcum?

Geschrieben

So, wieder da!

Ja klar, kein Problem. Ich kann deine Denkweise ja sogar nachvollziehen, denn mich würde es als Herausgeber ebenso reizen, meinen Teil beizutragen. Aber es handelte sich wirklich nicht um Kritik, denn ich habe mir schon das Prinzip der Anonymisierung gedacht. Das ist die einzig gute Vorgehensweise, um so objektiv wie möglich zu handeln. Sonst kann es dazu kommen, dass eine Person, die man bis auf den Tod hasst (ein bisschen krass ausgedrückt), die allerbeste Geschichte verfasst und man nur durch persönliche, subjektive Werte das Geleistete kontra-honoriert.

Geschrieben

Ich glaube nicht an die perfekte Geschichte.

Ansonsten habe ich schon richtig vestanden, wie du deine Frage meintest, und sie nicht als negative Kritik aufgefasst.

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