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FanFiction: Faramir


Empfohlene Beiträge

Gast Gwenllian
Geschrieben

Hallo,

ich möcht euch meine erste Kurzgeschichte zum Thema "Herr der Ringe" vorstellen.

Wie der Titel schon sagt geht es um Faramir, allerdings nicht der Faramir den ihr jetzt vermutet *gg*, sondern um den kleinen Faramir, Pippins Sohn.

Die Geschichte beschreibt die Gedanken von Juweline Tu vor und während der Geburt ihres ersten Kindes.

Disclaimer: Alles gehört Tolkien, nix mir!

Faramir

Schweißgebadet erwachte Juweline von Lang Cleeve aus ihrem unruhigen und alptraumdurchzechten Schlaf. Ihr Atem ging so heftig als wäre sie geradewegs durch das ganze Auenland gelaufen.

Sie zitterte ...

Wieder war er da.

Dieser Alptraum.

Kalter Angstschweiß rann langsam von ihrer Stirn über ihre Schläfen. Die braunen Locken klebten an ihr wie nasses Herbstlaub.

Hastig wischte die junge Frau sie beiseite, als könne sie dadurch auch die Erinnerungen an den Traum beiseite schieben.

Doch das war bei weitem nicht so einfach...

„Ganz ruhig, Juli“, sprach sie leise und zittrig zu sich selbst und versuchte ruhiger zu atmen. „E es geht ihm gut. Pippin ist in Sicherheit. Er kommt bald zurück zu dir“.

Doch die beruhigende Wirkung wollte und wollte nicht eintreten.

Vorsichtig warf Juweline einen Blick auf die kalte leere Betthälfte ihres Schlafgemachs, wandte jedoch kurz darauf den Blick ab, als würde er sie schmerzen.

Wie lange war er jetzt schon fort?

Wochen?

Monate?

„PIPPIN, WO BIST DU???“, hörte sich Juweline in Gedanken schreien, f ast so als könne sie ihn dadurch erreichen.

Doch die Worte hallten in ihrem Kopf nur wider wie in einem großen leeren Raum ...

Und genauso fühlte sie sich auch ... leer.

Seit seinem Fortgang.

Dabei war Peregrin keinesfalls freiwillig fort gegangen. Eine Eilbotschaft hatte ihn aus Gondor erreicht und er war nur widerwillig aufgebrochen.

Noch immer konnte Juweline sein besorgtes Gesicht vor ihrem inneren Auge sehen: die Stirn in Falten gelegt, ein Schatten über die sonst leuchtend grünen Augen.

„Ich kann dich doch jetzt nicht allein lassen“, hatte er gesagt und dabei behutsam über ihren Bauch gestrichen.

Wie stolz er doch gewesen war, als er von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte.

Vor Freude war er mehr tanzend als gehend durchs halbe Auenland gewandert, und bei jeder Kleinigkeit, die Juweline seither getan hatte, war er rasch herbei geeilt und hatte sie liebevoll umsorgt..

Bei der Erinnerung daran legte Juweline ihre flache Hand auf ihren Bauch. Die Schwangerschaft war inzwischen weit fortgeschritten und der große Tag rückte immer näher.

Doch würde es Peregrin rechtzeitig zurück schaffen?

Würde er der Geburt seiner Tochter oder seines Sohnes beiwohnen, so wie sie es sich gewünscht hatten?

Langsam ließ sich die junge Frau in die weichen Kissen zurücksinken.

Die Erinnerungen und die damit verbundenen Gefühle hatten dazu geführt, dass sie sich ein wenig besser fühlte. Erneut schloss sie die Augen und reiste in ihren Gedanken zurück in die Vergangenheit, zu dem Tag, an dem alles angefangen hatte.

Wie jung sie doch gewesen waren, als sie sich das erste Mal gegenüber gestanden hatten.

Noch nicht einmal ihren Tweens entwachsen.

Ihrer Eltern waren seit jeher eng befreundet gewesen und hatten zusammen viele Feste gefeiert und mit der Zeit waren Peregrin und Juweline sich näher gekommen.

Ein Lächeln huschte über das Gesicht der jungen Frau.

Liebevoll strich sie über die Rundung ihres Bauches und summte leise eine alte Melodie vor sich hin, die schon ihre Mutter ihr immer vorgesummt hatte.

Juweline spürte, wie sich das ungeborene [C1] Kind in ihr zu rühren begann, als würde es sich der friedlichen Melodie zuwenden und ihr zufrieden lauschen.

Wieder wanderten ihre Gedanken zurück zu längst vergangenen Zeiten und Ereignissen.

Die ersten vorsichtigen und schüchternen Annährungen Peregrins.

Der erste Kuss ... so fremd und doch so leidenschaftlich.

Die vielen langen Abende voller Zärtlichkeiten.

Der Heiratsantrag, inmitten der unzähligen Hobbits auf dem Julfest.

Die Verlobung, wozu fast das gesamte Auenland eingeladen worden war.

Die glücklichen Gesichter ihrer Freunden und ihrer Familie.

Die Hochzeit.

Juweline sah sich in ihrem weißen, langen Brautkleid. Ein Lächeln huschte über ihre Züge, als sie an die aufgeregt tuschelnden Hobbitdamen dachte, die, trotz der für Hobbits außergewöhnlichen Länge des Kleides, von dessen atemberaubender Schönheit verzaubert waren. Sie erinnerte sich wie einige der älteren Hobbits aufgeregt tuschelten, da das Kleid einfach atemberaubend schön und für Hobbits außergewöhnlich lang war.

Ein warmes Gefühl der Geborgenheit stieg in ihr auf, als ihre Gedanken zu ihrer Hochzeitsnacht wanderten

Ihre erste Liebesnacht.

Die Küsse Peregrins, zärtlich und doch leicht fordernd.

Seine sanften Berührungen, die ihren ganzen Körper zu elektrisieren schienen.

Seine warmen Umarmungen und schließlich auch seine Bewegungen in ihr, als sie sich vereinten.

Wie glücklich sie doch gewesen war, als sie friedlich in seinen Armen eingeschlafen war...

Ein zäher Schmerz riss Juweline aus ihren Erinnerungen und ließ sie die Zähne heftig zusammenbeißen.

Ihr ganzer Körper zog sich unter einer Woge nicht enden wollender Schmerzen zusammen, immer und immer wieder.

Doch so schnell, wie sie gekommen waren, verschwanden die Schmerzen auch wieder und Juweline lag keuchend und zusammengerollt auf ihrem Bett.

Wieder tauchten die Bilder des Alptraumes vor ihren geschlossenen Augen auf.

Sie war allein.

Niemand war bei ihr, um ihr beizustehen oder zu helfen.

Um sie herum war es dunkel und verschwommen.

Ihr ganzer Körper fühlte sich taub an, bis auf ihre Arme.

Dort fühlte sie etwas.

Etwas Kaltes ...

In ihren Händen hielt Juweline ein kleines Bündel.

Ein Baby, das aus Leibenskräften schrie und mit kleinen, merkwürdig verkrampften Fäusten um sich schlug.

Doch hatte es kein Gesicht.

Wieder durchzuckte sie ein greller Schmerz, schlimmer noch, als der Erste. Sie schrie auf.

In der Ferne hörte sie ein Geräusch und binnen Sekundenbruchteilen sah sie, wie durch eine Nebelbank hindurch, dass jemand ins Zimmer geeilt kam.

Inbrünstig begann sie zu beten, es möge endlich Peregrin sein, der sie sanft in seine Arme schloss.

Doch es war nicht Peregrin, sondern ihre ältere Schwester Donnamira.

Schwach konnte sie ihr besorgtes Gesicht ausmachen.

„Bitte nicht“ wimmerte Juweline leise und klammerte sich an das Nachtgewand ihrer Schwester.

„Ich will, dass er dabei ist ... ich will ...“

Juweline wusste nicht, ob sie die Worte laut aussprach oder ob sie nur ein leiser Widerhall in ihrem Kopf waren.

„Vater, hole Heiderose ... Julis Kind kommt. Wir können nicht länger warten“, hörte Juweline Donnamira sagen, bevor sich ihre Schwester erneut über sie beugte und ihr sanft die Haare aus der Stirn strich.

„Es wird alles gut, Schwesterlein. Alles wird gut werden“

Wieder war da dieser unerträgliche Schmerz.

Wie ein Echo hörte sie Donnamira etwas sagen und um sie herum verschwamm alles.

Juweline spürte, wie sich ihr Körper zusammen zog

Ihr war, als würde sie in einen tiefen schwarzen Abgrund hinabsinken.

Einen Abgrund aus Schmerz und Verzweifelung.

Doch jemand hielt sie fest.

Sie spürte, wie eine bekannte Kraft sie festhielt und ihr beruhigende Worte zuflüsterte.

Vorsichtig öffnete die junge Frau ihre Augen und erblickte das besorgte Gesicht Peregrins.

„Pip“, flüsterte Juweline matt und plötzlich fühlte sie sich stärker.

Eine neuen Wehe durchfuhr ihren Körper, doch obwohl Juweline aufschrie, fühlte sie nur unbewusst den Schmerz.

Er war da.

Er war zurückgekommen.

Er war bei ihr.

Jetzt würde alles gut werden-

„Juli, mein Schatz du musst pressen“, hörte sie Pippin sagen, wobei er sie fester in seine Arme schloss.

Energisch biss Juweline die Zähne zusammen und begann zu pressen, als die nächste Wehe ihren Körper zu zerreißen drohte, wie tausend Messer, die sich in ihren Leib bohrten.

Juweline keuchte.

Immer wieder versuchte sie, über den Schmerz und die Anstrengung hinweg Pippins Umarmung und seine Stärke zu spüren.

„Du schaffst es Juli ...“

Erneut nahm sie alle ihre Kraft zusammen.

Dann spürte sie, wie ihre gesamte Kraft ihren Körper verließ und sie erschlaffte.

Weit weg hörte sie die Schreie eines Babys.

Schlagartig wurde ihr plötzlich bewusst, was geschehen war und sie öffnete die Augen.

Über ihr sah sie immer noch das Gesicht ihres Gatten, der nun vor Freude weinte.

Sie sah wie Donnamira ein kleines Kind, eingewickelt in ein blaues Handtuch, in die Arme seines Vaters legte.

Peregrin strahlte.

„Es ist ein Junge. Ein Junge“

Er war schier außer sich vor Freude. Und trotzdem weinte er.

Als Peregrin das Neugeborene vorsichtig in ihre Arme legte, begann auch Juweline zu weinen.

„Wie schön er ist“, flüsterte sie ehrfürchtig und strich über den blonden Flaum der den kleinen Kopf bedeckte.

Eine Welle ihr bist dahin unbekannten Gefühle überflutete Juweline.

Sie war Mutter.

Strahlend sah sie zu Peregrin auf, der sie nun überglücklich in die Arme schloss.

Seine kleine Familie.

„Gib ihm einen Namen, Pippin“, sagte Juweline schließlich, wobei sie ihren Gatten freudig und erwartungsvoll in die grünen Augen blickte.

Noch bevor Peregrin antworten konnte, erhellte ein neuerliches Lächeln seine Züge und er deutete mit strahlendem Blick auf das Gesicht seines Kindes.

„Sieh doch, Schatz. Seine Augen ....“

Langsam neigte Juweline den Blick und sah in die nun geöffneten Augen ihres Babys.

Sie waren ebenso grün, wie die seines Vaters.

„Oh Peregrin. Er sieht dir so ähnlich ..“

Erneut stiegen ihr Tränen des Glücks in die Augen und eine Weile saß die kleine Familie nur regungslos da, als wäre sie in ihre eigene kleine Welt versunken.

„Faramir. Wir nennen ihn Faramir“, flüstere Peregrin schließlich, wobei er zärtlich über die weichen Wangen seines Sohnes strich.

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