Gast Elito Geschrieben 31. Oktober 2006 Geschrieben 31. Oktober 2006 Hi! Ich habe vor kurzem mit einer Geschichte anfangen und möchte euch nun nach Feedback fragen. Da das erste Kapitel in einer Welt spielt, die wie unsere ist und nichts außergewöhnliches dort passiert, außer dass der Held Stan in einer anderen Welt landet, überspringe ich es und fange mit dem zweiten Kapitel an. Insgesamt werdet ihr dann das zweite und das dritte Kapitel lesen. Bitte sagtz mir nicht, dass die Kapitel zu kurz sind, das sind nur die ersten. Kapitel Zwei: Der Wald der tausend Feen Ich stand auf und untersuchte meine Umgebung. Ich befand mich auf einer kleinen Klippe, die mit Gras bewachsen war. Etwa hundert Meter von der Klippe entfernt baute sich ein riesiger Wald auf, dessen Enden man nicht sehen konnte. Hinter mir lag Grasland, durch das sich ein breiter Fluss zog. Im Hintergrund konnte man ein Gebirge erkennen. Dort würde ich ganz bestimmt nicht hingehen. Wenn ich mich an Geschichten erinnerte, irrte man dort tagelang herum und verdurstete am Ende, wenn einen nicht die Kreaturen der Nacht auffressen würden. Nein, ich nahm lieber den Waldweg. Jeder Abenteurer hätte mich ausgelacht und mich für verrückt erklärt, denn ein Waldspaziergang konnte noch gefählricher sein wie Bergsteigen, jedoch sagte mir mein Gefühl, ich sollte den Waldweg nehmen. Ein fataler Irrtum, wie sich später herausstellen würde. Als ich zu den ertsen Bäumen kam, sah ich sofort den braunen Weg aus Erde, der sich durch das Dickicht schlängelte. Er war ungefähr zwei Schritt breit . Neben dem Weg stand ein Schild, aufdem irgendwelche Zeichen waren, die ich nicht verstand. Ich betrat den Wald. Schon nach wenigen Metern fiel das Licht der Sonne nicht mehr auf den Weg und ich musste mich anstrengen, den Weg zu erkennen. Nachdem ich einige Zeit geradeausgelaufen bin, bog der Weg scharf links ab. Den ganzen Weg, den ich gelaufen bin, änderte sich nichts. Das Dickicht zu beiden Seiten änderte sich nicht das kleinste Bisschen und der Weg führte immer noch mal hierhin mal dorthin. Ich wollte eine Pause machen, doch das Ungeziefer, dass mir vor die Füße kroch, hielt mich davon ab. Außerdem musste ich etwas essen. Ich hatte schon seit geraumer Zeit Hasen gesehen, die unter und über dem Laub umherhoppelten, doch dann bemerkte ich, dass meine Pistole nicht mehr bei mir war. Ich hatte sie entweder verloren, als mich der Crada angreifen wollte oder die andere Schattenkreatur hatte sie mir zur Sicherheit abgenommen. So ging ich den Weg ohne Waffe oder Schutz entlang, in der Hoffnung, endlich das Ende des Weges zu sehen. Nach einigen Stunden Marsch und vielen Kilometern machte sich die fehlende Energie bemerkbar. Ich hatte Probleme mit dem Laufen und musste bei der Kleinsten Anstrengung keuchend stehenbleiben. Ich kam zu einem kleinen Bach und setzte mich, an einem Baum lehnend, an das Ufer. Nachdem ich ein paar Schlücke getrunken hatte, lehnte ich mich zurück. Ich wollte einfach nur schlafen, aus dem bösen Traum aufwachen, in den ich geraten war. Ich schloss langsam meine Augen – als ich einen Schatten bemerkte, der um mich herumschlich. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich eine große Katze, eine Raubkatze, mit grauem Fell. Ein Panther! Ich stand ganz langsam auf, den Rücken an den Baum lehnend und schaute mich nach einem Gegenstand um, mit dem ich mich verteidigen könnte. Doch zu spät. Der Panther begann zu rennen, zu sprinten, und als er den Rand des Gestrüpps erreicht hatte, setzte er zum Sprung an. Kurz bevor er mich erreichte, jedoch, wurde der Panther kleiner. Er schrumpfte in der Länge, wuchs jedoch in der Höhe. Ich traute meinen Augen kaum, als ich einen Menschen vor mir stehen sah, mit blonden Haaren und einer himmelblauen Kutte, die bis zu seinen Füßen reichte. Es war ein junger Mann mit einem ründlichen Gesicht und nicht sehr starken Zügen. Auf dem Rücken trug er einen Rucksack, über dem ein dunkelblauer Umhang hing, der wiederum mit goldenen Manschetten an der Kutte befestigt war. Der Mann sagte etwas in einer Sprache, die ich nicht verstand. Als er merkte, dass ich nicht wusste, was er sprach, setzte er seinen Rucksack ab und durchsuchte ihn. Nach einiger Zeit holte er einen kleinen, dunkelbraunen Lederbeutel heraus und überreichte ihn mir. Ich öffnete ihn und holte den Inhalt heraus. In ihm waren ungefähr ein dutzend kleiner Nüsse, die die Ähnlichkeit von Haselnüssen hatten. Ich schaute den Jungen an und dieser deutete mir, dass ich eine von ihnen essen sollte. Also tat ich es. Ich hatte sowieso keine Wahl. Ich steckte mir eine Nuss in den Mund und biss sie kaputt. Sofort überkam mich ein Gefühl von Ekel. Die Nuss schmeckte salzig und sauer zugleich mit dem leichten Geschmack von schimmeliger Wurst. Ich zwang mich, die Nuss herunterzuschlucken, als Höflichkeit. Hoffentlich aßen die Leute hier nicht nur so einen Fraß. Nachdem die Nuss sicher in meinem Magen angekommen war, gab ich erst einmal ein Geräsuch des Würgens von mir. „Trink einen Schluck Wasser, dann geht es wieder.", sagte der junge Mann. Ich nickte und ging zum Fluss, um mit meinen Händen Wasser in meinen Mund zu schöpfen. Ich wollte gerade schlucken, als mir einfiel, dass ich aufeinmal mit dem Typen reden konnte. Meine Freude ging jedoch in einem lauten Hustanfall unter, denn ich verschluckte mich ausversehen. „Komm schon, so schlimm kann das doch gar nicht gewesen sein.", ermutigte mich der Junge. „Ich kann dich verstehen!", rief ich. Der Junge lächelte. „Dank der Frucht!", sagte er mit einem Grinsen auf dem Gesicht. „Was war das?", wollte ich wissen und hustete ein letztes Mal. „Das war eine Kapufrucht.", erklärte der Junge. „Wenn man sie isst, kann man sein Leben lang jegliche Sprache verstehen, die in unserem Land gesprochen wird. Wo kommst du her, dass du unsere Sprache nicht sprichst? Wenn du aus Gorbol kommst, müsstest du doch die gleiche Sprache sprechen wie alle Menschen und ich glaube selbst die in der toten Wüste sprechen die normale Sprache." „Ich glaube, du wirst mir sowieso nicht glauben.", sagte ich. Doch als der Junge nachhakte, begann ich, die gesamte Geschichte zu erzählen, wie meine Mutter von den Schattenkreaturen entührt wurde und mein Vater wenige Jahre später ebenfalls und wie ich ihn mein Leben lang gesucht habe. Von der ganzen Technik erwähnte ich nichts, denn dann würde mich der Junge nur noch weiter durchlöchern. „Hmm. Das ist gar nicht gut. Ich weiß noch nicht einmal, ob du überhaupt in der gleichen Welt wie deine Eltern bist.", sagte der Junge. „Mein Vater wurde in eine Welt namens Lucia entführt.", sagte ich. „Lucia?", fragte der junge Mann. „So heißt das Land, auf dem du dich befindest, und die Hauptstadt." Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte. „Mein Name ist Asriel.", sagte der junge Mann. „Ich bin Stan Jordan.", antwortete ich. Wieder musterte mich Asriel von meinen braunen, kurzen Haaren über meine schwarze Lederjacke bis zu meiner blaue Jeans. Anscheinend hegte er Interesse für den Stoff meiner Hose, denn sein Blick klebte länger an meiner Hose als an meiner Jacke. Als könnte er meine Gedanken lesen fragte er: „Was ist das, dieser Stoff, aus dem deine Hose besteht?" „Jeans heißt der Stoff.", abtwortete ich. „Frag mich jedoch nicht, wie er gemacht wird, dass weiß selbst ich nicht." Dann war ich mit Fragen an der Reihe. „Wie verwandelst du dich in den Panther?", fragte ich Asriel. Der Junge lachte. „Hast du noch nie etwas von Druiden gehört?" Er wartete gar nicht auf eine Antwort, denn er fuhr fort: „Druiden sind in der Lage, mit Hilfe der Natur ihre Verbündeten zu heilen und sich in bestimmte Tiere zu verwandeln. Ich bin aber, was Verwandlungen angeht, noch ein Anfänger, ich kann mich nämlich nur in einen Panther und in einen Adler verwandeln." „Und was hast du hier im Wald gemacht?", fragte ich darauf. „Wenn ein Druide seine Kraft stärken will, muss er mit der Natur verschmelzen, denn Druiden können nicht durch bloßes Training stärker werden. Und wo kann man besser mit der Natur eins werden als in einem Wald?`Von wo hast du denn den Wald betreten?" Ich deutete in die Richtung, aus der ich gekommen war. Als Asriel mich fragte, warum ich den Wald durchqueren wollte, antwortete ich, dass ich nach Zivilisation gesucht hatte. „Was?", rief Asriel und fing an zu lachen. „Du befandest dich in unmittelbarer Nähe vom Dorf Kobalt. Außerdem, wenn du zum Gebirge gegangen wärst, welches du mir beschrieben hattest, wärst du zur Stadt der Zwerge, Zwergenbau gekommen." Wieder lachte er. „Welche Ziele liegen denn vor mir?", fragte ich mit einem leichten Hauch von Ärger in der Stimme. Asriel überlegte. „Nach einem dreitägigen Marsch würdest du die Stadt Lucibol erreichen, die zweitgrößte Stadt der Menschen auf diesem Kontinent. Du könntest aber auch zurückgehen. Dann würdest du in einem Tag das Dorf Kobalt erreichen. Doch das würde ich nicht vorschlagen. Die Bürger dort sind neben dem Gasthofbesitzer und dem Verkäufer ziemlich arm und der Bürgermeister, einer der mächtigen Fünf, ist sehr unfreundlich." „Wer sind die mächtigen Fünf?", fragte ich, und das, was ich nicht wollte, was Asriel macht, machte ich jetzt selbst; ich fragte ihm Löcher in den Bauch. „Die mächtigen Fünf, das sind die Generäle der lucianischen Armee. Lucil ist der mächtigste von ihnen, er besitzt Magie, von der noch nie jemand etwas gehört hatte, die Odinmagie. Die Nummer zwei besetzt Magus, ein alter Mann mit ausgeprägten, außergewöhnlichen Talenten in der Benutzung der Magie. Die dritte heißt Celestina, sie ist sehr begabt im Schwertkampf und ein Vorbild jedes Zweischwertkämpfers. Der Vierte im Bunde hört auf den Namen Baltus. Sein Richtiger Name lautet Sir William von Kobalt, doch er bevorzugt seinen Spitznamen. Er ist sehr begabt im Kampf mit Zweihändern. Die Fünfte und Schwächste der Mächtigen Fünf heißt Linda. Sie ist sehr begabt im Umgang mit Schwertern, so ein Talent hast du noch nie gesehen, und wenn sie ihre Magie mit ihren Schwertern verbindet, hat niemand eine Chance gegen sie." Ich wollte gerade den Mund aufmachen, um noch etwas zu sagen, als mein Magen anfing zu kurren. Einen kurzen Augenblick später hielt ich mir den Bauch vor Schmerzen. Ich hatte jetzt zwei Tage nichts gegessen. „Warte!", befahl mir Asriel und holte etwas heraus, dass in ein Blatt gewickelt war. Nachdem er es mir überreicht hatte, öffnete ich es und fand einen Laib Brot vor. Ich bedankte mich und biss herzhaft in das Gebäck in meiner Hand. „Das Blatt hätte ich gerne wieder.", sagte Asriel und hielt mir seine Hand hin. „Diese Blätter gibt es nur in der Elfenregion dieses Waldes und sie sind äußerst wertvoll. Egal was man in sie einwickelt, es bleibt ewig frisch." Nachdem er das Blatt wieder in seinem Rucksack verstaut hatte und ich mein Brot aufgegessen hatte, fragte mich Asriel: „Und, wann gehen wir?" Ich schaute ihn verdutzt an. „Was meinst du mit ‚wir'?", fragte ich ihn. „Nun ja", begann er, „ich kann dich doch nicht alleine gehen lassen, wo du doch nicht einmal weißt, wo du hinmusst." „Asriel", sagte ich und schaute meinem Gegenüber tief in die Augen. Ich konnte die kleinen Strukturen seiner Irise erkennen. „Danke. Ich weiß das zu schätzen." Und mit diesen Worten machten sich die beiden Jungs auf den Weg. Kapitel Drei: Die Waldelfen „Haben wir noch genug Wasser?", fragte ich Asriel. Wir waren schon zwei Tage unterwegs und mir ging es zusehens schlechter. Asriel tippte auf eine Krankheit, die ich mir eingefangen hatte, doch er war nicht ausreichend ausgebildet, solche Krankheiten zu heilen. Obwohl es angenehm kühl war und ich ab und zu fröstelte, schwitzte ich wie in einer Sauna. „Wir sollten wirklich eine Pause machen.", sagte Asriel jetzt wohl zum hundertsten Mal. „Wenn du ohnmächtig wirst, müssen wir noch länger warten, bis wir in Lucibol sind." Ich wischte das Thema mit einer Handbewegung von der Bildfläche und wir wanderten weiter. Ab und zu verwandelte sich Asriel in einen grauen Panther oder in einen prächtigen Weißkopfadler und kundschaftete die Gegend vor uns oder hinter uns aus, ob uns vielleicht Goblins oder Kobolde gefolgt waren, doch seit ich fast einmal umgekippt wäre, bleibt er stets in meiner Nähe. Goblins sind kleine, ungefähr einen Meter große Wesen. Sie haben braune oder schwarze Hornhaut, die mit dunklen Flecken besetzt ist. Sie sind ziemlich unkultiviert und können meist nicht einmal ihre eigene Sprache sprechen, doch manche Menschen richten sie als Wachen oder Sklaven ab. Goblins sind zwar dumm, doch sie erkennen, wann man lieber gehorcht und wann nicht. Kobolde sehen so ähnlich aus wie Goblins. Es ist zwar noch nie einem Menschen gelungen, einen lebenden Kobold zu fangen, denn sie zaubern sich schneller weg als man gucken kann, doch weiß man anhand verschiedener Informationen dass sie die zaubernden Brüder der Goblins sind. Sie haben meistens eine grüne oder orange Hautfarbe und aus ihren Köpfen wachsen kleine Hörner. Wir hatten schon fast die Lichtung erreicht, von der mir Asriel erzählt hatte, als ich plötzlich wieder einen Schwächeanfall bekam. Ich torkelte hin und her, als ich plötzlich ein Gesurre und Geschreie vernahm und das Brüllen eines Panthers. Dann wurde alles schwarz. Als ich aufwachte, lag ich auf einer Matratze aus Stroh.Unter meinem Kopf befand sich ein weiches Kissen und auch die Decke, mit der mich jemand zugedeckt hatte, war samtig weich. Auf meiner Stirn befand sich ein feuchtes Tuch und neben meinem Bett stand eine Schüssel mit Wasser. In der Ferne vernahm ich abwechselnd das Brüllen eines Panthers und das Kreischen eines Adlers. Ich versuchte mich zu bewegen, doch das bereitete mir höllische Schmerzen. „Wenn ich du wäre, würde ich liegenbleiben.", sagte jemand. Ich drehte meinen Kopf. „Wer bist du?", fragte ich mit krächzender Stimme. „Man fragt eine Elfe nicht nach den Namen. Man wartet, bis diese einem den Namen verrät.", tadelte mich die Person. Ich schaute auf die spitzen Ohren und die feinen Schlitzaugen, durch die man die Elfen erkennen konnte. „Ich bitte um Verzeihung.", brachte ich unter einem müden Lächeln heraus. „Streng dich nicht zu sehr an!", sagte die Elfe. „Du hast Glück im Unglück gehabt. Erst wollten wir euch töten, weil ihr während der Paarungszeit der Feen den Wald betreten habt. Das haben wir euch Menschen schon zu oft gesagt, jeder Mensch, der den Wald der tausend Feen während der Paarungszeit betritt, wird sterben. Doch ihr habt Glück gehabt. Die Krieger haben deine schlechte Verfassung bemerkt und euch sofort zum Schloss gebracht. Dein Fieber hat sich schon sehr weit gebildet. Einen Tag länger und du wärst vielleicht gestorben." „Was ist mit Asriel?", fragte ich matt. Ich starrte die Decke an und hörte der Elfe zu. „Du meinst den Druiden? Wir haben ihn eingesperrt. Er hat zwei Elfenkrieger getötet, deswegen muss ersterben." „Was?", rief ich so laut, wie ich konnte, also ganz leise. „Ihr dürft ihn nicht töten." „Naja, alles liegt nun an dir!", sagte die Elfe gebieterisch zurück. „Der Waldkönig hat beschlossen, den Druiden erst hinrichten zu lassen, wenn du wieder bei voller Gesundheit bist. Und nun, schlaf." Die Elfe stand auf. Ich konnte den makellosen Körper der Elfin sehen, wie ihn sich jedes Mädchen auf der Welt wünschte, dann fiel ich in einen Tiefschlaf, nachdem die Elfe ein paar Runen aufgesagt hatte. Als ich erwachte, saß jemand anderes neben mir. Ein junger Elf, dessen Alter man natürlich nicht schätzen konnte, doch er sah aus wie zwanzig. „Wie geht es dir?", fragte er mit einer ruhigen, netten Stimme. „Gut, danke.", sagte ich wahrheitsgemäß. Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, doch ich fühlte mich wie neu geboren. Das Brüllen Asriels konnte man nicht mehr hören und einen Moment lang dachte ich, er wäre schon tot, als der Elf sagte: „Der König wartet auf deine Genesung. Er will den Druiden töten." „Ihr dürft Asriel nicht töten! Er mag zwar einige eurer Krieger getötet haben, doch das war doch nur Notwehr!", rief ich. „Das weiß ich. Und ich werde euch helfen.", sagte der Elf zu meiner Überraschung. „Mein Name ist Angmar. Ich bin der Sohn des Waldkönigs." „Habe ich richtig gehört?", fragte ich zur Sicherheit. „Du wirst uns freilassen?" „Ja, aber sprich leise, die Wände haben Ohren.", antwortete Angmar. „Zuerst werde ich dich freilassen. Sprich mit dem Druiden und weihe ihn ein. Pass aber auf, dass die Wachen dich nicht hören. Sag ihm, er soll in seiner Vogelform in der Zelle warten. Und er soll dieses Amulett anlegen." Angmar warf mir ein Amulett mit einem eingesetzten Saphir zu. „Es schützt ihn vor dem elfischen Zauber. Sobald die Zauber der Elfen ausgesprochen sind, kann man sich nur auf Befehl hin bewegen, mit dem Amulett wird dieser Zauber jedoch neutralisiert. Er soll zum Haupteingang fliehen, er ist unabgeschlossen. Von da aus soll er den Waldweg entlangfliegen, bis er auf dich stößt. Wartet vor dem Wald auf mich, nicht in dem Wald. Wenn alles glatt läuft, werde ich euch dort treffen. Wenn ich innerhalb von drei Stunden nicht da bin, dann macht was ihr wollt." „Was soll ich machen, wenn ich mit Asriel geredet habe?", fragte ich. „Dann gehst du unter dem Aufwand, dass du die Hinrichtung nicht sehen willst, aus dem Schloss. Die Wachen werden dich rauslassen.", antwortete Angmar. Er drehte sich auf der Stelle und sein schulterlanges, dunkelblaues Haar wirbelte herum. „Die Waldelfen sind an diesen Wald gebunden, außer, wenn der König sie verbannt.", sagte er. Dann schloss er die Tür zu meiner Zelle auf. Wie gesagt bewegte ich mich in Richtung Kerker. Die Wände waren mit echten, grünen Blättern behangen und die Bilder zeigten, wie Menschen und Waldelfen zusammen feierten oder die Waldelfen über die Orks triumphierten. Nach einigen Metern kam ich zu einer Treppe. Sie führte direkt in den Keller des Gebäudes. Ich fand Asriel in der vierten Zelle. „Stan, dir geht es gut!", rief Asriel. Er hatte viele Kratzer im Gesicht und seine Kutte hatte kleine Risse. „Was ist mit dir passiert?", fragte ich schockiert. „Die haben mich gefoltert.", flüsterte Asriel. „Das ist schrecklich…", sagte ich. Dann fiel mir meine Aufgabe wieder ein. „Hier.", flüsterte ich und gab Asriel das Amulett, nachdem ich mich zu beiden Seiten umgesehen hatte. „Frag nicht. Setz es einfach um und warte hier als Adler verwandelt.", sagte ich ihm. Asriel fragte nicht warum. Ich fuhr fort. „Wenn die Wachen die Tür öffnen, flieh zum Haupteingang, er wird unabgeschlossen sein. Flieg dann den Waldweg in nördlicher Richtung ab, bist du mich entdeckst." Asriel nickte. Er hatte verstanden. Ich machte mich auf den Weg. Als ich in die Nähe des Haupteingangs kam, lief ein älterer Elf auf mich zu. „Ich habe gehört, ihr wollt gehen.", sagte er. „Ich bedauere, dass sie nicht länger bleiben können, der König hätte viele Fragen an euch." Er hielt mir einen Rucksack hin. „Wir haben ihn mit Lebensmitteln gefüllt, auf Wunsch von Lord Angmar." Ein bitterer Ton lag in seiner Stimme. „Desweiteren soll ich ihnen dieses Schwert hier geben. Es ist ein von Waldelfen geschmiedetes Mithrilschwert, leicht und schnell wie der Wind." Der Elf überreichte mir ein Schwert in einer dunkelbraunen Lederscheide. Der Griff des Schwerts war sorgfältig bearbeitet und der Griff war mit einem speziellen Stoff überzogen, welches Abrutschen vermied. Am Schaft des Schwertes funkelte ein kleiner Rubin. Ich bedankte mich mit einer Verbeugung und machte mich auf den Weg zur Tür. Erstaunlicherweise lag das Schloss direkt am Wegrand, was mich ein wenig verwunderte. Doch spätestens, als ich einen Schritt auf den Weg machte und mich umdrehte, merkte ich, dass eine unsichtbare Magiebarriere das Schloss unsichtbar werden lies. Ich verlor keine Zeit. Das Schwert an meinem Gürtel baumelnd und den Rucksack auf meinem Rücken geschnallt ging ich mit zügigen Schritten den Weg entlang. Ganze zweieinhalb Stunden ging ich nur geradeaus. Das Schwert an meinem Bein behinderte mich mehr als das es mir half, aber ich blieb nicht stehen, um es anders anzuschnallen, denn das würde zu viel Zeit kosten. Was meinte Angmar damit, wenn alles gut laufen würde? Und außerdem, warum half er mir und Asriel? Soviel ich wusste, sind Elfen ein egoistisches Volk und kümmern sich nur um sich, außer sie sehen in irgendetwas anderes Gewinn. Ich machte nur eine kleine Pause an einem Bach, um etwas zu trinken, als etwas kreischendes von hinten auf mich zukam. Als der Adler neben mir landete, verwandelte er sich wieder in den Druiden, den ich kannte? „Was war das denn?", fragte Asriel verblüfft. „Wir sind vor Elfen geflüchtet, die schnellsten Kreaturen, die es nach den Drachen gibt." „Vergiss die Adler nicht!", fügte ich mit einem Augenzwinkern hinzu. Während wir den Weg weiter bis zu Ende liefen, erzählte ich Asriel alles über den Elfenprinzen Angmar und der Flucht, die er vorbereitet hatte. Ich war gerade am Ende angekommen, da ertönte eine Stimme. „So ist das also. Das wird den König gar nicht freuen, dass sein eigener Sohn sich gegen ihn stellt!", rief sie. Ich schaute mich um, könnte aber nirgendwo jemanden erkennen. „Larencioritanum!", rief die Stimme. Einen Augenblick später fiel Asriel um. Mit einem Aufschrei sprang ich neben ihm. Ich befürchtete, er wäre tot, doch dann fiel mir ein, dass es keinen Zauber gibt, der auf der Stelle tötet. Ich legte meinen Zeige- und Mittelfinger auf Asriels Hals und fühlte einen langsamen, aber existierenden Pulsschlag. „Was sollte das denn?", rief ich ins Nichts. Plötzlich wirbelten neben mir ein paar Blätter und ein bisschen Sand im Kreis. Wenig später stand neben mir ein Elf von großer Statur mit langen, blauen Haaren und einem Ziegenbart im Gesicht. Die gelb-leuchtenden Augen stachen unter der nachtblauen Haut hervor wie ein weißer Stein in einem Haufen schwarzer. Ab diesem Moment war mir klar, vor mir stand ein Dunkelelf, einer der mächtigsten magischen Wesen nach den großen Zauberern. „Keine Angst, dein Freund lebt noch.", ermutigte mich der Dunkelelf. „Doch nicht mehr lange." „Was meinst du damit?", rief ich. „Willst du mich töten?" „Lass uns duellieren.", schlug der Dunkelelf vor. „Wenn du gewinnst, bekommst du deinen Freund lebend und unbeschadet wieder. Wenn ich gewinne, bekomme ich deine Seele und die deines Freundes. Ein Kampf auf Leben und Tod. Einverstanden?" Das war eine rhetorische Frage. Ich hatte keine Wahl. Also zog ich mein Schwert. Der Dunkelelf tat es mir gleich, mit der einzigen Ausnahme, dass sein Schwert aus der Luft erschien. Ohne Vorwarnung griff der Dunkelelf an. Er war erstaunlich schnell, schon fast zu schnell, und ich hatte Mühe, seinen Hieb abzuwehren. Nach einem Paradebeispiel an einer vorzüglichen Schlagfolge atmete ich schon schnell und der Schweiß stand mir im Gesicht. „Na, machst du schon schlapp, kleiner Junge?", fragte der Dunkelelf spöttisch. Doch da hatte er sich geirrt. Als hätte jemand bei mir einen Schalter umgelegt, stürmte ich auf den völlig verdutzten Dunkelelf zu und schnitt ihm einen Kratzer auf die rechte Wange. „Du wagst es?", rief der Dunkelelf voller Zorn. „Niemand verletzt mich ohne Strafe!" Dann stürmte er auf mich los, schlug wie verrückt auf mich ein und meine Muskeln werwandelten sich immer schneller in Pudding. Der Dunkelelf wollte gerade zum finalen Stich ansetzen, da hörte ich ein schabendes Geräusch. Wenig später kippte der kopflose Körper des Dunkelelfen nach hinten und das dunkelblaue Blut in seinem Körper sprudelte auf den Waldboden. „Wir müssen uns beeilen!", sagte jemand. Es war Angmar. Er nahm Asriel das Amulett vom Hals, rief einen Spruch und lies Asriel sich so in einen Adler verwandeln. Diesen nahm Angmar dann auf den Rücken und hastete gen Norden. „Das war mein Bruder.", sagte er. „Er hat eine verfluchte Waffe berührt, deswegen wurde er zum Dunkelelf. Er hat für den dunklen Magier persönlich gearbeitet. Er war der einzige Elf, der je ohne Verbannung seine Heimat verlassen konnte." Wir liefen eine halbe Stunde schweigend nebeneinander her, als wir das Ende des Walds erreicht hatten. Wir legten Asriel auf die grüne Wiese und ich lies mir die Sonnenstrahlen auf die Haut scheinen. Dies war das erste Mal seit Tagen, dass ich die Sonne sah. „Warum wolltest du uns denn unbedingt helfen?", fragte ich Angmar. „Durch diese Tat wurde ich von meinem Vater verbannt. Das war die einzige Möglichkeit, wie ich aus dem Wald herauskommen und meinen Traum verwirklichen konnte.", antwortete Angmar. „Mein Traum ist es, einmal jede Stadt der Welt besucht zu haben.", fügte er hinzu, als ich meinen Mund öffnete. „Ich werde euch noch bis nach Lucibol begleiten, dann gehe ich zu den Makina-Magiern." Mir war die Entscheidung recht. Zwar sah ich in Angmar einen guten Verbündeten, aber er hatte mir einmal und Asriel zweimal das Leben gerettet, weshalb er nun seinen Wünschen nachgehen sollte. Wir warteten schweigend darauf, dass Asriel aufwachte und schritten dann ohne viele Worte die staubige Straße nach Lucibol entlang. „Wo sollen wir her?", fragte ich in die Runde. Mir ging es schon wieder gut, die elfische Medizin wirkte wahre Wunder. Vor ein paar Tagen konnte ich nicht einmal vernünftig laufen, doch jetzt sprühte ich nur so vor Energie. Zitieren
Nachtbringer Geschrieben 31. Oktober 2006 Geschrieben 31. Oktober 2006 moin haulle! naja kenn die geschichte ja schon, kenns mein kommentar ja schon zum kampf gegen den dunkelelfen, naja man sieht sich cya Zitieren
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