Cadrach Geschrieben 27. August 2009 Geschrieben 27. August 2009 Ich kann Dir, Fioridur, in Hinblick auf das Durchkauen von Literatur definitiv nicht Recht geben. Wenn das Durchkauen eines literarischen Textes zur Pflicht wird, dann vergeht der Lesegenuss, der Literatur wird der ihr innewohnende Kunstbegriff entzogen und sie mutiert zum reinen Arbeitsobjekt. Das aber kann nicht der Sinn der Literatur sein. Literatur ist Kunst, und sollte auch als solche verstanden werden. Zitieren
beadoleoma Geschrieben 27. August 2009 Geschrieben 27. August 2009 Das wiederum wage ich zu bezweifeln. Wenn ein Autor einen "kunstvollen" Text verfasst, der auch nach Jahrhunderten noch zum Klassiker taugt, dann kannst du davon ausgehen, dass er nicht von Inspirationspartikeln getroffen alles so larifari hingekrikelt hat, sondern dann steckt da Arbeit, Haareraufen und Kopfzerbrechen drin. Um aber aus seinem Handwerksstück Literatur zu machen muss eine weitere Person, der Leser, da noch mal genausoviel Arbeit reinstecken um die Kreativität des autors zu begreifen. Ich muss zugeben, dass ich Mittlerweile entweder Sachen lese, die sich einfach schön runterlesen lassen oder Sachbücher. So gesehen bin ich froh, dass ich in der schulzeit schon ein paar Klassiker durchpflügen durfte. Zitieren
Fioridur Geschrieben 27. August 2009 Geschrieben 27. August 2009 (bearbeitet) @ Cadrach: Eben. Du kannst auch nicht plötzlich toll malen, wenn du nicht klein angefangen hast, oder eine Statue machen, wenn du nicht weißt, wie du das Material behandeln musst, und wenn du ein Musikstück spielen willst, musst du es üben. All das lernt man zum Teil auch in der Schule, und es macht Mühe. Nur Literatur, die soll einem in den Schoß fallen. Wieso eigentlich? Du kannst doch Kunst - egal welche - nicht beurteilen, wenn du es nie gelernt hast. Dann kommst du über das Urteil: "Das gefällt mir - das gefällt mir nicht" nie raus. Vergeht dir auch der Musikgenuss, wenn du was lernen musst über Terzen und Quinten? Oder der Genuss, ein Gemälde anzuschauen, wenn du was lernen musst über Bildeinteilung, Farbverteilung usw.? In der Schule wird nun mal Kunst zum Arbeitsobjekt. Ein ganz anderes Kapitel ist die Benotung. Ich bin eine heftige Gegnerin unserer traditionellen Benotung, aber das steht auf einem anderen Blatt. Bearbeitet 27. August 2009 von Fioridur Zitieren
viator Geschrieben 27. August 2009 Geschrieben 27. August 2009 Ich kann Dir, Fioridur, in Hinblick auf das Durchkauen von Literatur definitiv nicht Recht geben. Wenn das Durchkauen eines literarischen Textes zur Pflicht wird, dann vergeht der Lesegenuss, der Literatur wird der ihr innewohnende Kunstbegriff entzogen und sie mutiert zum reinen Arbeitsobjekt. Das aber kann nicht der Sinn der Literatur sein. Literatur ist Kunst, und sollte auch als solche verstanden werden. Ein Unterricht kann interessant oder uninteressant gestaltet werden. Alle Schüler wird man sowieso nie interessieren können, unabhängig vom Fach, aber ich kann mir vorstellen, dass Schüler grundsätzlich so motiviert werden können, dass sie das Durchkauen nicht mehr als Pflicht empfinden, sondern als eine Möglichkeit, durch die dabei erlernten Methoden literarische Werke noch mehr genießen zu können. Ein tieferes Eindringen in einen Text erhöht eigentlich den Lesegenuss, sofern der Text auch einen entsprechenden Wert besitzt. In der Musik wird eine besonders kunstvoll komponierte Fuge doch auch nicht weniger schön, indem der Hörer lernt, wie Fugen funktionieren, sondern er ist dadurch erst in der Lage, ein viel tieferes Verständnis der Fuge zu erlangen und sie voll genießen zu können. Genauso ist das in der Literatur. Problematisch ist eher ein schlechter Unterricht als das Durchkauen an sich. Zitieren
Cadrach Geschrieben 27. August 2009 Geschrieben 27. August 2009 @ Cadrach: Eben. Du kannst auch nicht plötzlich toll malen, wenn du nicht klein angefangen hast, oder eine Statue machen, wenn du nicht weißt, wie du das Material behandeln musst, und wenn du ein Musikstück spielen willst, musst du es üben. All das lernt man zum Teil auch in der Schule, und es macht Mühe. Nur Literatur, die soll einem in den Schoß fallen. Es ging mir nicht um das Erlernen des Schreibens, sondern um das Durchkauen eines bereits geschriebenen literarischen Werkes. Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Vergeht dir auch der Musikgenuss, wenn du was lernen musst über Terzen und Quinten? Oder der Genuss, ein Gemälde anzuschauen, wenn du was lernen musst über Bildeinteilung, Farbverteilung usw.? Wenn hierdurch das Gesamtkunstwerk verlorengeht, dann ja. Beethovens Sinfonien bestehen eben nicht nur aus einzelnen Akkorden, Van Goghs Gemälde nicht nur aus einzelnen Farbkombinationen - und Goethes Gedichte sind nicht nur die Ansammlung von Stilmitteln. Ebendas wird aber in der Schule durch das ständige Durchkauen suggeriert. Mit präzisester Feinmotorik wird ein Text auseinandergenommen, jedes Teil einzeln untersucht. Nur das Ganze wird dabei außen vor gelassen. Das Problem hierbei ist aber: Eine Aneinanderreihung von Stilmitteln und typischen Merkmalen einer Literaturepoche oder auch -gattung reißt keinen Schüler vom Hocker. Würde der Literaturunterricht vom Mikromanagement abkommen und den Text erst einmal für sich wirken lassen, dann ließe sich womöglich die Lust am Lesen steigern. Ein weiterer Aspekt, der bei der mikroskopischen Untersuchung eines Textes verloren geht, ist die Subjektivität der Literatur. Alliterationen, Metaphern, Zeugmen, Anaphern, Hyperbolismen - Stilmittel sind etwas absolutes, sind objektiv im Text enthalten. Das Werk als Ganzes wird hierdurch häufig (meist wahrscheinlich unbewusst) ebenfalls als etwas Objektives dargestellt. Stilmittel sind ohnehin etwas problematisch: Wenn ein Schüler beispielsweise einen Hyperbolismus im Text findet, muss er krampfhaft einen Grund für dessen Verwendung finden: "Der Hyperbolismus verstärkt die Wirkung der Aussichtslosigkeit der Situation." Die Möglichkeit, den Hyperbolismus als etwas Künstlerisches, als etwas Ästhetisches zu begreifen, ist nicht gegeben. Außerdem neigen die meisten Schüler dazu, aufgrund des "Durchkauen-Müssens" überall Stilmittel zu sehen. All das nimmt der Literatur teilweise ihre Wirkung. Ein Unterricht kann interessant oder uninteressant gestaltet werden. Alle Schüler wird man sowieso nie interessieren können, unabhängig vom Fach, aber ich kann mir vorstellen, dass Schüler grundsätzlich so motiviert werden können, dass sie das Durchkauen nicht mehr als Pflicht empfinden, sondern als eine Möglichkeit, durch die dabei erlernten Methoden literarische Werke noch mehr genießen zu können. Ein tieferes Eindringen in einen Text erhöht eigentlich den Lesegenuss, sofern der Text auch einen entsprechenden Wert besitzt. In der Musik wird eine besonders kunstvoll komponierte Fuge doch auch nicht weniger schön, indem der Hörer lernt, wie Fugen funktionieren, sondern er ist dadurch erst in der Lage, ein viel tieferes Verständnis der Fuge zu erlangen und sie voll genießen zu können. Genauso ist das in der Literatur. Problematisch ist eher ein schlechter Unterricht als das Durchkauen an sich. Da hast Du höchstwahrscheinlich Recht. Ich freue mich ja auch darüber, verschiedene Stilmittel zu kennen, Literaturgattungen unterscheiden zu können usw. Nur kenne ich keinen Lehrer, der diesen "theoretischen Teil" vorteilhaft mit der Literaturanalyse verbunden hat. Da stellt sich dann natürlich die Frage: Waren zufällig alle Lehrer "schlecht" (auf ihren Unterricht bezogen), oder ist das System an dieser Stelle "schlecht"? Zitieren
Gast Dunderklumpen Geschrieben 30. August 2009 Geschrieben 30. August 2009 Und wie wollt Ihr jemals etwas über Literatur erfahren ohne "Durchkauen"? Jawohl, durchgekaut muss sie werden wie Schwarzbrot. Rosamunde Pilcher rutscht rein wie Baby-Brei, da muss man nicht "kauen", um etwas zu verstehen, weil es nichts zu verstehen gibt. Reiner Zucker, löst sich in der Spucke auf sogar ohne Schlucken. Hast Du da jetzt bewusst die Argumente der anderen missverstanden und dem Wort "Durchkauen" einen neuen Sinn gegeben, damit die negativen Ansichten dumm da stehen? Es muss keineswegs in der Form durchgekaut werden wie die anderen User beschrieben. Das ist kein angemessener Umgang mit Literatur. Das Durchkauen von Schwarzbrot verschafft nämlich Lust - und wenn nicht zu Beginn, dann irgendwann. Aber wenn eine bestimmte Form des "Durchkauens von Literatur" das Gegenteil von Lust weckt, sondern Ekel bis noch zig Jahre hinterher, dann würde ich doch mal die Kritik annehmen und gucken, was die entsprechenden Lehrer falsch machen. Diese ständige Genöle gegen das "Durchkauen" geht mir auf den Keks. Klar - wenn man sich für die Schüler und ihre Belange so wenig interessiert wie Du den Schülern bezüglich Literatur unterstellst. Ja, es ist anstrengend, es macht Mühe! Aber es gibt keinen anderen Weg. Entweder man "kaut", oder man bleibt in Bezug auf Literatur immer ein Baby. Nein. Man wird erst zum Baby, wenn man Kinder oder Jugendliche etwas in den Mund zwingt, bis sie sich übergeben. Was ist denn das für eine Pädagogik. @ Cadrach: Eben. Du kannst auch nicht plötzlich toll malen, wenn du nicht klein angefangen hast, oder eine Statue machen, wenn du nicht weißt, wie du das Material behandeln musst, und wenn du ein Musikstück spielen willst, musst du es üben. All das lernt man zum Teil auch in der Schule, und es macht Mühe. Nur Literatur, die soll einem in den Schoß fallen. Es ging mir nicht um das Erlernen des Schreibens, sondern um das Durchkauen eines bereits geschriebenen literarischen Werkes. Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Ich glaube, Cadrach, hier hast Du Fioridur falsch verstanden. Fioridor meinte wohl, dass auch das Interpretieren von Texten geübt werden muss, nicht das Schreiben. Und so allgemein hat Fioridur natürlich recht. Neuerdings lesen die Leute ja literarische Texte plötzlich wörtlich wie Sachtexte. Sie nehmen die Kunstebene gar nicht mehr wahr. Und da liegt dann schon ein deutlich sichtbarer Mangel an Gelerntem zugrunde. Allerdings kommt es wirklich auf das Wie an - geschieht das nämlich schülerzentriert, erweckt es keinen Ekel. Da kann ich ein Lied von singen. Ich gebe hie und da Schülern Literaturunterricht, die in der Schule daran gescheitert sind. Und ich habe es noch immer geschafft, sie wieder dafür zu begeistern. Ich "kaue" die Sachen auch mit ihnen durch (muss ich ja, wenn sie darüber geprüft werden), aber immer und strikt schülerbezogen. Das heißt, ich muss sie begeistern. Und warum die Lehrer in den Schulen das nicht schaffen, ist ein Riesenproblem. Warum sie es in einer unzumutbaren Weise tun, warum sie die falsche Lektüre für das falsche Alter aussuchen etc. Vergeht dir auch der Musikgenuss, wenn du was lernen musst über Terzen und Quinten? Oder der Genuss, ein Gemälde anzuschauen, wenn du was lernen musst über Bildeinteilung, Farbverteilung usw.? Wenn hierdurch das Gesamtkunstwerk verlorengeht, dann ja. Beethovens Sinfonien bestehen eben nicht nur aus einzelnen Akkorden, Van Goghs Gemälde nicht nur aus einzelnen Farbkombinationen - und Goethes Gedichte sind nicht nur die Ansammlung von Stilmitteln. Ebendas wird aber in der Schule durch das ständige Durchkauen suggeriert. Mit präzisester Feinmotorik wird ein Text auseinandergenommen, jedes Teil einzeln untersucht. Nur das Ganze wird dabei außen vor gelassen. Hierin gebe ich Dir Recht. Die Stilmittel sind ohnehin das unwichtigste in der literarischen Bildung von Kindern - denn schließlich kann es ja nur darum gehen, den Schülern Interesse für Kunst zu wecken und nicht - ewiger Gedankenfehler der Lehrer - ihnen das Wesen der Kunst oder das Wesen eines bestimmten Werkes zu verklickern. Das können sie später selber lernen, Wiki hilft. Aber in ihnen das Interesse dafür zu wecken, dieses Aha-Erlebnis: "Da finde ich mich wieder" - darum geht es. Und nur darum. Fioridur gebe ich darin Recht, dass sich dieses Sich-leicht-Machen - "mir gefällt das nicht, ich finde Harry Potter viel spannender" - eine Entertainkultur fördert oder ausdrückt. Aber überhaupt nicht Recht gebe ich irgendjemandem darin, der leugnet, dass Schüler nicht darauf geil sind, schwierige Sachen zu knacken. Sie sind darauf geil. Wenn die Brücke gebaut wurde zu ihrem persönlichen Interesse oder Ehrgeiz, dann pfriemeln sie stundenlang an den Texten, bis sie raushaben, was sie raushaben wollen. Aber eben: sie müssen es wollen. Das Problem hierbei ist aber: Eine Aneinanderreihung von Stilmitteln und typischen Merkmalen einer Literaturepoche oder auch -gattung reißt keinen Schüler vom Hocker. Würde der Literaturunterricht vom Mikromanagement abkommen und den Text erst einmal für sich wirken lassen, dann ließe sich womöglich die Lust am Lesen steigern. Ist nicht ganz so einfach, Cadrach. Mit den Stilmitteln gebe ich Dir Recht. So wie Du es schreibst - Aneinanderreihung - ist es ein Unding. Nimmt man aber ein Klanggedicht durch, muss natürlich das Gefühl für diese Klangmalerei geweckt werden. Wie macht man das? Indem man die Schüler Klanggedichte schreiben lässt - auch witzige, mit jeder Menge Alliteration. Dann können sie das auch in den Gedichten erkennen, ein für allemal. Es wird ja, hoffe ich, manchmal auch gemacht, bei Hörspielen. Wenn man selber eins fabriziert, kann man zeitgleich gucken, wie die klassischen Hörspielautoren das umgesetzt haben. Und spielend lernt man so die literarischen Mittel. Was die typischen Merkmale einer Literaturepoche betrifft: da sehe ich nicht so schwarz wie Du. Schüler interessieren sich meist für Geschichte. Und sie sind auch intellektuell neugierig. Wenn man ihnen die Sophokles-Antiogne und eine moderen Fassung der Antigone nebeneinanderlegt, dann pflücken sie schon ganz gerne den Unterschied raus - es ist eine Art Detektivspiel. Manche - in meinen Augen gute - Lehrer machen das auch so. Ich kannte mal so einen Schüler, ein rchtiger Literatur-Muffel. Aber diese Aufgabe - kam von Lehrer der Schule - hat ihm Spaß gemacht. Und zu meiner Überraschung sagte er mir, dass ihm die moderne Fassung - war wohl die von Anouilh - viel fader erscheint als die klassische. Ein weiterer Aspekt, der bei der mikroskopischen Untersuchung eines Textes verloren geht, ist die Subjektivität der Literatur. Alliterationen, Metaphern, Zeugmen, Anaphern, Hyperbolismen - Stilmittel sind etwas absolutes, sind objektiv im Text enthalten. Das Werk als Ganzes wird hierdurch häufig (meist wahrscheinlich unbewusst) ebenfalls als etwas Objektives dargestellt. Da ist wirklich was dran. Da steckt eine Interpretationsmethodik dahinter, die schon lange fragwürdig ist, schon seit Jahrzehnten. Allerdings darf man nicht vergessen, dass diese Methodik - die werkimmanente - als Gegenentwurf zur ideologischen der Nazi-Interpretation entstand. Die grundsätzliche Ablehnung einer ideologischen Deutung - das Werk habe eine Ideologie zu belegen - führte dazu, sich strikt auf die inneren Regeln des Werkes selber zu beschränken: das Werk sei Kunst und sonst nichts. Aber inzwischen sind wir längst weiter. Wir haben den Leser entdeckt und seinen hohen Anteil am "Werk" - das Werk ist nicht da ohne das Lesen.Und das ist immer subjektiv. Und nun haben wir schon wieder eine neue "Epoche": wir entdecken, dass man das Werk nicht beliebig verschandeln kann - falls man Wissenschaftler ist. Das Werk hat auch seine Konstanten. Aber in der Schule ist das meines Erachtens absolut wurscht. Wir bilden da keine Wissenschaftler aus, sondern Menschen, die kreativ mit Kunst umgehen können. Und gleichzeitig darin geschult werden, bewusst auf das zu achten, wie sie selber mit diesen Werken umgehen. Hach, Cadrach, wir machen so eine kleine Literaturschule auf, was meinst Du? Theorie und Praxis in eins. Ich mach mal einen Entwurf, den schick ich Dir. :daumen: Zitieren
golwin Geschrieben 30. August 2009 Geschrieben 30. August 2009 Ja, es ist anstrengend, es macht Mühe! Aber es gibt keinen anderen Weg. Entweder man "kaut", oder man bleibt in Bezug auf Literatur immer ein Baby. Nein. Man wird erst zum Baby, wenn man Kinder oder Jugendliche etwas in den Mund zwingt, bis sie sich übergeben. Was ist denn das für eine Pädagogik. Hm, ich steh gerade etwas auf dem Schlauch und verstehe nicht ganz was du damit meinst. Kannst du das evt nochmal kurz bissl anders sagen? :-) Zitieren
Gast Dunderklumpen Geschrieben 30. August 2009 Geschrieben 30. August 2009 Ja, es ist anstrengend, es macht Mühe! Aber es gibt keinen anderen Weg. Entweder man "kaut", oder man bleibt in Bezug auf Literatur immer ein Baby. Nein. Man wird erst zum Baby, wenn man Kinder oder Jugendliche etwas in den Mund zwingt, bis sie sich übergeben. Was ist denn das für eine Pädagogik. Hm, ich steh gerade etwas auf dem Schlauch und verstehe nicht ganz was du damit meinst. Kannst du das evt nochmal kurz bissl anders sagen? Okay. Ich wollte sagen, dass es für mich kein Weg der Pädagogik ist, den Schülern etwas in der Weise "kauen" zu lassen, bis sie kotzen müssen. Und ihr halbes Leben gegen diese Speise allergisch werden. Ein Gymnasium muss auf Selbständigkeit setzen. Auch Anstrengung und Mühe muss beim Schüler über den Lustfaktor gehen. So wie auch bei Sport etc. Am Ende etwas "können", was sie als angenehm empfinden - das ist das, was motiviert. Immerhin gehen wer weiß wie viele Schüler freiwillig ins Konservatorium, um ein Instrument zu lernen, in Sportgruppen etc. Also sind sie schon daran interessiert, was zu können. Zitieren
Elda Geschrieben 27. November 2009 Geschrieben 27. November 2009 Da fallen mir nur zwei Bücher ein. Aus dem Deutschunterricht: Faust und aus dem Englischunterricht: Macbeth Die beiden Bücher gefallen mir nach wie vor sehr gut! Meine Rede! Ich hagbe Macbeth geliebt, und Faust ist natürlich auch nicht zu verachten allein wegen der Zitatfülle. Peter Härtling von Beltz - Ben liebt Anna Scott O'Dell - Die Insel der blauen Delphine Friedrich Schiller - Wilhelm Tell Zitieren
Rubinie Straffgürtel Geschrieben 30. November 2009 Geschrieben 30. November 2009 Mmh, also wenn ich so zurückdenke muss ich sagen, dass mir relativ viele Bücher gefallen haben. Patrick Süßkind - Das Parfum Max Frisch - Biedermann und die Brandstifter Theodor Fontane - Unterm Birnbaum (das Plattdeutsch war lustig) Aldous Huxley - Brave New World Anthony Burguess - A Clockwork Orange Goethe - Faust Allerdings gab es mindestens genauso viele, die ich schrecklich fand und deren Titel ich schon verdrängt habe. xD Zitieren
Astaldo Geschrieben 28. März 2010 Geschrieben 28. März 2010 Also ich musste in der Schule "Natan der Weise" lesen. Ich weiß nicht wer das kennt, aber ich muss schon sagen, der Schreibstil hat es in sich. Ich konnte es nicht mal eben so im Zug oder an anderen lauten Orten lesen, wie ich es sonst kann, stattdessen musste ich es regelrecht in mich reinprügeln. Davon mal abgesehen war der Kern der Geschichte, die Ringparabel, sehr lehrreich. Was mich persönlich sehr verärgert ist, dass wir insbesondere in Englisch nur Mist gelesen haben. Ich meine mal ehrlich: "Animal Farm", "East End, West End und dazwischen Maniac Magee", was soll man dazu noch sagen. Es gibt so viele klasse Bücher in Englisch, aber nein wir lesen Bücher, die verboten gehören.:kotz: Zitieren
Alestorm Geschrieben 28. März 2010 Geschrieben 28. März 2010 (bearbeitet) Also was richtig gutes haben wir eigentlich nie gelesen vielleicht liegts auch nur daran, dass ich einfach am liebsten Fantasy lese, was in der Schule ja nich so oft passiert... Die Bücher die ich in meiner Schulzeit lesen musste waren und an die ich mich noch erinnere: Max von der Grün; Die Vorstadtkrokodile (das wurde in eigentlich jeder Klasse von meiner Schule gelesen...)Els Pelgrom; Umsonst geht nur die Sonne aufThomas Mann; BuddenbrooksÉric-Emmanuel Schmitt; Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran Max Frisch; Andorra Das kommt mir jetzt grad so wenig vor...ich glaub da hab ich einiges schon wieder verdrängt... Bearbeitet 28. März 2010 von Alestorm Zitieren
harfner Geschrieben 28. März 2010 Geschrieben 28. März 2010 Ihr werdet´s nicht glauben, aber wir haben in der unterstufe tatsächlich den HOBBIT gelesen! ein freund von mir und ich haben´s damals vorgeschlagen und durchgesetzt. war mit das beste, was jemals bei uns im deutschunterricht gelaufen ist. Zitieren
Gast RosiePosie Geschrieben 29. März 2010 Geschrieben 29. März 2010 Also ich bin mit unseren Lektüren auch nicht besonders zufrieden. Vorallem das "Hexenkind" musste ich in mich reinprügeln (sehr passender Begriff Astaldo^^) Zitieren
Meriadoc Brandybuck Geschrieben 30. März 2010 Geschrieben 30. März 2010 Max Frisch; Andorra Bäh ja, von vorne nach hinten, von hinten nach vorne inkl. doppelter Theaterbesuch *bibber* Was kommt mir sonst ncoh in den Sinn:Süßkind - ParfumGoethe - FaustDürrenmatt - Der Richter und sein HenkerSchiller - Wilhelm TellMay - Winnetou Saint-Exupéry - Le petit Prince Golding - Herr der FliegenSchmitt - Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran Hasler - Anna Göldi, letzte Hexe wahrscheinlich haben wir noch wesentlich mehr gelesen, kann mich aber nur grad an die erinnern Zitieren
Celebrian Geschrieben 30. März 2010 Geschrieben 30. März 2010 Ihr werdet´s nicht glauben, aber wir haben in der unterstufe tatsächlich den HOBBIT gelesen! ein freund von mir und ich haben´s damals vorgeschlagen und durchgesetzt. war mit das beste, was jemals bei uns im deutschunterricht gelaufen ist. Dito. Allerdings hat bei uns der Lehrer die Lektüre ausgesucht, und der war/ist HdR-Fan. Am Schluss haben wir einen Test geschrieben, in dem wir den Ablauf der Schlacht der Fünf Heere schildern mussten. *g* Zitieren
Fioridur Geschrieben 30. März 2010 Geschrieben 30. März 2010 [*]May - Winnetou Ja, les' ich recht? Ihr habt tatsächlich Karl May als Schullektüre gelesen? Welche Bände? In welchem Alter? Mit welchem pädagogischen Anspruch? Zitieren
EamaneAlassea Geschrieben 25. April 2010 Geschrieben 25. April 2010 Hmm, wir lesen in der Schule leider viel zu viele Bücher und dann wundern sich die Leute, wenn den Kindern die Lust auf lesen vergeht, wenn sie nur sowas vorgesetzt bekommen was ich bis jetz gelesen hab Wilhelm Tell - Friedrich von Schiller Unterm Birnbaum - Theodor Fontane Sansibar und der letzte Grund - Alfred Andersch Der fliegende Holländer - Richard Wagner Nathan der Weise - G.E. Lessing Ödipus - Sophokles Die Judenbuche - A. von Droste-Hülshoff Kabale und Liebe - Friedrich Schiller Maria Stuart - Friedrich Schiller Der Schimmelreiter - Theodor Storm Die Leiden des jungen Werther - Johann Wolfgang von Goethe und was uns leider noch erwartet ist Der Besuch der alten Dame von Dürrenmatt und Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist , den Prozess von Franz Kafka werden wir auch noch lesen, aber Franz Kafka mochte ich schon immer, wodurch ich das nicht so schlimm finde ^^ Zitieren
Beleg Langbogen Geschrieben 25. April 2010 Geschrieben 25. April 2010 Mit welchem pädagogischen Anspruch? Historisch korrekte Darstellung des Wilden Westens wahrscheinlich. :ugly: Zitieren
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