Alsa Geschrieben 21. Juli 2022 Geschrieben 21. Juli 2022 vor 7 Minuten schrieb OldNick: Was weiss ist, ist schwarz und was schwarz ist, ist weiss, was? Das nicht. Aber schau Dir doch mal an, an WEN Tolkien diesen Brief geschrieben hat. Und in welchem Ton er ihn geschrieben hat. vor 7 Minuten schrieb OldNick: Das hast Du doch bisher abgestritten. Dann sind wir uns hier also einig, sehr gut. Ich habe niemals abgestritten, dass es Unterschiede zwischen den Religionen gibt. Da musst Du mich missverstanden haben. vor 7 Minuten schrieb OldNick: Das sagst Du so. Ich könnte mir vorstellen, dass das judeo-christliche Erbe, welches die Menschen im Westen überwiegend teilen, das ikonographische und symbolische Vokabular bildet, welches uns den HdR überhaupt erst verstehen lässt. Dabei ist es natürlich nicht eo ipso christlich, es ist ja keine Sakralschrift, sondern Unterhaltungsliteratur. Um diesen christliches Einfluss auf das Werk festzustellen, ist es nicht notwendig, dass es ausschließlich von einem Katholik oder Christen geschrieben werden konnte, sondern, dass sich der christlichen Symbolik bedient wurde. Dafür kann man sicher Hinweise finden. Ich habe Dich schon einmal gebeten, Beispiele zu bringen. Warum findest Du denn keine "Hinweise"? Aber ich neige dazu, die Diskussion mit Dir abzubrechen. Wenn Dir das so wichtig ist, dass der HdR christlich ist, dann akzeptiere ich das und gehe meiner Wege. Zitieren
LutzFarning Geschrieben 23. April Geschrieben 23. April Bin leider erst nach meiner Frage zur Konversion seiner Mutter zum Katholizismus auf diese Frage gestossen. Beovr man sich eine Meinung macht (und diese öffentlich vertritt) würde ich empfehlen zumindest Tolkiens Biographie (etwa v. Carpenter) zu lesen und besser noch zusätzlich seine Briefe. Der Befund ist dann ziemlich eindeutig. Man kann natürlich immer die Frage stellen ob ein Schöpfer eines (Kunst)Werks selber irgendeine besondere Autorität in der Interpretation hat. Es gibt hierzu durchaus die Position, dass das überhaupt nicht der Fall sein muss, und dass Kunstwerke immer sogar rein für sich selbst sprechen sollen. Das würde heissen, dass die Deutungen des Werkes von der AutorIn selbst also auch zB völlig belanglos und daneben sein könnten. In dem Sinne könnte man eine vom Christentum, besonders des katholischen Christantums, gänzlich unabhängige Deutung vertreten. Will man Tolkiens Meinung besonderen Bedeutung beimessen kommt man um Religion vermutlich gar nicht herum. Tolkien hat zB seinen Freund C.S. Lewis in einem Brief besonders gelobt weil dem gleich die Parallelen zwischen Galadriel und der Jungfrau Maria aufgefallen sind. Wenn man noch nicht viel über Tolkien selbst gelesen hat kann das tw. für einen Menschen unserer Zeit erstmal ziemlich schwer verdaulich erscheinen. Zitieren
Blauborke Geschrieben 24. April Geschrieben 24. April Was die beiden hier aufgeworfenen Fragen angeht: also, ob Der Herr der Ringe ein christliches Werk und ob Galadriel die Heilige Jungfrau Maria Mittelerdes sei, gibt es eine recht aufschlussreiche Passage in einem Brief von Tolkien an seinen Freund Robert Murray aus dem Jahr 1953. Robert Murray hatte zuvor an Tolkien geschrieben, „that the book left him with a strong sense of ‚a positive compatibilty with the order of Grace‘, and compared the image of Galadriel to that of the Virgin Mary.“ Und Tolkien antwortete: „… I think I know exactly what you mean by the order of Grace; and of course by your references to Our Lady, upon which all my own small perception of beauty both in majesty and simplicity is founded. The Lord of the Rings is of course a fundamentally religious and, Catholic work; unconsciously so at first, but consciously in the revision. That is why I have not put in, or have cut out, practically all references to anything like ‚religion‘, to cults or practices, in the imaginary world. For the religious element is absorbed into the story and the symbolism. However that is very clumsily put, and sounds more self-important than I feel. For as a matter of fact, I have planned consciously very little; and should chiefly be grateful for having been brought up in a Faith that has nourished me and taught me all the little that I know.“ Bei anderen Gelegenheiten hat Tolkien sich ähnlich geäußert. Zitate kann ich bei Bedarf auch noch raussuchen, denke aber das reicht schon. Zitieren
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.