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Elbisch verwenden


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Geschrieben

Hallo Leute,

mich beschäftigt seit einigen Tagen die Frage, ob man Tolkiens Sprachen rechtlich und legal in eigenen Büchern verwenden darf.

Es sollen keine langwierigen Unterhaltungen in elbisch (Quenya, Sindarin, ...) geführt werden, sondern nur kleine Dialoge oder Ausrufe gebraucht werden.

Also, kann man sich der Sprachen Tolkiens bedienen, oder muss man selbst erst ein "eigenes elbisch, zwergisch, ..." entwickeln, was auf jeden Fall viel Arbeit sein würde und klar auch die Professionalität stark beeinträchtigen muss.

Im Grunde genommen gibt es ja nur "ein" elbisch (natürlich viele verschiedene, das ist mir klar) und das ist von Tolkien.

Ich danke für eure Antworten

PS: Und falls man doch selber an die Sprachenentwicklung rangeht, wie soll man dann vorgehen? Ich weiß, dass ein paar unter euch sich schon sehr fleißig mit diesem Gebiet befasst haben.

Geschrieben

Was die rechtliche Verwendung angeht, so glaube ich, müsste ein Patent auf die Sprache an sich angemeldet worden sein. Vielleicht ist die rechtliche Bestimmung auch nur eingeschränkt, dass du dann zB angeben musst, dass die Sprache ursprünglich nicht von dir, sondern von JRR ist, oder du darfst es nicht als "Elbisch" sondern meinetwegen als "Feeisch" bezeichnen, dass ein Unterschied klar wird zu Tolkiens Sprache.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es gar nicht in Tolkiens Sinn war, dass man die Sprache weiterverwendet. Immerhin ist es ja eine Sprache, und die soll ja in irgendeiner Form zur Nutzung kommen. Was für einen Sinn hätte Sprache, wenn man sie für sich still im einsamen Kämmerchen hütet? Das wusste sicherlich auch Tolkien.

Bei der eigenen Sprachentwicklung kann ich empfehlen, so viel Fremdsprachliche Textstücke wie möglich zu lesen und die Formenbildung anzusehen. Des weiteren musst du dir im Klaren sein, ob deine Sprache eher eine Gelehrtensprache oder eine Sprechsprache ist, also möglichst komplexe Formen und viele Kasus (Finnisch hat 15, Tolkien hat soweit ich mich erinnere 10 gebraucht) oder möglichst einfache (Deutsch hat ja nur vier, Englisch sogar nur 3 im eigentlichen Sinne) Außerdem musst du darauf achten, dass du die Wörter, egal in welcher Form sie vorliegen, aussprechen kannst, und dass sie nicht, je komplexer die Form ist, auf einmal unaussprechlich werden. Ansonsten kannst du jeden Laut der dir in den Sinn kommt eigentlich als Vokabel verwenden, sozusagen als Wurzel, als Rohstoff, an der du dann noch herumfeilen kannst.

Ich habe mir zum Beispiel auch eine eigene Sprache einfallen lassen, die ich noch stark am Entwickeln bin. Ein Beispielsatz der sich in meinen Ohren auch phonetisch schön anhört:

savai ne tamu inani e edar en elovu me vor

Die Form Edar könnte einem Tolkienfan jetzt auffallen... ;-)

Geschrieben

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es gar nicht in Tolkiens Sinn war, dass man die Sprache weiterverwendet. Immerhin ist es ja eine Sprache, und die soll ja in irgendeiner Form zur Nutzung kommen. Was für einen Sinn hätte Sprache, wenn man sie für sich still im einsamen Kämmerchen hütet?

Danke für die Antwort, aber wiederspricht sich das nicht.

Aber auch ich denke, dass man eine Sprache gebrauchen sollte und Tolkien doch nichts dagegen haben könnte. Allerdings die ganzen Rechte zu bekommen....

Respekt zu deiner Sprache. Sowas macht viel Arbeit, auch wenns Spaß macht.

Geschrieben (bearbeitet)

mich beschäftigt seit einigen Tagen die Frage, ob man Tolkiens Sprachen rechtlich und legal in eigenen Büchern verwenden darf.

Wozu erst lang herumspekulieren ?

Falls du ein Buch geschrieben hast oder zu schreiben planst, in dem Tolkiens Sprachen verwendet werden und das du auf kommerzieller Basis veröffentlichen willst, so wäre es wohl am einfachsten und sichersten, dich direkt an den Tolkien Estate zu wenden und dort nachzufragen, um über alle rechtlich relevanten Fragen Auskunft zu erhalten.

Dasselbe würde ansonsten vermutlich jeder seriöse Verleger bzw. dessen Anwalt ohnehin tun, sofern eine Veröffentlichung in Buchform konkret geplant wäre.

Die Form Edar könnte einem Tolkienfan jetzt auffallen...

Inwiefern?

Bearbeitet von Ailinel
Geschrieben

In Deutschland ist auch der Begriff des geistigen Eigentums rechtlich geschützt.

Solange du Tolkien´sche Namen, Ortsbegriffe oder auch seine Schriftzeichen bzw. Wörter seiner Sprachen in deinen Geschichten verwendest, ist das für den Bereich nichtkommerzieller Fanfiction in Ordnung und die Erfahrung zeigt, dass die Verantwortlichen des Tolkien-Trusts das im allgemeinen tolerieren.

Anders sieht es aus, wenn du damit Geld verdienen, sprich die Sachen bei einem kommerziellen Verlag veröffentlichen willst.

Es hat bereits Fälle gegeben, in denen Autoren per Gerichtsbeschluss gezwungen wurden, ihre Manuskripte umzuschreiben und alle Personennamen, Ortsbezeichnungen, usw., die direkt von Tolkien abgeschrieben waren, zu verändern, bevor sie ihre Bücher veröffentlichen durften.

Genaueres kann dir sicher die Betreiberin der Seite www.elenarda. de sagen. Die ist eine Literaturwissenschaftlerin und Journalistin, deren Spezialgebiet Fanliteratur darstellt. Sie weiß über solche Hintergründe recht gut Bescheid.

Geschrieben

Cool, danke euch beiden.

Werde mich jetzt mal bei den Adressen erkundigen.

@Ailinel: Ich bin dabei ein Buch zu schreiben und möchte das möglichst vorher wissen, bevor ich dann alles ändern muss, wie Avor geschrieben hat.

Das mit den Namen wusste ich und ist, finde ich, auch nachvollziehbar. Aber die Sprache ist ein anderes Thema, aber ich denke mit den folgenden Seiten kann ich mich gut erkundigen.

Geschrieben

savai ne tamu inani e edar en elovu me vor

Die Form Edar könnte einem Tolkienfan jetzt auffallen... pf_smilie_1.gif

Ich wüsste nicht wieso... Es gibt kein solches Wort bei Tolkien.

Geschrieben

möglichst komplexe Formen und viele Kasus (Finnisch hat 15, Tolkien hat soweit ich mich erinnere 10 gebraucht) oder möglichst einfache (Deutsch hat ja nur vier, Englisch sogar nur 3 im eigentlichen Sinne)

Passt jetzt zwar nicht zum Thema, aber wie kommst du darauf, dass viele Kasus ein Indiz für Komplexität seien? Deutsch mit seinen "nur" vier Kasus ist so ziemlich die komplexeste Sprache in ganz Europa. Numerus und Kasus zusammen bilden im Deutschen sogar ein hochkomplexes System und selbst die Genera können nicht immer einen Anhaltspunkt geben, wie ein Wort dekliniert wird, da auch innerhalb der Genusklassen noch viele verschiedene Flexionsklassen unterschieden werden. Außerdem herrschen im Deutschen selbst zwischen verschiedenen Formen viele Allomorphien (gleiche Formen), so dass man einen Kasus nicht immer sofort erkennen kann.

Im Finnischen hast du zwar 15 Kasus, doch reicht es in der Regel aus (mit Ausnahme von ein, zwei Kasus), diese 15 Endungen zu wissen und du kannst so ziemlich jedes finnische Wort durchdeklinieren oder zumindest seinen Kasus erkennen (der Plural muss nicht mal dazugelernt werden, da er in den meisten Fällen nur durch ein zusätzlichen Suffix gebildet wird, das sich nie ändert).

Im Englischen liegt übrigens ein geteiltes System vor, welches lediglich für Pronomen Kasus vorsieht. Ansonsten kann man im Englischen aber nicht von Kasus sprechen.

Geschrieben

savai ne tamu inani e edar en elovu me vor

Die Form Edar könnte einem Tolkienfan jetzt auffallen... pf_smilie_1.gif

Ich wüsste nicht wieso... Es gibt kein solches Wort bei Tolkien.

Edar kommt vom Elbischen Wort Eldar, was der elbische Name der Elben ist

Geschrieben

Edar kommt vom Elbischen Wort Eldar, was der elbische Name der Elben ist

Das englische Wort "elder" ist wenn man jetzt was ähnlich klingendes sucht, sogar noch näher dran, kommt aber eindeutig nicht davon. ;-)

Solange kein ersichtlicher Zusammenhang erkennbar ist - und das ist bei "Edar" in so einem Satz der Fall, gibt es da sicher keine Probleme. Die würde der Autor erst bekommen, wenn er tolkienähnliche Elben beschreibt und die dann auch noch "Eldar" nennt. Ansonsten spielt es keine Rolle, ob man seine Phantasiegeschöpfe "Edar" oder "Gummibärchen" nennt.

Geschrieben

Edar kommt vom Elbischen Wort Eldar, was der elbische Name der Elben ist

Das Quenya-Wort Eldar, "star-folk", ist eine Ableitung von einer bedeutungstragenden CE-Wurzel *EL-, vgl. Wörter wie ēl, elen, "star", u.v.a. .

Indem das -l- weggelassen wird, entsteht ein Wort ("Edar"), das weder sprachgeschichtlich noch semantisch irgendeinen Bezug zu Tolkiens Sprachen hat.

Geschrieben (bearbeitet)

Mich freut ja schon dass die Ähnlichkeit erkannt wurde :-O Ich wollte mit der Form höchstens auf elen / elda anspielen, ob die Form durch Weglassen einzelner Buchstaben ihr Ähnlichkeit verliert, interessiert mich nur insoweit, dass es mich zufrieden macht, dass es nicht zu elbisch klingt. Das war nämlich nicht meine Intention. Aber dass ihr jetzt schon so hitzig darüber diskuttiert macht mir die Sache wert :-O

edit: Ach ja noch was, edar sind "die Menschen", haben also auch so nichts weiter mit Tolkiens Elben zu tun ;)

Bearbeitet von Eldanor
Geschrieben

Ach ja noch was, edar sind "die Menschen", haben also auch so nichts weiter mit Tolkiens Elben zu tun ;)

Auch nicht mit Tolkiens Menschen. Das wären nämlich edair

Obwohl man in dem Fall eher eine Auslassung durch einfachen Tippfehler vermuten könnte.

Geschrieben

Auch nicht mit Tolkiens Menschen. Das wären nämlich edair

Nicht zu verwechseln mit den "Vätern" (edaib), den "Königen" (eraid); und den "Tagen" (erain). Und ich spreche noch nicht einmal von den evair. :-D

Geschrieben

*lach* Armleuchter... :-O

Da haben sich mal wieder zwei Gedanken in eine meiner Formulierungen gedrängelt.

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