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FanFiction[Beta]: Das verlorene Licht von Zerpies


Grauen oder Spannung pur  

2 Benutzer abgestimmt

  1. 1.

    • (Super) A mar maxdha Venal (Ich liebe diese Geschichte)
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    • (Sehr gut) Boah wann kommt das in die Kinos?
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    • (Gut) Unglaublich!
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    • (Befriedigend) Na ja, is ganz nett
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    • (Ausreichend) Irgendwie ist das nicht mein Ding
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    • (Mangelhaft) Himmelfixpaukenschwerenotbleiundhagel, was für ein Rotz
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    • (Ungenügend) Die kostbare Zeit meines Lebens will ich zurück
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    • (Grottenschlecht) Ich hau dich gleich!
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Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Ich bin zwar noch total "neu" hier, und ich hoffe das ich nicht gegen irgend ein Forum-Gesetz verstoße, dessen ich mir nicht bewusst bin, aber trotzdem hoffe ich, dass ihr vielleicht meine Geschichte oder besser, den Anfang meiner Geschichte, mögen werdet! Falls nicht, ihr könnt mich beleidigen, bespucken, kritisieren, was das Zeug hält, ich bin Kritik gewöhnt. Außerdem bin ich ja Schuld, euch kostbare Zeit gestohlen zu haben. Achja, ich würde mich sehr freuen, wenn ihr GRAMMATIK FEHLER, RECHTSCHREIBFEHLER und so was mir melden würdet....ich hab das jetzt schon an die fünfmal durchgelesen und kann den ersten Teil auswendig.

Der Stern verschied am zweiten Tag

Und ward verschluckt als Morgen naht

Sein Grab liegt da – im Meer versenkt

Sein Licht von Wässern abgelenkt

Prolog

Der Wind zog kühl mit Schneekristallen bestückt an seinem Gesicht vorbei und schmerzte in jeder Pore. Es trieb ihn die Sehnsucht; es trieben ihn der Zorn und jene Angst, die er sich nicht erklären mochte. Eine eisige Böe wirbelte ihm kurzerhand die schwere Kapuze von der Stirn und so hielt er inne. Er kannte diese Gegend, im Dunkeln und durch das Schneetreiben war zwar weniger zu erkennen als bei Tag, doch hier wuchs er auf, gründete eine Familie und zog dann hinfort um den Ruf des arpolisischen Königs zu folgen. Seine Beine schmerzten vor Kälte. Wie Senkblei waren seine Waden, denn nun mehr als zwei Wochen wanderte er im Land umher. Mit einem Griff zog er sich die Kapuze wieder über das Haupt und wischte sich eine seiner blonden Strähnen aus dem Gesichtsfeld um gleichzeitig seinen Blick von jenen Flocken zu befreien, die seine Sicht einschränkten. Ein ungewohnter Gedankengang zog ihm durch den Kopf; seine Sehnsucht fiel mit diesem neuen Geist, seine Wut raste ins Unendliche. Madhyni uneta Calicyrinal, sagt er sich. Und so zog er weiter durchs Eis zum Hügel mit der hohen Buche.

„…Der frühe Tau des Morgens bedeckte diamantengleich die weiten, nur von einem sanft wirkenden Flusslauf durchschnittenen, Ebenen um die große Hauptstadt der hohen Menschen; in westlicher Richtung grünte, soweit ich erkennen konnte ein von dunstüberzogenes Stückchen Laubwald. Türme wuchsen von den mächtigen Stadtmauern dem Blau des Himmels empor, zypressengleich, weißer als Wolkendunst und aufsteigend steil wie jene Felsenwände in den nördlichen Bergen; in nicht all zu weiter Ferne konnte ich das endlos scheinende Meer erblicken, in dessen Wellen sich der Anúon, so wurde der Strom geheißen, in seiner vollen Augenlust ergoss. An der Mündung zur See gebar der Wasserlauf zwei Inseln, welche mit einer prächtigen Brücke, auf deren Rücken Häuser und ein Turm gebaut wurden, mit dem Festland verbunden sind. Im Osten der Stadt lag der größte Hafen der menschlichen Welt und Schiffe wie Armeen der alten Tage trugen den Handel in die Weite von Zerpies. Und in glorreich goldener Pracht brach hinter diesem Hafen der tägliche Morgen an. Das Ksandische Wasser, so nennen die Menschen von Arpolis – der Hauptstadt – ihr Meer, wiegte sich in einer sanften Morgenbrise. Stern um Stern verschied eben am Himmel durch den Glanz jener noch nicht aufgestiegenen Sonne und ich auf den Wegen von Westen her stammend war erstaunt über die Größe und Herrlichkeit dieses Zentrums der Welt. Ein riesiger Fels erstand mitten in den Mauern und bot Fundament für einen monumentalen Wachturm, der an Wuchs manches Gebirge überragen mochte. Terrassen fielen an seiner Höhe einige Male ab, auf denen Gärten und Häuser Platz fanden. Gekrönt war dieses Bauwerk von einer Kuppel, die so wie ich später erfuhr Teil des Tempels der Golthonye gewesen ist. All samt badete der Turm bis einige hundert Schritte über den Mauern, denn dieser Bau war gewiss höher als dreihundert Schritte, im befreienden Licht der Sonne. Der heilige Turm der Stadt, Harana Salia, in der Zunge der hohen Menschen, spiegelte durch seinen weißen Marmor die rot-goldenen Farben der Dämmerung unverändert wieder und das reinigende Licht der Welt wollte neben diesem verblassen. Nichts was davor war, was ich davor sah oder was ich davor je gehört hatte, konnte ich dem entgegensetzen und nichts was ich bis heute sah oder hörte wäre damit zu vergleichen gewesen. Mein Staunen hielt inne, da ich meiner Aufgabe wieder bewusst wurde; ich hatte dringende Botschaft zu bringen, an den Rat des Reiches, wichtige Kunde hatte ich aus dem südlichen Westen des Landes, denn die weißen Berge haben sich gewandelt und die Gesänge des Sirenenvolkes sind verstummt.", ein alter Mann blickte von seinen auf Pergament geschriebenen selbstverfassten Worten auf, erkannte und in einer ruhigen, zufriedenen Stimme fügte er, beinahe schon in einem Flüstern, „Guten Nacht, Noda, schlaf schön!", hinzu.

Der einzige Zuhörer war in tiefen Schlaf gesunken und Argos, der von den Reisen in seiner Jugend erzählt hatte, schleppte sich auf seinem müden Bein zu seiner Stütze und verließ humpelnd den Raum des träumenden Jungen. Sein Enkel schlummerte tief und nun machte sich sein Großvater auf selbst etwas Ruhe zu finden. Als er durch die Tür des Zimmers seines Sohnessohns schritt, kam urplötzlich eine flüsternde Frauenstimme aus dem Schatten des Flures.

„Schläft er schon?", fragte Ninare, die Mutter Nodas, deren Blick vom nun schon lang andauernden Winter gezerrt trotzdem noch liebevoll aussah und deren schlanke Figur in ihrer edlen Tunika aus smaragdgrün gefärbten Stoff ästhetisch wirkte. Ihr langes goldbraunes Haar band sie sich mit einem gelben Stoffband über die Stirn zusammen, wo sie es sich am Hinterkopf geknotet in drei Bündeln über die Schultern fallen ließ.

„Dein Kind schläft", erklärte Argos leise auf seinen Stock gestützt, „Im Morgengrauen wird sein Fieber gesenkt oder gar verschwunden sein, glaube mir!".

Ninare ging behutsam einen Schritt auf ihren Schwiegervater zu und versuchte im flackernden Licht der rußenden Kerze in ihren Händen, seine betagten Gesichtszüge zu mustern. Sie blickte in graue, faltenreiche Augen, die von vielen Abenteuern in betuchteren Tagen erzählten.

„Ah", begriff Ninare als sie die schweren Lider seiner Augen erblickte, „Ich sehe die Müdigkeit des Alters auf deinem Haupt. Lass mich heute Nacht das Feuern hüten, so kommst du zur nötigen Ruhe".

Der Alte schmunzelte, fasste seiner Schwiegertochter auf die Schulter und erklärte: „Mein Stolz würde dies nicht zu lassen. Als alt abzustempeln!", er schüttelte mit dem Kopf, der gesäumt war von grauem Haar, dass jedoch an einigen Stellen noch braun durchschimmerte und an seine erlöschende Jugend erinnerte, „Geh' beruhigt schlafen, ich setze mich auf den Stuhl am Kamin, hüte das Feuer, wärme mich und versuche im Halbschlaf die Glut zu bewachen".

Ninare kannte seine sture Unbeugsamkeit und versuchte ihn gar nicht erst zu überzeugen und so nickte sie, schloss währenddessen bejahend die Augen und zog dann in ihre Räume, wo einst sie und ihr Mann ruhten, auch wenn dies schon einige Sonnenläufe her ist. Daher vernahm der Alte nur noch wie die Tür des Schlafzimmers ins Schloss fiel und die Laute von Ninares tapsenden Schritten vom einen auf den anderen Augenwink innehielten.

Der Großvater folgte dem Schimmer im Dunkel und bewegte sich zur wärmenden Quelle des ganzen Hauses. Das Feuer loderte offen unter dem Schornstein und ließ den ganzen Raum in den warmen Farben des Feuers erstrahlen. Argos wandte sich zu seinem Stuhl und griff zu seinem Pergament, seiner Feder und einem Gefäß gefüllt mit Tusche. Er begann in der Schrift der Hochmenschen, die ihm in Arpolis beigebracht worden ist, seine Erlebnisse in geschriebenes Wort zu fassen. Anfangs flossen ihm die Laute noch problemlos von der Hand, doch mit der Dauer der Nacht und nach mehrmaligen wieder anfachen der Glut wurde er immer müder und müder, bis er schlussendlich, sich zurücklehnte um sich eines Geschehnisses klarer zu werden, der Erinnerung halber die Augen kurz schloss und unverhofft vom tiefen Schlummergefühl übermannt wurde.

Wie von Ungefähr weckte ihn nach einiger Zeit sein Schrieb, das von seinem Schoß hinab auf den Boden niedersank. Er schwor sich nicht wieder einzuschlafen und dann bemerkte er etwas Eigenartiges. Obwohl es stockduster draußen war, war es ihm als hätte er einen Schatten am Fenster vorbeihuschen gesehen. „Wohl nur Einbildung!". Er griff nach den säuberlich beschriebenen Zetteln am Boden und klaubte sie auf. Er legte ein Holz nach und erschrak als plötzlich hinter ihm ein scharrendes Geräusch von einem Klopfen gegen die Tür abgelöst wurde. Sein Herz raste und mit dünnem Atem fragte er stotternd und heiser: „We- We- Wer ist da?".

Es dauerte einen Moment bis Argos begriff, dass keine Antwort kommen würde. So machte er sich auf, zum Eingang zu wandeln um selbst nachzusehen wer oder was zu so später Stunde in solchen kalten Tagen an die Haustür schlug. Wie vom Schicksal gegeißelt öffnete er die Tür. Ein frostklarer Wind zog von draußen hinein und Schneeflocken umwirbelten sein Gesicht. Der Alte erkannte nichts, keinen Schatten, keine Fußabdrücke, nichts, nur eine weite Welt die vom Schnee betucht war und bis zum Frühjahr, der bald anstehen würde, schlummerte.

„Wie ich meinte, Einbildung, Einbildung!", dachte sich der Alte, wendete sich um und ein dumpfer, schmerzender Schlag traf ihn am Hinterkopf und versuchte ihn zu Boden zu reißen. Taumelnd wagte er einige Schritte in Richtung seines Stuhles, wenige Momente davor brach er zusammen, konnte sich jedoch noch an diesem festhalten. Er versuchte sich umzudrehen, was anfangs misslang, doch nach einigen Anläufen geklappt hatte. Jedes Bild vor seinem Auge verschwamm, nur schemenhaft erkannte der Großvater einen Schatten im Licht der näher zukommen schien. Sein Herz überschlug sich. Plötzlich und ohne Vorwarnung klärte sich sein Blick wieder und er erblickte einen Mann in einem dunklen, edlen Mantel gehüllt, sein Haupt mit einer Kapuze bedeckt. An seiner Seite eine Scheide, die ein Schwert trug, in seiner Hand ein Anemal, eine Schlagwaffe der Hochmenschen. Der Mann kam näher und das Blickfeld des Großvaters gewährte ihm einen Blick unter die Kapuze.

Sein Atem stockte. Sein Puls trommelte an seiner Schläfe. Und Angst erfüllte seinen Geist. Das was er da erblickte, schockierte ihn.

Unter dem Mantel blickten ihn zwei wohlbekannte Augenpaare an, die so meinte er immer, ihn durch ihre blaue Farbe stets an die endlose Weite des Ozeans erinnerten.

Unter dem edlen Gewand erkannte er die von blonden Strähnen eingerahmten Gesichtszüge seines einzigen Sohnes Athenander – Nodas Vater – dessen Gebärde vom Zwiespalt der Gefühle geprägt war. Seine Gedanken und die eine Frage lähmten seinen Körper und seine Zunge. Warum bringt er mich um?

Sein Sohn trat auf ihn zu, holte mit seinem linken Arm aus und schlug mit der Waffe voller Wucht gegen den Schädel seines Vaters.

Der Schmerz ließ in Argos Geist das Dämmern anbrechen und Schwärze erfüllte den Raum. Nichts konnte er mehr sehen, nichts konnte er mehr fühlen, doch dann vernahm er als letztes noch einige Worte von seinem Sohn auf einer Sprache, die ihm wohlbekannt war:

„Myol hymie aniress ala! Dsimbie ila anil. Amba ereto nayale! Taria argote ela! Ci enya Siranin Xinodhalal."

Vom Lärm erwacht stand Ninare plötzlich im Flur und rannte zum blutüberströmten leblosen Körper ihres Schwiegervaters. Unbemerkt blieb ihr, ihr Ehemann. Mit großen Schritten zog dieser auf sie zu, riss sein Schwert aus der Scheide und stach hinterrücks seiner eigenen Liebsten in den Rücken.

„Verzeihe mir, Liebste, Aniress ala!", brachte er stockend heraus. Seine Augen von Nässe betucht ließen eine Träne über seine Wange streifen. Mit letzter Kraft löste Ninare ihre Lage und drehte sich auf den Rücken, wo sie wie durch göttliche Eingebung in die tiefblauen Augen ihres Mannes blickte. Seine Wangen, dass konnte sie jedoch nicht mehr erkennen, denn die Augen fesselten sie, waren von Trauer überflutet. Das Licht auf Erden erlosch für sie, doch sie wusste keine Antwort, warum er es tat. Sie nahm nur noch einige verstummende Worte war, von schluchzenden Lauten untermalt, deren Bedeutung ihr bekannt war: „A mar el; anya Xdha" und Ninare verzieh ihm daraufhin geistig im letzten Atemzug.

Nicht weit entfernt, gut versteckt in einer dunklen Ecke, sah der junge Noda mit an, wie der Vater den er nie vorher erblickt hatte, seinen Großvater erschlug, seine Mutter mit einer im Licht der Glut wundersam schimmernden Klinge erstacht und von Tränen gegeißelt zusammenbrach.

1. Kapitel

Im warmen umschlingenden Licht der noch von den Wellen verschluckten jungen Frühjahrssonne verlor diese Nacht ihr schattiges Gesicht. Der Mond stand als feine beinahe unsichtbare Sichel im Zenit des mächtigen Himmels und einige Sterne verschwammen bereits im leichten roten Dämmern des neugeborenen Tages. Eine kühle, doch angenehme südliche Brise durchstreifte das weite Meer im Osten, zog wie ein Geist belebend weckend durch den Hafen von Arpolis und fand sich wieder in der Nera Ovededhalen, jener bedeutenden Straße auf der die Ovelanbrücke sich über den Anúon spannte und dabei den Südteil, die Inseln Aleron und Aqualon mit dem Königshof und den Fürstengärten verband. Diesem Pfad folgte auch der Windhauch; vom Hafen zog die Straße durch einen gewaltigen Bogengang aus hellen Sandstein, dessen Säulen von Weinreben und aufsteigenden Efeu berankt waren; am Ende dieser Arkade führte die Straße über die Bogenbrücke. Nach Osten hin ließ diese Aussicht auf die Weite des unendlich scheinenden Meeres, doch auf der anderen Seite mitten auf dem Rücken des Viadukts stiegen mächtige Kaufmannshäuser mit ihren imposanten Giebelbauten in die Höhe. An und wann griffen auf der Morgenseite alte, knorrige Olivenbäume den Blick auf und lösten die sich zwischen ihnen befindlichen menschengroßen Marmorskulpturen von Gottheiten und anmaßenden Königen ab, welche die gesamte Spanne schmückten. Die Pflanzen wurzelten mitten auf der Brücke, welche mit ihren gut zweitausend Schritten Länge die beiden Seite der Stadt verband, und ließen sie lebendig erscheinen. Im Zentrum der Überführung über den Anúon wuchs mitten unter der schmalsten Stelle des mittleren Bogens, ein graziler weiß-grauer Turm in die Höhe von dessen Fassade Fratzen und andere monströse Figuren hinunter äugten und dessen Umfang sich über die volle Breite der Nera ausbreitete. Der Wind so leicht wie ein Vogel im Flug zog an einem Mann mit Schwert an seiner Seite vorbei und verlor sich an den verschlossenen Pforten des Brückenturmes.

Die kühle Brise ließ Lirem erschaudern, er folgte seinem Weg zum weißen Brückenturm, dem Hauptquartier der königlichen Garde, welches jedoch auch von der städtischen Wache benutzt wurde, und klopfte dort angekommen gegen die massive Eichentür. Eine Stimme dahinter fragte: „In welchen Wegen?"

„Den Wegen der Sterne folgend", erwiderte Lirem, denn das war die Passung um in die gesicherten Räumlichkeiten des Turmes zu kommen. Er dachte sich, dass es unwahrscheinlich gewesen wäre, dass ein Bürger dieser Metropole der Welt, je dem königlichen Haus schaden würde, und wissend dass diese Stadt gleich einer Festung vortrefflich gesichert ist, verwarf er jeden Gedanken, dass je einmal dem Schlag der Könige schaden zugefügt werden würde. Denn ganz Arpolis breitete sich in einer Senke der Küste aus und war von Norden über West bis Süden von dreißig Fuß hohen Sandsteinklippen eingezäumt, an dessen steilen Hängen sich Gebäude der Baukunst von zwei Jahrtausenden ansammelten. Das imposanteste und wohl erwähnenswerteste Bauwerk, stand zugleich auf dem höchsten Felsen welcher sich an Klippen hinaufragend befand. Der Große Wachturm – Harana Salia. Der Turm welcher sich auf halber Höher der Klippen auf einem monumentalen Brocken, der hoch über die Ränder des Grat ragte, stützte, mit dem Tal durch komplexe Treppengänge verbunden war, und selbst sich bis in die Höhe von zweihundert Ar, wobei ein Ar einer Armspanne entspricht, hinaufschlängelte. Der Harana Salia wurde ursprünglich als Wache der Stadtmauer, welche sich zart und mächtig am oberen Rand des Abgrunds entlang zog, ergründet, wurde im vierten Jahrhundert der Stadt in einem Wettstreit zwischen dem Stadtrat und dem Königshaus weiter ausgebaut und mit reichlich Zierde geschmückt. So war dieser Turm aus weißem Marmorstein erbaut und mit Mosaikreliefen aus Lapislazuli verschönt. Der Harana Salia zählte in Arpolis selbst schon als ein eigener Stadtteil, denn er wuchs hinauf von den Klippen und bot durch seine breiten Terrassen Wohnraum für Wohlhabende und Bekanntheiten der Stadt. Andere nahmen den Platz im inneren des Turmes für sich und sorgten so dafür, dass in einem Turm von zweihundertfünfzig Inar Höhe, über zweihunderttausend Menschen lebten. Ihre Häuser waren vollkommen von der Fassade des Turmes verschluckt, doch waren oft schmuckhafte Fassaden in den Mauern zu erkennen in denen sich Fensterreihe, für Fensterreihe sich ein durchaus ordentliches Haus erkennen ließ. Die auf den Terrassen errichteten Villen und Prachtbauten waren oft von Grünanlagen mit mächtigen Bäumen umgeben, welche durch einen einfachen aber gleichzeitig begnadeten Umbau der Stadt bewässert wurden.

Als im zweiten Arpolisischen Jahrhundert, dem Jahre 176 der Bau der Festungsmauern am Abgrund begonnen wurde, standen königliche Baumeister und Strategen vor einem Problem. Für eine schlachtenkundige und ideal aufgebaute Stadt wäre der Fluss ein Hindernis, da er über die Felswand rieselte und man keinerlei Möglichkeit fand in diesem Bereich ein stabiles Fundament für eine Mauer zu schaffen. So begannen Arbeiter einen Wassergraben um die Stadtmauer auszuheben, ganz nach den Gedanken des Baumeisters, welcher den Anúon einfach nördlich und südlich von Arpolis ins Meer rauschen lassen wollte. Jedoch als beim Grabungen am Felsen, auf dem sich heute der Harana Salia aufrichtet, Gold entdeckt wurde, war der erste Befehl des Königs dieses dort abzutragen. Die Schatzkammer füllte sich und der Graben wurde tiefer und tiefer unter dem Felsen.

Im Jahre 201 der Stadtgeschichte schwoll der Anúon nach einem mächtigen Schauer so stark an, dass er den provisorisch ins Meer mündenden Graben vollkommen überflutete und die Minen durchspülte. Dabei drang er tief ins Innere und stieß auf eine Vielzahl von Kammern im Herzen des Berges. Voller Wucht durchbrach der Strom die Minen und fand einen Weg durch die Klippen hindurch ins Tal von Arpolis. Durch ein unentdecktes Labyrinth von Höhlen rauscht heute noch der Anúon in die Tiefe, aber auch den Wassergraben gab man nicht auf, und vervollständigte ihn, so das der Strom sowohl ins Innere des arpolisischen Tals dringt, aber auch weiter nördlich und südlich ins Meer stürzt.

Die uneinnehmbarste Stadt der Welt wird sie genannt. Doch was diese Stadt wirklich zu etwas besonderem macht, ist das sich der Anúon selbst durch sein eigene Kraft in die Höhen des Harana Salia befördert, und damit die dort befindlichen Gärten und Villen mit dem flüssigen Nass speist, aber auch jene Brunnen und Wasserleitungen, welche sich tief in der Stadt befinden. Ein überaus ausgeklügeltes Spiel aus Wasserrädern ermöglichte dies.

Die Tür vor Lirem öffnete sich und Aweron schaute ihn ein wenig unausgeschlafen an. „Gegrüßt seiest du! Müde scheinst du, sag wie lange hältst du schon Wache, Aweron?", fragte Lirem den Wächter.

„Seit Tagen, kein Auge konnte ich schließen seit die Debatten des Stadtrates andauern.", erwiderte er.

„Dann sei erfreut, ich soll dir Ablösung ankündigen!", sagte Lirem, der es verstand Aweron zu ärgern.

„Du willst mich ablösen, der Golthonye sei dank!", kam von Aweron der Lirem beinahe um den Hals fiel.

„Eigentlich soll ich es bloß ankündigen, ich wurde aufgerufen mich um eine äußerst dringliche Sache zu kümmern", erklärte Lirem mit einem Schmunzeln auf den Lippen, „Ich wurde berufen mich um den Fall, welcher heute Nacht vor den Toren der Stadt geschah, zu kümmern. Hast du es schon gehört?". Aweron schüttelte den Kopf, bat Lirem jedoch erst einmal an, hineinzukommen und sich mit ihm an einen Tisch in der Nähe der Tür zu setzen.

„Erzähl, was geschah heut Nacht?", fragte der Brückentorwächter, seinen Kollegen.

„Nun, in der Nacht, fiel den Wachen auf den Mauern auf, dass, du wirst es glaube oder nicht, ein Schatten in den Wäldern vor der Stadt hindurch zog!", erklärte Lirem.

„Nun gut, ein Schatten zieht durch jede Nacht".

„Dasselbe habe ich mir anfangs auch gedacht, doch als das Dämmern anbrach und der seichte Mond das Land sichtbarer machte, fiel den Wächtern sofort auf, dass es sich nur einen Eindringling handeln konnte. Und so zogen sie ihren besten Bogenschützen zu Stelle, und gaben ihm drei Schuss. Zwei, so meinte dieser, davon trafen".

„Nun, dann ist ja gut, ein toter Schatten, welch eine spannende Angelegenheit", brachte er sarkastisch hervor.

„Wenn die Sache zu Ende wäre, würden sie keine Truppe zusammengestellt haben, und würden wollen, dass wir in einer Stunde uns auf den Weg zum Toten begeben. Denn als die ersten Sterne des ewigen Adlers am Himmel erloschen, da geschah etwas Seltsames.", Limes atmete tief durch, „Der Schatten teilte sich, und einer der beiden Teile begann sich zu bewegen".

„Ein teilender Schatten? Dann wäre ich mal der Meinung, der Schütze traf nicht so gut, als er sollte!", brachte der Torwächter hinzu.

„Aber er musste getroffen haben, denn einige auf den Mauern, meinten sogar den Tod des Abgeschossenen zu hören!", erwiderte Lirem, „Nun gut, ich werde dich später besser unterrichten! Ich wollte nur den Helm und meinen Schild holen", Lirem stand auf und ging die Treppen hinauf seinen Schild und seinen Helm zu holen, packte diese und im wieder hinab gehen wandte er sich gleich wieder der Tür zu, öffnete diese, drehte sich zu seinem müden Freund und verabschiedete sich mit den Worten: „Aenealin el! (Ich grüßte dich)".

Aweron hob nur überarbeitet die Hand und ließ seinen Kollegen ziehen. Lirem machte sich auf, mit Schild auf den Rücken und Helm auf dem Haupt, zum Harana Salia. So durchstreifte er die Nera Ovededhalen bis er hinter dem Ende der Arkade, in eine der großen Hauptstraßen der Stadt einbog.

Anders als die Nera Ovededhalen wand die Iremen Theoren, so ward diese Straße geheißen, sich vom Hafen im Osten über den Thoer – dem Stadtrat im Zentrum - und endete vor den Aufstiegen des Harana Salia, hinauf zum Nordtor der Stadt und zu den Mauern von Arpolis. In dieser Stadt gehörte diese Straße zu den Zentren von Politik und Macht. Auf der Südseite standen die Häuser der großen Familien des Landes. Mit ihren imposanten Prachtbauten, den arpolisischen Burgen, die durch ihre hohen Türme und ihre mächtigen Atrien bestachen, beherrschten die großen arpolisischen Dynastien das Bild dieser Straße im vollen Maße. Die Nordseite war gesäumt mit den Amtsgebäuden, den großen Handelskontoren und dem mächtigen Stadtrat, dem Thoer.

Der Stadtrat aus den sieben vom Volk frei gewählten Senatoren schied hier über Gesetze und Rechtsprechung und hielt unter der mächtigen Kuppel im „Saal", denn das heißt Thoer übersetzt, Rat. Wichtige Anordnungen wie die der Gesetzeslage mussten durch eine Erweiterung der Sieben durch fünfzehn Genera auf zweiundzwanzig Abgeordnete in freier Wahl entschieden werden.

Lirem zog gerade an dem großen Turm der Familie Althenyc vorbei als er auf dem großen Vorplatz des Thoer landete. Dies war die einzige Stelle der Straße, an welcher auf dessen Südseite keine arpolisische Burg das Bild beherrschte, denn hier sah man am Ende des Platzes eine Brücke welche über den Anúon stieg und beide Ufer miteinander verband. Der Platz war im Zentrum durch einen öffentlichen Brunnen regiert, dessen Wasser aus den Höhen des Harana Salia kam und in einer mächtigen Fontäne sich ergoss. Auf der Nordseite stand der Thoer und an seinen Pforten weilten seine Senatoren streitend, in ihren weißen Roben mit den Kränzen aus Olivenlaub auf ihrem Haupt. Reich an Gestik, Mimik und Rhetorik haderten sie in einer Runde von Sechs. Der Siebte stand etwas abseits, trug um seinen Hals ein mächtiges mit Juwelen verziertes Geschmeide, und beschaute das vorbeilaufende Volk, während er seinem Schreiber, so schien es, etwas erzähle oder diktierte, denn hie und da fasste dieser den Moment auf und kritzelte einige Federstriche aufs Pergament.

Als Lirem den Blick auf diesen siebten Ratsherren richtete, erkannte er, dass es Senator Sirestrom war. Gefürchtet für seine scharfe Zunge und seine eigenwilligen Entscheidungen. Wenn bei großen richterlichen Anklagen er seine Strafe verkündete, so war sie selten nicht nahe der Höchststrafe. Es wurde gemunkelt, dass er einen in die Kerker hatte werfen lassen, als dieser in zu lange anschaute. Seit diesem Tag zogen die Bewohner von Arpolis weite Kreise um den Senator, wenn er jedoch auch jedes dritte Jahr erneut zum Ratsherrn gewählt wurde.

Der Blick von Lirem ruhte schon zu lange auf Sirestrom, doch als die Wache von ihm ablassen wollte, blickte dieser ihm tief in die Augen. Der Soldat fühlte etwas wie Ehrfurcht seinen Körper beherrschen. Wollte er doch wegschauen, so schaffte er es nicht. Voller Angst dachte er über die Gerüchte nach, welche den in den Bevölkerungskreisen erzählt wurden. Lirem erkannte den Gesichtsausdruck des Senators nicht, denn er stand gut dreißig Schritte von ihm entfernt, doch die Präsenz dieses Politikers schien ihm Furcht und Grausen einzujagen. Lirem merkte das sich der Senator in seine Richtung in Bewegung gesetzt hatte und endlich schaffte er es den Blick von ihm ab zuwenden. Er legte seine Schritte zu. Doch der Senator und sein Schreiber verfolgten ihn.

Er würde ihn niedermachen, mit Worten oder mit Taten – im Kerker wäre er für die nächsten Wochen, das waren die Gedanken, welche Lirem durch den Kopf schossen. Wieso wendete er seinen Blick nicht ab? Wieso musste er ihn wie gefangen betrachten? Alles Fragen denen er keine Antwort geben konnte. Es schien, dass er, trotz dem regen Treibens auf dem Platz, zu dieser früher Stunde, den Augen des Senators nicht entkommen konnte.

„Wache, bleiben sie stehen!", brüllte der Schreiber durch die Mengen, doch Lirem tat so als ignorierte er dieses. Wieder, forderte der Schreiber den Soldaten auf, stehen zu bleiben und wieder wollte Lirem dies nicht hören.

„Halt!", befahl der Ratsherr selbst, und der Pflichtgehorsam in Lirem wurde geweckt. Seine Beine konnten nicht mehr weiter, seine Bewegung erstarrte. Denn eine große Straftat der Soldaten war es, wenn sie sich der städtische Autorität zu widersetzen versuchten. Sirestroms Schritte wurden kräftiger auf dem weißen Steinboden des Platzes und die Wache merkte, dass er sich näherte. Die Gedanken waren wirr in seinem Kopf, ohne fassbare Ordnung und ohne einen Ausweg stand er da, auf sein Ende wartend.

„Aleanin el! Auf welchen Wegen?", fragte Senator Sirestrom den Soldaten.

„Den Wegen der Sterne folgend!", antwortete Lirem wie im Reflex.

„Eine Stadtwache!", folgerte der Senator und der Schreiber begann etwas mit seiner Kohle aufs Pergament zu kratzen, „Dein Ziel ist…?"

„Harana Salia! Ich leite den Erkundungstrupp!", erwiderte die Stadtwache.

„Welcher Trupp? Eine außergewöhnliche Lage? Erkläre!", hinterfragte der Ratsherr indem er mit seinen grimmig blickenden Augen die Gesichtszüge des Soldaten begutachtete.

„Mehr darf ich ihrer Autorität dem Moment entsprechend nicht wiedergeben und mehr ist in meinem Wissen auch nicht vorhanden!", erklärte Lirem, denn er wusste, wie weit der Einfluss jener Staatspersonen galt.

Die grauen Augen des Ratsherrn mit seinen braunen Haaren, die kurz und karg neben dem Olivenlaub wuchsen, zeigten eine undeutbare Gefühlslage. War es Wut, war es Zorn oder auch Stolz? Die Stadtwache konnte es nicht sagen.

„Dein Ruf?", fragte Senator Sirestrom zum ersten Mal den Soldaten ansprechend.

Fest auf dem Boden aufrecht stehend nahm der Soldat seinen Helm ab und ließ das hellbraune Haar darunter zum Vorschein kommen. Seine grünen Augen funkelten im Stolz seiner Abstammung als er seinen Namen nannte: „Lirem, erster Sohn des Liramus von Tyc und der Radice Alleron! Führer der ersten arpolisischen Stadtwache!".

„Aus der Dynastie der Alleron stammend! Ein Sohn der Stadt Tyc!", gab er in einem abfällig wirkenden Ton zurück, „Schreib das auf!", befahl der Senator seinen Schreiber mit hartem Unterton, musterte den Soldaten und als dieser ihm dann mit der Macht des unverwüstlichen Stolzes seiner Familie zurückblickend in die Augen starrte, brachte Sirestrom von dieser Kraft überrascht nur noch ein: „Abtreten!", heraus. Ein seltsamer Moment, der jedoch Welten verändern kann.

Lirems Herz trommelte in seiner Brust. Ein Gefühl von Hilflosigkeit und Angst breitete sich in seiner Magengegend aus. Er war sich sicher, dass dieses Gespräch ihn in Schwierigkeiten gebracht hatte und er konnte sich ausrechnen, welche Einflüsse der Senator haben würde um ihn als Soldaten vielleicht nur seines Berufes, aber vielleicht auch seiner Stadt zu verstoßen. Er war wie im Taumel als er sich der Harana Salia näherte und erst auf den Treppen hinauf zum Stadttor begann er wieder seine Umwelt komplett wahrzunehmen. In Gedanken versunken war er den restlichen Weg gegangen und fiel wieder in seine Welt ein, als er vor Verblüffen, wie jedes Mal, den Turm in seiner Größe als Meisterwerk der menschlichen Baukunst erkannte.

Die Treppen, denen er hinauffolgte, waren aus hellen Marmor und Sandstein gehauen. In seinen Ohren rauschte das Wasser des Anúon der nicht weit entfernt aus dem Höhlen der Felswand heraussprudelte. Die Balustrade des Aufstiegs war an und wann mit einer Skulptur eines mystischen Geschöpfes, welches mit gefiederten Flügeln, menschlichen Körpern und durch einen Stern auf dem Haupt gekrönt, welche hinab in die Stadt zeigte, geziert.

Lirem stieg weiter ohne einen Blick auf diese Statuen zu werfen die Treppen hinauf, und endete vor einer Tür aus Eichenholz. Der Weg hinauf auf die Mauern führte nur durch die Pforte. Es gab unzählige Wege im Harana Salia. Einige von ihnen führten hinauf zu den Palästen der Reichen, andere führten hinab in die Tunnel und Katakomben der Stadt, wiederum gibt es Wege, deren Ende ungewiss ist und welche sich in dunklen Höhlen verlieren. Doch dies war jene Pforte, welche einzig und allein, das war gewusst, hinauf auf die Mauern der Stadt führte.

Als er gegen die Tür klopfte, erklang das Holz in massiven Tönen. „In welchen Wegen?", fragte eine tiefe, trockene Stimme hinter dem Eichenholz. „Den Wegen der Sterne folgend", erwiderte Lirem.

Die Tür öffnete sich und ein bärtiger Mann mit massiver Statur, gekleidet in seiner leichten Lederrüstung stand dahinter.

Lirem brachte nur ein: „Anealin el", heraus und wartete gar nicht erst auf die Antwort des Soldaten. Er zog an diesem vorbei, in einen kühlen und feuchten Raum. Seinen Blick folgend führte ein Weg tief ins Innere des Turmes und des Berges, doch einige Schritte entfernt, zog ein Treppengang hinauf in die Höhen.

Er nutzte diese Wendeltreppen, welche abgetreten von ihrem häufigen Gebrauch sich hinaufzogen. Seine Gedanken an jenes Gespräch mit dem Senator waren vollkommen verdrängt als er am Ende der Treppe auf den Mauern ankam, und von seiner dreiköpfigen Truppe begrüßt wurde.

Seine Truppe bestand aus Glaucon, Axdha und Cirim. Während Glaucon durch seinen kräftigen Körperbau beeindruckte und manche Masse auf seinen Füßen trug, war Cirim eher schmächtig und schmalschultrig. Axdha war ähnlich wie Lirem athletisch veranlagt, und überzeugte mit seiner Statur in seiner Lederrüstung die Stadt zu bewachen.

„Anealin enal!", grüßte Lirem seine Truppe, „Erzählt mir über den Schatten!".

Glaucon räusperte sich und Axdha brach ungeduldig hervor: „Wir wissen nicht um wen oder was es sich handelt! Nicht einmal sagen können wir mit Gewissheit ob in guten oder schlechten Anliegen er kam!"

„Welche Wege?", erwiderte Cirim.

„Lirem, Freund und Gefährte, ich bleibe in den Wegen der Sterne folgend!", erkannte Glaucon in diesem Moment des patriotischen Stolzes und fasste seine Faust und schlug voller Wucht auf seine Brust, wie ein Musiker auf eine Trommel.

„Nun denn, lasst uns aufbrechen!", erklärte Lirem seiner Mannschaft.

Das Sonnenlicht bekämpfte eben erst in der Ferne den Schatten und näherte sich mit den Schritten von Titanen. Von den Mauern führte ebenso wie auf den Harana Salia nur ein einzelner Weg auf dieser Seite der Stadt. Das Westtor oder auch das Friedenstor konnte durch seine starke Befestigung kaum durchbrochen werden, besaß jedoch folgenden Nachteil, dass es durch seine Treppengänge und seine schmalen Pforten von Handelskarawanen nicht durchfahren werden konnte. Dafür stand die Nordpforte oder auch Ovelantor bereit. Als die vier Soldaten die Wassergräben überstiegen und auf den weiten Grün sich dem Schatten näherten stand Lirem als Anführer an der Spitze, gefolgt von Cirim, Axdha und zum Schluss Glaucon. Unbefestigte Wege in Richtung eines Waldstückes, wo jene Schatten gesichtet wurde. Man sagt in der Stadt, dass aus diesen Wäldern nichts Gutes kommen kann.

Sie waren noch einige Momente von dem Ort entfernt, als Lirem in Gedanken fiel. Er dachte über die Stadt selbst nach, die skrupellos im Sinne um die Sicherheit der Bürger handelte. So fand sich eine Stadt in der fernen Nähe in Sichtweite vom höchsten Punkt des Harana Salia. Ihr Name war Angea. Dort brannte täglich eine Flamme, hell genug um sie bis zu dem hohen Turm zu sehen. Sollten Truppen im Anmarsch sein, so verteidigte diese Stadt Arpolis und die Flamme wurde gelöscht. Sollte jener Fluss der Anúon, die Lebensader, vergiftet sein, so starb Angea, und die Flamme würde sich selbst auffressen. Doch auch andere Taten machten Lirem stutzig, denn jene Schatten die in Nächten auftauchen, sie werden aus Gründen der Sicherheit mit einem Pfeil erschossen. Aus Angst sie würden die Stadt befallen. Aus Angst vor dem Untergang dieser Metropole der menschlichen Welt.

Lirem wurde aus den Gedanken gerissen als von Glaucons tiefer Stimme „Ein Kind!" entwich. Der Truppenführer näherte sich dem Jungen und sein Trupp folgte ihm wie dem Hahn seine Hennen. Da saß ein Junge auf einem Felsen in der Landschaft, nicht älter als sieben Winter, mit Haaren golden wie das Licht der Sonne. Der Junge starrte auf etwas auf den Boden. In Gedanken versunken, in Angst verschollen, in einer eigenen Welt.

Einen Schritt nach den anderen näherte er sich langsam dem Jungen, der auf seinen Schultern nur einen dunklen Mantel trug. Lirem wandte eine kurze Zeit seinen Blick von den Jungen ab und begutachtete die Umgebung. Einige Schritte entfernt lag ein in einen ebenso dunklen Mantel gehüllt von zwei Pfeilen getroffen, der eine in den Oberschenkel, der andere in die Schulter. Leblos wirkte dieser Schatten beinahe wie ein Stein, doch die abgespreizten Arme und Beine wirkten unnatürlich.

Als Lirem ungefähr zwei Schritte von dem Knaben entfernt stand, bemerkte dieser erst den Soldaten und blickte ihn ins Antlitz. Blaues Licht der Welt erkannte Lirem und er hörte das Meer rauschen. Er hatte dem Jungen tief in die Augen gesehen und erfasste eine verstörte Seele, verstümmelt durch Grauen und Gewalt, gefoltert mit Bildern gemalt aus Blut. Lirem sah in ein verwüstetes Leben und das Schicksal dieses Knaben wurde ihm erst jetzt wirklich bewusst. Doch wer war dieser Mann, der von den Wachen erschossen wurde? Nahm er den Jungen als Geißel? Oder als Opfer? Einerlei, denn nun lag er da, das Fleisch von Pfeilen durchbohrt, in einem roten See aus Blut, wie eine Insel im weiten Ozean der Hoffnungslosigkeit.

Ein Räuber hätte er seien können. Oder ein Verstoßener? Nun lag er da, von Pfeilen durchbohrt und von einem grauschwarzen Mantel bedeckt. Lirem wagte einen kurzen Moment lang einen Blick auf den Toten zu werfen. Das Gesicht war zur Erde gerichtet und nur einige blonde Strähnen drangen unter der Kapuze des Gewandes hervor.

„Hat er dich bedroht?", fragte Cirim den Jungen vorsichtig, doch dieser blieb stumm. Lirem warf dem Soldaten einen bösen Blick, denn er merkte es, dass er erst Vertrauen aufbauen müsse, zu diesem Jungen, der verstört dort vor Angst an einer Erdsenke am Boden kauerte.

Langsam und behutsam setzte er sich vorsichtig neben den Jungen und begann mit: „Mein Name lautet Lirem, wie heißt du?", doch der Junge schwieg.

„In deinem Alter, war ich, als ich die große Stadt zum ersten Mal erblickte. Siehst du den Turm in der Mitte der Mauer, er ist auf einem Felsen gebaut der an dieser Klippe den höchsten Punkt bildet. Harana Salia nennen wir ihn. Als ich diesen erblickte, war mir klar, dass jenes Volk, was dies erbauen kann, das Wissen aller Völker auf Erden besitzen musste.", der Junge schwieg weiterhin, blickte jedoch auf den Turm, der als Wach- und Stadtturm in die Höhe ragte. Lirem atmete tief durch und setzte ein zweites Mal an: „Wie lautet dein Name?". Langsam richtete sich der Blick des Jungen zu Lirem. Ganz ohne Gefühl schauten ihn zwei Augen, so blau wie der Himmel an, welche das Gesicht des Jungen durch ihre tiefe Lage prägten und dadurch etwas Mysteriöses, Fragwürdiges ausdrückten. Doch der Junge scheute den Blick und wendete sein Augenlicht dem Boden wieder entgegen.

Zur selben Zeit drehte Glaucon den Toten um, blickte unter seinen Mantel und fiel vor Schrecken von seinen Füßen: „Der Taria gesegnet, welch Unheil haben wir angerichtet. Er stand im Dienste der königlichen Familie!".

Lirem wandte sich sofort um, schritt zu der Leiche mit eilendem Schritte und blickte auf einen silbernen Harnisch auf dessen Brust als feine Linien sich die sieben Blüten des königlichen Wappens abtrugen. Es war ohne Zweifel, der Mann stand im Dienste der königlichen Familie von Arpolis. Lirem griff instinktiv an die Linke Seite des Toten und fand neben einem Anemal, ein Schwert, gut eineinhalb Ellen lang. Das Heft war mit feinem Leder umwunden und war mit Gold und Silber geziert, die Scheide aus einem guten und schimmernden Metall gefertigt. Er zog das Schwert hinaus um das Blatt zu begutachten. Glänzend silbern war es am Schliff und wie Perlmutt schimmerte der Rest, doch leichter schien es als viele Hölzer und härter als jeder Stahl. Die Klinge spiegelte das Licht des frühen Himmels und Linien fein und beinahe unsichtbar ließen sich auf der Oberfläche erkennen. Doch es waren weder menschliche noch hochmenschliche Zeichen, die das Auge Lirems da erblickten. Sie waren zart und geschwungen, nicht so ausladend wie der Menschen ihre, wobei angebracht wäre zu sagen, dass menschliche Schmiede nie eine so feine Technik der Gravur besaßen, geschweige denn eine solch zarte Linienführung mit ihren Händen zutage bringen würden.

„Was sind das für seltsame Runen, Axdha?", fragte Lirem den Soldaten, „noch nie habe ich eine solch feine Schriftzeichen erblickt!".

Axdha erwiderte: „Wahrscheinlich sirenischer Herkunft!"

„Unter den Sirenen findet sich kein Schmied der ein solch hochwertiges Schwert herstellen würde, ohne dies habe ich nie von einem Sirenen gehört der ein Schwert bei sich trug. Nein diese Runen sind anderer Abstammung. Aber mir kommt nicht in den Sinn welches Volk sie zeichnen hätte können!".

Axdha fasste Lirem wohlwollend auf die Schulter und meinte schmunzelnd: „Vielleicht ein Faun?", sarkastisch fügte er noch hinzu, „Die Legenden sind wahr, das große Volk der Faune, es behaust die Wälder, nährt die Pflanzen und lässt die Jahreszeiten in Zaum halten". Axdha war ein stolzer Krieger mit einer fassenden Statur, doch sein Aussehen passte kaum zu ihm. Braune Haare die weiche Gesichtszüge umfassten. Trotz seines oft schwerfälligen Geistes, war sein Wissen nicht ohne. Er konnte in der Zunge der hohen Menschen wohlwollend und fließend sprechen, konnte sie Lesen und Schreiben und stammte aus einem Hause, bei dem es üblich war nicht selten die gemeine Sprache bei Tisch oder Unterredungen, abzulegen. Er stammte aus einer veranischen Familie. Die Veraniar unterschieden sich so von dem restlichen Volk der Arpolisier. Sie sprachen in der Verane, der hohen Zunge und königlichen Mundart.

„Welche andere Lösung würde dir einfallen?", fragte Axdha Lirem.

„Keine, doch weißt du, dass es nur Mythen sind!", erwiderte Lirem standhaft, „Ein Faun ist nie einem Menschen erschienen und wird auch nie, denn jenes Volk das sich unsichtbar macht und vor Menschen scheut hat nie gelebt. Zwar singt man im Lied über Xdhandin davon, doch die Stimme der Salia wurde oft übersetzt und verschmückt".

Glaucon fasste bei dem Wort des Schöpfer Xdhandin seinen Stolz zusammen und in tiefen Tönen brachte er ein Lied hervor in der Melodie wie sie den Menschen am geläufigsten war und er sang jenes was ihm im Herzen am höchsten schien, jene Geschichte um die Schöpfung der ersten Tage, um den Schöpfer welcher am ersten Tag verschied und die Welt hinterließ:

„Die Welt war weit - zur Zeit die Fern

Am Himmel strahlte nur ein Stern

Von hohem Glanz wird uns erzählt

Der Schöpfung einst auf dieser Welt

Das Licht stieg übers ewig' Land

Schuf Täler und manch Felsenwand

Durchdrang die Berge und das Meer

Zur Zeit die schon so lange her"

Der Junge der noch immer auf dem Stein saß, blickte Glaucon mit großen Augen und seine helle Knabenstimme trug das Lied fort:

„Der Stern Xdhandin wird er genannt

In Sprachen bis zum Weltenrand

Er türmte leuchtend Berge auf

Ließ quellen da den Zeiten Lauf

Als er die Welt geschaffen hat

War er im Lichte ohne Rat

Den da im See, im Widerschein

Funkelte nur sein lichter Schein

Der Stern war trüb, von ungenehm

Er konnt um sich nur Dunkel sehn,

Denn weder Feuer, Schein, noch Licht

Bestrahlten da das Welten ´Sicht

So schuf er Sonn und Mondeslauf

Und zeugte Sterne all zuhauf

Wie glänzte da das weite Meer

Zur Zeit die schon so lange her"

Die Wachen schauten verwundert in Richtung des Jungen, der aufstand und Richtung des Toten wandelte. Lirem übernahm die Offensive und wiederholte ein drittes Mal seine Frage: „Wie lautet dein Name, du, der auch die Lieder der hohen Menschen kennt und erkennt!".

Der Junge stand vor dem Toten und kniete sich vor ihn, behutsam strich er ihm eine Strähne vom Gesicht und schloss die toten, offenen Augen. Dann drehte er sich Lirem zu und sprach:

„….Noda,….ich …. Ich weiß nicht woher….woher ich es kenne!".

„Woher du was kennst?", hinterfragte Glaucon.

„Das Lied…..ich kenne es nicht!", erklärte Noda.

Cirim schaltete sich dazu: „Fehlerfrei hast du gesungen, stolz muss der sein der es dich lehrte!".

„Ich weiß es nicht, ich weiß nicht woher ich es kenne!", erklärte Noda.

„Viele Fragen ohne Sinn", funkelte Lirem seine Mannschaft an, „Nun, Noda, mein Name ist Lirem, das ist Glaucon, Cirim und Axdha", und deutete auf die drei anderen, „wer ist der, der dort liegt?".

„Ich, ich kann es nicht sagen!", resignierte Noda.

„Woher stammst du?", fragte er.

„Ich….ich weiß es nicht!", wiederholte Noda.

„Kannst du dich an etwas erinnern?", fragte Cirim.

„Nein!", antwortete er zaghaft und setzte sich wieder auf den Stein.

Lirem trat mit Axdha unter vier Augen und fragte ihn: „Könnte es sein, dass er die Wahrheit sagt?"

Axdha brachte stotternd hervor: „Du….Du….Du meinst das er sein Gedächtnis verloren hat?"

Mit einem Nicken antwortete Lirem, welches Axdha nur mit Achselzucken beantworten konnte.

Lirem befahl den drei Wachen: „Nun gut, den Toten, schafft ihn zur Stadt, bringt ihn ohne Aufsehen auf den Mauern zum königlichen Palast. Den Jungen bringe ich nach".

Und so trugen die drei, ohne jegliche Bare, an Armen und Beinen, den Leichnam hinunter zum Westtor. Lirem setzte sich neben den Jungen.

„Du weißt wer der Mann war?", erkannte Lirem haarscharf.

Der Junge jedoch schwieg.

Lirem wagte einen erneuten Versuch: „Suloman, alem o ciedh cielen?" (Du weißt, wer er gewesen war?)

Der Junge starrte Lirem ungläubig an und sprach in selber Zunge zurück: „Niemollen al, o ale cilen anya Myol. A suloma une oley at miria oreas ciedh ally tharel, lot aux Gonal lambie anya Sulani". (Er sagte mir, er sei mein Vater. Ich wusste, weiß und werde nichts ihn betreffend wissen und was vor ihm war habe ich vergessen, doch fühle ich auch Hass in meinem Herzen)

Lirem war verwundert, denn für einen Jungen seines Alters war seine Zunge sehr geübt. Es gab wenige in ganz Arpolis die Verane fließend sprechen konnten und unter ihnen waren wenige die es in der Art und Weise sprechen konnten, wie es der Junge soeben tat. Denn er verwendete einen hohen Satzbau und ohne Fehler waren die Regeln der Sprachen verwendet worden. Er musste von hoher Abstammung sein oder einen geübten Lehrer gehabt haben.

Der Soldat wandte sich den Jungen zu und bemerkte: „Du scheinst hungrig zu sein, komm wir gehen in die Stadt, du wirst dort etwas zu Essen bekommen und dort erzählst du mir alles was deine Erinnerung noch hergeben will".

Ohne Erwiderung folgte der Junge der Wache und sie machten sich von ihrem Stein auf Richtung Harana Salia, Richtung Westtor.

Vor ihnen wuchs der Harana Salia wie ein Spross eines Titanen hinauf und seine Spitze versank im Blau des Himmels. Mit dem aufgehenden Licht der Morgenröte verlor der Himmel seine warme Farbe und das kalte, tägliche indigofarbene Antlitz des Tages machte sich auf diesem breit. Kurz nachdem sie vor den Toren landeten kamen sie wieder auf feste Straße, die von hier weit ins Innere des arpolisischen Reiches reichte und bis in die unbekannte Ferne sich hinzog. Gepflasterte Wege, die endlos ihre Linien wie Lebensadern durchzogen. Das Tor das sich vor ihnen ausbreitete war links und rechts gesäumt von Mustern und Figuren längst vergangener Könige. Am Schlussstein des Tores, in gut zwei Metern Höhe, deutete eines dieser mythischen geflügelten Wesen in die Höhe, wo sich prächtig und majestätisch der große Turm der Salia präsentierte. Vor dem Tor floss der Anúon, der sich vorerst in einem Wassergraben gesammelt hatte unter einer Zugbrücke hindurch und fiel an einer Stelle in ein Loch tief in den Boden und in das Höhlesystems des Turmes. Das Loch selbst erkannte man nicht, doch sah man einen Wirbel, der das Wasser in die Tiefe der Erde sog.

Auf den Mauern standen steinern, hoch wie Bäume zwei Gottheiten, deren sich die Menschheit hoch verpflichtete. Die beiden Göttinnen der Menschen; Golthonye und Taria.

Golthonye trug einen Krug auf ihren Schultern und in der linken Hand ein Häufchen in dem der Spross der Weltensaat aufgeht. Tarias Gesicht war bedeckt mit einem rostigen Helm und an ihrer rechten Seite hing eine leere Scheide zu Boden. Das Schwert in ihrer linken Hand war in der Mitte geborsten, der Schild zu ihrer rechten Seite verbeult. Die Göttin des Weltenlaufs, die die Jahreszeiten regelte und die Göttin des Schicksals die den Tod im Unstern brachte.

„Golthonye und Taria, Noda hast du von ihnen schon gehört?", fragte Lirem bedächtig nach.

„Ich kenne sie nur aus dem Lied!", antwortete Noda.

„Als die Welt in ihrem ersten Dämmern erwachte und der Stern Xdhandin erloschen ist, waren sie die ersten die die Welt bevölkerten. Man sagt Golthonye hat die Menschheit erschaffen und Taria hat ihnen die Unsterblichkeit genommen", erklärte Lirem.

„Wieso verehrt ihr sie dann?", hinterfragte Noda.

„Weil nur wirklich diejenigen wahrlich in Freude leben, die an die Sterblichkeit gebundenen sind.", philosophierte der Wache, „Des Lebens müde werden wenige Geschöpfe, wenige Dinge, Weniges. Steine brechen, Berge tragen sich ab….Die Sterne vielleicht sind ewig!"

„Und was ist mit den Faunen?", wollte der Junge wissen.

„Die Faune, …. Legenden recken sich um sie…. Mythen sind es", brachte Lirem lauthals lachend heraus.

„Wer regiert dann aber die Wälder, hält die Bäume im Zaum?", konterte Noda ernst.

„Du scheinst ein ganz schön aufgewecktes Bürschchen zu sein", erkannte Lirem, „Komm, wir haben noch genug Zeit um zu reden und zu philosophieren".

Damit zogen die beiden durch das vor wenigen Augenblicken geöffnete Tor und stiegen die Treppen empor zum Harana Salia. Als sie auf der Straße Nera Salialen traten folgten sie den Weg hinab zur Stadt, nachdem sie die Mauern des Turmes durchgegangen waren. Am Ende fanden sie sich auf einem Treppengang, welcher am Klippenrand hinabführte.

Im Winkel zogen diese Stufen hinab und als sie das Ende erreichten breitete sich ein ungutes Gefühl in Lirems Bauchgegend aus. Er sah einen geflügelten Patronen der genau auf den Stadtrat zeigte.

„Miria vynarie ose salda?" (Was schaust du so schwer?), fragte Noda, der dies bemerkt hatte.

„Virm une!" (Nein, nichts!), erklärte Lirem, doch Noda wusste das es anders war.

„Miria ciedh, ryel ela une alymbe! Somia une Ulassadh Mergathal enya Tengangion!" (Was war, sollte dich nicht quälen! Denn breche nie den Stab auf dem du gehst!)

„Weise sind deine Worte, für dein Alter beinahe schon beängstigend weise. Wer dein Lehrer war scheint sich den Titel Meister des Wissens wahrlich verdient zu haben".

„Wir sind in Arpolis!"

„Hat dies dir dein Vater gesagt?", hinterfragte Lirem den Jungen, „Oder woher weißt du es?".

„Ich habe den Thoer und den Harana Salia erkannt!", brachte er kurzerhand heraus.

„Du warst also schon in dieser Stadt?"

„Keinesfalls, doch mir wurde von ihr erzählt".

„Die mächtigste und reichste Stadt der menschlichen Welt und prächtig zugleich!", sagte Lirem stolz, obwohl er wusste, dass es mehr Problem in Arpolis gab als in ganz Zerpies zusammen.

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