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[Beta] Red Stone - Die Magie des Waldrubins


Meine Geschichte  

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Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe lange gezögert, meine Geschichte hier reinzustellen, weil ich die ganzen Regeln nicht verstanden habe... :O

Ich habs jetzt aber einfach mal gemacht und hoffe, dass ich gegen keine der Regeln verstoße. :rolleyes:

Nur noch eine Information voraus: Den ersten Teil habe ich schon im Mai 2005 geschrieben. Da war ich elf.

Prolog

Er zersprang in Tausende von Teilen. Alle flogen sie durch die Luft, die einen von Rosenblüten süßlichen Duft versprühte. Die Trolle, es waren achtzehn, rannten auf ihn zu. Sie mussten sich die Hände, wenn man ihre Pranken überhaupt so nennen durfte, vor das runzelige und warzige Gesicht halten, damit ihnen die Splitter nicht in die roten Augen flogen. Der Waldrubin war zerstört, Ruhe und Frieden mit ihm. Das Gleichgewicht der Welt schwankte wieder.

Erwachen

Tharna stand auf. Sie sah erstaunt in den Himmel, wo sich plötzlich tiefe, schwarze Rauchschwaden bildeten. "Das wird wohl ein Gewitter", murmelte sie und rief: "Kyara, komm mit ins Haus! Da braut sich etwas zusammen." Ihre Katze, die auf einem Baumstumpf gesessen hatte, kam zu ihrer Herrin. Sie hörte aufs Wort wie ein Hund, denn Tharna hatte ihr vor zwei Jahren das Leben gerettet. Gemeinsam betraten sie die alte Holzhütte, in der Tharna mit ihrem Vater Rudolf und ihrer Zwillingsschwester Tina lebte. Rudolf legte gerade neue Holzscheite in den Ofen, als die beiden eintraten. "Hallo, ihr beiden", sagte er, "warum schon so früh?" "Ich glaube, bald kommt ein Unwetter über uns", erklärte Tharna ihrem Vater, der ihr entgegnete: "Aber vor drei Minuten habe ich erst den Wetterbericht gehört. Es soll noch die ganze nächste Woche nicht regnen." "Seltsam", sagte Tharna nur und ging in ihr Zimmer, dicht hinter ihr Kyara. Dort setzte sie sich auf den einzigen Stuhl. Bittend schaute Kyara, die sich auf dem Boden niedergelassen hatte, zu ihr auf. Dann gab sie eine Reihe von Mauz- und Schnurrgeräuschen von sich. "Tut mir leid, aber ich verstehe kein Kätzisch", grinste Tharna, worauf ihre Katze alles noch einmal ganz langsam wiederholte. Plötzlich verstand Tharna sie: "Du musst uns helfen. Der Waldrubin wurde zerstört und die Trolle haben die Schriftrolle, die jahrhundertelang in ihm verborgen lag. Du bist die Auserwählte, du musst sie zurückbringen. Sonst wird im Wald nie wieder Frieden herrschen." Tharna sah Kyara verwundert an. Ihre Katze hatte noch nie mit ihr gesprochen. Kein Tier hatte je mit ihr geredet. Es war ungewohnt für sie so genau hinhören zu müssen, damit sie verstand, was jemand sagte. Plötzlich kam in ihr eine Frage auf und sie sprach: "Hatten die Rauchschwaden vorhin am Himmel etwas damit zu tun?" Zu ihrer noch größeren Verwunderung schien Kyara sie zu verstehen und antwortete: "Ja, die Trolle haben ein Siegesfeuer irgendwo im Wald entzündet und es so verzaubert, dass es wie Gewitterwolken aussieht." "Aber wie soll ich allein gegen solche Zauberer ankommen?", fragte sie, während die Angst in ihr aufkeimte. "Erstens: Wir sind zu zweit. Und zweitens: Du bist einer der legendären Verbündeten und hast auch Zauberkräfte." "Und welche?" "Das wirst du noch früh genug erfahren. Aber nun pack deine sieben Sachen, heute Nacht ziehen wir los."

Tharna überlegte lange, was sie mitnehmen sollte. Nach einer Stunde und achtzehn Minuten hatte sie sich entschieden: Kissen, Teddy, Taschenlampe und Schlafsack sollten es sein. Dann zog sie sich, obwohl es draußen schrecklich heiß war, ihre Strickjacke an und packte ihre Sachen in einen kleinen Rucksack, den sie sich aufsetzte. Dann trat Tharna in die nächtlichen Schatten. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie keine Nachricht hinterlassen durfte, aber womöglich hätte ihr Vater, nachdem die Mutter Marie schwanger ausgewandert war und sich seither nicht mehr hatte blicken lassen, Tharna gar nicht erst losziehen lassen. Oder noch schlimmer: Er hätte sie für verrückt gehalten und in die Klapse gesteckt! Nein, es war gut, dass er nichts wusste. Aber vielleicht dürfte Tina mit, wenn Tharna Kyara darum bat. "Versuchen schadet nichts", seufzte Tharna und eilte zu Kyara, die wie immer auf ihrem Baumstumpf saß.

Diese sagte knapp: "Du bist spät!" "Entschuldigung", stotterte Tharna. Sie hatte Kyara noch nie so ernst gesehen. Oder hatte sie sie einfach nicht beachtet? Vielleicht... Aber dafür war jetzt keine Zeit. Sie musste versuchen, Kyara zu überreden, Tina mitzunehmen. Also begann sie: "Kyara, ich habe da eine Bitte..." "Welche denn?" "Könnten wir nicht... Ich meine, darf ich..." "Du willst deine Schwester mitnehmen, stimmts?" Schon klang Kyara wieder fröhlich. "Woher...?" "Das erkläre ich dir ein anderes Mal. Und nun lauf, Tharna, hol Tina!" "Ja!", rief Tharna und lief los.

Tina schreckte hoch. Hatte sie da nicht gerade eben jemanden durch das Haus schleichen gehört? Vorsichtig stand sie auf und schlich zur Tür. Jetzt lief jemand auf ihr Zimmer zu!

Tharna konnte schon Tinas Zimmer sehen, als sie bemerkte, dass jemand in diesem verschwand. Hatte Tina sie etwa gehört und nachgeschaut, ob jemand da war? Ihr wurde bei dem Gedanken mulmig. Was wäre geschehen, wenn sie Tina nicht hätte mitnehmen dürfen? Was wäre wenn sie gar nicht mitwollte, weil auch sie Tharna für verrückt hielt? "Aber ich muss sie holen", redete Tharna sich selbst gut zu, "Allein habe ich viel zu große Angst.

Er oder sie kommt! Tina verkroch sich noch tiefer unter ihr Bett. Aber was war das? Diese Stimme kannte sie doch. Tharna! Aber warum war ihre Zwillingsschwester mitten in der Nacht durch das Haus geschlichen? Na ja, das würde sie ja gleich erfahren. Langsam kroch sie unter dem Bett hervor.

"Tharna?", flüsterte sie leise. "Ja", antwortet diese. "Was machst du hier?" "Dich holen. Kyara wartet schon." "Kyara wartet?! Woher weißt du denn das?" "Sie hat es mir gesagt." "Deine Katze hat dir gesagt, dass sie auf uns wartet. Kannst du plötzlich mit ihr reden, oder was?" "Ja." "Warum...?" "Erzähl ich dir später. Komm mit." "OK... Aber Papa..." "Kein aber! Komm mit!" Tharna ging voraus. Vorsichtig folgte Tina ihr. Es musste schon einen Grund geben, dass Tharna und sie weggingen, ohne Papa etwas zu sagen. Aber aus welchem Grund? Na ja, das würde sie ja gleich erfahren... Als Tina merkte, dass Tharna schon fast das Haus verlassen hatte, lief sie auf leisen Sohlen zu ihrer Zwillingsschwester. Sie musste ihr wohl vertrauen.

Als die beiden draußen ankamen, begrüßte Kyara Tina, aber sie verstand sie nicht. Auch beim wiederholten Versuch gelang es Tina nicht, Kyaras Begrüßung zu deuten. Also übersetzte Tharna für sie. Da hatten wir doch schon mal die erste besondere Fähigkeit. Anscheinend konnte Tharna mit Tieren sprechen, was anderen Menschen nicht gelang. Sie gingen los.

"Nun erzähl doch mal ", forderte Tina Tharna auf, als sie einen relativ sicheren Schlafplatz gefunden hatten. Tharna erzählte ihr alles, was am Nachmittag geschehen war und als sie nach einer Stunde fertig war, was sie wunderte, denn sie hatte für eine Geschichte noch nie länger als 10 Minuten gebraucht, legten sie sich schlafen. Tharna dachte über ihre Aufgabe nach. Kyara hatte doch gesagt, dass es mehrere ihrer Sorte gab. Vielleicht bekamen sie ja bald Hilfe?! Mit dieser Einstellung schlief Tharna schließlich ein und schlummerte, bis sie am nächsten Morgen etwa gegen halb sechs wachgerüttelt wurde. Sie war es nicht gewohnt, so früh aufzustehen, erst recht nicht, wenn sie nur dreieinhalb Stunden geschlafen hatte. Aber das Rütteln hörte nicht auf und als sie langsam die Augen öffnete, sah Tharna ein Mädchen mit wunderschönem Haar in den Farben von Kyaras Fell, rot, mit blonden Streifen durchzogen, das flüsterte: "Sie kommen!" "Kyara?", fragte Tharna verwundert und rieb sich die Augen, um sicher zu gehen, dass sie nicht fantasierte. Aber da stand ihre Katze in Menschengestalt und sagte: "Ja, steh auf!"

Langsam richtete Tharna sich auf. Wer kam? Und warum mussten sie deswegen gleich aufstehen? Doch plötzlich sah sie es: Am Horizont kam eine immer größer werdende Rauchwolke auf sie zu! Im Vorbeilaufen zischte Kyara: "Trolle; nimm das!", und drückte Tharna ein smaragthgrünes Schwert in die Hände. "Aber ich kann doch gar nicht kämpfen!", schrie sie Kyara hinterher, doch diese war schon damit beschäftigt, etwas passendes für Tina herauszusuchen. Nachdenklich schaute Tharna sich das Schwert von allen Seiten an. Es war langgezogen und sehr scharf, das konnte sie feststellen. Und es war etwas eingraviert: Nestor. So hieß das Schwert wohl.

Aber es war keine Zeit dafür, Nestor zu bewundern, denn die Trolle rückten immer näher an das Lager. "Los", schrie Kyara und alle liefen auf die Trolle zu. Tharna schwang wie wild ihr Schwert und fand es abstoßend, als plötzlich neun Trolle tot umfielen."Faka!", rief sie laut, so eklig fand sie es. Auf einmal fassten sich um die zwanzig Trolle an das Herz und fielen kurz darauf tot um. Tharna merkte, dass irgendetwas oder irgendwer an ihrer Lebenskraft saugte, als die Trolle starben. Sie setzte sich hin. Kyara lief zu ihr und schrie: "Was hast du getan? Du hättest sterben können!" "Ich wusste nicht, was passieren würde", keuchte Tharna. "Jetzt weißt du es. Das ist deine Zauberkraft."

"Aber warum frisst sie meine Energie?", fragte Tharna immer noch stöhnend. "Das... weiß keiner, nicht einmal ich."

Damit war das Gespräch beendet. Vorsichtig stand Tharna auf. Sie achtete darauf, sich nicht zu überschätzen, denn der Zauber hatte sie stark geschwächt.

Tharna fragte sich, was Faka wohl bedeutete. Tod , sagte eine innere Stimme. Das war doch Kyaras Stimme! Eines war für Tharna sicher; Kyara würde ihr und Tina wohl nach diesem Gemetzel noch viel erklären müssen. Aber Tharna blieb nicht besonders viel Zeit zum Nachdenken, denn schon kamen vier Trolle auf das geschwächte Mädchen zugestürmt. Im letzten Moment riss dieses sein Schwert hoch, um den Angriff abzuwehren. Drei Trolle sackten erschlafft zusammen, als das blutige Stahl ihre lederne Haut durchdrang und das Herz der Bestien durchbohrte. Ein Troll jedoch wich Tharnas Angriff geschickt aus und setzte nun selbst zum tödlichen Schlag an. Die Waffe des Monsters war ein lang gebogenes Säbel, dass sich rasend schnell auf Tharnas Kopf zubewegte. Diese hatte schon mit ihrem Leben abgeschlossen, als der Troll plötzlich in seiner Bewegung stockte und vornüber kippte. Ein Dolch steckte in seinem Rücken. In einiger Entfernung stand Kyara, die Tharna anlächelte und sich dann einen neuen Dolch beschaffte. Tharna hatte sich inzwischen aufgerappelt und stürmte, ihrer Wut freien Lauf lasssend, auf die restlichen Trolle zu. Obwohl diese in der Überzahl waren, konnten Kyara, Tharna und Tina, die ein hellrosanes Langschwert trug, die Ungeheuer schnell zurückdrängen. Als nur noch zwei Dutzend von ihnen übrig waren, merkten die Trolle, dass ihnen das Glück nicht hold war, ließen sie ihre Waffen fallen und rannten, so schnell sie konnten, davon. Tharna, die gerade noch drei Trolle mit dem Schwert und zwei mit ihren Zauberkräften niedergemetzelt hatte, war verblüfft, als die grauenvollen Bestien einfach abzogen. Erschöpft, aber glücklich über das Ende des Kampfes, ließ sie sich auf dem Boden nieder. Zahlreiche Kratzwunden prägten Gesicht und Arme und eine tiefe Fleischwunde klaffte in ihrem Bein. Sie tat höllisch weh und Tharna würde mit Sicherheit einige Tage humpeln müssen. Tina sah nicht viel besser aus, aber Kyara, die inzwischen wieder Katzengestalt angenommen hatte, wies keinerlei Verletzungen auf. Nicht einmal einen Kratzer konnte Tharna auf ihrem Fell entdecken.

"Kyara, wir müssen reden!" Ja, aber erst versorgst du deine Wunden. Dann bekommst du die Antworten auf deine Fragen. Schulterzuckend kramte Tharna in ihren Sachen und erschrak, als sie bemerkte, dass sie kein Verbandzeug mitgenommen hatte. Und Tina war gar nicht erst dazu gekommen, etwas einzupacken! Zur großen Überraschung der Schwestern trottete aber wenig später Kyara mit einem Verbandskasten im Maul auf sie zu und stellte diesen direkt vor den beiden ab. Schon wieder sprach Kyara in Gedanken zu Tharna: Menschen sind irgendwie schon komisch. Sie vergessen immer das Allerwichtigste! Dankbar nahmen Tharna und Tina Kyaras Geschenk an und suchten sich das heraus, was sie brauchten. Nachdem sie ihre Wunden versorgt hatte, ging Tharna zu Kyara hinüber, die sich wie gewohnt auf einem Baumstumpf niedergelassen hatte.

"Kyara, jetzt möchte ich endlich deine Antworten!", fing Tharna das Gespräch viel zu laut an.

Dann stelle zuerst deine Fragen. "Woher wusstest du, dass wir keinen Verbandskasten bei uns trugen?" Ich habe deine Gedanken gelesen. "Und wie geht das?", fuhr Tharna ein wenig leiser fort. Jedes Geschöpf hat ein Bewusstsein, das jeder, der darin ausgebildet wurde, erspüren kann. Und wer, wie ich und auch du, talentiert ist, kann in dieses Bewusstsein eindringen und damit hören, was diese Person gerade denkt oder was sie bewegt. Wir können auch Gefühle spüren. Diese kann man nicht verbergen, Gedanken schon. Wenn du das tun möchtest, musst du nur einmal kurz "Verborgene Gedanken" in der Zaubersprache, die du auch für deine Zauberkräfte benutzt, denken. Das Wort dafür ist "Knotha Agreli". Das, was du nach diesem Zauber denkst, kann keiner erkennen. Diese Fähigkeit verbraucht aber keine Kraft, denn es gleicht dem Zustand, nichts zu denken. Wenn du deine Gedanken wieder offenbaren möchtest, denkst du: "Knethon Agreli"; "Freie Gedanken". Auch dieser Zauber kostet keine Körperenergie. Wenn du aber in fremde Gedanken eintauchen möchtest, musst du zuerst das gewünschte Bewusstsein ausfindig machen. Jedes Bewusstsein fühlt sich anders an, du wirst es bald lernen. Merke dir, wie sich ein Bewusstsein anfühlt, dann kannst du es schneller finden. Ich kann nur in Gedanken mit dir reden, weil ich in dein Bewusstsein eingedrungen bin. Schütze deine Gedanken möglichst immer. Du wirst merken, wenn ein dir bekanntes Bewusstsein dich berührt. Dann könntest du deine Mauern fallen lassen und derjenige, der dich zuvor berührt hat, kann deine Gedanken lesen oder mit dir sprechen. Hüte dich aber davor, ein fremdes Bewusstsein in deinen Körper zu lassen. Mache zuerst die Person ausfindig und dich mit ihr bekannt. Wenn du sie dann für vertrauenswürdig bekennst, kannst du sie in deinen Geist lassen. Aber lasse niemals Personen in ihn hinein, die nicht ausfindig zu machen sind. Du kennst ihre Absichten nicht und weißt nicht, was sie von dir wollen. Jetzt aber weiter: Hast du ein Bewusstsein ausfindig gemacht, in das du eindringen möchtest, denkst du "Offenbare mir deine Gedanken": "Oton me tene Agreli". Wenn diese Person einen Schutzwall errichtet hat, musst du warten, ob sie dich hinein lässt. Sonst solltest du dich lieber zurückziehen. Möchtest du aber mit der Person im Geiste sprechen, dann denke "Spreche mit mir": "Spree ek me". Alles klar?

Ja.

Ich sehe schon: Du hast verstanden. Hast du noch mehr Fragen?

Ja.

Und welche?

Warum redest du neuerdings nicht mehr normal mit mir, sondern nur in Gedanken?

Eine wahrlich gute Frage! Weil es sicherer ist. Wenn ich normal, wenn man es überhaupt so nennen darf, wenn ein Mädchen mit seiner Katze spricht, mit dir reden würde, könnte ich unser Gespräch nicht verbergen. Jeder könnte es hören. Auch, wenn die meisten nur dich verstehen, würden sie daraus schnell Schlüsse über unsere Absichten ziehen können. Das wäre fatal, denn die Trolle wissen noch nicht, dass du eine der Auserwählten bist. Sie wissen zur Zeit nur, dass einer der Auserwählten erwacht ist. Und das sollte möglichst auch so bleiben, bis du deine Ausbildung abgeschlossen hast.

Welche Ausbildung?

Habe ich dir darüber noch nie etwas erzählt? Jeder Auserwählte hat besondere Fähigkeiten. Einer, das bist du, kann mit Magie umgehen. Ein anderer kann auf Windböen reiten und widerum ein anderer besitzt die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen. Allein können diese Auserwählten leicht überwältigt werden, aber zusammen sind sie fast unschlagbar. Jeder der Auserwählten besitzt eine Katze, zu deren Rasse auch ich gehöre. Eine Krauen-Katze. Alle Krauen-Katzen fangen, wenn es an der Zeit ist, dass der Erwählte erwacht, mit der Ausbildung von ihr oder ihm an. Danach, am Ende der Übungen, führen wir euch drei zusammen. Wir beide beginnen morgen früh mit der Ausbildung, Tharna. Aber jetzt sollten wir lieber weiterziehen.

Halt! Eine Frage habe ich noch. Warum hattest du nach dem Kampf vorhin keine Wunden?

Tja, da hat wohl jemand oft trainiert.

Du lügst! Ich habe doch genau gesehen, wie du von einem Troll überwältigt worden bist. Er hat dich am Arm getroffen! Eine tiefe Wunde blieb zurück. Aber vorhin war sie verschwunden!

Liebe Tharna, du greifst nach Wissen, für das du noch nicht bereit bist. Warte bis morgen. Wenn wir in deiner Ausbildung weit genug kommen, erfährst du es dann. Und noch etwas: Auch wenn du ihr blind vertraust, solltest du deiner Schwester nichts von unserem Gespräch und auch nichts von deiner Ausbildung erzählen. Dieses Wissen ist nur für dich allein bestimmt! Das, was sie wissen muss, erzähle ich Tina selbst.

Aber sie versteht dich doch nicht!

Doch, aber nur, wenn ich in Menschengestalt mit ihr rede. Und das werde ich so bald wie möglich tun.

Tharna ging wieder zu Tina, die inzwischen auch mit der Versorgung ihrer Wunden fertig war, und sagte ihr, dass sie aufbrechen würden. Als Tina sie nach dem Grund fragte, und danach, was ihr Ziel war, was ja selbst Tharna nicht wusste, sagte sie nur, ihr Ziel sei eine weit entfernte Stadt, deren Namen sie vergessen hätte. Tina gab sich damit zufrieden und die drei Gefährten zogen weiter. Sie kamen durch weite, grüne Ebenen und durchquerten viele Wälder. Als die Sonne im Begriff stand, hinter den weit entfernten Bergen zu versinken, hielt Kyara wieder an und ließ sich an der nächstbesten Stelle nieder. Achselzuckend blieben nun auch die Schwestern stehen und sahen zurück. Irgendwo dort hinten war ihr Vater und machte sich bestimmt große Sorgen um sie. Ein unangenehmes Gefühl von Heimweh beschlich Tharna. Ob Tina das gleiche fühlte? Wenn ja, dann ließ sie es sich nicht anmerken. Tharna versuchte, die Entfernung zu schätzen, die sie schon zurückgelegt hatten. Es waren mit Sicherheit mehr als zehn Meilen. "Heftig, oder?", bemerkte Tina. Tharna war froh, sie bei sich zu haben. Das kalte Gefühl, das sich in ihrem Herzen ausgebreitet hatte, wurde schwächer. "Ja, schon cool", antwortete sie. "Lass uns schlafen", fügte sie hinzu und suchte sich ein schönes Plätzchen, an dem sie ihren Schlafsack ausbreitete. Tina trug trockenes Laub zusammen, legte es auf eine stark mit Moos bewachsene Stelle auf dem Waldboden und ließ sich mit einem Plumps darauf fallen. Tharna schloss die Augen und döste vor sich hin. Es war eine schneidend kalte Nacht. Tina kroch nach einer Weile zu Tharna in den Schlafsack. Sie war eiskaltgefroren und Tharna bereute, sie nicht gleich zu sich geholt zu haben. Doch schließlich wärmte sich auch Tina auf und eine wohlige Wärme breitete sich in Tharna aus. Zufrieden versank sie ins Land der Träume.

Als sie am nächsten Morgen erwachte, war Tina schon aus dem Schlafsack gekrochen. Erschrocken sah Tharna sich um. Wo war Tina? War sie etwa entführt worden? Doch als sie sich weiter um sich selbst drehte, bemerkte Tharna, dass Kyara gerade in Menschengestalt mit Tina sprach. Als sie Tharna entdeckte, lief sie auf diese zu und rief: "Gut, dass du schon wach bist! Ich möchte mit deiner Ausbildung beginnen." "Was hast du Tina gesagt?", fragte Tharna. "Das, was sie wissen muss. Nicht mehr, aber auch nicht weniger." Das war nicht das, was Tharna hören wollte, aber sie beließ es dabei. Wenn Kyara nicht gewillt war, ihr mehr zu erzählen, würde sie eh nichts aus ihr herausbekommen. Ein helles Licht und ein lautes Schnipsen rissen Tharna aus ihren Gedanken. Sie starrte auf Kyara. Denn diese war die Quelle des Lichts. Als sie Tharnas erstaunten Blick traf, lächelte sie. Dann verschwammen ihre Züge und das Licht erlosch. Kurze Zeit später stand wieder eine Katze vor Tharna.

Kelwin

Kelwin rannte. Er rannte um sein Leben. Wie hatten die Trolle nur sein Dorf gefunden?

Mau, wo bist du?

Bei Rogocks alter Mühle. Beeil dich!

Mau schien es ziemlich eilig zu haben.

Ach, egal! Sie wissen es ja eh schon. Ich komme.

Kelwin schloss die Augen, verlor dabei aber nicht sein Tempo. Mit seinem Bewusstsein tastete er nach Aufwinden in der Luft, mit denen er, seit Mau ihn aufgeklärt und zu einem Windkind ausgebildet hatte, immer auf engste Weise verbunden war. Heute war es stürmisch, daher musste er besonders vorsichtig sein, denn er könnte schnell, ohne es zu merken, auf einen anderen Luftstrom überwechseln. Als Kelwin einen geeigneten Aufwind gefunden hatte, er war stabil und würde unter seinem Gewicht nicht zusammenbrechen, streckte er seinen rechten Zeigefinger hoch in die Luft.

Ein grün-blauer Lichtblitz schoss daraus hervor und dann wurde Kelwin auch schon vom starken Sog Windes erfasst. Eine Weile trieb er hilflos in der Luft, dann aber hatte er sein Gleichgewicht wiedergefunden und landete auf dem ausgewählten Windstrom. Dieser würde ihn direkt zu Rogocks Mühle führen.

Nach einigen Minuten Flug sah er seine durch und durch braune Katze schon als kleinen Punkt am Horizont. Er beschleunigte noch einmal das Tempo des Windes und wechselte dann kurzerhand auf einen schwächeren Strom. Dieser hielt noch etwa zweihundert Meter, brach dann aber unter Kelwins Gewicht zusammen und löste sich auf, als wäre er nie da gewesen. Kelwin stürzte aus zehn Metern ab, landete aber auf einem weiteren, schwachen Strom und als dieser sich auch auflöste und Kelwin wieder stürzte, fing er seinen Aufprall mit einer einfachen aber wirkungsvollen Vorwärtsrolle ab.

Keuchen blieb er im nassen Gras liegen und ruhte sich kurz aus. Dann sprang er auf, kämpfte kurz um sein Gleichgewicht und spurtete auf Mau zu. Dieser war ihm schon entgegengelaufen und hatte dabei wieder die Gestalt des braunlockigen Jungen angenommen, die Kelwin inzwischen schon genau so gut kannte wie Maus Katzengestalt. "Du warst unvorsichtig!", rief Mau ihm entgegen. "Jetzt wissen sie, wo wir sind! Deine Fluchtrichtung war ja nicht zu übersehen." "Anders wäre ich ihnen nicht entkommen", begründete Kelwin seinen Standpunkt, "Es waren zu viele! Außerdem werden sie noch etwas Zeit brauchen, um hier zu sein. Aber ich kann unmöglich zurück!" "Das stimmt." Mau sprach wieder. "Deshalb werde ich Kontakt zu meinen Schwestern aufnehmen. Wir werden uns denen anschließen, die nicht allzu weit entfernt sind. Und jetzt sei kurz leise. Ich muss mich konzentrieren." Damit schloss Mau die Augen. Seine Haare schimmerten grünlich und jegliche Anstrengung war aus seinem Gesicht gewichen.

Maus letzte Bemerkung wäre nicht nötig gewesen, denn Kelwin war schon wieder in seine eigenen Gedanken versunken. Würde er bald einen zweiten Auserwählten kennen lernen? Hoffentlich war es ein Junge. Kelwin konnte Mädchen nicht ausstehen, denn die aus seinem Dorf waren stets arrogant, hochnäsig und übermäßig zickig gewesen. Jungen waren für sie Spielzeug, das man einfach so wegwerfen konnte, wenn man wollte. Und das hatten sie auch Kelwin spüren lassen. Aus diesem Grund hatte Kelwin auch vollkommen vergessen und verdrängt, dass er schon 15 Jahre alt war und dass ihm bereits die ersten Bartstoppeln wuchsen. Die anderen Jungen aus dem Dorf hatten sich alle eine Freundin gesucht, mit der sie den ganzen Tag ohne Unterbrechung herumturtelten. Nur er selbst war diesem Trend fern geblieben und hatte den ganzen Tag allein herumsitzen müssen, wenn er keine darauf Lust hatte, sich während dem Fußballspiel die zögerlichen Umgarmungsversuche seiner Freunde anzuhören. Da war ihm das Training mit Mau stets gelegen gekommen!

Er wurde wieder aufmerksam, als Mau die Augen öffnete. "Wir gehen nach Westen. Dann treffen wir nach einigen Tagesreisen auf meine Schwester Kyara. Komm mit!" Mau wandte sich um und Kelwin folgte ihm. Einmal noch sah er sich sehnsuchtsvoll zu den brennenden Trümmern des Dorfes Umiit um. Sie würden ihn bei den Löscharbeiten nicht brauchen oder vermissen, aber später würde man ihn für tot halten; denken, er sei zwischen den Häusertrümmern umgekommen und verbrannt. Kelwin wurde mulmig zumute. Dann aber riss er sich von dem Anblick los, folgte Mau und freute sich auf das bevorstehende Abenteuer.

Ein zweiter Meister

Im Laufe des Tages kamen er und Mau an einem anderen Dorf vorbei. Dort kauften sie mit den von Kelwin rasch eingesteckten Münzen Vorräte, die für einige Tage reichen würden und Handschuhe für Kelwin. Mau meinte, sie müssten nun vorsichtiger sein und deshalb müsse Kelwin das winzige Oval am rechten Zeigefinger, das ihn als Verbündeten kennzeichnete, verstecken. Kelwin hatte noch eingewandt, es würde doch eh keiner darauf achten, doch Mau hatte nicht mit sich reden lassen.

Am dritten Tag nach der überstürzten Flucht aus seinem Dorf traf Kelwin endlich wieder auf menschliches Leben. Nachdem sie zwei Tage und eine Nacht durch einen riesigen Wald marschiert waren, der den Mittelpunkt des Landes markierte, lichtete sich dieser und offenbarte ein kleines Bauernhaus, auf dessen Spitze sich ein seltsamer und höchst merkwürdiger Turm befand. Sie beobachteten es eine Weil, bis Mau das Zeichen zum Nähern gab. Er bewegte sich so geschickt voran, als wäre er schon einmal hier gewesen. Aber das war unmöglich, oder?, dachte Kelwin, aber er verbarg den Gedanken wieder, bevor Mau ihn hätte erraten können. Langsam schlichen sie auf die Hütte zu und kamen so unbemerkt bis an die Haustür. Mau klopfte an, aber es machte keiner auf. Sie wollten gerade wieder gehen, als sich die Tür, offenbar bestehend aus schwerem Eichenholz, einen Spalt öffnete. Eine klare Mädchenstimme ertönte: "Was wollt ihr hier?" Mau antwortete sanft, sie würden einen Schlafplatz suchen und fragte, ob sie ihnen helfen könnte. "Warum sollte ich?", kam patzig die Antwort, aber die Tür öffnete sich noch ein Stückchen weiter, sodass Kelwin das Mädchen erkennen konnte. Es war etwas größer als er, aber wohl noch ein wenig jünger. Kelwin schätzte ihr Alter auf dreizehn oder vierzehn Jahre. Ihr langes, braunes Haar trug sie offen; es verbarg ihre Ohren, und sie hatte himmelblaue Augen. Wenn Kelwin in sie hineinblickte, fühlte er sich, als flöge er hinfort in die Weiten des Himmels und fast wünschte er sich, dass er noch so frei wäre.

Was jetzt geschah, war höchst merkwürdig. Mau, der so tat, als hätte er die Antwort des Mädchens überhört, fasste dieses an und fauchte, sie solle ihn ansehen. Die darauffolgende Wandlung hätte sogar ein Blinder mitbekommen. Plötzlich wandelte das Mädchen ihren Stimmton; es war nun fast, als spräche ein Engel zu ihnen. Sie verbeugte sich. "Kommt herein", sprach sie. Kelwin starrte Mau mit offenem Mund an. "Was..." "Pssst!", machte Mau und bedeutete Kelwin, ihm zu folgen.

Der Flur, den sie nun betraten, war dunkel und einengend; er wirkte geradezu bedrohlich. Hier hat bestimmt noch niemand eingebrochen, dachte Kelwin schaudernd. Dann aber betraten sie die Wohnstube, und die war das absolute Gegenteil zum vorhergegangenen Raum. Alles war hell und strahlend und durch die Fensterfront am anderen Ende des Zimmers kam so viel Licht in die Stube, dass Kelwin so geblendet wurde, dass er nichts mehr erkennen konnte. Als sich seine Augen an das viele Licht gewöhnt hatten; Wie kam es überhaupt, dass spät abends die Sonne noch so intensiv schien?; bemerkte Kelwin, dass das Mädchen in Richtung Esstisch gegangen war. Mau zog ihn mit sich. Erst, als sie sich gesetzt hatten, bemerkte Kelwin das andere Mädchen am Tisch. Es sah aus wie eine exakte Kopie des ersten Mädchens, das sich nun als Wind vorstellte. "Und das...", Wind zeigte auf das zweite Mädchen, "Ist Mond, meine Zwillingsschwester." Erst jetzt fiel Kelwin der kleine Unterschied zwischen den Zwillingen auf. Monds Augen waren viel dunkler als die von Wind. Fast so, als könnte man in sie fallen wie in ein bodenloses Loch. Dennoch waren sie gerade noch als blau zu erkennen.

Nun betrat; Endlich!; ein Junge den Raum. Er hatte sein Haar kurz geschoren und war anscheinend in Kelwins Alter. Seine Ohren waren nicht ganz rund, aber das fiel nicht weiter auf. An seinen Händen rekelten sich zwei Kleinkinder. Das eine war ein Junge, etwa fünf Jahre alt, der so heftig am Arm des älteren zog, als wolle er ihn brechen. Er hatte gelbblondes Haar, das er etwas länger trug und das ihm zu allen Seiten wild, aber irgendwie doch geordnet, abstand. Seine Haut war fast weiß; so blass war er, und die Augen waren golden. Seine Kleidung bestand aus einem braunen Wams und einem gelben Hemd. Beides war von goldenen Fäden durchzogen. Das kleine Mädchen an der anderen Hand schien etwa genauso alt zu sein wie der Junge. Aber es hatte dunkle Haut, tiefbraune Augen und trug ihr Haar in kurzen, grau-schwarzen Locken. Sie war sehr ruhig und trug ein schlichtes, graues Kleidchen.

Wind zeigte auf den älteren Jungen: "Das ist Regen." Regen wollte sich anscheinend verbeugen, aber der Junge an seiner linken Hand hatte es inzwischen fertiggebracht, sich in Regens Hand zu verbeißen und schaukelte nun so unruhig hin und her, dass Regen von der Kraft des Kleinen vornüber fiel und nur noch ein "Uff!" hören ließ. Verärgert richtete er sich wieder auf und schüttelte den Jungen ab. "Hör auf damit, Blitz!", schrie er wütend. Dann verbeugte er sich doch noch und zeigte dann auf den Jungen: "Das ist Blitz, wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt. Und seine Zwillingsschwester hier..." Er zeigte auf das kleine Mädchen. "Möchte sich wahrscheinlich selbst vorstellen." Die Kleine nickte und sagte: "Ich heiße Wolke."

Ein Lächeln schlich sich auf Maus Gesicht.

Verschweigst du mir etwas? Du kennst sie doch, oder?

Hmmm... Ein wenig vielleicht.

Für diesen einen Moment hasste Kelwin Mau. Dieser hielt ihn wohl noch immer für ein Kind! Aber trotzdem wusste er, dass er im Augenblick nicht mehr aus Mau herausbekommen würde als dieser preisgab. Also beließ er es dabei. Den knüpfe ich mir später vor, beschloss er.

"Was habt ihr vor, Mau?", fragte Wind da. Kelwin war sich sicher, Mau würde ihr keine wirkliche Auskunft geben, aber er täuschte sich. "Ich bringe Kelwin zu meinen Schwestern, damit er sein Schicksal erfüllen kann", antwortete Mau nämlich. Wind musterte Kelwin ausgiebig, jedoch mit leichtem Misstrauen. Dann sagte sie: "Und ich soll ihm helfen?" Kelwin wollte schon lautstark protestieren, aber Mau kam ihm zuvor. Du kannst ihr vertrauen. raunte er. "Das hatte ich gehofft", meinte Mau. Kelwin widersprach nicht. Er schwieg beharrlich. Aber er fragte sich wirklich, wie diese Wind ihm helfen könnte. Mal abgesehen von ihrem seltsamen Namen war sie doch nur ein ganz normaler Mensch! Lass dich überraschen. mischte Mau sich wieder einmal in Kelwins Gedanken ein. Na gut. Aber was kann sie? Noch gab Kelwin sich nicht ganz geschlagen. Lass dich überraschen. wiederholte Mau seine Worte. Du wirst beeindruckt sein. Wind erhob sich. "OK, dann wollen wir mal, Kelwin", meinte sie. Dann ging Wind stolz erhobenen Hauptes nach draußen. Kelwin eilte ihr rasch nach. Sie ist so schön! dachte er. Was?! Hatte er sich etwa in sie verliebt? Das konnte und durfte einfach nicht sein! Sie gingen auf einen großen Holztisch zu. Dort angekommen, drehte Kelwin sich zur Nebentür um, durch die sie gekommen waren. Mau stand im Türrahmen und schmunzelte vor sich hin.

Was wissen hier bloß alle, was ich nicht weiß?, fragte Kelwin sich hinter seiner Gedankenbarrikade. Mau durfte auf keinen Fall wissen, was er hier die ganze Zeit dachte!

Er wandte sich an Wind: "Und was wollen wir jetzt hier?" Sie lächelte und strich sich die Haare hinter die Ohren. Kelwin erstarrte für einen Augenblick, bekam keine Luft mehr. Unter ihrem langen Haarschopf offenbarte sich ihm ein langes und spitz zulaufendes Ohrenpaar! Wind war gar kein Mensch. Sie war - eine Elfe!

Sie lächelte noch einmal, dann murmelte sie ein paar Worte und erhob sich langsam vom Erdboden. "Komm!", rief Wind ihm zu. Kelwin schaute noch einmal zu Mau und auch der nickte lächelnd. Entschlossen streckte Kelwin den rechten Zeigefinger in die Luft und tastete nach Aufwinden. Schon bald fand er einen und schwang sich ebenfalls hinauf in die Lüfte zu Wind.

Jetzt begriff er auch ihren Namen. Es hatte sich keiner über sie lustig gemacht, nachdem sie geboren war. Schon damals hatte man um ihre besondere Gabe gewusst und sie nach dem Element benannt, dass sie beherrschen würde. "Schneller!", rief sie nun. "Ich kann nicht!", schrie Kelwin zurück, "Die Winde sind zu schwach!" Wieder schmunzelte Wind. Sie erhob die Arme über ihren Kopf und machte einige, kompliziert scheinende Zeichen damit. Dann nahm sie die Arme nach hinten und streckte sie ruckartig wieder auf Kelwin zu. Sofort fühlte er einen kräftigen Wind um sich und spürte zugleich, wie der Luftstrom, auf dem er saß, an Kraft gewann. Er lächelte auch. "Danke!", rief er.

Bearbeitet von Wind
Geschrieben

Es liest sich ganz gut und flüssig.

Das einzige was ich zu bemängeln habe, ist eher Geschmackssache...und damit unwichtig...

Die Handlung ist spannend,

der Inhalt gut formuliert, aber die Wörter scheinen an einigen Stellen nicht zu passen....

bsp: Der Waldrubin war zerstört, Ruhe und Frieden mit ihm

Die Wörter Ruhe und Frieden zusammen lassen einen sofort in Assoziationen bringen.....

Ruhe und Frieden...

Ruhe in Frieden....

aber das ist eher eine kleinigkeit.....

Der es eh eines Lektors bedarf....

Ansonsten

Super^^

Athenander

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