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Sequenz 11: Der Ring geht nach Süden / ... / Moria


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Moin Moin ...

... und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Der Herr der Ringe'-Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk von J.R.R. Tolkien basiert.

Dieser Thread widmet sich der Diskussion nur eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Gefährten' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 31, 32, und 33 mit den Titeln

Der Ring geht nach Süden / Der Pass des Caradhras / Moria

und der Laufzeit (SEE) von 0:03:30 - 0:17:23 (2.DVD)

Eine Übersicht sämtlicher Threads, die sich dieser Filmbesprechung widmen, ist zu finden unter: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6976

Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte in dem Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954

Dann viel Spass bei der Besprechung :)

Hinweis: Der Thread öffnet sich am Freitag, 05.09 um 16 Uhr

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Was mir zum ersten Mal auffiel, als ich jetzt wieder geguckt habe, war Folgendes:

Als Gandalf vergeblich versucht, das Tor von Moria zu öffnen, fragt schließlich Frodo - während er offenbar die Schrift auf dem Tor liest - was eigentlich "Freund" auf Elbisch heißt. Als Gandalf dann "mellon" antwortet, öffnet sich das Tor. Nur, wie kann Frodo die elbische Schrift gelesen haben und nicht dort selbst schon "mellon" entdeckt haben? Es wird ja kaum der Text in der Gemeinsprache, aber in elbischer Schrift dort stehen ...

Abgesehen davon kann Frodo (zumindest im Buch, weiß nicht, ob das im Film irgendwo vorkommt) auch etwas Elbisch, da dürfte er das Wort für Freund schon kennen. Na ja, die ganze Verwirrung kommt wohl daher, dass P.J. des Rätsel Lösung Frodo zugedacht hat, während im Buch Merry derjenige ist - und der kann kein Elbisch.

Ansonsten fand ich die Szene am Caradhras von Boromir toll gespielt. Wie er den Ring aufhebt und sinniert, schon leicht in Versuchung gebracht, ihn dann aber schließlich durch Aragorns Drängen doch zurückgibt.

Geschrieben

wie kann Frodo die elbische Schrift gelesen haben und nicht dort selbst schon "mellon" entdeckt haben? Es wird ja kaum der Text in der Gemeinsprache, aber in elbischer Schrift dort stehen ...

Ich habe das eigentlich immer so gesehen, dass er sich das Tor nur ansieht und sich in Gedanken den Satz, den Gandalf vorgelesen hat, nochmal vorsagt. "Sprich Freund und tritt ein." Dann kommt er darauf, dass es wörtlich zu nehmen ist. Gandalf hatte es als "Sprich, Freund, und tritt ein." interpretiert, also als Anrede. Ich denke nicht, dass Frodo die Inschrift tatsächlich gelesen hat bzw. es überhaupt konnte.

~ Ithilwen ~

Geschrieben

Zum Thema Inschrift: Ich glaube, bin mir aber nicht sicher, dass das eine alte Form von Elbisch ist, die nicht mehr jeder lesen kann. Wenn dem so wäre, mussten die anderen darauf vertrauen, was Gandalf ihnen vorgelesen hat.

Ist im Buch tatsächlich Merry derjenige, der das Rätsel löst. Ich dachte immer es sei Pippin gewesen und hätte dort ausnahmsweise mal einen nützlichen Moment gehabt... :kratz: Wer es auch immer war, dass Frodo derjenige war, der das Rätsel löst, war an dieser Stelle völlig unnötig. Das ist eine Änderung der Buchvorlage, die es nicht gebraucht hätte.

Aber wieder zum Anfang:

Die Kameraflüge über die Landschaft Neuseelands wirken richig atemberaubend und dann das reine Gefährten-Thema in der Musik und wie triumphierend dann die Truppe auf die Bergspitze tritt, einer nach dem anderen... Toll gemacht!

Außerdem finde ich Gandalfs Aussage gut, welche Route er ihnen zugedacht hat. Das macht deutlich, dass er der Kopf hinter dieser Reise ist und außerdem hat man in nur wenigen Minuten den ganzen Zwiespalt und Streit, welche Route die beste wäre, vereint. Im Buch ist das ja alles viel länger ausgeschmückt.

Der Spaßkampf zwischen Boromir und Merry und Pippin zeigt mal wieder deutlich, dass die beiden die Lage noch nicht wirklich ernst nehmen und alles noch als ein Spiel verstehen - bis die Crebain auftauchen. Hier ist die Kameraführung wirklich gelungen und wie man als Zuschauer plötzlich inmitten des Schwarms ist und er von hinten in das Bild geschossen kommt! :-O Und schon ändert sich die reiseroute das erste Mal und es wird eine ERklärung geliefert, wieso man nun den schweren Weg über die Berge nehmen muss.

Die Szenen auf dem Caradhras sind ziemlich gelungen, wenn man nur das bildliche und die Musik betrachtet. Überhaupt nicht gefällt mir, dass Legolas unbeschwert auf dem Schnee gehen kann, während die anderen brusttief durch den Schnee waten müssen. Und dafür wird nie eine Erklärung geliefert. Laien, wie ich damals auch einer war, bleiben hier mit einer unbefriedigten Frage zurück.

Dass PJ sich für die Zauberei entschieden hat, die an der Lawine schuld ist, finde ich nicht schlimm, hätte es aber besser gefunden, wenn man dem Berg trotzdem mehr Willen verliehen hätte. Immer wenn ich das Buch lese, werden zwar beide Möglichkeiten genannt, aber mir kommt es so vor, als würde die höhere Wahrscheinlichkeit durch die Beschriebungen im Buch darauf gelegt, dass der Caradhras selbst diese Lawine verursachen wollte. Hätte auch viel besser in einen Fantasy-Film gepasst, aber das mit Saruman ist auch in Ordnung, zumal es ja schließlich auch als Theorie genannt wird.

Und schon wird die Route wieder geändert und es geht in Richtung Moria. Hier hab ich irgendwie, nachdem ich das Buch gelesen hatte, die Wölfe vermisst, die die Gefährten bedrohen. Das ist zwar keine wichtige Szene, hätte aber möglicherweise eine kleine Actioneinlage bedeutet. So hätte man in Moria vielleicht nicht ganz so dick auftragen müssen...

Der Wächter im Wasser sieht an sich ganz gut aus und entspricht eigentlich auch ziemlich genau der Buchbeschreibung. Mir passt allerdings überhaupt nicht, dass er sich Frodo schnappt, um nach dem Ring zu suchen. Diese Tatsache wird im Bonusmaterial genannt. Der Wächter gebraucht seine fingerartigen Auswüchse und durchsucht damit Frodos Taschen. Im Film fällt das nicht weiter auf, wenn man es nicht weiß, aber wenn man es weiß, fragt man sich doch ernsthaft: Was will ein überdimensionaler Tintenfisch mit dem Einen Ring? Will er aus dem Wasser steigen und Menschheit versklaven? Dass er für Sauron arbeitet, halte ich auch für ausgeschlossen. Es ist ein mächtiges Tier, aber dabei sollte man es belassen...

Meistens bin ich ja dafür, ein Buch möglichst getreu zu verfilmen, aber vor allem beim Wächter war die Änderung der Vorlage wirklich mehr als gut. Nämlich als dieser das Tor "schließt". Im Buch greift er sich die Türflügel und schleudert sie zu. Am Zeichentrickfilm sieht man ziemlich gut, dass das einen immer wieder zum lachen bringen kann :-O

Besser ist es da doch, dass der Wächter relativ unkontrolliert einfach die Tür einreißt und diese in sich zusammenbricht. Wie Tolkien auf so eine Nummer gekommen ist, dass der Wächter die Türen einfach nur zuschleudert nach dem Motto "Du kummst hier nit raus", werde ich wohl nie verstehen. Und alleine wenn ich diese Stelle lese, bringt mich das immer zum grinsen. Also deswegen muss ich wirklich sagen: Gut gemacht, PJ!

Geschrieben

Hm, ich fand das Zerstörungswerk, das der Wächter im Film am Tor anrichtet, etwas übertrieben. So in die Richtung: damit auch ja klar ist, dass dieser Ausgang wirklich versperrt ist. Im Buch dagegen wird erwähnt, dass der Wächter nicht nur die Tür zuzieht, sondern dass (von außerhalb!) noch ein Rumpeln von Steinen u.a. zu hören ist.

Zitat: "A noise of rending and crashing came dully through the ponderous stone." Und Gandalf sagt:" I fear from the sounds that boulders have been piled up, and the trees uprooted and thrown across the gate." Das macht den Rückweg genauso unmöglich wie im Film, kommt aber mit weniger Effekthascherei aus. Vielleicht hat Tolkien sich den Wächter ja auch weniger stark vorgestellt? So dass er zwar das Tor zuziehen und draußen herumliegende Felsbrocken davor auftürmen und die Bäume ausreißen, aber eben nicht das ganze Tor und den Eingangsbereich einstürzen lassen konnte.

@Saruman: Ja, stimmt, es handelte sich laut Buch um eine alte Form von Elbisch, die Frodo vermutlich nicht lesen konnte, danke für den Hinweis. Merry ist tatsächlich im Buch derjenige, der nach der Bedeutung der Inschrift fragt. Schließlich kommt dann aber Gandalf selbst auf die Lösung, erkennt aber an, dass Merry der Einzige war, der in die richtige Richtung gedacht hatte.

Den Kampf zwischen Merry, Pippin und Boromir finde ich total witzig, erst recht, als Aragorn (den man in dieser Szene mal lächeln sieht - seltener Fall) mit eingreift und von den Hobbits umgeworfen wird :-)

Die Sache mit Legolas und dem Schnee ist m.W. auch im Buch so, aber es stimmt schon: Im Film wird man völlig ohne Erklärung gelassen, da wirkt das schon etwas seltsam. Die Landschaftsaufnahmen am Caradhras sind einmalig schön, finde ich!

Im Film wird ja die Entscheidung, welchen Weg die Gruppe einschlagen soll, Frodo aufgebürdet. Das finde ich unnötig, er hat doch wirklich schon genug zu tragen ... So kann er sich nach Gandalfs "Tod" auch noch dafür schuldig fühlen. Diese emotionalen Verwicklungen hätte es nicht gebraucht. Warum hat man das überhaupt geändert? Es wäre doch kein Problem gewesen, sich in dieser Sache ans Buch anzulehnen, oder? Also: Aragorn will über den Caradhras und warnt Gandalf vor Moria, Gandalf beschließt auf Druck der Verhältnisse am Pass und der Argumente der anderen Gefährten, dass nun doch der Weg durch die Minen genommen werden muss, den er von Anfang an in Betracht gezogen hatte. Gandalf hat ja (wie anscheinend auch Aragorn eine Gabe zur Vorhersehung - das verleiht der Geschichte auch eine gewisse Tiefe. Womöglich hat er sogar seinen Kampf mit dem Balrog wissentlich in Kauf genommen. Im Film kommt hier eine Stimme aus dem Off, die Gandalfs Gedanken kommentiert ("You feared to go into those mines, ...") - und genau das tut Gandalf im Buch eben nicht.

Geschrieben

Mir gefallen die Kamerafahrten, als die Gefährten unterwegs sind. Dadurch wird ein toller Eindruck der Weite und der wunderschönen Landschaften von Mittelerde vermittelt.

Boromir wird einem in der Szene, als er mit Merry und Pippin Fechten übt, gleich etwas sympathischer, zumal er da auch einen sympathischen Eindruck erweckt, was bis dahin, vor allem durch sein Auftreten im Rat von Elrond, nicht unbedingt der Fall war. Die beiden Hobbits scheinen eine gewisse Begabung zu haben, vor allem, als sie auf ihre Art nicht nur Boromir überwältigen, sondern gleich auch noch Aragorn "flachlegen" ;-).

Kameratechnisch sehr gut gemacht ist das Auftauchen des Crebain-Schwarms, dem die Kamera regelrecht folgt, als er auf das Versteck der Gefährten losstürzt und es umrundet. Als die Crebain dann nach Isengard zurückkehren und durch die unterirdischen Stollen fliegen, ist das ebenfalls beeindruckend gemacht, da man eine Vorstellung der gewaltigen Größe der Anlagen bekommt.

Ebenfalls beeindruckend fand ich die Szene mit Saruman auf der Spitze des Orthanc, als er das Wetter und den Berg beschwört – auch hier eine schöne Kamarafahrt um ihn herum, bis man den dräuend düster verfinsterten Himmel über den Bergen sieht mit Saruman im Vordergrund.

Den Moment, als Boromir den von Frodo verlorenen Ring aufhebt und versonnen anblickt, würde ich als eine der Schlüsselszenen in Boromirs Charakterisierung bezeichnen. Für einen Moment ist nicht nur Boromir im Zweifel, was er tun soll, sondern auch der Zuschauer ist im Zweifel, was Boromir tun wird. Gut gespielt von Sean Bean! War das die letzte große Versuchung, die Boromir "gebraucht" hat, um endgültig von dem Ring besessen zu sein?

Moria wird auf geheimnisvolle und unterschwellig bedrohliche Weise eingeführt. Gandalf lässt durchblicken, dass er sich davor fürchtet, und der Eindruck des Bedrohlichen und Unheimlichen wird noch durch Sarumans Worte verstärkt, die Zwerge hätten dort zu tief und zu gierig geschürft, und Gandalf wisse, was sie dort aufgeweckt hätten.

Moria von außen ist imposant dargestellt, auch das durch Mondschein "aktivierte" Tor.

Eine aufschlussreiche Szene ist die, als Gandalf Frodo warnt, die Gefahr werde sich nicht nur von außerhalb der Gemeinschaft nähern, sondern auch von innerhalb, und in dieser Sekunde sieht man einen der Gefährten dicht an Gandalf und Frodo vorbeigehen, erkennt aber nicht, wer es ist. Eine Andeutung?

Humorig die Szene, als Gandalf sich vergeblich abmüht, das Tor zu öffnen, und dabei auch noch Pippins freche Kommentare ertragen muss („Da rührt sich gar nichts.“) :-O. Dass Frodo auf die Lösung kommt, wie das Tor zu öffnen ist, finde ich gar nicht so abwegig; schließlich hatte er in Ruhe Zeit, darüber nachzudenken, während sich Gandalf abgemüht hat (vielleicht hat das ein bisschen dessen Denken blockiert ;-)). So gesehen hätte jeder der Gefährten auf die Lösung kommen können.

Der Wächter im Wasser ist gut dargestellt. Ich finde es auch passender, dass er gleich das ganze Tor einreißt, anstatt die Torflügel zu schließen. Zu einem so wilden, unberechenbaren Wesen passt das erstere einfach besser.

Moria ist nicht das, was es zu sein scheint. Gimlis anfängliche Begeisterung verwandelt sich in Schrecken, und auch der Zuschauer fragt sich, was die Gemeinschaft wohl in den finsteren Tiefen der Minen erwarten wird.

Hm, ich fand das Zerstörungswerk, das der Wächter im Film am Tor anrichtet, etwas übertrieben. So in die Richtung: damit auch ja klar ist, dass dieser Ausgang wirklich versperrt ist.

Ist etwas über die Intelligenz des Wächters bekannt? Falls er auch nur halbwegs intelligent war, war er vielleicht erbost und in Panik darüber, dass ihm sein Opfer entkommen ist, und hat deshalb in einem Wutanfall das Tor komplett eingerissen, sozusagen ohne nachzudenken. Er wollte in seiner Aufgabe nicht versagen.

Im Film wird ja die Entscheidung, welchen Weg die Gruppe einschlagen soll, Frodo aufgebürdet. Das finde ich unnötig, er hat doch wirklich schon genug zu tragen ...

Ja, das wirkte so, als wenn Gandalf es sich leicht machen wollte, indem er die Entscheidung jemand anderem überließ. Vielleicht spielte da auch seine Angst vor Moria eine Rolle. Vielleicht hoffte er insgeheim, Frodo würde sich auch dagegen entscheiden.

Geschrieben (bearbeitet)

Im Film wird ja die Entscheidung, welchen Weg die Gruppe einschlagen soll, Frodo aufgebürdet. Das finde ich unnötig, er hat doch wirklich schon genug zu tragen ...

Ja, das wirkte so, als wenn Gandalf es sich leicht machen wollte, indem er die Entscheidung jemand anderem überließ. Vielleicht spielte da auch seine Angst vor Moria eine Rolle. Vielleicht hoffte er insgeheim, Frodo würde sich auch dagegen entscheiden.

Hmm, das habe ich nie so gesehen, dass Gandalf aus Angst die Entscheidung einem anderen überlassen hat. Gandalf weiß, dass an der Pforte von Rohan der Ring in Sarumans Hände fallen könnte und dann wäre alles vorbei und in den Minen von Moria könnten alle von den Orks oder vom Balrog getötet werden und dann ist auch alles vorbei. In dem Fall waren wohl beide Wege ein hohes Risiko. Auch wenn Gandalf der Kopf der Reise ist (was im Film gar nicht mal so sehr rüberkommt), wollte er den Ringträger entscheiden lassen, da Frodo nunmal die Aufgabe hat, den Ring sicher nach Mordor zu bringen. Für Gandalf waren zu diesem Zeitpunkt wohl beide Wege auswegslos. Im Moria würde er sterben (vielleicht hat er das ja tatsächlich voraus geahnt) und dass die Pforte von Rohan von Uruks besetzt ist, wusste er ja sogar mehr oder weniger. Schließlich konnte er ja die Fortschritte in Isengart beobachten. Gandalf hat einfach auf Frodos Eingabe vertraut, aber eine Schwäche Gandalfs kann man das eigentlich nicht nennen. Alleine schon, weil Gandalf eigentlich nie als wirklicher Führer der Gruppe aufgetreten ist. So wird er zwar im Buch dargestellt, aber wer das Buch nicht kennt, wird eher Frodo als Gruppenleiter ansehen.

Eine aufschlussreiche Szene ist die, als Gandalf Frodo warnt, die Gefahr werde sich nicht nur von außerhalb der Gemeinschaft nähern, sondern auch von innerhalb, und in dieser Sekunde sieht man einen der Gefährten dicht an Gandalf und Frodo vorbeigehen, erkennt aber nicht, wer es ist. Eine Andeutung?

Man erkennt die Person zwar nicht, die vor den beiden hergeht, aber an der Rüstung meine ich erkannt zu haben, dass es Boromir sein könnte. Wäre auch irgendwie logisch, da Gandalf wohl ahnen wird, dass er der Erste der Gruppe sein wird, der vom Ring verführt wird. Dann wäre dieses Gespräch auch gleich schon ein Wink mit dem Zaunpfahl. Letztendlich finde ich dieses Gespräch an der Stelle aber irgendwie unpassend. Das hätte man besser an die Stelle mit den drei Durchgängen ein paar Szenen später packen können, wo Frodo und Gandalf eh miteinander sprechen. Weil irgendwie erwartet man an der jetzigen Stelle immer das Tor von Moria zu sehen und dann wird diese Erwartung durch diese langweilige Sprechszene zurückgedrängt. Aber zerpflücke hier schon wieder alles aufs Kleinste. :bengel:

Bearbeitet von Saruman
Geschrieben (bearbeitet)

So, ich mal wieder :-O

Tja, über die Landschaften und Kamerafahrten braucht man gar nichts zu sagen. Die sind immer genial. Da bleibt kein Wunsch offen.

Schön finde ich, dass Gandalf kurz erwähnt, wie lange die Reise dauern wird. So etwas geht im Film ja meist unter, da viel gekürzt wird. Durch diese Angaben, kann man die Entfernung und die Dauer ungefähr abschätzen, wenngleich man solche Details beim ersten Ansehen sowieso übergeht.

Vor der Schwertübung, die eigentlich schön zeigt, dass die beiden jüngsten Begleiter auch etwas drauf haben, hat man einen kurzen Blick auf die üppige Verpflegung. Jackson arbeitet so etwas immer wieder kurz in die Handlung ein. Vermutlich um zu zeigen, dass es auf der langen Reise auch verpflegungstechnisch immer schwieriger wird und wie die Auswahl schwankt. Ein schönes Detail, wie ich finde.

Gut finde ich, dass schon hier Gimli den Weg durch Moria vorschlägt und man Gandalfs Beunruhigung schon sieht, obwohl noch nicht klar ist, dass man ihn in Betracht ziehen muss. Das macht es später deutlicher, woher dieser Vorschläg stammt.

Auch wird durch die Crebain eine Erklärung geliefert warum der einfachste Weg nun keine wirkliche Option mehr ist.

Der verschneite Pass ist landschaftlich so was von genial gewählt und auch Boromirs Verhalten passt sehr gut in diese Szene. Dass Aragorn bei Boromirs zögern schon die Hand an das Schwert legt zeigt, dass er Boromir nicht zutraut, dass er dem Ring wiederstehen kann und, dass er sein Versprechen Frodo zu schützen absolut ernst nimmt.

Schade nur, dass sich in diese Szene ein böser Filmfehler eingeschlichen hat, der mir jedes Mal auffällt. :rolleyes: (Schaue sonst über Vieles hinweg)

Auch die nächtse Kamerafahrt durch die Höhlen der Kriegsmaschinerie Isengarts ist einfach genial. Es gibt einen kurzen Überblick über das Ausmaß des Feindes und bestätigt, dass die Crebain eine Verbindung zu Saruman haben.

Legolas, der auf dem Schnee geht, halte ich für nichts weiter, als ein Detail, das an die Kenner und Fans gerichtet ist. Ich denke, dass dies gar nicht jedem Erstzuschauer aufgefallen ist, oder dass er sich große Gedanken darüber gemacht hat. Dafür ist die Einstellung zu kurz und für das Thema dieser Szene zu unbedeutend.

Dass die Bezwingung der Gefährten Sarumans Magie und nicht dem Berg zugesprochen wird halte ich im Film für notwendig.

Den bösen Willen des Berges zu erklären hätte zu lange gedauert und hätte nur für Verwirrung gesorgt. So wird es ganz klar dem schon bekannten Bösen zugeschoben. Gandalf unterliegt abermals Saruman, der sogar in einer imposanten Szene gezeigt wird. ich vermute, dass dieses indirekte Duell wieder provoziert wurde um Gandalf späteren Machtgewinn zu verdeutlichen. Mir gefällt diese Variante.

Der Ringträger spielt im Film eine große Rolle. Es dreht sich alles um ihn. Gandalf und später Aragorn führt zwar den Weg an, aber die Entscheidungen liegen fast immer bei Frodo, da er die Aufgabe trägt und die anderen nur Begleiter sind. Gandalf rückt eher in die Rolle, die er im "Hobbit" hat. Große Auswirkungen auf die Handlung hat dies allerdings nicht.

Mir stellt sich nur immer die Frage, ob es überhaupt eine Wahl gab. Die Situation am Berg scheint aussichtslos und die Pforte von Rohan viel zu weit weg und gut bewacht. Da Gimli und somit auch Frodo noch von einem bewohnten Moria ausgehen, gab es ja eigentlich keine große Qual der Wahl für ihn und die anderen, oder?

Die Belehrungszene passt hier eigentlich sehr gut, denn hier nutzt Gandalf den Vorsprung um etwas geheimes mit Frodo zu bereden, wozu er sonst kaum Möglichkeiten gehabt hätte. Ausserdem schließt er damit, dass es Gefahren gibt, die ihm überlegen sind und welche mit denen er sich noch nicht messen konnte. Passt sehr gut als Erklärung für seine Angst vor Moria.

In der Pfortenszene finde ich wieder schön, dass Gandalfs Kuststückchen nur angedeutet, aber nicht gezeigt wird, als sich die Wolke entfernt. Das magische Aufleuchten der Tür ist einfach nur schick. Was mir nicht so gut gefällt ist, dass Gandalf es doch tatsächlich mit Kraft versucht, die Tür zu öffnen. Das passt für mich nicht zu ihm und das würde ich von einem Zauberer auch nicht erwarten. Nun ja, kann man drüber wegsehen. Dass das Pony verabschiedet wird ist gut, denn so wird klar, was mit ihm geschieht. Dass es wieder Merry und Pippin sein müssen, die Dummheiten machen war ja klar. :-O

Dass nun Frodo das Losungswort findet spielt kaum eine Rolle. Schmälert höchstens etwas Gandalfs Weisheit, tut aber nichts zur Sache. Gibt dem Ringträger halt wieder mehr Bedeutung. Den Wächter finde ich echt schick gemacht. Er hat Macht, unterscheidet sich aber dennoch deutlich von alle anderen Kreaturen im Film. Ausserdem erübrigt sich die Frage warum man nicht einen anderen Weg wählt, wenn man weiß, dass die Mine tot ist. Die Pforte musstr sichtbar und dauerhaft versperrt werden. Alles andere wäre im Film unlogisch gewesen. Der Wächter macht seine Sache da ausgezeichnet.

EDIT: Hab mal nschgeschaut. Die Inschrift der Pforte scheint Tengwar in der Schreibweise von Beleriand zu sein, also tatsächlich eine Sonderform.

Bearbeitet von Acheros
Geschrieben

Hallo!

Die Szene wo Merry und Pippin mit Boromir und Aragorn rumalbern zeigt für einen kurzen Moment eine ganz andere Seite von Boromir! Find ich persönlich sehr schön. An der Szene auf dem Caradhras finde ich besonders gut wie Legolas leichtfüßig über den Schnee geht und alle anderen bis weit über die Hüften eingesunken sind. Wieder eine kleinigkeit die PJ eingefügt hat. Beim Eintritt nach Moria komme ich aber mit einigen Dingen nicht ganz klar.

1. Das Geschrei von Gimli in dem Moment wo er entdeckt das Moria Tod ist! Kein Ork hört das :kratz:

2. Das Zerstören der Tore durch den Wächter des Sees macht einen Höllenlärm! Wieder hört das kein Ork :kratz:

3. Dann sagt Gandalf plötzlich das doch alle bitte Leise sein sollen! :-O

4. Plötzlich stolpert Aragorn mit einer Fackel hintendrein! Wo hat er die denn her? :kratz:

Bitte mal eure Gedanken!

Imrahil

Geschrieben

@Imrahil: Schön, dass es noch mehr kritische Gucker gibt :cool:

Zu Punkt 1-3: Stimmt, da ist eigentlich ein kaum zu überhörender Lärm entstanden, vor allem durch die Zerstörung des Tors. Ich könnte mir denken, dass die Orks zu dem Zeitpunkt in den weitläufigen Minen einfach woanders sind, und deshalb nichts mitbekommen haben. Dass Gandalf es für nötig hält, dass die Gruppe wenig Lärm macht, ist wohl einfach eine Vorsichtsmaßnahme, die trotzdem nicht ganz sinnlos ist. Die Wege verzweigen sich ja schnell nach dem Eingang, sodass Orks, die evtl. wegen des Lärms aufmerksam wurden, die Gefährten dann nicht so leicht finden könnten, weil sie nicht wüssten, welchen Gang sie genommen haben.

Punkt 4: :-O Genau das habe ich mich auch schon gefragt ... (Mal wieder zum Buch: dort wird extra erwähnt, dass keiner Fackeln dabei hat, sie müssen sich allein mit dem Licht von Gandalfs Stab begnügen.) Ich könnte mir vorstellen, dass PJ die Fackel eingeführt hat, um die zum Teil recht grandiose Beleuchtung innerhalb Morias wenigstens ein Stück weit plausibler zu machen. Wobei das meiner Meinung nach aber nicht wirklich gelingt (hier ein Vorgriff auf Dwarrowdelf: schaut Euch da mal die Ausleuchtung der riesigen Halle an, als Gandalf meint, jetzt könnte er mal etwas mehr Licht riskieren).

Geschrieben (bearbeitet)

Ich denke, dass die Orks den Lärm wirklich schlichtweg nicht gehört haben.

Gandalf sagt ja, dass sie drei Tage lang die Minen von Moria durchqueren müssen und als sie auf die Orks treffen, befinden sie sich ja schließlich in der Hauptstadt der Zwerge und ziemlich nahe des Ausgangs. Ich denke schlichtweg, dass die Orks irgendwann einmal eine Eroberungsrunde gedreht haben, um alle Außenposten umzubringen und sich dann in der Nähe von Balins Grab nieder gelassen haben. Von dort aus konnten sie einfach nichts hören.

Jetzt wird sich der ein oder andere vielleicht fragen, weshalb sie nicht vorher vom Westtor aus Wachposten aufgestellt haben, aber da glaube ich, haben sie einfach auf die Stärke des Wächters vertraut und Wachposten für unnötig erachtet. Bewacht wird sehr wahrscheinlich nur der frei begehbare Osteingang, der ja gleichzeitig auch sehr viel näher an ihrer Lagerstätte liegt.

Erst als Pippin fast über den Köpfen der Orks die Rüstung in den Brunnen fallen lässt, werden sie aufmerksam, aber dazu kommen wir ja noch.

Das mit der Fackel könnte man sich vielleicht so erklären, dass die Zwerge ja damals auch Licht gebraucht haben und da werden doch bestimmt ab und an Fackeln in Wandhalterungen stecken oder Zwerge haben welche mit sich getragen. Aragorn könnte als einfach eine der Fackeln genommen haben und sie angezündet haben. Viel eher stellt sich dann die Frage, wie hat er sie angezündet ;-)

Bearbeitet von Saruman
Geschrieben

Also bei den Antworten zu den Punkten 1-3 kann ich mich nur anschließen.

Warum keine Posten am Tor sind mag sich dadurch erklären, dass die Orks vielleicht nicht wussten, wie man es öffnet und somit darauf vertraut haben, dass dies auch Niemand sonst gelingt. Die Herren Morias hatten sie ja getötet.

Auch könnte es sein, dass die Orks sich einfach nur im Kerngebiet aufhalten und dor einige Räume sichern und nicht die ganze Mine.

Die Fackel wurde, denke ich, für den Film eingeführt, dass man alle Gefährten beleuchten kann. Die Fackel kann er aud filmischer Sicht vom Pony oder aus der Mine haben. Spielt für den Film auch keine Rolle. Wie er sie anzündet ist allerdings eine gute Frage, aber immerhin haben sie einen Zauberer dabei. ;-) Ausserdem kommt da mit der Fackel doch erst in der nächsten Sequenz, oder?

Geschrieben

Also was ich mich frage - aber Geographie ist nicht meine Stärke: Gibt es keine andere Verbindung zwischen Bruchtal und Lorien als über den Caradhras oder durch Moria? Denn die Elben hatten doch sicher einen regen Verkehr zwischen diesen beiden Orten. Mussten die immer einen dieser beiden Wege wählen? Wobei die Zwerge sie wohl nicht durchgelassen haben. Selbst wenn sie so leichtfüßig obendrüberhüpfen, ist es doch ein schwieriger Weg.

Eine Erklärung braucht man nicht, finde ich, mir hat das sofort eingeleuchtet, dass ein Elb nicht im Schnee einsinkt.

Geschrieben

Nee, der gängige Weg war schon der Rothornpass (Pass des Caradhras). Den nutzen auch die Elben Lóriens auf dem Rückweg der Gefährten bzw. Frodos kurz vor Bruchtal im Buch.

Man muss ja auch irgendwie über das Gebirge oder drunter durch...

Der Rothornpass war ja im Film auch hauptsächlich durch Sarumans Magie so schwer zu begehen.

Im Buch wird es ja duch den Berg erklärt, aber vielleicht können die Elben ihn bezähmen...

Geschrieben

Da wäre ja noch die Pforte von Rohan, was aber für die Elben aus Lorien ein richtiger Umweg ist! Das ist übrigens auch ein Punkt den ich nicht verstanden habe. Ich weiß nicht warum die Pforte von Rohan nicht genutzt wurde? Nur weil sie dicht bei Isengard lag? Es wäre doch wohl kein Problem gewesen mit 9 Leuten an Saruman vorbei zu schlüpfen und von Gondor nach Morder zu gelangen wie Boromir es vorschlug. Ja, ja ich weiß! Wir hätten niemals Lorien gesehen! :-O

Sonst ist der Marsch der Gefährten echt toll in Szene gesetzt!

Geschrieben

Da wäre ja noch die Pforte von Rohan, was aber für die Elben aus Lorien ein richtiger Umweg ist! Das ist übrigens auch ein Punkt den ich nicht verstanden habe. Ich weiß nicht warum die Pforte von Rohan nicht genutzt wurde? Nur weil sie dicht bei Isengard lag?

Das ist ja nicht der einzige Grund, dass der Weg dicht an Isengart vorbei führt. Saruman hätte sicherlich nichts bemerkt, aber sein Einfluss auf König Theoden war zu diesem Zeitung sicher schon relativ groß und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Saruman seine Uruks bereits als Wachposten an der Pforte positioniert hat. Schließlich wusste Saruman ja, dass die Gefährten mit dem Ring irgendwie nach Osten gelangen mussten und da hat er sicherlich alle Mittel in Bewegung gesetzt, um sie abzufangen, falls sie es über die Pforte von Rohan versuchen sollten. Letztendlich ist ja auch im Buch dieser ständige Kampf um die Machtstellung an der Pforte beschrieben, bei dem auch Theodred stirbt.

Ich glaube, hätten die Gefährten versucht, dort vorbeizukommen, wären sie gefangen genommen worden und Saruman hätte den Ring (vorerst) bekommen. Sauron hätte ihn ausgetrickst und dann die ganze Welt versklavt. Ende gut, alles gut - würde ich mal sagen ;-)

Was einen Alternativweg betrifft, fallen mir gleich zwei Möglichkeiten ein. Zunächst die weniger wahrscheinliche Alternative. Man könnte in einer Nordumgehung um das Nebelgebirge herum gehen durch das ehemalige Angmar. Im Normalfall wäre die Strecke nicht gefahrvoller gewesen als die anderen Strecken, nur wäre diese mit einem immensen Umweg verbunden gewesen. Steht dazu eigentlich irgendetwas im Buch, weswegen eine Nordumgehung nicht in Frage kam?

Und bei der zweiten Route muss ich an den Hobbit denken: Im Hobbit nehmen Bilbo und die Zwerge einen Pass über die Nebelberge. Sie werden aber bei Nacht von Orks verschleppt in die Höhlensysteme unterhalb des Passes, wo Bilbo dann ja auch auf Gollum trifft. Als sie irgendwann aus den Höhlen herauskommen, landen sie in der Nähe des Carock (ich glaube so hieß dieser eine Berg), der viel nördlicher liegt als der Ausgang aus den Minen von Moria. Da frage ich mich immer, wieso dieser Pass nicht benutzt wird. es wird zwar niemals irgendwo erwähnt, dass es sich bei dem Hobbit-Pass um einen anderen als den über den Caradhras handelt, aber alleine von der Beschreibung her glaube ich daran, dass es ein ganz anderer Pass ist - zumal dort ja auch Steinriesen gesichtet werden, die die Gefährten auf dem Caradhras zum Beispiel nicht sehen.

Und sollte es sich um ein und denselben Pass handeln, stellt sich mir da die Frage, wieso Gandalf nicht einen von den Eingängen zu den Höhlensystemen (aus dem Hobbit) gesucht hat. Wegen der Orks, die schon damals dort waren?

Oder kann diese Frage gar nicht logisch geklärt werden, weil Tolkien diese Tatsachen schlichtweg aneinander vorbeigeschrieben hat und diesen Fehler nicht mehr korrigieren konnte? Ich glaube, jetzt sind Buchkenner gefragt ;-)

Geschrieben (bearbeitet)

Nee, "Historischer Atlas von Mittelerde"-Besitzer. :-O

Im "Hobbit" gehen sie über den Hohen Pass, nicht über den Rothorn Pass.

Der Hohe Pass überquert das Nebelgebirge noch ein Stück nördlich von Bruchtal.

Da es sich bei der Reise der Gefährten erst weit südlich entscheidet, dass die Pforte von Rohan keine Option mehr ist, wäre der Hohe Pass ein gewaltiger Umweg. Ausserdem würde einen der Hohe Pass etwa zum Carrock bzw. der Alten Waldstraße führen. Über den Weg flussabwärts des Anduin ist mir nichts bekannt, allerdings ist er sicherlich nicht ungefährlich.

Der Hohe Pass ist circa 200 Meilen nördlich vom Pass des Caradhras oder Rothorn-Pass. Direkt von Bruchtal wäre er evtl. eine Option gewesen. Der nördliche Rand des Gebirges ist ca 420 Meilen nördlich des Rothorn-Pass und somit keine wirkliche Option, zu mal da oben ziemliches Chaos herschen dürfte.

Hoffe, ich habe damit geholfen...

Bearbeitet von Acheros
Geschrieben

Ja, die Kamerafahrten: Wunderschün, tolle Atmosphäre. Vor allem wird die düstere Beklommenheit bis dahin zum ersten mal von einer Weitläufigkeit der Welt verdrängt. Die kleinen Hobbits entdecken, wie groß Mittelerde ist, was ihr Auftrag wirklich zu bedeuten hat. Absolut meisterhaft gemacht.

Hier gibt es aber auch einige wirklich krasse Änderungen zur Buchvorlage.

Zuerst Gandalf und Aragorn: Im Film kommt es so rüber, dass Gandalf derjenige ist, der die Minen unbedingt meiden will und im zweifel sogar Frodo entscheiden lässt, damit er es nicht selbst sagen muss. Im Buch dagegen ist es Aragorn, der Gandalf ständig vor den Minen warnt. "Hüte dich, wenn du die Minen von Moria betrittst".

Kommentiert wird das Ganze im Film von Saruman, auch eine Freiheit, die sich PJ nahm. Er hat sogar einen Blitz am Caradhras von saruman ausgehen lassen, also quasi ein zweites Zauberer-Duell. Die Zauberformel, die Gandalf da als Antwort sagt, wird im Buch auch an anderer Stelle eingesetzt. Ich glaube es war, um im Schnee ein Feuer zu machen. Jedenfalls wurde der Caradhras mit all seiner Bosheit im Buch sehr stark hervor gehoben, nach den Minen schaut Gimli nochmal drohend zu ihm hoch. Im Film dagegen wurde Sarumans Rolle verstärkt. Nunja...

Dass Frodo das Rätsel löst, wurde ja schon angesprochen. Unnötige Änderung.

Dafür ist mal wieder eine Szene à la "Hallo liebe Buchleser" drin: Das pony Lutz wird im Buch ja nur sehr ungerne zurück gelassen. Hier ist es Aragorn, der das Pferd (oder wars auch ein pony?) nach hause schickt und sagt: "Es findet den Weg!" Immerhin eine kleine Anspielung.

Gimli:

Ich verstehe die Szene in der ersten kammer von Moria bis heute nicht so ganz. Wahrscheinlich sollte damit einfach der eindruck verstärkt werden, dass Gimli nichts böses erwartet, von wegen "gut abgehangenes Fleich". Im Buch wurde gerade in Elronds Rat lang und breit über Khazad-Dum debattiert und wie gefährlich es da momentan ist.

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