Acheros Geschrieben 23. Oktober 2008 Geschrieben 23. Oktober 2008 (bearbeitet) Hallo, und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Herr der Ringe' -Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk von J.R.R. Tolkien basiert. Dieser Thread widmet sich der Besprechung eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Zwei Türme' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 2 und 3 mit den Titeln Elbenseil / Sméagols Zähmung und der Laufzeit (SEE) von 0:03:44 - 0:14:07 (1.DVD) Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte in dem Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954 Dann viel Spass bei der Besprechung Hinweis: Der Thread öffnet sich am Freitag, 24.10 um 16 Uhr Bearbeitet 26. Oktober 2008 von Acheros Zitieren
Melkor Geschrieben 26. Oktober 2008 Geschrieben 26. Oktober 2008 Hm, noch nichts los hier? Dann mache ich mal den Anfang, immerhin ist das der erste Auftritt von Gollum ! Die Sequenz beginnt mit dem Kameraschwenk über eine eintönige, unwirtliche Felsenlandschaft, durch die Nebelschwaden wabern. Dann kommen zwei kleine Gestalten ins Bild, die an einer Felswand hängen, von der sie sich abseilen, und man fragt sich, was Frodo und Sam da eigentlich vorhaben. Das Ganze sieht riskant aus, aber offenbar gab es keinen anderen Weg. Ein Schreckmoment, als Sam abrutscht und für einen Moment abzustürzen droht, aber dann fällt ihm zum Glück nur eine kleine Dose aus der Hand, die Frodo mit viel Geschick auffängt. Der nächste Schreckmoment, als dieser daraufhin abstürzt, doch glücklicherweise ist der Boden direkt unter ihm (okay, man hätte auch nicht ernsthaft geglaubt, dass die Protagonisten oder einer davon gleich am Anfang vom zweiten Teil das Zeitliche segnen ). In den Felsen, die den Boden bedecken, kann man so was wie Gesichter erkennen, zumindest in einem davon. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein . Auf Frodos Frage, was denn in der Dose sei, antwortet Sam, „was zum Würzen, falls wir mal ein Brathähnchen essen wollen." Hat er den Ernst der Lage noch nicht völlig erfasst, oder ist das seine typische unerschütterlich fröhliche Hobbitnatur, die noch die Oberhand hat? Dann kommt ein bisschen Elbenmagie ins Spiel. Frodo und Sam sind unglücklich darüber, dass sie das Elbenseil zurücklassen müssen, doch als Sam an dem Seil zieht, löst sich wie durch ein Wunder der Knoten um den Stein, und das Seil fällt herunter. Zu dieser Szene hatte ich mich im entsprechenden Kapitel der Buchbesprechung schon geäußert. War der Knoten doch nicht so fest, wie Sam geglaubt hat, oder hat das Seil eine Art eigenen Willen? Die Hobbits setzen ihren Weg fort. In der nächsten Kameraeinstellung finde ich die Landschaft gar nicht mehr so unwegsam und bedrohlich, zumindest, was den Hintergrund betrifft, wo man ein Tal mit einem Flüsschen sieht. Dann aber zeigt der Blick in die entgegengesetzte Richtung, und man erkennt, wohin Frodo und Sam gehen müssen. Mordor wirkt selbst von Weitem unheimlich mit dem roten Feuerschein. Die Szene scheint sagen zu wollen, dass Frodo und Sam nun endgültig die freundlichen, vertrauten Bereiche Mittelerdes verlassen und ins Unbekannte, Schreckliche gehen. Frodo macht eine weitere unfreiwillige Bekanntschaft mit Sauron, als plötzlich Barad-dûr auf ihn zuzurasen und Saurons Blick aka das feurige Auge auf ihn zu fallen scheint. Kurz, aber wirkungsvoll gemacht! In der nächsten Szene sinkt die Stimmung endgültig auf den Nullpunkt. Es ist düster, und der Regel prasselt herab. Die Hobbits haben an einer Felswand Schutz gesucht. Als plötzlich eine Hand von links ins Bild kommt, die sich an einen Felsen klammert, ahnt man als Zuschauer, wer das ist. Gollum hat die Hobbits gefunden und pirscht sich nun an. Das Land wird karger und ungemütlicher. Man spürt richtig die Kälte, die davon ausgeht. Dass Frodo und Sam sich dort erstmal verlaufen, ist verständlich, das wäre mir wahrscheinlich auch so gegangen. Frodo überrascht mit der Feststellung, dass sie nicht alleine sind. In der darauffolgenden Nacht macht Gollum ernst. Die Szene ist großartig gemacht, als man Gollum zum ersten Mal richtig sieht, wie er auf den Felsen hockt, den Mond im Hintergrund, und beginnt, hinabzukrabbeln, auf die Hobbits zu. Schon dieser erste Blick auf den „kompletten“ Gollum ist sagenhaft, man glaubt kaum, dass er nur eine Computerfigur ist, denn alles an ihm wirkt völlig natürlich. Eine absolute Glanzleistung von WETA, genial! Doch die Hobbits lassen sich nicht überrumpeln. Gerade, als Gollum nach ihnen grapschen will, packen sie ihn und ziehen ihn zu Boden. Der nachfolgende Kampf wirkt auch wieder völlig echt, irgendwie kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Gollum macht auch keinen Hehl aus dem, was er will, als er nach dem Ring greift und Frodo Mühe hat, ihn abzuwehren. Einen Moment lang scheint es, als ob beide Hobbits gemeinsam nicht gegen Gollum ankommen, denn der ist kräftiger, als es den Anschein hat. Erst als Frodo Gollum mit Stich bedroht, lässt dieser von Sam ab und fängt an zu greinen. Die Hobbits führen Gollum daraufhin gefesselt mit sich, aber er macht einen Riesenalarm wegen des Elbenseils, das ihm angeblich Schmerzen zufügt, und Frodo beginnt, Mitleid mit ihm zu empfinden. Gollum will auf den Ring schwören, nichts Böses zu versuchen. Frodo glaubt ihm und nimmt ihm das Seil ab, aber der Zuschauer ist geneigt, Sams Standpunkt zu teilen, der Gollum noch immer misstraut. Dieser beginnt, die Hobbits zu führen, und wirkt dabei ziemlich übereifrig. Gollums erster Auftritt kann in jeder Hinsicht voll und ganz überzeugen. Man glaubt in keinem Moment, dass er nur eine Figur aus dem Computer ist, denn alles an ihm – die Körperbewegungen, die Muskelbewegungen, die Beschaffenheit der Haut, die Haare, die Mimik etc. – wirkt völlig natürlich und echt. Man darf dabei auch nicht Andy Serkis vergessen, der mit exzellentem schauspielerischen Talent die Vorlage für Gollum geliefert hat (nur um dann im fertigen Film durch eine CGI-Figur ersetzt zu werden ), was teilweise ein Knochenjob gewesen ist. Super gemacht! Und da ich gerade mit Schreiben so gut im Schwung bin, schreibe ich auch gleich mal meine Gedanken zum aktuellen Kapitel in der HdR-Buchbesprechung *heute mal viel Zeit hat* . Zitieren
Saruman Geschrieben 26. Oktober 2008 Geschrieben 26. Oktober 2008 Der Film wird eingeleitet durch eine neue Szene, die es nicht in der Kinoversion gab. Für Fans des Buches ist es schön zu sehen, dass es die Gewürzdose und der Gebrauch des Elbenseils in den Emyn Muil in den Film geschafft haben. Ich muss mich hier aber immer über Sam aufregen, der um seine Gewürzdose fürchtet, als ginge es um sein Leben. Nur wegen ihm wäre Frodo fast ums Leben gekommen, wenn der Boden nicht so nah gewesen wäre. Das bestätigt in der Annahme, dass sich Sam immer noch nicht ganz dem Ernst der Lage bewusst ist. Letztendlich geht er ja auch davon aus, dass sie noch einmal dazu kämen, ein Festmahl zu essen. Außerdem sieht Sam noch nicht so viele Gefahren wie Frodo, denn leichtfertig würde er einfach das Elbenseil dort hängen lassen, weil es ja eh niemanden gibt, der sich hierher wagen würde. Frodo hingegen befürchtet, dass Gollum ihnen immer noch folgen könnte und diese Befürchtung wird sich ja auch noch bewahrheiten. Als Frodo am Elbenseil zieht, löst es sich und fällt zu Boden. Im Buch habe ich bisher immer gedacht, das Seil "will" sich lösen, bzw. erfüllt immer den Zweck, den sein Träger gerade möchte. Also zunächst hat es sicher gehalten und als es nicht mehr benötigt wird, löst es sich. Im Film hingegen finde ich, lässt die Szene keine solche Interpretation zu. Für mich sieht es dort so aus, als habe Sam den Knoten viel zu locker gemacht und die Hobbits hätten einfach nur Glück gehabt, dass sie noch lebenden Fußes hinunter gekommen sind. Wenn ich mich recht erinnere, steht im Buch sogar, dass Sam im Knotenmachen gebildet ist. Filmisch gesehen ist diese Szene also sehr schlecht gelöst worden, zumindest was die Buchtreue betrifft. Letztendlich als reine Filmszene ist sie passend und passt zu Sams momentaner Leichtfertigkeit. Filmisch gesehen wurden die Emyn Muil sehr gut umgesetzt. Hier gibt es wirklich schöne Kameraeinstellungen und -schwenks. Hier wird eine atemberaubende, aber wilde und steinige Landschaft gezeigt. Ebenso zweifelt man in keiner Minute daran, dass es ein unwegsames Gelände ist, auf dem man sich leicht verirren kann. Der dauernde Nebel macht die Wegfindung nicht einfacher. Die Gegend wirkt noch viel kälter und unwirtlicher durch den dauernd anhaltenden Wind, der durch die Hobbithaare weht und das braune Gras zum schwanken bringt. Eine wirklich kühle und schroffe Gegend. Genauso, wie das Gebirge auch im Buch beschrieben wird. Auch die Bedrohung durch Sauron steigt weiterhin, denn Sauron scheint jemanden in den Emyn Muil zu bemerkt haben, als Frodo und Sam nach Mordor blicken. Gleichzeitig ist dies filmisch sehr gut gelöst, denn der Kinozuschauer, der Teil 1 vor einem Jahr gesehen hat, wird in den ersten Minuten daran erinnert, dass Sauron und die Gefahr immer noch da sind. Als der Regen herunterprasselt und die Hobbits sich an die Felswand kauern, ist es mir vorm Bildschirm auch schon manches Mal kalt geworden, so realistisch sieht diese Szene aus. Dann folgt der erste Auftritt des einzig wahren Gollums. Man stelle sich vor, Weta hätte weitergemacht wie im Teil 1 und Gollum durchweg einfach nur computeranimiert. Der Charakter Gollum wäre ein Flop geworden. Andy Serkis dafür ins Boot zu holen, war eine sehr gute Idee, denn er hat Gollum von einem CGI-Wesen zu einem lebenden Charakter gemacht. Ich habe noch keinen getroffen, dem Gollum nicht in den ersten Minuten sympatisch war und dass ein animierter Charakter es schafft, menschliche Gefühle zu wecken, ist schon eine Kunst für sich. Schade ist nur, dass es jetzt immer einen Bruch geben wird zwischen dem Gollum aus Teil 1 und dem aus Teil 2, aber dank der wenigen Auftritte, die er im Teil 1 hat, fällt das gar nicht weiter auf. Es sieht auch toll aus, wie Gollum kopfüber die Felswand herunterklettert. Das verleiht ihm noch mehr Macht und lässt ihn überlegen wirken. Ich möchte mal Sam sehen, wie er kopfüber die Felswand herunterklettert Doch trotzdem waren die Hobbits auf seinen Angriff gefasst und was jetzt folgt, ist ein sehr interessanter Kampf. Gollum verschmilzt förmlich mit den realen Akteuren. Eine solche Szene wäre ohne Andy Serkis wohl nur schwerlich umzusetzen gewesen. So musste Weta einfach nur noch bestimmte Bewegungen nachkorrigieren und denen der realen Schauspieler anpassen. Als Gollum mit Stich bedroht wird, hält er inne. Hier findet sich wieder eine Anspielung auf frühere Ereignisse, also auf den Hobbit. Danach wird Gollum mit dem Elbenseil gefesselt und mitgezerrt. Hier kommt mir immer die Frage, obwohl ich das Buch mehrere Male gelesen habe: Wieso schmerzt Gollum das Elbenseil so? Wieso hält er es nicht aus, Elbenahrung zu essen oder mit Elbensachen umzugehen? Schließlich ist er von den Elben immer gastfreundlich behandelt worden, wie man im Buch erfährt. Wer sich Gollum näher betrachtet (bei der Kletterszene sieht man es ziemlich deutlich), wird merken, dass sein ganzer Rücken zerfurcht ist von den Peitschenhieben seiner Folterung. Interessantes Detail, das beim Zuschauer wohl auch etwas Mitleid erregen könnte. Trotzdem ist Sam immer derjenige, der Gollum misstraut und darauf schwört, dass er etwas Böses im Sinn hat. Auch Frodo zweifelt zunächst an Gollum, fasst aber kurz vorm Ende des dritten Kapitels mehr und mehr Vetrauen zu ihm. Wie Frodo über Gollum denkt, sagt seine Mimik ziemlich deutlich aus. Schauspielerisch gut umgesetzt von Elijah Wood. :-O Zitieren
Fioridur Geschrieben 26. Oktober 2008 Geschrieben 26. Oktober 2008 Also für mich hat es nie einen Zweifel gegeben, dass das Seil seinen eigenen Willen hat und sich selbsttätig löst. Dass Gollum nichts Elbisches verträgt, könnte damit zusammenhängen, dass seine Peiniger entartete Elben waren. In der Seilszene erinnert er mich an Snoopy, wenn er eine Leine umgelegt kriegt. Der macht dann genauso ein Theater. Diese Blicke in die Ferne, über das Ödland weg, lassen einen immer wieder daran zweifeln, dass diese beiden kleinen Figuren mit ihren nackten Füßen das bewältigen können. Kafka: "Es ist einfach eine ungeheure Reise!" Und doch kämpfen sie sich tapfer voran, Schritt um Schritt. Das vermag der Film tatsächlich besser zu vermitteln als das Buch. Zitieren
Imrahil Geschrieben 27. Oktober 2008 Geschrieben 27. Oktober 2008 Ah ja. Zurück in der Emyn-Muil. Zuerst meint man das in dieser Szene eigentlich gar nix los ist. Eben nur zwei Hobbits die an einem Seil runterklettern. Ja, aber dann ändert sich die ganze Sache von einer auf die andere Minute. Sam strauchelt und ein winziges Holzkästchen fällt ihm aus der Tasche. (Beim ersten mal im Kino dachte ich: Ist ja wie im Buch. Galdriels Baumsamengeschenk an Sam) Falsch! Nachdem Sam Frodo energisch gebeten hat das Kästchen zu fangen, und Frodo dann mit samt dem Kleinod abstürtzt aber nach einem Meter wieder festen Boden unter den haarigen Füßen hat und von Sam in das Geheimnis des Inhaltes eingeweiht wird, fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren. Mensch du doof. Galadriel hat Sam doch im Film das immer noch am Stein verknotete Elbenseil geschenkt. Eben jenes Seil welches anscheinend fest ist und sich nicht mehr lösen lässt zaubert den beiden Hobbits einen erstaunten Gesichtsausdruck in selbiges als Sam am Seil zieht und es sich doch löst. „Elbenseil eben!“ Seil eingepackt und weiter. Beim nächsten Stop schaut Sauron mal wieder kurz vorbei um sich in Erinnerung zu bringen bevor sich die beiden zu einem kleinen Imbiss niederlassen. Da ist es wieder, das gute elbische Wegbrot und Sam’s Humor. So, kurz mal im Regen übernachtet und von Gollum angeknurrt und schon geht die Fahrt weiter. Immer schön im Kreis. Jetzt kommt wieder eine Stelle die mich mit einem Fragezeichen in den Augen dastehen lässt. Sam bemerkt ja das dort ein übeler Geruch in der Luft hängt und erkundigt sich bei Frodo ob in der Nähe ein stinkendes Moor sei. Frodo bemerkt den üblen Geruch ebenfalls erwähnt aber gleichzeitig das sie nicht alleine seien. Meine Frage an euch zielt dahin gehend: Meint ihr ob der Geruch von den Toten Sümpfen oder von Gollum stammt??? In der nächsten Nacht schreitet Gollum dann zur Tat. Wie die lieben Moria-Orkse krabbelt er Kopfüber und übel schimpfend direkt in die Arme jener die seinen Schatz gestohlen haben. Es entbrennt eine Rauferei in deren verlauf der Zuschauer einmal mehr gezeigt bekommt wie viel Kraft in den Resten von Smeagol steckt. Am Ende jedoch blickt Gollum über die Klinge von Stich in Frodos wütendes Gesicht und gibt sich erst mal geschlagen nachdem er Sam kräftig in den Hals gebissen hat. In diese Szene fließt mal wieder ein kleiner Hinweis auf Bilbos Fahrt zum einsamen Berg ein. „Das ist Stich! Du hast es schon einmal gesehen! Habe ich recht? Gollum!“ Im Angesicht des kalten Elbenstahls schaltet Gollum einen Gang zurück und fängt an sich zu verhalten wie unser Dackel wenn er mal wieder die Zeitung gefleddert hat! Das Gollum das garstige Elbenseil nicht mag ist doch nur natürlich, da er ja bei Legolas Verwandten, den Waldelben im Düsterwald, festgesetzt war.(wird halt hier nicht erwähnt) Nun ja, wie auch immer. Gollum gibt sein Versprechen auf den trügerischen Schatz das er immer lieb sein will und Sam und Frodo zum schwarzen Tor führen möchte. Sam traut der Sache noch nicht so ganz , was er Gollum auch wissen lässt, doch Frodo ahnt wohl schon hier das Gollum noch eine wichtige Rolle zukommt! „……..ob zum Guten oder zum Bösen!“(Gandalf) und befreit ihn von dem Elbenseil. Gollum zischt ab wie ein junges Impala Kitz und muss erst einmal mit Smeagol Zwiesprache halten. Nachdem das dann erledigt ist, verschwindet er für einen Moment aus dem Bild und der Geschichte. Der gute Sam hat’s ja gleich geahnt: Alles bloß beschiss! Jetzt kommt die Szene wo ich mal wieder Lachen musste. Plötzlich taucht Gollum hinter einem Felsbrocken wieder auf als wenn’s im Kasperletheater wäre. Alles sprintet ihm nach und im nächsten Moment sind wir mit der Kamera ….. bei nächstem Freitag. In diesem Kapitel kann ich nur eins sagen: Hut ab vor Andy Serkis und dem Animationsteam! Ich liebe diese Mimik die dem Geschöpf Gollum von den Jungens ins Gesicht gezaubert wurde. *selber Mitleid mit Gollum bekomm* Imrahil Zitieren
Gast ThorBrownlock Geschrieben 27. Oktober 2008 Geschrieben 27. Oktober 2008 (bearbeitet) Allerdings hat die Szene mit der Gewürzdose in der ansonsten so trostlos wirkenden Atmosphäre auch etwas Aufheiterndes in sich. Daß Sams Ausführungen über das Brathähnchen Frodo endlich wieder mal wieder ein Lächeln entlocken konnte, fand ich sehr rührend. Irgendwie wirkt es grotesk daß Sam nur das heranziehende Unwetter fürchtet, während Frodo in seiner Angst vor Mordor und dem großen Auge des Dunklen Herrschers schier zu verzweifeln droht. Doch genau diese unterschiedlichen Wahrnehmung hilft meiner Ansicht nach die scheinbar aussichtslose Situation etwas zu entschärfen. Überhaupt hat Sams Verhalten, mag es auch etwas kindisch und unbedarft wirken, auf mich etwas Gutes an sich. Sein Verhalten trägt meiner Ansicht nach dazu bei Frodo aufzumuntern und seinen Weg trotz der Gefahren fortzusetzen. Wäre ich an Frodos Stelle, so würde ich mir keinen anderen Begleiter auf dieser gefährlichen Reise wünschen. Bearbeitet 27. Oktober 2008 von ThorBrownlock Zitieren
Fioridur Geschrieben 27. Oktober 2008 Geschrieben 27. Oktober 2008 (bearbeitet) Klar, Imrahil, das wars! Seine Gefangenschaft bei den Waldelben! Daran habe ich nicht mehr gedacht. Ansonsten zum Paar Frodo/Sam: das ist ein altes literarisches Muster, dass man einen Klugen, aber Unpraktischen mit einem weniger Klugen, dafür Pragmatischen und gut Geerdeten zusammentut. Don Quichote und Sancho Pansa, Dick und Doof, Asterix und Obelix... euch fallen sicher noch mehr Beispiele ein. Nur zusammen können sie bestehen, weil es eben beides braucht, den Visionär und den Koch. Bearbeitet 27. Oktober 2008 von Fioridur Zitieren
Imrahil Geschrieben 27. Oktober 2008 Geschrieben 27. Oktober 2008 @Fioridur Die Auslegung die du nennst gefällt mir gut, von der Seite habe ich das noch gar nicht betrachtet! Stimmt aber. Imrahil Zitieren
Saruman Geschrieben 27. Oktober 2008 Geschrieben 27. Oktober 2008 (bearbeitet) Das Gollum das garstige Elbenseil nicht mag ist doch nur natürlich, da er ja bei Legolas Verwandten, den Waldelben im Düsterwald, festgesetzt war.(wird halt hier nicht erwähnt) Wie wir aber im Buch erfahren, hat es Gollum dort im Düsterwald an nichts gemangelt. Beim Rat von Elrond behaupten die Elben ja sogar, dass sie ihn möglicherweise zu gut behandelt hätten. Letztendlich war er zwar eingesperrt, aber wurde weder gefoltert, noch rücksichtslos behandelt. Stattdessen wurde er ganz normalen Verhören unterzogen. Kann es da wirklich sein, dass er deswegen eine Abscheu gegen Elben hat? Für mich ist das nicht wirklich sinnig. Oder liegt es schlicht und ergreifend daran, dass die Seele der Elben viel zu rein ist. Die Perfektheit der Elben fließt in ihr Handwerk und ihre Kochkunst mit hinein und das kann der durch den Ring verdorbene, mordende Smeagol nicht verkraften, da ihn die Reinheit des Elbenseils quält? Wäre jetzt eine Theorie, die mir gerade spontan eingefallen ist. Bearbeitet 27. Oktober 2008 von Saruman Zitieren
Imrahil Geschrieben 27. Oktober 2008 Geschrieben 27. Oktober 2008 (bearbeitet) @Saruman Da gebe ich dir recht! Genau diese Perfektion sowie die physische und psychische Reinheit und Überlegenheit der Elben hat Gollum eben bei seiner Gefangenschaft bei den Waldelben kennen und hassen gelernt. Imrahil Bearbeitet 27. Oktober 2008 von Imrahil Zitieren
Acheros Geschrieben 2. November 2008 Autor Geschrieben 2. November 2008 Ausnahmsweise etwas verpätet auch noch mein Kommentar zur Sequenz. Zunächst muss ich sagen, dass die Emyn Muil im Gesamten eigentlich genau den Eindruck vermittelt, den man auch schon durch Gimlis Worte erfährt. Es ist eine trostlose, aber dennoch schöne Landschaft, in der unsere beiden Auenländer einsam ihrem Pfad folgen. Die Seilszene finde ich eigentlich ganz gut, wie sie ist. Sam verliert einen für ihn sehr großen Schatz, sein letztes Stück Heimat und denkt in diesem Moment überhaupt nicht daran, welche Konsequenzen das Auffangen für Frodo haben könnte. Frodo handelt instinktiv und greigft auf Sams Schrei hin nach dem Döschen. Sam zeigt eigentlich über den ganzen Film immer sehr sehr viel Gutmütigkeit und Hoffnung, was natürlich auch sehr viel Naivität zeigt. Aber ich denke genau das ist der Gefährte den Frodo braucht. Mit einem miesepetrigen Pessimisten an der Seite hätte er Mordor sicher nie erreicht. ich finde auch die unnatürliche Art, wie sich der Knoten löst zeigt einen "eigenen Willen" des Seils. Als hätte es die Gefahr erkannt die enstünde, wenn es da bleibt wo es ist. Ausserdem ist es eine schöne Geste, dass auch Sam sein Geschenk behalten kann. Frodos Kontakt mit Sauron dient hier sehr schön um die wachsende Last des Ringes zu verdeutlichen. Auch das Ess-Thema wird wieder einmal aufgegriffen. Ich habe ja anfangs mal geschrieben, dass es sich durch den ganzen Film zieht und dadurch auch durch die vorhandenen Nahrungsmittel den "Zustand" der Hobbits und Beschwerlichkeit des Wegs verdeutlicht. Solche Dinge werden in Filmen meist unter den Tisch gekehrt. Während des Regens sitzen die Beiden unter ihren Elbenmänteln. Man bedenke, dass diese nicht Nass werden. Somit ist diese kauernde Haltung unter freien Himmel die beste Möglichkeit das Gewitter zu verbringen. Schon hier hört man Gollum und sieht seine Hand. Auch Frodo merkt das, was auch erklärt warum er später zu Sam sagt sie wären nicht allein. Das Erkennen, dass man im Kreis geht lässt noch mal etwas mehr Verzweiflung in der trostlosen Landschaft aufkommen. Schon hier wird das Moor der Totensümpfe von Sam angedeutet. Wie muss es dann erst im Moor stinken. Gollums erster großer Auftritt ist genial gemacht. Er spricht mit sich selbst, was schon hier seine Unnatürlichkeit und seine gespaltenene Persönlichkeit andeutet. Beachtlich ist, dass er kopfüber den Fels herunterklettert. Im Hintergrund sieht man einen sichelförmigen Mond, der die ganze Szene in helles Licht taucht. Der Kampf mit Gollum kommt fast schon überraschend, weil man eigentlich nicht damit rechnet, dass die beiden so wachsam sind. Dafür, dass der Kampf ohne Waffen statt findet ist er relativ brutal gestaltet. Gollum wird hier fast schon wie eine Art Überwesen dargestellt, der wie ein Berserker auf die beiden Hobbits los geht. Er scheint den Kampf zu domieren und wird erst durch die Klinge von Stich aufgehalten. Er wirkt sichtlich verärgert, dass seine Plan so absolut daneben ging. Man kann fast schon Verzweiflung in seinem Gesicht erkennen. Ich glaube auch, dass die elbische Reinheit des Seils der Grund für Gollums Qualen ist. Er sit ein unreines Geschöpf, weil ihn der Ring dazu gemacht hat und kann unter der Last der elbischen Reinheit nicht bestehen. Sam Todesurteil für Gollum wirkt hier alles andere als überzeugt. Ich glaube auch er hätte ihn nicht zurückgelassen. Frodo besinnt sich scheinbar auf Gandalfs Worte: "Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt" Er weiß scheinbar, dass es Gollum sein könnte der ihm hilft den Weg zu finden, vertraut ihm aber dennoch kein Stück. Gollums Selbstgespräche zeigen dem Zuschauer v.a. durch die unterschiedlichen Tonfälle, dass Gollum zwei Seelen hat und lassen seine einzige Absicht durchblicken, den Ring zu erlangen. Sam sieht sichtlich verärgert aus, dass er sich in Gollum getäuscht zu haben scheint als er wieder hinter dem Felsen auftaucht. Er vertraut Gollum noch viel weniger als Frodo. Bei Gollum weiß man allerdings nicht genau, was man von ihm halten soll... Ich finde Gollums Einführung swhr gelungen. Man weiß einfach nicht wirklich, welche Rolle dieses Geschöpf noch spielen wird. Zitieren
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