Tauri Geschrieben 5. Dezember 2008 Geschrieben 5. Dezember 2008 (bearbeitet) Das hier habe ich in Wikipedia gefunden: Es folgte das Vierte Zeitalter – das Zeitalter der Menschen –, welches für das Vergehen aller mythischer Elemente steht und soll schließlich fiktiv in unsere heutige Welt und Weltanschauung führen. Kennt wer noch andere Quellen wo das genauer geschildert wird? Bearbeitet 11. Oktober 2011 von Cadrach Zitieren
Obi-Wan Geschrieben 5. Dezember 2008 Geschrieben 5. Dezember 2008 (bearbeitet) Quellen? Spontan würde ich auf das Mittelerde Lexikon tippen... Edit: Nope - hab mich getäuscht. Im Lexikon steht nur allgemein was übers Vierte ZA, aber nichts über den Übergang... Bearbeitet 5. Dezember 2008 von Obi-Wan Zitieren
Rübezahl Geschrieben 5. Dezember 2008 Geschrieben 5. Dezember 2008 "The new situation, established at the beginning of the Third Age, leads on eventually and inevitably to ordinary History [...]." (Letter No. 151 - - - To Hugh Brogan, 18 September 1954) "But they [Nachfahren der Númenórer im Dritten Zeitalter] were still living on the borders of myth – or rather this story exhibits 'myth' passing into History or the Dominion of Men" (Letter No. 156 - - - To Robert Murray [draft], 4 November 1954) Gemeint ist die Zeit der Menschenherrschaft, unsere gewöhnliche Geschichte, nur mit der ungewöhnlichen Zutat, dass jenseits des Geraden Weges Elben in Aman leben und dass in Europa, vor allem in England, Hobbits leben. Aman gerät allmählich in Vergessenheit, Hobbits verstecken sich vor uns. Weil Vergessenheit und Verstecktsein kaum unterhaltsam sind, kann man dem Herausgebererzähler [Tolkien²] nur danken, da er vom Vergessen und Verstecken wenig hält und lieber herausgibt und erzählt. :love: Zitieren
Imrahil Geschrieben 7. Dezember 2008 Geschrieben 7. Dezember 2008 (bearbeitet) http://ardapedia.herr-der-ringe-film.de/in...ierte_Zeitalter ://http://www.amazon.de/Zeitalter-Fort...3831129886 Am 13. Mai 1964 schrieb Tolkien über seine unvollendet gebliebene Erzählung "The new Shaddow" Ich habe tatsächlich eine Geschichte angefangen, die etwas 100 Jahre nach dem Sturz (von Mordor) spielt, aber sie erwies sich als finster und deprimierend. Da wir es nun mit Menschen zu tun haben, müssen wir uns unvermeidlich mit ihrem ärgerlichsten Wesenszug befassen: ihrer schnellen Übersättigung durch das Gute. So daß die Menschen von Gondor in Zeiten des Friedens, der Gerechtigkeit und des Wohlstands unzufrieden und rastlos wurden - während die von Aragorn abstammenden Dynasten einfach Könige oder Gouverneure wurden - wie Denethor oder schlimmer. Ich stellte fest, daß so früh schon revolutionäre Verschwörungen aufkamen, um das Zentrum einer satanistischen Geheimreligion; während die Jungen in Gondor Orks spielten, herumliefen und Verwüstungen anrichteten. Ich hätte einen "Thriller" über die Verschwörung, ihre Aufdeckung und Niederwerfung schreiben können - aber das wäre auch alles. Lohnt nicht die Mühe. (Briefe S. 449 (Nr. 256, an Colin Bailey) Ich habe nichts geschrieben, was über die ersten paar Jahre des Vierten Zeitalters hinausführt. Abgesehen von einer angefangenen Geschichte, die vom Ende der Herrschaft Eldaron handeln sollte, etwa 100 Jahre nach Aragorns Tod. Da merkte ich natürlich, daß es von der friedlichen Herrschaft dieses Königs kaum erzählenswerte Geschichten gab; und seine Kriege wären nach der Niederwerfung Saurons nicht mehr sonderlich interessant; daß aber mit einiger Sicherheit um diese Zeit eine Unruhe auftreten würde, weil das Gute (wie es scheint) unvermeidlich die Menschen langweilt: unter den Jugendlichen würde es Geheimbünde geben, die dunkle Kulte und "Ork-Kulte" praktizieren. Briefe S. 545 (Nr. 338, an Fr. Douglas Carter, Juni 1971) Hier habe ich was gefunden. Scheint aber nix besonderes zu sein! Imrahil Bearbeitet 7. Dezember 2008 von Imrahil Zitieren
Rübezahl Geschrieben 7. Dezember 2008 Geschrieben 7. Dezember 2008 Das verlinkte Buch von Louise B. Lother ist leider Fan Fiction, nicht das Fragment "The New Shadow". Wer das Fragment von Tolkien lesen will, sollte sich stattdessen "The Peoples of Middle-earth" besorgen. Aber dort geht es nur um neue Probleme in Gondor unmittelbar nach Aragorns Regierungszeit. Der in der Wikipedia angesprochene allmähliche Übergang wird dort nicht beschrieben. Der Übergang findet irgendwann in den 6000 Jahren zwischen Ringkrieg und heute statt. Wir befinden uns im 5., 6. oder 7. Zeitalter: "I imagine the gap to be about 6000 years: that is we are now at the end of the Fifth Age, if the Ages were of about the same length as S.A. [second Age] and T.A. [Third Age] But they have, I think, quickened; and I imagine we are actually at the end of the Sixth Age, or in the Seventh." (Letter No. 211 - - - To Rhona Beare, 14 October 1958, note) Tolkiens Erzähler, der die Ausschnitte aus dem Roten Buch der Westmark herausgibt, erwähnt im “Herrn der Ringe“ lediglich die heutige Zurückgezogenheit der Hobbits und die Landmassenverschiebung, die zwischen Ringkrieg und heute stattgefunden hat: "This book is largely concerned with Hobbits, and from its pages a reader may discover much of their character and a little of their history. Further information will also be found in the selection from the Red Book of Westmarch that has already been published, under the title of The Hobbit. That story was derived from the earlier chapters of the Red Book, composed by Bilbo himself, the first Hobbit to become famous in the world at large, and called by him There and Back Again, since they told of his journey into the East and his return: an adventure which later involved all the Hobbits in the great events of that Age that are here related. [...] Hobbits are an unobtrusive but very ancient people, more numerous formerly than they are today; for they love peace and quiet and good tilled earth: a well-ordered and well-farmed countryside was their favourite haunt. They do not and did not understand or like machines more complicated than a forge-bellows, a water-mill, or a hand-loom, though they were skilful with tools. Even in ancient days they were, as a rule, shy of 'the Big Folk', as they call us, and now they avoid us with dismay and are becoming hard to find. [...] Those days, the Third Age of Middle-earth, are now long past, and the shape of all lands has been changed; but the regions in which Hobbits then lived were doubtless the same as those in which they still linger: the North-West of the Old World, east of the Sea." (The Lord of the Rings, Prologue, 1. Concerning Hobbits) Vielleicht gibt es in den Anhängen noch kleine Hinweise. Mal schauen. :kratz: Zitieren
IndomielGalendeth Geschrieben 30. Januar 2009 Geschrieben 30. Januar 2009 Hallo Ich weiß,dass hat jetzt nichts mit dieser Frage zu tun, aber generell konnte ich mich nie damit anfreunden,dass das 4. Zeitalter in das 5. und so weiter übergeht, und damit irgendwann ins heute. Ich wollte dafür jetzt kein neues Thema eröffnen, aber ich hab da noch eine Frage: Soll Arda nicht eine ganz andere Welt darstellen? Oder soll das unsere Welt sein,nur halt viel früher? Oder hab ich da jetzt was ganz falsch verstanden? Grüüßle Indomiel Zitieren
Fangli Geschrieben 30. Januar 2009 Geschrieben 30. Januar 2009 (bearbeitet) Soll Arda nicht eine ganz andere Welt darstellen? Oder soll das unsere Welt sein,nur halt viel früher? Arda ist unsere Welt. Tolkien sagt dazu selbst in den Briefen: "Ich habe, so scheint mir, eine imaginäre Zeit konstruiert, bin aber, was den Raum angeht, mit den Füßen auf der Mutter Erde geblieben. Das ist mir lieber als die zeitgenössische Mode, ferne Welten im "All" aufzusuchen." ( Brief Nr.211 ) Hier noch mal auf Deutsch die bereits von Rübezahl zitierte Stelle, die den Übergang in unsere Zeit beschreibt: "Ich stelle mir eine Lücke von etwa 6000 Jahren vor: das heißt, wir sind jetzt am Ende des Fünften Zeitalters, wenn die Zeitalter ungefähr von gleicher Länge wären wie das Erste und Zweite. Ich denke aber, sie haben sich beschleunigt, und stelle mir vor, wir sind gegenwärtig am Ende des Sechsten Zeitalters oder im Siebten." ( vgl. ebd. ) Tolkien verlegt seine Geschichte also in eine mythologische Vorzeit unserer Erde. Dies hängt mit seinem Wunsch zusammen, eine Mythologie für England zu schreiben. Mittelerde/ Arda wandelt sich im Rahmen der Mythologie im Laufe der Zeitalter, bis es schließlich zu unserer heutigen Welt wird. Wir haben ja bereits beim Übergang vom Ersten in das Zweite Zeitalter und beim Untergang Numenors gewaltige Veränderungen der Landmassen. Derlei Veränderungen werden auch im Vierten Zeitalter und später noch stattgefunden haben und so formte sich langsam die heutige Geographie. Tolkien selbst nimmt in seinen Werken ja mehr die Position eines "Überlieferers" ein, als eines Erfinders. Im Herrn der Ringe stellt Tolkien es so dar, dass die Fragmente aus den ersten beiden Zeitaltern, der Hobbit und der Herr der Ringe von Bilbo Beutlin im "Roten Buch der Westmark" aufgeschrieben wurden. Durch dieses erzählerische Mittel erreicht Tolkien mehr Authentizität. Erwähnenswert wäre hier auch der erzählerische Rahmen, den Tolkien einmal verwenden wollte. In der Geschichte von Eriol dem Seefahrer, die in den früheren Konzeptionen eine Art Rahmenhandlung darstellen sollte, bricht Eriol von England in den Westen auf und erreicht die Einsame Insel Tol Eressea, dort erzählen ihm die Elben die Ereignisse der vergangenen Zeitalter. Durch diese Rahmenhandlung wäre die ganze Geschichte also noch viel offensichtlicher als Rückblende aus heutiger Sicht erzählt worden. Aber auch im Herrn der Ringe oder im Hobbit ist diese Perspektive noch zu finden, wenn es zum Beispiel im Vorwort heißt: "Jene Tage, das Dritte Zeitalter von Mittelerde, sind nun längst vergangen, und die Gestalt aller Länder ist seither eine andere; doch die Gegenden, in denen damals Hobbits lebten, waren sicherlich dieselben, aus denen sie auch heute noch nicht ganz verschwunden sind: der Nordwesten der Alten Welt östlich des Meeres." ( Der Herr der Ringe, Buch I, Prolog, Über Hobbits ) Die Perspektive ist eindeutig unsere Zeit und "der Nordwesen der Alten Welt östlich des Meeres" ist nichts anderes als Europa. Das Auenland verband Tolkien wohl mit Mittelengland: "Aber freilich, (...) beruht das "Shire" ( Auenland ) auf dem ländlichen England..." ( Brief Nr.190 ) aber generell konnte ich mich nie damit anfreunden,dass das 4. Zeitalter in das 5. und so weiter übergeht, und damit irgendwann ins heute. Auf einer fiktiven Ebene ist es aber genau so. Das ist am Anfang vielleicht etwas verwirrend, aber für mich jedenfalls klingt es logischer, die Handlung auf unserer Welt anzusiedeln, anstatt sich Mittelerde als irgendeinen fernen Planeten vorzustellen, denn dann wäre Aragorn ja ein Alien. :-O Bearbeitet 30. Januar 2009 von Fangli Zitieren
IndomielGalendeth Geschrieben 4. Februar 2009 Geschrieben 4. Februar 2009 Vielen Dank für die ausführliche Antwort. =) Das mit Aragorn als Alien stell ich mir gruselig vor. Als Mensch ist er doch viel toller Ich glaub ich hab jetzt verstanden was du gemeint hast. Nochmal danke Indomiel Zitieren
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