Imrahil Geschrieben 21. Januar 2009 Geschrieben 21. Januar 2009 Noch mal zu Brego! Interessante Theorien die ihr hier aufstellt. Ich habe mir die Brego-Story noch mal haarklein angeschaut (im Erpsenzähler-Modus) und am Ufer wo er Aragorn findet, hat er definitiv keinen Sattel sondern nur Zaumzeug und seinen Strick. Das bleibt auch so bis er mit Aragorn nach Helms Klam kommt. Natürlich ist Brego in dieser Situation unglücklich gewählt, aber wer hätte Aragorn denn sonst da wegholen solle? Die Forstverwaltung oder die Bergrettung? Eventuell hätte Aragorn nicht den Namen "Brego" erwähnen sollen, dann wäre es einfach ein Pferd gewesen was vielleicht bei dem Warge-Angriff abgehauen ist. Ich hätte diese Szene dahingehend gestaltet das Aragorn den mit ihm abgestürzten Warg verletzt am Ufer findet, ihn ein wenig aufpäppelt, und sich dann damit auf den Weg macht. Das wäre mir auf jeden fall einleuchtender gewesen. Imrahil Zitieren
Celebne Geschrieben 21. Januar 2009 Geschrieben 21. Januar 2009 Im Ernst? Das mit dem Warg wäre noch unglaubwürdiger als die Brégo-Sache. Vor allem weil Warge Menschen als Futter betrachten und nicht als Reiter. Zitieren
Fioridur Geschrieben 21. Januar 2009 Geschrieben 21. Januar 2009 So ein ekelhafter, fieser Warg? Also wenn Brego hier nicht ins Spiel kommt, ist die Szene im Stall höchst überflüssig. Aber der ganze Brego ist halt künstlich hineinmontiert, und das merken die Tolkienisten sofort. Zitieren
cúron Geschrieben 21. Januar 2009 Geschrieben 21. Januar 2009 Es ist bestimmt gar nicht Brego und Aragorn halluziniert bloß ;) Und soo unwahrscheinlich ist die Warg-Idee doch gar nicht; Aragorn hat vielleicht mal wieder ein paar elbische Zaubersprüche (eben wie zu Brego) gemurmelt und schwupp durfte er aufsitzen^^ Zitieren
Fangli Geschrieben 21. Januar 2009 Geschrieben 21. Januar 2009 (bearbeitet) Trotzdem können Elben nicht zaubern! Es sind keine Zauberer und sie haben es meines Wissens auch niemals getan! Diesen "Zauberspruch", den Arwen beim Bruinen runterleiert, womit sie die Schwarzen Reiter wegspült, ist in Wirklichkeit ja überhaupt kein Zauberspruch, sondern lediglich eine Bitte an den Fluss, er möge bitte eine Flutwelle schicken. Ebenso hat Elrond seinen Teil dazu beigetragen, aber nicht durch Zauberei, sondern durch seine große Macht, die er über (oder mit) die (der) Natur hat. In Mittelerde sind aber genau jene, die Übersinnliches bewerkstelligen können ( Einblicke in die Natur haben, die anderen verschlossen bleiben ) in gewisser Weiße "Zauberer". Natürlich ist es teilweiße definitionsbedingt, ab wann man tatsächlich von "Zauberern" spricht. Sam spricht ja auch von Elbenzauber bzw. will Elbenzauber sehen und Galadriel kann nicht verstehen, dass er den Begriff Zauberei auch auf die Trugwerke/ Schwarze Magie des Feindes anwendet. Im Englischen wird ja auch zwischen wizard ( "guter" Zauberer ) und sorcerer ( "böser" Zauberer/ Hexer ) unterschieden. Faktisch belegt ist im Herrn der Ringe ja sogar ein Mensch, der des "Zauberns" mächtig ist, nämlich Saurons Mund: "Gleich als der Dunkle Turm wieder erstand, war er in Saurons Dienst getreten; und weil er ein kluger Kopf war, stieg er bald immmer höher in der Gunst seines Herrn. Er studierte die große Hexerei, kannte viele von Saurons Gedanken und war grausamer als jeder Ork." ( Die Rückkehr des Königs, Das Schwarze Tor öffnet sich ) Es gibt genügend weitere Beispiele: Die mit Bannsprüchen belegten Dolche der Numenorer (Merrys Dolch), Aragorns Heilkräfte,... Wenn Menschen bereits zu so etwas fähig sind, dann die Elben erst recht. Die Elben haben einen größeren Einblick in die Natur (von Geburt an) und genau das ist nunmal für einen gewöhnlichen Menschen (und Hobbit ) in Mittelerde bereits "Zauberei". Hier lässt sich auch die Definition von "Zauberei" im Herrn der Ringe ablesen und hier unterscheidet sie sich auch von vielen anderen Geschichten. Was die Filmszene angeht, so sehe ich das aber so wie die meisten von euch, und zwar als Einbildung Aragorns. Dass Arwen hier wirklich bewusst Kontakt mit ihm aufnimmt, ist zwar eine mögliche Interpretation der Filmszene, aber ich halte das doch eher für unwahrscheinlich. Dieser Gedanke ist mir überhaupt erst gekommen, als ich das hier im Thread gelesen habe, beim Filmschauen war für mich immer klar, dass es eine Einbildung, eine Halluzination Aragorns war. Bearbeitet 21. Januar 2009 von Fangli Zitieren
Acheros Geschrieben 21. Januar 2009 Autor Geschrieben 21. Januar 2009 Das mit der Zauberei ist so ne Sache. Ich würde auf jeden Fall nicht jeden, der Magie oder Hexerei beherrscht als Zauberer bezeichnen, denn da gehört doch etwas mehr dazu. Die eigentlichen Zauberer sind die Istari. Elben beherrschen auch etwas Magie und auch bei Menschen ist sie zu finden, aber das macht sie m.E. noch nicht zu Zauberern oder höheren Wesen. Ich sehe eben eine Unterschied darin ob Arwen den Fluss mit ihrer Fähigkeit bittet etwas zu tun und er es tut oder ob sie ihn mit ihrer Macht gezielt und unausweichlich dazu zwingt ihren Worten Folge zu leisten. Zu letztem sehe ich die Elben nicht in der Lage, zu ersterem auf jeden Fall. Die Bannsprüche spar ich mir jetzt mal, weil sie im Film nicht vorkommen. Auch Aragorns Heilkünste sind noch keine Zauberei für mich. Magisch betrachtet würde ich ihn bestenfalls als Heiler bezeichnen, aber im Herrn der Ringe werden solche Klassifizierungen nicht gemacht. Er kann es einfach wegen seiner Herkunft, seiner Art. Das reicht mir als Erklärung ohne seine Fähigkeiten nun tatsächlich zu bewerten oder sie als Zauberei zu bezeichnen. Gandalf hingegen zaubert aktiv, wenn auch selten. Im Film beispielsweise: Licht am Stab, Energiestoß gegen Saruman, Licht gegen den Nazgûl, Zerschmettern der Waffen im Fangorn. Er bedient sich seiner Magie und beeinflusst nicht andere Gegenstände oder Wesen. Auch letzteres mag man in die Sammelschublade "Zauberei" legen, aber es ist für mich dennoch Magie, die auf unterschiedlichen Grundlagen aufbaut. In etwa so wie sich anderswo Beschwörungs- von Zerstörungsmagie in ihren Grundzügen unterscheidet. Klar ist das Ansichtssache, aber so viel mal zu meiner Meinung zur "Zauberei". Ich habe übrigens auch vorher nie gedacht, dass Arwen hier direkt eingreifen könnte. P.S.: Schön wieder mal von dir zu lesen, Fangli. :-) Zitieren
Fangli Geschrieben 21. Januar 2009 Geschrieben 21. Januar 2009 (bearbeitet) Ich sehe eben eine Unterschied darin ob Arwen den Fluss mit ihrer Fähigkeit bittet etwas zu tun und er es tut oder ob sie ihn mit ihrer Macht gezielt und unausweichlich dazu zwingt ihren Worten Folge zu leisten. Zu letztem sehe ich die Elben nicht in der Lage, zu ersterem auf jeden Fall. Was letzteres angeht, so antwortet Gandalf im Buch immerhin auf Frodos Frage, wer die Flut losgelassen hat: "Elrond hat sie befohlen" (...) "Der Fluss in diesem Tal gehorcht ihm..." ( Buch 2, Kapitel 1 ). Allerdings handeln die Elben und allgemein die "Guten" wohl mehr im Einklang mit der Natur, sie missbrauchen ihr Wissen nicht. Also ist Elronds "Befehl" natürlich nicht mit den schwarzen Künsten gleichzusetzen. Die Pervertierung/ widernatürliche Veränderung sowie der Missbrauch des Wissens ( Schwarze Magie ) ist eher das Gebiet eines sorcerers/ Hexers (Saurons Mund, Hexenkönig,...). Da muss man doch klar die unterschiedlichen Teilgebiete des "Zauberns" trennen. Die Bannsprüche spar ich mir jetzt mal, weil sie im Film nicht vorkommen. Ich kann den Film vom Buch irgendwie nicht so stark trennen. Sicher, bei buchfremden Szenen gehe ich ähnlich vor, aber an Stellen, an denen der Film im Groben mit dem Buch überinstimmt/ das Gleiche aussagen will, ziehe ich bei den "Wissenslücken" die der Film lässt immer das Buch zu rate. Warum ausschließlich anhand der Information, die der Film gibt, spekulieren, wenn im Buch vielleicht die Antwort zu finden ist? Von daher wird man auch in einer filmbezogenen Besprechung von mir hin und wieder Verweiße auf das Buch oder Vergleiche mit dem Buch finden. Auch Aragorns Heilkünste sind noch keine Zauberei für mich. Magisch betrachtet würde ich ihn bestenfalls als Heiler bezeichnen, aber im Herrn der Ringe werden solche Klassifizierungen nicht gemacht. Er kann es einfach wegen seiner Herkunft, seiner Art. Das ist genau der Punkt, er kann es doch "wegen seiner Herkunft". Er stammt von den Numenorern ab, und von den Numenorern wissen wir ja, dass zumindest einige von ihnen im magischen Sinne nicht vollkommen unbegabt waren. Stichwort: Saurons Mund, dass der "zaubern" kann, lässt sich ja aufgrund der recht eindeutigen Textstelle kaum abstreiten. Das reicht mir als Erklärung ohne seine Fähigkeiten nun tatsächlich zu bewerten oder sie als Zauberei zu bezeichnen. Gandalf hingegen zaubert aktiv, wenn auch selten. Das ist alles wie schon gesagt eine Sache der Definition. Im Herrn der Ringe wird am Beispiel Sam/ Galadriel deutlich, dass Mittelerdebewohner alles Übersinnliche schnell als "Zauberei" bezeichnen, "Zauberei" ist unverstandene Fähigkeit, sie ist oder (genauer) wirkt im Auge des gewöhnlich menschlichen Betrachters übernatürlich. Das ist für mich die Definition von Zauberei im Herrn der Ringe, und unter diesem Aspekt sind auch Elben und (einige) Menschen fähig zu zaubern. Im Film beispielsweise: Licht am Stab, Energiestoß gegen Saruman, Licht gegen den Nazgûl, Zerschmettern der Waffen im Fangorn. Er bedient sich seiner Magie und beeinflusst nicht andere Gegenstände oder Wesen. Auch letzteres mag man in die Sammelschublade "Zauberei" legen, aber es ist für mich dennoch Magie, die auf unterschiedlichen Grundlagen aufbaut. Es ist ja auch vollkommen in Ordnung zu sagen, Gandalfs Magie sei Magie auf einer anderen Grundlage, immerhin ist er ein Maia. Mir geht es um die (falsche) Aussage, dass nur Ainur Magie anwenden können/ zaubern können. Auch Elben sind fähig zu zaubern und auch Menschen, wenn man sich die entsprechende Definition für "Zauberei" anschaut. Denn wenn man sagt, dass nur Ainur "zaubern" können und alle anderen nicht, was ist dann beispielsweiße mit Isildur, der ein ganzes Volk verflucht, sodass sie zu Geistern werden? Ich frage mich immer wieder, als was man das bezeichnen kann, wenn nicht als "Magie" oder "Zauberei". P.S.: Schön wieder mal von dir zu lesen, Fangli. Danke. Man merkt's, ich hab heute mal wieder etwas mehr Zeit zum schreiben... ;-) Bearbeitet 21. Januar 2009 von Fangli Zitieren
Acheros Geschrieben 21. Januar 2009 Autor Geschrieben 21. Januar 2009 Ich verstehe auf was du hinaus willst, aber eigentlich ist es doch nur eine Vereinfachung bzw. andere Definition. Ich stimme dir dabei absolut zu, dass das was Elben oder manche Menschen zu tun vermögen im Auge des Magieunkundigen als Zauberei bezeichnet werden kann. Dieser unterscheidet dann vielleicht noch unter weißer, gutmütiger Zauberei und schwarzer, bösartiger Hexerei und vereinfacht das ganze recht stark. Ich finde diese Verallgemeinerung nicht sehr gut, weil sie eben alle guten Kräfte für sich und alle bösen für sich über einen Kamm schert ohne zu differenzieren wie sich diese dennoch unterscheiden. Das ist eigentlich alles was ich nicht tun würde. Natürlich gibt es Elbenzauber, Gandalfs Zauber oder Aragorns Heilkünste, sowie Flüche oder Bannsprüche, aber sie nur weil sie von einer gleichgesinnten Quelle kommen würde ich sie nicht undifferenziert als Zauberei betrachten. Es sind einfach verschiedene Dinge mit verschiedenen Grundlagen. Zauberei im eigentlichen Sinne wäre es für mich, wenn Arwen überall, auch ohne Fluss fähig wäre eine Flut zu beschwören, also aus eigener Kraft. (Ja, ich weiß, im PC-Spiel kann sie das, was sicher auch unter den reinen Film- und Spiefans zu einer Verstärkung des Bilds führt) Aber genau das kann sie nicht, und auch Elrond nicht. (was m.E. auch Saruman sagen wollte im zitierten Teil) Vielmehr leben sie seit vielen Jahrhunderten mit diesem Fluss zusammen, kennen ihn und vermögen es ihn zu beiflussen ihnen zu gehorchen. Ohne Fluss keine Flut für die Elblein in Bruchtal. Gandalf braucht keine Gewitterwolken für seine Blitze oder Glühwürmchen für seinen Stab. Flüche und Bannsprüche sind wieder was anderes, denn ihre Magie überdauert ja sogar den Tod des Schöpfers. Wie gesagt, für den einfachen Bauern in Mittelerde mag das nicht zu unterscheiden sein, weshalb deine Betrachtungsweise schon richtig ist, mir halt einfach zu allgemein. Für mich gibt es in Mittelerde keine Gemeinschaft der zauberkundigen, die ich irgendwie zusammenfassen würde. Es gibt einfach Elben, Menschen, Orks, Zwerge, Istari, Ringe der Macht, Valar und vieles andere. Wenn man bedenkt, dass man sogar recht einfachen Bäumen (Huorns, nicht Ents) und Bergen (Caradhras) besondere Fähigkeiten zuweist. Die kann ich nicht einfach als Zauberer betrachten, auch wenn es für jemanden wie Zauberei wirken mag, wenn ein Baum geht oder ein Berg Unwetter gegen unbeliebte Wanderer schmettert. Zitieren
Torshavn Geschrieben 22. Januar 2009 Geschrieben 22. Januar 2009 Was die Filmszene angeht, so sehe ich das aber so wie die meisten von euch, und zwar als Einbildung Aragorns. Dass Arwen hier wirklich bewusst Kontakt mit ihm aufnimmt, ist zwar eine mögliche Interpretation der Filmszene, aber ich halte das doch eher für unwahrscheinlich. Dieser Gedanke ist mir überhaupt erst gekommen, als ich das hier im Thread gelesen habe, beim Filmschauen war für mich immer klar, dass es eine Einbildung, eine Halluzination Aragorns war. Deiner Definition von Zauberei würde ich zustimmen. Auch ich habe die tiefe Verbundenheit der Elben zur Natur, zu ihrem Volk und Freunden / Lebenspartner immer als Grundlage für ihre Fähigkeiten gesehen, die man als Zauber bezeichnen kann. Aber warum soll dann das Erscheinen Arwens in dieser Szene reine Einbildung Aragorns gewesen sein? Wir erleben etwas später in der Sequenz wie Galadriel sich mental, "zauberhaft" mit Elrond verständigt. Die Verbindung zwischen Aragorn und Arwen ist sehr tief, etwas Besonderes, wie es sie vorher nur zwischen Luthien und Beren gegeben hat. Und hat nicht auch Luthien auf den Weg gemacht, als sie spürte, das Beren in Gefahr war?! Also ich finde den Gedanken nicht so abwegig. Auch wenn diese ganze Szene gar nichts mit dem Buch zu tun hat. In meinen Augen passt sie aber sehr gut in den Film; und vertieft für den Zuschauer ( der das Buch nicht kennt ) die Bedeutung Arwens in Aragorns Leben. Und auch die indirekte Bedeutung Arwens für das Schicksal Mittelerdes. Denn gibt sie nicht später mit ihrer Entscheidung für Aragorn den Ausschlag für das Neuschmieden Narsils?! Ich finde Jackson folgt hier gut seinem Handlungsstrang. Außerdem ist diese Vorstellung wundervoll romantisch. Sehr passend für eine Heldengeschichte. Zitieren
Fioridur Geschrieben 22. Januar 2009 Geschrieben 22. Januar 2009 Außerdem ist diese Vorstellung wundervoll romantisch. Sehr passend für eine Heldengeschichte. Genau. Soll sich jedeR dazu denken, was ihm/ihr am besten gefällt. Große Literatur - und große Filme, ergänzen wir - zeichnet sich dadurch aus, dass nicht alles bis ins Letzte erklärbar und auflösbar ist. :amen: Zitieren
Fangli Geschrieben 22. Januar 2009 Geschrieben 22. Januar 2009 (bearbeitet) @Acheros, Ich finde diese Verallgemeinerung nicht sehr gut, weil sie eben alle guten Kräfte für sich und alle bösen für sich über einen Kamm schert ohne zu differenzieren wie sich diese dennoch unterscheiden. Das ist eigentlich alles was ich nicht tun würde. Natürlich gibt es Elbenzauber, Gandalfs Zauber oder Aragorns Heilkünste, sowie Flüche oder Bannsprüche, aber sie nur weil sie von einer gleichgesinnten Quelle kommen würde ich sie nicht undifferenziert als Zauberei betrachten. Du sprichst ein wichtiges Problem an. Natürlich ist nicht alles ein und dieselbe Zauberei, ich bin überzeugt davon, dass es auch zwischen Gandalfs Zauber und z.B. dem Fluch Isildurs deutliche Unterschiede gibt. Eine Differenzierung wäre nötig, die Frage ist nur, wie? Denn wie soll man etwas differenzieren, das schon per Definition "übersinnlich" ist/ das menschliche Wissen übersteigt? Wenn wir also im Rahmen des Herrn der Ringe von "Zauberei" sprechen, ist es einerseits eine Verallgemeinerung zu sagen, dass alle "zaubern" ( Ainur, Elben, einige Menschen ), andererseits ist es aber eine Ausgrenzung von Fakten, wenn man sagt, dass nur Ainur "zaubern". Um hier zwischen den unterschiedlichen Arten des "Zauberns" zu unterscheiden, bzw. den unterschiedlichen Anwendern der Magie gerecht zu werden, wäre eine genaue Differenzierung nötig, für die wir aber keine Anhaltspunkte haben. Auch ist es letztendlich immer eine Frage der Perspektive, für die Elben ist ihre angeborene Fähigkeit keine "Zauberei", aus Sicht der Hobbits oder der gewöhnlichen Menschen aber schon. Dass es auf den Standpunkt ankommt, zeigt sich ja eigentlich schon in der Definition als "unverstandene Fähigkeit". Was für einen Hobbit unverständlich/ übersinnlich ist, ist aus ihrer Sicht "Zauberei", aus Sicht der Elben, die diese Fähigkeit verstehen, ist es keine Zauberei, sondern eine natürliche Gabe. Es ist also, wie du ja schon gesagt hast, generell schwierig den Begriff "Zauberei" im Herrn der Ringe näher einzugrenzen, da er doch sehr allgemein und breit gefächert ist. Tolkien selbst gesteht in Brief Nr.155 an Naomi Mitchison:"Ich fürchte, mit "Magie" und besonders mit dem Gebrauch dieses Wortes bin ich viel zu flüchtig verfahren;..." In diesem Brief finden sich auch einige andere interessante Aussagen, beispielsweiße sprichtTolkien über eine Unterscheidung zwischen magia ( gute Tendenz ) und goeteia ( schlechte Tendenz ). Allerdings sagt Tolkien auch:"Beides ist in dieser Erzählung ( per se ) weder gut noch schlecht, sondern nur wegen des Motivs, Zwecks oder Gebrauchs. Beide Seiten verwenden beides, aber aus verschiedenen Motiven." ( vgl. ebd. ) Weiter heißt es: "Die Elben und Gandalf wenden ihre magia an ( sparsam ): Eine magia, die echte Resultate erzielt, zu bestimmten guten Zwecken." ( vgl. ebd. ) Elben und Ainur werden also recht eindeutig als "Magieanwender" klassifiziert, aber wie sieht es mit den Menschen aus? "Ein Unterschied im Gebrauch der "Magie" in dieser Geschichte ist jedenfalls, dass sie nicht durch "Kunde" oder Zaubersprüche zu erlangen ist, sondern sie ist eine angeborene Kraft, die von Menschen als solchen nicht besessen oder erworben werden kann." ( vgl. ebd. ) Also kein Magiegebrauch für gewöhnliche Menschen, aber was ist dann mit Aragorn, Isildur, usw.? Hier heißt es: "Aragorns "Heilkraft" könnte man als "magisch" betrachten,..." ( vgl. ebd. ) Als Grund dafür wird angegeben, dass er "kein bloßer "Mensch" ist, sondern in entfernter Verwandtschaft eines der "Kinder Luthiens"." ( vgl. ebd. ) Die Magie scheint also für Menschen nur durch elbische Vorfahren im Stammbaum erreichbar zu sein. So, alle Klarheiten beseitigt? Wenn man bedenkt, dass man sogar recht einfachen Bäumen (Huorns, nicht Ents) und Bergen (Caradhras) besondere Fähigkeiten zuweist. Die kann ich nicht einfach als Zauberer betrachten, auch wenn es für jemanden wie Zauberei wirken mag, wenn ein Baum geht oder ein Berg Unwetter gegen unbeliebte Wanderer schmettert. Ich würde sie auch nicht als "Zauberer" betrachten, nicht jeder der Übersinnliches bewirkt/ "zaubert" ist gleich ein Zauberer. Der Begriff Zauberer/ wizard wird sowieso meist im Bezug auf die Istari benutzt und wird laut Brief Nr. 131 an Milton Waldman "durchgängig als grundverschieden von "Hexenmeister" oder "Magier" gebraucht." Aber ich verstehe was du meinst, ein Baum oder Berg ist auch kein Hexenmeister oder Magier, sondern im Falle von Caradhras oder den Huorns einfach eine Sagengestalt im Herrn der Ringe, die ich nicht als Zauberer bezeichnen würde, auch wenn sie zu Dingen fähig sind, die sie in der realen Welt nicht können. @Torshavn, Aber warum soll dann das Erscheinen Arwens in dieser Szene reine Einbildung Aragorns gewesen sein? Wir erleben etwas später in der Sequenz wie Galadriel sich mental, "zauberhaft" mit Elrond verständigt. Die Verbindung zwischen Aragorn und Arwen ist sehr tief, etwas Besonderes, wie es sie vorher nur zwischen Luthien und Beren gegeben hat. Und hat nicht auch Luthien auf den Weg gemacht, als sie spürte, das Beren in Gefahr war?! Also ich finde den Gedanken nicht so abwegig. Auch wenn diese ganze Szene gar nichts mit dem Buch zu tun hat. In meinen Augen passt sie aber sehr gut in den Film; und vertieft für den Zuschauer ( der das Buch nicht kennt ) die Bedeutung Arwens in Aragorns Leben. Und auch die indirekte Bedeutung Arwens für das Schicksal Mittelerdes. Denn gibt sie nicht später mit ihrer Entscheidung für Aragorn den Ausschlag für das Neuschmieden Narsils?! Ich finde Jackson folgt hier gut seinem Handlungsstrang. Ich kann deine Ausführungen gut nachvollziehen. Wenn wir uns Galadriels telepathisches Gespräch mit Elrond anschauen, ist es tatsächlich denkbar. Es ist, wie gesagt, eine mögliche Interpretation der Filmszene. Was ich oben ausdrücken wollte, war, dass ich sie anders gesehen habe, als ich den Film zum ersten Mal sah. An diesem ersten Eindruck, den die Szene auf mich hatte, habe ich über Jahre hinweg festgehalten. Ich hatte diesen Eindruck und er ist einfach so geblieben, bis ich hier in der Filmbesprechung über die Idee gestolpert bin, es könnte ein "Zauberspruch" Arwens sein, die hier tatsächlich direkt Kontakt aufnimmt. Das ist zwar ein interessanter Gedanke aber ich bleibe da doch lieber bei meinem ersten Eindruck, der für mich auch stimmig ist. An dieser Stelle lässt der Film aber genügend Interpretationsfreiraum für andere Ideen. Außerdem ist diese Vorstellung wundervoll romantisch. Sehr passend für eine Heldengeschichte. Da kann ich nur voll und ganz zustimmen. Bearbeitet 22. Januar 2009 von Fangli Zitieren
Acheros Geschrieben 22. Januar 2009 Autor Geschrieben 22. Januar 2009 Ja, interessant. Ich kenne die Briefe Tolkiens überhaupt nicht und finde es ganz interessant was er selbst darüber sagt, auch wenn es mit dem Film natürlich nur bedingt zu tun haben kann. Ich sehe aber auch (und werde dafür häufig kritisiert) nicht immer Tolkiens eigene Interpreation als Gesetz an, weil er für mich auch nicht immer alles klar strukturiert oder so angelegt hat wie ich es selbst empfinde. Nach meiner Ansicht, dass "zaubern" beschreibt aus eigener Kraft Magie anzuwenden, kann man schon die Ainur und als einzige wirklich Zauberfähigen sehen. Ich weiß auf jeden Fall jetzt was du gemeint hast und was Tolkien dazu sagt, aber irgendwie gibt es für mich einfach mehr Kriterien die Magieanwendung zu differenzieren. Somit sind also nicht nur Klarheiten beseitigt. Zur Arwengeschichte muss ich sagen, dass ich durchaus nachvollziehen kann wie Torshavn zu seiner Vorstellung kommt und romatisch mag sie auch sein, aber wie Fangli ist für mich diese Vorstellung so ungewöhnlich im Vergleich zu meiner, dass sie mir einfach nicht so gut gefällt. Dass es im Film Arwen ist, die das Schmieden von Narsil veranlasst stimmt zwar, aber eigentlich war es nicht sie. Jackson folgt dem Arwenhndlungsstrang konsequent, das muss man ihm tatsächlich lassen, aber ich hätte es nicht Arwen sein lassen, die die Herstellung Andúrils veranlasst. Aber ich kann damit leben. Ist jetzt aber noch kein wirklicher Grund für mich Arwen zweimal für das Bestehen der westlichen Welt verantwortlich zu machen... Zu Elrond und Galadriels Telepathie wollte ich nur noch sagen, dass Galadriel ja genau weiß wo Elrond ist und dieser einer der Elbenringe trägt, wie auch sie. Ob das auch ohne diese Vorraussetzungen für Arwen möglich ist sei dahingestellt. Ich wüsste jetzt nicht, dass Elben so etwas generell können. Zitieren
Hexenkönig Geschrieben 23. August 2010 Geschrieben 23. August 2010 Vor langer Zeit waren die Elben, gehörten zu den Große Mächte in Mittelerde mit großen Reichen, Städte, und Festungen. Doch die langen Kriege mit Morgoth und Sauron haben Elben geschwächt. Das Letzte Bündnis war der letzte große Krieg an dem Elben mit all ihre Macht teil nahem. Doch nun ist die Zeit der Elben vorüber es ist an der Zeit denn jungen Rassen platzt zu machen. Aber sollten die Elben die Augen verschliesen vor dem ganzen Leid und Krieg und weiter nach Westen Reisen. Sollen sie den Menschen beisten an ihrer seite Kämpfen sollange sie es noch können. ich glaube das ist es Galadriel Elrond dam mit sagen wollte. wenn sich das letzte Blid von Elrond an sieht da sieht das er leiber bleiben und Kämpfen will als nach westen zugehen. Zitieren
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