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Sequenz 17: Die Glitzernden Höhlen/.../ Nicht so hastig, mein Herr M.


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Herr der Ringe' -Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk von J.R.R. Tolkien basiert.

Dieser Thread widmet sich der Besprechung eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Zwei Türme' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 45, 46 und 47 mit den Titeln

Die Glitzernden Höhlen / "Wo sind Ross und Reiter?" /

"Nicht so hastig, mein Herr Meriadoc!"

und der Laufzeit (SEE) von 0:48:41-0:54:10 (2.DVD)

Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte im Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954

Dann viel Spass bei der Besprechung :)

Hinweis: Der Thread öffnet sich am Freitag, 06.02. um 16 Uhr

Bearbeitet von Acheros
Geschrieben

Also, dann fange ich mal an:

Während Frauen und Kinder sich in die Höhlen begeben, beraten Aragorn und Legolas über die Aufstellung der Krieger, und Legolas macht sich Sorgen um Aragorn, weil dieser noch erschöpft wirkt. Schöne Szene: Der Elb macht sich Sorgen um seinen Freund.

Jäh in diese Szene platzt Éowyn hinein. Ihr scheint es nicht aufzufallen, dass Aragorn schon genug Sorgen um die Ohren hat. Sie denkt wieder einmal nur an sich und ist sauer, weil sie wieder nicht mitkämpfen darf. Aragorn versucht sie zu beruhigen. Er wirkt fast ein bisschen genervt von ihrem kindischen Benehmen. Als dann Éowyn mit einer unverhofften Liebeserklärung herausplatzt, wirkt er ziemlich baff. Éowyn merkt, dass sie zu weit gegangen ist und zieht sich entschuldigend zurück. Jetzt wäre es eigentlich an der Zeit gewesen, reinen Tisch mit Éowyn zu machen, aber Aragorn sagt wieder nix.

Ergreifend, wie Kinder und ältere Männer in den Höhlen von den Frauen weggezerrt werden. Jeder, der eine Waffe tragen kann, wird gebraucht. Nur Éowyn hat halt das Pech, eine Frau zu sein.

In der Waffenkammer beginnt selbst Legolas zu zweifeln. Er sieht die vielen Alten und Kinder, die Waffen bekommen. Aragorn jedoch gibt die Hoffnung nicht auf und verpasst Legolas eine heftige Retourkutsche. Ich frage mich, ob das hätte sein müssen? Warum verliert ausgerechnet der weise Elb die Hoffnung und nicht Aragorn?

Théodens pathetische Worte in der Halle passen zur Situation. Gute Szene!

Dannach wird zu den Ents geblendet. Hm, das wirkt für mich fast ein bisschen störend. Die Ents nerven mit ihrem langweiligen Gebrumme. Auch Merry geht das auf den Geist. Er scheint mit seinen wütenden Dazwischenrufen aber nichts zu erreichen.

Geschrieben

Eine sehr beeindruckende und tief bewegende Szene. Ich glaube die Hoffnungslosigkeit kann nicht mehr größer werden.

Jäh in diese Szene platzt Éowyn hinein. Ihr scheint es nicht aufzufallen, dass Aragorn schon genug Sorgen um die Ohren hat. Sie denkt wieder einmal nur an sich und ist sauer, weil sie wieder nicht mitkämpfen darf. Aragorn versucht sie zu beruhigen. Er wirkt fast ein bisschen genervt von ihrem kindischen Benehmen. Als dann Éowyn mit einer unverhofften Liebeserklärung herausplatzt, wirkt er ziemlich baff. Éowyn merkt, dass sie zu weit gegangen ist und zieht sich entschuldigend zurück. Jetzt wäre es eigentlich an der Zeit gewesen, reinen Tisch mit Éowyn zu machen, aber Aragorn sagt wieder nix.

Ich denke nicht, das Eowyn hier nur an sich denkt. Sie glaubt wirklich, ihrem Volk im Kampf besser helfen zu können. Filmisch ist die Szene sehr schön. Immer wenn Eowyn sich aufregt, verliebt erscheint o.ä. trägt sie ihr Haar offen. Später wenn sie die ängstlichen verzweifelten Menschen in den Grotten sieht, kommt ihr Prakmatismus durch und sie bindet sich die Haare nach hinten, überings jedesmal, wenn sie sich innerlich fügt.

Ja Aragorn sagt wieder nichts. Aber muß er das denn? Hat er nicht andere Sorgen? Außerdem trägt er den Abendstern offen. Sehr schön als er nach Eowyns Liebeserklärung zu Boden blickt, zeigt die Kamera den Abendstern. Und auch als Eowyn, bevor sie sich entschuldigt, wieder in sein Gesicht schaut, verweilt ihr Blick kurz auf dem Schmuckstück.

Selbst der weise Legolas verzweifelt. Warum? Ich meine, er macht es hier selbst deutlich. Die Übermacht ist mehr als erdrückend. Da hilft selbst aller Heldenmut und alle Tapferkeit nichts. Und er soll ja Recht behalten. Aragorn zweifelt, glaube ich, auch nicht an, das er Recht hat, sondern das er mit seinen Worten auch noch die Hoffnungslosigkeit unterstützt. Er staucht ihn auch nicht wirklich zusammen, er beharrt nur auf seinem Standpunkt. Was ich allerdings nicht verstehe: Wieso denkt Aragorn nicht an Eomer und seine Männer? Wie war das: Gandalf sagt ihm in Edoras, bevor er geht: Am Morgen des 5.Tages schaut nach Osten...? Zählt Aragorn nicht die Tage? Immerhin wären das 2000 kriegserfahrene Männer und ein mächtiger Zauberer. Ein nicht unbedeutendes Gewicht in der Waagschale.

Sehr beeindruckend der Monolog Theodens, der den Weltuntergang ja sozusagen heraufbeschwört: Wer bin ich Glamdring... Wie konnte es soweit kommen. Der Text den er hier spricht klingt wie Poesie. Ist das ein Gedicht, das er zitiert oder "dichtet" er im Angesicht des Todes selbst?

Geschrieben

Sehr beeindruckend der Monolog Theodens, der den Weltuntergang ja sozusagen heraufbeschwört: Wer bin ich Glamdring... Wie konnte es soweit kommen. Der Text den er hier spricht klingt wie Poesie. Ist das ein Gedicht, das er zitiert oder "dichtet" er im Angesicht des Todes selbst?

Das ist ein Gedicht eines Dichters aus Rohan, das im Buch von Aragorn zitiert wird und dort noch etwas länger ist:

Where now the horse and the rider? Where is the horn that was blowing?

Where is the helm and the hauberk, and the bright hair flowing?

Where is the hand on the harpstring, and the red fire glowing?

Where is the spring and the harvest and the tall corn growing?

They have passed like rain on the mountain, like a wind in the meadow;

The days have gone down in the West behind the hills into shadow.

Who shall gather the smoke of the dead wood burning,

Or behold the flowing years from the Sea returning?

(LotR III.6:The King of the Golden Hall)

Für den Film hat man es wohl gekürzt und leicht bearbeitet und dann Theoden in den Mund gelegt. Aber der kennt ja sicher auch die ganzen Verse aus Rohan :-)

Mir gefällt diese Szene auch sehr gut, auch mit dem Sonnenlicht, was in die Kamera blendet usw. Drückt so ein bisschen seine Hoffnungslosigkeit aus.

Wobei ich mich da frage, woher dieses blendende Licht kommen soll? Die Sonne kanns ja schlecht sein, denn direkt zuvor wurde die Feste von außen gezeigt und da war's recht düster draußen... naja... Film halt :-)

Die Glitzernden Grotten

Bei mir heißt das Kapitel "Die Glitzernden Höhlen" :kratz: Habe ich da einen Fehldruck? Oder hast Du Dich nur vertippt?

Geschrieben

Die Glitzernden Grotten

Bei mir heißt das Kapitel "Die Glitzernden Höhlen" :kratz: Habe ich da einen Fehldruck? Oder hast Du Dich nur vertippt?

In meiner neuen Carroux-Übersetzung steht auch Höhlen, aber im Prinzip macht das keinen Unterschied. Die Wortherkunft von "Grotte" ist "grotta", was italienisch ist und auf deutsch Höhle heißt. Das englische Wort "grotto" heißt auf deutsch "Grotte" oder "Höhle". Die Bezeichnung "Glitzernde Grotten" kursiert deshalb wohl recht häufig und ist wohl auch nicht falsch.

Wie steht es denn in der Originalfassung? Mit "grotto" oder "cave" oder ganz anders?

Geschrieben

Nanu? Ich verstehe grad nicht. Ich dachte, das seien die Namen der DVD-Kapitel? In dem Booklet meiner DVD-Ausgabe steht als Kapitelname: "45. Die Glitzernden Höhlen **", das hat mit Carroux doch nix zu tun :-O Da Du nun aber "Die Glitzernden Grotten" als Kapitelname geschrieben hattest, ging ich davon aus, dass in Deinem DVD-Booklet "Grotten" statt "Höhlen" steht. Aber es würde mich wundern, wenn die Namen der DVD-Kapitel in verschiedenen DVD-Ausgaben unterschiedlich wären. Deshalb frag ich doch so blöd ;-)

Geschrieben

Upps. :anonym: Ich war mir wohl, weil ich selbst immer Grotten sage so sicher, dass ich in der Eile gar nicht genau hingeschaut habe. Hast natürlich Recht. Danke für den Hinweis. Ich geh's dann mal ändern. :-O

Geschrieben

Aragorn scheint etwas von seiner Zuversicht wiedergefunden zu haben, denn er beginnt, strategische Pläne zu schmieden, während Legolas sich um ihn Sorgen macht, dass er sich ausruhen müsse. Éowyn ist mit ihrer Aufgabe unzufrieden, die Frauen und Kinder in die Höhlen zu begleiten, was für eine stolze Frau, die nichts anderes möchte als ihrem Volk im Kampf zur Seite zu stehen, wirklich nur schwer zu ertragen sein muss. Vielsagend ist, dass sie sich hilfesuchend an Aragorn wendet, der ihr aber auch nicht helfen kann. Durch die Blume teilt sie ihm hier mit, dass sie ihn liebt. Schon im selben Moment bemerkt sie, was sie angerichtet hat, und eilt beschämt von dannen. Aragorns Gesicht ist undeutbar; es ist ihm entweder erst jetzt klar geworden, dass Éowyn Gefühle für ihn empfindet, oder aber er ahnte es schon und wurde nun in seiner Ahnung bestätigt.

Ich denke auch nicht, dass Éowyn hier nur an sich selbst gedacht hat; wahrscheinlich ist es so, dass sie in erster Linie an ihr Volk denkt, das sie schützen möchte, nebenbei aber auch ihre Chance sieht, selbst zur Waffe zu greifen und das zu tun, was sie sich immer erträumt hat, nämlich, sich im Kampf zu beweisen. Ich vermute, beides spielt hier eine Rolle.

Die Höhlen sind weitläufig und wirken recht beeindruckend, und beeindruckend ist diese Szene auch deswegen, weil hier sehr gut die Verzweiflung und Angst der Menschen zum Ausdruck kommt, sowohl in Gesten als auch in der Mimik. Hier bedarf es keiner Worte. Schönes Zusammenspiel mit dem Rohan-Thema.

Aragorn schätzt die Situation richtig ein, dass die meisten Menschen von Rohan, die kämpfen sollen, tatsächlich keine Soldaten sind, sondern „normales Volk“. Diesmal ist es allerdings Legolas, der die Rolle des Schwarzsehers übernimmt – oder tut er das vielleicht nur, um Aragorn auf diese Weise Mut zu machen? Irgendwie kann ich es mir nicht so recht vorstellen, dass ausgerechnet ein Elb in dieser Lage so den Mut verlieren würde.

Das nächste Bild ist schön in Szene gesetzt: Théoden, wie er in der Halle steht, und hinter ihm das blendende Licht von der Tür. Hier werden seine Zweifel immer offensichtlicher, je näher der Kampf rückt, doch im selben Moment, in dem er an sich selbst zweifelt, erfährt er von Gamling, der ihm die Rüstung anlegt, im Namen seines ganzen Volkes Bestätigung. Alles stehen sie hinter ihm.

Was folgt, ist einer der Momente, für die ich die Filme wirklich liebe: Théoden fasst seine Gedanken in einem Gedicht zusammen, das er rezitiert, während man sieht, wie die gewaltige Ork-Armee näher kommt und die Menschen von Rohan bewaffnet werden, und man begreift, wie sinnlos der Widerstand zu sein scheint, weil hier tatsächlich selbst auch Kinder zu den Waffen greifen müssen, ob sie wollen oder nicht. Auch hier wird wieder viel über die Mimik ausgedrückt. Großartig gemacht.

Ich genieße diese Kameraschwenks über den Fangorn-Wald, diesmal bei Nacht, und jedesmal wieder sieht der Wald beeindruckend aus.

Die Ents befinden sich noch immer bei ihrem Thing. Interessant, dass sie sich hin und her wiegen. Das sieht eigentlich nicht willkürlich, sondern eher rhythmisch aus. Wenn man nicht wüsste, dass die Ents nicht telepathisch miteinander kommunizieren, könnte man das hier fast glauben. Oder gehört ihr Verhalten zu ihrer Kommunikation?

Merry und Pippin langweilen sich derweil. Würde ich mich wahrscheinlich auch, wenn die Ents schon Stunden dafür brauchen, sich zu begrüßen ;-).

Geschrieben

Upps. :anonym: Ich war mir wohl, weil ich selbst immer Grotten sage so sicher, dass ich in der Eile gar nicht genau hingeschaut habe. Hast natürlich Recht. Danke für den Hinweis. Ich geh's dann mal ändern. :-O

Und ich hoffte schon auf eine seltene Sammlerausgabe, die ich hier rumliegen habe :-)

Geschrieben (bearbeitet)

Nun bewegt sich das Volk von Rohan mit Sack und Pack in die Höhlen.

Übrigens üble Heilversorgung in Helms Klam. Aragorn rennt immer noch blutend durch die Gegend und Legolas sorgt sich um ihn.

Doch bevor Aragorn antworten kann wird er von Éowyn angefallen die sich darüber auslässt das sie eingeteilt wurde die Frauen und Kinder in die Höhlen zu begleiten.

Éowyn wurde eingeteilt?

Wer teilt denn eine Tochter von Königen und Schildmaid Rohans ein?

Wenn, doch nur der König, und dieser hat wohl andere Sorgen!

Na ja, auf jeden fall möchte Éowyn sich lieber Kloppen als auf die lieben Kleinen aufzupassen.

Der gute Aragorn erklärt ihr, das eben auch diese Aufgabe eine ehrenvoll ist. Doch dem Gezeter kein Ende, wirft sie die Liebe in die Waagschale.

Hier das erste Mal das Éowyn in der Anrede von „euch" auf „dich" wechselt, was wohl ein leichter Gefühlsstolperer ist. Aragorn schaut etwas verdutzt/verlegen und Éowyn, die sich bei diesem Blick ihrer anmaßenden Worte gewahr wird, entschuldigt sich verzweifelt.

Wechsel in die Höhlen.

Als ich diese zum ersten Mal gesehen habe wurde ich doch stark an die erste „Enterprise" Staffel erinnert. Cpt. Kirks Hintergrund-Deko in den 70ern sah auch immer so aus. Sorry! ;-)

Doch das übersehen wir mal und wenden uns der guten Éowyn noch einmal zu. Ich würde sagen: „Ärmel hochkrempeln und los geht's!" Da Éowyn die Ärmel aber bereits oben hat, geht das bei ihr auch mit den Haaren.

Jetzt wird es sehr traurig.

Die Soldaten gehen durch die Höhlen und holen die Kampffähigen Männer und Jungen fort.

Trotz allem tun sie dies nicht ohne Mitgefühl. Schön ist die ganz kurze Szene wo ein Soldat dem neben ihm gehenden Jungen ermutigend die Hand auf die Schulter legt.

Zack, sind wir in der Rüstkammer von Helms-Klam wo starker Andrang herrscht.

Der Waffenkammer Uffz. hat hier eine Menge zu tun das ein jeder an Speer, Schwert, Bogen, Axt und Schild kommt. Aragorns Messerscharfer Verstand erkennt hier sofort, dass es sich bei den Menschen in der Rüstkammer nicht um Krieger handelt und dass einige zu alt oder zu jung sind. Dieser Erkenntnis stimmen auch Gimli und Legolas zu.

Der gute Elb jedoch schießt noch etwas über das Ziel hinaus und setzt bei der versammelten Schar noch einmal richtig den Demoralisierungshammer an.

Aragorns Kommentar, das er dann als einer von ihnen stirbt, ist ziemlich fade denn Aragorn ist weder Bauer, Hufschmied oder sonst was in der Richtung.

Kurzer schwenk über die gesamte Verteidigungsanlage dann zügig in die Hornburg zu Gamling, der dem in Selbstmitleid und Mutlosigkeit dahintriefenden König Théoden Meldung macht, das jeder Dorfbewohner bewaffnet sei. Von welchem Dorf spricht Gamling hier?

Spätestens hier hätte ich den Beleuchter rausgeworfen oder steht da der Kantinenbus mit aufgeblendeten Scheinwerfern vor der Hornburg? :-O

Während sein treuer Gamling ihn zusammenbaut, zitiert Théoden einige sehr schöne Verse eines alten Gedichts und fragt sich am Ende wie es soweit kommen konnte.

Wir könnten es ihm sagen!

Als Einblendung sieht man Isengards Heer marschieren und wie das Volk Rohans weiter Bewaffnet wird. Unter ihnen auch der arme Éothain, wo wir doch alle geglaubt haben das er nun mit seiner Schwester Freda und seiner Mutter in Sicherheit ist. Übergang in den Fangorn hin zu dem Entischen Versammlungsort wo Merry und Pippin auf eine zügige Entscheidung der Versammelten warten. Doch da haben die beiden die Rechnung ohne die Baumhirten gemacht. „Nur nicht so hastig!"

smilie_frech_144.gifImrahil

Bearbeitet von Imrahil
Geschrieben

Spätestens hier hätte ich den Beleuchter rausgeworfen oder steht da der Kantinenbus mit aufgeblendeten Scheinwerfern vor der Hornburg? :-O

Genau, das wird es wohl sein! :auslach: :auslach:

Geschrieben

Besser spät als nie, aber ich gelobe Besserung.

Nach dem Enthing gelangen wir wieder zur Handlung um Helms Klamm. Überhaupt finde ich diesen Wechsel zwischen den Handlungsorten großartig. Die Wechsel erfolgen in einem angenehmen Tempo und lassen so keine Langeweile aufkommen.

Wir sehen, wie sich Rohans Volk intensiv auf den Krieg vorbereitet. Aragorn fungiert hier als Hauptmann der Verteidiger. Er plant die gesamte Verteidigung der Festung durch. Während das Volk mit Rüstung und Schwert ausgerüstet wird, werden alle kampfesfähigen Männer aus den Höhlen abgezogen. Darunter auch fast noch Kinder und solche, die genau das Gegenteil sind. Es ist toll, dass hier der Fokus auf genau diesen Leuten liegt: Kinder und Alte und Gebrechliche. Das zeigt dem Zuschauer, wie verzweifelt die Lage ist und dass Rohan im Prinzip überhaupt keine Chance mehr hat, zu gewinnen. Der aufmerksame Zuschauer schaut sich aber nebenbei auch noch die Gestaltung der Höhlen an. Auch, wenn ich sie mir im Buch immer weitaus prächtiger vorgestellt habe, weil Gimli andauernd davon schwärmt, ist das Höhlensystem im Film aber auch sehr weitläufig.

Nichts desto trotz wirkt die Höhle im Film auf mich eher künstlich, was sie natürlich auch ist, aber man sieht es ihr auch irgendwie an. Dazu fehlen ihr natürliche und raue Züge und die Gestaltung der Stützpfeiler ist ebenfalls sehr künstlich. Mit diesem Design konnte ich mich bisher nicht anfreunden. Echte Höhlen (gerade auch Tropfsteinhöhlen) sehen anders aus. Positiv ist mir aufgefallen, dass die Höhle tatsächlich überall glitzert. Ein Detail, das ich auch erst heute bei der Filmbesprechung bemerkt habe.

Nachdem alle Kämpfer abgezogen wurden, werden sie in die Waffenkammer geführt, wo auch unsere drei Helden anwesend sind. Auch Legolas fehlt die Hoffnung. Irgendwer hatte die Frage aufgeworfen, wieso ausgerechnet Legolas an einem Sieg zweifelt, aber für mich besteht da gar keine Frage. Wieso sollte er nicht zweifeln? Die Fakten liegen doch ganz klar auf der Hand. Die Kämpfer sind gefangen in einer Klamm und können nur nach einer Seite raus und zwar nach vorne. Über den Pfad in das Gebirge (von dem ja zu dem Zeitpunkt sowieso keiner der drei Helden weiß), wären sie vermutlich auch nicht weit gekommen. Die Kämpfer sind definitv in der Unterzahl und es besteht keine Hoffnung, dass Hilfe kommen wird, bevor die Schlacht beginnt. Die Festung kann nur mit einfachen Mitteln verbarrikadiert werden. Wem fehlt in diesen Umständen nicht die Hoffnung. Selbst Aragorn behauptet nicht einfach, dass sie siegen werden, sondern er antwortet: "Dann werde ich als einer von ihnen sterben!". Er schließt also ein schlechtes Ende auch nicht aus. Da darf der Elb ruhig auch zweifeln. So spricht dieser seine Zweifel aus, aber als er mehr Mithörer hat, als ihm lieb ist, verfällt er ins Elbische und dem Volk nicht den letzten Mut zu nehmen. Erstens eine hübsche Geste vom Elben und hier ganz klar die Verwendung der elbischen Sprache als Geheimsprache.

Jetzt hätte ich doch fast Eowyn vergessen: Als Aragorn die Festung inspiziert, beschwert sich Eowyn bei ihm, weil sie in die Höhlen gehen soll, um für Nahrung und Betten zu sorgen. Auch hier kommt wieder sehr stark Eowyns Kampfeswille durch! Sie will hier kämpfen und das nicht nur, um Aragorn zu gefallen, sondern sie will ruhmreiche Taten vollbringen und will ihr Volk unterstützen. Sie glaubt fest daran, dass sie das auch könnte. Dies ist für mich wieder ein Indiz dafür, dass sie hätte stärker dargestellt werden müssen. Eowyn möchte eine Kämpferin sein und ihre Rolle verlangt in einem gewissen Maß nach eben dieser Ausstrahlung einer Kämpferin (selbst, wenn es momentan nur im Kopf ist und sie noch nicht tatsächlich beteiligt ist). Miranda Otto vermittelt diese innere Haltung, die Eowyn aufgrund der gezeigten Handlung haben müsste, einfach nicht stark genug. Aber das hatten wir ja bereits alles. Ich wollte nur noch mal darauf hinaus, was ich für meine Einstellung zu Eowyn für Gründe habe, denn das ist eben ein Problem unserer Besprechungen. Eine Meinung bildet man sich meist aus dem ganzen Zusammenhang, aber wir kommen ja meistens erst Wochen später zu Szenen, die die Meinung bekräftigen können. Deshalb wollte ich das hier noch mal ansprechen.

Außerdem gesteht Eowyn hier Aragorn ihre Liebe und dieser zeigt sich sehr zurückhaltend. Viggo vermittelt hier für mich einen Eindruck, als dass er geahnt hat, dass sie ihm früher oder später ihre Liebe gestehen wird, aber er hatte gehofft, dass sie es sein lässt. Er möchte sie nicht enttäuschen, weil sie ohnehin schon genug Sorgen hat und oft genug auch enttäuscht wird, in dem sie etwas machen muss, dass ihr widerstrebt. Das ist für mich auch der Grund, wieso Aragorn hier nichts weiter zu ihr sagt. Er versucht stattdessen diese Beziehung tot zu schweigen und hofft, dass sie sich irgendwann von ihm abwendet. Hätte er ihr hier direkt gesagt, dass er sie nicht liebt, sondern einzig und allein Arwen, hätte sich die Ärmste womöglich noch vom Klammwall gestürzt ;-)

Jetzt aber wieder zurück zur weiteren Handlung nach der Rüstungskammer: Theoden steht alleine in einem gleißenden Licht. Ich kann nicht sagen, was das überhaupt stilistisch zu bedeuten hat, wie so etwas realistisch einzuordnen ist und ob nicht doch der Lieferservice gerade vorfährt, aber es sieht einfach nur genial aus! Durch das Licht erscheint Theoden wirklich wie ein König und die Festung (und die gesamte Situation) hinter ihm irgendwie unwirklich. Doch zweifelt Theoden in dieser Szene an sich selbst und an einem Sieg über Saruman. Mir gefällt dieser Gegensatz von erhabenen Licht, aber zweifelnden Worten sehr gut. Außerdem sind die Worte hier sehr gut gewählt. Was mir so richtig gut gefällt, sind aber Gamlings Worte, mit denen er dem König wieder Mut zu spricht und er kleidet ihn dabei mit seiner Rüstung ein, während der König, zu dem alle aufsehen, immer noch in diesem gleißenden Licht steht: "Eure Männer, Herr, folgen Euch zu jedwedem Ende." Wunderschöner Satz :-O

Während der König über das Schicksals Rohans philosophiert, sieht man die Uruk-hai immer näher kommen. So langsam rückt der Krieg näher und der Zuschauer merkt, was Theoden ins Zweifeln bringt.

Danach wechselt die Handlung wieder zu den Ents: Merry und Pippin müssen leider erfahren, dass die Ents gerade mit dem Morgengruß fertig geworden sind. Toll, wie man hier auch die Blickwinkel gewählt hat, um den sternenklaren Himmel zu zeigen, während Baumbart vom "Morgengruß" spricht. Ents sind schon interessante Geschöpfe.

Geschrieben

Außerdem gesteht Eowyn hier Aragorn ihre Liebe und dieser zeigt sich sehr zurückhaltend. Viggo vermittelt hier für mich einen Eindruck, als dass er geahnt hat, dass sie ihm früher oder später ihre Liebe gestehen wird, aber er hatte gehofft, dass sie es sein lässt. Er möchte sie nicht enttäuschen, weil sie ohnehin schon genug Sorgen hat und oft genug auch enttäuscht wird, in dem sie etwas machen muss, dass ihr widerstrebt. Das ist für mich auch der Grund, wieso Aragorn hier nichts weiter zu ihr sagt. Er versucht stattdessen diese Beziehung tot zu schweigen und hofft, dass sie sich irgendwann von ihm abwendet. Hätte er ihr hier direkt gesagt, dass er sie nicht liebt, sondern einzig und allein Arwen, hätte sich die Ärmste womöglich noch vom Klammwall gestürzt ;-)

Das ist gut erkannt! So kann man es auch sehen. Dann kann ich Aragorns Verhalten auch eher nachvollziehen. :-)

Geschrieben

Was ich allerdings nicht verstehe: Wieso denkt Aragorn nicht an Eomer und seine Männer? Wie war das: Gandalf sagt ihm in Edoras, bevor er geht: Am Morgen des 5.Tages schaut nach Osten...? Zählt Aragorn nicht die Tage? Immerhin wären das 2000 kriegserfahrene Männer und ein mächtiger Zauberer. Ein nicht unbedeutendes Gewicht in der Waagschale.

Ich zitiere mich ja nur ungern selbst. Hat denn niemand eine Antwort auf meine Frage? Oder gibt der Film keine? Oder habe ich etwas übersehen? Danke.

Geschrieben

Außerdem gesteht Eowyn hier Aragorn ihre Liebe und dieser zeigt sich sehr zurückhaltend.

Das sehe ich nicht so, denn Éowyn sagt nicht wirklich das sie Aragorn liebt, sondern das ihm die anderen folgen weil sie ihn lieben.

Im Original: "Den anderen befehlt Ihr es doch auch nicht! Trotzdem kämpfen sie neben Euch, weil sie nicht von Euch getrennt sein wollen. Einfach weil sie dich lieben!"

Für mich stellt sich das so dar, das Éowyn nur feststellt warum Gimli und Legolas folgen und das sie eben auch blind folgen würde wenn Aragorn doch endlich ein wort sagen würde. Ich finde das in dieser Szene so ein Stück egoistische Éowyn auftritt die sich leiber hauen möchte als auf die Schwachen ihres Volkes aufzupassen.

@Torshavn

Was ich allerdings nicht verstehe: Wieso denkt Aragorn nicht an Eomer und seine Männer? Wie war das: Gandalf sagt ihm in Edoras, bevor er geht: Am Morgen des 5.Tages schaut nach Osten...? Zählt Aragorn nicht die Tage? Immerhin wären das 2000 kriegserfahrene Männer und ein mächtiger Zauberer. Ein nicht unbedeutendes Gewicht in der Waagschale

Dann will ich mal versuchen dir zu antworten.

Also! Ich denke das Aragorn sehr wohl an Gandalf und Éomer denkt. Allerdings ist Aragorn auch bisher der einzige der das mächtige Heer Isengards gesehen hat und ahnt was da auf Helms Klam zu kommt. Er weiß mit Sicherheit das Gandalf und die Rohirim unterwegs zur Klam sind, doch weiß er auch das die Burgbesatzung diese Nacht erst einmal überstehen muß. Außerdem weiß Aragorn noch nichts von der Hilfe die von Bruchtal kommt.

smilie_tra_033.gifImrahil

Geschrieben (bearbeitet)

Das sehe ich nicht so, denn Éowyn sagt nicht wirklich das sie Aragorn liebt, sondern das ihm die anderen folgen weil sie ihn lieben.

Mein lieber Imrahil, der große Frauenversteher bist du wohl nicht? Dann lass' dir gesagt sein, dass das ein Liebesgeständnis von äußerster Direktheit für a) eine Frau überhaupt und b) eine Frau von ihrem Rang ist. Noch heute würden viele Männer die Flucht vor solcher Direktheit ergreifen. Grade eben lese ich in der ZEIT, dass viele Männer es schlecht verkraften, wenn sie nicht der Eroberer, sondern der Eroberte sind - immer noch! In meiner Jugend - vor der letzten Eiszeit - habe ich auch nur schlechte Erfahrungen damit gemacht. Also mir stockt jedesmal der Atem, wenn sie sagt: "...weil sie dich lieben", und zwischen den Zeilen steht: "Und ich will auch mit, weil ich dich liebe."

Übrigens, die Untertanen können wirklich selber auf sich aufpassen. die brauchen doch nicht noch eine Oberaufpasserin, so wirken sie nicht auf mich. Ich wäre auch lieber mitgeritten als zu Hause zu hocken und auf Botenberichte angewiesen zu sein. :P:

Bearbeitet von Fioridur
Geschrieben

Während das nicht kämpfende Volk, wie befohlen in die Höhlen wandert erklärt Aragorn Legolas einen Punkt seiner Kampfaufstellung. Es wird zwar nirgendwo gezeigt aber schainbar übernimmt Aragorn die Hauptorganisation der Verteidungsvorbereitungen, nicht Théoden. Er erfüllt die Aufgabe, die Gandalf ihm zugeteilt hat Helms Klamm zu verteidigen. Legolas sorgt sich um die Ausdauer seines Menschenfreunds wirkt jedoch leicht genervt als er ohne Erfolg zu haben von Éowyn unterbrochen wird.

Diese beschwert sich bei Aragorn, der emsig die Verteidigung organisiert wohl abermals über die Entscheidung ihres Onkels sie nicht am Kampf teilnehmen zu lassen. Auch wenn Aragorn wollte, er kann sich hierbei nicht über den Befehl des Königs stellen.

Éowyn verwechselt bei ihrer Aufgebrachtheit die Worte "ehrenhaft" und "ruhmreich". Er sieht Éowyn definitiv als starke Frau, zu der das Volk aufblicken wird und die ihm letzten Mut geben wird, sollte die äussere Verteidigung fallen. Vielleicht will er auch selbst wenigstens einen der Helden beim Volk wissen um dieses nicht vollständig im Stich zu lassen wenn er mit seiner Aufgabe versagt. Die Wirkung eines mitkämpfenden Anführers auf die Kämpfer ist keinesfalls zu unterschätzen. Vor Ort die richtigen Entscheidungen zu treffen und das Volk zu motivieren ist einer wesentlichen Vorraussetzungen um gegen eine scheinbare Übermacht zu gewinnen. Was motiviert eine Frau oder einen alten Mann mehr als zu sehen wie die Tochter des Königs mit ihrem Schwert einen anstürmenden Feind aufschlitzt?

Éowyn sieht die Verantwortung dieser Rolle und die Wichtigkeit nicht und wird sie auch nie sehen, weil es nie dazu kommen wird, sie übenehmen zu müssen. Éowyn versteht scheinbar auch nicht, dass Aragorn sich nicht über den Befehl Théodens hinwegsetzen kann und es den Anderen nunmal befohlen wurde mitzukämpfen. Legolas' Geschit im Hintergrund spricht Bände.

Nun versucht Éowyn ihm klar zu sagen was sie für ihn empfindet. Sie steigert den Ausdruck ihrer Worte dadurch, dass sie von der förmlichen Anrede "ihr" auf "dich" wechselt. Vielleicht versteht sie ganz am Ende in welche Lage sie Aragorn gebracht hat und was ihn bindet. Vielleicht auch, dass ein der bevorstehenden Schlacht keinen Platz für solche Zwistigkeiten ist.

In den Höhlen bindet sich Éowyn demonstrativ ihre langen Haare. Sie will damit wohl ihre eigene Gefangenschaft demonstrieren.

Ein Teil des Käfigs, den sie als Einziges bezeichnet, was sie fürchtet. Das ist zwar sehr viel interpretiert, aber es würde mich wundern, wenn es nicht auch die Intension der Filmemacher war als sie diese Szene einbauten.

Die Glitzenden Grotten finde ich eigentlich recht gut gestaltet. Es ist eine riesige Vorhöhle, die von den Rohirrim als Zuflucht genutzt wird. Ein Teil der Schönheit der Höhlen ist erhalten geblieben auch wenn ein Großteil der Höhle nur durch die Feuchtigkeit glänzt. Teilweise sind Edelsteine zu erkennen. Es lässt ahnen in welcher Pracht sich diese Höhlen weiter in den Berg verästeln wenn man ihrem System folgt und sich die Pracht auf engeren Raum verteilt. Was man sieht ist für die Rohirrim nicht mehr als ein Nutzraum.

Nebenbei sieht man die Einberufung zum Wehrdienst. Einige Soldaten, erkennbar an ihren Helmen, scheinen dazu abgestellt worden zu sein kampffähige Jungen einzuberufen um die Klamm zu verteidigen. Das Unverständnis der Mütter wird nur durch Gestik und Mimik gezeigt. Allerdings kann man die englischen Worte auf ihren Lippen erahnen. Als Mutter kann man hier nicht daran denken, dass die Wahrscheinlichkeit zu überleben für die Söhne draussen sogar besser sein dürfte. Denn sie können an der Seite erfahrener Kämpfer mehr ausrichten als im Falle deren Scheiterns unbewaffnet in der Höhle. Dennoch das direkte Pendant zur Wiedervereinigung von Éothain und Freda mit Morwen.

Einige Soldaten sind für die Waffenausgabe abgestellt. Den Soldat finde ich echt klasse. Der besteht nur aus Helm und Haaren. :-O . Er scheint sich die Kämpfer aber genau anzuschauen, denn nicht jeder bekommt ein Schwert von ihm. Vermutlich wird entschieden, dass jeder Kämpfer die Waffe bekommt mit der er am besten umgehen kann.

In der Waffenkammer unterhalten sich die erfahrenen Kämpfer über die Bewaffnung des Volkes. Was sie sagen ist durch Bilder absolut nachzuvollziehen. Legolas erhebt unverständlicherweise sein Wort als er ins Elbische wechselt. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum er die Aufmerksamkeit des Volkes beschwört und dann in einer Sprache spricht, die sie nicht verstehen.

Ganz doof sind die wohl auch nicht und können sich denken um was es geht. Versucht Legolas Aragorn zu testen?

Mir ist klar warum Legolas die Hoffnung verliert aber was will er jetzt noch anderes tun? Will er andeuten, dass er die Rohirrim im Stich lassen würde? Aragorn trifft die richtige Entscheidung. Er stellt sich bedingungslos auf die Seite der Verteider, gleich dass er weis, dass Legolas Recht hat. Aragorn ist sich bewusst :"Lasse niemals die Hoffnung deines Volkes sterben, denn du brauchst es so sehr wie es dich." Dass Legolas ihm dann noch nachgehen will macht mir seine Absichten nur noch unverständlicher.

Gimli spielt ausnahmsweise den Schlichter.

Die folgende Einstellung Théodens ist sehr gut gelungen. Ich glaube keineswegs, dass die ein reales Licht ist oder sein soll. Es wird wohl ein Teil von Théodens Wahrnehmung, eine Stilisierung des Mondlichts als letzes Licht im Dunkel sein.

Das Vertrauen Gamlings in ihn, seinen König steht stellvertretend für sein ganzes Volk und gibt Théoden einen letzten Hoffnungsschimmer für sich selbst, denn zu viel Hoffnung hat er schon an sein Volk weitergegeben.

Théoden selbst rüstet sich für einen Kampf, Mann gegen Mann.

Während man eine Rückblende auf Aragorns Erzählungen über die Armee Isengart sieht, was wohl auch Théodens Vorstellungen oder eine Erinnerung für den Zuschauer sind, spricht Théoden ein Gedicht.

Dabei spricht er die alten Zeiten Rohans an und man sieht, wie es heute aussieht. Kinder werden mit Waffen und Rüstungen ausgestattet, die sie nicht zu führen im Stande sein können, während eine Übermacht an koordinierten Tötungsmaschinen, bis an die Zähne bewaffnet auf sie anstürmt. Eine Verzweiflungstat, doch dennoch die einzige Möglichkeit, die ihnen bleibt.

Théoden stellt die unbeantwortete Frage, wie es so weit kommen konnte und sucht dabei wohl die Schuld bei sich, weil er sein Volk gegen seinen eigenen Wunsch so lange im Stich gelassen hat.

Die Szenen des Enthings, die immer wieder in die Schlacht um Helms Klamm einfließen mögen für manche störend wirken, doch sind sie kurz gehalten und zeigen den Handlungsverlauf des großen Gegenangriffs, von dem weder die Besatzung Helms Klamms noch Saruman etwas ahnt. Die Ents stellen die Versicherung für Rohan dar, dass sie nicht noch angeschlagener einer weiteren Armee Isengarts, die weitaus regenerationsfähiger ist gegenübertreten müssen. Also auch ein wichtiger Faktor für die Schlacht Rohans. Was Einige vielleicht völlig ignorieren, ist im wesentlichen Entthing: das knarren und ächzen der Bäume. Entisch dauert lange was auch wunderschön durch den Morgengruß verdeutlicht wird, was es aber leider auf den ersten Blick etwas ins Lächerliche zieht. Wenn man aber bedenkt, dass Entthing keineswegs eine Versammlung wie jede andere ist, die über Ncht abgebrochen wird stört das auch nicht weiter, dass man sich Abends gerade erst begrüßt hat.

Geschrieben

Zur Ent-Begrüßung: das erinnert doch an heutige Bräuche, wo bei bestimmten Veranstaltungen erst mal 'ne Vorstellungsrunde und ein Kennenlernspiel absolviert werden müssen. ;-)

Geschrieben

In den Höhlen bindet sich Éowyn demonstrativ ihre langen Haare. Sie will damit wohl ihre eigene Gefangenschaft demonstrieren.

Ein Teil des Käfigs, den sie als Einziges bezeichnet, was sie fürchtet. Das ist zwar sehr viel interpretiert, aber es würde mich wundern, wenn es nicht auch die Intension der Filmemacher war als sie diese Szene einbauten.

Freie, aber dennoch gelungene Interpretation, finde ich. Irgendwas haben sich die Macher dabei gedacht, sonst hätte Eowyn ja die Haare offen behalten. Und deine Theorie passt da sehr gut.

Trotzdem hätte ich mal wieder eine Theorie gegenzusteuern, aber deine gefällt mir trotzdem noch besser:

Eowyn bindet sich vielleicht die Haare nach hinten, weil sie jetzt nicht mehr die Nichte des Königs spielen muss (also jemanden, der durch sein Aussehen glänzt und dadurch auch seinen Status demonstriert), sondern Eowyn muss jetzt Hand anlegen. Sie ist dafür zuständig, dass es den Frauen und Kindern gut geht und dass die Männer versorgt werden (vemutlich auch in medizinischer Hinsicht). Ich bin keine Frau, aber offene lange Haare könnten bei derlei Arbeiten stören. Das wäre so die nüchterne, realistische Interpretation der Szene. Aber dein sinnbildliches Argument gefällt mir irgendwie besser an dieser Stelle.

Geschrieben

Eowyn bindet sich vielleicht die Haare nach hinten, weil sie jetzt nicht mehr die Nichte des Königs spielen muss (also jemanden, der durch sein Aussehen glänzt und dadurch auch seinen Status demonstriert), sondern Eowyn muss jetzt Hand anlegen. Sie ist dafür zuständig, dass es den Frauen und Kindern gut geht und dass die Männer versorgt werden (vemutlich auch in medizinischer Hinsicht). Ich bin keine Frau, aber offene lange Haare könnten bei derlei Arbeiten stören.

Ich wüsste jetzt nicht, dass das ihre Aufgabe ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Théoden seine Nichte dazu anleitet für die Menschen in versorgungstechnischer Hinsicht zu arbeiten oder für die Verwundeten zu sorgen. Sie ist ja kein Zimmermädchen sondern immer noch eine hohe Frau. Ich denke alles was sie in den Höhlen an Hilfe leistet tut sie freiwillig. Man hat ihr nur befohlen da zu bleiben. Ich würde mir als Volljährige Frau und Nichte des Königs sicher nicht von meinem Onkel Pflegedienste aufbrummen lassen. Ihr ist wohl die gleiche Aufgabe zugedacht, die sie schon beim Führen des Volkes nach Helms Klamm hatte und im Ernstfall die allerletzte Verteidigung zu führen um nicht kampflos unterzugehen, wenn es so weit kommen sollte.

Allerdings ist es durchaus möglich, dass sie freiwillig helfen will und deshalb ihre Haare bindet.

Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich nicht glaube, dass sie es tatsächlich muss.

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