Acheros Geschrieben 18. April 2009 Geschrieben 18. April 2009 Hallo, und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Herr der Ringe' -Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk von J.R.R. Tolkien basiert. Dieser Thread widmet sich der Besprechung eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Rückkehr des Königs' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 9 und 10 mit den Titeln Arwens Blick in die Zukunft / Narsil wird neu geschmiedet und der Laufzeit (SEE) von 0:35:35 - 0:40:19 (1.DVD) Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte im Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954 Dann viel Spass bei der Besprechung! Hinweis: Der Thread öffnet sich am Freitag, 01.05. um 12 Uhr Zitieren
Celebne Geschrieben 1. Mai 2009 Geschrieben 1. Mai 2009 So, nun taucht zum 1. Mal Arwen in ROTK auf: Natürlich handelt es sich um keine Szene, die im Buch vorkommt, denn Arwen ist nie zu den Grauen Anfurten aufgebrochen. Über diese Änderung lässt sich natürlich diskutieren, aber ich finde die Szene ganz schön, wie die Elben durch den Wald wandeln und Arwen traurig auf ihrem Asfaloth sitzt. Dann hat sie diese Vision von ihrem Sohn und Aragorn. Plötzlich will sie nicht mehr zu den Grauen Anfurten. Irgendwie scheint ihr jetzt klargeworden zu sein, dass sie zu Aragorn gehört. Arwen reitet zurück nach Bruchtal. Sie ist ein bisschen sauer auf ihren Vater, der ihr offensichtlich was verheimlicht hat. Doch Elrond hat es nur gut gemeint, er wollte nicht, dass Arwen sterblich wird. Bruchtal wirkt recht verlassen in dieser Szene. Die Blätter fallen, alles riecht nach Abschied. Gut dargestellt, dieses langsame Schwinden der Elben aus Mittelerde. Arwen will nun das Schwert neu schmieden lassen. Sie will anscheinend Aragorn unterstützen, wo es nur geht. Allerdings frage ich mich, warum das Schwert nicht schon vorher geschmiedet wurde, wie im Buch. Elrond wirkt ziemlich verzweifelt, weil er merkt, dass Arwen beginnt, sterblich zu werden. Schöne Szenen dieses Mal. Habe eigentlich nix zu meckern. Zitieren
Fioridur Geschrieben 1. Mai 2009 Geschrieben 1. Mai 2009 Ja, herzzerreißend! Ich finde auch, diese Aufwertung Arwens ist gut gelungen, alles glaubwürdig einschließlich Elronds Sorgen, auch die Farbgestaltung so melancholisch - einfach zum Weinen schön! Zitieren
Acheros Geschrieben 2. Mai 2009 Autor Geschrieben 2. Mai 2009 Man wird ertsmal ziemlich unvermittelt in eine Elbenwanderung geworfen ohne noch richtig daran gedacht zu haben, dass es die ja auch noch gibt. Man sieht eine traurige Arwen zu Roß, während von Elrond erzählt wird was Arwens Schicksal ist. Dann kommt eine sehr gut umgesetzte Vision Arwen, die dadurch enorm real wirkt, dass man Vision und Realität miteinander verschmelzen lässt. Einfach genial. Aragorn ist in der Vision sichtlich gealtert und ihr Sohn trägt den Abendstern. Arwen merkt, dass ihr Vater ihr ein Teil seiner Vision verheimlicht hat und kehrt um. Dies stört nur einen der Elben, alle anderen wandern unbeirrt weiter. Ich frage mich bei dem Zug der Elben ob wirklich alle Mittelerde verlassen, oder ob die berittenen Elben von einer Eskorte begleitet werden, die danach zurückkehren. Man sieht wie Arwen in einem spektakulären Bild zurück nach Bruchtal reitet und mit Elrond spricht. Dieser scheint traurig über ihre Entscheidung zu sein. Arwen begibt sich zu den Bruchstücken von Narsil und erinnert sich an seine Geschichte. Sie sieht das Schwert als Hoffnungsträger und veranlasst die Neuschmiedung. Ich finde diese Änderung eigentlich sehr gut gelungen. Im Buch kommt es irgendwie so selbstverständlich rüber, dass man ein altes Schwert einfach mal so neuschmiedet und Aragorn trägt es auch schon von Anfang an. Ich finde die Bedeutung des Schwerts geht dadurch etwas unter. So hat das Schwert größeres Augenmerk und eine Aufgabe in einer verzweifelten Situation für genau die es neu geschmiedet wurde. Das Buch das Arwen in den Händen hält zeigt den Eingang zu den Pfaden der Toten und somit ihre weitere Idee, noch bevor sie sie selbst erwähnt. Das Laub auf dem Boden zeigt das Schwinden der Elben in Mittelerde an, denn eigentlich wäre gerade Frühling. Elrond veranlasst das Neuschmieden von Narsil zu Andúril und beautragt dazu zwei Elben. Die Schmiedetechnik ist sehr interessant, denn ein einfaches Erhitzen und draufschlagen würde wohl nicht viel bringen. Allerdings entstehen sehr interessante Sternfunken beim Aufprall, die irgendwie andeuten, dass da noch mehr ist als das was man sieht. Ich finde die Szene gut gelungen und: Off-topic für Insider: Die haben wenigstens einen Amboss fürs Schmieden! ;-) Zitieren
Celebne Geschrieben 2. Mai 2009 Geschrieben 2. Mai 2009 Sie sieht das Schwert als Hoffnungsträger und veranlasst die Neuschmiedung. Ich finde diese Änderung eigentlich sehr gut gelungen. Im Buch kommt es irgendwie so selbstverständlich rüber, dass man ein altes Schwert einfach mal so neuschmiedet und Aragorn trägt es auch schon von Anfang an. Ich finde die Bedeutung des Schwerts geht dadurch etwas unter. So hat das Schwert größeres Augenmerk und eine Aufgabe in einer verzweifelten Situation für genau die es neu geschmiedet wurde. Hm, ich muss mal wieder dagegenhalten: Im Buch war es halt so, dass Aragorn gleich nach Elronds Rat das Schwert schmieden ließ, weil er seine Aufgabe, König zu werden, sofort ohne Zögern angenommen hat. Im Film mag er ja nicht König werden und wirkt so, als sei er nicht würdig für die Bruchstücke von Narsil. Und diese Änderung finde ich nicht so gut: Schwert hin oder her. Man hätte auch am Anfang bei Elronds Rat eine extra schöne Szene für das Schwertschmieden einfügen können, wenn man denn das Schwert extra hervorheben will. Zitieren
Acheros Geschrieben 2. Mai 2009 Autor Geschrieben 2. Mai 2009 Was dir nicht gefällt, gefällt mir eigentlich gerade gut obwohl es eine Änderung darstellt. Aragorn entwickelt sich während des Filmes viel mehr als während des Buches, da passt der spätere und gerade rechtzeitige Erhalt eigentlich ganz gut rein. Kompliziert wird die Klärung der Frage werden, wie sie Andúril so schnell von Imladris nach Dunharg bringen, aber das können wir dann im passenden Abschnitt diskutieren oder besser mutmaßen. Zitieren
Melkor Geschrieben 10. Mai 2009 Geschrieben 10. Mai 2009 Man sieht eine Elbenprozession, die durch einen lichten Wald zieht, und Arwen, die gedankenversunken auf Asfaloth sitzt. Es sind die Elben auf ihrem Weg zu den Grauen Anfurten. Gleichzeitig hört man Elronds Stimme und seinen Wunsch, dass Arwen sicher geleitet werden möge, aber Arwens Gesicht drückt eher Traurigkeit aus. Dann hat sie plötzlich eine Vision, in der sie einen kleinen Jungen zu seinem Vater laufen sieht, der ihn in den Arm nimmt. Der Vater ist ein deutlich gealterter Aragorn, der kleine Junge ist sein Sohn – Arwens und Aragorns Sohn. Er trägt den Abendstern um den Hals. In diesem Moment erkennt Arwen, dass ihr Vater ihr nicht die Wahrheit gesagt hat, als er zu ihr meinte, in Mittelerde gäbe es nichts mehr für sie. Kurzerhand kehrt Arwen nach Bruchtal zurück. Bruchtal wirkt hier nun irgendwie düsterer, farbloser, so, als ob es mit der Abwesenheit seiner Bewohner den Glanz verloren hätte. Es scheint Herbst geworden zu sein. Arwen konfrontiert ihren Vater mit seiner Vision, der ihr sagt, dass er ihren Tod gesehen habe, doch Arwen hält dagegen, dass es in ihrer Zukunft auch Leben gäbe – nämlich ihren Sohn. Arwen veranlasst, dass Narsil neu geschmiedet wird – ein Zeichen für Hoffnung in diesen düsteren Zeiten. Die Szene von Narsils Neuschmiedung ist schön umgesetzt, Bilder und Musik harmonieren hervorragend. Elrond beobachtet das Ganze und wirkt dabei sehr nachdenklich. Vielleicht hat er in diesem Moment verstanden, dass seine Entscheidungen doch falsch waren. Mir gefällt diese Szene, ich denke auch, dass Narsil damit ein bisschen zusätzliche Aufmerksamkeit zuteil wird, um zu zeigen, welche Rolle diesem Schwert zukommt. Zitieren
Saruman Geschrieben 16. Mai 2009 Geschrieben 16. Mai 2009 Dann beginne ich mal mit der Aufarbeitung der verpassten Sequenzen und kann mir schon etwas Schreibarbeit sparen: So, nun taucht zum 1. Mal Arwen in ROTK auf: Natürlich handelt es sich um keine Szene, die im Buch vorkommt, denn Arwen ist nie zu den Grauen Anfurten aufgebrochen. Über diese Änderung lässt sich natürlich diskutieren, aber ich finde die Szene ganz schön, wie die Elben durch den Wald wandeln und Arwen traurig auf ihrem Asfaloth sitzt. Dann hat sie diese Vision von ihrem Sohn und Aragorn. Plötzlich will sie nicht mehr zu den Grauen Anfurten. Irgendwie scheint ihr jetzt klargeworden zu sein, dass sie zu Aragorn gehört. Arwen reitet zurück nach Bruchtal. Sie ist ein bisschen sauer auf ihren Vater, der ihr offensichtlich was verheimlicht hat. Doch Elrond hat es nur gut gemeint, er wollte nicht, dass Arwen sterblich wird. Schöne Szenen dieses Mal. Habe eigentlich nix zu meckern. Ja, herzzerreißend! Ich finde auch, diese Aufwertung Arwens ist gut gelungen, alles glaubwürdig einschließlich Elronds Sorgen, auch die Farbgestaltung so melancholisch - einfach zum Weinen schön! Das kann ich Beides so unterschreiben und spiegelt auch meine Meinung zu der Szene wider. Ergänzen möchte ich noch, dass der Wald, durch den Arwen reitet, sehr beeindruckend aussieht. Wohl einer der schönsten Flecken in Mittelerde. Als Arwen dann wieder in Bruchtal ist, hält sie ein Buch in ihren Händen, dass ihr plötzlich aus den Händen gleitet. Ich weiß zwar, dass ich das Buch als Stilmittel verstehen muss, denn es steht für Arwens schwindende Lebenskraft. Sie deutet ja auch an, dass sie kein Gefühl mehr in den Fingern hat (also im Sterben liegt) und das Buch steht ja mit seinem Herunterfallen auch für den Verfall des Lebens, bis es unten bei den toten Blättern landet. Allerdings finde ich, dass diese Stilmittel (wie auch später Aragorns Traum) nicht so recht in den Film passen wollen, da sie zu dick aufgetragen sind. Peter Jackson nutzt derlei Stilmittel nicht sehr häufig. Seine Filme mögen zwar Detailreich in den Bildern sein, haben aber nicht allzu viel Tiefgang, was die stilistische Ebene betrifft. Im HDR ist mir solche Symbolik sogar nur hier im Teil 3 aufgefallen. Ich als Zuschauer sehe diese Szene also eher realistisch und nicht stilistisch. Für mich sitzt da eine Arwen, die tatsächlich kein Gefühl mehr in den Fingern hat und das Buch deswegen fallen lässt. Der Gedanke, dass es sich dabei um ein Stilmittel handelt, will sich bei mir nicht so recht einstellen. Aus diesem Grund kann ich dieser Szene auch nicht viel abgewinnen. Arwen trägt Elrond auf, das Schwert Narsil neu schmieden zu lassen. Gelungen ist hier irgendwie alles. Arwens Stimme rückt in den Vordergrund und umschallt den Zuschauer. Dabei sieht man mysteriöse Bilder, sowie eine Rückblende, damit auch jeder daran erinnert wird, um welches Schwert es sich hier handelt. Dabei eine wundervolle Musik. Der kurze Moment des Schmiedens ist sogar einer der schönsten Momente im Film und vor allem auch in der Musik. Durch unseren Schnitt fällt es zwar nicht so sehr auf, aber ich will nicht unbemerkt lassen, dass die Musik hier perfekt ineinander übergeht. Nach dem Schmieden erklingt wieder die gondorianische Musik, die einem mal wieder Schauer über den Rücken jagen wird. Bis auf das für mich nicht eingängliche Stilmittel enpfinde ich die Arwen-Szenen ebenfalls als gelungen. Zitieren
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