E-Books

[André]

Moin,

ich weiß nicht so recht, in welches Unterforum solch ein Thread gehört... ich schreibs mal in den "Computer"-Bereich, evtl. verschiebt das jemand der mehr Ahnung hat an geeignetere Stelle.

Warum nun mache ausgerechnet ich einen Thread zu E-Books auf? HarperCollins hat gestern die ersten paar Werke Tolkiens als E-Book veröffentlicht, fast alle anderen sollen im Laufe des Jahres folgen (siehe http://www.tolkien-buecher.de/57-tolkien-e-book.html).

Ich kenne mich nun nicht so aus, aber stelle mir das so vor, dass über kurz oder lang igrendwo im Internet kleine Programme auftauchen, mit denen man den Kopierschutz etc. der E-Books umgehen kann usw. Bedeutet das auf kurz oder lang das "Aus" für das klassische Papierbuch?

Man hört es ja aus der Plattenindustrie, dass seit der mp3 und deren Verbreitung per Internet die Verkaufszahlen von Audio-Cds massiv zurückgegangen seien usw.

Was erwartet uns also in den nächsten Jahren? ;-)

[Xena]

Es gibt schon seit Jahren E-Books (legal oder auch nicht) und sofern es nicht bald eine bessere Lesevorrichtung á la Star Trek zum Mitnehmen und Einstecken gibt, die auch noch weniger Augen- und Kopfweh verursacht, denke ich nicht, dass das klassische Buch ersetzt wird. Ich lese meine Bücher lieber im Bett, unterwegs und zwischen durch, wie genau sollte das derzeit mit einem PC funktionieren (Palms etc. ausgenommen, aber bei dem Mini-Display ohnehin nicht wirklich relevant)? Außerdem leibe ich mein Bücherregal und es wäre schlimm wenn ich ncihts mehr zum Anfassen (und Verstauben) herumstehen habe. ;)

[André]

Es gibt schon seit Jahren E-Books (legal oder auch nicht)

Naja, das sind ja nur zB PDFs, die sind hier doch nicht gemeint.

und sofern es nicht bald eine bessere Lesevorrichtung á la Star Trek zum Mitnehmen und Einstecken gibt

Aber um genau diese geht es hier u.a. doch siehe zB http://www.sonystyle.com/webapp/wcs/stores...552921665562069

[Elbereth]

Also ich bin mit dem Ebook arbeitstechnisch schon in Kontakt gekommen. In Deutschland gab es das Ebook PRS-505 schon etwas früher als in Österreich, da ist es jetzt Anfang April 2009 auf dem Markt gekommen. Ich habs mir auch mal genauer angesehen und getestet und kann nur sagen, es ist sicher was sehr praktisches, wenn man viel liest und nicht so viele Bücher mitschleppen möchte.

Für Fachbücher eigenet es sich meiner Meinung nach noch nicht wirklich. Man kann zwar Lesezeichen setzen, aber nichts markieren oder eine Suchfunktion verwenden.

In Amerika und Kanada gibts soweit ich weiß schon viel weiter entwickeltere E-Reader, mit denen sowas schon möglich ist.

Man kann zusätzlich zu den Büchern auch Musik draufspielen und Fotos, allerdings nur s/w.

Ich für meinen Teil, finde es nicht so toll. Es ersetzt einfach nicht das Gefühl ein Buch in Händen zu halten, umzublättern und was sonst noch alles dazugehört. Es gibt zwar für den E-Reader spezielle Lederhüllen usw. Lampen und was noch alles, aber für mich ist es einfach nicht das selbe. Das Schriftbild kann man vergrößern und es spiegelt auch nix, aber ich bin trotzdem noch nicht wirklich überzeugt davon. Ich würds mir im Moment sicher nicht zulegen. Vielleicht einmal später, wenn es weiter entwickelt ist und die Preise für E-Books (und den Ebook-Reader der derzeit bei 300 Euro liegt) deutlich billiger werden würden als das normal gedruckte Buch. Die Ebooks sind derzeit ca. 20% billiger als das gedruckte Buch. Das Ding hat sicher Zukunftschancen und es kann gut sein, dass es irgendwann das gedruckte Buch verdrängt. Zur jetzigen Zeit seh ich das aber noch nicht.

Also so wie ich das in der Schulung mitbekommen habe, ist sowas wie "dann lad ich mir im Netz einfach die ganze Ebooks umsonst runter" nicht möglich. Aber wer weiß, heutzutage wird ja sogut wie alles geknackt und ich glaub das ist nur eine Frage der Zeit...

Hier noch ein paar Infos und die häufigsten Fragen zum E-Book Reader.

Bearbeitet 21. April 2009 von Elbereth

[Xena]

Als ich das erstes mal einen solche Reader in der Hand hatte (war letzten Sommer auf irgendeiner Messe), war ich recht enttäuscht, wie klein das Display ist, und selbst wenn ich die Schriftgröße raufdrehen kann, so ersetzt es das "Buchfeeling" noch lange nicht.

Es fühlt sich einfach wie ein zusätzliches klobiges Handy an, das nicht mal hübsch aussieht. Außerdem fand ich Kontrast und Helligkeit nicht gerade berauschend, und die Schrift könnte durchwegs eine Glättung vertragen. Da ja das epub Format eigentlich nichts anderes als XHTML bzw. XML ist, werden wir sicher auch bald einen eingebauten EReader am Handy haben, nämlich den einfachen Browser. ;) Find das jetzt nicht gerade innovativ diesen EReader.

Ergo kommt das meinen Vorstellungen von einem EBookSpeicherSchreibUndLeseGerät nicht nahe. Sicherlich wird es auf diesem Gebiet Fortschritte geben, besonders in Hinblick auf OLED-Folien-Displays, das Format der EBooks ist ja durchaus in Ordnung. Bis dahin bleibe ich aber bei meinen Büchern.

Edit: Es wundert mich, dass diese Teile (bei uns in Europa) noch keine Suchfunktion haben. Was ist denn bitte schwer daran ein XML file nach einem oder mehreren Wörtern zu durchsuchen?

Bearbeitet 21. April 2009 von Xena

[Beleg Langbogen]

Letzte Woche hat sich ein Aspekt, der zum Thema E-Books bis anhin kaum diskutiert wurde, auf unangenehme Weise bemerkbar gemacht: Amazon hat aufgrund eines rechtlichen Irrtums gewisse Bücher von allen Kindle E-Books löschen lassen. Dies geschah unter dem Deckmantel einer automatischen Synchronisierungsfunktion, über welche das mit WLan ausgestattete Kindle verfügt.

Diese rechtlich höchst fragwürdige Aktion stellt meiner Meinung nach ein äusserst beunruhigender neuer Aspekt dar in der Diskussion über Internetrecht und staatliche Zensur. Ausserdem muss man bedenken, dass dies bei weitem nicht nur Kindle E-Books betrifft, sondern auch beispielsweise iPhones, bei denen Apple ganz unauffällig bereits installierte Anwendungen beseitigen kann.

Artikel:

Amazon löscht digitale Exemplare von "1984"

Amazon löscht Eigentum seiner Kunden: Ausgerechnet die Orwell-Bücher "1984" und "Farm der Tiere" verschwanden aus dem Speicher von Kindle-Lesegeräten, obwohl deren Besitzer sie gekauft und bezahlt hatten. Ein Lehrstück über Macht und Rechte im Zeitalter totaler Vernetzung.

Weiterführend:

Wie uns Gadgets an Konzerne fesseln

Ein Buchhändler, dem der Fehler unterliefe, vorübergehend Raubdrucke zu verkaufen, würde kaum zu jedem Käufer nach Hause kommen, ohne Erlaubnis in Wohnungen eindringen um das böse Buch aus dem Regal zu ziehen und anschließend den Kaufpreis abgezählt auf dem Küchentisch zu hinterlegen. Im realen Leben scheitert so etwas an praktischen und rechtlichen Hürden. Elektronisch ist es kein Problem - vermutlich wird Amazon nicht einmal juristische Probleme bekommen.

[...]

Im Zeitalter digital vernetzter Geräte sind Werte wie die Unverletzlichkeit der Wohnung, der Schutz des Privateigentums oder das Briefgeheimnis nicht mehr viel wert.

[Elentári]

Nachdem ich bei meiner Mum den kindle ausführlich testen konnte, überlege ich mir auch die Anschaffung eines solchen. Abgesehen davon dass mein Bücherragel überquillt liegt für mich einfach die Praktikabilität auf der Hand.

Nun ist mir aber der Unterschied in der kindle-Familie nicht ganz klar. Dass 3G ein Vorteil ist, ist klar. Brauche ich allerdings nicht wirklich (wann hat man schon kein Buch mehr und kein WLAN?).

Aber was genau bietet der kindle touch mehr als der normale?

Klar, vermutlich isses nicht mehr so peinlich wenn ich iphone-gesteuert auf nem Bildschirm rumtatsch, der nicht dafür gemacht ist (meine Mum hat sich gefragt, was ich da treibe ) und gewisse Befehle lassen sich schneller ansteuern. Hat jemand zufällig den touch und kann mir sagen, ob sich der Aufpreis lohnt?