Elda Geschrieben 20. Mai 2009 Geschrieben 20. Mai 2009 so, neue Woche, neues Glück viel Spaß mit der Kurzgeschichte (die auch in kürzester Zeit entstand) "Hammer und Amboss". Wer herausfindet, welches das Zitat ist und wo Goethe es benutzt, dem wird gratuliert weil er Google richtig einzusetzen weiß Trotzdem viel Spaß! Euer Eldanor „Seid ohne Furcht im Angesicht Eurer Feinde. Seid tapfer und aufrecht. Sprecht die Wahrheit, auch wenn dies Euren eigenen Tod bedeutet. Beschützt die Wehrlosen und tut kein Unrecht. Das ist Euer Eid!“ Der Marschall ohrfeigte den vor ihm knienden Jungen. „Und das ist dafür, dass Ihr ihn nicht vergesst.“ Der Junge staunte. Dann hob der Marschall sein Schwert, berührte mit der Fläche des Jungen Schultern, und sprach: „Erhebt Euch, Sir Wilfred von Gloucestershire!“ Der Junge stand auf, jetzt kein einfacher Junge mehr, sondern ein Ritter der Krone. Ein Strahlen zierte sein offenes Gesicht. Wilfred erwachte aus seinem Tagtraum. Er kniete wieder, deswegen hatte er sich daran erinnert. Der ehemalige Marschall war zum General geworden, doch hatte nie seine loyale Truppe verlassen, sondern war stets mit ihnen in die Schlacht geritten. Jetzt hatte er eine tödliche Wunde davongetragen und er lag auf einem provisorisch errichteten Feldbett in Wilfreds Zelt. Wilfred war sein persönlicher Leibwächter, hätte sein Leben für das seines einstigen Mentors und späteren Mitstreiters gegeben. Doch die Götter hatten anders entschieden. Ein mit Widerhaken bewehrter Pfeil stak in der Brust seines Meisters. General Luther konnte nicht gerettet werden. Der Pfeil konnte auch nicht entfernt werden, sonst wäre er auf der Stelle gestorben. Wilfred spürte Tränen auf seinem Gesicht. Luther sah ihn an. „Weint nicht um mich, Sir Wilfred. Ihr wart stets an meiner Seite, und mein loyalster Kämpfer. Nun sollt Ihr Stärke zeigen im Angesicht des Todes eines guten Freundes. Denn diese Stärke ist es, die Euch von den Anderen hier unterscheidet.“ Luther setzte sich halb auf, musste sich dann aber wieder auf seine Liege fallen lassen. Ein frischer Schwall Blut quoll aus seiner Wunde hervor, und die Leibärzte fluchten und bemühten sich, die Blutung erneut unter Kontrolle zu bringen. Luther wies auf einen Beutel, der an seinem Gürtel hing. „Hierin ist ein Papier, Sir Wilfred. Damit vermache ich Euch meine Besitztümer in Umbrien. Ich weiß, dass Ihr geeignet seid, sie zu lenken.“ Für einige Momente, in denen jeder schwieg, blickte Luther aus dem Zelt, scheinbar nichts bemerkend. Sein Geist schien in die Ferne gerückt. Dann blickte er Wilfred tief in die Augen. „Du musst herrschen und gewinnen, oder dienen und verlieren, leiden oder triumphieren, Amboss oder Hammer sein.“ Luther blickte Wilfred an. „Ein weiser Mann sprach einst diese Worte, Wilfred. Erinnerst du dich an den Eid?“ Wilfred nickte. Luther seufzte. „Es gibt wichtige Sätze im Leben eines Mannes, Wilfred. Und er muss sie lernen, um nicht zu vergessen, was wichtig ist im Leben. Um zu erfahren, was wichtig ist im Leben. Und du musst herrschen und gewinnen. Deswegen bat ich bei Seiner Majestät darum, dich als meinen Nachfolger zu ernennen. Hier ist die Bescheinigung.“ Er reichte Wilfred einen Brief, der das königliche Siegel trug. „Geht nun, General Wilfred von Gloucestershire, führt diesen Kampf zu Ende und herrscht dann weise an meiner Stelle.“ Luthers Körper erbebte. Dann schloss einer der Ärzte ihm die Augen. Zitieren
Murazor Geschrieben 20. Mai 2009 Geschrieben 20. Mai 2009 "Du musst herrschen und gewinnen, oder dienen und verlieren, leiden oder triumphieren, Amboss oder Hammer sein." ist von Goethe. Ich musste mir nur überlegen, was am schönsten klang, Google gab mir die Bestätigung. Aber die Thematik im Mittelalter ist interessant. Da du schon einige konkrete Dinge angesprochen hast, hoffe ich, dass du noch konkreter wirst und schreibst, was genau für eine Zeit das ist und in welchem Land das spielt. Aber vielleicht willst du darauf gar nicht hinaus und schreibst lieber in einem Szenario, das im Mittelalter vorstellbar gewesen wäre. Aber Respekt: Die Grundidee ist so gut, dass sie mich fast schon zum Nachmachen bringt. Nur habe ich leider eine andere Monsterstory begonnen und kann jetzt keine neue eröffnen. Zitieren
Johannes Geschrieben 21. Mai 2009 Geschrieben 21. Mai 2009 "Du musst herrschen und gewinnen, oder dienen und verlieren, leiden oder triumphieren, Amboss oder Hammer sein." Ja, also wirklich für Goethe. Der Satz hat mir gleich gefallen. Passt aber gut in deine Kurzgeschichte (auch wenn ich wahrscheinlich nie Zitate in meine Geschichten einbauen werden würde; Außnahmen evtl. Neumodernes, bei dem man absichtlich auf Sachen anspielt). Aber das Zitat wird in deiner Geschichte nicht "heruntergesetzt", sondern von einem alten General, der viel erlebt hat und im Sterben liegt, ausgesprochen, daher passt es. Ich würde von den Namen in Richtung England tippen. Dazu muss ich aber sagen, Geschichten in Anderswelten gefallen mir meistens noch besser, und hier habe ich das Gefühl, als wäre ich in einer historischen Begebenheit. Freu mich aber auf das nächste Thema und deine dazugehörige Geschichte, die immer zum Nachdenken bewegen. (Was glaube ich auch ausgesprochen stark im Interesse des Autors ist ) Zitieren
Elda Geschrieben 21. Mai 2009 Autor Geschrieben 21. Mai 2009 Da hast du etwas richtiges erkannt Ordwergar. Übrigens sagt niemand, dass die Geschichte in unserer Welt spielt. Die kann man ansiedeln wo man möchte. Gibt es ein Land namens Umbrien überhaupt? Ich glaube, ich habe den Namen schon einmal gehört. Weiß nicht, wie ich darauf kam Der Eidschwur könnte aber einen näheren Hinweis auf die Zeit geben. Er stammt aus "Königreich der Himmel" mit Orlando Bloom. Und das spielt zur Zeit der Kreuzzüge- eine gute Weile VOR Goethe. Weswegen man genau genommen nur spekulieren könnte, dass Goethe sein Zitat geklaut hat ODER dass wir uns in einer anderen Welt befinden. Aber auch das überlasse ich mal ganz eurer Phantasie Liebe Grüße Eldanor Zitieren
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