Acheros Geschrieben 16. Juli 2009 Geschrieben 16. Juli 2009 Hallo, und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Herr der Ringe' -Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk von J.R.R. Tolkien basiert. Dieser Thread widmet sich der Besprechung eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Rückkehr des Königs' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 39, 40, 41 und 42 mit den Titeln Merrys Tapferkeit / Grond - Der Hammer der Unterwelt / Das Grab der Truchsessen / Das Tor von Gondor zerspringt und der Laufzeit (SEE) von 0:09:43 - 0:14:38 (2.DVD) Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte im Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954 Dann viel Spass bei der Besprechung! Hinweis: Der Thread öffnet sich am Freitag, 17.07. um 12 Uhr Zitieren
Celebne Geschrieben 17. Juli 2009 Geschrieben 17. Juli 2009 Eine schöne Zusatz-Szene kommt jetzt: Man sieht, wie die Rohirrim lagern. Anscheinend sind sie schon in Gondor, denn die Späher berichten, dass ein Teil der Stadt schon in Flammen steht. Théoden wirkt etwas hoffnungslos, als er das hört. Éowyn wirkt ebenfalls hoffnungslos, als sie ihren kleinen Begleiter Merry auffordert, sich ebenfalls bereit zu machen. Merry macht dann eine schöne Äußerung. Er macht Éowyn Mut. "Es gibt viele, die euch lieben." An dieser Stelle denke ich immer, dass er sich vielleicht selbst ein wenig in Éowyn verguckt hat. Jedenfalls zaubert er mit seinen Worten so etwas wie ein Lächeln in Éowyns Gesicht. Ich finde es nur seltsam, dass niemand im Lager Éowyn und den Hobbit bemerkt. Zurück nach Minas Tirith: es wird ernst. Die Orks versuchen mit der Riesenramme Grond das Tor zu zerspringen. Noch hält es. Inzwischen ist Pippin ganz nach oben geflüchtet und beobachtet, wie Faramir auf der Bahre aus dem Turm getragen wird. An der Spitze des kleinen Zuges, der fast wie ein Leichenbegängnis wirkt, befindet sich Denethor, der jetzt ziemlich wirr wirkt. Schön, dass tote Baum plötzlich eine weiße Blüte trägt. Das gibt dieser düsteren Szene irgendwie etwas Hoffnungsvolles. Man sieht kurz, wie der kleine Zug über eine hohe, enge Brücke nach Rath Dinen, der Totenstadt, zieht. Inzwischen hat es Grond geschafft, das Tor zu zerstören. Gandalf macht den Soldaten Gondors Mut, aber als er selbst die riesigen Trolle erblickt, die jetzt hereinstürmen, scheint er doch etwas zu erschrecken. Das Gemetzel in der Stadt beginnt. Die Gondorianer haben nicht viel Chancen gegen die Trolle. Zitieren
Fioridur Geschrieben 17. Juli 2009 Geschrieben 17. Juli 2009 Ich finde es nur seltsam, dass niemand im Lager Éowyn und den Hobbit bemerkt. Auch im 1870er Krieg und im ersten Weltkrieg gab es ein paar Frauen, die verkleidet mitkämpften. Ich weiß auch nicht, wie sie es geschafft haben, aber es war so. Gerade im Durcheinander einer Schlacht achtet wohl jeder hauptsächlich auf sich selber. Zitieren
Aduidal Geschrieben 17. Juli 2009 Geschrieben 17. Juli 2009 Eine schöne Zusatz-Szene kommt jetzt: Man sieht, wie die Rohirrim lagern. Anscheinend sind sie schon in Gondor, denn die Späher berichten, dass ein Teil der Stadt schon in Flammen steht. Théoden wirkt etwas hoffnungslos, als er das hört. Éowyn wirkt ebenfalls hoffnungslos, als sie ihren kleinen Begleiter Merry auffordert, sich ebenfalls bereit zu machen. Merry macht dann eine schöne Äußerung. Er macht Éowyn Mut. "Es gibt viele, die euch lieben." An dieser Stelle denke ich immer, dass er sich vielleicht selbst ein wenig in Éowyn verguckt hat. Jedenfalls zaubert er mit seinen Worten so etwas wie ein Lächeln in Éowyns Gesicht. Ich finde es nur seltsam, dass niemand im Lager Éowyn und den Hobbit bemerkt. Und ich finde es seltsam, dass du die Szene so positiv beurteilst. Ich finde, dass sie die Dynamik des dritten Teils sprengt. In der Kinoversion ist es sehr schön gelöst: Man hat schon fast vergessen, dass die Rohirrim heranrücken und auf dem Höhepunkt der Schlacht erschallt dann das Horn... *brr* da bekomme ich jedesmal eine Gänsehaut. Wie auch immer: Diese Szene mit Mrry und Éowyn erinnert an die Reiter von Rohan und zerstört damit ein wenig den Überraschungseffekt. Zitieren
Acheros Geschrieben 18. Juli 2009 Autor Geschrieben 18. Juli 2009 Man springt ziemlich unerwartet vom Schattengebirge zu den Rohirrim, die man, wie Aduidal schreibt, fast schon vergessen hatte. Zwar nimmt diese Szene etwas die Überraschung aus der Ankunftsszene in Minas Tirith, aber sie fährt wunderbar auf der Hoffnungsschiene, die gerade in fast allen Handlungssträngen Einzug gehalten hat. Ausserdem ist noch genug dazwischen sie erneut vergessen zu können. Ich finde es in der Tat auch etwas komisch, dass man Éowyn nicht erkennt, wenn sie sogar den Helm abnimmt. Auch der Hobbit dürfte Recht auffällig sein. Es könnte natürlich sein, dass sie sich unter eine Gruppe Reiter aus anderen Bereichen Rohans gemischt hat und sie da tatsächlich keine Beachtung findet. Merrys Worte finde ich auch irgendwie schön, kann aber nicht wirklich sagen warum. Dass man nun Éomers Stimme hört steht wohl im Bruch zur obigen Theorie, dass sie nicht in der Nähe des Königs seien. Allerdings muss man auch sagen, dass alle Rohirrim lange Haare und die gleichen Rüstungen tragen. Wenn Éowyn darauf achtet immer den Rücken zu zeigen, kann sie ihre Identität in den kurzen Verpflegungspausen vielleicht tatsächlich geheim halten. In Minas Tirith hat derweil die Nacht Einzug gehalten und die Orks nutzen teuflische Feuersteine für die Bombardierung. Da Minas Tirith aber hauptsächlich aus massivem Gestein besteht muss man eher Personenschäden als Flächenbrände fürchten. Edoras hätte hiermit weit größere Probleme. Grond wurde derweil in Position gebracht und die Schiebeorks haben sich die Taue geschnappt um den Rammbock zu schwingen. Anhand der Seile kann man erkennen, dass 6 Trolle den Rammbock nach hinten ziehen und sich dabei nicht gerade leicht tun, was auf das Gewicht des Wolfschädels schließen lässt. Gandalf, der die Bedrohung erkannt hat ruft zum Schutz des Tores auf, das sich im Normalfall selbst verteidigen könnte und keinen Schutz bräuchte. Der raffinierte Mechanismus des Tores hält den ersten Stoß. Man kann Pippin sehen, der von der Brüstung herab einen Blick auf Minas Tirith wirft, in dem vereinzelte kleine Brände lodern und das voll mit Menschen ist, die sich wie Ameisen tummeln. Vor den Mauern stehen die Orks dicht zusammen, nur die Plätze der Katapulte bieten freie Stellen. Um die katapulte herum stehen etliche Fackelträger, während sonst wenig Licht in den feindlichen Reihen zu sehen ist. Durch einen Schulterblick bemerkt er, dass Denethor mit Faramirs "Leiche" trauerfeierlich seines Todes entgegen geht. Während dieser davon spricht, dass es keine Hoffnung mehr für die Menschen gäbe fährt die Kamera bestätigend über den toten Baum. Doch dann fängt sie eine einzelne Blüte an einem toten Ast ein und führt das allgegenwertige Hoffnungsmotiv zum Ende des Filmes hin, fort. Ich finde dieses Hoffnungspuzzle sehr gut gemacht, denn im Anblick der Feinde ist es das einzige was dem Hoffenden bleibt. Die nächste Abfilmung der Stadt ist atemberaubend. Diese Ansicht hatte man noch nie. Eine riesige flutartige Armee vor den Toren und eine dichte Fahrt den Berg hinauf um dann auf die Brücke zu den Gräbern hinter der Stadt blicken zu können, die Denethors Fackelzug gerade überschreitet. Man kann auch den hinterherschleichenden Pippin sehen. Die weitere Perspektive auf die "Stadt der Ruhestätten" ist auch sehr schön gemacht. Die Hallen der Toten wirken in ihrem Ausmass wie ein kleines Dorf. Auch der Ort hinter Minas Tirith in luftiger Höhe ist sehr spektakulär dafür. Da würde ich gerne wohnen. Lebend versteht sich... Denethor maßt sich an der Würde der Altvorderen im Tode zu gebühren und will brennen statt sich unter seinen Vorfahren einzureihen. Er befielt Brennmaterial zu holen und Pippin nutzt wohl diese Zeit um Gandalf zu informieren. Das Tor beginnt schon stark zu bröseln unter dem dritten vernichtenden Schlag des Wolfschädels. In dieser Einstellung kann man sehr gut sehen, dass es es sich beim Rammbock tatsächlich um einen ganzen Wolf handelt, der sogar Tatzen hat. Der gesamte Körper ist mit Platten beschlagen, die wie eine Rüstung wirken. Auf ihr sind Worte in der dunklen Sprache eingraviert, die mächtige Sprüche der Vernichtung darstellen sollen. Auch ihr Name bringt die todbrigende Waffe Morgoths aufs Feld. Mit dem vierten Stoß bricht das Tor. Jedoch gibt nicht der Schließmechanismus nach, sondern das Holz selbst zerberstet unter dem Aufprall. Gandalf spricht in letzter Minute den ängstlichen Soldaten Mut zu und scheint dann selbst überrascht zu sein von den mächtigen bewaffneten und gepanzerten Olog-Hai, gegen die Soldaten wenig ausrichten können. Es sind auch vermutlich diese Trolle und nicht die Ramme, die dem Tor den Rest geben und es aufbrechen. Die Wachen fliegen wie kleine Steinchen unter den Keulen der Trolle hinweg und sind nur durch den Pfeilhagel aufzuhalten. Die Flut vor dem Wall ergießt sich in die Stadt und Gandalf selbst reitet auf Schattefell gegen sie an... Zitieren
Melkor Geschrieben 18. Juli 2009 Geschrieben 18. Juli 2009 Die Rohirrim haben ihr Lager aufgeschlagen, offenbar nicht weit von Minas Tirith entfernt. Éomer kehrt gerade zurück und berichtet, dass die Stadt umzingelt sei und die unteren Ebenen bereits in Brand stünden. Diese Nachricht erfreut Théoden nicht, der befürchtet, dass die Zeit gegen sie arbeitet. Éowyn und Merry befinden sich unter den Rastenden. Ich finde es auch etwas seltsam, dass beide niemandem auffallen. Ich an Éowyns Stelle wäre vorsichtiger gewesen und hätte gar nicht erst den Helm abgenommen. Selbst wenn Éowyn sich z. B. in einem hinteren Teil des Heeres aufhielte, würde man sie doch auch dort erkennen, vermute ich. Sie ist doch eine wichtige Persönlichkeit, immerhin die Nichte des Königs. Aber vielleicht wissen viele Rohirrim ja nichts davon, dass Éowyn eigentlich gar nicht dabei sein dürfte, und "ignorieren" daher sozusagen ihre Anwesenheit? Jedenfalls richtet Merry einige sehr schöne Worte an die hoffnungslos scheinende Éowyn, mit denen er ihr nicht nur ein Kompliment macht, sondern sie auch aufzuheitern versucht. Merry hat inzwischen nichts mehr mit dem unbeschwerten, fröhlichen, albernen Hobbit vom Anfang der Geschichte gemein. Er hat eine schöne Charakterentwicklung durchlaufen. In Minas Tirith ist es derweil Nacht geworden, und die Orks haben Grond in Position gebracht, um mit der gewaltigen Ramme das Tor einzuschlagen. Grond ist recht beeindruckend umgesetzt, wie es sich für eine Ramme, die von „meinem“ mächtigen Hammer der Unterwelt inspiriert wurde, gehört . Gandalf erkennt die Gefahr, die dem Tor droht, und ruft zum Schutz desselbigen auf. Das Tor hält zwar zunächst stand, gibt aber schon gewaltig nach. Die Angreifer lassen unablässig feurige Geschosse in die Stadt regnen. Pippin bemerkt, wie der vermeintlich tote Faramir, auf einer Bahre liegend, fortgebracht wird. Denethor, eine Fackel in der Hand, führt die kleine Prozession an. Während der Truchsess vor sich hin murmelt, dass Gondor verloren sei und es keine Hoffnung mehr für die Menschen gebe, zeigt die Kamera den scheinbar toten Weißen Baum und siehe da – plötzlich ist dort eine Blüte aufgetaucht; ein subtiler Hinweis, dass es doch noch Hoffnung gibt. Es folgt ein beeindruckender Kameraschwenk von unten nach oben über die Stadt, die von Tausenden Orks umzingelt ist und in deren ringförmigen Abschnitten man überall Brände lodern sehen kann. Bei Tag hätte das Ganze nicht halb so beeindruckend gewirkt. Ganz von weitem, auf der schmalen Brücke, die zur Totenstadt führt, kann man Denethors kleinen Tross erkennen und auch Pippin, der diesem in einigem Abstand folgt. In der Totenstadt angekommen, deutet Denethor an, dass er gedenkt, Faramir und sich zu verbrennen. Er befiehlt, Öl und Holz heranzuholen. Grond hat es inzwischen tatsächlich geschafft, das Tor zu durchbrechen, und der Anblick, wie dieser gewaltige Wolfsschädel mit dem lodernden Maul durch das Holz bricht, ist nicht nur beeindruckend, sondern auch erschreckend, wie die Gesichter der armen Soldaten, die das Tor bewachen, deutlich zeigen. Gandalf versucht noch, ihnen Mut zu machen und befiehlt ihnen, ihre Stellung zu halten, egal, was durch das Tor kommt, doch das ist leichter gesagt als getan, denn die kaputten Torflügel springen auf, und als erstes stürmt eine Horde Trolle auf die Verteidiger los, die kaum eine Chance gegen diesen Ansturm haben. Gandalf selber wirkt für einen Moment schockiert, aber dann wirft er sich in den Kampf. Immerhin schafft er es, mit einem Streich einen Troll umzunieten. Respekt! Ab jetzt geht die Schlacht in der Stadt weiter. Die Trolle fangen sofort an, unter den Soldaten Gondors brutal zu wüten. Zitieren
Raumoriel Geschrieben 21. Juli 2009 Geschrieben 21. Juli 2009 Ich für meinen Teil finde die Szene zwischen Éowyn und Merry sehr schön. Ein bisschen erinnert der Dialog aber an den zwischen Aragorn und Éowyn in Helms Klamm ("Weil sie Euch lieben..."). Vermutlich ist das bloß mein fanfictionverschmutztes Hirn, aber ich habe auch immer den Eindruck, dass Merry diese 'Weiße Herrin' sehr bewundert. Zudem ist sie ja so ziemlich die Einzige, die ihn tatsächlich als vollwertigen... ja... 'Mann' anerkennt, ihn weder schont noch sich über ihn lustig macht noch ihn mit der Nachsicht behandelt, die man einem Kind entgegenbringt. Ich danke, dass auch das ihm bei dieser 'Charakterwandlung' hilft - denn wandeln muss auch er sich, wie so viele der Figuren. Er wird erwachsen, in einem Maße, das die meisten Hobbits nie erreichen. Ja, vielleicht kann Éowyn sich tarnen... Vielleicht ist sie aber beim Volk auch so beliebt, dass es eher anspornend wirkt, wenn sie dabei ist, und nur Théoden dagegen ist, dass sie mitkommt, weil er sie nicht der Gefahr aussetzen will, in alten Rollenbildern verharrt oder einfach, weil er weiß, dass die Überreste seines Volkes einen Führer brauchen werden, falls die Schlacht böse endet - und er geht ja davon aus, dass sie nicht siegen können. Aber Merry? Bei den Rohirrim gibt es doch eigentlich keine kleinwüchsigen Kämpfer, da diese die Pferde nicht führen können, oder? Was bedeutet eigentlich die Blüte am Baum der Könige? Ist die da einfach wegen des 'Hoffnungspuzzles', spürt der Baum, dass das Ende des Zeitalters nahe ist, dass die Menschen Hoffnung brauchen oder weiß er, dass der Erbe des Königsthrones unterwegs ist? In der Tat ist die Totenstadt sehr beeindruckend umgesetzt. Ich würde da gerne begraben werden... Zitieren
Saruman Geschrieben 22. Juli 2009 Geschrieben 22. Juli 2009 Beginnen wir mit der Szene mit Merry und Eowyn. Der Denkansatz, dass diese Szene etwas den Überraschungseffekt klaut, dass die Reiter Rohans auf dem Pelennor eintreffen, ist gar nicht mal schlecht, allerdings habe ich das nie wirklich als schlimm empfunden. Auch in der Kinoversion war ich wenig überrascht, als die Reiter eingetroffen sind. Deshalb stört mich auch diese Szene nicht, sondern verstärkt eher noch die Hoffnungslosigkeit. Für den Film, so wie ich ihn sehe, ist diese Szene also sogar sinnvoll. Wie eigentlich alle hier, kann ich nicht verstehen, wieso Eowyn und Merry nicht erkannt werden. Ich habe zwar eine Erklärung dafür, aber PJ kann nicht erwarten, dass jeder Zuschauer auf Anhieb eine logische Erklärung parat hat, um sich diese Szene schön zu reden, zumal meine Erklärung nicht wasserdicht ist Ich verstehe überhaupt nicht, wieso Eowyn und Merry inmitten der Truppen gesetzt wurden und sie dann auch noch ihre Helme abnehmen sollten... Das wäre wirklich anders gegangen, lieber PJ. Entweder man hätte sie etwas außerhalb sitzen lassen oder sie hätten ihre Helme aufgelassen... Dennoch ist es gar nicht so abwegig, dass Merry und Eowyn nicht erkannt werden. Dass Merry in diesem ganzen Haufen normalgewachsener Männer auffällt, steht außer Frage, aber das ist den Leuten schlichtweg egal. Manche wissen vielleicht, dass Merry in den Diensten des Königs steht und wahrscheinlich ist Merry von den anderen auch schon angesprochen worden, was so ein kleiner Halbling auf dem Schlachtfeld will. Dann hätte Merry offen und ehrlich antworten können. Solange Theoden nichts davon erfährt, dass er mit dabei ist, ist doch alles in Ordnung. Schwieriger wird es da bei Eowyn, den sie sollte zumindest so bekannt sein, um bei dieser kleinen Pause (und das war bestimmt nicht die einzige Pause) erkannt zu werden. Wenn nur ein paar der Männer sie erkannt hätten, wäre diese Information schnell wie ein Lauffeuer durch das ganze Lager getragen worden und irgendwann auch beim König gelandet. Hier versuche ich mir noch immer einzureden, dass die Männer, die sie getroffen haben und sie erkannt haben, so viel Respekt vor der Entscheidung der Nichte des Königs haben, dass sie sich nicht weiter um ihre Angelegenheiten kümmern. Die Männer sagen sich also: "Naja, sie wird schon wissen, was sie tut." Bleibt die Frage, was mit denen ist, die merken, dass eine Frau unter ihnen ist, aber nicht wissen, dass sie königlich ist. Dass Rohan-Frauen eigentlich nicht mit im Krieg kämpfen haben wir in Teil 2 und 3 zu genüge erfahren. Natürlich wäre das aufgefallen, wenn eine Frau unter ihnen ist und es kann mir keiner erzählen, dass man Eowyn ohne Helm noch glauben würde, sie sei ein Mann... Sie hat alleine schon so ein weibliches Gesicht. Ne, also was da PJ über die Leber gelaufen ist, kann ich nicht nachvollziehen. Irgendwie hätte ich da doch schon als Schauspieler Protest eingelegt... Kommen wir aber wieder zu (fast) gelungen Szenen: Faramir wird angeführt von Denethor zur Begräbnisstätte gebracht, wo sich die beiden verbrennen wollen (bzw. Denethor will). Einen Hoffnungsschimmer bietet hier die eine Blüte des weißen Baumes. Aber irgendwie muss ich dabei sagen, dass ich das schon etwas zu aufgesetzt finde - zu künstlich... Denethor hat keine Hoffnung mehr und die Orks stürmen gleich die Stadt, aber hey, siehe da: Da blüht eine Blüte auf... Also ich weiß nicht: Da wurde mir das Essen schon zu sehr vorgekaut. Der Kameraflug zu den Häusern der Toten ist tatsächlich etwas Besonderes. Aber dass es diesen gibt (also dass wir wissen, wie weit die Häuser von Minas Tirith entfernt sind), macht die Denetoast-Szene noch unglaubwürdiger und überflüssiger, als sie ohnehin schon ist. Aber mehr dazu demnächst. Genial ist hier erstmal das Schauspiel von John Noble. Toll, wie er dieses nervöse Zucken im Augenlid hinbekommt, als Denethor schon am Rande des Wahnsinns steht. John Nobles Schauspiel macht die Verhaltensweisen von Denethor verständlich. Dann ist es so weit und das Tor bricht. Die Orks geführt durch Kampftrolle stürmen den Vorhof. Die animierten Trolle hat man hier perfekt in die Real-Aufnahmen eingefügt. Die Schlacht auf dem Vorhof wirkt wirklich authentisch. Da kann man sich überhaupt nicht beklagen. :-O Zitieren
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