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Mittelerde-Sucht im klinischen Sinn


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Geschrieben

Hallo,

ich habe mal eine Frage an Euch, die Euch vielleicht wundern wird: Ist hier jemand süchtig nach Mittelerde im unguten klinischen Sinn (so wie süchtig nach Alkohol, nur nach Mittelerde). Ich glaube, dass ich süchtig nach LotRO bin und auch nach meiner eigenen Fantasie von Mittelerde. Würde mich gerne austauschen.

Geschrieben

Naja, süchtig nicht... Es passiert recht häufig, dass ich an Mittelerde denke. Mir einfach zwischendurch auch diverse Landschaften dort und die Städte in Erinnerung rufe oder mir vorstelle. Genauso denke ich an meine eigene Fantasywelt, in der ich ja auch die Geschichte spielen lasse, an der ich momentan schreibe. Aber als Sucht würde ich das alles nicht bezeichnen, denn das findet relativ kontrolliert statt, auch wenn man manchmal selbst auf der Arbeit kurz abdriftet (natürlich nur bei langweiligen Aufgaben :anonym: ).

LOTRO spiele ich selbst auch mit Begeisterung, aber gerade bei Videospielen habe ich mich relativ unter Kontrolle und finde das auch wichtig. Morgen muss ich nunmal arbeiten, also habe ich eben LOTRO rechtzeitig ausgemacht, auch wenn ich ein paar mehr Quests gemacht habe, als ich eigentlich wollte. ;-) Also fasziniert bin ich definitiv, aber relativ kontrolliert. Wenn ich das nicht mehr wäre, dann würde ich lieber LOTRO weglassen, als weiterzuspielen (vorausgesetzt ich bemerke den Übergang zur Sucht). Gerade bei MMORPGs halte ich das Suchtpotential für äußerst gefährlich. Ein Grund, wieso ich Online-Spiele eigentlich erst ab 18 freigeben würde, aber das liegt ja nicht in der Hand eines kleinen Mannes und gehört hier auch nicht her.

Ich will mich jetzt auch nicht also Mentor aufspielen, aber wenn du dich wirklich selbst als LOTRO-süchtig siehst, spätestens dann sollte man selbst auch aufpassen, dass es nicht Überhand nimmt. Gegen eine Sucht nach einer Welt in deinem eigenen Kopf spricht eigentlich nichts. Du gehst einfach mit Begeisterung an diese Fantasywelt heran und wieso auch nicht? Vielleicht lässt du ja auch eigene Geschichten dort spielen (entweder in Mittelerde oder in deiner eigenen Welt). Das zeigt ja auch Kreativität und Phantasie und das erachte ich als nichts Bedenkliches. Die Gefahr, die aber bei so Spielen wie LOTRO besteht, ist halt die Vernachlässigung der Familie und der Freunde. Ich spiele jetzt seit 1 1/2 Jahren LOTRO und komme dabei gerade mal auf knapp über 2 Wochen Spielzeit (also Echtzeit) (dennoch schockierend, dass ich zwei ganze Wochen meines Lebens mit einem Videopsiel verbracht habe...). Schockierender ist aber, dass Viele sogar auf 50-100 Wochen kommen und wenn ich mir überlege, ich soll 1-2 Jahre meines Lebens auf ein Spiel verschwendet haben...

LOTRO ist aber auch für mich ein Spiel, das meine Vorstellung von Mittelerde am besten rüberbringt (rein von der Landschaft her). Das ist wohl auch der Hauptgrund, wieso ich mich mit meinem Hobbit da so heimisch fühle.

Wenn ich jetzt irgendwie abgedriftet bin, tut es mir leid, aber das lag mir jetzt sehr am Herzen.

Geschrieben

Ich bin schon seit über 20 Jahren "süchtig" und lebe damit trotzdem prächtig :help:

Das eindeutigste Signal der Sucht ist das Voll-Labern von Nicht-Tolkien-Interessierten.

Geschrieben

@SauronsMund der Beitrag hilft Mauro bestimmt nicht gerade weiter... :rolleyes:

Hallo,

ich habe mal eine Frage an Euch, die Euch vielleicht wundern wird: Ist hier jemand süchtig nach Mittelerde im unguten klinischen Sinn (so wie süchtig nach Alkohol, nur nach Mittelerde). Ich glaube, dass ich süchtig nach LotRO bin und auch nach meiner eigenen Fantasie von Mittelerde. Würde mich gerne austauschen.

Also so blöd es klingt: alleine und ohne Hilfe kommt man aus Computerspielsucht wahrscheinlich kaum heraus, wie bei jeder Sucht. Du hast nun hier im Forum nach Gedankenaustausch gefragt, das ist ja schonmal ein guter Schritt in die richtige Richtung und aus der Isolation heraus. Letztlich werden Dir aber bestimmte Beratungsstellen sicher viel besser weiterhelfen und Dich gut beraten können, die machen das täglich und hauptberuflich. Habe gerade keinen Link zur Hand, aber so schwer sollten die nicht zu finden sein. Wenn Dein Anliegen Ernst gemeint ist, würde ich Dir solch eine Beratung empfehlen - wahrscheinlich gibt's da auch so Telephonnummern, wo man anonym anrufen kann, das erleichtert vielleicht den ersten Schritt. Und viel mehr als jemandem, der sich damit auskennt, mal die Situation schildern, muss der erste Anruf ja nicht sein.

Geschrieben

Ich will mich jetzt auch nicht also Mentor aufspielen, aber wenn du dich wirklich selbst als LOTRO-süchtig siehst, spätestens dann sollte man selbst auch aufpassen, dass es nicht Überhand nimmt.

Mein Problem: Ich habe mir schon so oft vorgenommen, damit aufzuhören, aber es klappt nicht.

Gegen eine Sucht nach einer Welt in deinem eigenen Kopf spricht eigentlich nichts. Du gehst einfach mit Begeisterung an diese Fantasywelt heran und wieso auch nicht? Vielleicht lässt du ja auch eigene Geschichten dort spielen (entweder in Mittelerde oder in deiner eigenen Welt). Das zeigt ja auch Kreativität und Phantasie und das erachte ich als nichts Bedenkliches.

Genau so, wie Du es beschreibst, ist es. Ich lasse dort eigene Geschichten spielen. Manchmal komme ich darin vor und manchmal nicht. Oft spinne ich dann so ein "Abenteuer" über Wochen in meinem Kopf aus und bin so richtig glücklich darüber... aber genau das ist mein Problem. Ich bin oft so verzweifelt wegen meinem echten Leben. Ich habe eine Zwangserkrankung (sagt Euch das etwas?). Natürlich habe ich die nur im echten Leben, nicht in Mittelerde und ich bin dabei alle Hoffnung für mein echtes Leben aufzugeben. So scheiße sich das auch anhören mag. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch tun kann. Ich werde Vater demnächst - ungeplant und ich habe einfach schiss, dass ich nicht nur mein Leben verkackt habe, sondern das meiner ganzen kleinen Familie.

LOTRO ist aber auch für mich ein Spiel, das meine Vorstellung von Mittelerde am besten rüberbringt (rein von der Landschaft her).

Das ist bei mir auch so. Die Landschaft ist einfach wunderschön.

Geschrieben

Also so blöd es klingt: alleine und ohne Hilfe kommt man aus Computerspielsucht wahrscheinlich kaum heraus, wie bei jeder Sucht. Du hast nun hier im Forum nach Gedankenaustausch gefragt, das ist ja schonmal ein guter Schritt in die richtige Richtung und aus der Isolation heraus. Letztlich werden Dir aber bestimmte Beratungsstellen sicher viel besser weiterhelfen und Dich gut beraten können, die machen das täglich und hauptberuflich. Habe gerade keinen Link zur Hand, aber so schwer sollten die nicht zu finden sein. Wenn Dein Anliegen Ernst gemeint ist, würde ich Dir solch eine Beratung empfehlen - wahrscheinlich gibt's da auch so Telephonnummern, wo man anonym anrufen kann, das erleichtert vielleicht den ersten Schritt. Und viel mehr als jemandem, der sich damit auskennt, mal die Situation schildern, muss der erste Anruf ja nicht sein.

Ich bin in psychiatrsicher und psychotherapeutischer Behandlung wegen einer anderen Sucht und seit zwei Jahren wegen einer Zwangserkrankung. Ich bin alles - außer untertherapiert. Mein halbes Leben habe ich in irgendeiner Betreuung, Behandlung und so weiter verbracht und gebracht hat es nichts. Bestimmt feiert die Gilde der Psychoheinis jedes Jahr meinen Geburtstag, weil ich ihnen so viel Arbeit verschaffe. Ich habe gleich einen Termin beim Psychodoc und lasse mir mal wieder ein neues Antidepressivum verschreiben.

Ich hoffe, dass es nicht schlimm ist, dass ich hier so offen darüber spreche. Das mache ich auch nur im Internet. Ich hoffe einfach, dass irgendwer mir vielleicht sagen kann was ich selbst tun kann - außer meinen Arsch von Therapeut X zu Sozialarbeiter Y zu bewegen und eine Menge Pillen einwerfen. Je länger ich das tu, desto lebensnunfähiger werde ich. Ich war mal für zwei Jahre nicht richtig in Therapie... und mir ging es richtig gut. Danach habe ich wegen einer Kleinigkeit eine Therapie angefangen und bin seit zwei Jahren wegen Zwangserkrankung in Therapie. Eigentlich hatte ich meine Zwänge schon fast besiegt... aber ich habe das in der Therapie angesprochen, weil ich einfach wissen wollte ob ers echt eine Zwangserkrankung ist. Ich hatte mich nämlich selbst diagnostiziert - vorher war ich nur wegen einer Sucht und Schlafstörungen in Behandlung. Seit ich wegen der Zwänge therapiert werde, sind sie so schlimm geworden. Ich schaff es langsam kaum noch, meine Zwangsgedanken von der Realität zu unterscheiden und zum ersten mal in meinem Leben fühl ich mich total besiegt und habe keine Hoffnung mehr. Zum ersten mal habe ich keine Ahnung, was ich selbst noch tun kann, um meine Situation zu verbessern.

Vielleicht ist es ja, weil ich erst Jahre nach dem Ausbruch der Zwänge deswegen behandelt wurde - aber warum waren sie dann mal fast weg?

Geschrieben

Hallo Mauro!

Was du so schilderst finde ich sehr bedenklich und ist wirklich behandlungsbedüftig.

Allerdings erwecken deine Schilderungen bei mir den Eindruck, dass du irgendwie schon "übertherapiert" bist, dass die ganzen Therapien und Tabletten in den letzen Jahren zu viel für dich waren. Du musst erstmal zur Ruhe kommen.

Vielleicht solltest du es mal mit chinesischen Heilmethoden versuchen.

In deinem Fall denke ich da ganz speziell an Qigong. Sicherlich gibt es auch in deiner Nähe Physiotherapien (nicht verwechseln mit Psychotherapien) oder andere Einrichtungen, die Kurse in Qigong anbieten. Übers Internet sind sicherlich solche Stellen gut zu finden.

Vielleicht hilft dir das ja, dein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Es wäre sehr traurig, wenn deine kleine Familie unter deinen Krankheiten zu leiden hätte.

Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute und drücke dir ganz fest die Daumen, dass du alles wieder in den Griff bekommst.

Liebe Grüße

Arothiriel

Geschrieben

So verschiedene Dinge, die du beschreibst sind mir absolut nicht unbekannt. Ich bin natürlich nicht ansatzweise mit Therapien oder besser professionellen Hilfen vertraut oder kann deine Krankheit einschätzen.

Mir ging es selbst einmal so, dass ich jeglichen Sinn im Leben verloren hatte und mich einfach nur vom Leben besiegt sah. Mir ging es damals geistig richtig schlecht, um es jetzt mal nicht weiter auszuführen. Gemerkt hat davon niemand etwas. Ich habe zu der Zeit auch viel lieber in meiner eigenen erdachten Welt gelebt und den Rest als unangenehm empfunden und gemieden. Heute geht es mir wieder gut. Ich lebe zwar immer noch lieber in meiner eigenen mittlerweile etwas realer gewordenen Welt, aber ich fürchte mich nun nicht mehr vor dem Rest. Den Sinn im Leben kann ich stellenweise zwar immer noch nicht begreifen, aber wer kann das schon. ;-)

Ich habe mich damals mehr oder weniger selbst kuriert indem ich mich meinen Ängsten oder den Auslösern derer gestellt habe. Ich glaube das ist auch eine sehr gute Methode Ängste und Süchte zu uberwinden. Heute kann ich behaupten, vor fast nichts Angst zu haben und das ermöglicht es auch viel freier durch die Welt zu gehen.

Ich kann dir keine eindeutigen Ratschläge geben und denke auch, dass jene die behaupten es zu können nicht immer unbedingt richtig liegen. Ich würde an deiner Stelle versuchen einen kleinen Kreis um mich zu ziehen in den ich meine kleine Familie schließe und vielleicht einige gute Freunde und den Rest der Welt erstmal weniger Beachtung schenken, nur so viel wie nötig.

Versuch dir ein kleines Stück deiner eigenen Welt in die Realität zu holen, um dich in sie hineinzuwagen und ein Bindeglied zu schaffen. Das kann im Fall von Mittelerde alles mögliche an Gegenständen, optischen Designs, Musik oder ähnlichem sein. Der dauerhafte Kontakt mit so etwas kleinem kann, denke ich, dafür sorgen, dass du weniger gezwungen bist dich zu versetzen.

Kümmere dich vor allem gut um deinen Sprößling, denn er kann der beste Anker für dich werden und glaube daran dass du es schaffen wirst oder die Probleme die auf dich zukommen lösen kannst. Ich glaube, dass man, wenn man etwas wirklich möchte (materielles natürlich ausgeschlossen), es auch bekommen kann. Halte fest an dem was dir gegeben ist und versuche dir darauf ein Leben aufzubauen, das dir wieder Spass macht. Du wirst sehen, dass alles immer einfacher wird. Irgendwann wirst du den Kreis dann von selbst größer ziehen und mehr darin Platz haben lassen, aber dafür muss man Geduld haben.

Mir ging das auch so. Ich hatte einen Grundstein auf den ich mich verlassen konnte und der immer da war (für dich kann das deine Familie sein) und Stück für Stück habe ich darauf aufgebaut. Wolkenkratzer wurde es natürlich noch keiner, aber ich finde die Dinger sowieso hässlich. ;-)

Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg, denn am Besten kann man sich m.E. selbst helfen, wenn man das Problem erkannt hat.

Das Problem zu erkennen ist, glaub ich, alleine viel schwerer.

Geschrieben

Ich bezweifle, dass psychologische Laien in diesem Forum ohne ein direktes Gespräch mit dir, Mauro, überhaupt hilfreiche Schlussfolgerungen ziehen können.

Vielleicht hilft es, wenn du einen Halt in der Philosophie suchst. Ich empfehle die "Selbstbetrachtungen" Mark Aurels. Aber philosophische Ratschläge können auch nur helfen, wenn ihre Richtung zu deinem Charakter passt. Jeder Mensch hat seine eigene philosophische Veranlagung.

Geschrieben (bearbeitet)

Vielen, vielen Dank für Euro Antworten, Leute und auch dafür, dass ihr mir hier antwortet... obwohl es ja kein Psychoforum ist.

@Arothiriel: Hast Du selbst gute Erfahrungen mit Qigong gemacht? Ich habe schon davon gehört, kenne aber persönlich niemanden. Ich werde mich bestimmt mal weiter informieren.

@Acheros: Dein Erfahrungsbericht ist für mich sehr interessant. Du schreibst ja, dass Du Dich vor der Welt fürchtest und das ist auch eines meiner größten Probleme. Angst ist ein zentrales Kriterium der Zwangserkrankung. Hast Du denn auch eine Zwangserkrankung oder einfach nur so Angst der Welt? Darf ich fragen, welche konkreten Ängste Du hattest? War das Angst vor einer bestimmten Sache oder eher so allgemein? Wie hast Du es geschafft, Dich diesenm Ängsten zu stellen? Immer wenn ich das versuche, wird es nur noch schlimmer.

Dass ich den Leuten um mich herum schaden könnte - aus Versehen, weil ich für einen Moment nicht wachsam bin - ist eine meiner größten Ängste. Du kannst Dir bestimmt vorstellen, dass es deswegen schwierig ist mit dem Freundeskreis. Eigentlich auch mit der Familie. Es wäre mir oft am liebsten meine Lebensgefährtin würde mich verlassen. Ich habe es ihr auch schon angeboten, aber sie will nicht.

Ich nehme so einige Dinge von Tolkien mit in mein tägliches Leben - zum Beispiel meine Vorliebe für gebratene Pilze und die Lieder und Gedichte. Sam's Lied im Tower von Cirith Ungol - dann geht's mir besser.

Vielen Dank nochmal für Deine Schilderung. Ich würde mich freuen, mehr darüber zu hören.

@Murazor: Vielen Dank auch für deinen Ratschlag.

Bearbeitet von Mauro
Geschrieben

So genau weiß ich das mittlerweile gar nicht mehr. Das ist um die 10 Jahre her. Ich war damals in der achten oder neunten Klasse. Da hat dann alles irgendwie angefangen sich ins Negative zu verwandeln. Die Klassen wurden neu aufgeteilt, ich hab die Leute die ich gut kannte verloren und mit den neuen kam ich gar nicht klar. Da man jeden Tag in die Schule musste und jeden Tag von Neuem mit allein schon diesen Problemen kämpfen musste wurde es immer schlimmer. Damals wurde aus allem was ich machen wollte einfach nichts und es gab niemand meiner Freunde der mich unterstützen oder der mir helfen konnte oder wollte. Die schulischen Leistungen wurde auch immer schlechter und ich sah einfach keine Zukunft mehr. Die anderen möglicherweise Kleinigkeiten haben das dann wie ein Puzzle vervollständigt, gegen das ich mich kaum noch wehren konnte und eigentlich alles was ich dagegen tat nur ein weiteres Teil im Puzzle bildete. Es war für mich damals wirklich jeden Tag von Neuem eine qual wieder aus dem Haus zu müssen.

Das ist zwar jetzt nicht unbedingt mit deinem Problem zu vergleichen, aber so im Grunde ist es schon ähnlich aufgebaut. Ich habe dann also angefangen mir eine Welt aufzubauen, die mir gefiel und in der ich der Jenige war, dem alles gelungen ist. Wirklich wichtig waren für mich dabei Computerspiele. Zu Mittelerde kam ich eigentlich erst später. Mittelerde hat hat einfach, wie auch viele Computerspiele klar definierte Verhältnisse. Man weiß wer Freund und wer Feind ist und kann sich dementsprechend gegenüber ihnen verhalten. Man kann einfach "Heile Welt" spielen oder Beständigkeit haben. Das gibt es in der realen Welt nicht (mehr), weshalb ich mir immer noch ein Bisschenb solch eine Welt durch eine gewisse Gestaltung meines Umfelds schaffe. Ich spiele heut auch immer noch gerne PC-Spiele und schaue mir gerne fictionale Filme an, aber ich brauche sie eigentlich nicht mehr so wie damals. Klar gibt es immer noch Leute mich als bekloppt bezeichnen, wegen meinem ungewöhnlichen Hobby, aber ich kann das bei vielen anderen nur erwidern.

Ja, aber was die vermutlich mehr hilft als die Schilderung ist wie ich es gelöst habe. Im Wesentlichen, wie oben dir vorgeschlagen.

Schnapp dir deine Familie, nimm sie in deinen kleinen Kreis auf, den du um dich ziehst, und glaube an dich, dass du für die sorgen kannst und daran, dass du kommende Probleme (die kommen ganz bestimmt) lösen kannst, bzw. ihr gemeinsam es könnt. Der größte Fehler wäre in meinen Augen, die sogar von den am engsten an dich gebundenen Menschen abzukapseln. Ich würde sagen, du kannst froh sein, dass deine Freundin nicht gegangen ist, denn es gibt dir eine weitere Chance und zeigt, dass sie dich braucht und nicht aufgeben will.

Erwidere das was dir deine Familie entgegenbringt und ich glaube dass du dann wieder gefallen am realen Leben finden wirst.

Ich glaube, wenn man Angst vor der Welt hat muss man sich irgendwie einen kleinen Bereich in ihr schaffen, in dem man sich wohl fühlt und den dann immer mehr erweitern. Je mehr du dich dann in diesem bewegst, desto weniger wirst du deine erdachte Welt brauchen.

Ich denke, du, als Jemand der selbst etwas tun möchte, hast es einfacher als jemand, der noch nicht erkannt hat in welcher Situation er sich befindet. Ängsten kann man sich stellen indem man die Angst vor ihnen wirklich ablegt, selbst wenn eine negative Konsequenz eingetreten ist. Provozieren sollte man sie natürlich nicht. Ich glaube Viele machen bei der Angstbekämpfung den Fehler dauernd daran zu denken, dass sie ja eigentlich Angst davor haben. So hat man keine Chance.

Ich weiß nicht in wie fern professionelle Hilfe dich dabei unterstützen kann, aber ich glaube daran, dass du da durchaus auch ohne professionelle Hilfe rausfinden kannst. Du musst natürlich wollen und annehmen was dir gegeben wird.

Ich hoffe du kannst damit ein Bisschen was anfangen. Was du tust und wie du es tust ist letztendlich deine Entscheidung und ich kann dir leider auch nicht versprechen, dass es bei dir so funktioniert wie bei mir. Trotzdem wünsche ich dir nocheinmal viel Glück, dass es dir gelingt.

Geschrieben

Hallo Mauro!

Mit persönlichen, praktischen Erfahrungen in Qigong kann ich leider noch nicht aufwarten.

Bisher habe ich mich nur theoretisch damit auseinander gesetzt, werde aber demnächst mit praktischen Übungen beginnen.

Ich bin an Krebs erkrankt und mein Physiotherapeut brachte mich auf die Idee, mit Qigong zu beginnen. Es wird auch in seiner Praxis angeboten. Ist auch gar nicht so teuer, eine halbe Stunde kostet 15 €.

Da Qigong sehr vielfältig ist, sozusagen dadurch Körper, Seele und Geist behandelt wird, ist es auch für Angstpatienten sehr gut. Deshalb dachte ich, dass es dir helfen könnte, zur Ruhe zu kommen und deine Ängste zu überwinden.

Probiere es doch einfach mal aus. Schlecht kann es nicht sein und schaden wird es sicherlich auch nicht. Vielleicht hilft es dir ja.

Ich nehme das Angebot meines Therapeuten jedenfalls an und versuche mich mal an Qigong.

Du kannst dich ja mal auf dieser Seite umschauen: http://www.qigong-und-stimme.de/kus-qigong...r-angspatienten

Wenn ich angefangen habe, kann ich dir ja dann auch mal von meinen praktischen Erfahrungen berichten.

Viele liebe Grüße

Arothiriel

Geschrieben

Vielen Dank dafür, dass wir uns hier schreiben können.

. Die Klassen wurden neu aufgeteilt, ich habdie Leute die ich gut kannte verloren und mit den neuen kam ich garnicht klar. Da man jeden Tag in die Schule musste und jeden Tag vonNeuem mit allein schon diesen Problemen kämpfen musste wurde es immerschlimmer. Damals wurde aus allem was ich machen wollte einfach nichtsund es gab niemand meiner Freunde der mich unterstützen oder der mirhelfen konnte oder wollte.

Ich glaube, ich kann das ein bisschen verstehen. Ich bin mit 12 umgezogen - aufs platte Land und kam mit vielen der Leute dort nicht klar. Sie fanden mich wunderlich, ich habe sie nicht verstanden. Zum Glück hatte ich meine beiden Cousins, die auch in diesem Dorf wohnten. Ohne die wäre ich wohl sehr unglücklich gewesen... und wenn man so gar keine hat, wie bei Dir der Fall gewesen, das ist wirklich schlimm.

Mittelerde hat hat einfach, wie auch vieleComputerspiele klar definierte Verhältnisse. Man weiß wer Freund undwer Feind ist und kann sich dementsprechend gegenüber ihnen verhalten.Man kann einfach "Heile Welt" spielen oder Beständigkeit haben. Dasgibt es in der realen Welt nicht (mehr)

Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Ich finde unsere Welt einfach nur gefährlich und chaotisch. Mittelerde ist auch gefährlich, aber nicht so chaotisch und sinnlos. Der Vorteil von Mittelerde: man weiß dort, was richtig und was falsch ist und dass man mit seinen Aktionen etwas erreichen kann - und nicht etwa genau das Gegenteil erreicht.

Schnapp dir deine Familie, nimm sie in deinenkleinen Kreis auf, den du um dich ziehst, und glaube an dich, dass dufür die sorgen kannst und daran, dass du kommende Probleme (die kommenganz bestimmt) lösen kannst, bzw. ihr gemeinsam es könnt. Der größteFehler wäre in meinen Augen, die sogar von den am engsten an dichgebundenen Menschen abzukapseln. Ich würde sagen, du kannst froh sein,dass deine Freundin nicht gegangen ist, denn es gibt dir eine weitereChance und zeigt, dass sie dich braucht und nicht aufgeben will.

Ich versuche mal zu erklären, warum das nicht so einfach geht. Wahrscheinlich wirst Du mich für einen Irren halten. Wahrscheinlich bin ich das auch.

Ich erzähl wie es angefangen hat: Ich hatte eine glückliche und normale Kindheit ohne besondere äußere Vorkommnisse... aber ich war schon immer seltsam. Ich wohnte früher bis ich 12 wurde in der Großstadt... und ich kann mich erinnern, dass ich schon immer Angst vor tollwütigen Wölfen hatte - mitten in der Großstadt. Diese Angst war so schlimm, dass ich mich manchmal allein nicht aus dem Haus getraut habe. Ich war ein Musterschüler. Vor jeder Klassenarbeit musste ich mich übergeben. Dabei waren meinen Eltern meine Noten egal - sie waren selbst schulisch nicht erfolgreich gewesen und nie machten sie mir Druck wegen schlechter Noten. Als ich 11 war, habe ich angefangen hiemlich zu rauchen. Als ich 12 war, habe ich angefangen zu kiffen, um meine Ängste in den Griff zu kriegen.

Als ich 14 war, habe ich mich mit zwei Bekannten gestritten. Aus Wut habe ich ihnen schlimme Dinge an den Kopf geworfen: "Ich wünschte ihr wäret tot. Ich will Euch nie wieder sehen müssen". In der Nacht sind beide bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Da habe ich angefangen darüber nachzudenken, ob es meine Schuld gewesen ist - ob ich Menschen verfluchen kann. Ich habe Angst for mir selbst gekriegt. Natürlich wollte ich alles tun, um zu verhindern, dass es wieder passiert. Jeden bösen Gedanken und jedes böse Wort über andere Menschen habe ich mir verboten: aus Sicherheitsgründen. Ich habe ein Kreuzkettchen gescheckt gekriegt. Wenn ich an etwas schlimmes gedacht habe, dann habe ich das berührt - damit der Gedanke nicht Wirklichkeit wird.

Jahre später habe ich das noch immer gemacht. Ich hatte einen sehr guten Freund. Er hatte leider Probleme mit Drogen, aber er war ein ganz lieber Kerl - kein bisschen wie man sich das vorstellt. Es ist ihm aufgefallen, dass ich immer an dieses Kreuz gefasst habe. Er hatte das schon Jahre lang beobachtet und schließlich fragte er mich, ob ich denn vor etwas Angst hätte, warum ich manchmal so erschreckt gucken und an das Kreuz fassen würde. Ich habe ihm nicht von dieser Sache erzählt, aber von meiner Angst mit Gedanken den Leuten schaden zu können. Er sah mich ganz mitleidig an und sprach ganz sanft mit mir, wie man zu einem Verrückten spricht: dass so etwas nie passieren kann, weil Gott über Leben und Tod entscheidet, nicht der Mensch. Da er Christ gewesen ist, habe ich ihm geglaubt, dass er weiß wovon er spricht. Dann hat er mich in den Arm genommen, gesteichelt und gesagt: "Jetzt wünsch Dir, dass ich sterbe". Ich habe es mir gewünscht... und dann haben wir darüber gesprochen, dass er plant 90 Jahre alt zu werden. Er wollte schon im nächsten Jahr mit den Drogen aufhören. In der Zeit danach waren wir so glücklich, weil ich das Gefühl hatte, dass man mit Gedanken tatsächlich nicht schaden kann und er plante wie gesagt im neuen Jahr mit den Drogen aufzuhören, sein Abitur nachzuholen und zu studieren. Und zwei Monate später rief mich unser gemeinsamer Kumpel an und sagte mir, dass unser Freund tot ist. Er ist im November gestorben, also ganz kurz vor dem neuen Jahr. In Mittelerde zum Beispiel wäre er noch am Leben. Die Leute dort sterben entweder einen sinnvollen Tod im Kampf für die Sache oder sie sterben im hohen Alter nach einem erfüllten Leben. Mein Freund starb jung und er starb für gar nichts. Ich stelle mir manchmal vor, dass er nicht gestorben ist, sondern ins auenland gezogen, denn er hat die Welt von Tolkien geliebt und er hat mir erzählt gehabt, dass er dort am liebsten wohnen würde.

Ich hatte immer schon Alpträume gehabt in dem diese zwei mir die Schuld an dem Unfall gaben und jetzt gab auch noch er mir die Schuld... und ich konnte dann nicht mehr Traum von Realität unterscheiden: ich wusste nicht, ob es echt nur ein Traum war oder ob mich im Schlaf ihre Geister besuchen. Vielleicht sind sie an einem schlimmen Platz, weil sie unnatürlich aus dem Leben gerissen wurden. Ich kann es heute noch nicht fassen, wie ich ihm während er mich im Arm hatte und gestreichelt hat den Tod gewünscht habe. Ich kann mir kaum etwas Böseres vorstellen. Danach bin ich abgesackt und abgestumpft. Ich habe mich von den Menschen zurückgezogen... und dann bin ich so abgestumpft gewesen, dass mir fast alles egal war. Ich hab zwar noch das Kreuz getragen und versucht nichts Böses über die Menschen zu denken und bestimmte Dinge nicht zu machen, wovon ich glaubte, siue bringen Unglück... aber eigentlich war es mir auch egal... und dadurch habe ich wieder ein halbwegs normales Leben gekriegt und nicht mehr so viel über die Sachen nachgedacht. Dann habe ich meiner Therapeutin davon erzählt und die hat mich dazu überredet, das Kreuz abzunehmen... und dann ist in meinem Umfeld ein Mensch sehr krank geworden und einer gestorben. Beide um die 60. In dem Alter ist es vielleicht auch normal. Versuche ich mir immer wieder zu sagen, aber es klappt nicht... dann frage ich mich, was ich wohl schon alles dadurch ausgelöst habe, dass ich das Kreuz nicht getragen habe. Die Frage eines Irren, nicht wahr? Ich habe nie Vater werden wollen. Ich habe mir immer gewünscht, dass das nie passiert. Ich habe solche Angst, damit meinem Kind geschadet haben zu können.

Deswegen habe ich also Angst, anderen Menschen schaden zu können. Dazu habe ich noch aggressive Zwangsgedanken. Das bedeutet: Mir kommen Bilder von schlimmen Dingen vor die Augen. Ich sehe zum Beispiel eine Schere vor mir liegen und dann sehe ich vor meinem inneren Auge, wie ich sie nehme und meiner Lebensgefährtin damit die Augen aussteche... ich bekomme Angst, dass ich verrückt werden könnte und das wirklich tun... ich bekomme Angst, dass - weil ich zu viel darüber nachdenke - jemand anderes bei ihr tun könnte. Zwangskranke setzen ihre schlimmen Gedanken nie in die Wirklichkeit um... nur denke ich immer: was ist wenn es gar keine Zwangserkrankung ist, sondern eine Psychose. Leute mit Psychosen sind gefährlich, die tun diese Art von Dingen.

Deswegen möchte ich keine Menschen mehr um mich haben. Ich hatte mal ein Ehrenamt. Das habe ich aufgegeben, weil ich befürchte mehr zu schaden als zu nützen.

Vielleicht sind die Gedanken nur wie der Gedanke an die Wölfe. Vollkommen unwichtig und irreal. In diesem Fall bin ich gerade dabei mir für nichts mein Leben zu verkacken. Ich weiß nicht mehr, wie ich Wahrheit von Zwangsgedanken unterscheiden kann und deswegen renn ich immer weg vor dem echten Leben. Entschuldigung bitte, dass das so viel geworden ist. Ich wollte nur erklären, warum ich solche Angst habe und warum ich das nicht kann: Freunde um mich versammeln.

Wenn ich angefangen habe, kann ich dir ja dann auch mal von meinen praktischen Erfahrungen berichten.

Das wäre sehr lieb von Dir! Es tut mir so Leid zu hören, dass Du Krebs hast. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll oder wie ich helfen kann. Wenn wir im Forum etwas machen können, dann bitte sag Bescheid, ja?

Es tut mir so Leid, dass der das hier zum Psycho-rumheul-Thread geworden ist. Sollen wir vielleicht einen neuen anfangen?

Geschrieben

Hallo Mauro!

Ich denke, so lange die Threadmoderatoren nichts dagegen haben, brauchen wir keinen neuen Thread zu eröffnen und können hier weiter schreiben.

Helfen kannst du mir in meiner Krankheit nicht, das können nur die Ärzte und die haben das schon ganz toll gemacht. Inzwischen bin ich auf dem Weg der Besserung. Von Heilung kann man bei Krebs nicht wirklich sprechen. Aber ich lasse mir mein Leben von solch einem kleinen Krebsknubbel nicht kaputt machen und habe ihm deshalb ganz massiv den Kampf angesagt. Der Knubbel hat voll eins auf die Nase gekriegt. So doll, dass er sein Ränzlein geschnürt hat und ausgewandert ist.

Aber ich möchte dir an dieser Stelle herzlich für dein Mitgefühl danken.

In einem anderen Forum haben meine Freunde für mich eine Seite eingerichtet, auf der ich von meinen Sorgen, Ängsten und Freuden im Zusammenhang mit meiner Krankheit berichten kann.

Es tut mir immer sehr gut, zu wissen, dass es Menschen gibt, die an mich denken und mich unterstützen.

Vielleicht kann ich dir ja auch helfen. Ich weiß zwar noch nicht so recht wie, aber vielleicht hilft es dir ja schon, wenn du hier eine Stelle hast, wo du über deine Ängste und Sorgen berichten kannst und Menschen da sind, die das lesen und dir Antworten darauf geben.

Als ich ein Kind war, war mein Leben auch von Ängsten geprägt. Obwohl ich eine sehr gute und behütete Kindheit hatte. Aber ich hatte schon immer sehr viel Fantasie, habe sehr viele Märchen gelesen und das hat wahrscheinlich zu diesen Ängsten beigetragen.

Auch ich hatte Angst vor Wölfen. Allerdings nicht in der Stadt, sondern bei uns im Haus. Immer wenn ich bei uns im Keller war und die lange Treppe nach oben ging, hatte ich das Gefühl, jeden Augenblick springt mir ein Wolf ins Genick. Dieses Gefühl habe ich erst verloren als ich erwachsen wurde und umgezogen bin.

Außerdem habe ich als Kind immer vor dem zu Bett gehen in den Schrank geschaut, ob einer drin sitzt, der mir was antun könnte. Es war natürlich nie einer da. Und unter das Bett habe ich auch geguckt, weil ich immer das Gefühl hatte, wenn ich mich auf die Bettkante setze, dass mich jemand an den Fußgelenken packt. Auch diese Angst war stets unbegründet und hat sich auch erst im Erwachsenenalter gegeben.

Auch vor der Dunkelheit hatte ich Angst. Ich bin ganz selten im Dunkeln raus gegangen und wenn, dann nur durch gut beleuchtete Straßen. Diese Angst hat sich bei mir aber bis ins Erwachsenenalter gehalten. Erst als ich 2 Selbstverteidigungskurse abgelegt hatte, bekam ich den nötigen Mut und das Selbstvertrauen auch durch weniger gut beleuchtete Gegenden zu gehen.

Die Selbstverteidigungskurse haben mir sehr gut geholfen meine Ängste zu überwinden, zu mir selbst zu finden und Vertrauen in meine eigene Kraft zu haben. Danach habe ich mich nicht mehr so wehrlos gefühlt. Ich fühlte mich dieser gefährlichen Welt nicht mehr so ausgeliefert. Und das hat mir ein tolles Selbstwertgefühl gegeben und mein Selbstbewusstsein gestärkt. Ich hatte von da an das Gefühl, dass ich es mit dieser Welt aufnehmen kann.

Als Kind wurde ich von meinen Mitschülern oft verhauen, weil ich irgendwie anders war als sie. Sie haben mich immer einen Spinner genannt und mich verkloppt. Das sollten die sich jetzt mal wagen. Heute würden die von mir in einer solchen Situation voll eins auf die Mütze kriegen.

Aber damals war ich klein und schwach und hatte keine Selbstverteidigungskurse. Jetzt würden die sich mächtig wundern, mit wem die sich da angelegt haben. Genauso wie sich der kleine Krebsknubbel gewundert hat. Der hat sich vorher auch nicht informiert, mit wem er sich da anlegt. Da hat er Pech gehabt und voll eins auf die Mütze gekriegt.

Lass dir dein Leben von den Ängsten nicht kaputt machen, Mauro. Kämpfe dagegen an.

Im Kampf gegen meine Krankheit hat mir allerdings auch mein Glaube geholfen. Ich habe in den letzten Wochen und Monaten so viel gebetet, wie in meinem ganzen Leben nicht. Aber es hat geholfen. Mein Glaube gab mir viel Kraft.

Und ich muss sagen, dass es dabei völlig egal ist, zu wem man betet.

Ich habe nicht nur Gott um Hilfe gebeten, sondern auch ganz oft die Valar angefleht.

Und als die Narkoseschwester vor der OP sagte, ich solle an etwas Schönes denken, da habe ich an Valinor gedacht.

Wenn ich manchmal Nachts in den Himmel schaue, dann suche ich Earendil und schicke mit ihm einen Gruß nach Valinor.

Im alltäglichen Leben versuche ich auch stets viel Schönheit in der realen Welt zu finden. Seit ich mich mit Herr der Ringe beschäftigt habe, sehe ich diese Welt mit anderen Augen. Ich habe die Natur lieben gelernt und die Schönheit der Bäume und Blumen entdeckt. Und ich habe in meinem Inneren eine elbische Seele gefunden.

Diese Welt ist schön, Mauro. Du musst die Schönheit dieser Welt nur für dich entdecken.

Ich wünsche dir viel Kraft dafür.

Viele liebe Grüße

Arothiriel

Geschrieben

Die Länge des Texts macht gar nichts. Manchmal braucht man viele Worte um das zu sagen was man will.

Nun bist du mit mir an Jemanden geraten, der nicht nur an das Offensichtliche glaubt und somit werde ich dich nicht als verrückt bezeichnen weil du glaubst mit deinen Gedanken Ereignisse beeinflussen zu können. Wahrscheinlicher ist es natürlcih, dass es sich um eine Verkettung unglücklicher Ereignisse handelt, die dir leider immer im falschen Moment wieder eins draufgegeben hat.

Dagegen kann man leider nichts tun.

Die Frage ist aber doch viel mehr, was du tun kannst wenn es sich nicht um solch eine Verkettung handelt, sondern du tatsächlich Einfluss nimmst. Der Einfluss muss ja nicht so geradlinig sein wie ihn Filme oder Bücher beschreiben. Es kann auch durchaus möglich sein, dass dieser Einfluss erst dann möglich ist, wenn sich die anderen darauf einlassen. Dein Freund hätte sich dann ja bereitwillig darauf eingelassen, ihn sogar provoziert. Doch gibt es sicher auch Leute, die ihm Widerstehen könnten und es schon die ganze Zeit tun.

Du sagst du hast Angst deinem Kind geschadet zu haben? Aber es warst doch du, der ihm das Leben erst geschenkt hat.

Wenn du ihm eine geborgene Kindheit gewährst, war dass alles andere als eine schadhafte Tat.

Er ist ein Teil von dir und wieso sollte dann ausgerechnet er von deinem Einfluss Schaden nehmen?

Wenn du dich wirklich davor fürchtest, dass du durch deine Gedanken für solche Unglücke verantwortlich bist, dann musst du es schaffen, diese Gedanken umzukehren. Du scheinst zu versuchen sie zu unterbinden oder sie auf einen Gegenstand (das Kreuz) zu übertragen um sie nicht am Ziel ankommen zu lassen. Du fürchtest dich, in einem Moment der Unachtsamkeit, das nicht rechtzeitig tun zu können und eine Art gedanklichen Fluch auszusprechen. Somit bist du meiner Ansicht nach immer in der Defensive und du wirst nie gegen sie siegen können. Du musst versuchen diese Gedanken zu ersetzen. Wenn du, wie in deinem Beispiel, eine Schere siehst darfst du nicht daran denken was man alles Schlimmes damit tun könnte, du musst sie ignorieren oder daran denken, was du alles Gutes damit tun kannst. Mit einer Schere kannst du dich zu deinem Sohn setzen und ihm zeigen wie man etwas aus Papier bastelt oder (ich weiß ja nicht wie alt er schon ist) ihm ein Mobile basteln. Sei kreativ, wofür man eine Schere oder alles andere im Guten nutzen kann. Diese Gedanken machen es den anderen immer schwerer zu dominieren. Zu wissen was man damit Negatives tun könnte (man wir ja heutzutage an jeder Ecke damit konfrontiert) zwingt dich nicht dazu auch nur an das oder überhaupt daran zu denken, wenn du es nicht willst. Du musst gegen die Angst kämpfen, dass Eintritt was du denkst. Du bist Herr deiner Gedanken, nicht deine Gedanken Herr über dich. Das Bekämpfen funktioniert aber nur, wenn du dich von der Angst wirklich löst. Du darfst dabei auf keinen Fall denken, dass du es nicht schaffen könntest oder dass du eigentlich Angst davor hast oder dass du gerade gegen dein Angst kämpfst. Lass das Denken daran und bekämpfe sie einfach. Jeder Gedanke daran macht sie nur stärker und schlägt dich wieder zurück. Lass die Vorstellungen gegen deine innere Wand laufen und gibt ihnen keine Chance sie zu überwinden, dich zu ängstigen oder zu kontrollieren.

Ich weiß, dass das einfacher gesagt als getan ist, aber ich weiß auch, dass man es schaffen kann.

Angst ist etwas ganz Natürliches, das sogar lebenserhaltent sein kann, doch wie bei allem kehrt sich der Effekt um wenn die Dosis zu hoch ist. Lass dir von den Ängsten nicht die glücklichen Momente, die dir gegegen werden, vernichten.

Und wie Arothiriel schon sagt: Auch hier gibt es schöne Dinge oder Nicht-Materielles. Wenn man seine Augen dafür öffnet kann man es sehen und dafür braucht es nichtmal viel. Ich zum Beispiel liebe die friedvolle Ruhe, die ich Nachts am Waldrand unseres kleinen Dorfes durch mein Fenster habe. Man muss sich so etwas bewusst machen, denn viel zu wenig geschiet heute noch bewusst. Ich finde es auch gelegentlich sehr interessant einmal ganz alltägliche Situationen absolut bewusst zu erleben, jedes Detail, jede Bewegung warzunehmen. Dabei merkt man wie viel man automatisch macht und wie viel Kontrolle Nebensächlickeit und Routine über einen haben. Kein Wunder, dass man versucht sich mit unerwünschten Gedanken zu beschäftigen.

Geschrieben

@Mauro: Ich muss mich jetzt auch noch einmischen...

Ich bin weder süchtig noch krank oder beeinträchtigt, habe noch nicht viel hilfreiche Erfahrung im Leben gesammelt und von Psychotherapie habe ich wenig Ahnung. Allerdings ist mir in deinen Beiträgen immer wieder aufgefallen, wie sehr du gegen dich selbst kämpfst. Du gibst dir an allem die Schuld, nicht nur an diesen Unfällen, sondern auch an all deinen eigenen Problemen, an deinen Ängsten und daran, dass dein Leben dir so 'verkackt' vorkommt. Ich glaube, solange du daran nichts änderst, kommst du auch aus dem Loch nicht raus... wobei es eigentlich mehr wie eine lange Grube aussieht.

Das ist eines der wenigen wirklich wichtigen Dinge, die ich in meinem eigenen Leben bisher auf eigene Faust gelernt habe. Ich hatte damals starke Probleme mit mir selbst, weil ich so anders war als der Rest, dass ich keinen einzigen wirklich guten Freund hatte; die Menschen, die mir am nächsten standen, waren meine Eltern. Ich lebe in einem Spießerviertel, und ich war den Menschen zu laut, zu selbstbewusst und hielt mich zu sehr an meine eigenen Vorstellung von der Welt. In meiner Kindheit machte mir das nciht viel aus, weil von meinen Eltern ununterbrochen Unterstützung und Trost kam; aber als ich in die Pubertät kam, wurde mir bewusst, dass alle anderen Jugendlichen ihren eigenen Freundeskreis hatten, nur ich nicht. Von da an sah ich meine eigene Persönlichkeit plötzlich völlig verkrampft, und ich versuchte geradezu krankhaft, mich zu ändern. Das ging so weit, dass ich mir eine Liste anfertigte, auf die ich meine vorstechendsten Charakterzüge schrieb und daneben die Eigenschaften, in die ich sie verkehren wollte. In jeder Situation, in die ich geriet, überlegte ich erst mal, wie die Person, deren Wunschbild ich in meinem Kopf hatte und die ich werden wollte, reagieren würde, und versuchte dann, das umzusetzen. Natürlich hatte ich keinen Erfolg damit, weil ich abweisend und uninteressiert auf den Rest der Welt wirkte.

Ironischerweise war es bei mir der Herr der Ringe, der mich rettete: Vor mir lag eine Welt, die vollkommen war, die meinen Wünschen, Vorstellungen und Träumen entsprach und als ich dann begann, fanfiction zu schreiben, konnte ich sie nach meinem Willen zurechtbiegen. Ich erschuf mir eine Figur, die mich darstellte - aber nicht das 'Wunschbild', sondern das, was ich eigentlich war, und diese Figur passte in Mittelerde perfekt hinein. Für eine Weile, etwa ein Jahr lang, lebte ich eigentlich nur in dieser Fantasiewelt, alles andere, auch der Kummer, prallte einfach an mir ab, da mein Leben in dieser Welt mir ohnehin nichts bedeutete. Irgendwann wurde mir klar, dass Mittelerde sich von meiner Welt nicht so gravierend unterschied, und dass ich auch hier irgendwo dazupassen musste. Ich ging wieder aus mir heraus, ging auf Menschen zu, und verstellte mich dabei so wenig wie möglich...

Jetzt, gerade einmal zweieinhalb Jahre später, habe ich einen kleinen, aber wunderbaren Freundeskreis. Ich habe ein Leben, das zu leben es sich lohnt, und vor allem: Ich bin jetzt stolz auf mich. Vor kurzem habe ich meine 'Veränderungsliste' von früher wiedergefunden, und ich war entsetzt. Mir wurde klar, dass die Ausgangseigenschaften eine Persönlichkeit ergaben, ein Individuum, und zwar einen "guten" und symphatischen Menschen, die 'Wunschbilder' dagegen ergaben höchstens einen 'Max Mustermann' oder so, eine Durchschnittsverkörperung. Ich bin heute sehr froh, dass ich es nicht geschafft habe, mich zu verändern, denn ich glaube, dass ich so, wie ich bin, gut genug bin - bei weitem nicht perfekt, aber in Ordnung, und so, wie ich sein will.

Meine Familie war für mich immer ein Fixpunkt - besonders, als vor zwei Jahren meine kleine Schwester geboren wurde. Ein Quelle von Kraft und Geborgenheit, die mir die Stärke gab, mich dem Leben zu stellen. Vielleicht kann deine kleine Familie für dich dasselbe werden. Ich weiß nicht, ob ich dir weiterhelfen konnte, wahrscheinlich hast du etwas in der Art auch schon tausendmal gehört... Aber ich sage dir nochmal, du wirst nicht weiterkommen, wenn du dich verkrampfst und in dir selbst den 'Feind' siehst, den es mit Therapien zu bekämpfen gilt. Du musst es schaffen, dich selbst zu lieben.

Viel Glück!

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

@mauro: ich misch mich jetzt auch mal ein...Ich kann deine Verzweiflung verstehen...

Angst hab ich auch vor Prüfungen, Arbeiten und so.... Naja, genau gesagt besteht meine Angst darin zu versagen und den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Jetzt ist die Angst fast weg, aber früher hab ich in der Mathearbeit geheult weil ich das Gefühl hatte es nicht zu schaffen und dann Angst davor hatte als Versager hingestellt zu werden. Ähnlich wie Raumoriel hatte ich auch das Gefühl ich hab keine Talente und passe nicht in das Schema. Mit meinen Mitschülern hab ich sowas ähnliches mitgemacht wie Acheros nur mit de Unterschied dass die Grundschullehrerin auch gegen mich war, weil ich nicht so pflegeleicht war. Irgendwann war ich es dann auch leid ständig bei den Freundeskreisen abzublitzen und hab mich lieber hinter Büchern verkrochen, ab und zu scheuchten mich meine Eltern dann auch mal raus an die frische Luft wo ich allein Abenteuer mit mir und meiner Fantasie und als mein Bruder da war auch mit ihm. Bücher sind mein Fluchtmittel und Herr der Ringe lief mir iwann übern Weg. Sogar heute noch verkrieche ich mich hinter Büchern wenn ich mal wieder frustriert über die Kompliziertheit von zwischenmenschlichen Beziehungen bin. Bücher wie Herr der Ringe stellen dir keine doofen Fragen, sie laden dich ein ein bisschen Zeit mit ihnen zu verbringen und erwarten nichts und nehmen dich wie du bist. Leute die mich nicht so gut kennen sehen in mir nur den verrückten Freak der nie ohne Buch angetroffen wird. Ehe ich es untern Tisch fallen lasse, was hier gut möglich ist. ich hab ein Hörproblem was dazu führt das ich nicht immer alles mitkriege und nachfragen muss. Manchmal packt mich da auch die wütende Verzweiflung, wenn irgendwas wichtiges durchgegeben wird und niemand so nett ist darauf zu achten dass ich auch Bescheid weiß. Da kann ich dann auch schon mal etwas grob in der Wortwahl werden und explodieren. Einen tollen Freundeskreis hab ich jetzt auch (in HdR-Foren, beim Tolkienstammtisch, von der Mittelschule noch)

Genau, Raumoriel stimme ich zu und finde ein Hobby oder so was dir Spaß macht, probier auch mal was ungewöhnliches aus auch wenn es erstmal Mut kostet zu fragen oder ja zu sagen oder man denkt das geht nicht. Mich hat Skipper Heine unseres Schiffes während der Segelfreizeit dieses Jahr gefragt ob ich auch mal das Schiff steuern will. Mein erster Gedanke war: Was?? Ich dieses große Schiff steuern?? oh, wenn das mal gut geht Ich automatisch ja gesagt. Tjo, dann war ich nach der Einweisung dafür verantwortlich, das die Store Baelt heil bis Vlieland kommt+ keine Tonnen rammte oder so. Skipper Heine hat nur ab und zu mal geguckt und korrigert wenn ihm der Kurs nicht ganz passte und ansonsten in Net gesurft... an der schwierigen Stelle wollte er dann selber wieder steuern und meinte zu mir hast du gut gemacht, morgen kannst du wieder, ok?. Ich war glücklich, grinste wie ein Honigkuchenpferd und mein Selbstbewusstsein päppelte das Vertrauen des Skippers auch ordentlich auf. Zum Schluss möchte ich sagen dass der Glaube an Jesus Christus sehr hilfreich ist. Es ist schon spät und den Rest erzähl ich später.

Geschrieben

Na, dann sind wir ja hier eine Ansammlung von Leuten, die in der Kindheit Schwierigkeiten mit anderen Kindern hatten, sogar verhauen wurden (ich auch) wegen eines gewissen Außenseiterstatus, dann ihre Zuflucht in der Literatur gefunden haben (bei mir war es damals Karl May, HdR kam erst viel später) und heute mehrheitlich doch ihre Position im Leben behaupten. Sicher kein Zufall, dass wir uns zusammengefunden haben. Teilweise dachte ich beim Durchlesen hier, ich lese meine eigene Lebensgeschichte. Ich habe lange an Panikattacken gelitten. Heute habe ich dasselbe wie Arothiriel. Und ich kämpfe.

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hallo,

ich möchte mich erstmal recht herzlich bei allen für die lieben Antworten bedanken. Ich habe mich recht lange hier nicht gemeldet und das tut mir Leid. Es war deswegen, weil es mir besser ging und deswegen wollte ich das Thema erstmal ruhen lassen, um mich nicht wieder runter zu ziehen. Ich hoffe, ihr versteht das.

Es kann auch durchaus möglich sein, dass dieser Einfluss erst dann möglich ist, wenn sich die anderen darauf einlassen. Dein Freund hätte sich dann ja bereitwillig darauf eingelassen, ihn sogar provoziert. Doch gibt es sicher auch Leute, die ihm Widerstehen könnten und es schon die ganze Zeit tun.

Mein bester Freund hat sich eigentlich nicht darauf eingelassen. Er war sich zu 100 Prozent sicher, dass ihm nichts passiert :( :( :( Er war sich sicher, dass das eigentlich gar nicht möglich ist.

Du gibst dir an allem die Schuld, nicht nur an diesen Unfällen, sondern auch an all deinen eigenen Problemen, an deinen Ängsten und daran, dass dein Leben dir so 'verkackt' vorkommt. Ich glaube, solange du daran nichts änderst, kommst du auch aus dem Loch nicht raus... wobei es eigentlich mehr wie eine lange Grube aussieht.

Weisst Du, ich sehe da zwei Möglichkeiten:

*Erstens ich bin es nicht schuld. In diesem Fall sollte ich einfach aufhören mit Schuldgefühle einzureden und mit meinem Leben weitermachen

*Dann ist da aber auch noch Möglichkeit zwei: Ich bin es schuld. In dem Fall kann ich wohl nicht viel machen.

Ich hoffe, dass ich eines Tages lernen werde zu verstehen, welche Möglichkeit wirklich gegeben ist.

Zum Schluss möchte ich sagen dass der Glaube an Jesus Christus sehr hilfreich ist. Es ist schon spät und den Rest erzähl ich später.

Mir macht dieser Glaube an Gott oder Jesus oder das Übernatürliche auch manchmal viel Angst, weil wir dann nicht mehr Herr unseres Lebens sind. Ich habe sehr große Angst vor einem wütenden, rachsüchtigen Gott, der beim kleinsten Fehler schon große Katastrophen über die Menschen hereinbrechen lässt. Ich habe ehrlichgesagt sogar ein bißchen Angst, dass jetzt zu schreiben, weil ich nicht weiß, wie Gott darauf reagieren wird. Ich würde so gerne an einen liebenden gütigen Gott glaube, aber ich kann es (noch?) nicht.

Ich hoffe halt, dass ich das eines Tages überwinden kann und dann wieder glücklich sein werde. Vielleicht ist es ja echt nur ein Problem mit meiner Gehirnchemie. Mein Hausarzt sagt, ich hätte zu wenig Serotonin. Ich nehme zur Zeit ein Medikament dagegen. Er hat mir auch vorgeschlagen, dass ich auch in die Klinik gehen kann, wenn ich will. Ich bin mir noch nicht sicher.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo Mauro, ich bin neu hier und schreibe deshalb jetzt erst zu deinem Thema. Ich muß gestehen, dass ich mich selbst sehr oft nach dem überwiegend

dritten Zeitalter in Mittelerde sehne. Allerdings in Bezug auf die Gefahren dort wiederspricht sich das bei mir eigentlich, da ich unter einer Angsterkrankung

leide. Nichts desto trotz bin ich von den wunderschönen, atemberaubenden Landschaften, grandiosen Bauwerken, epischen Schlachten und vor allem den

beispiellosen Freundschaften, die es so im realen Leben wohl nicht gibt, total begeistert. Ich habe mir sogar vorgestellt, dass dies wirklich Geschichte ist

und keine von Tolkien fiktive erschaffene Welt.

Ich kann dich gut verstehen, auch ich war früher ein Außenseiter, eigentlich fühle ich mich heute auch noch oft als solcher. Für mich ist es auch nur allzu-

verständlich, wenn man von Mittelerde so fasziniert ist, dass man sich dann dort hinwünscht.

Ich wünsche dir nur alles Gute und hoffe dass du deine Krankheit in Griff bekommst, halte es da mit Sam, der entweder an den Hängen des Schicksalsberges,

oder auf der Ebene von Gorgoroth, glaube ich, zu Frodo sagt: "Was bleibt uns denn sonst, wenn wir nicht mehr hoffen können?" (sollte dies falsch sein, hab

ich jedenfalls sinngemäß so in Erinnerung)

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