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Quenya oder Sindarin


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Geschrieben

Hi,

muss schon wieder mal nerven xD!

Welche Elbensprache würde sich eig. mehr zum lernen lohnen, Quenya o. Sindarin...

hab mitbekomme das viele hier Sindarin sprechen...

aber ich hab grad mit quenya angefange^^

Lg. Blasius

Geschrieben

Ich habe es zwar umgekehrt gemacht, denke aber jetzt, dass sich Quenya zum Anfangen besser eignet. Man weiß auch mehr darüber und hat folglich mehr Möglichkeiten, sich darin auszudrücken. Außerdem fällt das Lernen von Sindarin vermutlich viel leichter - falls man sich später doch damit beschäftigen will - wenn man von Quenya bereits Ahnung hat.

Andere werden andere Meinungen vertreten.

Geschrieben (bearbeitet)

Die Frage wird immer wieder gestellt und kann pauschal nicht beantwortet werden.

Was "lohnt" sich denn überhaupt daran, eine im Grunde nichtrealexistente Sprache zu lernen? Noch dazu nicht einmal eine tote (die man benutzen kann, um antike Quellen zu lesen), sondern eine reine Kunstsprache, die nie ein Mensch auf Erden je gesprochen hat?

Zugegeben, es gibt auch recht komplizierte reale Sprachen und in so einem Fall wird es einem Non-Native-Speaker meist schwerfallen, sie ganz und gar flüssig und akzentfrei zu erlernen. Mit viel täglicher Praxis z.B. unter Einheimischen, Begabung und viel Fleiß ist das aber durchaus möglich. Nicht so im Fall der Elbensprachen - man wird nie die Gelegenheit erhalten, sie im andauernden Gebrauch anzuwenden, außerdem fehlen wichtige Teile der Grammatik und vorallem immense Mengen Vokabulars.

Beide Sprachen besitzen darüber hinaus einen so komplexen Aufbau , dass selbst die Experten im Stegreifdialog über ein paar kurze Sätze nicht hinauskommen. Bei Quenya liegt das vorallem am diffizilen Casussystem, bei Sindarin an den Anlautmutationen. Sogar der Professor selbst war der Ansicht, dass seine Idiome reichlich kompliziert seien und sich nicht für "Unterhaltungen beim Tee" eignen würden.

Eine "praktische Anwendung" wird also nie im gesprochenen Wort liegen, sonderen darin, die Sprachen an sich - aus linguistischem Interesse - zu studieren, ihren Klang und ihren Aufbau auf rein ästhetischer Basis zu genießen, oder gegebenenfalls auch den einen oder anderen Text oder auch einmal ein Gedicht darin schreiben zu können. Im Grunde also handelt es sich um die reine Freude an der intellektuellen Beschäftigung. Und last but not least auch um eine Hilfe, den Gedankengängen des Professors seine Werke betreffend - etwa bei der Namensgebung - ein wenig besser nachspüren zu können.

Ob man dafür bereit ist, in der Regel monatelanges Büffeln auf sich zu nehmen, muss jeder selber entscheiden. Anders lassen sich auch die Elbensprachen nicht erlernen und trotz ihrer Unvollständigkeit unterscheiden sich sich darin von keiner anderen Fremdsprache.

Für welche von beiden man sich entscheidet, hängt, denke ich von den persönlichen Vorlieben ab.

Wenn man eher vokalbetonte Sprachen und solche mit einem System an festgelegten Endungen wie Finnisch oder meinetwegen auch Latein mag, ist mit Quenya gut bedient. Wer die keltischen Sprachen mit ihrem weichen Klang schön findet, wendet sich vielleicht eher Sindarin zu. Mich hat damals vorallem das Konzept der Anlautmutationen daran gereizt, da ich damit noch überhaupt keine Erfahrung hatte.

Aber das ist wie gesagt, vorallem abhängig vom persönlichen Erfahrungswert und Geschmack.

Quenya ist, wie Ailinel schon sagt, ein wenig "kompletter", was die Grammatik angeht, dafür aber in seiner Struktur noch ein bisschen komplizierter. Was von beiden Sprachen einem selbst mehr zusagt, wird man meist nur herausfinden, wenn man in beide "hineinschmeckt". Probieren liegt auch in diesem Fall klar vor dem Vorgang des Studierens. ;-)

Edit:

Ein Nachgedanke - unabhängig davon , für welche der Sprachen man sich entscheidet - wichtig ist für den Lernprozess vorallem, welche der verfügbaren Quellen man benutzt. Also nach Möglichkeit bitte nicht die mit Fehlern durchsetzten Bücher von Krege oder Pesch verwenden, sondern auf bessere und kostenlose Angebote wie etwa die Kurse von Thorsten Renk auf Parma Tyelpelassiva zurückgreifen. Man spart sich hinterher die Mühe, sich dauernd in den eigenen Allerwertesten zu beissen, weil man viel Mühe verschwendet hat. Für Sindarin sollte man dort die Version 3.0 verwenden. Die anderen sind überholt. Im Moment nur auf Englisch verfügbar.

@Ailinel

Was war eigentlich mit der Übersetzung? Ist das Projekt wieder eingeschlafen?

Bearbeitet von Avor
Geschrieben

@Avor: Nein, nein, obwohl es zwischendrin eine Durststrecke gab, wo ich es ziemlich frustrierend fand und folglich kaum weitergekommen bin. Einem der Vorschläge von Miriam folgend, war ich dazu übergegangen, zuerst die Kapitel oder Abschnitte, manchmal nur Sätze, die sich seit der Version 2.0 geändert haben, zu übersetzen und später diese neuen Abschnitte - sowie auch die Abschnitte, die schon in Version 2.0 anders waren als in Version 1.1 - in das bestehende, mir vorliegende TeX-Format der Version 1.1 einzufügen. Das erfordert viel Konzentration und kann echt anstrengend sein. Jetzt ist es hoffentlich bald fertig, und niemand wird darüber so froh sein wie ich.

Geschrieben

O, das ist wirklich erfreulich zu hören. :-)

Du bist ein Genie. Damit hilfst du vielen Leuten über ein großes Problem hinweg.

Geschrieben

Beide Sprachen besitzen darüber hinaus einen so komplexen Aufbau , dass selbst die Experten im Stegreifdialog über ein paar kurze Sätze nicht hinauskommen. Bei Quenya liegt das vorallem am diffizilen Casussystem, bei Sindarin an den Anlautmutationen.

Hm, also wirklich schwierig ist das Quenya-Casussystem nicht, schon gar nicht im Vergleich zum Deutschen. Dass man keine freie Unterhaltung führen kann, liegt eher daran, dass niemand genügend Übung hat, Quenya wirklich zu sprechen anstatt zu lesen und dass die Gesprächspartner vermutlich verschiedene Grammatikauslegungen haben, sodass einer die Formen des anderen zurückdrehen und noch schneller überlegen muss als beim Lesen.

Geschrieben

Ich denke trotzdem, dass ein strukturiertes Casusystem (mit mehr als vier Fällen) von vielen Leuten durchaus als schwierig empfunden wird. Deutsch ist wohl insgesamt schwieriger, aber für einen Deutsch-Muttersprachler stellt sich der Vergleich ja zumeist nicht. Die Komplexität von Quenya ist meines Erachtens durchaus ausreichend, um es als "aufwendig zu erlernen" einzustufen. Natürlich ist auch das subjektiv und wird sicher nicht von jedem so empfunden.

Aber du hast recht - das Hauptproblem in der rein mündlichen Anwendung dürfte in der Tat die Divergenz der Möglichkeiten und die mangelnde Übung sein.

Geschrieben

Du bist ein Genie.
Genau das bin ich eben nicht!

Wenn ich LaTeX beherrschen würde (und selbst dazu muss man garantiert kein Genie sein), hätte ich von Anfang an ganz anders arbeiten können.

Eventuelle Fehler in der Übersetzung selbst bzw. Verbesserungen der Formulierungen können ja vielleicht noch in Zukunft durch Proofreading gefunden werden

Geschrieben

dass ein strukturiertes Casusystem (mit mehr als vier Fällen) von vielen Leuten durchaus als schwierig empfunden wird

Das höre ich auf englischsprachigen Foren oft, kann es aber irgendwie überhaupt nicht nachvollziehen. Die reine Anzahl der Fälle spielt nur dann eine Rolle, wenn damit auch eine hohe Anzahl zu merkender Formen verbunden wäre. Das ist in Quenya aber überhaupt nicht der Fall, man hat weder verschiedene Substantivklassen, noch eine Genus-Unterscheidung. Insofern ist das kein Unterschied zu einer Präposition bzgl. des Lernaufwands. Ich meine, alle Sprachen haben haben Allativ, Ablativ, Instrumental als Idee und man muss lernen, wie sie ausgedrückt wird. Mir scheint eher, dass es hier viel Einschüchterung durch Hörensagen gibt, wie durch Mark Twain seinerzeit. ;-)

Geschrieben

aha,

ok, danke für die infos^^

also bleib ich bei quenya und greife vielleicht später nochmal auf sindarin zurück^^

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn ich LaTeX beherrschen würde (und selbst dazu muss man garantiert kein Genie sein), hätte ich von Anfang an ganz anders arbeiten können.

Umso mehr Respekt hast du für deine Arbeit verdient, wenn sie unter so "erschwerten Bedingungen" stattfindet.. ;-)

Eventuelle Fehler in der Übersetzung selbst bzw. Verbesserungen der Formulierungen können ja vielleicht noch in Zukunft durch Proofreading gefunden werden

Klar doch. Sag Bescheid, wenn es soweit ist.

Das höre ich auf englischsprachigen Foren oft, kann es aber irgendwie überhaupt nicht nachvollziehen. Die reine Anzahl der Fälle spielt nur dann eine Rolle, wenn damit auch eine hohe Anzahl zu merkender Formen verbunden wäre.

Auch wenn es dir (und im Grunde auch mir) abwegig erscheint, es geht einfach vielen Leuten so. Nicht nur Deutschen oder Engländern, sondern (wie ich aus meiner eigenen Familie weiß,) auch Franzosen. Einer Menge Leute fällt es aus irgendeinem Grund leichter, sich idiomatische Redewendungen (z.B. im Zusammenhang mit Präpositionen) zu merken und sie im Gespräch anzuwenden, als Casustabellen. Selbst dann, wenn die weniger umfangreich sind als im Deutschen mit seinen vielen Ausnahmen.

Bearbeitet von Avor
  • 14 Jahre später...
Geschrieben

Hallo Leute ich wollte mal fragen was sich denn jetzt mehr lohnt, weil ich mich nicht entscheiden kann. Einerseits liebe ich die Waldelben aus Mittelerde und Sindarin wurde ja auch wegen König Thingol viel in Beleriand gesprochen aber ich liebe halt auch die lieder wie un Elbereth Gitoniel oder wie man es schreibt und würde sie gern Übersetzen können. Und ich liebe Feanor und die Noldor. Deswegen meine Frage was sich für mich mehr Lohnen würde?

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