IsildursErbe Geschrieben 5. Februar 2010 Autor Geschrieben 5. Februar 2010 Innerhalb einer Nacht schaffen es die Elbenreiter, an deren Spitze Elrond voranstürmt vom Cirith Gorgor nach Isenmünde und reiten vor dem Wall den völlig überraschten Heerhaufen nieder. Hier trennen sie sich schweren Herzens von ihren Pferden und schicken die intelligenten Tiere zurück über Udun. Behende erklimmen einige Elbenkrieger an heraufgeworfenen Seilen den Wall. Andere erschießen die völlig überraschte Besatzung der Wallkrone. Auf dem Wall entbrennt ein Kampf, doch als die Verteidiger gerade dabei sind die Oberhand zu gewinnen, trifft in aller Heimlichkeit Isildurs Stoßtrupp auf der schlecht gesicherten Südseite des Walls ein und stürmt die unverschlossenen Treppengänge nach oben hinauf. So erobert der Westen Carach Angren. Isildur und Elrond besetzen den Wall und richten sich zur Verteidigung nach beiden Seiten ein. Saurons Truppen beginnen nun einige Angriffe zur Rückeroberung, doch sie werden abgewiesen, da ein großer Teil Saurons Truppen, welche auf der Südseite der Isenmünde bereitstanden, zum Ephel Duath beordert wurden. Elendil arbeitet sich derweil in den nächsten Tagen systematisch am Osthang Uduns in Richtung Isenmünde vor und Anarion am Westhang, während das verbliebene Fussvolk der Elben unter Cirdan und Gil-galad die Straße vom Feind säubern. Dabei werden in vielen kleinen Gefechten und Belagerungen alle Türme und Orkhöhlen zerstört, ausgehoben oder in Brand gesteckt. Die Schlacht von Carach Angren Nachdem die ersten Orkschlupfwinkel ausgeräuchert wurden und Sauron vom Verlust Carach Angrens erfährt, kommen alle bösen Wesen Uduns aus ihren Löchern und versuchen, getrieben von Saurons Zorn, mit aller Gewalt die Isenmünde zurück zu erobern. Doch der Wall von Carach Angren wird unter großen Verlusten gehalten. In Udun selbst ist die Lage verworren. Die Orks stürmen blindlings aus ihren Höhlen und werden von den Truppen des Westens schaarenweise niedergemacht. Eingeklemmt zwischen dem Wall und dem Heer des Westens nehmen nun auch die zahlreichen Flüchtlinge des Menschenheeres den Kampf wieder auf. Die Elbeninfantrie arbeitet sich nach einigen Tagen bis zum Wall durch und kann nun die Truppen Elronds und Isildurs unterstützen. Bis Udun tatsächlich von allen Feinden gesäubert ist, vergehen noch Wochen. Am Ende gehen die meisten Verluste des Bundesheeres, insbesondere an deren Pferden nicht auf die Rechnung der Orks, sondern sind durch die Gluthitze im Höllental von Udun entstanden. Sauron lässt nun seine zurückbeorderten Armeen ebenfalls von Süden her gegen den Carach Angren anrennen. Es treffen aber langsam die als Finte in Richtung Ithilien gesandten Truppen des Bundes bei Isenmünde ein. Der Wall wechselt sogar einige Male den Besitzer, bis zum Schluss von dem gesamten mächtigen Bauwerk nur Schuttahaufen übrig bleiben. Schließlich ziehen sich die Truppen Saurons nach Barad-dur zurück. Der Westen setzt nach, ist jedoch selber erschöpft und kann so nur noch geringe Verluste beim Feind erzielen. Das Heer des Bundes teilt sich nun auf. Ein starkes Kontingent unter Anarion verbleibt am Carach Angren und sichert diesen weiterhin. Das Hauptheer führt zunächst einen Scheinmarsch in Richtung Barad-dur aus, um dann nach Süden abzudrehen. Dort wird nun die Wache Saurons am Ephel Duath von Mordor und Minas Ithil aus in die Zange genommen und vollständig aufgerieben. Die Truppen Minas Ithils unter der Führung von Isildurs Söhnen vereinigen sich mit dem Hauptheer. Die Truppen aus Osgiliath rücken nach und sichern den Pass. In den folgenden Monaten lagert das Heer an vielen strategisch günstigen Punkten am Rande Gorgoroths und bewacht die Lücke zum Landstrich Nurn. Expeditionskräfte stoßen immer wieder tief bis zum Nurnenmeer vor und befreien dort die Sklaven. Siedlungen und Arbeitskasernen. Orte die sich nicht befreien lassen wollen werden niedergebrannt. Auch im Osten entlang des Ausläufers des Ered Lithui werden die Bergwerke und Schmelzhütten Saurons angegriffen, unzählige Sklaven befreit und diese sehen seit langer Zeit das Licht der Sonne wieder. Viele der Sklaven, darunter auch einige Elben, schließen sich dem Heer des Bundes an. Als der Bund in die Region südlich des Nurnenmeeres vordringt und dort die großen Zeughäuser und Tributlager erobern will, lässt Sauron sie in Brand stecken und die mittlerweile rebellierenden Sklaven gleich mit. Unzählige Brände sind bei Nacht weithin sichtbar und nur wenige Lager fallen dem Westen in die Hände. So vergeht das erste Jahr der Belagerung des Dunklen Turmes, ohne das die Heere des Westens diesen zu Gesicht bekommen. Durch die Abriegelung Gorgoroths von allen Seiten ist auch Barad -dur abgeschnitten. Allerdings tut Sauron dem Westen nicht den Gefallen von Barad-dur aus den Truppen in den Rücken zu fallen. Dies hatten die Fürsten gehofft, den sie wollten zunächst keinen Angriff auf Barad-dur durchführen sondern durch die Schläge nach Süden und Osten auf die wirtschaftlichen Kerngebiete Mordors Sauron dazu zwingen, seine Truppen aus dem Dunklen Turm in eine offene Schlacht zu locken. Jedoch bleiben die Tore Bard-durs verschlossen und der Turm droht nochimmer stumm jedem Angriefer mit seiner Vernichtung. 2. Kriegsjahr - Der Ring um Barad-dur ... hier gehts demnächst weiter. Zitieren
IsildursErbe Geschrieben 8. Februar 2010 Autor Geschrieben 8. Februar 2010 In meinem Entwurf über das erste Kriegsjahr habe ich noch einen entscheidenden Punkt vergessen: XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Den als Scheinbewegung durchgeführten Marsch auf Barad-dur kontert Sauron mit einem Ausbruch des Orodruins. Der Ausbruch ist weniger Explosiv als vorangegangene Ausbrüche, aber die gesamte Umgebung des Schicksalbergs und die Ebene in Richtung Barad-dur werden von zahlreichen Lavaströmen unpassierbar gemacht. Dies hat mehrere Folgen. Der Ausbruch kommt dem Bund entgegen, ermöglicht er es doch, ohne eine Gefahr im Rücken das Land Mordor zu erobern. Sauron hat zwar einen direkten Angriff auf Barad-dur auf einige Zeit unmöglich gemacht, aber sich dadurch auch selbst eingeschlossen. Die Weisen unter den Elben vermuten, dass der Ausbruch stärker und später hätte ausfallen sollen, um das Heer des Westens bei der Einschließung des Dunkeln Turms zu vernichten oder zumindest stark zu schädigen. Aber die Macht des Dunklen Herrschers scheint geschwächt. Der feste Griff über das Land Mordor und den Orodruin ist mit der Ankunft des Westens lockerer geworden. Vielleicht ist der Berg aber auch nur erschöpft.... XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Das zweite Kriegsjahr - Regen in Mordor, Adamantene Tore, Stählerne Brücken Nachdem der an den Orodruin angrenzende Teils Gorgoroths durch die Lavaströme unpassierbar wurde, wartet der Bund auf das Abkühlen. Zwar ist die Oberfläche auf vielen der Lavaströme schon fest, doch es ist häufig nur eine dünne Kruste, durch die die Soldaten in ihren schweren Rüstungen einbrechen und im Feuer vergehen würden. An vielen Stellen ist auch noch das glühen der Lava in vielen Erdspalten und Löchern zu sehen. Die Errichtung von Unterkünften oder eines Belagerungsringes in der Nähe des Dunklen Turmes ist somit unmöglich. Die Heerführer sind ratlos. Gegen diese Naturgewalten kommen sie nicht an. Dennoch bleiben sie eisern in ihrem Willen Sauron nicht aus seinem Trum entkommen zu lassen. Die Adler werden gebeten alle Gebirgspfade und den weitläufigen Osten Mordors zu bewachen und die Palantir schauen Tag und Nacht über die Lande Mordors. Sauron erkennt, dass jeder Späher und jeder kleine Orktrupp, den er aus den Toren Barad-durs oder über geheime Pfade hinausschickt vom Westen abgefangen wird. Für eine Flucht ist es zu spät. Allerdings denkt er garnicht an Flucht. Seine Festung ist stark und das Land Mordor sein stärkster Verbündeter. Er setzt auf Zeit. Lange kann er in seinem Turm ausharren. Sein Vorbild und Lehrmeister Morgoth machte es ihm schon einmal vor, als Angband hunderte von Jahren von den Noldo belagert wurde. Er muss nur Geduld haben, dann wird der letzte Bund an dieser Aufgabe zerbrechen! Seit Monaten befinden sich gewaltige Aschewolken über Gorgoroth. Es ist windstill in Mordor und an vielen Stellen schneit es Ascheflocken und Staub. Vom Meer ziehen hohe, schwarze Wolken über Gondor hinweg. Bei Nacht sieht man ungewöhnliches Wetterleuchten und die Menschen des weißen Gebirges verstecken sich, den sie denken, der Zorn Sauron werde über das Land kommen. Doch kein Regentropfen fällt auf Gondors Boden. Die Wolken ziehen hoch und schnell bis zum Ephel Duath. Dort stauen sich die Wolken und schieben sich träge über die Gipfel. Fast sieht es so aus, als ob das Land Mordor gegen den Westen nun auch am Himmel ringt, doch dann ergießen sich die Wolken nach Mordor. Noch immer fällt kein Regen, bis die Wolken sich mit der Asche über dem Orodruin mischen. Gewaltige Blitze erhellen die Nacht und dann beginnt Regen zu fallen. In dicken schwarzen Tropfen fällt er herab und die Heerführer vernehmen ein Geräusch mit dem sie nicht gerechnet hatten: das Prasseln von Regen auf ihren Zelten... Es regnet Tage und Wochen lang ununterbrochen, hauptsächlich auf der Ebene von Gorgoroth. Riesige Dampfwolken entstehen dort, wo Regen auf die heiße Erde trifft und es bilden sich zuerst Pfützen, dann Bäche und schließliche reißende Flüsse, die hier und da einfach in Erdspalten unter lautem Zischen und Krachen verschwinden. Schlammlawinen aus gelöster Vulkanasche füllt die Spalten und Ritzen der Hochebene aus und Gorgoroth wird zu einer Schlammwüste. Exkurs : - ggf. haben die Valar einen kleinen Gunstbeweis in Form des Regens gesandt Meteorologisch entspricht das Phänomen einem extremen Höhentief. Es entsteht, wenn kalte Luft aus großer Höhe absinkt, was den Luftdruck in den höheren Schichten der Luft vermindert. Am Boden nimmt der Luftdruck dagegen leicht zu. Geschieht dies bedingt durch z.Bsp. Gebirgsketten oder entsprechender Druckverhältnisse auf begrneztem Raum, insbesondere wenn dort hohe Lufttemperaturen (Wüstentäler) vorherrschen, sind lokal begrenzte, extrem starke Unwetter die Folge. Das Höhentief liegt auf einem Niveau von 5 km, und zeichnet sich durch im Vergleich zur Umgebung niedrige Temperaturen aus. Es handelt sich meist um gealterte Systeme, mit Bildung von hochreichenden Gewitterwolken. Zum Abregnen bzw. zur Stimulation von Niederschlag sind Schwebstoffe in der Luft die ideale Keimzelle von Regentropfen oder Schneekristallen (vgl. Industrieschnee oder die Wolkenstimulation durch Silberiodit bei den Olymp. Spielen in Peking). Vulkanasche in der Luft ist ebenso geeignet. Nach mehreren Wochen des Unwetters beruhigt sich die Lage und über Gorgoroth liegen dichte Nebel und Dampfwolken. Der Westen nutzt die Chance. Die riesigen Wassermassen haben den Boden abgekühlt und der Winter bringt selbst in Mordor sehr kühle Nächte mit sich. Heimlich bezieht der Westen Stellung in einem weiten Rund um Barad-dur. Der Marsch über Gorgoroth erweist sich als Tortur. Manchmal laufen die Soldaten bis zu den Hüften in Schlamm, Gepäck und Belagerungswaffen müssen ohne Weg und Steg über Felszacken und durch Schlammrinnen geschleppt werden. Doch als der Nebel sich nach einigen Tagen auflöst, sieht Sauron die Heerscharen des Westens vor seinen Toren. Das Heer des Westens hat seine Verluste nun auch einigermaßen ausgeglichen. Junge Männer sind aus Gondor und Arnor nachgerückt und viele der befreiten Sklaven haben sich in die Dienste Gil-galads gestellt, da ihre Heimat weit entfernt oder zerstört ist und sie dem Westen auf diese Art danken wollen. Es sind keine guten Kämpfer, doch ihre Zähigkeit und die Gewöhnung an die Verhältnisse in Mordor gleichen dieses mehr als aus. Der Westen beginnt auch einen ersten Angriff über die großen stählernen Brücken, die über den bodenlosen Abgrund zu den Toren Barad-Durs führen. Der Angriff ist allerdings eher ein vosichtiger ein Probeangriff. Begleitet vom Geschosshagel vieler Schleudern und in enger Formationen um eine Ramme, der man den Namen "Tulkas Faust" gegeben hat, will man den Toren zu Leibe rücken. Die Tore erzittern unter den Schlägen und verziehen sich in ihren Angeln, doch viele Angreifer gehen in einem Hagel aus Steinen und Pfeilen zugrunde. Dann beginnen die Brücken einer nach der anderen zu wanken und stürzen durch irgendein Hexenwerk hinab in den Abgrund. Nur wenige schaffen eine schnelle Flucht über die wankenden Brücken zurück und die große Ramme durchbricht mit ihrem letzten Schlag das äußere Tor und verkeilt sich darin. Dort wird sie bis zu dem Tag, an dem Barad-dur fällt stecken. Einige wenige Soldaten sind vor dem Tor zurückgeblieben. Diese werden nun von den Truppen Saurons erschlagen oder gefangengenommen. Viele entgehen der Gefangennahme durch einen Sprung in den Abgrund... Das dritte Kriegsjahr - Der Ring um Barad-dur Das Dritte Kriegsjahr vergeht weitestgehend ereignislos. Der Westen errichtet geschützte Lager rund um den dunklen Turm. Der Rest des Landes wird von Stützpunkten aus bewacht und patrolliert. Man beschäftigt die Männer mit dem Anlegen und dem Ausbau von Schanzanlagen, um Ausfälle Saurons entgegnen zu können. Die großen Brücken über den Abgrund sind nun zerstört und daher kein massierter Angriff auf den dunkeln Turm möglich. Sauron führt einige kleine Ausfälle über Tunnel und Nebenpforten im Ered Lithui, wohl um die Belagerer auf die Probe zu stellen. Der Belagerungsring wird in den folgenden Jahren immer dichter und undurchlässiger. Selbst im Ered Lithui, dem Gebirgsrücken, an dem der schwarze Turm sich anlehnt, werden nach und nach alle Pfade und geheimen Tore geschlossen. Doch manchmal scheint es, als ob die Orks sich dierekt aus der Erde zu den Füßen der Belagerer herauswühlen würden, so dass immer die Gefahr eines Überfalles droht. Langsam treten Probleme auf, mit denen in dieser Heftigkeit nicht gerechnet wurde: In den Lagern brechen immer wieder Streitigkeiten und Krankheiten aus. Die Männer langweilen sich und die Kargheit und die Witterung Mordors leisten das Übrige. Elendil und die anderen Fürsten entscheiden, drastische disziplinarische Maßnahmen auch für kleine Vergehen durchzusetzen. Die Bestrafung von Disziplinlosigkeit wird allerdings nicht mit der Peitsche durchgesetzt. In den meisten Fällen beschränkt sie sich auf das herabsetzen der Rationen und die Entsendung des Bestraften nach Udun oder in die gefährlichsten vordersten Vorposten des Belagerungsringes, die immer wieder mit Steinen und Pfeilen beschossen werden. Elendil führt ebenfalls ein System der Ablösung ein, bei dem zunächst verdiente Veteranen, aber auch an Leib oder Seele Erkrankte für einige Zeit zur Erholung und Genesung nach Ithilien gesandt werden. Dort hat Galadriel ein Gebiet der Ruhe und der Heilung nahe Minas Ithil eingerichtet. Das Vierte Kriegsjahr - Die Herausforderung Gil-galads Die Schanzarbeiten schreiten voran. Baumaterial erreicht in großen Mengen den Belagerungsring. Es sollen hohe Türme mit Belagerungsgeschützen errichtet werden um die äußeren Bastionen Barad-durs zu schleifen. Auch soll eine große Behelfsbrücke über den bodenlosen Graben um Barad-dur geschlagen werden. Doch kaum sind die ersten provisorischen Türme aus Holz errichtet, regt sich der Orodruin wieder. Die Elben spüren schon Tage vorher, dass der Berg erneut zürnt und die ersten Erdstöße bringen einige der Türme zum Einsturz. Da besteigt Gil-galad zusammen mit den anderen Fürsten den Orodruin. Er betritt die Sammath Naur und singt hier, im Herzen des Reiches Saurons, ein Lied der Herausforderung, dem selbst der Orodruin nicht wiederstehen kann. Dabei rammt er seinen Speer Aiglos (die "Schneespitze") in die Lava und siehe: der Speer bleibt von der Hitze Orodruins unberührt (läuft jedoch schwarz an). Gil-Galad singt dabei mächtige Verse und zwingt den Berg unter seinen Befehl. Er solle solange schlafen, bis Sauron selbst in die Sammath Naur tritt um diesen Befehl aufzuheben. Gil-galad ringt an diesem speziellen Ort mit dem Willen Saurons und trägt den Sieg davon. Wieviel Kraft diese Ringen den Elbenfürst gekostet hat wird dadurch ersichtlich, dass sein vormals nachtschwarzes Haar nun weiß ist. Viele behaupten, dass es dieser Wettstreit war, der Ihn der nötigen Kraft beraubte, Sauron im letzten Gefecht zu wiederstehen. Fortan schweigt der Orodruin und die Fürsten wissen, dass Sauron nun hierher kommen muss und wird, wenn er die Macht über den Berg und somit auch über das Land Mordor zurückerringen will. Daher errichten Sie Ihre Unterkünfte an den Hängen des Orodruin und leiten von hier aus die Geschicke der Belagerer. Das fünfte Kriegsjahr - gepanzerte Herzen An Mittwinter beginnt Sauron damit, gefangene Elben und Menschen (und auch Zwerge) aus den tiefen Verließen seiner Burg auf die Zinnen zu bringen. Dort werden Sie gefoltert, oft über Tage und Wochen. Einige läßt er in Eisernen Käfigen an die Zinnen des Turmes hängen, wo die Belagerer zuschauen müssen, wie sie langsam verhungern, verdursten oder an ihren Wunden in Wind und Wetter zugrunde gehen. Immer wieder lässt er große Hörner erklingen und Trommel schlagen und seine Ausrufer verhöhnen von den Zinnen herab die Fürsten des Westens und ihre Machtlosigkeit dem Treiben Einhalt zu gebieten. Manch ein tot geglaubter Elb oder Mensch wird unter Tränen von seinen Verwandten oder Freunden erkannt, nur um dann zuszusehen, wie die Orks ihn oder sie zu Tode quälen. Doch die Fürsten des Westens durchschauen Saurons Plan und warnen vor übereilten Angriffen. Einige der Eldar gehen zu den Menschen und erzählen Ihnen, wie es bei der Nirnaeth Anoriad geschah, dass ein Schlacht fehlschlug, ein Teil der Streitmacht zu früh loßstürmte, weil Orks ihre Anverwandten folterten. Doch Isildur fällt eine schwerwiegende Entscheidung. Als die Orks wieder mit ihrem schrecklichen Werk beginnen, ordnet er einen Pfeilhagel seiner Truppenteile an. Für gezielte Schüsse viel zu weit entfernt, trifft der Pfeilhagel Folterer wie Gefolterte und obwohl viele der Gefolterten um ihre Erlösung baten, und die noch Lebenden in den Käfigen einen ebensolchen gnädigen Pfeilschuss erhofften, halten es viele für Unrecht auf die eigenen Leute zu schießen. Seit diesem Tage lässt Isildur immer dann feuern, wenn Folterungen stattfinden oder neue Gefangene an die Zinnen gehängt werden sollen, sodass dieses makabere Schauspiel ein Ende findet. Doch auch der Westen bleibt nicht untätig. Die scharfäugigen unter den Elben haben gesehen, dass die Orks und deren Hauptleute mager wirken. Man beobachtet sogar, wie ein Mensch aus dem Süden von einer der hohen Zinnen stürzte. Jedoch konnte man nicht sagen, ob dies aus Entkräftung geschah, oder er sich selbst ein Ende setzen wollte. Daher wird die tägliche Ausgabe der Rationen und die Ankunft der Nahrungsmittel aus den Versorgungswagen mit großem Zeremoniell begangen. Es werden zu jeder Mahlzeit Trompeten geblasen und laut verlesen, was heute auf dem Speiseplan steht. Man lässt im Übermaß Nahrungsmittel aus Gondor heranschaffen, und große Lager an Versorgungsgütern werden gut sichtbar hinter den vordersten Linien aufgetürmt. Die Offiziere und die hohen Fürsten selber begehen gut sichtbar jeden Tag ein ausuferndes Bankett. Und tatsächlich: hier und da fliehen einzelne Menschen aus den Diensten des Dunklen Turmes. Einige berichten sogar von einem Hungeraufstand der Orks, nicht gegen Sauron, aber gegen ihre Hauptleute, der schnell und hart niedergeschlagen wurde. Die Rebelierenden Orks wurden geschlachtet und den loyalen zum Fraß vorgeworfen... Auch einige Orks beobachtet man, wie sie mithilfe von Seilen die Mauern herabklettern. Ihre Verfolger werden von Waldelben erschossen. Doch hart und erbittert ist der Streit, wie man mit den Gefangenen verfahren solle. Rede und Gegenrede werden geführt, doch ohne Ergebnis. Auf eines kann man sich jedoch einigen: Die Orks werden ebenfalls eine Tage in die vordersten Reihen geführt, wo sie unter den angewiederten Blicken ihrer Wachen nach Herzenslust Essen dürfen. Elbennahrung und Speisen der Elendilis sind ihnen zuwieder, jedoch bekommen sie rohes Fleisch und Früchte, die sie wild in sich hineinstopfen. Man will damit die verbliebenen Orks in Barad-dur zur Flucht oder Aufstand bewegen. Doch nach den ersten erfolgreichen Fluchtversuchen schließt Sauron jedes Schlupfloch. Wie er dies tut und welche Zustände im inneren der Festung herrschen sind von diesem Tage an unbekannt. Weiter bleibt die Frage offen, wie mit den Gefangenen zu verfahren sei, bis Isildur und die getreuesten seiner Männer eines Nachts in das Gefängnis der Orks eindringen und sie ohne Ausnahme erschlagen. Da er sich nicht mit den anderen Heerführern beraten hat, entsteht zunächst Streit. Doch Isildur verteidigt sich, dass die Orks einen solchen Streit nicht wert seien und irgendjemand es schließlich tun musste. Daraufhin und nach vielen weiteren Worten endet der Streit, da die Situation nun zumindest gelöst ist. Jedoch sind ein erstes Misstrauen und eine Samen der Zwietracht in die Herzen der Fürsten des Westens gelegt und Isildurs Ruf als Einzelgänger bildet sich mehr und mehr hervor. Das sechste Kriegsjahr - der Krieg der Baumeister / die weißen Türme Die im vierten Jahr begonnen arbeiten erreichen nun ihre Hochphase. Die besten Baumeister, Steinmetze und Schmiede der Noldo, der Exilnumenorer und der Zwerge arbeiten an der Gegenfestung, und es sind mächtige Baumeister! Sie werden den Orhtanc errichten und haben bereits die Mauern von Minas Ithil und Arnor errichtet. Die Anduinbrücke und die Kuppel der Sterne in Osgiliath sind ihr Werk und noch im Schwinden ihrer Kunst werden sie später die Argonath erbauen! Die Behelfstürme und ihre Steinschleudern werden ersetzt durch Türme aus Vulkangestein und Stahl. Den Stein selber bringen die Numenorer wieder zum fließen und die Türme sind schlank und wirken an Ihrer Basis, als würden sie aus dem Boden Mordors wachsen. Doch die Türme sind nicht schwarz, sondern weiß wie Zähne und auf jedem brennt ein helles Licht, verstärkt durch Elbengläser und so erhellen sie die Finsternis in Mordors Nächten und blenden die Augen des Dunkeln Turmes. Kein Beben wird sie erschüttern und nur die größten aus Barad-dur geschleuderten Felsen vermögen an ihnen zu kratzen. Auf diesen Türmen lässt Elendil Schleudern errichten, mit langen Armen und große Bögen aus Stahl und ab dem Mittsommertag werfen sie Steine und Lanzen wie Regen auf Barad-dur. Bald schon ist kein Ork oder Mensch auf den Brüstungen zu sehen. Nur noch auf die höchsten Zinnen Barad-durs trauen sich die Wächter, denn dorthin langen die Geschosse des Westens noch nicht. Doch die Mauern von Barad-dur sind stark und die Gebeine und Fundamente des Turmes sind mit der Macht des Ringes erbaut. Einige Zinnen brechen und nur wenige Mauern stürzen ein. Dann beginnt der Beschuss mit weißem Feuer, dass so hell und heiß brennt, dass es sich nicht löschen lässt und jeder, der zu lange hineinschaut, für immer erblindet (Magnesium). Und so geschickt sind die Geschützführer, dass sie es vermögen die Fenster und Scharten des Dunklen Turmes gezielt zu treffen. Brände entflammen in Barad-dur, manch ein Nebenturm zerbirst in einer markerschütternden Explosion. Da regt sich Sauron. Über geheime Pfade des Erde Lithui und durch Nebenpforten strömen die Orks aus dem Turm. Sie sind rasend und blutdürstig, denn Sauron hat sie hungern lassen und sie wollen Fleisch! Mit dem Ausfall öffnen sich große Schießscharten hoch im Hauptturm und stählernen Dächer der Nebentürme öffnen sich. Sauron läßt nun brennendes Pech und Schwefel auf den Belagerungsring niedergehen und schleudert gewaltige Felsbrocken auf die Belagerungstürme und so manch einer zerbricht unter der Wucht des Einschlages. Der große Angriff wird jedoch vom Westen abgewiesen, doch der Beschuss aus Barad-dur dauert an, schwächer zwar, doch er wird bis zum letzten Tag der Belagerung nicht mehr enden. Dies ist auch die Zeit, als Anarion, einen der Belagerungstürme verteidigend, zusammen mit seinen Getreuen von einem solchen Felsen erschlagen wurde und der Jammer im Lager war groß um ihn. Im Angesicht des Todes seines Bruders, schwor Isildur, dass er Sauron töten werde und wenn ihm dies nicht gelingen könne, er dem dunklen Herren zumindest alle Macht nehmen und seiner fleischlichen Hülle berauben! Auf dass er den gleichen Verlust und Schmerz erleide wie Isildur! Das siebte Kriegsjahr - das Jahr des Hungers und des Sieges hier gehts dann bald weiter Zitieren
Tolwen Geschrieben 9. Februar 2010 Geschrieben 9. Februar 2010 Ich kann den meisten Deiner Vorschläge folgen. Zu den - wenigen - anderen habe ich einige Anmerkungen. > Udun (Übersetzung: Hölle!!) hat als absolut trockenes Kesseltal eine ähnliche Geographie und ein ähnliches Klima wie das Death Valley= mörderisch. Das halte ich aus zwei Gründen für weniger gut. Von der inneren Logik der Geschichte und dem 'storytelling' her. Wenn das Tal tatsächlich so lebensfeindlich ist, ist es auch als Aufmarsch- und Wohngebiet der ganzen Orks denkbar ungeeignet. Denk nur mal an die - sicher richtig - postulierten Orkhöhlen und auch Festungen. Udûn wäre kein wichtiger Rückraum für die Morannon-Befestigungen, sondern ein Hindernis - auch für Sauron!Auf dieser geographischen Breite (relativ hoch; etwa nördlicher Mittelmeeraum zum Vergleich) fehlt mir irgendwie die "natürliche" Erklärung. Das benachbarte Gorgoroth ist ja auch nicht aufgrund massiver Sonneneinstrahlung so lebensfeindlich, sondern aufgrund der Bodenbeschaffenheit und des trockenen Klimas. Das Death Valley 'funktioniert' ja nur wegen der Kombination Wüste & massive Sonneneinstrahlung. Gerade letzteres ist ja für die 'Heimat' der bösen Jungs in ME nicht unbedingt charakteristisch.Für die großen Pferdeverluste würde ich eine andere - und einfachere - Erklärung vorschlagen. Zum einen haben die Kampfhandlungen selber große Verluste verursacht, und zum anderen haben logistische Probleme dazu geführt, daß die Tiere häufig nicht adäquat versorgt werden können. Das Klima Gorgoroths hat ihnen extrem zugesetzt, aber trotzdem konnte man nicht auf sie verzichten, da nur Kavallerie die nötige Beweglichkeit besaß, schnell auf Ausfälle an entfernteren Stellen reagieren zu können. Somit hat man schweren Herzens große Verluste in Kauf genommen. Realweltlicher Exkurs/Vergleich: Der Burenkrieg von 1899-1902 hat auf britischer Seite im Wesentlichen aufgrund schlechter Versorgung, Haltung und Einsatzes etwa 300.000 Pferde das Leben gekostet! Kann man "Morannon" eigentlich als Namen für den Eingang in den Cirith Gorgor nutzen oder bezeichnet der Name ausschließlich das später von den Gondorianern gebaute Tor? Das müsste ich mal recherchieren. Hinsichtlich der gondorianischen Bautätigkeit dort sind übrigens nur die beiden Wachtürme (Carchost und Narchost) sicher dokumentiert. Die Mauer (mit Tor), der wir im Ringkrieg begegnen, ist von Sauron errichtet worden. Eine bereits früher vorhandene Mauer (Letzter Bund) ist genauso Spekulation wie die Übernahme einer solchen Mauer durch Gondor. > Fischfang im Nurnenmeer (meist Tintenfische, Muschelzucht u.dgl.) Wie kommst Du aufgrund nur auf die? Warum keine Fische oder andere Meeresfrüchte? > Zucht von (schlachtbaren) Riesenwürmern und Pilzen/Flechten in den Orkhöhlen Blitzt da das alte Problem der Nahrungsbeschaffung der ganzen 'Unterirdischen' (Orks, Zwerge) auf? Mordor war daher stark von Lieferungen der Tributpflichtigen Länder abhängig und die Abwicklungen der Tributleistungen (Transport, Überwachung, Lagerung, Verteilung usw.) einen großen verwaltungsapparat und Ifrastruktur erfordert haben. Wir müssen hier immer etwas aufpassen. Der Transport von Massengütern (z.B. Getreide o.ä.) über längere Wege (>ca. 3 Tagesreisen) war in vorindustrieller Zeit ökonomisch im Grunde nur über Wasserwege machbar. Erst mit Erfindung der Eisenbahn war es möglich, dies auch über den Landweg zu bewerkstelligen. Mit Muskelkraft (Gespanne) ist das nicht effektiv durchführbar. ICE hatte in ihrem Angmar-Buch (alle Versionen), diese oberflächlich betrachtetr schöne Idee, das Reich über Wagentrecks im Norden versorgen zu lassen. Was auf den ersten Blick logisch erscheint, ist bei näherer Betrachtung natürlich völliger Nonsens - für ein RPG-Setting aber akzeptabel, solange man es mit solchen Fragen nicht allzu ernst nimmt. Der Bund begräbt nun seine Toten. Alle über die Dagorlad verstreuten Gefallenen werden geborgen und zu einem kleinen, nahezu idyllischem Gebiet gebracht. Man möchte die Gefallenen nicht direkt bei Mordor begraben sondern an einem Ort, der ihrer letzten Ruhe angemessen scheint. Der Landstrich ist durchsetzt von kleinen Weihern, Bächen, Hügeln, Hecken und einzelnen Bäumen. Zahlreiche Blumen wachsen in diesem Landstrich vor dem Emyn Muil. Außerdem sind hier die meisten Gefallenen zu beklagen, da hier Amdirs Armee von Saurons Heer beinahe aufgerieben wurde. Hier ist ein Ort, zu dem man auch später zurückkehren kann, um der Toten zu gedenken.... Sehr schöne Idee! Hier sollte man bedenken, daß elbische Leichen sehr viel schneller verfallen als menschliche (von Zwergen mal ganz abgesehen). Insofern kann man damit nicht allzu lange warten, wenn man von den Elbenkriegern noch etwas begraben möchte... Grundsätzlich gefällt mir diese Idee ausgezeichnet, daß Sauron diesen Ort später entweihte, und daraus die Totensümpfe machte. Nur sollte man noch bedenken, daß sie im Zusammenhang mit Amdír bereits so (Totensümpfe) genannt werden. Offensichtlich hat Sauron seine fliehenden Truppen ausgesperrt und verweigert ihnen die Flucht nach Mordor. Das halte ich wiederum für sehr konstruiert. Nur weil er mit ihrem Kampfergebnis nicht einverstanden war, sind es immer noch seine Soldaten, und die braucht er jetzt dringender denn je - angesichts des siegreichen Feindes. Statt die dann absehbar sinnlos abschlachten zu lassen, kann er sie viel besser verwenden. Möchte man das Motiv der Unzufriedenheit Saurons betonen, kann er zum Einen überlebende Offiziere/Anführer (nicht zu viele - die werden auch noch gebraucht) in möglichst plakativ-abschreckender Weise hinrichten zu lassen, um die Truppe noch mal richtig zu motivieren. Karthager haben z.B. regelmässig erfolglose -eigene - Feldherren gekreuzigt! Diese reorganisierten Truppen - auf Bewährung - "dürfen" dann die die am stärksten gefährdeten Stellen der Festungswerke bemannen bzw. haben die Ehre den ersten Gegenangriff/Ausfall durchzuführen... Da besteigt Gil-galad zusammen mit den anderen Fürsten den Orodruin. Er betritt die Sammath Naur und singt hier, im Herzen des Reiches Saurons, ein Lied der Herausforderung, dem selbst der Orodruin nicht wiederstehen kann. Dabei rammt er seinen Speer Aiglos (die "Schneespitze") in die Lava und siehe: der Speer bleibt von der Hitze Orodruins unberührt (läuft jedoch schwarz an). Gil-Galad singt dabei mächtige Verse und zwingt den Berg unter seinen Befehl. Er solle solange schlafen, bis Sauron selbst in die Sammath Naur tritt um diesen Befehl aufzuheben. Gil-galad ringt an diesem speziellen Ort mit dem Willen Saurons und trägt den Sieg davon. Wieviel Kraft diese Ringen den Elbenfürst gekostet hat wird dadurch ersichtlich, dass sein vormals nachtschwarzes Haar nun weiß ist. Viele behaupten, dass es dieser Wettstreit war, der Ihn der nötigen Kraft beraubte, Sauron im letzten Gefecht zu wiederstehen. Hhmmm... Irgendwie fühlt sich das für mich nicht so ganz 'richtig' an. Gil-galad eine magia-Macht zu geben, die mit der Saurons (im Besitz des Einen) gleichziehen kann, ist vielleicht etwas überzogen. Ich vermute, Du hast hier den Wettstreit von Finrod und Sauron im Hinterkopf, aber es gibt entscheidende Unterschiede: Erstens hat Finrod trotz aller Kunst verloren, und zweitens war das eher ein Wettstreit in goeteia, in der die Elben sehr gut sind. Gibt es Hinweise auf Gil-galads - ursprüngliche - Haarfarbe? Sowohl in der traditionellen, aber problematischen Sil77-Version (Fingons Sohn), als auch der Version aus der HoMe12 (aus der Finarfin-Linie), stammt er aus dem Zweig der Noldorkönige, die traditionell blond waren. Die dunklen Haare der "typischen" Noldor sind ja in der feanorischen Linie stärker vertreten. Zusätzlich macht diese Geschichte Gil-galad indirekt zu mächtig da sie impliziert, daß er im Vollbesitz aller Kräfte Sauron schon allein hätte besiegen können. Zwar haben wir in einem anderen Thread gut herausgearbeitet, daß Sauron sicher kein überwältigender Nahkämpfer war, er aber aufgrund einiger Faktoren für einen Einzelnen der Vertreter der fünf Fürsten wohl immer zu stark gewesen wäre. Ich verstehe das Motiv, den Orodruin hier einzubauen, aber die spezielle Argumentation ist m.E. nicht so überzeugend. Der Westen beginnt auch einen ersten Angriff über die großen stählernen Brücken, die über den bodenlosen Abgrund zu den Toren Barad-Durs führen. Haben wir gute Hinweise, daß der Dunkle Turm so eine "Schwalebennest"-Konstruktion war? Das ist wohl zur Verteidigung gut, macht aber die Versorgung schwierig. Wie wäre es, wenn der Dunkle Turm sich vom designerischen Grundgedanken eher etwas an Minas Anor/Tirith anlehnt? Das würde künstliche Gräben ermöglichen, die sowohl Zugang als auch Defensivüberlegungen optimieren können. Es gibt von Tolkien selber ja auch ein oder zwei Bilder, wo er Teile des Turmes dargestellt hat. Nach unseren heutigen Maßstäben (Filmdesign; aber auch Künstler wie John Howe - die das Filmdesign ja mitentwickelt haben) sind die zwar etwas "dröge", aber doch erwähnenswert. Zitieren
IsildursErbe Geschrieben 10. Februar 2010 Autor Geschrieben 10. Februar 2010 (Vorweg: Alle Textverweise beziehen sich auf die Carroux Hardcoverausgabe von 1991) Danke für die wie immer sehr ausführliche Antwort. Hier meine "Gegenrede" Zu Udun: Ist die Geographie Uduns vergleichbar mit Death Valley? Das Death Valley befindet sich etwa auf der selben Breite wie Gibraltar. Es ist einzig und allein deswegen so heiß und trocken, weil es komplett von Gebirgsketten umzingelt ist. Der pazifische Ozean ist zwar nur wenige 100 Meilen weit weg, aber der Regen schafft es nicht ins Tal. (Dies trifft etwas abgeschwächt auf ganz Mordor auch zu.) Da das Death Valley deutlich unterhalb des Meeresspiegels liegt und sich u.a dadurch die Luft kaum austauscht, erhitzt diese sich stark. Das Valley ist in der Sohle etwa 70 km lang und ca 15 km breit. Udun ist (in Fonstads Atlas) annähernd rund und hat etwa 100 Meilen Durchmesser. Die Dimensionen sind also unterschiedlich aber vergleichbar. Rund um das Death Valley gibt es keine Sandwüsten oder dgl.. Das spezielle Klima kommt ausschließlich durch die "umzingelnden Berge" zustande. Das war das erste, was mir auffiel, als ich mir die Karte von Udun ansah. Ich dachte: "Mann, da muss es sehr heiß und trocken sein, wie im Death Valley" Das Tal wird im HdR als tiefes Tal beschrieben (" ..., hinter der das tiefe Tal von Udun lag" III S. 230 und ".. die Straße führte einen langen Abhang hinab in die Ebene -von Udun-" III S 234). Daher und durch die Art der Darstellung auf verschiedenen Karten, vermute ich, dass es evtl. sogar unter dem Meeresspiegel lag, ähnlich wie das D.V. Natürlich werden wir dafür keinen Beweis finden, aber ich halte diese Interpretation der Geographie für sehr wahrscheinlich. Udun als Lebensraum für Orks: Hier mal ein kleiner Auszug der Beschreibung des DV aus Wikipedia: Das Tal ist reich an Metallen, beispielsweise Gold und Silber, sowie an Mineralien wie zum Beispiel Talkum und Borax. Viele Jahre lang arbeitete hier eine Minengesellschaft, die das Borax für die Seifenproduktion förderte. Das fertige Produkt wurde in großen Wagen, die jeweils mit 18 Mulis und 2 Pferden bespannt waren, aus dem Tal heraustransportiert. Daher stammt der Markenname 20-Mule-Team. Zu den wenigen ständigen Bewohnern des Death Valley gehört seit alters die kleine Kolonie der Timbisha Shoshone in der Nähe der Hotel-Oase von Furnace Creek. Die Timbishas sind die südlichste geschlossene Stammesgruppe der Western Shoshone-Indianer. Im Park und der Umgebung leben Dickhornschafe. Diese sind eine Unterart der Bergschafe, die in der Sierra Nevada und im Death Valley leben. Diese äußerst anpassungsfähigen Tiere können beinahe alle Arten von Pflanzen fressen. Sie haben keine natürlichen Feinde, konkurrieren aber im Lebensraum mit dem Menschen. Das Tal erhielt seinen Namen, nachdem 1849 zwei Gruppen von Reisenden mit insgesamt vielleicht 100 Wagen eine Abkürzung des Old Spanish Trail suchten und dabei in das Tal gerieten. Nachdem sie wochenlang keinen Ausweg aus dem Tal gefunden hatten und bereits gezwungen waren, mehrere ihrer Ochsen zu verspeisen (wobei sie das Holz ihrer Wagen als Brennholz verwendeten), ließen sie ihre restlichen Wagen zurück und verließen das Tal über den Wingate Pass. Dabei drehte sich eine der Frauen aus der Gruppe um und rief dem Tal ein „Goodbye, Death Valley" hinterher. Trotz einer weitverbreiteten Legende kam niemand aus der Gruppe bei der Taldurchquerung um (bis auf einen Greis namens Culverwell, der schon beim Betreten des Tales sterbensmatt gewesen war). " So "tödlich" ist das Death Valley also nicht. Aber äußerst unangenehm! Hier ein Auszug aus dem Hdr(und der einzige, der Udun etwas näher beschreibt): "In diesem Tal...waren die Stollen und Waffenkammern, die Mordors Diener zur Verteidgung des Schwarzen Tors ihres Landes angelegt hatten. Dort sammelte jetzt Ihr Herr in großer Eile Streitkräfte... Auf den vorgeschobenen Ausläufern waren Festungen und Türme erbaut, und Wachtfeuer brannten..." (III S 230) Den letzten Satz kann man allerdings auch ausschließlich auf die Gebirgskette am Carach Angren beziehen, je nach Lesart. Kombiniert man beide Texte, kommt man zu meiner Interpretation: Die Talsohle Uduns war unbewohnt und extrem lebensfeindlich. Dort befanden sich allerdings auch nicht die Siedlungen, sondern in den Hängen Uduns. Dort sieht die Lage anders aus. Im DV (ich war schonmal dort) wird es mit jedem Meter Höhe deutlich kühler und es gibt sogar Vegetation. An wenigen Stellen gibt es auch kleine Quellen. Auch in Udun wird es wertvolle Mineralien gegeben haben, das alleine wäre schon ein Grund für Orkhöhlen. Die "Stollen" interpretiere ich zum einen als unterirdische Räumlichkeiten, die höchstwahrscheinlich in die Bergflanken des Tales getrieben wurden (also nicht in der "Todeszone" liegen). Die "Waffenkammern" erfodern nicht zwangsläufig eine größere Siedlung, sondern können auch einfache Warenlager sein, die nur von einer Wachttruppe besetzt sind. Zusammengefasst: Die Talsohle Uduns ist "echt die Hölle". Die ausgedehnten Berghänge die das Tal einkesseln, liegen in der kühleren und daher bewohnbaren Zone. Dort befinden sich auch die Orkhöhlen und Türme. Das ist auch taktisch/architektonisch glaubwürdiger, denn Türme in der Ebene sind nicht so gut zu verteidigen. Die Orks sind onehin nicht auf eine gastliche Umgebung ihrer Höhlen angewiesen. Das zeigen ihr üblichen Wohnorte (meist Hochgebirge bzw. das Nebelgebirge, alte Zwergenfestungen usw.) Die Sonneneinstrahlung in Udu ist auch nicht größer als im Rest von Mordor oder im Hochgebirge. Natürliche Wolken dürften in Mordor eh selten gewesen sein und in Udun praktisch niemals vorkommen. Ein Gegner der durch Udun zieht steht also vor dem Problem, entweder in der Mitte einer Bratpfanne zu marschieren, während die Orks von Ihren schön kühlen Festungen Ausfälle machen und die unteren Hänge beschießen oder er muss sich mühsam an den Hängen von Festung zu Festung durchkämpfen. Dramaturgisch ist ein Marsch durch eine solche Umgebung natürlich auch reizvoll. Zu den Pferdeverlusten Quelle: NaMe S 359 und S 370, Das Verhängnis auf den Schwertelfeldern "... und Isildur standen keine Reitpferde zur Verfügung" und in der Anmerkung 7 hierzu: "..die Verluste an Reitpferden waren sehr groß gewesen" Wenn Isildur als mächtigsten Herrscher der Menschen, König von Gondor und Arnor (und seinen ca. 200 Soldaten) ein Jahr nach Ende des Krieges durch Gondor keine Pferde für die lange Reise gestellt werden konnten, dann muss der Verlust an Pferden wirklich dramatisch gewesen sein!!!! Die Verluste muss man IMO durch mehrere Faktoren erklären. Eine schlechte Versorgung wird das Heer des Bundes nur zeitweise gehabt haben, dazu war der Krieg zu gut geplant und die Heerführer "zu proffessionell". Daher lasse ich in meiner Version die Reiterei an verschiedenen Stelle "ausbluten". Zunächst muss die Kavallerie während der Dagorlad allerorten aushelfen, immer da, wo die Schlacht am heftigsten tobt. Dann reitet sie den fehlgeschlagenen Sturmangriff im Cirith Gorgor. Dabei gehen wesentlich mehr Pferde verloren als Reiter, weil diese scheuen, ihre Reiter abwerfen und auf nimmer wiedersehen verschwinden. (Nebenanmerkung: Vielleicht waren die ausgebüchsten Pferde die Urväter der Reitpferde der Eotheod?) Dann kommt der Gewaltritt über die 100 Meilen von Gorgoroth in einer Nacht (allerdings nur von den Elben geritten). Dann müssen zur Erstürmung des Walls von Carach Angren die Pferde sich selbst überlassen werden (viele finden aber später zu Ihren Herren zurück) In den Jahren der Belagerung gibt es für die Kavallerie kaum noch verlustreiche Einsätze. Am Anfang gibt es noch einige überfallartige Angriffe auf die Siedlungen um das Nurnenmeer und im Osten, dann lediglich Patrouillienritte durch Mordor. Während der Belagerung sterben viele Pferde durch die Bedingungen in Mordor und durch eine Pferdeseuche (die ursprünglich wohl den menschlichen Soldaten zugedacht war...) Im letzten Belagerungsjahr ist der Westen dann gezwungen die letzten Pferde zu verspeisen, das werde ich aber noch schildern. Zusammengefasst: Die Verluste an Pferden müssen wirklich drastisch gewesen sein. Dies möchte ich durch eine Vielzahl an Ursachen erklären. Morannon / Carach Angren bzw Isenmünde Die Mauer am Morannon wurde von Sauron im 3. ZA erbaut, das ist richtig. Ich meine allerdings einen Wall (keine Festungsmauer!) am Carach Angren. Ich gehe davon aus, dass der Morannon im "Bündniskrieg" nur mit zwei feldmäßig befestigten Hügeln gesichert war, die sich an der Stelle befanden, an denen später Narchost und Carchost erbaut wurden. (Oder gibt es Informationen, dass hier schon im 2. ZA die Mauer mit dem Tor stand??) Die Isenmünde/Carach Angren ist im HdR durch einen tiefen Graben und einen Erdwall gesichert (III S 230). Auf den Bergrücken die an den Carach Angren stoßen, stehen zahlreiche Festungen. Ähnlich sehe ich die Lage zur Zeit des Bundes. Die Isenmünde (woher der Name wohl stammen mag ?), wird bei mir durch einen sehr stark ausgebauten Wall geschützt. Keine richtige Mauer wie später am Morannon, aber trotzdem ein bedeutsames Hindernis. In meiner Geschichte verfolgt Sauron den Plan B, den Gegner nach Udun zu locken, um ihn dort einzuschließen. Da wäre eine bedeutsame Befestigung des Morannon eher kontraproduktiv. Das führt uns zu der Frage, ob und welche Befestigungen schon im 2. ZA vorhanden waren. Es lässt sich dazu nur aussagen, dass die sog. "Chokepoints" also Engstellen und leicht zu verteidigende geographische Landmarken damals die selben waren. Sauron muss dies erkannt haben. Es stellt sich also eher die Frage, warum Orte wie der Morannon, Carach Angren, Cirith Ungol usw. im zweiten ZA NICHT von Sauron befestigt gewesen sein sollten. Erzählerisch stellt das ein gewisses Problem dar, wenn der Bund jede Sperrfeste erst mühsam und mit Gewalt einnehmen muss, bis sie irgendwann zum Dunklen Turm kommen. Dies hätte dann wohl auch länger gedauert als sieben Jahre, oder die Belagerung fand nicht nur an Barad-dur statt, sondern an vielen Festungen. Das Fehlen von großen Sperrfesten kann ich nur so erklären, das Sauron zunächst keine Notwendigkeit sah, Mordor als Ganzes zu befestigen, denn es gab niemand der ihn bedrohte. Nur Barad-dur als sein Wohnsitz und als Demonstration seiner Macht wurde als riesige Festung gebaut. Als die Numenorer langsam zu einer Bedrohung wurden, hat er schnell gemerkt, dass ein Kampf gegen Numenor aussichtslos war und ihm Festungen (sogar Barad-dur) nicht viel helfen würden. Folgerichtig hat er sich den Numenoreren auch "ergeben". Als Numenor versunken war, hatte er bis zum Angriff des Bundes schlicht zu wenig Zeit noch riesige Festungen zu errichten. Außerdem wollte er die Elendili nicht durch große Bautätigkeit an den Grenzen aufstören. (Außer am Carach Angren, da er sich hier relativ unbeobachtet glaubte) Er hat stattdessen die strategisch wichtigen Punkte provisorisch befestigt. Beim Carach Angren waren diese Befestigungen besonders sorgfältig ausgeführt und vielleicht auch noch in letzter Sekunde verstärkt worden. Das Nurnenmeer > Ich hasse Tintenfisch, Muscheln u.dgl ;-) Die Idee war, dass alle "normalen" Fische bereits überfischt wurden oder sich im (vielleicht verseuchten Wasser) Nurnenmeer nicht halten. Durch die Berichte über eine "industrialisierte" Landwirtschaft in der Region kam ich auf die Idee, dies auch auf das Meer zu übertragen. Es gibt dort also vielleicht Fischzuchten, Reusenhaltung irgendwelcher Krustentiere, Muschelzuchten usw. Im privaten steh ich nicht so auf Meereesfrüchte (Fisch hingegen mag ich sehr) und dachte mir: Wenn die in Mordor schon was aus dem Meer essen, dann nur die "Leckerli" mit zuvielen Beinen, glibbrige Seegurken, Quallenbrei usw. Das sehen die Liebhaber von Muscheln usw. bestimmt ganz anders... Nach dieser (zutiefst unobjektiven) Sicht der Kostbarkeiten des Meeres gibt es noch einen weiteren (wie ich hoffe) rationalen Grund: Den Charakter des Landes Mordors möchte ich auch im Nurnenmeer wiederfinden. Ich stellte es mir immer als tintenschwarzes Meer, mit trägen, dunklen und öligen Wellen vor. Kein Meer in dem Ulmos Macht noch zu sprüren wäre. Daher ist es von allerlei ekligen (auch das ist natürlich wieder subjektiv) und gefährlichen Getier bewohnt, also Riesenkraken, dursichtigen Raubfischen, Quallen usw. Es soll also genug "Output" haben um Mordor zu ernähren, aber dann bitte nicht mit Lachs! Tribut für Mordor So hatte ich das noch nicht betrachtet. Der Transport von Massengütern, insbesondere Lebensmittel dürfte in diesen Mengen tatsächlich schwerfallen. Ich denke aber, dass Mordor (gerade im Kriegsfall) riesige Tributzahlungen erhalten hat. Dumm nur, dass man Gold und Edelsteine nicht essen kann! Denn genau das braucht Mordor. Waffen usw. kann man selber herstellen aber gewaltige Heerscharen ernähren, das dürfte schwireig werden. Und schnell mal in Gondor einkaufen gehen ist mit dem vielen Gold auch nicht drinn. Daher komme ich auf folgende Güter, die als Tribut nach Mordor (durchaus in größeren Mengen) gingen: > Saatgut > Salz > Textilien (hier dürfte in Mordor ein echter Bedarf bestehen!!) > Wolle und ggf Lederwaren > Werkzeuge > Geräte zum Ackerbau > Pferde und andere Zugtiere > Ziegen, Schafe > Hochwertige Produkte wie Arzeneien, Färbestoffe, Edelmetalle, Papier, Gewürze > Bauholz!!! > Dörr und Pökelfleisch Das sind alles Waren, die nicht in riesigen Mengen transportiert werden müssen und auch nicht schnell verderben. Vieherden (Rinder / Schafe usw.) sorgen auch selber für ihren Transport. Ich kann mir zwar keine Cowboys in Mordor vorstellen aber peitschschwingende Orks, die auf Wölfen reitend das Schlachtvieh (und die Sklaven) nach Mordor treiben, sehr wohl. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass Sauron zum Transport auch sehr gute Mittel hatte, nämlich > nahezu unbegrenzte Arbeitskräfte/Sklaven > ein für Mittelerde sehr gutes Straßennetz und eine ausgezeichnete Organisation > kaum ökonomische Zwänge (Sauron bekommt was er fordert. Er hat bestimmt kein Haushaltsdefizit. Er darf es nur nicht extrem übertreiben, aber wenn sein Reich auf dem Spiel steht, ist das auch egal) So komisch sich das anhört, ich könnte mir durchaus eine Art "Eisenbahn" nach oder in Mordor vorstellen. Eiserne Schienen auf denen Sklaven oder Zugtiere große Wagen durch die Ebenen Mordors bewegen. Warum nicht? Totensümpfe Freut mich, dass dir die Idee gefällt . Warum zerfallen denn Elben schneller? Das war mir neu. Zum Namen "Totensümpfe": Das ist etwas problematisch, da die Sümpfe eigentlich erst später diesen Namen erhalten, aber dieser Name trotzdem in der Schlacht des letzten Bündnisses verwendet wird. Hier unterstelle ich entweder dem Autor eine Ungenauigkeit oder wenn man es werkintern sieht, hat vielleicht der Gondorianische Schreiber vergessen die Worte " später bekannt als die Totensümpfe" einzufügen.... Bei Berichten über lange vergangene Ergeignisse werden ja auch in der echten Welt oft Orts- oder Ländernamen verwendet, die es damals so nicht gab. Ausgesperrte Truppen vor der Isenmünde Ich wollte das eigentlich nicht (ausschließlich) als Ausdruck der Unzufriedenheit Saurons "inszenieren". Dann hätte ich das "Dezimieren" gewählt, also das Umbringen von jedem zehnten Soldaten durch seine eigenen Kameraden, wie es die Römer zuweilen getan haben, wenn eine Einheit vor dem Feind floh. Auch hier sehe ich mehre praktische Gründe für Sauron, das Heer vor den Toren zu halten. Zum Kampfwert der Flüchtlinge von der Dagorlad ist folgendes zu sagen: es handelt sich zwar um eine größere Anzahl von Soldaten, jedoch ist es nach der Niederlage auf der Dagorlad kein Heer mehr. Es ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen (Orks, Haradrim, Ostlinge, Variags) von Deserteuren, Flüchtlingen und Verletzten, die Ihre Waffen weggeworfen haben, ohne jede Kommandostruktur und inneren Zusammenhalt und ohne Kampfeswillen. Sie sind geschlagen worden, und das gründlich! Daher ist der Wert dieser Truppe nur noch sehr gering. Was kann Sauron mit denen (auf die Schnelle) ohne intensive Reorganisation, Verstärkung und Bewaffnung noch anfangen? Er könnte sie einzeln in die noch vorhandenen Verbände integrieren, aber das senkt die Moral der Truppen, wenn Sauron eine solche Niederlage einfach so duldet und die Feiglinge wieder in die Truppe aufnimmt und diese Feiglinge anschließend in den neuen Einheiten erzählen, wie übel sie auf der Dagorlad von den Hexen (Elben) und Westmenschen ind die Mangel genommen wurden. Zunächst musste Sauron die Flucht stoppen. Da ein fliehender Mob (Stärke vielleicht 10.000-20.000 Mann) nur durch ein ähnlich starkes Heer aufzuhalten ist, machte er zunächst das einfachste: Er ließ das Tor zu bis sich die Lage etwas beruhigte. Vielleicht hat er dann tatsächlich ein paar handverelesene Überlebende herausgefiltert und wieder eingesetzt aber ich glaube eher, dass er den Flüchtlingen folgendes hat mitteilen lassen: Euer Gott hat Euch verstoßen und wird Euch erst wieder aufnehmen, wenn Ihr Euren Wert bewiesen habt! Natürlich wusste Sauron, dass dieser Heerhaufen keine Chance hat, wenn der Bund anrückt, aber darum ging es garnicht. Es ging darum den Bund einen Köder zu bieten, damit er nach Udun geht. Das war zwar kein idealer Plan, aber das beste was auf die Schnelle zu machen war. Es ging auch darum, die Flüchtlinge als (schwachen) Schutzschild für den (vielleicht noch nicht ganz fertiggestellten?) Wall an der Isenmünde zu nutzen. Und es ging darum, den Bund zu beschäftigen, während die improvisierte Falle in Udun zuschnappt. Wenn der Bund kommen würde, wäre er zumindest eine Weile mit dem Flüchtlingshaufen beschäftigt. Entweder um diesen auszulöschen, oder um sich zahlreiche Gefangene zu kümmern (letzteres würde beim Bund kurzfristig relativ große Ressurcen im Kriegsgebiet binden, bis die Gefangenen nach Gondor verbracht sind). Der Aspekt der Ressurcenbindung durch Gefangene ist sogar sehr viel schwerwiegender, als die Kampfkraft der Flüchtlingstruppe. Gil-galad und der Orodruin Ja, so ganz glücklich bin ich damit auch noch nicht. Aber Du hattest recht, ich habe mir tatsächlich Finrod Felagunds Zaubergesang zum Vorbild genommen und mehrere Male gelesen. Mir schwebt sogar an ganz ähnliches Gedicht (als Homage) vor: Ein Lied sang er, von Herrscherkraft vom Fels und Feuers Meisterschaft von Majestät und Fedestreit herausfordernd und kampfbereit. Mit Glanz und mit der Macht der Freien im Bund vereint des Dunklen Herrschers Macht verneint wider Nacht und Glut und Wehe bis ER höchstselbst im Kampf bestehe Hier am Orodruin, am Schicksalsberg Gil-galads Speer und Zauberwerk bei Schicksalsklüften Feuerschein taucht in die rote Glut hinein Aiglos des Berges Zorn bezwingt, Gil-galad mit dem Schicksal ringt ob gar das Schicksal selbst, Gil-galad bindet auf diesem Berg Sein Ende findet Weiter bin ich noch nicht, und die bislang letzte Strophe ist auch noch nicht so gelungen, aber es ist auch nur der erste Entwurf.... Im Prinzip sagt Gil-galad zum Orodruin (nicht zu Sauron): Dein Meister hat erst wieder was zu melden wenn er hierher kommt und mich (uns) besiegt. Jetzt natürlich die Hauptfrage: Warum das Ganze? Habe mir noch mal alle Passagen zum Schicksalsberg und den Sammath Naur durchgelesen. Sauron und der Berg stehen in einem extrem engen Verhältnis. Tolkien beschreibt auch sehr oft natürliche Phänomene als Zorn odeer Einfluss von Mythischen Wesenheiten (siehe z.Bsp "Zorn des Caradras" oder im Hobbit bei der Überqerung des Nebelgebirges Riesen, die sich gegenseitig Steine zuwerfen usw.) Auch werden einige natürliche Objekte wie Sonne und Mond in der Mythologie Tolkiens von (in diesem Fall) guten Geistern gesteuert bzw. bewohnt. Ähnliches wäre auch für den Orodruin denkbar und stimmig. Entweder ist der Orodruin auch so eine Entität, oder es floss viel von Saurons Macht in den Berg um ihn so zu beeinflussen, wie Sauron es zum Schmieden des Ringes braucht. Man bedenke auch, dass eine Schmiede und der Schmied in einem sehr engen Zusammenhang stehen. Schließlich kann man auch noch mutmaßen, dass bei der Erschaffung des Ringes erhebliche "Energien" auch in den Berg transferiert wurden. "Und als Frodo den Ring aufsetzte und ihn als sein Eigen beanspruchte, und noch dazu in Sammath Naur, dem Herzen ihres Reichs, erbebte die Macht im fernen Barad-dur, und der Turm erzitterte von seinen Grundfesten bis zu seiner grausamen Bekrönung." Natürlich hat Frodo hier den Ring dabei, aber darauf will ich garnicht hinaus. Die Sammath Naur werden als Herz von Saurons Reich bezeichnet und das ist bedeutsam. Ohne jetzt in Details gehen zu wollen, scheint der Orodruin doch als ziemlich wichtig. Auch spielt sich hier wesentlich mehr ab, als in Barad-dur. Der Ring wird hier geschmiedet, Sauron findet hier sein Ende durch Isildur, der Ring gelangt in die Hände Isildurs und wird schließlich auch wieder hier vernichtet. Der sch... Berg ist ein zentrales Element in allen epischen Schlachten Mittelerdes. Wenn der letzte Bund diesen Berg besetzt hat (bestimmt nicht kampflos), dann ist Sauron ein entscheidendes Stück seiner Macht abhanden gekommen. Warum lässt er ihn nicht ausbrechen? Diese Frage stellt sich mir auch immer wieder. Ich war sogar schon so verzweifelt, Tom Bombadil als Deux Ex Machina auf den Orodruin anzusetzen. Habe Gil-Galad schon auf Sindarin singen höhren: He Tom Bombadil, Tom Bombaldone! Hör den Ruf, eile her, bei Feuer Mond und Sonne!... steh uns nun zu Seite,....aus der Not uns leite! Mit der Art der Magie hast Du recht. Ich halte die Elbenmagie auch nicht für so geeignet einen Berg zu bezwingen. Allerdings wird von Galadriel und Celeborn zu Dol Guldur gesagt: " und Galadriel riss seine Mauern ein und legte seine Verließe bloß, und der Wald wurde gesäubert". Einen Bagger wird sie nicht benutzt haben . Es gibt also auch hier wieder mehrere (starke und schwache) Gründe. Dramaturgisch ist eine in Sammath Naur ausgesprochene Herausforderung äußerst bedeutsam und fühlt sich für mich auch "richtig" an. Es schlägt auch schön einen Bogen zum späteren Kampf auf den Hängen des Orodruin und es erklärt auch gut, warum der Berg sich nicht mehr regt. Diese Vorteile überwiegen für mich das laue Gefühl, das die Macht und die Art der Magie Gil-galads dafür eigentlich nicht ausreichen. Vielleicht haben auch die versammelten Heerführer gemeinsam die Herausforderung ausgesprochen und das Band zwischen dem Berg und Sauron getrennt? Eine weitere Überlegung wäre es, Aule ins Spiel zu bringen. Nicht direkt, sondern vielleicht über die Stimme Gil-galads. Insgesamt wäre das "Spielfeld" für Aule ideal. Für seinen Ex-Anhänger Sauron dürfte er zumindest ein wenig Verantwortung empfinden. Die Noldo und natürlich die Zwerge sind seine speziellen Lieblinge und ein Vulkan genau sein Ding. Vielleicht hat Aule Gil-galad seine Stimme geliehen, ähnlich wie das Ulmo schon bei Tuor in Gondolin getan hat? Aber bevor ich solche Geschütze auffahre, belasse ich es lieber dabei, dass Gil-Galad das alleine geschafft hat. "Zusätzlich macht diese Geschichte Gil-galad indirekt zu mächtig da sie impliziert, daß er im Vollbesitz aller Kräfte Sauron schon allein hätte besiegen können." (Tolwen) Das lag nicht in meiner Absicht. Ich wollte nur andeuten, dass die Aktion sehr viel Kraft gekostet hat. Kraft die vielleicht im letzten Kampf gefehlt hat. Zur Haarfarbe: Frei Erfunden, für Noldo auch typisch. (Allerdings glaube ich, dass blondes Haar erwähnt worden wäre) Die Chancen stehen also 51/49 für Schwarz Barad-dur Meine Vorstellung von Barad-dur habe ich noch nicht vollständig durchdacht. Am zutreffendsten finde ich noch einige Teilansichten des Turms von Nasmith und Howe. Diese sagen über die Gesamtanlage der Festung aber nur sehr wenig aus. Es bleibt nur die Beschreibung aus dem HdR: ".. er (Sam) blickte auf Saurons Straße, die von Barad-dur zu den Sammath Naur, den Kammern des Feuers führt. Aus dem riesigen Westtor des dunkeln Turmes gelangte sie auf einer gewaltigen Eisenbrücke über einen tiefen Abgrund und dann in die Ebene...." (III S 247) "Flüchtig hatte er das Bild vor Augen von einer wirbelnden Wolke und in ihrer Mitte Türme und Festungsmauern, hoch wie Berge, errichtet auf einem mächtigen Bergthron über unermeßlichen Gräben, große Höfe und Verließe, augenlose Gefängnisse, jäh wie Klippen, und gähnende Tore aus Stahl und Adamant...." (IIIS 253) Ob allerdings Barad-dur im zweiten ZA genauso aussah wie im dritten ZA, dass weiß nur Tolkien. Die Beschreibung Barad-durs wird im fertigen Werk bestimmt einigen Raum einnehmen! Puuh, jetzt tun mir die Finger vom Tippen weh:-) Der letzte Teil der Belagerungsbeschreibung folgt daher erst später. Es bleiben dann noch einige wichtige Dinge zu diskutieren, z.B. - Kultur und Lebensweise der Eriadorer zur Zeit der "Musterung" - Art&Weise des fertigen Werkes (Roman? Schlichte epische Erzählung? Dokumentensammlung?) - Zustand der Städte und Festungen in Gondor und Arnor - Ausrüstung, Taktik und Organisation der Heere (Elben / Menschen / Zwerge/ Freischärler) und so vieles mehr.... Zitieren
Fangli Geschrieben 11. Februar 2010 Geschrieben 11. Februar 2010 (bearbeitet) Die Diskussion hier hat sich sehr schön entwickelt, weiter so! Mit der Art der Magie hast Du recht. Ich halte die Elbenmagie auch nicht für so geeignet einen Berg zu bezwingen. Ich teile hier Tolwens Meinung: Die Macht, die Gil Galad hier erhält, übersteigt dessen Fähigkeiten. Obgleich mir das zugehörige Gedicht wirklich gefällt. Die Problematik bezüglich des Orodruins ist tatsächlich schwer zu klären. Vielleicht könnte man, wenn man die Zerstörung der Entgärten einem Orodruin-Ausbruch zuschreibt, auch die Sache dahingehend umgehen, dass der Schicksalsberg einfach noch nicht wieder als Angriffswaffe eingesetzt werden kann (Phase der Inaktivität) oder eben Sauron selbst erschöpft ist und den Vulkan nicht mehr in vollem Umfang nutzen kann. Das mal als spontane Einfälle dazu. Ein aktives "Entreißen" des Vulkans aus Saurons Händen durch die Heerführer des Westens halte ich jedenfalls für relativ ungeeignet. Die Einmischung Aules will mir allerdings noch viel weniger gefallen. Auf den Vorschlag im Rat hin, den Ring nach Valinor zu schicken, sagt Gandalf sinngemäß, der Ring gehöre zu Mittelerde und die Valar würden ihn nicht annehmen. Außerdem entsenden die Valar die Istari um den Widerstand gegen Sauron zu formieren. Sie haben aus den vorigen Zeitaltern gelernt und greifen nicht mehr direkt in den Konflikt ein um niemanden einzuschüchtern. Vielmehr wirken sie indirekt durch die Istari, ich würde daher die Valar aus der Sache raushalten. Ein aktives Eingreifen Aules, auch wenn er "nur" über Gil-Galad handelt, sollte möglichst vermieden werden. Hier sagst du ja selbst, dass du solche Geschütze nicht auffahren willst. Da ist die Gil-Galad Variante dann doch deutlich besser, obgleich sie natürlich auch einige logische Macken hat. Schwierig. Zusätzlich möchte ich noch kurz auf eine andere interessante Thematik eingehen, die am Anfang des Threads kurz zur Sprache kam: Oder gibt es irgendeine Fundstelle (z.Bsp. in den Briefen oder Morgoths Ring) die über Nahrungsaufnahme von Valar/Maiar irgendetwas aussagt? Habe nie gehört, dass Melian oder Morgoth oder die Ainur an einem Festmal oder dgl. teilgenommen hätten. Was essen denn dann Balrogs? Tolwen hat in seinen Ausführungen Vinyar Tengwar bereits herangezogen, dort finden sich allerdings noch einige andere interessante Stellen zu diesem Thema die ergänzend sicherlich einen besseren Überblick ermöglichen: "Thus eating and drinking are binding, but not the delight in beauty of sound or form. (...) We do not know the axani (laws, rules, as primarily proceeding from Eru) that were laid down upon the Valar with particular reference to their state, but it seems clear that there was no axan against these things. Nonetheless it appears to be an axan, or maybe necessary consequence, that if they are done, then the spirit must dwell in the body that it used, and be under the same necessities as the Incarnate. (...) The great Valar do not do these things: they beget not, neither do they eat and drink, save at the high asari, in token of their lordship and indwelling of Arda, and for the blessing of the sustenance of the Children. (...) Melkor alone of the Great became at last bound to a bodily form; (...)So it was also with even some of his greatest servants, as in these later days we see: they became wedded to the forms of their evil deeds,..." (Vinyar Tengwar – Number 39, Page 30, 31) Alle inkarnierten Ainur scheinen demnach denselben Notwendigkeiten unterworfen zu sein wie die Kinder Iluvatars. Dies gilt dann nicht nur für die Istari, sondern allgemein für Inkarnierte, also auch Sauron. Folgerichtig müsste auch er essen und trinken. Natürlich ist es gut möglich, wie Tolwen schon sagte, dass sie dahingehend weit effizienter sind als Elben, Menschen und Co. Bearbeitet 11. Februar 2010 von Fangli Zitieren
VukStefanovic Geschrieben 11. Februar 2010 Geschrieben 11. Februar 2010 Hallo alle zusammen, erst einmal wollte ich einen Lob zu diesem Thread und speziell zu der Idee des Threaderstellers äußern, finde es echt genial, dass du vor hast die Lücke um den letzten Bund zu füllen. Ich hab schon einige Threads in diesem Forum mitverfolgt und hatte immer mal wieder vor mich hier anzumelden aber konnte mich nicht dazu durchringen da ich 1.) tatsächlich eingeschüchtert war von den Tolkien-Kenntnissen einiger User hier war/bin und ich selber nicht der große Mittelerde Experte bin (bisher nur Krege-HdR, Kleine Hobbit, Die Kinder Hurins und NvM gelesen) und 2.) noch kein Thema mich so sehr angesprochen hat und mich dazu bewogen, meine Meinung zu äußern. Aber da man hierfür "lediglich" Grundkenntnisse benötigt und man ansonsten Ideen einbringen kann, die hauptsache in den Rahmen, der von Tolkien gegeben ist, passen müssen, dacht ich mir, ich helf dir mit ein paar Anregungen bei deinem Mammutprojekt hoff. bleibst du dran! Respekt dafür =) Also hoffe mein Vorwort hat euch nicht bereits desinteressiert, hier meine Gedanken zu Barad-Dur: Meiner Meinung nach hat Tolkien absichtlich Barad-Dur nie in ausführlicher Weise beschrieben und meißt nur seine Erscheinung und sein Eindruck auf die Betrachter in Vordergrund gestellt, betrachtet man z.B. die wenigen Passagen im HdR. Im Grunde genommen finde ich das auch durchaus richtig so, Barad-Dur als Unbekanntes, Unerforschtes darzustellen, das keiner weiteren Ausführung benötigt, allein wegen der Präsenz und des Eindruckes die die Festung verkörpert. Wenn man auch allgemein alle Ortsbeschreibungen Tolkiens genauer betrachtet, sind zB im HdR nur die Städte, Dörfer und Festungen des Westens detailliert beschrieben, hier denk ich an das Auenland natürlich, aber mehr an Bree, Helmms Klamm und auf jeden Fall Minas Tirith. Selbst Edoras und Bruchtal sind nicht wirklich so detailliert beschrieben, als das man sich von den Infos darüber einen Stadtplan erstellen könnte. Ich meine wer, der das Letzte Bündnis überlebt hat, könnte Barad-Dur tatsächlich genau beschreiben. Kaum jemand außer den Dienern Saurons und Sauron selber, kamen in die Nähe Barad-Durs (obwohl mir dabei die Frage aufkommt, wie die "Schleifung" Barad-Durs aussah). Selbst bei einer Belagerung wird meißtens ein Sicherheitsabstand zu einer Festung gehalten, man hat sich ja viel mehr auf taktische Zulieferwege und wirtschaftlich wichtige Objekte konzentriert bei einer Belagerung und mal ehrlich, welcher Mensch oder sogar Elb könnte es sieben Jahre lang im Schatten des Dunklen Turmes aushalten. Ich finde du solltest dieses Unbekannte, Dunkle, Mysteriöse, nicht durch zu ausführliche Beschreibungen der Festung zerstören. Natürlich wirst du aufgrund der Tatsache das du die Belagerung schildern musst, gewisse Textpassagen über Barad-Durs Architektur schreiben, aber das du dabei, wie du sagst den Rahmen sprengen musst, würde ich nicht meinen. Zumal du selber sagst, das viel mehr am Orodruin geschieht, als vor Barad-Dur selbst. Ich denke auch, dass du darauf achten solltest, aus welcher Sicht Tolkien seine Romane schrieb, meißtens aus der Sicht der "Guten" und kaum aus Sicht von Sauron oder Morgoth. Deshalb ist Barad-Dur für die meißten des Letzten Bundes einfach eine schwarze, hohe, undurchdringliche Festung, die Angst und Furcht in einem weckt, auch wenn Sauron selber sich darin sicher und aufgehoben fühlt. Hoffe du verstehst meinen Standpunkt, mir gefällt die Idee einer dreiseitigen Beschreibung der Festung nicht sonderlich, halte es auch nicht für wichtig und empfehlenswert, einfach aus dem erzählerischen Aspekt, das der Leser nicht alles wissen muss! Falls der Einwand kommt, dass Angband auch genau beschrieben wurde, dann würde ich meinen Post auch etwas abschwächen, aber ich hab das Sil. nicht gelesen und kann jetzt dazu nichts sagen *schäm* So eure Meinungen dazu :D Zitieren
Tolwen Geschrieben 11. Februar 2010 Geschrieben 11. Februar 2010 So "tödlich" ist das Death Valley also nicht. Aber äußerst unangenehm! Nun, OK - damit kann ich leben Dabei sollte man beachten, daß das (reale) Tal tatsächlich teilweise aus Sandwüste besteht. Und saisonal gibt es teilweise sogar Seen und dichte Vegetation Die extreme und mörderische Hitze dort tritt nur im Sommer auf. Im Winter kann es im Extremfall sogar mal frieren, auf jeden Fall aber ziemlich kühl (im einstelligen Bereich) werden. Wenn Isildur als mächtigsten Herrscher der Menschen, König von Gondor und Arnor (und seinen ca. 200 Soldaten) ein Jahr nach Ende des Krieges durch Gondor keine Pferde für die lange Reise gestellt werden konnten, dann muss der Verlust an Pferden wirklich dramatisch gewesen sein!!!! In der Tat - und es ist m.E auch nur schwer glaubwürdig erklärbar. Für den Hochkönig und 200 Mann sollten doch die letzten Tiere des Reiches mobilisierbar sein. Wenn nicht, hieße das im Umkehrschluß, daß es in Gondor zu der Zeit weniger als 200 Pferde verfügbar waren. Zwei Jahre nach dem Sieg und der Möglichkeit des Nachschubs aus dem Norden bzw. Gondor selbst ist das alles nicht wirklich glaubwürdig. In diesem Sinne tendiere ich eher dazu, die Passage so zu lesen, daß nicht genügend Pferde zur Verfügung standen, die Isildurs Ansprüchen (kräftige und große, repräsentative Tiere) genügten. Aber das es trotzdem notwendig ist, die Ereignisse des Krieges so zu gestalten, daß es hohe Verluste gab, ist unbestritten. Gerade große Pferederassen sind ja Zuchtergebnisse und besonders anspruchsvoll was Futter und Verpflegung angeht. Die leiden dann auch am ehesten wenn dies nicht so möglich ist. Trotz aller Fertigkeit, kann ich mir nicht vorstellen daß der Bund in der Lage war, während der sieben Jahre in Gorgoroth eine angemessene Versorgung sicherstellen zu können. Allein der Wasserbedarf für Mensch und Tier war ungeheuer und da mussten zweifellos harte Entscheidungen getroffen werden. Warum man dann angesichts der Umstände nicht einfach eine genügende Anzahl der großen Tiere zu Hause lies (allein für die Nachzucht werden die ja gebraucht), die man sowieso nicht versorgen konnte, ist dann kaum erklärbar. Selbst wenn man alle Pferde in den Kämpfen bis zur Belagerung töten lässt, muß es wie gesagt bei einer ordentlichen Planung genügend Reserven zu Hause gegeben haben, aus denen man Verluste ersetzen kann. Insofern wirkt Tolkiens Behauptung "es gab nicht genügend Pferde" auf mich irgendwie unausgegoren und nicht richtig durchdacht, und eher dem Plot geschuldet. Wie auch immer, wir müssen uns mit dem Problem arrangieren... Zusammengefasst: Die Verluste an Pferden müssen wirklich drastisch gewesen sein. Dies möchte ich durch eine Vielzahl an Ursachen erklären. s.o. Leider ist Tolkiens Behauptung schon problematisch. Erzählerisch stellt das ein gewisses Problem dar, wenn der Bund jede Sperrfeste erst mühsam und mit Gewalt einnehmen muss, bis sie irgendwann zum Dunklen Turm kommen. Dies hätte dann wohl auch länger gedauert als sieben Jahre, oder die Belagerung fand nicht nur an Barad-dur statt, sondern an vielen Festungen. Am wichtigsten wäre ja der Durchbruch durch die Engstellen. Angesichts der Verhältnisse boten sie immer die günstigsten Verteidigungsmöglichkeiten. Gerade wenn man Udun als sehr lebensfeindlich beschreibt, ist eine starke Befestigung an der Isenmünde umso wichtiger: Dann hat man den Gegner nämlich in einer ungünstigen Position, während man selber von hinten relativ gut versorgt werden kann. In diesem Fall bietet die Isenmünde also nicht nur den Verengungsvorteil, sondern zwingt dem Gegner sogar ein üngünstiges Gelände für sein Lager auf. Wenn Sauron diese Stelle nicht richtig befestigt, muß er wirklich dumm sein. Als Numenor versunken war, hatte er bis zum Angriff des Bundes schlicht zu wenig Zeit noch riesige Festungen zu errichten. Außerdem wollte er die Elendili nicht durch große Bautätigkeit an den Grenzen aufstören. (Außer am Carach Angren, da er sich hier relativ unbeobachtet glaubte) Genau. Aber da dieser Ort so außerordentlich günstig war, sollte Sauron hier wirklich große Anstrengungen unternehmen, eine gute Befestigung hinzustellen. Anderswo natürlich nicht; nur da wo es wirklich wichtig war: Nicht kleckern sondern klotzen! Selbst wenn man davon ausgeht, daß Sauron die Notwendigkeit erst nach dem Mißerfolg gegen Gondor voll erkannte (m.E. zu spät), hatte er noch drei Jahre Zeit. Selbst in der echten welt konnte man da schon etwas veritables auf die Beine stellen. Mit Saurons Möglichkeiten wäre das noch weniger ein Problem. Er hat stattdessen die strategisch wichtigen Punkte provisorisch befestigt. Beim Carach Angren waren diese Befestigungen besonders sorgfältig ausgeführt und vielleicht auch noch in letzter Sekunde verstärkt worden. Die Idee war, dass alle "normalen" Fische bereits überfischt wurden oder sich im (vielleicht verseuchten Wasser) Nurnenmeer nicht halten. Durch die Berichte über eine "industrialisierte" Landwirtschaft in der Region kam ich auf die Idee, dies auch auf das Meer zu übertragen. Es gibt dort also vielleicht Fischzuchten, Reusenhaltung irgendwelcher Krustentiere, Muschelzuchten usw. Im privaten steh ich nicht so auf Meereesfrüchte (Fisch hingegen mag ich sehr) und dachte mir: Wenn die in Mordor schon was aus dem Meer essen, dann nur die "Leckerli" mit zuvielen Beinen, glibbrige Seegurken, Quallenbrei usw. Das sehen die Liebhaber von Muscheln usw. bestimmt ganz anders... Nach dieser (zutiefst unobjektiven) Sicht der Kostbarkeiten des Meeres gibt es noch einen weiteren (wie ich hoffe) rationalen Grund: Den Charakter des Landes Mordors möchte ich auch im Nurnenmeer wiederfinden. Ich stellte es mir immer als tintenschwarzes Meer, mit trägen, dunklen und öligen Wellen vor. Kein Meer in dem Ulmos Macht noch zu sprüren wäre. Daher ist es von allerlei ekligen (auch das ist natürlich wieder subjektiv) und gefährlichen Getier bewohnt, also Riesenkraken, dursichtigen Raubfischen, Quallen usw. Es soll also genug "Output" haben um Mordor zu ernähren, aber dann bitte nicht mit Lachs! Nun ja - ich habe ja nicht behauptet, daß die Fische wohlschmeckend sein müssen. Insofern dürfte es relativ leicht sein, hier Fische anzusiedeln, die satt machen, aber nicht unbedingt für ein Sternemenü reichen Ich würde den Effekt der "Vergiftung" der Landschaft nicht überziehen. Gorgoroth wird so beschrieben, weil Sauron hier direkt regiert und dem Land seinen Stempel aufdrückt. Für Nurnen sind m.E. schon unangenehme Verhältnisse angebracht, aber nicht so schlimm wie in Gorgoroth (bezogen auf Auswirkungen auf Flora und Fauna). So komisch sich das anhört, ich könnte mir durchaus eine Art "Eisenbahn" nach oder in Mordor vorstellen. Eiserne Schienen auf denen Sklaven oder Zugtiere große Wagen durch die Ebenen Mordors bewegen. Warum nicht? Das würde es etwas erleichtern (günstigerer Einsatz der Muskelkraft). Das Hauptproblem ist aber immer die Futterbeschaffung für die ganzen Tiere. Ich habe mal gelesen, daß Zugtiere (z.B. für Wagen) etwa ab drei Tagen Transportdauer mehr Futter verbrauchen, als in dem von ihnen gezogenen Wagen transportiert werden kann. Das lässt sich lösen, indem die Tiere auf dem Treck grasen können, doch das erfordert viel Zeit und Platz, da Gras weniger Energie hat als Kraftfutter (z.B. Hafer). Wildtiere kommen damit auch viel besser zurecht als Haustiere. Je domestizierter die Tiere, umso anfälliger werden sie und umso mehr sind sie auf hochwertigen Input (Futter) und Pflege (Stall) angewiesen. Natürlich ist es nicht mit ME vergleichbar, aber man stelle mal ein heutiges durchschnittliches deutsches Rind einfach so in die Natur und lasse es selbst für sich sorgen. Das geht nicht lange gut... Auf den antiken Überland-Fernhandelsrouten (Seidenstrasse) wurden ja auch niemals Massengüter transportiert, sondern teure und exotische (Name!) Luxusprodukte, bei denen das Verhältnis von Gewicht zu Preis extrem günstig war. Warum zerfallen denn Elben schneller? Das war mir neu. Wieder hilft uns die HoMe12: 24. The flesh of Dwarves is reported to have been far slower to decay or become corrupted than that of Men. (Elvish bodies robbed of their spirit quickly disintegrated and vanished.) HoMe12.Glorfindel (note 24) Zum Namen "Totensümpfe": Das ist etwas problematisch, da die Sümpfe eigentlich erst später diesen Namen erhalten, aber dieser Name trotzdem in der Schlacht des letzten Bündnisses verwendet wird. Habenm wir eigentlich eine quelle, in der explizit steht, daß das Gebiet diesen Namen erst später (zu einem spezifizierten Zeitpunkt) bekam? Es ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen (Orks, Haradrim, Ostlinge, Variags) von Deserteuren, Flüchtlingen und Verletzten, die Ihre Waffen weggeworfen haben, ohne jede Kommandostruktur und inneren Zusammenhalt und ohne Kampfeswillen. Sie sind geschlagen worden, und das gründlich! Daher ist der Wert dieser Truppe nur noch sehr gering. Was kann Sauron mit denen (auf die Schnelle) ohne intensive Reorganisation, Verstärkung und Bewaffnung noch anfangen? Zumindest in der realen Welt sind auch die Reste eines völlig geschlagenen Heeres mit der richtigen Führung recht schnell reorganisierbar. Es bedarf "nur" eines guten Anführers, um auch aus einem Haufen Versprengter wieder eine halbwegs kampffähige Einheit zu formen. Die Moral ist ganz wesentlich von der Führung abhängig. Auch nach einer solchen Niederlage kann eine gute und geschickte Führung aus einem solchen haufen wieder eine brauchbare Truppe machen. Vielleicht nicht so gut wie vorher,, aber allemal nützlich. Da das Bundesheer ja auch etwas Zeit für Reorganisation und Rast braucht, haben wir schon ein bis zwei Wochen Zeit. In diesem Fall kann man die Orks z.B. zu ihren Kollegen in die übrigen Festungen stecken (als eigene, neue Einheiten). Die Menschen werden auch reorganisiert und dort eingesetzt, wo sie am besten aufgehoben sind.Im Prinzip sagt Gil-galad zum Orodruin (nicht zu Sauron): Dein Meister hat erst wieder was zu melden wenn er hierher kommt und mich (uns) besiegt.Das würde voraussetzen, daß Sauron das einfach so geschehen lässt. Meiner Meinung nach ist es viel wahrscheinlicher, daß er, sobald er Gil-galads "Fummelei" am Berg bemerkt, seine eigene Macht einsetzt, um den Berg weiterhin unter Kontrolle zu halten. Sauron manipuliert den Berg ja offensichtlich stets vom Dunklen Turm aus, zusätzlich hat er den Einen. M.E. würde Gil-galad in einem solchen "Kontrollduell" eindeutig den Kürzeren ziehen. Ich muß dabei jetzt an die - für mich unfreiwillig komische - Exorzismus-Szene im Film denken, wo Gandalf Saruman aus Theoden exorziert... Wenn der letzte Bund diesen Berg besetzt hat (bestimmt nicht kampflos), dann ist Sauron ein entscheidendes Stück seiner Macht abhanden gekommen. Warum lässt er ihn nicht ausbrechen? Diese Frage stellt sich mir auch immer wieder. Ich bevorzuge hier auch eine "normale" Erklärung. Die Ressourcen des Berges waren durch die vorherige Nutzung durch Sauron so verbraucht, daß schlicht kein "Dampf mehr im Kessel" war :-O Zitieren
IsildursErbe Geschrieben 12. Februar 2010 Autor Geschrieben 12. Februar 2010 Moin ! Gleich zwei Antworten und diesmal nicht von Tolwen ! (Oh, ich sehe gerade Tolwen ist auch wieder mit dabei, also drei Antworten, langsam kommt hier etwas "Drive" rein) Nichts gegen Dich, Tolwen. Deine Beiträge sind extrem hilfreich (und fundiert), aber es soll ja nicht nur ein Dialog sondern eine Diskussion werden. Zunächst zu Fanglis Beitrag: Freut mich, dass Dir das Gedicht gefällt. Es ist mein erstes Gedicht und ich bin in dieser Kunst nicht so erfahren. Wie ich in meinem letzten Beitrag dargelegt habe, sehe ich sowohl aus werkimmanenten als auch aus dramatischen Gründen die Notwendigkeit, das Problem "Orodruin" zu lösen. Nebenbei ist es als "Kulminationspunkt" der Auseinandersetzung Sauron/Westen ein sehr reizvolles Element der Geschichte. Nur leider habe ich bislang noch keine wirklich zufriedenstellende Lösung gefunden. Ein schlichtes : "der Orodruin bzw. Sauron ist ausgepowert" reicht mir nicht. Wenn ich Sauron wäre..... würde ich eine so mächtige Waffe aufsparen bis zuletzt. Aus meiner Sicht muss also dringend eine (logische und dramaturgisch schöne) Erklärung, am besten meherere Erklärungen her, warum Sauron diese Waffe nicht im entscheidenden Moment einsetzt. Wenn jemand eine gute Idee dazu hat, dann her damit! Ich halte ein (dezentes) Eingreifen der Valar für möglich. Der Wetterumschwung auf Pellenor im HdR war IMO ein solches Eingreifen der Götter. Auch in Phasen der selbst auferlegten Isolation gab es immer wieder Eingriffe der Vala. Ulmo hat mehrfach in Beliriand geholfen, die Vala haben später die Istari geschickt, die großen Adler greifen im Sil, im HdR und im Hobbit immer wieder ein ( und gehorchen dabei IMO dem Wunsch oder dem generellen Auftrag Manwes). Ein Eingriff der Götter an entscheidender Stelle halte ich (wie Du auch) erzählerisch für die schlechteste Lösung. Lediglich ein Zeichen der Anteilnahme oder der moralischen Unterstützung möchte ich in die Geschichte einbauen: den Regen in Mordor. Wie Du schon sagst: Der Orodruin ist ein schwieriges Problem, für das es (noch) keine stimmige Lösung gibt. Zu den Valar/Maia und ihren Essensgewohneiten: Das Thema scheint ja wirklich großes Echo zu erzeugen. Hät ich nicht gedacht. Dein Textauzszug belegt ja gerade (sofern ich diesen richtig verstanden habe), dass zumindest Valar nicht essen müssen. Ich glaube nach wie vor nicht daran, dass Maia ("... von gleicher Art wie die Valar, doch minderen Ranges" Sil "Von den Maiar") unbedingt essen mussten. Wenn jemand den Sturz Numenors überlebt, einige Jahrzehnte braucht um sich einen neuen Körper zu "weben" und später im 3.ZA knapp 1000 Jahre ohne echten Körper auskommt, dann muss er IMO auch nix essen. Wie bereits gesagt hatte als einziger Valar Morgoth die Möglichkeit eingebüßt, sich eine andere Gestalt zu geben. Daher könnte er sehr wohl so an Mittelerde gebunden worden sein, dass er essen MUSSTE. Für Sauron gillt dies nicht. Er baut sich mehrfach einen neuen Körper bzw. konnte er sich vor dem Fall von Numenor auch eine schöne Gestalt geben. Wer über solche Kräfte verfügt, der unterliegt nicht den üblichen irdischen Zwängen. Im Endeffekt ist es auch irgendwie wurscht, ob Sauron alle hundert Jahre mal nen Ork verspeißt oder nicht. Hallo VukStefanovic! Ein Neuer in der Runde. Du brauchst kein Experte zu sein. Lediglich ein bisschen Gefühl für Tolkien ist gefragt. Daher danke für Deinen Beitrag! Mit Deinen Gedanken über Barad-dur liegst Du glaube ich richtig, was Tolkien angeht. Sogar der Hauptcharakter des Buches, nämlich der Herr der Ringe wird im gleichnamigen Buch nie genau beschrieben. Das ist gute alte Hollywood Tradition: "Never show the Monster". Das ist in der Tat ein Stilmittel, da es die Furcht und die eigenen (schlimmsten) Fantasien des Lesers beflügelt. Morgoth hingegen wird im Silmarillion öfter mal in seiner körperlichen Erscheinungsform beschrieben (wie die anderen Götter auch). Aber das Sil ist auch kein Roman sondern eher ein Bericht über geschichtliche Ereignisse. Ich habe auch nicht vor Sauron "en Detail" zu beschreiben, dass nimmt viel zu viel von seinem finsteren, mysteriösen und grauenhaften Auftreten. Aber um eine etwas genauere Beschreibung Barad-durs wird man bei einem Bericht über eine langjährige Belagerung dieser Festung nicht vorbei kommen. Ich werde sicherlich nicht detailiert jedes Türmchen und jede Nebenpforte beschreiben, aber ein generelles Bild der Festung (und sofern für die Geschichte notwendig auch ein paar Einzelheiten) muss dem Leser schon vermittelt werden. Es wäre auch nicht logisch wenn der Bund Jahrelang vor der Festung rumsitzt und keiner hätte jemals aufgeschrieben wie das Ding aussieht, worin seine militärischen Stärken&Schwächen bestehen usw. Innenansichten wird es naturgenmäß kaum welche geben. Angband wird im Sil übrigens auch nur in Grundzügen beschrieben, aber die Festung spielt im Sil auch nicht so eine prominente Rolle, da es kein Roman ist, der ausschließlich von der Belagerung Angbands handelt oder in Angband selber spielt. Daher kann ich Dir in diesem Punkt nicht folgen. Barad-dur muss in Grundzügen beschrieben werden. Man kann kaum eine Geschichte schreiben, die zu einem großen Teil vor einem Bauwerk spielt, dass nicht beschrieben wird. In Deinem Beitrag wird auch deutlich, dass Du nicht weißt, in welcher Form mein "Bericht vom Krieg in Mordor" verfasst sein wird. Es geht es mir genau so! Ich weiß es nämlich auch noch nicht. Zu meinen Ideen hierzu werde ich noch einen umfangreichen Beitrag erstellen, allerdings erst, wenn die "Fakten" einigermaßen geklärt sind. selbst bei einer Belagerung wird meißtens ein Sicherheitsabstand zu einer Festung gehalten, man hat sich ja viel mehr auf taktische Zulieferwege und wirtschaftlich wichtige Objekte konzentriert bei einer Belagerung und mal ehrlich, welcher Mensch oder sogar Elb könnte es sieben Jahre lang im Schatten des Dunklen Turmes aushalten. Darin liegt ja gerade der Witz des Unterfangens. Um den Turm zu Belagern muss man ihn einschließen. Das geht umso einfacher und funktioniert umso besser, je enger man den Belagerungsring zieht. Ist man zu dicht drann, ist es auch nicht gut. Um den Turm nicht nur einzuschließen sondern auch zu gefährden, muss man so nahe ran, dass die eigenen Waffen auf den Turm wirken können. Dann ist man aber auch in Reichweite der Geschütze des Turmes. Die Herausforderung bei der Belagerung bestand IMO eben gerade darin. nahe an den Turm rnzugehen UND diese lange Zeit in Mordor zu verbringen. Da musste der Bund durch und darauf haben sie sich auch vorbereitet. Genau das ist ja auch die epische Leistung des Westens. Wären sie dazu nicht fähig oder willig gewesen, wäre das ganze Unternehmen sinnlos gewesen. Wer sich als Kriegsziel vornimmt: "Kampf gegen Sauron bis zu seiner Vernichtung" der muss sich auf einige bittere Pillen einstellen und bereit sein, durch die Hölle zu gehen. Und das heißt unter Umständen auch: Viele Jahre Camping in Mordor mit einer schönen Aussicht auf Barad-dur. Jetzt die Antworten zu den Beiträgen meines Ehrengastes Tolwen: schwer glaubwürdig ..., daß es in Gondor zu der Zeit weniger als 200 Pferde verfügbar waren. .....Gerade große Pferederassen sind ja Zuchtergebnisse und besonders anspruchsvoll was Futter und Verpflegung angeht. Die leiden dann auch am ehesten wenn dies nicht so möglich ist..... .... wirkt Tolkiens Behauptung "es gab nicht genügend Pferde" auf mich irgendwie unausgegoren und nicht richtig durchdacht, und eher dem Plot geschuldet. Du triffst den Nagel an mehreren Stellen genau auf den Kopf. Es ist beruhigend zu wissen, dass sich auch Tolkien manchmal einen Schnitzer erlaubt hat. Ich sehe es so, dass man bei der spärlichen Quellenlage eine solche Information (auch wenn sie unausgegoren ist) nicht ignorieren sollte und daher soweit es geht sinnvoll einbauen muss. Warum für Isildur dann keine Pferde übrig bleiben, kann man einigermaßen (wie du schon sagst) mit der Qualität der Pferde begründen. Genau in diese Richtung hatte ich auch schon gedacht und habe dazu folgende Quelle zu bieten: "-... um Ritter mit Rossharnisch zu tragen, musste das Streitroß sehr kräftig sein. Nur für Waffenübungen dressierte, starke Hengste kamen in Frage, die auch damals (um 1300) sehr teuer und selten waren. So hatte in Heer von 2500 Reitern im Jahr 1325 nur etwa 300 starke Streitrosse, von denen jedes 150 Goldgulden kostete (die Rüstung und Bewaffnung kostete ca. 30 Goldgulden). In den Feldzügen litten aber solche Pferde besonders unter dem Versorgungsmangel, weshalb ein GRoßteil der Ritterschaft in den Schlachten des Hochmittelalters abzusitzen pflegte und die erste Line der Fussvolkphalanx einnahm. Nur der Teil blieb aufgesessen, der noch starke Pferde (oder überhaupt welche) besaß." Quelle: Heerwesen der Neuzeit, Georg Ortenburg Nimmt man diese Info und bedenkt, dass die Numenorer recht groß und schwer gebaut waren, dazu vermutlich noch schwer gerüstet (jedoch kein Plattenharnisch oder Gestechpanzer wie die mittelalterlichen Ritter), dann kann man mit ein bisschen "Goodwill" sagen: OK, für Isildur standen möglicherweise keine geeigneten Pferde zur Verfügung.... Also werde ich die Pferdeverluste ungefähr wie folgt begründen: 40% Kampfeinwirkung 5 % durchgegangen 5 % vom Bund verzehrt 15% durch spezielle Seuche eingegangen 5 % Zuschande geritten 5% Beinbrüche durch stolpern in Mordor 30% Versorgungsmangel, dadurch nicht heilende Verletzungen / normale Krankheiten / allg. Schwäche / verhungert / Hitzschlag etc. Gerade wenn man Udun als sehr lebensfeindlich beschreibt, ist eine starke Befestigung an der Isenmünde umso wichtiger: Dann hat man den Gegner nämlich in einer ungünstigen Position, während man selber von hinten relativ gut versorgt werden kann. Jepp, genau das ist die Idee. Lass sie doch ihr Lager im wunderschönen Udun aufschlagen, den Carach Angren belagern und immer wieder von Orks aus den Stollen überfallen. Das wünscht sich Sauron, aber der Westen wird alles tun, um ihm den Wunsch nicht zu erfüllen. Wenn Sauron diese Stelle nicht richtig befestigt, muß er wirklich dumm sein....... a dieser Ort so außerordentlich günstig war, sollte Sauron hier wirklich große Anstrengungen unternehmen, eine gute Befestigung hinzustellen. Meinst Du , ich sollte den Carach Angren als eine sehr starke Befestigung beschreiben? IMO sollte es schon mehr sein als der Limes, sogar deutlich mehr. Aber ich wollte den Carach Angren nicht als ein mächtiges Bauwerk im Sinne einer riesgen Festung darstellen, da hier > keine Informationen über eine bedeutende Schlacht oder eine Belagerung vorliegen > der Westen aus o.g. Gründen nicht lange in Udun bleiben kann > zur Zeit des Ringkrieges hier auch nur ein Wall mit Graben ist und kein "Monsterbauwerk" Wenn ich den Carach Angren als bedeutende Festung gestalte muss der Westen einen "Trick" benutzt haben, um diese Festung einzunehmen. Vielleicht sollte das Komandounternehmen Isildurs so umgeschrieben werden, dass er den "Eisernen Mund" von innen heimlich öffnet und so die Elbenreiterei Einlass erhält. Isildur hat ja öfters mal solche Dinger durchgezogen (Zur Rettung einer Fruchtdes Weißen Baumes in Numenor und Minas Ithil). Ich hatte mir die Befestigung wie folgt vorgestellt : Etwa 500 Schritt vor dem Walll mussten wir unser Pferde zurücklassen. Eiserne Dornen wie Speere ragten mannshoch, dicht wie ein Wald, aus dem Boden. An ein Reiten bis zum Sockel des Walles, war nicht zu denken. Mit welchem Hexenwerk Sauron diese gespitzten Eisenstangen aus dem Boden hatte sprießen lassen, war nicht zu erkennen. Schnell bewegten wir uns zwischen den etwa mannsbreit auseinander stehenden Eisenpfählen bis zum Fuss der Mauer. Mit großer Eile hatten seine Diener den Wall errichtet und dabei Platten und Bruchstücke des schwarzen Steins aus Mordor übereinander geschichtet. Mehr ein Damm als eine Mauer war es. Für Zwerg und Elb und auch für die Baumeister Numenors nur ein Haufen aus Geröll und Fels und kein gut gefugtes und geglättetes Mauerwerk und daher auch leicht zu erklimmen. Doch hoch war der Wall, hoch wie die Mumakil auf Dagorlad. Wir kletterten nach oben. Tief schnitt sich der scharfkantige Fels in ungewappnete Hände und wer den Halt durch Steine und Pfeile verlor, die der Feind nun doch und in immer größeren Mengen auf uns herabregenen ließ, der war verloren. Denn wenn auch der Sturz selber manchmal glimpflich ausging, so wurden doch viele unserer Kameraden auf den schwarzen Eisenstangen vor dem Wall aufgespießt. Oben auf dem Wall angelangt, erkannten wir eine breite Straße direkt auf seiner Krone. Breit genug für zwei Ochsengespanne. In der Ferne sahen wir, wie sich der Feind von den beiden Enden der Straße aus Toren, die wie gähnende Eisenmäuler geformt waren, auf den Wall ergoß. Alle 60 Schritt befand sich auf einer erkerförmigen Ausbuchtung des Dammes ein befestigtes Haus, gut gemauert wie ein Turm, aber wenig mehr als mannshoch ausgeführt. Hier verschanzten sich die Orks und wir mussten nahe heran, bis wir schließlich durch die Schießscharten nach Innen feuern und ihre Türen aufbrechen konnten, doch es gelang uns. Die Rückseite des Walles war jedoch eine einzige, flach abfallende Ebene. Am Fuße der Ebene befand sich eine weitere Straße, von der aus man an jeder Stelle leicht auf die Wallkrone gelangen konnte. Hier würden wir es schwer haben, die Verstärkungen aus Mordor aufzuhalten. Auf der unteren Straße sahen wir Maschinen. Schleudern, Onager und Balisten waren hier zusammen mit großen Zugtieren aufgestellt, bereit zu den Stellen gebracht zu werden, an denen wir angreifen würden. Doch wir hatten sie überrascht und bemächtigten uns ihrer.... Bericht an Heermeister Cirdan von Lindir Grünblatt, Vierte berittene Schar Forlindons, im Jahre 3434 des zweiten Zeitalters Für Nurnen sind m.E. schon unangenehme Verhältnisse angebracht, aber nicht so schlimm wie in Gorgoroth (bezogen auf Auswirkungen auf Flora und Fauna). Ich dacht bei der Region um Nurnen an eine ähnliche Geographie wie beim Nil. Überall wo Wasser ist (aus Flüssen, Bewässerungskanälen oder aus dem Meer selbst (war es ein Süsswassermeer???)) gibt es üppige Vegetation und sehr ertragreiche Landwirtschaft. Hundert meter vom Wasser entfernt gibt es nur noch Dornensträucher und trockenes Gras. 1km entfernt gibt es dann nur noch Steppe und Felsen. Habenm wir eigentlich eine quelle, in der explizit steht, daß das Gebiet diesen Namen erst später (zu einem spezifizierten Zeitpunkt) bekam? Sehr gute Frage! Habe auf die Schnelle keine gefunden. Die schnell zugänglichen (externen) Nachschlagewerke wie Ardapedia sprechen davon,. Habe noch diese Stelle gefunden , wo Gollum in den Tortensümpfen (den Vertipper lass ich drin, der ist einfach zu schön ) sagt: "... aber die Sümpfe sind seitdem gewachsen (seit der Schlacht um Dagorlad) und haben die Gräber geschluckt, immer wandernd, wandernd." II S 270 Es liegt aber nahe, dass Sauron oder ein Ringgeist diese Gegend im 3. ZA ähnlich bearbeitet haben wie die Hügelgräberhöhen beim alten Wald. Zum Problem der Ferntransporte Habe noch folgendes gefunden: Tragetiere hatten für das Militär einen unschätzbaren Vorteil einer fast uneingeschränkten Geländegängigkeit, sodass sie auch unter ungünstigsten Bedingungen folgen konnten. Dafür musste man den Nachteil der geringen Kapazität (100-120 kg, manchmal bis 150 kg) in kauf nehmen. Das hatte zur Folge, dass man die 3-4fache Anzahl von Tragetieren gegenüber Zugtieren benötigte. Wodurch wiederum der Futterbedarf enorm stieg. Wenn das Tier einen Futterbedarf für 17 Tage mittragen sollte, dann waren schon ca. 40% des Maximalgewichtes verbraucht. Pro Contubernium(8 Mann) kam man so gut wie nie mit weniger als 2 Tragetieren aus. Brauchte man also für eine 6000 Mann starke Legion Maultiere, so brauchte man gleich 1400 Tiere dazu. Hinzu kamen noch ca. 300 Reitpferde der Legionskavalliere und Offiziere, so wie Zugtiere für die Wagen des Legionsstabes, wobei man hier nicht genau weiß, wie viele Tiere es waren. (Quelle: Junkemann Marcus, Panis militaris. Die Ernährung der römischen Soldaten oder Grundstoff der Macht, Zabern, 1997 Mainz. S. 57-65) Eine kurze Netzrecherche hat ergeben, dass bei geeigneten Fuhrwerken und guten Straßen ein Pferd etwa das drei- bis vierfache seines Eigengewichtes (das liegt zwischen 500-1200 kg) ziehen kann. Das wäre dann ein Zuggewicht von ca 1,5 bis 3 Tonnen. Wenn die oben zitierte Quelle stimmt, und Pferdefutter für 17 Tage etwa 50-60 kg wiegt, kann man dass bei einem Wagentransport fast schon vernachlässigen. Theoretisch könnte also schon ein normales Pferd (500kg) auf einem Wagen für ca. 500 Tage Futter mitführen, wenn man sonst nichts lädt und das Futter solange frisch bleibt.Außerdem bleibt noch die schon angesprochen Möglichkeit des selbsständige "Volltankens" auf einer Wiese. Daher halte ich es durchaus für möglich, dass mit Zugtieren (Ochsengespanne o.ä.) große Warenmengen auch über weite Distanzen transportiert werden können. Wenn man noch ein Logistikexperte (wie Sauron) ist könnte man noch folgendes System einführen: > Exzellente Straßen und Fuhrwerke > regelmäßige Tränken und Futterstationen > Versorgung der Trecks mit Gerste und Hafer aus Mordor (die hier hauptsächlich dafür angebaut werden) > Als ausgleich Transport von hochwertigen Nahrungsmitteln (Pökelfleisch / Oliven / Weizenmehl / Wein / Käse usw.) nach Mordor Zu Gil-galad, Orodruin und "kein Dampf mehr im Kessel" Siehe oben. Die Erklärung ist mir zu einfach. Wenn Sauron nur wenige Atombomben im Keller hat, dann geht er auch sehr sparsam damit um und er hebt sich mindestens eine für den Schluß auf. Eine gute Erklärung muss also her ! Zitieren
IsildursErbe Geschrieben 12. Februar 2010 Autor Geschrieben 12. Februar 2010 Nachtrag: Zu den "Tributkarawanen" Die Trecks müssen ja nicht leer aus Mordor wegfahren! Auf dem Rückweg wird hptsl. Viehfutter für die Zugtiere verladen. Dieses wird dann an den Futterstationen ausgeladen. Somit brauchen die nach Mordor fahrenden Trecks garnicht soviel Futter mitzuführen und können sich Etappenweise versorgen. Zum Orodruin Es gäbe eine metaphysische Erklärung, warum Sauron den Zugriff auf Orodruin verliert. Ich überlege noch, wie man das erzählerisch am besten rüberbringen kann, denn es ist nicht leicht zu erklären und kommt auch ohne "Knalleffekt" daher. Selbst hier fällt es mir schwer die Idee in geeignete Worte zu fassen. Tolkien beschreibt in vielen Fällen eine enge Verbindung zwischen Volk, Land und König. Geht es dem König schlecht verkommt auch das Land. Umgekehrt könnte man auch sagen: Geht es dem Land schlecht, wird auch der König schwächer. Ich spreche nicht von Magie im engeren Sinne, sondern von der "Seele" eines Landes. Mit dem Einmarsch des Westens, ist Mordor Saurons Griff nicht mehr direkt unterworfen. Die Verbindung zwischen Land und Herrscher ist unterbrochen. Allein die Präsenz des Bundesheeres und der vielen edlen Fürsten im Lande sorgt nicht nur für eine militärische, rein weltliche "Kastration" Saurons, sondern wirkt sich vielleicht auch in der Unfähigkeit aus, den Orodruin weiterhin als sein Werkzeug zu benutzen. Auch seine "Überweltliche" Macht über das Land ging dadurch vielleicht verloren. (Aber irgendwie ist mir das noch zu lau) Hoffentlich kommt jetzt bei dem Wort "Kastration" keiner auf den Gedanken, eine Diskussion über Geschlechtsorgane der Maiar zu starten. Bei Melian hats ja offensichtlich geklappt, dann könnte Sauron ja ein paar stramme Söhne zeugen....:kratz: Zitieren
Tolwen Geschrieben 12. Februar 2010 Geschrieben 12. Februar 2010 Eine kurze Netzrecherche hat ergeben, dass bei geeigneten Fuhrwerken und guten Straßen ein Pferd etwa das drei- bis vierfache seines Eigengewichtes (das liegt zwischen 500-1200 kg) ziehen kann. Das wäre dann ein Zuggewicht von ca 1,5 bis 3 Tonnen. Wenn die oben zitierte Quelle stimmt, und Pferdefutter für 17 Tage etwa 50-60 kg wiegt, kann man dass bei einem Wagentransport fast schon vernachlässigen. Theoretisch könnte also schon ein normales Pferd (500kg) auf einem Wagen für ca. 500 Tage Futter mitführen, wenn man sonst nichts lädt und das Futter solange frisch bleibt.Außerdem bleibt noch die schon angesprochen Möglichkeit des selbsständige "Volltankens" auf einer Wiese. Erst einmal ganz auf die Schnelle (nur Internetrecherche). Ein modernes Pferd von ca. 500kg Gewicht (durchschnittliche Größe) braucht insgesamt ca. 5-6kg Futter pro Tag (Minimum). Rechnet man das auf 17 Tage hoch, ist man bei etwa 95-100kg. Die Hälfte davon ist Fasernahrung (Gras/Heu), was notfalls geweidet werden kann. Das hat aber den Nachteil, daß es sehr viel Zeit braucht, weil wildlebende Pferde praktisch den ganzen Tag fressen (liegt an ihrem kleinen Magen): Pferde vertragen große Nahrungsmengen auf einmal schlecht (der Magen halt), sondern besser viele kleine Mahlzeiten am Tag. Dazu kommt dann der Wasserbedarf. Für ein Heer oder einen Troß auf dem Marsch ist das langwierige Grasen nur bedingt machbar; insofern ist es vielleicht sinnvoller auch Faserfutter mitzuführen, bzw. einen höheren Anteil Kraftfutter zu geben. Dann ist man doch wieder bei etwa 90kg. Historisch waren Pferde auch häufig keine Zug- sondern Reittiere. Schon zu Zeiten der römischen Republik waren sie ein teures Statussymbol. Der soziale Stand der Ritter (equester ordo) kam gleich nach dem den Senatoren und bezeichnete jene Schicht, die reich genug war, sich diesen Luxus leisten zu können. Im Mittelalter war es nicht viel anders (beschreibst Du oben ja). Für Transportgespanne war deshalb immer der Ochse das Mittel der wahl. Für den müsste ich aber den Nahrungsbedarf und Transportkapazität noch genau recherchieren. Zitieren
Tolwen Geschrieben 12. Februar 2010 Geschrieben 12. Februar 2010 Ich habe jetzt noch gefunden, daß ein Ochse von 600kg pro Tag etwa 7,5kg Futter braucht (Engelhardt, Breves: Physiologie der Haustiere, Enke-Verlag, 2000). Zu Zugleistung habe ich noch nix gefunden. Was historisch aber wohl sicher ist, daß sich Ochsen für Schwerlasttransporte über große Strecken besser als Pferde eignen, da sie ausdauernder sind (wenn auch langsamer). Vielleicht findet ja noch jemand anders passende Angaben. Zitieren
IsildursErbe Geschrieben 12. Februar 2010 Autor Geschrieben 12. Februar 2010 Ja, es ist tatsächlich schwieriger als gedacht zu dieser Fragestellung etwas im Netz zu finden. Zu Futterbedarf und Zugvermögen gibts da nicht viel. Wie schon gesehen, weichen zudem die wenigen Angaben auch signifikant voneinander ab. Vielleicht kann man folgenden Kompromiss formulieren: Die Hauptversorgung Mordors geschah durch die Bergwerke und die Landwirtschaft in Mordor selbst. Mordor war in der Lage sich selbst zu ernähren, aber in Zeiten riesiger Heeresaufmärsche und bei einer groß angelegten Aufstockung der Lagerbestände für einen Krieg, spielten die Tributleistungen zwar keine primäre aber eine wichtige Rolle. Mordor hat in normalen Zeiten nur sehr hochwertige, leicht zu transportierende Tributgüter erhalten. In den Jahren vor größeren Kriegen und Feldzügen wuchs die Menge (dabei auch der Aufwand) exponentiell an. Es wurden dann große Mengen an hochwertigen Tributgütern geschickt, jedoch keine Massengüter sondern fertig verarbeitete Waren und Lebensmittel. Zitieren
VukStefanovic Geschrieben 12. Februar 2010 Geschrieben 12. Februar 2010 Aber um eine etwas genauere Beschreibung Barad-durs wird man bei einem Bericht über eine langjährige Belagerung dieser Festung nicht vorbei kommen. Ich werde sicherlich nicht detailiert jedes Türmchen und jede Nebenpforte beschreiben, aber ein generelles Bild der Festung (und sofern für die Geschichte notwendig auch ein paar Einzelheiten) muss dem Leser schon vermittelt werden. Es wäre auch nicht logisch wenn der Bund Jahrelang vor der Festung rumsitzt und keiner hätte jemals aufgeschrieben wie das Ding aussieht, worin seine militärischen Stärken&Schwächen bestehen usw. Innenansichten wird es naturgenmäß kaum welche geben. genau das wollte ich hören gegen eine ungefähre Beschreibung hät ich nichts einzuwenden. Btw ist es sowieso Ansichtssache wie viel man beschreiben will, ich hoffe nur das du ein feines Gespür für den Leser beweist und, wie du schon sagst, eben nicht jedes Türmchen aufzählst, ein grober Überblick damit bin ich d'accord =). Bin mir aber ziemlich sicher, dass du das schon hinkriegst, ohne uns zu enttäuschen, du weißt gar nicht wie ich mich vor allem auf diese Stelle (und überhaupt) deines "Romans/Berichts" freue, einfach aus Neugierde, wie du dir zB Barad-Dur vorstellst. Ich meine eine grobe Vorstellung hat jeder von uns (meine leider auch etwas vom Film beeinflusst, hab zuerst die Filme geschaut -.-*) aber es ist echt interessant zu erfahren, wie sich Andere "Dinge" vorstellen, die Tolkien nicht umfangreich beschrieben hat, zumal du ja eig. alles "erfinden" musst. Viel Glück dabei, ich mache mir vllt. auch ein paar Gedanken über Saurons Festung, falls du das Forum miteinbeziehen willst. Zitieren
IsildursErbe Geschrieben 12. Februar 2010 Autor Geschrieben 12. Februar 2010 Eine ganz genaue Beschreibung D.-d. wäre höchstens erfordeerlich, wenn man ein MERS Modul schreiben möchte, in dem dann genau beschrieben ist, in welcher Schublade Sauron seine Unterhosen aufbewahrt. Aber soetwas hab ich nicht vor. Eigentlich wollte ich mit der Beschreibung des 7. Kriegsjahres fortfahren, habe aber gerade keine richtig guten Ideen. Aber vielleicht erstmal zu meiner Vorstellung von Barad-dur: Ein einziger, riesieger, überirdischer schwarzer Turm, der bis in die gewitterschweren Wolken reicht. Der Turm läuft in zwei Hörner aus und zwischen den Hörnern befindet sich..... ein gewaltiges flammendes Auge! Na, begeistert ? Spass beiseite. Bei meinem Bild Barad-durs bin ich natürlich beeinflusst von bestimmten Künstlern wie z.Bsp. John Howe, der einzelne Elemente des Trurms sehr glaubwürdig gestaltet hat. Im folgenden füge ich ein paar Bilder ein, die meine Ausfüührungen untersteichen sollen, jedoch meist nicht zu 100% das Darstellen, was ich beschreibe. Ich stelle mir (grob skizziert) B.-d. wie folgt vor: Viele kilometer von der Festung entfernt, beginnt bereits ein nahezu undurchdringliches Lavafeld. Es bietet dem einzelnen Soldaten zwar gute Deckung, aber Reiter, Wagen und Belagerungswaffen können hier nicht mehr weiter, bis entsprechende Wege und Strassen gebaut sind. Der Turm und die Festungsbauwerke liegen auf einem Gebirgsauläufer des Ered Lithui. Er ist eine Art verzerrte, dunkle Version von Minas Tirith. Hinter einem sehr breiten und tiefen Graben, der sich ringförmig um die Festung legt und aus der Tiefe von Feuern erleuchtet wird, befinden sich mehrere hohe Bastionen mit zahlreichen ausgestellten Türmen und Galerien. Über den Graben verlaufen fünf große Eisenbrücken, die jeweils auf nur ein Tor zulaufen. Insgesamt gibt es fünf Tore. Das Mittlere ist jedoch das größte und auch die Brücke die darauf zuläuft ist die größte der fünf. So in etwa könnte eine der Brücken aussehen, nur ohne Totenschädel: Mein Link Über dem Haupttor befindet sich ein Kopfüber an den Turm angeschmiegter Drache. Er ist so gestaltet, dass es aussieht als würde sich der Drache gerade aus dem Fels des Torturmes nach außen drücken, daher erkennt man nur seine Umrisse und die Flügel die sich an den Trum schmiegen. Sein Kopf hebt sich jedoch gut sichtbar vom Fels ab und sein Maul ist direkt in der Mitte über dem Haupttor nach unten gerichtet. Aus dem Maul des Drachens können die Verteidiger Pech und brennendes Öl auf Angreifer am Tor in großen Mengen regnen lassen. Die hohen Bastionen umschließen das Zentralmassiv des Berges, aus dem der zentrale, riesige schwarze Turm sich in den Himmel streckt. Turm und Berg wirken wie miteinander verwachsen und gehen an vielen Stellen ineinander über. Hier ein Bild, das dies im Ansatz gut darstellt: Hier ein Bild eines echten Berges, der super als Fundament und unteres Viertel für Barad-dur dienen könnte: An seiner höchsten Stelle ist der Turm so hoch wie der Orodruin. Dort befindet sich ein großes augenförmiges dunkles Loch im Turm. Dieses (lidlose) Auge blickt genau auf das Eingangstor der Samath Naur. Hinter diesem Fenster befindet sich der Thronsaal und die Gemächer Saurons. Der Turm läuft darüber in fünf Spitzen aus, die in den Augen vieler Betrachter entweder wie eine gewaltige Eisenkrone wirken, oder wie die fünf Finger einer klauenartigen Hand, die in den Nachthimmel greift. Turm und Bergmassiv trennen sich auf etwa eine Drittel der Höhe des Turmes. Auf etwa der Hälfte der Höhe des Turmes liegt die Spitze des Berges. Berg und Turm sind durch viele Brücken miteinander verbunden und der gesamte Berg ist von Türmen, Mauern und Fenstern überzogen. An der Rückseite des Berges liegt ein tiefes Tal, der Bergsattel, welches das Massiv mit dem Rest der Gebirgskette verbindet. Erklimmt man die schmalen und schwer zu begehenden Pfade des Ered Lithui und gelangt zu diesem Bergsattel, so sieht man auch hier viele aufeinaderfolgende Mauern und Bastionen. Diese sind zwar weniger Steil und breiter ausgeführt als die Frontseite, allerdings kann man hierher auch keine großen Truppenverbände oder Belagerungsgerät schaffen. Soweit erstmal dies. Demnächst mehr. Zitieren
IsildursErbe Geschrieben 14. Februar 2010 Autor Geschrieben 14. Februar 2010 Gerade habe ich einen kleinen inspirativen Schub gehabt. Daher kommt der Bericht über das siebte Kriegsjahr diesmal nicht nur als nüchterne Ideensammlung, sondern in Berichtsform daher. Wie immer freue ich mich über Kritik und Anregungen, besonders bei den sindarin-namen, da ich hierin nicht so sicher bin. Diesmal geht es schon stark in Richtung Fanfic, daher ist es vielleicht das falsche Forum. Viel Spaß! Das siebte Kriegsjahr Die anfängliche Freude und unser Abenteurertum war verflogen. Wir Jungs aus Calenardhon hatten uns vor zwei Jahren bei Angrenost gesammelt und waren im weiten Ring der dort entstehenden Festung bewaffnet und ausgebildet worden. Als wir unsere Waffen, Ringpanzer, Helm und Schild erhielten, dazu den Wappenrock mit den sieben Sternen, flogen unsere Herzen und wir brannten auf den Kampf. Wir versammelten uns zu unserem ersten Appell im Schatten der großen Baustelle des Turmes. "Man will uns wohl an den Anblick dunkler Türme gewöhnen" flüsterte ich Aigil, einem Freund aus meinem Dorf zu. "AN DEN ECHTEN WERDET IHR EUCH NIE GEWÖHNEN, DORFJUNGS!", brüllte jemand von Hinten. Alle drehten sich um doch die Stimme rief: "DEN BLICK NACH VORNE, DORFUNGS". Sogleich blickten wir wieder nach vorne, denn der Kommandoton und die Autorität der Stimme duldeten keinen Widerspruch. Ein Mann schritt durch unsere Reihen nach vorne. Er war alt, sein Gesicht war grau und von tiefen Falten durchzogen. Doch er wirkte, als ob er große Kraft besäße, im Körper wie im Geiste. Er besaß nur einen Arm. Die Flügel an seinem Helm kennzeichneten Ihn als Hauptmann, soviel wussten wir bereits. "Mein Name ist Angorn, Hauptmann Angorn. Und dass hier -er deutete auf seinen Armstumpf- war ein vergifteter Pfeil aus Barad-dur. Meine Aufgabe ist es, Euch Dorfungs zu Ohtari zu machen, zu vollwertigen Soldaten." Das war vor zwei Jahren. Als wir auf Mordor marschierten fühlten wir uns bereits als Veteranen. Wir hatten geübt, wir waren soviel marschiert, dass wir ohne weiteres zu den Küsten des fernen Ostens und zurück hätten laufen können. Wir halfen mit, den Stein des Orthancs zu glätten, Schutt wegzutragen und Mauern zu errichten, denn dieses Handwerk zu beherrschen, so sagte uns Angorn, sei mindestens genau so wichtig wie das Schwert zu führen. Denn wir würden in Mordor häufiger Steine für die Katapulte schleppen, Mauern errichten und Gräben ziehen als unsere Waffen zu ziehen. Damals hofften wir noch, dass er unrecht hätte, denn unserer Herzen brannten auf den Kampf. Wir hatten solange exerziert, dass wir Formationswechsel und alle anderen Kommandos wortwörtlich im Schlaf ausführen konnten. Ich erinnere mich daran, wie ich einmal mitten in einer Thangail (Dreiecksformation) erwachte und mich fragte, wie ich von meinem Zelt dorthin gelangt war... Als wir den Ephel Duath erblickten hatte wir noch gefeixt und gescherzt. Angorn führte unsere Schar nach Minas Ithil, wo wir eine Woche frei bekamen. Er sagte uns nur, dass wir uns wie ehrenhafte Ohtari verhalten sollten und wünschte uns viel spaß. Ich werde diese Woche nie vergessen. Obwohl wir alle vorgaben keine Angst zu haben,aßen, tranken und feierten wir, als ob es unsere letzte Woche auf Arda sei, und die Mädchen Minas Ithils, die schönsten und edelsten Geschöpfe Mittelerdes wie uns schien, krönten unsere Helme mit Blumenkränzen als wir ausrückten. Dann marschierten wir. Wir zogen durch den Cirith Duath und kamen in die Ebene von Gorgoroth. Keine Wolke stand am Himmel und am Horizont drohte der steile Gipfel des Orodruin. Das schwarze Land war nicht dunkel. Die Sonne brannte unbarmherzig auf uns herab und es war heiß, staubig und trocken. Morgens bezogen wir ausgebaute Marschlager entlang der Straße des Feindes und mit Einbruch der Dunkelheit marschierten wir weiter. Immer wieder kamen uns Einheiten und Wagenkolonnen entgegen. Verletzte stöhnten in den Karren und die Soldaten, welche noch auf eigenen Beinen laufen konnten, hatten oft Bandagen an Armen, Leib oder Kopf. Müde sahen sie aus, so müde als ob sie Jahre lang keinen Schlaf gefunden hätten. Die meisten blickten grimmig drein, ungebrochen in ihrem Kampfeswillen. Einige wenige wirkten erleichtert, denn sie durften nun Mordor verlassen. Doch hier und da sah man auch einen, meist auf den Wagen, der ins Leere starrte, vor sich hin murmelte und wirkte, als ob das Licht seines Geistes ihn verlassen hatte. Schließlich marschierten wir in guter Ordnung im weiten Rund über eine neue Straße um den Orodruin herum. Dort auf den Hängen sahen wir die Banner der hohen Fürsten. Gil-galads und Elendils Standarte flatterten im Wind der nun aufkam. Angorn stimmte das Lied unserer Einheit an und wir fielen mit ein. Singend umrundeten wir den Berg bis der Turm des Feindes in Sicht kam. Unser Gesang wurde leiser, denn manchem versagte bei dem Anblick die Stimme. Doch Angorn sang nun umso lauter und wir fingen uns... Es stand kein guter Stern über dem Tag unserer Ankunft am Dunklen Turm. Ein Kampf war im Gange und wie wir später erfahren sollten, war dies nichts besonderes. Ständig fanden in diesem, wie man später wusste dem letzten Jahr der Belagerung, Scharmützel, Überfälle und ganze Schlachten statt. "Vorwärts Ohtari, Vorwärts!, befahl Angorn, und wir folgten ihm. Der obere Teil des Turmes war in schwarze Wolken gehüllt. Aus den Wolken regneten Steine und brennende Geschosse auf uns herab. Wir rannten, kletterten und rutschten nach vorne, entlang des im Zickzack verlaufenden Grabens. An einer Stelle lagen viele tote Orks und auch einige tote Kameraden, sodass wir aus dem Graben heraus und uns über die gezackten Lavafelsen nach Vorne arbeiten mussten. Nur ein paar Schritt neben mir schlug ohne Vorwarnung ein großer Brocken aus schwarzem Fels ein. Einige Splitter verletzten mich an der Wange, wie ich erst später merkte. Um uns war Geschrei, Hornsignale und das Kampfgeheul der Orks. So merkte ich auch nicht, dass Aigil nicht mehr an meiner Seite war. Wir fanden später nur noch seinen Helm, nahe bei dem schwarzen Fels. Wir kamen nun zu den vorderen Gräben. Waldelben hatten sich zwischen den Lavazacken postiert und ließen einen Pfeilregen auf die Gräben niedergehen, in denn sich die Orks verschanzt hatten. Angorn hieß uns die Drachenformation einzunehmen, und so nahmen wir unsere Schilde nach oben und bildeten ein dichtes Karree. Angorn führte uns direkt in den Pfeilhagel unserer Verbündeten und wir sprangen mit erhobenen Schilden in den Graben. Ich landete mitten auf einem Ork. Er zielte gerade mit einem kleinen Bogen auf mich, als ich mein Schwert in seine Brust stieß. Er spuckte mir Blut ins Gesicht und lachte, denn er hielt mein Schwert mit seinen Klauen fest und sein Griff lockerte sich nicht einmal im Tode. Ich versuchte mein Schwert frei zu bekommen als ein weiterer Ork mich von der Seite ansprang. Ohne nachzudenken schlug ich meinen Schild über seinen Kopf. Der Ork knickte ein und wimmerte. Ich zögerte, doch dann rammte ich das spitze Ende des Schildes in seinen Rücken. Der Pfeilregen zwang mich dazu meinen Schild, in dem nun schon einige Elbenpfeile steckten, schnell wieder nach oben zu nehmen. Plötzlich durchzog ein stechender Schmerz mein linkes Bein. Ein Ork hatte sich von hinten angeschlichen und sich in meinem Bein verbissen. Mir wurde schwindelig und ich ging zu Boden, noch immer den Schild über mich haltend. Der Ork zog ein häßliches, gezacktes Messer und sprang auf meinen Schild. Ich tastete nach meinem Dolch, doch das Gewicht des Orks ließ mir kaum noch Bewegungsfreiheit. Sein Kopf kam über den Schild und ich sah wie er mit seinem Messer ausholte. Ich hatte mit dem Leben abgeschlossen. Es wurde still um mich. Den Kampfeslärm, die Orkhörner und unsere Trompeten und die über den Himmel rasenden, pfeifenden Brandbomben gab es nun nicht mehr. Nur einen kleinen Stern sah ich am Himmel. "Wie schön er aussieht", dachte ich noch und schloss die Augen. Dann spürte ich einen Schlag an meinem Helm und es wurde dunkel um mich. Ich erwachte. Ein Orkhauer drückte sich in meine Wange. Ich lag immer noch im Graben. Den Kopf des Orks hatte ein langer Elbenpfeil durchbohrt und dieser war erst durch meinen Helm gestoppt worden. Der hatte nun eine Beule und mein Kopf auch. Ich wusste nicht, wie lange ich weggetreten war und rollte den Ork von meinem Schild. Ich versuchte auf die Beine zu kommen, doch da durchzuckte mich wieder der Schmerz in meinem Bein. Ich machte mein Schwert frei und suchte humpelnd nach meinen Kameraden. So manchen fand ich tot im Graben. Auf der Suche erschlug ich zwei weitere Orks, die von Pfeilen durchbohrt, aber immer noch am Leben waren und mit ihren Klauen nach mir tasteten. Die Hörner waren nun verstummt und auch die Zahl der Geschosse am Nachthimmel waren nun weniger geworden. Schließlich gelangte ich zu meinen Freunden. Sie standen stumm und mit gesenkten Köpfen um Angorn. Dieser lag zwischen einem halben dutzend Orks. Einer hatte sich in seinem Armstumpf verbissen und sie hatten ihn nieder gerungen. Doch hatte Angorn alle erschlagen, bevor er selbst sein Leben aushauchte. Wir weinten stumm, auch als wir wieder Orkhörner hörten. Ich sprach zu meinen Kameraden und hieß sie, sich im Graben auf manneslänge Abstand aufzustellen, die Bögen frei zu machen und die Schwerter vor sich in den Boden zu rammen. Da sprang, dicht bei uns, ein großer Mann in den Graben, gefolgt von vielen weiteren. Er trug einen hohen Helm und ein langes, glitzerndes Schwert. "Welche Einheit?" herrschte er mich an. "Die Sechste Infantrie aus Angrenost unter Angorn", sagte ich ohne nachzudenken. "Bring mich zu ihm!" befahl er, doch ich nickte nur in Richtung des Toten. Er sah mich mitleidig an und sprach: "Hast Du die Männer aufgestellt?" Ich nickte. "Dein Name, Ohtar?" Ich nannte ihm meinen Namen und er sprach laut und mit klarer Stimme: "Auf Befehl Isildurs, Du hast jetzt das Kommando!" und leiser dann: "Komm morgen Abend in das Lager der Heerführer, dann reden wir." So begegnete ich Isildur uns so endete mein erster Tag von vielen vor den Mauern Barad-durs, des vefluchten Turmes. Aus: "Der große Krieg - Erlebnisse eines Soldaten" Unbekannter Autor Das siebte Kriegsjahr - das Jahr des Hungers und des Sieges Die langen Jahre der Belagerung lasten schwer auf den Männern des Bündnisheeres. Die Ressourcen sind erschöpft. Die Heimatländer liefern seit Jahren Männer und große Mengen an Nahrung und Baumaterial nach Mordor. Schon liegen einige Felder in Eriador brach, denn niemand ist da, um sie zu bestellen. Der Hunger nimmt zu, in der Heimat wie bei den Belagerern. In Gondors Landen sind fast keine Pferde und Ochsen mehr vorhanden, denn sie werden als Zugtiere zur Versorgung des Heeres benötigt und viele sterben durch die Bedingungen in Mordor und aufgrund seltsamer Krankheiten, die man zuvor nicht kannte. Manche sind für die Rückreise zu schwach und müssen vor Ort der Verpflegung dienen. Nur Maultiere und Esel zeigen sich widerstandsfähig, doch sind sie nicht in ausreichender Zahl vorhanden und zum Ziehen des Pflugs ungeeignet. Oft müssen Versorgungslieferungen, die für den Krieg bestimmt waren, umgeleitet werden, um einer Hungersnot in einem Landstrich zuvor zu kommen. Die Versorgung des Bundesheeres wird dadurch immer schwieriger. Lebensmittel müssen aufwendig für die lange Reise nach Mordor haltbar gemacht werden und trotzdem verdirbt ein Großteil auf dem Weg. Die Männer leiden unter Mangelerscheinungen, denn frisches Obst, Gemüse oder Früchte sind fast nicht nach Mordor zu bringen. Selten treffen diese Dinge unversehrt in Mordor ein, obwohl man sie mit Schnee und Eis aus dem Weißen und dem Nebelgebirge kühlt, was ebenfalls einen großen Aufwand verursacht und Transportkapazitäten nimmt. Ohne die Lieferungen von Lembas aus Lorien über den Anduin und aus Lindon über das große Meer, wäre das Heer schon lange verhungert. Doch Lembas nährt zwar den Körper eines Mannes, doch auf Dauer nicht seine Seele. Vorbei die Tage, an denen vor den Augen den Orks geschmaust wurde und es Festmähler in Sichtweite des Dunklen Turmes gab. Der Hunger nagt nun auch am Heer des Westens. Elendil und Gil-Galad und alle anderen Heerführer haben Ihre Lager und Zelte für die einfachen Soldaten geöffnet, denn ein Murren kommt auf, dass die Fürsten im verborgenen feinste Speisen zu sich nähmen und Brot wie Wein in Mengen horten würden. Doch dem ist nicht so. Auch in der Heimat werden Stimmen laut, dass die Belagerung sinnlos sei, da man den dunklen Turm nicht stürmen könne, und jetzt, da Mordor verwüstet und alle Heere Saurons vernichtet seien, er auf lange Zeit keine Gefahr mehr darstellen würde. Man sagt auch, dass es vielleicht in Saurons Absicht läge, den Westen vor seiner Festung ausbluten zu lassen und dass man Sauron diesen Wunsch nicht erfüllen solle. Viele Familien, ja die meisten, haben gefallene Väter, Brüder und Söhne zu beklagen und das Jammern und Schluchzen nach der Ankunft des Boten nimmt in den Städten und Dörfern des Westens kein Ende. So viele Fenster in den Häusern Osgiliaths und anderer Städte sind nun leer und dunkel, denn die Witwen der Gefallenen sind zu ihren Verwandten gezogen. So mancher Soldat wird nach Hause geschickt, denn Elendil hat angeordnet, dass jeder Familie wenigstens ein Mann bleiben soll, um deren Geschicke zu leiten und den Stamm zu erhalten, doch für viele kommt dieser Befehl zu spät. Am Nurnenmehr haben sich viele der befreiten Sklaven niedergelassen und versuchen die vom Krieg verheerten Felder wieder zu bestellen. Isildur unterbreitet den Vorschlag, diejenigen unter den Sklaven die dies wünschen, mit den zurückkehrenden Versorgungstrecks nach Gondor und Arnor zu bringen, um dort dringend benötigte Arbeitskräfte zu erhalten. So werden viele der ehemaligen Sklaven in den Westen geschickt, doch dort werden sie nur mit wenig Liebe aufgenommen, den sie stammen zumeist aus den Landen des Feindes und die Vorurteile sind groß. Mancherorts werden sie weiterhin wie Sklaven bewacht und behandelt und so beklagen sie sich über ihr Schicksal und gehen zurück in den Osten. Anderenorts lässt man sie nicht einfach ziehen und so begehren sie gegen ihre Bewacher auf , bis es zum Blutvergießen kommt. In einigen Dörfern Eriadors und Calenardhons sind sie die einzigen Männer, die nicht Greise oder kleine Kinder sind. Auch haben sich einige darunter gemischt, die Sauron niemals abgeschworen haben und ihn im Geheimen anbeten. So kommt es zu einigen Zwischenfällen, bei denen schreckliche Verbrechen begangen werden. Diese werden hart geahndet, doch die entkommen können, fliehen in die Berge und verbergen sich im Volke der Eidbrecher, vorgebend sie seien Boten und Priester Saurons. Schnell macht das Wort von den untreuen Helfern die Runde, und so mancher Arbeiter aus Nurn wird, obwohl reinen Herzens und guter Hoffnung, von aufgebrachten Dorfbewohnern erschlagen oder vertrieben. In Eriador geschehen solche Taten nicht, doch wird den Arbeitern nahe gelegt, das Land zu verlassen. So ziehen sie in die Gegend , die später Angmar genannt werden wird, da dieses Land leer und von keinem beansprucht ist. Doch öd und kalt ist dieser Landstrich und so zieht ein Teil weiter über das Nebelgebirge nach Osten. Im strengen Winter dieses Jahres endet ihr Zug beinahe im Schnee des Hohen Pass, doch sie werden von Elben aus Imladris gerettet und verbringen den Winter in Bruchtal. Später ziehen sie weiter und lassen sich östlich des Grünwaldes, am langen See nieder. Vor Barad-dur tobt nun ein Kampf ohne Ende. Die Schleudern beider Seiten feuern unablässig, mal stärker mal schwächer, Tod und Feuer durch den Himmel. Der Westen hat sich tief eingegraben, um den Geschossen aus Barad-dur zu entgehen. Nur die steinernen Türme sind einigermaßen sicher. Beständig schaffen die Soldaten Steine herbei. Steine sind das einzige, an denen im Lande Mordor kein Mangel besteht, doch die Arbeit ist hart und anstrengend. Die äußeren Mauern des Dunklen Turms sind zerstört, zumindest die Wehrgänge und Zinnen sind zertrümmert, doch wo die Mauern in den Fels des Berges übergehen sind sie zernarbt und zerschlagen, aber sie stehen noch. Man ist zu der Taktik übergegangen, alle Geschütze auf eine Mauer oder einen Nebenturm zu richten und diesen solange zu beschießen, bis er zusammenbricht. Begonnen hat man mit den hohen Torturm, welcher nun im tiefen Graben liegt und diesen zur Hälfte mit Schutt und Geröll füllt. Barad-dur wirkt wie das Maul eines kranken Tieres, die Reißzähne abgebrochen oder ausgerissen. Schuttlawinen haben so manchen der große Höfe unter sich begraben und einige Verließe an der Bergflanke liegen nun offen da. Auch in den dunklen Turm selber, hat man mit großem Aufwand schon einige, jedoch kleine Löcher geschossen. Da dies aber ein langes Bombardement erforderte, verlegt man sich bis auf weiteres auf die Zerstörung der Nebentürme, welche zwar schwer, aber einfacher als der Dunkle Turm selbst, beschädigt werden können. Wie ein alter, verwitterter Berg wirkt Barad-dur nun. Geröllawinen an seinen Flanken, zernarbt und eingekerbt, als habe man ihn mit gewaltigen Keulenschlägen zugesetzt. Doch der granitene Kern des Berges, der dunkle Turm selbst, erhebt sich noch immer unbeeindruckt aus dem Trümmern und verspottet die Bemühungen des Westens. Die Heerführer wissen, dass die Belagerung dringend enden muss. Alle Hoffnungen liegen auf einem großen Bauwerk, dass man direkt gegenüber dem Hauptor des Dunklen Turms errichtet hat und das nun bald fertiggestellt ist. Unter großen Dächern aus Holz und Stahl hat man den Bau unter ständigem Beschuss aus Barad-dur vorangetrieben. Minas Tiant Das Brückenfort, Minas Tiant, soll den Übergang über den Graben ermöglichen. Es wirkt, als ob ein Stück der Mauer Minas Tiriths nach Mordor versetzt worden wäre. Das Mauerstück endet zu beiden Seiten in einem großem achteckigem Turm. Auf den beiden Türmen befinden sich die größten Schleudern des Westens, Baradring (Turmhammer) und Breitharam (Mauerbrecher) unter Kuppeln aus blankpoliertem Eisen. Der breite Wehrgang auf der Mauer wird von einer massiven steinernen Dachkonstruktion geschützt. Zum Wehrgang führt auf voller Länge eine dammartige Schräge nach oben auf der von Holzdächern geschützte Treppen nach oben verlaufen. Die provisorische Dachkonstruktionen über der Mauer hat man nun abgebaut und die auf der Rückseite zu Mians Tiant führenden Gräben damit überdacht. Auf Höhe des Wehrganges neigt sich ein vorspringendes Schutzdach aus Stahl ein gutes Stück über den Graben nach vorne. In der Mitte ist es durchbrochen von vier senkrecht stehenden Mallornstämmen, die mit Eisenbändern zusammengefügt und mit rotem Kupfer beschlagen sind. Diese überragen mit 100 Schritt länge die Mauer, welche selbst etwa 60 Schritt hoch ist. In der Mitte des Mauerstücks führt ein großer Tunnel nach vorne. Über das Tunnelportal hat man die Statuen Fingolfins und Tuors aufgestellt, welche Ihre Schilde schützend über das Portal nach vorne halten. Die Basis der Mauer ist etwa zweihundert Schritt lang und der Tunnel durchquert sie auf ganzer Länge bis an den Rand des Abgrundes. Der letzte Angriff Seit Tagen versammeln sich die am besten gerüsteten Einheiten des Westens im Schutze Minas Tiants. Schwer gepanzerte und grimmige Zwerge sind darunter und Hochelben in glitzernden Kettenhemden mit Bögen, länger als ein Mann. Auch Anarions Leibwache ist hier, bereit Ihren König zu rächen. Der Westen hat seit einigen Stunden das Bombardement eingestellt und große Vorräte an Steinen und die letzten Vorräte des weißen Feuers herbeigeschafft. Die Streiter nehmen am Abend ein letztes Mahl ein und die Fürsten haben die Reste der Vorräte eines Elbenweines, Miruvor genannt, an die Männer ausgegeben. Man wartet auf die Morgenstunde und die Veteranen sitzen aneinander gelehnt in den Gräben und versuchen Schlaf zu finden. Da erhebt sich die Sonne im Osten, noch durch den Turm verdeckt, wodurch sich die Silhouetten jeder einzelnen Zinne und jedes Orks, der es wagen sollte sich zu zeigen, scharf am Himmel abzeichnen. Die Hörner und Trompeten des gesamten Bundesheeres erschallen nun, und es scheint, als ob der Dunkle Turm selber in ihrem Klang erzittert. Alle Schleudern beginnen nun gleichzeitig damit, die Festung des Feindes im höchstmöglichen Tempo mit Geschossen zu überschütten. Aus den vordersten Gräben setzt ein Pfeilhagel auf jedes Fenster, jede Öffnung im Fels und jede noch stehende Mauer ein. Auf der Mauerkrone Minas Tiants durchtrennen die Baumeister mit großen Äxten die Haltetaue der Mallornbäume. Langsam beginnen sie sich zu neigen, dann immer schneller, bis sie mit einem gewaltigen Krachen auf dem Platz vor dem Tor Barad-durs aufschlagen. Doch beginnt der Sturm nicht! Aus Barad-dur regnet es nun Felsen auf die neue Brücke, doch die verbliebenen großen Schleudern sind zu hoch oben im Turm, sodass sie die nahe Brücke kaum erreichen können. Aus dem dunklen des Tunnels Minas Tirants schiebt sich nun ein silberner Lindwurm nach vorne über die Bäume. Er wird von großen Winden aus dem Inneren Minas Tirants über Seile und Rollen nach vorne geschoben. Auf dem Drachen steht ein Bildnis Turins, der den Drachen reitet, in einer Hand gewaltige Ketten als Zügel haltend und mit der anderen sein Schwert zur Herausforderung nach vorne gestreckt. Der Lindwurm schiebt sich weiter nach vorne und die Steine und Pfeile aus Barad-dur prallen dröhnend an ihm ab, denn er ist auf ganzer Länger hohl. In seinem Maule aber, steht Isildur, denn obgleich sein Vater es ihm verbot, hat er es sich nicht nehmen lassen, diesen Angriff persönlich anzuführen. Als der Drache sich ganz über den Abgrund geschoben hat, klappt sein Kiefer nach unten und ein Rammbock in Form einer eisernen Zunge schießt nach vorne. Mit dem ersten Schlag wird der Torflügel, in dem seit fünf Jahren Tulkas Faust steckt, aus den Angeln gedrückt und umgeworfen. Die Männer des Westens stürzen nach vorne, hinein in den dunklen Schlund und ihr Strom reist nicht ab. Durch das Tor stürmen sie einen langen Schutthang hinauf, denn der Torturm ist eingestürzt und hat den langen Gang und wahrscheinlich auch viele weitere Tore verschüttet. Oben zwischen den Trümmern erscheinen Orks und beschießen die Angreifer mit ihren schwarzen Pfeilen. "Auf nun Ihr Männer des Westens, stürmt nun, stürmt! Der Morgen ist da und das Ende Saurons naht!" erschallt Isildurs Stimme klar über dem Schlachtenlärm. Hauend und stechend klettern die Männer des Westens den Abhang hinauf. So mancher Stein wird dabei losgetreten und trifft die eigenen Männer, doch die Flut ist nicht mehr aufzuhalten. Schon werden Leitern angelegt, Seile als Kletterhilfe von oben herabgelassen und Sturmböcke nach oben geschafft um Türen und Tore aufzubrechen. So dringen die Männer des Westens in Nebentürme und Wehrgänge ein und unter großem Jubel der nacheilenden Truppen werden auf einem nach dem anderen Turm das Banner der erstürmenden Einheit aufgezogen. Schließlich gelangen sie an den Fuß des Dunklen Turmes und es ist schwierig zwischen all den Trümmern einen Zugang zu finden. Ein Hornsignal ertönt, schwach zwar, doch eindeutig: Ein Eingang ist gefunden! In Kämpfen, so schrecklich und verlustreich, dass niemand der Beteiligten darüber berichten will, bahnen sich die Männer des Westens einen Weg in und durch den Dunklen Turm. Stockwerk für Stockwerk dringen sie in wochenlangen kämpfen nach oben zu den Gemächern Saurons und nach unten zu den Behausungen und Verließen der Orks vor. Viele Fallen legen ihnen die Orks, doch der Zorn des Westens brennt heiß. Doch dann, in der schwärzesten Stunde der Nacht, sticht eine große Flamme aus der leeren Augenhöhle an der Turmspitze hervor. Dort steht Sauron, in Flammen gehüllt und dem schrecklichen Anblick seines Zorns sind nur die Mächtigsten gewachsen. Wie ein flammender Blitz stürzt er hinab auf den Schutthang, Steine und Felsen an seinem Ort des Aufschlages empor schleudernd. Die Männer werfen sich zu Boden und verstecken sich wimmernd hinter Steinen und Mauerresten. Keiner will und kann sich ihm entgegenstellen. Sauron schreitet den Hang hinab, begleitet von Rauch und Feuer. Er springt direkt auf den Kopf des Silbernen Drachens und schlägt mit einem Streich seines Schwertes das Standbild Turins aus seiner Bahn. Die Besatzung Minas Tirants flieht oder bricht vor Angst schlotternd zusammen. Aus dem Tunnel unter der Mauer strömen die nachrückenden Soldaten mit Entsetzen, denn Sauron ist hinter ihnen. Das Licht der Fackeln erstirbt, nur um kurz darauf wieder aufzuflammen und Saurons Leib zu umlodern. Im Turm sind nun alle Orks und die wenigen noch verbliebenen Menschen unter Saurons Herrschaft hervorgekommen und werfen sich den Männern des Westens entgegen. Isildur und seine Leibgarde bahnen sich eine Weg ins Freie, denn Isildurs Zorn kennt keine Furcht und er setzt Sauron nach und die Orks die sich ihm aus verborgenen Gängen und Geheimtüren entgegstellen fällt er mit einem Streich. So wie der Anblick Saurons für die Männer des Westens Tod und Schrecken verheißt, so ist Isildur in seinem Zorn für die Orks anzuschauen. Er lässt seine Leibgarde in Kämpfe verwickelt hinter sich, bei Ihm nur noch sein getreuer Knappe Ohtan. Sauron strebt dem Orodruin entgegen, in der Ferne gefolgt von Isildur. Im Lager der Heerführer stehen Gil-galad und Elendil Seite an Seite, den Verlauf der Schlacht beobachtend als sie seiner gewahr werden. Elendil lässt das Signal zum Angriff blasen, doch den Trompetern zittern die Knie und sie sind nicht fähig einen klaren Ton zu treffen. Er blickt sich um, sieht seine Getreuen Männer und die der vielen anderen Fürsten, die Gesichter und Furcht und Schrecken verzerrt. Er blickt in die Augen seines Freundes Gil-galad und dieser nickt zustimmend. So befiehlt Elendil "Flieht! Das ist der Feind, gegen den ihr alle nichts ausrichten könnt. Flieht und sucht edle Taten, die in eurer Macht stehen!", dabei sein Schwert Narsil ziehend. "Er will zu den Sammath Naur, dort im Herzen seines Reiches, werden wir ihn kaum besiegen können." spricht Gil-galad. "Also werden wir ihn aufhalten, hier und jetzt, an den Hängen dieses Berges, der zurecht seinen Namen trägt." sagt Elendil. "Und Ihr seid nicht alleine, denn ich werde Euch beistehen, mein Herr und Fürst" vernimmt man von Elrond. "Auch ich bin gekommen, um dieses Übel für immer enden zu lassen. Ich stehe Euch bei! Doch wer steht Euch bei, König Elendil?" spricht Cirdan. "Sehet, mein Sohn Isldur naht, sein Helm blinkt in der Sonne. Er wird rechtzeitig hier sein und mein Herz sagt mir, dass er den Kampf entscheiden wird, denn er ist Jung und sein Hass auf Sauron kennt kein Maß." "Elberth, Gilthoniel, wache über diese, unsere Stunde. Das Schicksal des Westens wird sich nun entscheiden." spricht Gil-galad und schreitet voran, seinem Untergang entgegen... Der Rest der Geschichte ist bekannt. Ich hoffe diese Geschichte hat Euch gefallen. Zitieren
Tolwen Geschrieben 14. Februar 2010 Geschrieben 14. Februar 2010 Sehr schön Spontan habe ich nur an zwei Dingen etwas auszusetzen Ohne die Lieferungen von Lembas aus Lorien über den Anduin und aus Lindon über das große Meer, wäre das Heer schon lange verhungert. Tolkien war sich in Sachen lembas sehr sicher, das dies etwas ist, was ausschließlich für Elben bestimmt ist. Sollte doch einmal Menschen oder Zwergen ein kleiner Vorrat davon geben werden, so ist das ein Zeichen höchster persönlicher Wertschätzung. So geschehen z.B. im LotR. Zum Thema sagt Tolkien uns zum Glück einiges: Only these [the Elves] were permitted to use it. The Eldar did not give it to Men, save only to a few whom they loved, if they were in great need.* The Eldar say that they first received this food from the Valar in the beginning of their days in the Great Journey. For it was made of a kind of corn which Yavanna brought forth in the fields of Aman, and some she sent to them by the hand of Oromë for their succour upon the long march. * This was not done out of greed or jealousy, although at no time in Middle-earth was there great store of this food; but because the Eldar had been commanded to keep this gift in their own power, and not to make it common to the dwellers in mortal lands. For it is said that, if mortals eat often of this bread, they become weary of their mortality, desiring to abide among the Elves, and longing for the fields of Aman, to which they cannot come. HoMe12.Of Lembas Hier sehen wir also, daß lembas kein Massennahrungsmittel war, und bei häufigem Genuss (was Du ja unterstellst) bei Menschen unerwünschte Nebenwirkungen hervorruft. Damit scheidet es als "Kraftfutter" (bes. in großen Mengen) aus. Allerdings ist das nicht so schlimm, da auch die Númenorer in dieser Zeit noch etwas Vergleichbares (natürlich nicht so gut) haben. Dies wird auch beschrieben: Though it was a long journey, each of the Dúnedain carried in a sealed wallet on his belt a small phial of cordial and wafers of a waybread that would sustain life in him for many days – not indeed the miruvor or the lembas of the Eldar, but like them, for the medicine and other arts of Númenor were potent and not yet forgotten. UT.The Disaster of the Gladden Fields Ob es aber schlüssig ist, ein ganzes Heer wirklich lange von solchen Notrationen leben zu lassen, ist ein anderes Thema. Deren Herstellung ist immer deutlich schwieriger und aufwendiger als die normaler Nahrung. Da müßte man dann überlegen, ob es sinnvoller wäre, normale Nahrung zu liefern, wo man dannn 25% Verluste hat, oder Notrationen, die zu 100% geniessbar ankommen, aber aufgrund des höheren Ressourcenverbrauchs weniger Leute ernähren können als die 75% der normalen Nahrung die durchkommen. "Sehet, mein Sohn Isldur naht, sein Helm blinkt in der Sonne. Er wird rechtzeitig hier sein und mein Herz sagt mir, dass er den Kampf entscheiden wird, denn er ist Jung und sein Hass auf Sauron kennt kein Maß." Ob Isildur wirklich noch jung ist, darf bezweifelt werden. Es hängt wesentlich von seiner realen Lebenserwartung ab. Setzt man die bei den 400 Jahren der "unverdorbenen" númenórischen Könige an (m.E. schon ein Maximalwert), wäre Isildur zu dieser Zeit physisch etwa ein Mitt- bis Endvierziger. Das würde noch erhebliche Fitness ermöglichen, aber nicht mehr das Attribut "jung" Und wo wir dabei sind: Setzt man für Elendil eine Lebensspanne wie bei Elros an (m.E. ebenfalls äußerstes Maximum), wäre er physisch zu dieser Zeit etwa Anfang bis Mitte fünfzig. Wer an dem Zustandekommen dieser Werte interessiert ist, ist herzlich eingeladen sich den ganzen Artikel in Other Minds, Nr. 6 durchlesen :-) Zitieren
IsildursErbe Geschrieben 14. Februar 2010 Autor Geschrieben 14. Februar 2010 Dass die Numenorer etwas ähnliches wie Lembas kannten, wusste ich. Dass die Elben mit Ihrem Lembas so sparsam waren, wusste ich nicht. Ich dachte mir, dass sie in dieser Notsituation und einer Alianz mit den Menschen in dieser Beziehung freigibig waren. Dann mach ich halt numenorische Notrationen draus. Das Heer soll sich auch nicht monatelang ausschließlich von dem Powerriegeln ernähren. Es gibt immer ein Stück Trockenbrot und ein läppsche Mohrrübe dazu Das mit dem "jungen" Isildur war eher als leichte Ironie Elendils gemeint. Er hält Isildur nicht für Jung an Jahren oder für Jugendlich, er meint damit eher seine ungestüme Art. Es sollte zeigen, dass Elendil Isildur für seinen "Jungen" hält. Sohnemann ist halt noch nicht im reifen Alter der Weisheit anglangt. Natürlich war Isldur in menschlichen wie in numenorischen Maßen längst kein "Jungspund" mehr . Mir ist gerade noch eingefallen, was ich noch einbauen wollte, aber vergessen habe: > die Abkehr der meisten Freischärler vom Bund und die Rückkehr in ihre Lande (Beorninger, Eotheod, Drueidain usw) > die Unterstützung der Adler beim letzten Angriff Ich hoffe, ihr habt die Anspielungen den Reden Isildurs und Elendils auf den HdR (Theoden/Gandalf) bemerkt. Ich bin mir noch unsicher bezüglich folgender Punkte: > Darstellung der Kämpfe erinnert möglicherweise zu sehr an den 1. Weltkrieg (Tolkien hätte das evtl. sogar "geschätzt", siehe 1. Version vom "Fall von Gondolin") > zu technisierte Art der Kriegsführung bez. der Artillerie > wählt der Westen tatsächlich die Form eines Drachens für seine Belagerungsbrücke? > sind die Namen OK? Hier müsste mal ein Experte rann. Ich glaube ich poste das mal in das Sprachen Subforum > Verweise auf den Bau Orthancs und der Herkunft der Menschen von Angmar / Esgaroth . Gibt es hier wiedersprechende Quellen? Zitieren
VukStefanovic Geschrieben 15. Februar 2010 Geschrieben 15. Februar 2010 (bearbeitet) > wählt der Westen tatsächlich die Form eines Drachens für seine Belagerungsbrücke? Wie wäre es mit einem Schwan? Da war doch was mit Numenor oder nicht? Besteht doch iwie eine Verbindung zu deren Schiffen? Und Elendil und Isildur als direkte Abkommen, würde dann doch gut passen. Drachen waren meißtens auf der Seite der Bösen zu finden bzw. richteten sie unabhängig von Morgoth/Sauron große Schäden an (Kleiner Hobbit), weiß nicht ob das zum Westen passt. Eine Überlegung wären auch die Adler, falls es die Form eines Tieres/Lebewesens haben muss, aber diese willst du ja speziell für sich alleine in deiner Geschichte noch einbinden. €: Das mit den Schiffen der Numerorer ist wahrscheinlich Unsinn, aber insgesamt kommen Schwäne des Öfteren im Tolkienschen Universum vor. Hier mal ein Auszug aus Ardapedia, ich glaube der Seite kann man vertrauen: Schwäne kamen sowohl in Aman als auch in Mittelerde vor. Zumindest in Mittelerde scheinen sie recht weit verbreitet gewesen zu sein: Es gibt im Legendarium Hinweise auf diese Tiere in verschiedensten Gegenden. Es wird der Eindruck erweckt, dass sie auf Arda symbolisch für Anmut, Schönheit, Stolz und das Gute standen. Erwähnungen in Tolkiens Werken Als die <a href="http://ardapedia.herr-der-ringe-film.de/index.php/Teleri" title="Teleri">Teleri Tol Eressea verließen, schenkte ihnen Osse "als Abschiedsgeschenk viele Schwäne mit starken Schwingen" (Silmarillion, Kapitel V), die die Elbenschiffe an die Küste von Eldamar zogen. Die Stadt der Falmari in Aman hieß Alqualonde, (Qu. ‚’Schwanenhafen’’) Eines der Zwölf Häuser von Gondolin war das Haus des Flügels. Die Krieger dieses Hauses trugen Flügel von Schwänen oder Möwen an ihren Helmen. Elben fiederten ihre Pfeile oft mit Schwanen- oder Möwenfedern. Die Schwanenflut in Eriador trägt diesen Namen aufgrund der vielen Wasservögel, darunter auch eine große Anzahl Schwäne, die in dem Flusssystem nisten. Das Banner von Dol Amroth war der Silberne Schwan. Der 24. Fürst von Dol Amroth war Alphros, (Qu. Schwanenregen, Regenschwan) In den Legenden der Wilden Menschen ist von den Schwänen von Gorbelgod die Rede. Es bleibt aber unklar, was genau damit gemeint ist. Als die Gemeinschaft des Ringes von Lothlórien Abschied nimmt, kommen ihnen Galadriel und Celeborn in einem weißen Boot entgegen, das die Form eines großen Schwanes hat. Als die Gemeinschaft die Braunen Lande durchfährt, begegnen sie mehrfach großen, schwarzen Schwänen. Baumbart erwähnt in seiner "Liste der Arten von Mittelerde" auch Schwäne. Bearbeitet 15. Februar 2010 von VukStefanovic Zitieren
IsildursErbe Geschrieben 16. Februar 2010 Autor Geschrieben 16. Februar 2010 Hmmm, ein Schwan? Schwäne sind Symbole des Westens und finden sich an vielen Stellen in Tolkiens Werken, da hast Du recht. Aber ein Schwan als "Angriffspanzer" ist irgendweie nicht kriegerisch genug und zu sanft. Ich kam auf den Drachen hptsl wegen der notwendigen Form. Es muss ein langestrecktes röhrenförmiges Objekt sein. Es muss in den Tunnel unter das Brückenfort passen und wie eine Röhre aus dem Tunnel über die Brücke geschoben werden können. Ein Schiff ist eine sehr schöne Idee, kämpferisch und majestetisch und dem Westen würdig. Nur mit der notwendigen Form haut es noch nicht hin, da muss ich nochmal in mich gehen. Übrigens gibt es auch Beispiele für Drachen in der Kunst des Westens. Turin trug einen Zwergenhelm in Form eines Drachens. Es ist ein sehr berühmter Helm im Silmarillion und die Zwerge haben ihn gefertigt, um ihren Gegnern Furcht einzuflößen (und vermutlich auch um Ihre schlimmsten Feinde, die Drachen) zu verhöhnen. Ich meine mich zu erinnern, dass auch Verzierungen in Form von Drachen auf Rohirrimhörnern irgendwo beschrieben werden. Der Drache ist also kein so "Dunkles Wesen", dass die "Guten" ihn niemals als Symbol oder Verzierung wählen würde. Zum Zeitpunkt der Belagerung seit mehr als dreitausend Jahren kein lebender Drache mehr gesehen worden und zumindest bei den meisten Menschen dürften Drachen nur noch ein Mythos sein. Zitieren
IsildursErbe Geschrieben 17. Februar 2010 Autor Geschrieben 17. Februar 2010 (bearbeitet) Viele Fragen.... Nachdem wir die Hauptthemen alle angesprochen haben, bleiben noch Detailfragen und Fragen zu ggf. (mir) noch nicht bekannten Quellen. Auch hier bitte ich darum, zum Ideen zu äußern (die gerne frei erfunden sein können) und falls Quellen vorhanden sind, diese kurz zu vermerken. Wichtig ist nur, dass wir beides sauber voneinander trennen. Die Nazgul Ist etwas über ihr Wirken während des letzten Bundes bekannt? Kann man unterstellen, dass sie mächtiger sind, wenn sich der Eine in an der Hand Saurons befindet? Ich glaube es gibt eine Quelle die aussagt, das einige (alle?) den Fall Saurons überstanden haben und nach Osten geflohen sind. Kennt jemand die Quelle hierfür? Wenn letzteres wahr ist, kann man dann annehmen, das sie im Chaos nach Saurons Tod und der Schleifung Barad-durs dem dichten Belagerungsring durchbrechen konnten? Oder wurden sie ihrer Hüllen beraubt und flohen als Geistwesen? Wurden sie (einige) in der Schlacht als Heerführer eingesetzt oder eher als Spezialeinheit? Was könnten Ihre Aufgaben bei der Belagerung gewesen sein? Verfügten sie schon über die geflügelten Unholde oder war das eine "Neuerscheinung" im Ringkrieg? Mordor Sind die Mordorfliegen mit dem roten Auge auf dem Rücken ein Werk ICE´s oder gibt es dafür eine Quelle? Gibt es irgendwelche Aussagen zu Mordor bez. Namen, Orte, Wirstchaft usw. in Texten außerhalb des HdR? (außer den bereits genannten über die vielleicht entführten Entfrauen) Die Eidbrecher (wiedermal...) Hat irgendjemand eine irgendeine Idee, was sie sich geleistet haben um so hart bestraft zu werden? Mir fällt wirklich ums Verrecken nichts passendes ein! Ich hatte die Idee, dass Sauron vielleicht seine Hand im Spiel hatte und ihnen "Unsterblichkeit" versprochen hat, aber das passt aus vielen Gründen nicht in das Konzept der Sterblichkeit/Unsterblichkeit in Tolkiens Welt und wäre zudem auch zu mächtig (denn es gab viele einzelne Diener und Völker Saurons, die sich das vielleicht gewünscht aber nicht bekommen haben). Das wars erstmal für heute. Als nächstes kommt ein Beitrag über die Ökonomie des Westens in der Zeit von der Landung Elendils bis zum Beginn des Krieges und ein Beitrag über Einzugsgebiete, Ausbildung, Sammelpunkte und Ausbildung der westlichen Heere mit Schwerpunkt auf den Dunedain. Auch zu Heerwesen der Elben habe ich so einige Ideen. Vorweg auch hier schonmal die Frage: Gibt es Quellen zur Organisation, Ausbildung, Sammlung, Ausrüstung usw. speziell von Elbenheeren? Diese Frage ist wichtig, denn der naive Leser glaubt meist: Ein Elbenheer ? Kein Problem. Der jew. Herrscher ruft einfach zu einem Feldzug auf und am nächsten Tag stehen da ein paartausend bestens bewaffnete Berufskrieger, die alle Befehle und Formationen perfekt beherrschen, und genug Proviant eingepackt haben, um ein paar Jahre lang durchzuhalten.... Denn Elben sind Naturtalente und brauchen sowas nicht zu üben. Außerdem hat von denen jeder ein Mithril Kettenhemd und ein Eogschwert im Schrank. Und was wenn ein Elb (oder Mensch) keinen Bock hat auf einen langen Krieg in Mordor? Füllt er dann einen Verweigerungsantrag aus oder kommt dann Gil-galad und versucht ihn zu überzeugen? Auf welcher Grundlage rufen die Herrscher zu den Waffen? War es eine Berufsarmee wie bei den Römern? Wehrpflichtige wie bei den Nationalheeren? Lehensherrschaft? Ein allgemeiner Waffenbund, wie bei den Schweizern im Mittelalter? Konnte man zum Waffendienst gezwungen werden oder angeworben? Gab es Sold? Her mit euren Vorschlägen! Bearbeitet 17. Februar 2010 von IsildursErbe Zitieren
Tolwen Geschrieben 17. Februar 2010 Geschrieben 17. Februar 2010 Das mit dem "jungen" Isildur war eher als leichte Ironie Elendils gemeint. Er hält Isildur nicht für Jung an Jahren oder für Jugendlich, er meint damit eher seine ungestüme Art. Es sollte zeigen, dass Elendil Isildur für seinen "Jungen" hält. Sohnemann ist halt noch nicht im reifen Alter der Weisheit anglangt. Elendil hier ironisch werden zu lassen halte ich für unangemessen. Für derartiges ist die Situation m.E. einfach zu ernst. Hier passen eher getragen-schicksalshafte Worte gepaart mit Entschlossenheit. Verweise auf den Bau Orthancs und der Herkunft der Menschen von Angmar / Esgaroth . Gibt es hier wiedersprechende Quellen? Angmar war ein Phänomen des mittleren 3. ZA's. Sehr wahrscheinlich lebten schon vorher Menschen dort, doch weder in Verbindung mit Sauron oder Hexenkönig. Siehe auch OM7, The Angmarrim. Zitieren
Tolwen Geschrieben 17. Februar 2010 Geschrieben 17. Februar 2010 Die Nazgul Ist etwas über ihr Wirken während des letzten Bundes bekannt? Kann man unterstellen, dass sie mächtiger sind, wenn sich der Eine in an der Hand Saurons befindet? Ich glaube es gibt eine Quelle die aussagt, das einige (alle?) den Fall Saurons überstanden haben und nach Osten geflohen sind. Stärker sind sie sicher. Erstens hatte Sauron den einen, und sie ihre Ringe. Sie sind nach der Niedrelage in den Osten geflohgen. das Zitat muß ich raussuchen, es ist aber 100% sicher. Wurden sie (einige) in der Schlacht als Heerführer eingesetzt oder eher als Spezialeinheit? Was könnten Ihre Aufgaben bei der Belagerung gewesen sein? Verfügten sie schon über die geflügelten Unholde oder war das eine "Neuerscheinung" im Ringkrieg? Sämtlich unbekannt. Mordor Sind die Mordorfliegen mit dem roten Auge auf dem Rücken ein Werk ICE´s oder gibt es dafür eine Quelle? Flies, dun or grey, or black, marked like orcs with a red eye-shaped blotch, buzzed and stung; and above the briar-thickets clouds of hungry midges danced and reeled. LotR.The Land of Shadow Gibt es irgendwelche Aussagen zu Mordor bez. Namen, Orte, Wirstchaft usw. in Texten außerhalb des HdR? (außer den bereits genannten über die vielleicht entführten Entfrauen) Nein, nicht daß ich wüßte. Die Eidbrecher (wiedermal...) Hat irgendjemand eine irgendeine Idee, was sie sich geleistet haben um so hart bestraft zu werden? Mir fällt wirklich ums Verrecken nichts passendes ein! Ich hatte die Idee, dass Sauron vielleicht seine Hand im Spiel hatte und ihnen "Unsterblichkeit" versprochen hat, aber das passt aus vielen Gründen nicht in das Konzept der Sterblichkeit/Unsterblichkeit in Tolkiens Welt und wäre zudem auch zu mächtig (denn es gab viele einzelne Diener und Völker Saurons, die sich das vielleicht gewünscht aber nicht bekommen haben).Ich meine mich zu erinnern, daß sie in den Dunklen Jahren Sauron als Herrn/Gott/Meister annahmen, und nach der Gründung Gondors von ihm abfielen und Isildur die Treue schworen. Im Endeffekt blieben sie im Krieg dann neutral, was ihnen aber auch nicht wirklich half. Vielleicht Isildur sie als "auf Bewährung" betrachtet, und als sie dann versagten, gab's für seinen Zorn kein Halten mehr. Auf welcher Grundlage rufen die Herrscher zu den Waffen? War es eine Berufsarmee wie bei den Römern? Wehrpflichtige wie bei den Nationalheeren? Lehensherrschaft? Ein allgemeiner Waffenbund, wie bei den Schweizern im Mittelalter? Konnte man zum Waffendienst gezwungen werden oder angeworben? Gab es Sold? Her mit euren Vorschlägen! Gute Frage. Eine gewisse mischung würde ich sagen. In gewisser Hinsicht feudal (schließlich gab's Könige und haufenweise Fürsten). Allerdings dürften die Verhältnisse idealisierter als bei Menschen sein. Zitieren
VukStefanovic Geschrieben 17. Februar 2010 Geschrieben 17. Februar 2010 (bearbeitet) Die Nazgul Kann man unterstellen, dass sie mächtiger sind, wenn sich der Eine in an der Hand Saurons befindet? "The Ringwraiths are deadly enemies, but they are only shadows yet of the power and terror they would possess if the Ruling Ring was on their master's hand again." (Book II, Chapter 4 - A Journey in the Dark) Zum Eidbruch zitiere ich einfach mal die bekannteste Stelle aus WdK: "... und dort bei dem Stein hat der König des Berglandes ihm(Isildur) zu Beginn des Reiches von Gondor Treue geschworen. Als aber Sauron zurückkehrte und wieder mächtig wurde, rief Isildur die Menschen aus dem Bergland zur Erfüllung ihres Eides auf, und sie wollten nicht, denn in den Dunklen Jahren hatten sie Sauron gehuldigt. Da sagte Isildur zu ihrem König: >Eurer Könige Letzter sollst du sein. Und erweist sich der Westen als mächtiger denn dein schwarzer Meister, so leg' ich diesen Fluch auf dich und dein Volk: nimmer Ruhe zu finden, eh' ihr den Eid nicht erfüllet.< Und die Menschen flohen vor Isildurs Zorn und wagten nicht, aufseiten des dunklen Herrschers in den Krieg zu ziehen." (Herr der Ringe, Die Wiederkehr des Königs - Zweites Kapitel: Der Weg der grauen Schar) Daraus schließe ich, dass vielleicht die Huldigung und Anbetung Saurons und der Eidbruch allein vielleicht schon grund genug waren für Isildur, die Bergmenschen zu verfluchen. Es wird sogar in Erwägung gezogen, dass sie für Sauron in den Krieg ziehen würden, würden sie Isildurs Zorn nicht fürchten. Naja an Isildurs Stelle wäre ich auch ziemlich sauer auf solche "Verbündeten", die dir zuerst die Treue schwören, insgeheim aber deinen Erzfeind anbeten und im Ernstfall dir in den Rücken fallen. €: Worauf beziehen sich die "Dunklen Jahre" eig.? Auf die Jahre vor Elendils Ankunft in Mittelerde? Ich stell mir nur die Frage, ob die Bergmenschen auch nach dem Treueschwur Sauron huldigten, oder nur davor. Bearbeitet 17. Februar 2010 von VukStefanovic Zitieren
IsildursErbe Geschrieben 17. Februar 2010 Autor Geschrieben 17. Februar 2010 (bearbeitet) Das nenn ich gute Arbeit! Würde Euch gerne als Redakteure einstellen Ärgerlich nur, dass ich auf die meisten Quellen selber hätte kommen können... Die Organisation der Elendili Armee stelle ich mir ähnlich wie die der römischen Armee vor, allerdings mit folgenden Besonderheiten: Stehendes Heer nach Vorbild der römischen Armee (Berufssoldaten), allerdings nur wenige tausend Kämpfer Der Landadel organisiert und finanziert lokale Truppenteile, entweder als Lehenspflicht, als Miliz oder als Berufssoldaten für den jew. Adeligen. Diese lokalen Kräfte lösen die örtlichen Probleme, können aber auch die Armee unterstützen Im Zuge des großen Krieges gab Elendil noch den Befehl zu einem allgemeinen Heerbann, d.h. alle Männer im wehrfähigen Alter wurden zur Armee einberufen, sofern sie nicht schon bei einem Lokalfürsten in Dienst standen. Die drei Jahre des Trainings waren notwendig, um die extrem unterschiedlich organisierten Truppenteile auf den Level der Berufsarmee zu bringen, eineitliche Vorgehensweisen und Kampftaktiken zu schulen und die Ausrüstung zu vereinheitlichen. Für die Elben sehe ich da einen ganz anderen Aufbau. Es gab hier einen größeren "Pool" an erfahrenen Kämpfern, einfach aufgrund des höheren Alters und Erfahrungsstand der Elben. Sehr viele der Elben werden irgendwann einmal in ihrem langen Leben in Kampfhandlungen verwickelt gewesen sein, als Aufklärer oder Kundschafter unterwegs gewesen sein usw. Allerdings gab es kein stehendes Heer im klassischen Sinne, sondern eher sowetwas wie die Schweizer Milizen im 13.-15. Jahrhundert. Jede Gemeinschaft legte wert darauf, eine Truppe an Kämpfern und deren Ausrüstung zu unterhalten, welche dann im Falle eines Krieges zusammen kamen und sich unter den Befehl der jew. Authorität stellten. Das Heer der Elben bestand also aus folgenden Bestandteilen: > Fürsten und die Wächter und Solddaten ihres Haushaltes (Berufskrieger), die im Frieden auch Aufgaben wie z.Bsp Grenzsicherung übernehmen >gut gerüstete und trainierte Milizen (nahezu die geasamte Bevölkerung) An Waffen und Ausrüstung sehe ich einen viel individuellere Art als bei den Menschen. Ein Elbenheer hatte IMO zwar qualitativ hochwertigere Waffen und Rüstungen als ein Menschenheer. Dafür wird das Heer, wenn es versammelt wurde kaum einen einheitliche, massenproduzierte Ausrüstung bzw. Uniformierung gehabt haben. Lediglich ein einheitliches Erkennungszeichen,z.B. Mäntel in der selben Farbe o. dgl. wird es gegeben haben. Dazu später noch mehr. Hallo Vukstefanovic!& Das Zitat dass Du genannt hast, hätte mir bekannt sein sollen. Peinlich peinlich.... Habe es mir nochmal in voller Länge durchgelesen und stolperte dabei über den Stein von Erech. Dieser wird meherere Male erwähnt und auch detailliert beschrieben.Ich kam zu folgender Idee bzw. Fragestellung Steine, die aus Numenor mitgebracht wurden, haben es i.d.Regel "in sich"(siehe Palantiri) Der Erechstein wir als Mannshoch aus der Erde ragend beschrieben und war Kreisrund. Also wird etwa die Hälfte unter der Erde gelegen haben.Das macht dann einen Stein von etwa 3,5 bis 4 m Durchmesser. Das Ding muss wahnsinnig schwer gewesen sein. Sowas bringt man nicht einfach nur als Souvenir aus Numenor mit, vorallem nicht, wenn nur 7 Schiffe mit begrenztem Platz zur Verfügung stehen. Der Stein MUSS also eine tiefergehende, wahrscheinlich sogar magische Bedeutung gehabt haben, über die wir aber leider nichts erfahren. Meine Deutung ist, dass auch der Stein von Erech ursprünglich aus Aman kam, wie auch die Palantiri. Jedoch hatte er nicht die Gabe zu "sehen", sondern eine Andere. Welche Gabe oder auch "Magische Kraft" könnte dies gewesen sein? Es kann keine dunkle Kraft gewesen sein (denn der Stein kam aus Aman) und seine Kraft muss mächtig aber auch subtil gewesen sein. Vielleicht war es ein "Stein der Freundschaft" oder auch "Stein der Treue". An diesem Stein gegebene Versprechen konnten nicht gebrochen werden und führten bei demjenigen, der das Versprechen nicht umsetzen wollte, zu Unruhe und dem Drang das Versprechen zu erfüllen. Da der Stein aus den unsterblichen Landen kam und dort keine Erfahrungen mit Sterblichen vorlagen,hatte der Stein eine kleine Nebenwirkung: er verhinderte bei sterblichen Eidbrechern , dass er aus der Welt scheiden konnte und das solange, bis der Eid /das Versprechen erfüllt war. Das könnte auch der Grund gewesen sein, warum Isildur gerade he ein so mächtiges Artefakt aufgestellt hat. Jedoch wusste auch Isildur nichts von den langfristigen Nebenwirkungen,die durch seinen Fluch noch verstärkt wurden. Mit den "Dunklen Jahren"ist übrigens eine nicht genau definierte Zeitspanne gemeint, in der Sauron nahezu ganz Mittelerde beherrschte und nur die Numenorer an den Küsten und Gil-galad im Nordwesten noch gegen ihn standen. Das dürften etwa die Jahre 1800 bis 3262 im zweiten Zeitalter gewesen sein. Etwa 1800 begann sich der Schatten auf Numenor zu legen und die Numenorer halfen den Elben in Lindon immer weniger. In 3262 ging Sauron als "Trojanisches Pferd" nach Numenor. Um 1800 began sich seine Macht auszuweiten und schwand bis 3262 in Teilen wieder, weil die Numenorer 2500-3262 sich immer stärker in die Geschicke Mittelerdes (allerdings aus eigenem Machtinteress, nicht zur Hilfe Gil-galads) einmischten. In der Kernzeit, also ca 2200 - 2500 wird Sauron in Mittelerde seine größte Machtfülle gehabt haben. "Er litt keine Freiheit noch Nebenbuhlerschaft und nannte sich den Herrn der Erde..... So begannen die schwarzen Jahre, welche die Elben die Jahre der Flucht nennen.... und Sauron war ihr König und ihr Gott (der Menschen), den sie über alles fürchteten, denn er umgab seinen Sitz mit Feuer." Silmarillion, "Von den Ringen der Macht" Bearbeitet 18. Februar 2010 von IsildursErbe Zitieren
IsildursErbe Geschrieben 19. Februar 2010 Autor Geschrieben 19. Februar 2010 Moin! Habe mir jetzt noch mal ganz in Ruhe die "Mordor"-Kapitel im HdR durchgelesen. Habe dort ein paar Interessante Textstellen gefunden, die einige Diskussionspunkte klären könnten. Z.B. bezüglich Tribut und Lieferungen der Vasallen: "...und sie wussten auch nichts von den großen Straßen, die nach Osten und nach Süden in die Zinspflichtigen Länder führten, von wo die Krieger des Turms lange Wagenzüge mit Waren und Beute und neuen Hörigen brachten. Hier in den nördlichen Bereichen (Mordors) waren die Minen und Schmieden ...." Also wird wohl auch im 2. ZA einiges nach Mordor gebracht worden sein. Zum Nurnenmeer: ".. jenseits des qualmenden Bergs an den dunklen, traurigen Gewässern des Nurnen-Meers.." Hört sich nicht sehr idyllisch an Interessant ist aber auch folgende Info, bezüglich der Versorgung des Bundesheeres mit Wasser: "Denn in weiten Abständen waren an dieser Straße (die Straße von Barad-dur nach Udun) Brunnen gebaut worden für die Versorgung von Heeren, die in Eile durch diese wasserlosen Gebiete geschickt wuden." Bezüglich Wasser ist noch erwähnenswert, das der Ered Lithui an drei Stellen als "nebelig" oder "von Nebeln verhangen" beschrieben wird. Dies deutet darauf hin, dass es im Ered Lithui mehr Wasser gegeben hat als bisher angenommen bzw. es dort mehr Bäche und Gewässer gab und es deutlich feuchter war als in Gorgoroth. Wenn das Heer des Westens seine Männer auch noch mit "importiertem Wasser" aus Gondor versorgen muss, wären alleine dafür pro Tag ca. 1000 Ochsenwagen mit Wasser nötig!!! (150.000 Soldaten, 10 Liter pro Tag, Ochsenwagen = 1,5 to Ladung) Ich habe mir auch noch alle Stellen bezüglich Barad-durs genau angesehen. Immer wieder wird der Turm als "In Schatten gehüllt" beschrieben oder gar Schatten von Barad-dur aus über die Ebene gelegt. Diesen Effekt muss ich noch stärker einfließen lassen. Zitieren
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