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Die 'Hobbit'-Filme: Allgemeines


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hab gerade mal bei herr-der-ringe-film.de nachgeschaut: Er wurde am 12. September 1931 geboren, d.h. er wurde vor elf Tagen 75, wenn meine Rechenkünste mich nicht trügen...

Geschrieben

Nur sollte man dabei unterscheiden was Ian Holm im HdR getan hat und welche Rolle er im Hobbit spielt. Ich glaube nicht dass es möglich ist ihn wie einen jungen "Spunt" durch die Gegen hüpfen zulassen, sofern ich den Hobbit noch in Erinnerung habe, waren Herrn Bilbos Taten schon recht agil. Man muss sich fragen ob sich der Aufwand lohnt, Ian z.B. digital zu bewegen o.ä. Man sieht, um einen Vergleichswert zu stellen, im 3. Teil von StarWars auch zwisch Christopher Lee und seiner digitalen Version deutliche Unterschiede. Warum sollte man dann nicht einen jüngeren Darsteller nehmen, der ihm ähnlich sieht, wahrscheinlich unbekannt ist und somit weniger kostet und die Kosten für die Digitalisierung einsparen. Und es ist ständig, auch in der Filmbranche, eine Kostenfrage. Wie man nicht zuletzt an den Schwierigkeiten zum HdR sieht, als P.J. kurz davor war das ganze Projekt wegen des Geldes platzen zu lassen.

Ian McKellen wäre aus meiner Sicht einfach ein "Muss". Ohne ihn würde - wie ich erwähnte - die ganze "Vorarbeit" vom HdR, wenn man so will, über den Haufen gewurfen werden. Über den Sinn des Auftauchens von Nebendarstellern aus dem HdR, sollte man sich wirklich Gedanken machen. Alte Rollen zu besetzen ist ja nicht schlecht, aber sie müssen auch ein bisschen der Vorlage entsprechen und eine gewisse Logik behalten. Klar würden sich einige über z.B. Orlando Bloom freuen, nur was macht das für einen Sinn, wenn er keine wichtige Rolle spielt oder für 1. Mio. Dollar nur mal kurz einen Blick reinwirft?

Es gibt ja hier schon ein paar gute Vorschläge, wie ich finde. Jemand schlug Jason Isaacs für die Rolle des Thranduil vor. Würde ich sehr befürworten. Jetzt muss nur noch jemand von der Produktion das Forum durchforsten, bevor der/die Film(e) gedreht wird/werden.

Geschrieben

Also nur mal eine Frage am Rande, aber der Hobbitist nur ein Buch lang. Also warum sollte der jetzt zweiteilig werden? (?)

Geschrieben

Also nur mal eine Frage am Rande, aber der Hobbitist nur ein Buch lang. Also warum sollte der jetzt zweiteilig werden? (?)

Naja, das ist doch kein Grund... Der HdR besteht ja eigentlich auch aus sechs Büchern ;)

Es kommt ja eher darauf an wie viel Story in wie wenig Seiten gepackt wurde (klingt etwas seltsam, aber ich glaub man verstehts :kratz: )

btw: Willkommen im Forum ;-)

Geschrieben

Also nur mal eine Frage am Rande, aber der Hobbitist nur ein Buch lang. Also warum sollte der jetzt zweiteilig werden? (?)

Je mehr Möglichkeiten es gibt, Profit rauszuschlagen, desto mehr werden halt auch genutzt! Der Filmindustrie ging's in den letzten Jahren sowieso nicht so gut, glaube ich, da muss dann jeder sehen, wo er bleibt!

Geschrieben

Es geht weiter: Ein weiteres Interview mit PJ

Hier ein Auszug:

Let's switch gears to The Hobbit. If you signed on to direct it, you'd be working with New Line again, as well as MGM, yet you're still in the process of suing New Line over profit issues on Lord of the Rings. Doesn't that affect your relationship with New Line overall?

No no no, I'd love to make another film for New Line. And certainly The Hobbit isn't involved in the lawsuit. Bilbo Baggins doesn't work for the accounting department of New Line, and I certainly don't hold him to blame for any of our disputes.

Did you actually do any preproduction for a potential Hobbit film during LOTR, or would you have to start nearly from scratch?

There would be a reasonable amount [still] to do. There are a couple of locations in The Hobbit that are shared with Lord of the Rings. Hobbiton and Bilbo Baggins' house obviously appear, and Rivendell, where the elves were in Fellowship of the Ring, also plays a part. We've still kept the miniatures of Rivendell in storage, and the set of Bag End, Bilbo Baggins' house, has also been saved.

The larger version of the Bag End set — the one big enough to make Elijah Wood look hobbit-size — is on your own property now, isn't it?

Oh yeah, it's great. It's the guest house. I guess if we needed it for the movie, we could just go and film in it and it'd be fine.

Are your wheels turning about how you might approach adapting The Hobbit even though the prospect has only just come up?

Reading about it on the Net, what interested me is the fact that [MGM is] talking about doing two Hobbit movies, which I thought was a much smarter idea than one. Not just for obvious financial reasons for the studios, but from a storytelling point of view, because one of the drawbacks of The Hobbit is it's relatively lightweight compared to LOTR. I mean, LOTR has this epic, rather complex quality to it, and The Hobbit, which was written some 10 or 12 years earlier by Tolkien as a children's book, is much more juvenile and simplistic. If they're seriously thinking about doing two, it makes it more interesting, because it allows you to expand The Hobbit. There's a lot of sections in which a character like Gandalf disappears for a while. From memory — I mean, I haven't read it for a while now — but I think he references going off to meet with the White Council, who are actually characters like Galadriel and Saruman and people that we see in Lord of the Rings. He mysteriously vanishes for a while and then comes back, but we don't really know what goes on. There's clearly lots of interesting politics happening concurrently with [bilbo's] story, and doing two movies would allow you to explore a lot of those dark areas. You could make it feel more epic and more politically complicated.

Given how many other projects you've got cooking, how realistic is it for MGM to say they'd love to have you on board — especially since they haven't even actually asked you yet?

Dunno. That's what's kind of weird. Nobody's ever spoken to us about The Hobbit, so we've gotten on with things. We've made Kong. We've been buying the rights to different books. And we've been buying the rights with our own money. We haven't had a studio buy them for us, so we've obviously got an investment in that. Plus the fact that, artistically, they're all projects that really interest us. I don't know, it's weird. I mean, the longer [MGM and New Line] leave talking to us, the harder it's going to get to figure out how to do it. We'd obviously try to figure out a way, I guess, but, y'know, there's not much you can do with the sound of silence. The thing with being a filmmaker is that you have to get excited and fall in love with the projects you're working on. Otherwise, you shouldn't be doing them. So we've spent the last three years becoming very invested in the projects that we have on our slate now. We're not invested in The Hobbit in that way because we haven't been given the opportunity. So I don't know, really.

Das ganze Interview unter: http://www.ew.com/ew/report/0,6115,1538494_1_0_,00.html

Geschrieben

Also ich würde mich seeehr freuen wenn pj den HOBBIT verfilmt, allerdings ist es auch richtig und wichtig sich zu fragen, ob der Film dann ein Misserfolg wird . . . :kratz:

Ich fände es auch cool wenn die filmmusik wieder von howard shore kommen würde :love:

denn ich finde die musik von dhdr einfach nu genial *schwärm* :cheerl:

Geschrieben

Ich war jetzt mal zu faul, mir das englische Interview durchzulesen :anonym: , aber auf herr-der-ringe-film.de gab's das jetzt auszugsweise auch auf Deutsch :anbet: und dort wurde u.a. auch gesagt, dass PJ sich für die im Buch nicht beschriebenen Stellen interessiere, wie z.B. die Reise Gandalfs und so!

P.S. Mal 'n bisschen Off-topic, aber trotzdem wissenswert:

Das Kriegsdrama handelt von Angriffen auf deutsche Staudämme durch die britische Luftwaffe während des zweiten Weltkriegs. In der Vorbereitung für den Film habe er kürzlich auch die wichtigen Staudämme in Deutschland besichtigt, unter anderem die Möhnetalsperre (in NRW) und die Edertalsperre (Nordhessen).
Geschrieben (bearbeitet)

Ja. Für die faulen nochmals die gemeinte Textstelle ;-) :

If they're seriously thinking about doing two, it makes it more interesting, because it allows you to expand The Hobbit. There's a lot of sections in which a character like Gandalf disappears for a while. From memory — I mean, I haven't read it for a while now — but I think he references going off to meet with the White Council, who are actually characters like Galadriel and Saruman and people that we see in Lord of the Rings. He mysteriously vanishes for a while and then comes back, but we don't really know what goes on. There's clearly lots of interesting politics happening concurrently with [bilbo's] story, and doing two movies would allow you to explore a lot of those dark areas. You could make it feel more epic and more politically complicated.

Aber ist ja alles im Konjunktiv geschrieben. Als WENN sie zwei Filme machen wollen. Und das hoffe ich meinerseits nicht.

Bearbeitet von Beleg Langbogen
Geschrieben (bearbeitet)

Auszug aus einem Interview mit Peter Jackson:

PJ: Wie gerne würde ich das! Wenn ich den "Hobbit" machen würde, würde ich so viele wieder zurückbringen wollen, wie es nur ginge. Es gibt im "Hobbit" ja sogar auch eine Rolle für Legolas, sein Vater taucht darin auf, und Saruman und Gandalf müssen natürlich offensichtlich auch dabei sein. Man kann auf jeden Fall einiges am "Hobbit" machen, um ein paar gute alte Freunde wieder herzuholen. Ich habe ab und zu immer wieder mal daran gedacht... Elrond, Galadriel und Arwen könnten alle auftauchen. Elben haben Jahrhunderte lang gelebt.

Man könnte auch Gollum zeigen, wie er den Weg nach Mordor findet und Aragorn, wie er heimlich das Auenland bewacht und beschützt. Sowas würden wir machen. Mit Viggo nochmal zusammenarbeiten, das würde ich wirklich gerne.

Ich wäre da eher für eine andere Crew und vielleicht auch für einen anderen Regiseur. Der kleine Hobbit sollte "Der kleine Hobbit" bleiben.

Bitte nicht falsch verstehen! Ich finde die HdR-Verfilmung von Jackson auch trotz der Änderungen im Vergleich zur Romanvorlage sehr gelungen. Aber sowohl der "Herr der Ringe" als auch "Der kleine Hobbit" haben jeder für sich ihren eigenen Charm. :-)

Bearbeitet von dulin
Geschrieben

Nun ja, ich sehe es auch kritisch, wenn aus dem "Kleinen Hobbit" eine Art Klassentreffen für das HDR-Team gemacht wird. Andererseits, wenn alle Spaß haben und es sich nur um Mini-Auftritte handelt, könnte es vielleicht trotzdem klappen. :kratz: (Wenn man die Leute wie Arwen, Aragorn, ... nur im Hintergrund und möglicherweise ohne Text sieht. :ka:) Wenn aber die eigentliche Geschichte in den Hintergrund tritt, weil man zusätzliche Aragorn-, Arwen-, Legolas-, ...-Szenen einbauen will, dann muss das doch irgendwie schiefgehen. :ka:

Geschrieben

Ich sehe es auch sehr kritisch. "The Hobbit" darf nicht als "Lord of the Rings"-Remake verkommen, wo die Helden noch einen extra-Abenteuer spendiert bekommen. Wie Mortica schon sagte, ein Auftritt im Hintergrund fände ich in Ordnung, um gewisse den-kenn-ich-doch-Effekte zu bekommen. Schwierig wird es dann, wenn versucht wird, neue Handlungsstränge einzuflechten, nur um z.B. Legolas stärker einzubinden.

O graus, ich sehe ihn schon den mûmak in der Schlacht der Fünf Heere runterbringen. :rolleyes:

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Ich bin neu hier, also erstmal ein Hallo an alle!

Wenn man findet, dass der Hobbit zu sehr ein Kinderbuch ist u./o. der Ansicht ist, dass es an Höhepunkten mangelt um daraus einen Film für Erwachsene zu machen, so möchte ich entgegnen, dass man das Buch mit der darin nichtenthaltenen Rahmenhandlung, dem Wisen Rat und Saurons Vertreibung aus Dol Guldor verbinden kann, da kann man dann derart viel "Mittelerde-Politik" und Action hineinpacken, dass es tatsächlic für einen Film viel zu viel wird.

Gruß

Geschrieben

Nur, dass dann eben das Grundanliegen des Werkes vollkommen verstümmelt und missbraucht worden ist. Ist denn Tolkien wirklich so sehr zum "Schrottplatz" verkommen, dass man beliebige Ersatzteile aus seinen Werken zusammensucht, um sich was Neues, "viel Schöneres" nach Belieben zusammenzubauen? Kein Respekt mehr vor dem Werk an sich? Kein Bedürfnis mehr, die Aussage des "Hobbit" selber zu verstehen?

Geschrieben

Ich finde es richtig geil, dass der Hobbit gedreht wird. Von mir aus können es auch zwei teile werden, hauptsache der film kommt und wird so gut wie Der Herr der Ringe.

Geschrieben

Ist denn Tolkien wirklich so sehr zum "Schrottplatz" verkommen, dass man beliebige Ersatzteile aus seinen Werken zusammensucht, um sich was Neues, "viel Schöneres" nach Belieben zusammenzubauen?

Naja, ganz so drastisch ist es doch auch nicht. Ich für meinen Teil habe schon immer darüber nachgedacht, was Gandalf wohl gerade macht, wenn er die Truppe mal wieder verlässt. Auch im Bezug darauf, wann er zum Rat geht und vor allem was er dort treibt und was Sauron während dieser Zeit treibt. Wie weit ist die Verschwörung schon vorangegangen? Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ich die Antworten auf diese Fragen in einer Verfilmung hätte, nicht zuletzt, weil dadurch ein sehr starker Bezug zum Nachfolger (also Herr der Ringe) entstehen würde. Ich bin mir sicher, dass trotzdem die eigentliche handlung nicht zu kurz kommen würde. Klar kann man sagen, es geht eigentlich eher um Bilbo Beutlin und seine Abenteuer, aber letztendlich, wenn man die gesamte Geschichte betrachtet, die sich daraus entwickelt, dann ist Bilbo nur noch so klein mit Hut.

Geschrieben

Nur, dass dann eben das Grundanliegen des Werkes vollkommen verstümmelt und missbraucht worden ist. Ist denn Tolkien wirklich so sehr zum "Schrottplatz" verkommen, dass man beliebige Ersatzteile aus seinen Werken zusammensucht, um sich was Neues, "viel Schöneres" nach Belieben zusammenzubauen? Kein Respekt mehr vor dem Werk an sich? Kein Bedürfnis mehr, die Aussage des "Hobbit" selber zu verstehen?

Aber so ist das doch heute bei Filmen. Es wird massig hineininterpretiert, sodass ein mega Actionkracher daraus wird. Man hat, wenn es hart kommt, immer noch die Wahl den Film nicht anzuschauen und die Rechte für eine Verfilmung zu bekommen, ist auch nicht einfach. Eine einfache Wiedergabe von Werken ist aber auch ohne Reiz.

Ich stimme dir zu dass man die Werke an sich nicht verstümmeln darf! Aber wie weit geht das? Das Werk im Original bleibt ja "unangetastet", der Film wird sowieso vom Regisseure ausgelegt und selbst eine Übersetzung in andere Sprachen ist theoretisch ein Frevel - wenn man so will.

Die Verfilmung vom Herrn der Ringe ist auch eine Veränderung, aber interessant gestaltet.

Auf die Leute, die sich wie die "Helden" aus dem Beitrag "Voll bei die Ringe" (wars glaube ich) benehmen, kann man getrost sch... An denen kann man doch kein Werk messen. Aber sowas findet man immer (ich denke dass Du auf sowas hinaus wolltest ;-) ).

Naja, ganz so drastisch ist es doch auch nicht. Ich für meinen Teil habe schon immer darüber nachgedacht, was Gandalf wohl gerade macht, wenn er die Truppe mal wieder verlässt. Auch im Bezug darauf, wann er zum Rat geht und vor allem was er dort treibt und was Sauron während dieser Zeit treibt. Wie weit ist die Verschwörung schon vorangegangen? Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ich die Antworten auf diese Fragen in einer Verfilmung hätte, nicht zuletzt, weil dadurch ein sehr starker Bezug zum Nachfolger (also Herr der Ringe) entstehen würde. Ich bin mir sicher, dass trotzdem die eigentliche handlung nicht zu kurz kommen würde. Klar kann man sagen, es geht eigentlich eher um Bilbo Beutlin und seine Abenteuer, aber letztendlich, wenn man die gesamte Geschichte betrachtet, die sich daraus entwickelt, dann ist Bilbo nur noch so klein mit Hut.

Klar ist vieles interessant zu wissen, aber empfinde ich es als spannender, wenn Gandalf wie im Buch ab und an verschwindet. Bei soetwas lässt sich aber auch ein Kompromiss finden und vielerlei Möglichkeiten. Auch wenn Jacksons Auslegung vom HdR nicht jedem gefällt, so ist doch filmtechnisch ein gelungenes Stück entstanden. Sodass das Maß sehr hoch angelegt wird, für eine Verfilmung wie den Hobbit. Man könnte also eine gute Verfilmung erwarten.

Mal so nebenbei. Hier wurde irgendwie erwähnt, DASS der Hobbit verfilmt wird. Ist das denn schon entschieden? Ich hab leider nicht genug Zeit die ganzen Beiträge zu lesen, wäre für eine Auskunft dankbar. ;-)

Geschrieben

Ich hab's ein bisschen drastisch ausgedrückt, zugegeben. Manchmal packt mich der Frust, aber das geht auch wieder vorbei. :-/ Mich stört da auch gar nicht so sehr, dass die Filme fröhlich am Buch vorbeisegeln - ich muss sie mir ja nicht angucken und tu's oft auch nicht -, sondern dass die Tolkeinfans so heftig eine Verballhornung (sprich Verstümmleung) des Buches wünschen. Mir kommt es dann immer so vor, dass es ihnen gar nicht mehr um Tolkien geht, sondern bloß um eine massive Show oder so was.

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ich die Antworten auf diese Fragen in einer Verfilmung hätte, nicht zuletzt, weil dadurch ein sehr starker Bezug zum Nachfolger (also Herr der Ringe) entstehen würde. Ich bin mir sicher, dass trotzdem die eigentliche handlung nicht zu kurz kommen würde. .

Was macht Dich da so sicher? Ich denke, man kann nicht alles haben. Tolkien hat sehr bewusst, sehr klug diese Dinge reingenommen, andere weggelassen. Nimmt man etwas hinein, geht der Grundriss des Buches verloren. Und damit die Aussage. Ich sage nicht, dass das schlecht ist, sondern nur, dass das so ist. Mit Tolkiens Anliegen hat das dann nix mehr zu tun.

Klar kann man sagen, es geht eigentlich eher um Bilbo Beutlin und seine Abenteuer, aber letztendlich, wenn man die gesamte Geschichte betrachtet, die sich daraus entwickelt, dann ist Bilbo nur noch so klein mit Hut

Ich denke nicht, dass es eigentlich um Bilbo Beutlin und seine Abenteuer geht. Für mich ist das nur vordergründig. Immerhin entwickelt sich Bilbo ganz entscheidend, und es entwickeln sich noch mehr Leute sehr entscheidend in dieser Geschichte. Da liegt das Zentrum (für mich). Das macht den Reiz der Geschichte aus, erhebt sie über Null-acht-fuffzehn-Abenteuergeschichten.

Ich stimme dir zu dass man die Werke an sich nicht verstümmeln darf! Aber wie weit geht das?

Ich verstehe unter "verstümmeln" ja nicht, dass man sie für die Verfilmung nicht verändern darf. Muss man sogar, wenn man den Kern einer Geschichte treffen will. Aber bloß noch die platte Action-Sache der story wünschen und überhaupt nicht mehr Interesse an der Feinheit, der doch relativ tiefen Aussage haben - das irritiert mich.

Das Werk im Original bleibt ja "unangetastet",

Ja, klar - so argumentiere ich selber immer, wenn man verlangt, dass es keine Neuinterpretationen geben soll. Ich bin sehr für Neuinterpreationen, moderne Adaptionen etc. Aber ich wünsche mir eben trotzdem, dass man den Grundgedanken von Tolkien ernst nimmt, ihn überhaupt erst mal versteht. Und nicht von vornherein mit Tolkien nichts mehr am Hut hat und lediglich viel fürs Auge haben will oder die Geschichte flicken will, wo Tolkien so weise Auslassungen erarbeitet hat.

Geschrieben

Was macht Dich da so sicher? Ich denke, man kann nicht alles haben. Tolkien hat sehr bewusst, sehr klug diese Dinge reingenommen, andere weggelassen. Nimmt man etwas hinein, geht der Grundriss des Buches verloren. Und damit die Aussage. Ich sage nicht, dass das schlecht ist, sondern nur, dass das so ist. Mit Tolkiens Anliegen hat das dann nix mehr zu tun.

Es stimmt schon, dass wenn man die lückenhaften Szenen ausfüllt, die Aussage eben dieser Textstellen verloren geht, aber wäre das allzu schlimm? Klar könnte man jetzt sagen, das unterstützt die Aussage, dass Gandalf mysteriös und verschlossen ist. Er sagt den Zwergen ja bewusst nicht, wohin er geht oder wo er war. Doch wer Gandalf ist, kann man auch noch auf andere Weise herüberbringen, falls das überhaupt noch notwending ist, weil ja Viele bereits den Herrn der Ringe geschaut oder gelesen haben. Auf jeden Fall will jeder Autor in seinem Buch eine Aussage übermitteln, aber wenn man nunmal eine Verfilmung produziert, muss die eigentliche Aussage meist immer weichen. Das ist leider so, weil sich ein Film doch eher auf die Handlung konzentriert. So war es im HDR ja auch und wenn man darüber hinaus noch Details einbringen will, kann man das ja auch ähnlich wie im HDR lösen, in dem man Textstellen herauspickt, wo Details von Orten oder Charakteren beschrieben werden, die man dann ganz kleinlich umsetzt und ich denke mal, das wird auch so geschehen bei einer Verfilmung. Wenn ich hier von der Verfilmung spreche, betrachte ich den Hobbit eher als Vorgeschichte zum Herrn der Ringe und weniger als eigenständige Geschichte. Vielleicht bin ich deswegen so auf Verbindungen zum HDR fixiert, aber ich denke, das ist es, was sich die meisten Zuschauer wünschen. Wenn ich die Details haben will, dann lese ich den Hobbit und finde dort alles, was Tolkien wirklich gewollt hat. Dass die Handlung nicht zu kurz kommt, weiß ich, weil ich den Herrn der Ringe gesehen habe. Dort wurde sie zwar verunstaltet und drastisch gekürzt, aber dennoch ist der Film die beste Möglichkeit, wenn man die Handlung des Buches grob erklären will. Wer die Details braucht und die wahre Geschichte, der muss dann eben lesen. Man kann diese komplexen Begebenheiten, die Tolkien erdacht hat, nicht einfach in 9 Stunden behandeln. So wird das auch beim Hobbit sein, aber die Rahmenhandlung genügt doch völlig und zur Rahmenhandlung gehört für mich dann auch irgendwie die Parallele zum HDR, auch wenn sie nicht im Buch steht, aber spätestens wenn man den HDR liest, wird einem ja klar, wo Gandalf im Hobbit war. Und da tritt das nächste Problem auf: Man hätte das ja gut so umsetzen können, aber leider ist der HDR schon abgedreht und es man hat sich nicht darauf konzentriert, die Begebenheiten, die im Hobbit angefangen haben, im HDR zu erklären, so wie Tolkien das getan hat. Also muss man das einfach vorziehen und in den Hobbit packen.

Geschrieben

Hallo Saruman,

Es stimmt schon, dass wenn man die lückenhaften Szenen ausfüllt, die Aussage eben dieser Textstellen verloren geht, aber wäre das allzu schlimm?

An sich ist das schon nicht schlimm. Es geht mir auch nicht um den einen oder anderen konkreten Punkt, sondern um das Thema der Geschichte. Jeder gute Erzähler überlegt sich, was er mit der Geschichte sagen will, was sein eigentliches Thema ist. Alle Handlungspunkte sind dann eine Ausführung des Themas. Im Hobbit ist zum Beispiel eines der beiden zentralen Themen (vielleicht sehen andere Leser mehr, oder auch andere Themen) die "beiden Seiten" in Bilbo-Beutlin: die Tuk-Seite und die Beutlin-Seite. Letztere will das Rentnerdasein und das In-Ruhe-Gelassen-Werden, erstere will sich Abenteuern stellen, will mutig sein, will sich dem "Weg" überlassen und damit dem Risiko. Das ist für mich ein Wahnsinnsthema, und andere Schriftsteller haben es ja auch (Hermann Hesse, Thomas Mann z.B.).

Das zweite Thema, das ich im Hobbit sehe, ist das Verfallensein an den Drachenzauber.

Und so kann man das ganze Buch durchgehen, Szene für Szene: und jede Szene behandelt eine dieser beiden Themen und führt sie immer weiter:

Zum Beispiel die Szene noch in Bilbos Höhle, wo die Zwerge mit ihren glühenden Augen von dem Schatz schwärmen und Bilbo davon seltsam berührt wird: da werden beide Themen gleichzeitig behandelt. Bilbo wird schon ein wenig vom Drachenzauber angesteckt - später in der Geschichte führt Tolkien das fort und zeigt, dass Bilbo tatsächlich vorübergehend von diesem Schatz verzaubert ist. Und die Abenteuerlust, die Tukseite wird durch die Zwerge auch schon aufgebrochen - und so findet Bilbo sich plötzlich mit ihnen unterwegs zu einem Drachen, ohne Taschentuch. Sogar dieses kleine Taschentuch-Erwähnung ist Teil des Erzählkonzepts von Tolkien: es zeigt, dass Bilbo "unbürgerlich" wird.

Was ich mit all dem sagen will: Tolkien hat alle Ereignisse sorgfältig ausgewählt und komponiert, damit seine Grundthemen deutlich wie rote Fäden durch die Geschichte laufen. Würde man jetzt - zum Beispiel - noch 30 % "Stoff" in die Geschichte pumpen, der mit den Grundthemen nichts zu tun hat, dann platzt das ganze Gebilde.

Ein guter Regisseur ist sich all dessen auch bewusst. Wenn er sich entscheidet, die Themen zu übernehmen, oder sie anders zu akzentuieren, dann muss er eben seine Szenen danach auswählen, ob sie diesen Themen dienlich sind oder nicht.

Daraus entsteht dann eben die Frage: Ist das Gandalf-Thema (also wo er hingegangen ist), den Themen des Hobbit dienlich oder nicht?

Meine Überlegung dazu: Im Hobbit wird ja das meiste - nicht alles - nur dann beschrieben, wenn Bilbo dabei war. Darum findet die Gandalf-Szene (wo er hingegangen ist) nicht statt. Allerdings erfährt Bilbo ja etwas bei seinem zweiten Elrond-Besuch: er lauscht (obwohl er aussieht, als ob er schläft). Hier wird praktisch mal kurz der Horizont aufgerissen - vom Hexenmeister ist die Rede und so was -, und es wird sichtbar, was Gandalf dem Bilbo am Ende sagt: dass Bilbo nur ein Pünktchen in der Weltgeschichte ist, und dass er nur einen winzigen Teil dazu beigetragen hat. Dieser größere Rahmen ist wirklich nur flüchtig am Horizont sichtbar, und alles andere würde die Geschichte zerbrechen.

Allerdings, allerdings:

Wenn ein sehr verantwortungsvoller Regisseur, der die Zartheit und Zerbrechlichkeit dieser Geschichte erkennt, aber den tiefen Wunsch der Fans erfüllen möchte - genauer zu erfahren, was Gandalf getrieben hat während seiner Abwesenheit -, dann könnte er das eigentlich schon tun, ohne das Grundgesetz der Geschichte - nichts zeigen, wo Bilbo nicht dabei war - zu verletzen. Denn der Austausch zwischen Elrond und Gandalf wird vom Film vermutlich bebildert werden. Und wenn man die beiden ein bisschen mehr reden lässt als im Buch steht, dann kann Gandalfs Tun im Düsterwald eigentlich schon deutlich werden. Für den, der nur den Hobbit kennt, ist das Ganze nach wie vor ein Rätsel: so wie Tolkien es im Hobbit wollte. Ein kurzes Aufflimmern des großen Weltgeschehens. Aber für den, der den HdR kennt, ist das eine nachträgliche Erklärung.

Diese eine Sache würde also meiner Meinung nach funktionieren.

Auf jeden Fall will jeder Autor in seinem Buch eine Aussage übermitteln, aber wenn man nunmal eine Verfilmung produziert, muss die eigentliche Aussage meist immer weichen.

Das stimmt nicht. Das ist nur bei schlechten oder mittelmäßigen Filmen der Fall. Und weil die Fans ja nun gerade eben ständig fordern, dass diese Mittelmäßigkeit eintritt, tritt sie dann auch ein.

Das ist leider so, weil sich ein Film doch eher auf die Handlung konzentriert.

Nur die ollen Schinken, die den Massengeschmack bedienen wollen bzw. herstellen wollen. ;-( Es kommt immer darauf an, welche Art von Filmen man bevorzugt. Ohne allen Schmäh. :cool:

Wenn ich hier von der Verfilmung spreche, betrachte ich den Hobbit eher als Vorgeschichte zum Herrn der Ringe und weniger als eigenständige Geschichte. Vielleicht bin ich deswegen so auf Verbindungen zum HDR fixiert, aber ich denke, das ist es, was sich die meisten Zuschauer wünschen.

Das ist genau das, was ich beklage. Dass es den meisten Zuschauern nicht um Tolkien geht. Denn wem es um Tolkien geht, der versucht seine Geschichten so zu verstehen, wie sie gemeint sind und will nicht irgendwelche Fortsetzungen von Filmen haben, die ohnehin fast nichts mehr mit Tolkien und seinem Anliegen zu tun haben. Da läuft das alles über die Ufer. Der Name Tolkien wird mit diesem ganzen Kram verquickt und damit meist auch noch identifiziert. Darum nehmen die Literaturkritiker Tolkien nicht recht ernst, weil die Filme eben nicht im Ansatz verdeutlichen, worum es Tolkien ging.

Aber das ist nun mal der Lauf der Welt.

Wenn ich die Details haben will, dann lese ich den Hobbit und finde dort alles, was Tolkien wirklich gewollt hat.

Also, ich habe festgestellt, dass ca 90 % der mir bekannten Fans die Bücher nun mit den Augen der Filme lesen. Nie je wird über die Themen des HdR diskutiert, sondern nur über stoffliche Inhalte. Und über den Hobbit wird auch nur gesprochen in dem Sinn, welcher Schauspieler was spielt, ob dies oder das im Film gezeigt werden wird; für die Aussage scheint sich eigentlich keiner zu interessieren, und ob die im Film rauskommt, ist jedem egal. Hauptsache, Legolas wird in den Hobbit geschmuggelt. :wut: Alles irgendwie nicht tolkienlike...

aber dennoch ist der Film die beste Möglichkeit, wenn man die Handlung des Buches grob erklären will.

Da bin ich gänzlich anderer Meinung. Er ist die schlechteste...

Geschrieben

Du sprichst mir aus der Seele.

Der übliche Sachzwang...

Selbst WENN z. B. jemand wie Peter Jackson eine achtsame Interpretation des Hobbit verfilmen wollte, also jemand, der eine gewisse Liebe zum Stoff mitbringt UND das nötige Geld zur Produktion hätte - er hätte dennoch keine Chance, weil die RECHTE für derart populäre Werke wie die Tolkiens unter den Geiern verteilt sind, die ein solches Werk - in ihrem Sinne - eben als Geldquelle betrachten.

Da liegt m. E. der Ursprung für die Misere.

Das Resultat ist, wie schon gesagt, wenn ein Tolkien-Film gedreht wird, dann immer mit dem Ziel, Geld einzufahren, was bedingt, möglichst große Massen anzusprechen (also auch Nicht-Liebhaber des eigentlichen Werks) uswusf... :rolleyes:

Tolkiens Werk wurde verkauft; das ist das Problem.

Geschrieben (bearbeitet)

Also erstmals muss ich mal ganz grundsätzlich und deutlich sagen: Welche Szenen der Film beinhalten wird, entscheidet der Drehbuchautor, nicht der Regisseur. Der schaut eigentlich "nur", wie diese Szenen umgesetzt werden. :rolleyes:

@Wando

In einem Film geht es grundsätzlich schon immer um zwei Ziele, die die Hauptperson erreichen will, das "äussere Ziel" und das "innere Ziel". Im Hobbit wäre das folglich ziemlich sicher 1. Den Drachen besiegen und den Schatz erlangen (also nicht unbedingt Drachenzauber) und 2. (wie du sagst) dass Bilbos Helden- bzw. Tuckseite ans Licht kommt und er sich "beweisen" kann.

Jede Szene, die keinem der beiden Ziele dient, hat normalerweise im Film nichts zu suchen.

Würde man jetzt - zum Beispiel - noch 30 % "Stoff" in die Geschichte pumpen, der mit den Grundthemen nichts zu tun hat, dann platzt das ganze Gebilde.
Nicht unbedingt. Z.B. ein ein wenig längerer Kampf in den Orkhölen würde Spannung bringen und dient auch noch dem äusseren und dem inneren Ziel.

Aber klar, überall noch stundenlange Kämpfe einzufügen, würde den Charakter und den Stil des Buches aus meiner Sicht auch allzu hart verletzten.

Aus diesem Standpunkt hat die Gandalf-Szene im Film praktisch nix verloren, würde sie nicht noch irgendwie komisch in das Geschehen hineinverflochten werden. Ausserdem würde man da den "Blickwinkel" Bilbos verlassen, was ein Drehbuchautor bzw. Regisseur eigentlich nur unter einem verdammt guten Grund tut.

Und eben, es passt für mich einfach nicht recht zum Hobbit, diese "Grossmittelerde-Politik", das ist HdR. Da müsste man schon klar den Unterschied sehen zwischen den beiden Büchern, auch im Film.

Aber am Ende könnte mans für mich ohne Weiteres schnell erwähnen, da bin ich also für Wandos Vorschlag.

Vielleicht bin ich deswegen so auf Verbindungen zum HDR fixiert, aber ich denke, das ist es, was sich die meisten Zuschauer wünschen.
Ja, wie Bandobras sagt, das ist das Problem. Heutzutage wagen es Produzenten bei solchen 100-MillionenDollar-Produktionen nicht mehr, nicht genau das zu liefern, was der Zuschauer erwartet und wünscht, eben solche "Massenprodukte". Und dann wundern sie sich, wenn es nur durchschittliche Erfolge gibt... (jetzt nicht auf den Hobbit bezogen, denn dieser wird wie PotC2 natürlich ein Riesenerfolg)

Also, ich habe festgestellt, dass ca 90 % der mir bekannten Fans die Bücher nun mit den Augen der Filme lesen. Nie je wird über die Themen des HdR diskutiert, sondern nur über stoffliche Inhalte. Und über den Hobbit wird auch nur gesprochen in dem Sinn, welcher Schauspieler was spielt, ob dies oder das im Film gezeigt werden wird; für die Aussage scheint sich eigentlich keiner zu interessieren, und ob die im Film rauskommt, ist jedem egal. Hauptsache, Legolas wird in den Hobbit geschmuggelt. :wut: Alles irgendwie nicht tolkienlike...
Naja, ich hoff mal, Legolas wird nicht zu sehen sein. :rolleyes:

Aber stimmt, ist schon Schade, wenn ein Buch so in den Schatten der Verfilmung rückt, wie es HdR eigentlich ziemlich getan hat, und nur noch aus "dessen Sicht" gesehen wird.

Ich persöhnlich wünschte mir schon, dass "der Hobbit" eine egenständige Geschichte würde (aber natürlich mit Verbindungen zum HdR), und mir ist es eigentlich wichtiger, dass der Charakter des Buches beibehalten wird als die Aussage.

Das ist leider so, weil sich ein Film doch eher auf die Handlung konzentriert.

Nur die ollen Schinken, die den Massengeschmack bedienen wollen bzw. herstellen wollen. ;-( Es kommt immer darauf an, welche Art von Filmen man bevorzugt. Ohne allen Schmäh. :cool:

Nein. Das wichtigste eines Filmes ist die Handlung. Da hat Saruman schon Recht, das ist beim Medium Film einfach so.

Gruss,

Beleg

Bearbeitet von Beleg Langbogen
Geschrieben

Also, ich habe festgestellt, dass ca 90 % der mir bekannten Fans die Bücher nun mit den Augen der Filme lesen. Nie je wird über die Themen des HdR diskutiert, sondern nur über stoffliche Inhalte. Und über den Hobbit wird auch nur gesprochen in dem Sinn, welcher Schauspieler was spielt, ob dies oder das im Film gezeigt werden wird; für die Aussage scheint sich eigentlich keiner zu interessieren, und ob die im Film rauskommt, ist jedem egal. Hauptsache, Legolas wird in den Hobbit geschmuggelt. :wut: Alles irgendwie nicht tolkienlike...

Da hast du leider recht. Wenn man die Aussagen eines Buches ergründen möchte, muss man eben hinter die Handlung schauen, aber mal ehrlich, wo und wie oft macht man das, wenn man Bücher liest? Das hat man vielelicht im Deutsch-Unterricht gemacht, aber wenn man privat ein Buch liest, konzentriert man sich meines Erachtens doch eher auf den Inhalt. Das ist schade, aber ganz normal und menschlich. Und dann gibt es noch solche uns solche Personen und an dieser Stelle möchte ich mal meinen Vater hier verewigen. Der sieht solche Aussagen noch nicht mal und kann es im wahrsten Sinn des Wortes nicht, eine Aussage aus verschiedenen Stilmitteln herauszufiltern, während du, Wando, das wohl öfters und ganz automatisch zu machen scheinst. Ich persönlich bin auch eher der Oberflächen-Leser. Und jetzt kommt der Film daher und liefert die gesamte Oberfäche völlig bequem frei Haus. Natürlich bezieht man sich dann eher auf den Film, als nochmal alle 1000 Seiten oder mehr zu überdenken, wie denn nochmal der Buchinhalt war. da überdenkt man doch lieber noch mal die bequemen 9 Stunden. So würde ich das erklären, wieso sich fast jeder auf den Filminhalt bezieht, obwohl derjenige wahrscheinlich auch das Buch gelesen hat. Und bei all der Bequemlichkeit rückt die Aussage einer Geschichte doch weit in den Hintergrund.

Geschrieben (bearbeitet)

Du sprichst mir aus der Seele.

Tolkiens Werk wurde verkauft; das ist das Problem.

Nun ja, ich seh das eher als Geschenk!

Wenn man so will, hat Tolkien eine Lawine losgetreten. Er hatte 2 Möglichkeiten, als er diese Welt erdacht hat: sie für sich zu behalten und nur Eingeweihte an den Geschichten teilhaben zu lassen, oder sein Werk zu veröffentlichen. Er hat sich Gott sei Dank für Letzteres entschieden.

Das hat aber eine eindeutige Konsequenz: er gibt seine Mythologie in die Hände der Allgemeinheit. Er verliert damit die Kontrolle darüber, was damit geschieht. Ist ein solches Werk nicht sonderlich interessant, geschieht nichts weiter. Die Geschichte bleibt mehr oder weniger unverändert. Da aber Tolkien's Welt so ungeheuer attraktiv ist, hat sie sich Millionen Fans weltweit gewonnen. Und der Stoff ist irgendwie größer als sein Autor. Was Tolkien da losgetreten hat ist mehr als nur das Werk eines phantasievollen Professors.

Wie das halt mit jeder guten Geschichte oder Mythologie ist: sie wird weitergesponnen! Es werden Dinge hinzugefügt oder verändert weitererzählt, anderes wird weggelassen. Das ist ein Jahrtausende alter Prozess in der menschlichen Kultur. Tolkien kann sich glücklich schätzen, dass sein Werk eine solche Bedeutung erlangt hat. Ist es nicht genau das, was er sich dafür gewünscht hatte? Und die Entwicklung verläuft eben organisch, das Ganze muss lebendig sein um lange weitertradiert zu werden.

Und nichts anderes tun die Filme. Sie tragen dazu bei, dass Tolkien's Welt neue Zuhörer findet, und die Geschichte wird gewissermaßen den "Gezeiten" ausgesetzt. Sie verändert sich in neuen Bearbeitungen leicht. Dinge, die weniger gut funktionieren (zumal wir hier von einem anderen Medium reden), werden durch interessantere Details ergänzt oder völlig neu erzählt.

Ist es etwa keine gute Idee, dass Pippin die Leuchtfeuer entzündet, oder dass Faramir eine Entwicklung durchmacht, die seinem Charakter viel mehr Profil gibt? Was ist verkehrt daran, dass es eine Variante der Geschichte gibt, in der das Auenland am Ende verschont bleibt? Wie Christopher Lee, der ja immerhin als Tolkienexperte gelten darf, so schön gesagt hat: seiner Meinung nach werten die meisten Änderungen in den Filmen die Geschichte auf. Dem kann ich nur zustimmen. Und viele dieser Änderungen hätten auch dem Buch, so gut es auch sein mag, hier und da gut getan. Tolkien wäre vielleicht ja sogar dankbar für solche Anregungen gewesen. Nobody's perfect.

Also warum nicht den "Hobbit" in einer Variante erzählen, die als Film hervorragend funktioniert und die Geschichte einer gewaltig großen Zahl von Menschen näher bringt, die das Buch nie lesen würde.

Eine "Hobbit" Verfilmung hat sicher nicht zum Ziel, das Buch akkurat wiederzugeben. Muss sie auch gar nicht unbedingt. Es geht vielmehr darum, eine Geschichte zu erzählen, die ein möglichst großes Publikum hören möchte. Das ist schon immer so gewesen. Ein Mann kommt in das Dorf und weiß Spannendes zu berichten. Die Menschen scharen sich um ihn und hören mit großen Augen zu. Er erzählt die Geschichte vielleicht etwas anders als beim letzten Mal, denn ihm ist gerade etwas Wunderbares eingefallen, dass die Erzählung noch spannender macht. Und wenn er merkt, dass die Aufmerksamkeit nachlässt, weiß er dass etwas nicht gut funktioniert und ändert die Geschichte an der Stelle.

Heute liest man für dieses Erlebnis ein Buch oder geht ins Kino. Und diese millionenfache Begeisterung bedeutet in unseren Tagen eben viel, viel Geld. Daran ist an sich nichts falsch. Denn was vielmehr zählt, ist die Begeisterung für Bilbo, Gandalf, Smaug, Gollum etc.

Das Buch erzählt die Geschichte aus Bilbos Perspektive. Aber ein Film ist ein Kunstwerk für sich, das nach eigenen Regeln funktioniert und sich an anderen Maßstäben messen lassen muss. Warum soll der Film keine andere, umfassendere Perspektive einnehmen. Wurde Herr der Ringe etwa nur aus Frodos Sicht erzählt? Das wäre doch deutlich weniger faszinierend gewesen. Und man kann eben nicht alles in Gesprächen und Rückblenden erzählen, das nutzt sich schnell ab und nervt auf Dauer ungemein. Das ist eine Schwäche des Buches (HdR), wie ich finde. Ein anderer Autor hätte die vielen Parallelhandlungen vielleicht geschickter verweben können. Hat Tolkien nicht selbst bemängelt, dass ihm das erhebliche Kopfzerbrechen bereitet hat?

Darüber hinaus finde ich, hat Tolkien's Welt zuviel Potential um sich nur wortgetreu an seine Schriften zu klammern und nichts anderes gelten zu lassen. Viele aufregende Geschichten hat er nur fragmentarisch hinterlassen. Die Neugier ist immens. Wer würde nicht gern einen "Westernis" Roman lesen, der sich an das hält, was Tolkien uns über das Ende Númenors erzählt, die Geschichte aber zu einem eigenen, großen Werk ausbaut? Und warum nicht Túrins Geschichte verfilmen? Die "kanonischen" Bücher stehen doch weiterhin in den Regalen.

Solange der Kern, die Essenz, das Wesen der Welt, die Tolkien erschaffen hat, von all den Erzählern, die seine Geschichte weitertragen, respektiert wird, ist alles in Ordnung, wie ich finde. Und der Kern dieser Geschichten ist so stark, so kraftvoll, dass man sich darum wohl keine Sorgen machen muss.

Bearbeitet von Morgoth
Geschrieben (bearbeitet)

@Morgoth

Nur, weil Du mein Zitat als Kopf für Deine Ausführungen gewählt hast:

Ich gebe Dir in nahezu allen Punkten Recht (wenngleich ich finde, dass Du an einer Stelle über den Hobbit Gesagtes mit dem HdR verwirrst) - nur:

Ja, wunderbar: Tolkien schenkt der Welt sein Werk welches dermaßen inspirierend ist, dass daraus, gleich fröhlich sprudelndem Borne, immer aufs Neue Wunderbares erschaffen werde...

Wenn diese Rechte-Frage, die ich ansprach, NICHT existierte, weil etwa die Erben irgendwann einmal geäußert hätten: "Möge das Werk unseres Vaters frei und frank andere, die nach ihm kommen, inspirieren und viele große Folgewerke zeitigen, Ihr habt unseren Segen, Kreative..." oder so ähnlich, wäre das ja alles so wunderbar, wie von Dir beschrieben.

Tatsache ist leider, dass jegliche Kreativität bezgl. Tolkien, so bald deren Ergebnisse das Licht der Öffentlichkeit zu erlangen suchen, von genau diesem Umstand im Keim erstickt werden, es sei denn, sie sind 'autorisiert', und das wiederum sind nur Ergebnisse, die - da von großen Firmen geplant, die sich als einzige den Kauf der Rechte erlauben können - einzig und allein vom Gedanken an finanzielle Gewinne getragen werden.

Alles, was unter dieser 'Schirmherrschaft' dann an Kreativität stattfindet, ist ein Kompromiss zwischen der kreativen 'Seele' der Schaffenden und den Vorgaben und Richtlinien der Rechte-Besitzer.

Ich will das gar nicht verteufeln, diese Form von Kompromiss-Kreativität ist heute leider BEINAHE die einzige Möglichkeit, kreativ zu werden, wenn man mehr als ein paar Liebhaber anzusprechen versucht, und, bezogen auf 'Semi-Primäres' wie Verfilmungen oder Übersetzungen wegen der vergebenen Rechte, eben wirklich die einzige. Geschäft.

Sicherlich sind die Dinge, die Du aufzählst positiv - viele begeisterte, neugewonnene Fans und so - aber man darf nicht vergessen, dass das nicht neu gewonnene Fans für Tolkiens Werk sind, sondern Fans eines auf sie zugeschnittenen Kompromiss-Werks, deswegen sind es ja so viele. ;-)

Insgesamt ist die Menschheit sicherlich reicher als vor den Filmen, ob das dem eigentlichen Anliegen und/oder der Akzeptanz des Tolkienschen Werks nutzt oder sogar schadet, ist eine andere Frage.

Und gerade bei den kommenden Hobbit-Filmen sehe ich persönlich das noch kritischer als beim HdR.

Der Hobbit ist, wie @wando schon sagte, ein fragiles, empfindliches Werk mit wunderschönen Bögen und Linien, und die werden fraglos leider auf der Strecke bleiben.

Bearbeitet von Bandobras Tuk

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