Grimlock Geschrieben 29. September 2010 Geschrieben 29. September 2010 (bearbeitet) US-Geheimdienste haben nach Medieninformationen Terroranschläge auf Ziele in London sowie in großen Städten in Deutschland und Frankreich vereitelt. Die Anschläge seien von Pakistan aus geplant worden und hätten die Ziele gleichzeitig treffen sollen, berichteten der britische Sender Sky News und die US-Zeitung „Wall Street Journal"... Mehr Die Informationen über die Terrorpläne in Europa stammen vom Deutsch-Afghanen Ahmad S. Die Amerikaner hatten ihn in Afghanistan verhört...Mehr Meinung Torsten Krauel Welt.de: Die Geheimdienste verdienen Dankbarkeit Die Arbeit der Geheimdienste ist seit dem 11. September 2001 um etliche Grade wichtiger geworden als zuvor, für jeden einzelnen Deutschen. Es soll sich niemand Illusionen machen, welche widerlichen Szenen sich auch bei uns schon längst abgespielt hätten, wenn die Dienste ihre verborgene Arbeit nicht machen würden. Der Angriff auf die Hotels in Bombay vor knapp zwei Jahren oder die Anschläge auf den Londoner Nahverkehr vor fünf Jahren waren Beispiele dafür.. Mehr Wird die Terrorgefahr von uns Deutschen nicht ernst genug genommen bzw. die Arbeit der Geheimdienste nicht genug gewürdigt, was meint ihr? Bearbeitet 29. September 2010 von Grimlock
Thuringwethil Geschrieben 30. September 2010 Geschrieben 30. September 2010 Also ich kenne mich ja generell da gar nciht aus, aber ich kann sagen das die Vorstellung von einem Terroranschlag in Deutschland/Österreich in keiner Weise in meinem Kopf ist. Mir ist natürlich klar das es passieren könnte und wahrscheinlich ist das für Terroristen gar kein so abwegiges Ziel...aber ich denk da nie dran das jemand eine Bombe in die U-bahn bringen könnte oder sowas. Vielleicht hatten wir ja bis jetzt wirklich einfach Glück oder aber (und das nur von jemanden der sich mit der politischen Situation gar nicht auskennt) es ist einfach nicht so 'interessant' für einen Terroristen was in Deutschland zu sprengen...?
OldNick Geschrieben 30. September 2010 Geschrieben 30. September 2010 Ich halte das für großen Quatsch. Die haben einen Mann abgefangen und gefoltert. Der sagt doch alles was die hören wollen. Jetzt wird wieder ein bisschen Angst geschürt, damit man wieder ein paar Bürgerrechte in die Tonne treten kann. Nicht umsonst ist der letzte Innenminister jetzt Finanzminister. Mit Hilfe des Schreckgespenstes Terrorismus wird eine Infrastruktur geschaffen um die zunehmens verarmende Bevölkerung unter Kontrolle zu halten.
Elentári Geschrieben 30. September 2010 Geschrieben 30. September 2010 Hm, also ich finde, dass die Nachrichten hierzulande immer mehr amerikanische Züge annehmen. Irgendwer hat irgendwo irgendwann irgendwas geplant. Na super Die Meldungen, so wie sie in diesen Artikeln erscheinen, kann man einmal alles halbe Jahr genauso rausbringen und wenn ich mich recht entsinne gibt es auch in regelmäßigen Abständen solche Meldungen, was mich einfach stutzen lässt. Bestimmt ist die Gefahr da, die Gefahr eines tödlichen Autounfalls ist aber auch da und kommt nicht täglich in den Medien Also mich lässt das ziemlich kalt und ich glaube nicht, dass die Gefahr zu irgendeinem Zeitpunkt größer ist als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt (wieder so tolle genaue Angaben ). Dabei möchte ich nicht die Arbeit der Geheimdienste verhöhnen, aber irgendwie scheint der Geheimdienst ab und an beweisen zu wollen, wie unheimlich wichtig er ist... *Geheimdienst den Kopf tätschel* :keks:
LinkeFaustMelkors Geschrieben 30. September 2010 Geschrieben 30. September 2010 Ich halte das für großen Quatsch. Die haben einen Mann abgefangen und gefoltert. Der sagt doch alles was die hören wollen. Jetzt wird wieder ein bisschen Angst geschürt, damit man wieder ein paar Bürgerrechte in die Tonne treten kann. Nicht umsonst ist der letzte Innenminister jetzt Finanzminister. Mit Hilfe des Schreckgespenstes Terrorismus wird eine Infrastruktur geschaffen um die zunehmens verarmende Bevölkerung unter Kontrolle zu halten. Jop so kann man es sehen. Angst machen, Bügerrechte weg nehmen. Wenn ein Terrorist ne Bombe legen will macht der das auch. Man kann hier und da mal ein abfangen, aber wenn hier wirklich jemand ne Bombe legen möchte, macht der das. Der BND oder MAD hat sich natürlich gebessert, aber am Ende kann man es nicht immer verhindern.
Iluvatar Geschrieben 3. Oktober 2010 Geschrieben 3. Oktober 2010 Bestimmt ist die Gefahr da, die Gefahr eines tödlichen Autounfalls ist aber auch da und kommt nicht täglich in den Medien Wenn ein Terrorist ne Bombe legen will macht der das auch. Also mal ganz wertungsfrei zu den Meldungen an sich, damit habt ihr beiden Recht, aber was wollt ihr damit aussagen? Das alle die Hände in den Schoß legen und abwarten sollen? Wie gesagt, ich kann nicht beurteilen ob die aktuellen Berichte glaubwürdig sind, aber generell ist es ja schon ganz gut, dass verschiedene Organisationen versuchen, solche potentiellen Gefahren abzuwenden bzw. Informationen darüber zu sammeln. Versteht mich nicht falsch, bin absolut kein Freund von Beschneidung der Bürger in ihren Rechten (so wird es ja auch fortwährend mit den Sportschützen versucht), aber die Gefahr solcher Attentate ist nunmal da (das habt ihr ja auch so geschrieben, wenn ich richtig verstehe) und darum sollte auch weiterhin versucht werden unsere Sicherheit zu gewährleisten.
Êm Nímíle ét Ënduníel Geschrieben 3. Oktober 2010 Geschrieben 3. Oktober 2010 Ich denke es geht doch einfach darum, dass man nicht dauernd in der Panik lebt, dass etwas passieren könnte. Wir wissen es kann etwas passieren, aber wir wissen eben auch, dass nicht nur eine Bombe hochgehen kann, sondern ein Autounfall passieren könnte, einem ein Geranientopf auf den Kopf fallen könnte,... Es geht eben darum, sein Leben aktiv zu leben und nicht dauernd in der Angst und Panik zu leben, was sein könnte. Es ist wahrscheinlich gut und sinnvoll, dass es Experten gibt, die sich darum kümmern, dass vieles gar nicht erst passiert, aber es ist auch wichtig, dass unsere Straße regelmäßig gekehrt wird und der Müll abtransportiert, sonst würden wir nämlich wahrscheinlich alle recht bald ersticken. Was ich damit meine (soweit ich verstanden habe, wie auch Elentári und LFM) ist, dass das Bewußtsein für Dinge eine Sache ist, aber der Umgang damit eben eine ganz andere. Ich kann wertschätzen, was Geheimdienste und Co. tun, aber a: darf ich nicht vergessen, dass dadurch vielleicht auch manches verloren geht (damit meine ich lediglich, dass man Dinge einfach nicht nur von einer Seite betrachten sollte, sondern eben bisschen kritisch) und b:, dass ich deshalb nicht mein Leben aufgeben sollte und panisch in einen Bunker ziehen sollte. Es sind eben zwei Paar Schuhe, einerseits ist die Arbeit die geleistet wird wohl (leider) mittlerweile notwendig (das kann ich als Laie aber wiederum sowieso nicht beurteilen) andererseits ist die Medienarbeit hier "zunehmend unnötig", ja es kann sein, dass jemand Amok läuft, es kann sein, dass jemand versucht einen Flughafen zu sprengen, es kann sein, dass ich jemanden kennenlerne der einen psychischen Knacks hat und mich unerwartet versucht um die Ecke zu bringen und es kann sein, dass ich mir in der Küche in den Finger schneide und eine Blutvergiftung bekomme. Wäre auch nicht so angenehm. Dadurch entsteht Angst und dadurch enstehen viele solche Dinge doch viel mehr. Wenn ich vor jemandem Angst habe, weil er ein Kopftuch trägt, weil er klein ist, weil er groß ist, weil er eine schiefe Nase hat, weil er schwarz ist, weil er dick ist, weil er dünn ist, usw. Angst habe, passiert viel. Und ja die Liste da oben ist absichtlich dämlich, deshalb da die Medien uns ja verklickern vor wem wir Angst haben sollten. Wenn jetzt alle Amokläufer übergewichtige Zwerge gewesen wären, sollten wir dann nicht vor all denen Angst haben!? Wichtig ist, dass man aktiv wahrnimmt was man hat und das auch lebt und nicht panisch waswärewenn-hätteichbloß, usw. lebt. Da setzt man sich ja selbst die größte Grenze.
Iluvatar Geschrieben 3. Oktober 2010 Geschrieben 3. Oktober 2010 Kann ich eigentlich genauso unterschreiben êmi ;-)
Êm Nímíle ét Ënduníel Geschrieben 3. Oktober 2010 Geschrieben 3. Oktober 2010 (bearbeitet) Weil es gerade so perfekt passt: Die USA sind offenbar überzeugt, dass in Europa eine Serie an Terroranschlägen droht. Das Außenministerium wird laut übereinstimmenden Berichten zahlreicher US-Medien noch am Sonntag einen Reisehinweis für US-Bürger ausgeben - vermutlich für die gesamte Europäische Union. Das sei „sehr ungewöhnlich“, hieß es. Die US-Behörden seien zum Schluss gekommen, dass mehrere Terrorzellen in Europa jederzeit bereit seien, auf Flughäfen und bei Touristenattraktionen zuzuschlagen. Deutsche Behörden beruhigten dagegen zuletzt. Ganzer Artikel Kann ich eigentlich genauso unterschreiben êmi Ach, Knuffeli :-O Bearbeitet 3. Oktober 2010 von Êm Nímíle ét Ënduníel
LinkeFaustMelkors Geschrieben 3. Oktober 2010 Geschrieben 3. Oktober 2010 Bestimmt ist die Gefahr da, die Gefahr eines tödlichen Autounfalls ist aber auch da und kommt nicht täglich in den Medien Wenn ein Terrorist ne Bombe legen will macht der das auch. Also mal ganz wertungsfrei zu den Meldungen an sich, damit habt ihr beiden Recht, aber was wollt ihr damit aussagen? Das alle die Hände in den Schoß legen und abwarten sollen? Wie gesagt, ich kann nicht beurteilen ob die aktuellen Berichte glaubwürdig sind, aber generell ist es ja schon ganz gut, dass verschiedene Organisationen versuchen, solche potentiellen Gefahren abzuwenden bzw. Informationen darüber zu sammeln. Versteht mich nicht falsch, bin absolut kein Freund von Beschneidung der Bürger in ihren Rechten (so wird es ja auch fortwährend mit den Sportschützen versucht), aber die Gefahr solcher Attentate ist nunmal da (das habt ihr ja auch so geschrieben, wenn ich richtig verstehe) und darum sollte auch weiterhin versucht werden unsere Sicherheit zu gewährleisten. Richtig du hast Recht, es ist gut das z.B der MAD, BND, BfV, weiter aktiv arbeiten. Das eine Person X hier oder da ne Bombe losgehen lass könnte ist nur ne persönliche Anmerkung. Kann ich eigentlich genauso unterschreiben êmi Dito.
OldNick Geschrieben 4. Oktober 2010 Geschrieben 4. Oktober 2010 Ich kann wertschätzen, was Geheimdienste und Co. tun, Kannst du das? Ich dachte es läge in der Natur dieser Institutionen im Verborgenen zu operieren. Wie die ihre Informationen bekommen wird doch nie veröffentlicht. Ob die nun foltern, morden oder erpressen... das finde ich mitunter nicht so schätzenswert.
Vasall Geschrieben 4. Oktober 2010 Geschrieben 4. Oktober 2010 Wenn meine Zeit gekommen ist und ich sterbe ist es mir eigendlich egal ob mich nen irrer in die luft sprngt oder mir ne ader im Hirn Plazt. Ich denke das die Geheimdienste schon ihren job machen und vielleicht kann man darum lockerer durchs leben gehen. :-)
LinkeFaustMelkors Geschrieben 4. Oktober 2010 Geschrieben 4. Oktober 2010 Ich kann wertschätzen, was Geheimdienste und Co. tun, Kannst du das? Ich dachte es läge in der Natur dieser Institutionen im Verborgenen zu operieren. Wie die ihre Informationen bekommen wird doch nie veröffentlicht. Ob die nun foltern, morden oder erpressen... das finde ich mitunter nicht so schätzenswert. Och, doch wird es schon, teils, teils. Beispiel Guntanamo. Und das die CIA und ihere Vorgehensweisen meist nicht menschengerecht sind, ist ja kein Geheimniss. Mal abgeshen von den ganzen Basen die nicht in Massenmedien auftauchen. Noch ein Stichwort wäre MKULTRA da möchte man sich schnell übergeben. http://de.wikipedia.org/wiki/MKULTRA Könnte auch noch xxx andere Beispiele geben. Ich glaube auch nicht das Êmi sowas super findet. Sie meinte das eher so, das es Abbteilung gibt die uns schützen (und das geht auch menschengerecht). ;-)
Grimlock Geschrieben 6. Oktober 2010 Autor Geschrieben 6. Oktober 2010 (bearbeitet) Kommentar vom Deutschlandfunk, welcher die Lage gut zusammenfasst: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/10/05/drk_20101005_2235_ce1105d5.mp3 Bearbeitet 7. Oktober 2010 von Grimlock
Êm Nímíle ét Ënduníel Geschrieben 7. Oktober 2010 Geschrieben 7. Oktober 2010 Ich kann wertschätzen, was Geheimdienste und Co. tun, Kannst du das? Ich dachte es läge in der Natur dieser Institutionen im Verborgenen zu operieren. Wie die ihre Informationen bekommen wird doch nie veröffentlicht. Ob die nun foltern, morden oder erpressen... das finde ich mitunter nicht so schätzenswert. Mit wertschätzen meinte ich in den Punkt, dass sie höchstwahrscheinlich teilweise eine Sicherheit für mich erzeugen. Gleichzeitig schrieb ich aber auch, dass man alles kritisch betrachten muss. Denn wie du schon sagst, was für mich vielleicht Friede ist, ist für andere vielleicht Krieg. Ich finde dsa Zitat: Fighting for Peace is like Fucking for Virginity. ja an sich sehr richtig. Ist nur die Frage: Wenn jemand deine Familie umbringt, tötest du ihn um ihn aufzuhalten? Damit kämpfst du auch schon zurück. Ist dein töten jetzt besser? Sprich ist das Foltern von einem Geheimdienst um vielleicht bedrohliche Informationen zu bekommen berechtigter als jenes, dass zu reinen Machterhaltung eines "Herrschers" dient? Das ist eine reine Frage, darin ist keine Meinung von mir enthalten. Und ja, das Beispiel mit der eigenen Familie ist bewußt gewählt, ich weiß schon, dass das eine Extremsituation wäre. Ich habe es gewählt um einfach mal bisschen auf Zwiespältigkeiten hinzudeuten. Und nein, in Summe finde ich Folter und Gewalt niemals unterstüzenswert!
Grimlock Geschrieben 7. Oktober 2010 Autor Geschrieben 7. Oktober 2010 (bearbeitet) Fighting for Peace is like Fucking for Virginity. Heißt es nicht "Bombing for Peace.."? Davon abgesehen ist das so eine Floskel die zwar gut klingt aber absolut nichts mit der Realität zu tun hat. Bis auf den momentanen "Krieg gegen den Terror" konnten und wurden fast alle Kriege in der Geschichte durch Kämpfen beendet und damit durch Kämpfen Frieden erzielt. Im falle des 2ten Weltkrieges und 1999 des Balkan Konfliktes, speziell mit Serbien, wurde sogar ganz explizit durch die Bombardierung Frieden erzielt. Leere Floskel also. Natürlich kann man Frieden durch Kampf erzielen. Das ist vllt. nicht schön, aber es ist nun mal Tatsache. Die Frage ist eher ob man gegen eine international agierende Ideologie wie den Islamismus/Jihadismus mit Bomben weiterkommt. Hier geht es ja nicht darum ein straff hierarchisches System wie einen Staat zur Aufgabe zu zwingen, sondern eben nicht-staatliche Akteure, zu allem Überfluss solche die bereitwillig und bewusst ihre eigene Zivilbevölkerung ermorden. Ob nun also die Dronenangriffe in Waziristan tatsächlich die Anzahl der Terroristen reduzieren ist zumindest sehr fraglich.. Generell finde ich es irgendwie etwas erschreckend was für ein Verschwörungstheoretiker Niveau hier bei einigen vorherrscht. "Jetzt wird wieder ein bisschen Angst geschürt, damit man wieder ein paar Bürgerrechte in die Tonne treten kann." Genau, 9/11, London, Madrid, Mumbai, die Sauerland gruppe, die Bahnhofs-Bomber, alles eine große Verschwörung um den Leuten Angst zu machen. Bürgerrechte dürfen im Kampf gegen den Terror nicht unverhältnismäßig geopfert werden, vollkommen richtig. Aber mit dem Leben von Mitbürgern, welches zu schützen die zentrale Aufgabe eines Staates überhaupt ist, so lapidar umzugehen und die momentane Bedrohung als "Angstmache" abzutun, kommt einer Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben deiner Mitbürger gleich die ich ganz schön bedenklich finde. Wo sind uns denn bitte unverhältnismäßig Bürgerrechte weggenommen worden bisher? Konkrete Beispiele bitte. Es ist natürlich wichtig aber auch schwierig einen Mittelweg zwischen angemessener Warnung und Panikmache zu finden, aber die deutsche Politik geht doch sehr gelassen mit dem Thema um, ich sehe da nicht wirklich einen Grund hier mobil zu machen gegen das "Angst schüren".. Bearbeitet 8. Oktober 2010 von Grimlock
OldNick Geschrieben 8. Oktober 2010 Geschrieben 8. Oktober 2010 (bearbeitet) Bis auf den momentanen "Krieg gegen den Terror" konnten und wurden fast alle Kriege in der Geschichte durch Kämpfen beendet und damit durch Kämpfen Frieden erzielt. Im falle des 2ten Weltkrieges und 1999 des Balkan Konfliktes, speziell mit Serbien, wurde sogar ganz explizit durch die Bombardierung Frieden erzielt. Leere Floskel also. Natürlich kann man Frieden durch Kampf erzielen. Das ist vllt. nicht schön, aber es ist nun mal Tatsache. Das mag sein, sofern man durch den Kampf sein Gegenüber total auslöscht. Ansonsten empfinde ich deine Bewertung des Kosovo-Krieges als gelinde gesagt naiv. Was man durch den Krieg im Kosovo erreicht hat, war vor allem eine Brüskierung Moskaus, das den Kosovo als Interessenszone gesehen hat. Diese Brüskierung, das Übergehen Moskaus, hat Verhandlungen im Georgierenkrieg 10 Jahre später unmöglich gemacht, da Russland abgesehen von den Interessen, die es durch die Anerkennung Abchasiens verfolgt hat, unter Beweis stellen wollte, dass man selber die lokale Macht ist mit der zu rechnen ist und nicht die USA oder Europa. Um eine lange Geschichte kurz zu machen, der Konflikt hat sich verlagert aber wirklicher Friede ist dadurch nicht entstanden. Ich könnte auch diverse afrikanische Konflike aufzählen, in denen Warlords sich mit Gewalt an die Macht putschen, durch den siegreichen Kampf vorübergehend Frieden hervorrufen, bis sie selber durch eine Verlagerung des Machtgleichgewichtes wieder durch Kampfakte abgesetzt werden. Wenn man sich die Geschichte der Menschheit ansieht, wird man feststellen, dass dauerhafter Frieden nie durch massive bewaffnete Konflikte erreicht wurde, sondern durch Verhandlung und gemeinsame Interessen. In diesem Zusammenhang stellt der sog. "Krieg gegen den Terror" die Regel und nicht die Ausnahme dar. "Jetzt wird wieder ein bisschen Angst geschürt, damit man wieder ein paar Bürgerrechte in die Tonne treten kann." Genau, 9/11, London, Madrid, Mumbai, die Sauerland gruppe, die Bahnhofs-Bomber, alles eine große Verschwörung um den Leuten Angst zu machen Von Verschwörung hat niemand gesprochen. Es sollte aber eben im Verhältnis stehen. In den USA ist es möglich als Ausländer verhaftet, gefoltert, auf unbestimmte Zeit weggesperrt zu werden, man hat kein Recht auf eine Verhandlung und kein Recht auf einen Anwalt. Wenn wir diese Barbarei einführen, meinst du, wir haben dann genauso viele Anschläge in unserem schönen Land wie die USA oder in England, dass zugepflastert ist mit Kameras? Fakt ist, Terroristen sind keine Bedrohung für unseren Rechtsstaat, sondern die Politiker, die unsere im Laufe von Jahrhunderten hart erkauften Rechte opfern, weil sie uns eine Form von Sicherheit vorgaukeln wollen, die nicht existent ist. Bürgerrechte dürfen im Kampf gegen den Terror nicht unverhältnismäßig geopfert werden, vollkommen richtig. Aber mit dem Leben von Mitbürgern, welches zu schützen die zentrale Aufgabe eines Staates überhaupt ist, so lapidar umzugehen und die momentane Bedrohung als "Angstmache" abzutun, kommt einer Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben deiner Mitbürger gleich die ich ganz schön bedenklich finde. Wo sind uns denn bitte unverhältnismäßig Bürgerrechte weggenommen worden bisher? Konkrete Beispiele bitte. Ich gehe mit dem Leben meiner Mitbürger lapidar um? Die Bedrohung ist doch total diffus. Weil irgendwer, der mit einem Terrornetzwerk assoziiert (ob er da nur feucht durchwischt oder Chef ist können wir nicht überprüfen) wird, irgendwann, irgendwo sagt, dass wir jetzt "bedrohter" sind als wir es all die Jahre ohnehin schon waren, sollen wir jetzt mobil machen, oder was? Was ist die angemessene Reaktion auf so etwas? Jedes Jahr sterben Zehntausende an Kunstfehlern, ebenso viele an Autounfällen, den Folgen des Rauchens, Alkohol, laxen Kontrollen von Waffengesetzen etc. Das sind zusammen Hundertausende, es ist zwar nicht so, dass diese Menschen nicht versucht wird zu schützen, aber eine dermaßen medienwirksame Schlagzeile wie "Deutschland im Fokus des Terrors" generieren sie nicht. Und das ist doch komisch, wo die Opfer dieser Missstände (jedes Jahr!) in die Hunderttausende gehen, wohingegen noch nicht einer einem Terroranschlag zum Opfer gefallen ist. Eine gewisse Skepsis gegenüber diesem Hype scheint mir nicht unangebracht. Eine interesante Frage, wo - unverhältnismäßig - Bürgerrechte weggenommen bzw. beschnitten wurden. Die Verhältnismäßigkeit ist ja sehr stark der subjektiven Wahrnehmung unterworfen. Aber als Beispiel fallen mir die Vorratsdatenspeicherung, die Speicherung biometrischer Daten im Reisepass, die Übermittlung meiner finanziellen Verhältnisse an die USA wenn ich Auslandsüberweisungen tätige, die massive Kameraüberwachung an öffentlichen Plätzen ein. Bearbeitet 8. Oktober 2010 von OldNick
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