Drachentöter Geschrieben 14. November 2011 Geschrieben 14. November 2011 Inwiefern erstickt der Film den Roman? Zum Beispiel in Hinsicht auf die Narn: Wenn Jackson sie verfilmen würde, stelle ich mir das als 80% Kampf und Prügelszenen in 5 Stunden vor. Beleg wird vermutlich von einem Quotenschwarzen gespielt (irgendwelche Herzschmerz- oder Komikereinlagen eingeschlossen), die Fraunrollen werden (soweit es die Nicht-Kampfszenen zulassen) stark herausgeputzt (vermutlich wird man eine Amazone als neue Rolle irgendwie einbauen) und damit die Geschichte nicht zu traurig wird, muss noch ein Comedy-Charakter dazu: Warscheinlich ein Gimli-Verschnitt, in dem Mim als Running-Gag die ganze Story über nervtötend an unpassenden Stellen auftaucht. Die Musik und Bilder werden natürlich derart gewaltig überall in Szene gesetzt (tausend Trailer an jeder Ecke, Filmplakate überall in der Stadt und in sonstigen Medien und wo immer man über Tolkien redet wird Jackson gemeint sein), dass man dem kaum entrinnen kann. Was mich an derartigem Spektakel besonders nervt sind zwei Sachen: erstens, dass man sich definitiv nicht einfach entziehen kann und zweitens, dass es schwer ist, ohne Leute vor den Kopf zu stossen bzw. ohne grob unhöflich zu werden, die gutgemeinten Gesprächsbemühungen derjenigen abzuschmettern, die wissen dass man sich für Tolkien interessiert und meinen, aufgrund des Filmes nun eine passende Gesprächsgrundlage über ihn gefunden zu haben. Deine Theorie bzw. deine Befürchtungen sind natürlich sehr weit hergeholt. Trotzdem ist es dein gutes Recht zu zweifeln und dich als Fan von Tolkiens Werken von einer Verfilmung zu distanzieren. Da wohl die Mehrheit der Tolkien-Buch-Fans auch den Filmen zugeneigt ist, wird es schwierig mit jemandem über Tolkien zu sprechen, ohne die Verfilmungen zu erwähnen. Aber wie ich schon erwähnte, bin ich mir beinahe sicher, dass wenn Die Kinder Húrins verfilmt werden würde, es zum einen erst in ein paar Jährchen passiert und zum anderen Jackson nicht Regie führen wird. Spannend wäre mal zu hören, wen Du (oder auch andere Teilnehmer dieser Diskussion) am liebsten auf einem möglichen Regiestuhl bei Die Kinder Húrins sehen würdest. Oder ob Du einer Verfilmung per se gegenüber abgeneigt wärest. Gruß :-O Zitieren
Orald Geschrieben 14. November 2011 Geschrieben 14. November 2011 Spannend wäre mal zu hören, wen Du (oder auch andere Teilnehmer dieser Diskussion) am liebsten auf einem möglichen Regiestuhl bei Die Kinder Húrins sehen würdest. Oder ob Du einer Verfilmung per se gegenüber abgeneigt wärest. Wenn ich schon so direkt gefragt werde: ich bin einer Verfilmung gegenüber nicht per se abgeneigt, ich kann aber auch keinen Regisseur nennen, dem ich das zutraue. Dazu kenne ich diese Leute zu wenig. Mir wäre es recht, wenn erst mal einer versuchen würde, den HDR "vernünftig" umzusetzen. Ich würde mir da keine Umsetzung "nah am Buch" wünschen, sondern eine filmische Umsetzung des Themas. (Ich habe schon mal mehr oder weniger im Spass gesagt, der Film "Spiel mir das Lied vom Tod" sei eine bessere HDR-Verfilmung als das Werk Jacksons, da sie wenigstens eines seiner Hauptthemen trifft.) Leider wird eine Neuverfilmung aber kaum möglich sein, da ja die meisten mit Jacksons Arbeit glücklich sind und sie nur noch mehr CGI-Kino erwarten würden, und da ich mir kaum vorstellen kann, dass dafür Budget oder gar Lizenzen erhältlich wären. In Bezug auf die Narn würde ich mir jemanden wünschen, der weniger auf CGI-Effekte und amerikanischen Humor setzt, sondern jemanden, der das düstere Verhängnis, das über den nordischen Mythologien hängt, versteht umzusetzen, ohne gleich ins Horror-Genre abzurutschen. Er sollte das Leid Turins herausarbeiten, nicht die großen Schlachten. Er sollte in der Lage sein, in allem Unglück bis zum Schluß die kleine Flamme der Hoffnung nicht verlöschen zu lassen. Da hier aber ein Name gefragt ist, nun denn. Wenn er sich drauf einlassen würde, könnte ich mir vielleicht Lars von Trier vorstellen. Zitieren
Tolkien Verehrer Geschrieben 13. Februar 2013 Geschrieben 13. Februar 2013 Meiner Meinung nach sollte man die "Geschichte der Kinder Hurins" nicht verfilmen. Das "Silmarillion" sollte ebenfalls nicht mit einer Mainstream-Verfilmung entweiht werden. Sowas würde ich nicht wollen. Und da die "Narn i Chin Hurin" ja ein Teil des "Silmarillion" ist, sollte man darauf auch verzichten. Vor allem das "Silmarillion" ist so ein Werk, bei dem es einfach nicht funktionieren würde, es bildlich darzustellen. Es würde einfach nicht zum Buch passen. Und die "Kinder Hurins" hat eigentlich eine sehr dünne Handlung wenn man ganz ehrlich ist. Ich habe das ganze Buch (also die Kinder Hurins mit den Illustrationen von Alan Lee) in zwei Tagen durchgelesen. Die Geschichte war schon sehr interessant, aber ich bin der Meinung das Hollywood diese wieder nur künstlich aufblasen würde um zwei oder sogar drei Filme zu machen. Also lasst uns hoffen, dass nach der "Hobbit" Trilogie nichts mehr aus Tolkiens wundervollem Universum filmisch umgesetzt wird! In dieser Hinsicht bin ich auf der Seite von Christopher Tolkien. Zitieren
Eorl Geschrieben 14. Februar 2013 Geschrieben 14. Februar 2013 aber ich bin der Meinung das Hollywood diese wieder nur künstlich aufblasen würde um zwei oder sogar drei Filme zu machen. Ich denke schon ,dass Hollywodd das schafft, worum es mir geht ist, dass Tolkien ein Universum fantastischer Ideen erschaffen hat, die im Kopf eines jeden anderen anders umgesetzt werden. Man hat eigene Vorstellungen, kann sich mit "seinen" Charakteren vielleicht sogar etwas identifizieren. Ein Film gibt dann Millionen Menschen eine genormte Art dieses Universums wieder. Und so was sollte nicht sein und darf nicht sein. Beim HDR und dem Hobbit ging es ja noch, aber jetzt frühgeschichtliches Mittelererde bzw. Beleriand aufzugreifen wäre nicht zu tolerieren. Sollte jemals ein Film vom Simarillion gemacht werden, bin ich der letzte, der den schaut. Jeder, der ein wenig Wert auf eigene Vorstellungen legt, wird auch lieber bei den fantastischen Büchern zu bleiben, die Tolkien schrieb. Zitieren
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