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Lernen für's Leben?


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

@ Vasall: Die haben meist keine konkrete Ahnung, was sie mal machen müssen, aber sicherlich eine Ahnung, was sie mal ganz sicher nicht machen werden. Deswegen sehe ich die Wahl des weiteren Wegs ja als so wichtig an. Da kann er dann genau das wählen zwischen dem er nicht sicher ist, was er nun noch weiter verfestigen möchte oder eben direkt in die Berufsausbildung einsteigen. So weit zumindest meine Vorstellung.

Da sind wir uns einig.

Leider gewinnt die Fauelheit oft so das, das gemacht wird was einem leicht fällt . Da verbaut sich mancher dann doch wieder Chancen. Könnte man mit selber schuld abtun, aber gut isses troztdem nicht.

Ps Handwerker werden generell als sagen wir mal nicht so clever hingestellt grade von manchem fertig Studierten. Ich denk mir dann immer jaja wenns nur denker gäbe wärn we noch in der höhle hätten aber tolle ideen von schönen Häusern, Autos, Warmwasser, Strassen, Brücken, Ackerbau...(denkt euch ne unendlichlange Liste von Dingen die man herstellt)

Bearbeitet von Vasall
Geschrieben

Sagen wir doch lieber: der Abiturient hat ein umfangreicheres Wissen

Das würde ich jetzt mal überhaupt nicht so sagen. Ich hab ein Abi und ich weiß nix, wirklich mein Allgemeinwissen könnte von einem Grundschüler überboten werden! Ich habe einfach nur das System begriffen das dahinter steckte, kurz vor einer Prüfung das nötisgte auswendig lernen, in der Prüfung abrufen und bestehen...

Und leider ist es auch im Studium oft so, da tönen die Professoren groß rum, ihnen sei wichtig das man Zusammenhänge versteht, das man das große und Ganze kapiert, doch in der Prüfungen fragen sie stur jahreszahlen, Daten und Namen ab. Nicht warum wurde in einer bestimmten Epoche auf diese Weise gemacht und wie kam es dazu, nein Nenne 5 wichtige Filme mit Namen und Studio...

Wohin soll denn das auf lange Zeit führen? Selbst wenn ich mir die merken würde, dann könnte ich am Ende zwar 100 Filme aufsagen, doch begriffen hätte ich ihm Grunde nichts....

Geschrieben (bearbeitet)

Im Prinzip sind genau solche Leute, wie du dich beschreibst, Leute wegen denen ich das Schulsystem kritisiere. Dir kann man dabei nichts vorwerfen, denn man hat es dir ermöglichst, bzw es sogar verlangt.

Ich denke auch, dass du von einem anderen Schulsystem villeicht selbst mehr gewonnen hättest als nur temporäres Wissen für die Prüfungen. Und ich bezweifle auch nicht, dass du da ähnlich gut abschneiden hättest können.

Mir ging es nämlich genau umgekehrt, bzw. ähnlich umgekehrt. Ich wusste zwar, was das Schulsystem von mir wollte, jedoch konnte ich einfach nicht so lernen wie es für die besten "Leistungen" nötig gewesen wäre. Wenn ich mir ein Thema durchlese, dann will ich:

- es verstehen

- es so verstehen, dass ich es auf andere Sachverhalte übertragen kann und weiterdenken kann

- wissen wofür ich persönlich es irgendwann mal brauchen können werde

Genau da ist das Problem, denn ich habe mir, bzw tu es immer noch, dann die Dinge des Schulstoffs gemerkt auf die Obiges zutrifft. Deswegen fehlten mir in den Prüfungen dann Namen, Formel, etc. Ich habe einfach nicht einsehen können wofür ich eine Formel, eine Umrechnung, eine Konstante, einen Namen, eine Jahreszahl oder Sonstiges auswendig können musste wenn ich genau wusste wie ich sie in 2 Sekunden nachgeschaut hätte. Ich wusste dafür wie ich das anwende was ich nachschaue, was mich aber meist niemand gefragt hat.

Selbst jetzt in der Berufsausbildung habe ich noch das Problem, dass mich trotz, dass ich das Thema besser verstanden habe als viele Andere mit ner 2 da sitze während, manche Leute, die mich vorher noch etwas gefragt haben weil sie keine Ahnung hatten plötzlich mit der 1 dasitzen. Ein Beispiel für den Grund:

Wir mussten in der Schulaufgabe mögliche Fehlerquellen zu einem Sachverhalt aufzählen, die wir irgendwann mal notiert hatten. Ich habe natürlich nicht gelernt was man falsch machen kann, sondern wie man es richtig macht und habe mich unheimlich abmühen müssen Fehlerquellen zu finden, weil Sachen wie "Fallen lassen, dass kaputt" ja sicherlich nicht gezählt hätten (obwohl die die unkonkret gestellte Frage eigentlich beantwortet hätten). Ergo habe ich keine 1 bekommen, weil ich wusste und vor allem immer noch weiß wie man es richtig macht. Wer auswendig gelernt hatte und nach der Prüfung alles vergessen hat, hat jetzt die 1 dastehen. Da kann man auch gleich würfeln oder Zahlenreihen auswendig lernen lassen, die man dann abprüft und braucht nicht so viele Fächer und Lehrer. Super Schulsystem.:-/

Bearbeitet von Acheros
Geschrieben

Ich muss jetzt doch nochmal was Positives zum deutschen Schulsystem sagen (auch wenn ich vieles daran Murks finde)...

Kaum ein anderes Schulsystem ist so durchlässig wie das deutsche, deshalb verstehe ich oft gar nicht, warum so stur gedacht wird. Man muss nach der 4. Klasse noch nicht wissen wo es hingeht. Wenn das Kind nicht so...ich sag mal "lernstark" ist, dann ist das Gymnasium vlt einfach erstmal nicht das Richtige. Nach der 10. Klasse ist dann vlt klarer was das Kind möchte und für was es geeignet ist und wenn es bis dahin eher theoretisches Potential entwickelt hat, dann kann es ja auf eine weiterführende Schule. Es gibt soviel tolle Schulen in Deutschland, die dann teilweise auch schon etwas spezialisierter sind, wie z.B. die technischen Gymnasien, die WGs, EGs und was es alles gibt. Dazu kommen die Berufsschulen, wo man auch einen sehr zugeschnittenen Abschluss machen kann, wenn man das dann möchte.

Also ist ja nicht nur so, dass es Hauptschulen, Realschulen und die allgemeinbildenden Gymis gibt, es gibt jede Menge Möglichkeiten, sich mehr oder weniger tief zu spezialisieren. Wenn man aber meint, sich von Anfang an durch das allgemeinbildende Gymi zu quälen...na ja, das liegt meiner Meinung nach an unserer Gesellschaft, die die Durchlässigkeit noch nicht wirklich verstanden hat und meint, wenn jemand nach der Grundschule nit aufs Gymi kommt, dann isser verloren... :kratz:

Ich kenne keine genauen Zahlen, müsste man mal nachforschen, aber ich meine gelesen zu haben, dass vor 25 Jahren nur ca. 10% eines Grundschuljahrgangs auf Gymnasium gingen, heute sind es um die 30%. Weil alle schlauer geworden sind? - Kaum. ;-)

Geschrieben

Also uns mal so zu sagen Ich war auf einer berufsschule und die kannste knicken sind genau für nix. jedenfalls in meiner sparte ALLES was man da macht is schon gelerntes auffrischen. Völlig sinnlos und langweillig.

Da sollte man lieber sowas wie Statik oder Unfallverhütung, Arbeiten im Team lernen,Beim zeichnen fehlerhafte pläne bekommen und die richtig zeichen bzw fehler in den ausführungsplänen suchen sowas,, aber neeee man lernt in mathe Flächenberechnug und bruchrechen... also ehrlich...oder in Politik irgendwas übers Waldsterben... im Technnischen zeichen zeichent man Ab von 1:16 auf 1:32 oder so nen scheiss, sowas brauch ich in keiner BERUFS schulfe.

Geschrieben

Kaum ein anderes Schulsystem ist so durchlässig wie das deutsche, deshalb verstehe ich oft gar nicht, warum so stur gedacht wird. Man muss nach der 4. Klasse noch nicht wissen wo es hingeht.

Versteh ich nicht, warum du das als positiven Punkt des Systems nennst. Muss man denn nicht nach der 4ten Klasse entscheiden auf welche Schule man geht? Das ist doch schon der erste Weg zum Student, gelernten Arbeiter oder unglernten Arbeiter. Wechseln ist dann eigentlich nur noch nach unten, aber selten nach oben möglich.

Naja, ich hoffe ich konnte euch nun etwas besser verdeutlichen wie ich mir das Anfangs so von euch kritisierte System vorstelle und habe eure überspitzten Intrepretationen etwas berichtigt. Man muss halt ganz klar sehen, dass unser Schulsystem gut ist, aber eben nur für die, die kein Problem damit haben sich auf alles einzulassen was gelehrt wird und möglichst einigen ausgewählten Bereichen tiefgründiges Wissen haben oder einfach nur gute nichtssagende Noten haben möchten.

Ich habe mal mit einer Mitschülerin, die ursrünglich aus Georgien kommt, darüber gesprochen. Sie findet unser Schulsystem einfacher als das georgische, weil man hier nur Wissen muss, was der Lehrer hören will, das kurz und gezielt lernt und dann einen guten Abschluss hat. In Georgien fände sie es schwerer, weil man da in den Tests weiterdenken müsse.

Ist das das Ziel unseres Schulsystems, es bestimmten Leuten leichter zu machen auf dem Papier intelligenter zu sein?

Geschrieben

Kaum ein anderes Schulsystem ist so durchlässig wie das deutsche, deshalb verstehe ich oft gar nicht, warum so stur gedacht wird. Man muss nach der 4. Klasse noch nicht wissen wo es hingeht.

Versteh ich nicht, warum du das als positiven Punkt des Systems nennst. Muss man denn nicht nach der 4ten Klasse entscheiden auf welche Schule man geht? Das ist doch schon der erste Weg zum Student, gelernten Arbeiter oder unglernten Arbeiter. Wechseln ist dann eigentlich nur noch nach unten, aber selten nach oben möglich.

Die Unterteilung nach der 4ten Klasse wird ja des öfteren kritisiert, aber ich finde prinzipiell eine Trennung nicht verkehrt (ob der Punkt nach der 4ten nun perfekt ist kann ich nicht echt beurteilen), denn es ist auch gar nicht so einfach in einer Gruppe niemanden ständig zu unter/überfordern und daher macht's imho Sinn einzelne Gruppen ja nach Leistungstendenz zu bilden.

Das es nur nach unten und kaum nach oben geht stimmt nicht. Habe schon viele Leute getroffen, die nach der Realschule noch das Abi gemacht haben und nun studieren. Auch schon Leute die den Weg von der Hauptschule aus gegangen sind und dann erfolgreich ein Studium absolviert haben. Aber möglicherweise wirkt es so, als ginge es meist eher abwärts, da a) inzwischen so irrsinnig viele sich am Gymnasium versuchen, obwohl Realschule der erfolgreichere Wahl wäre und b) der Abstieg gezwungen erfolgen kann, während der Weg zu nächsthöheren Schulform freiwillig ist und gar nicht von allen wahrgenommen wird, die das Potential haben.

Ich habe mal mit einer Mitschülerin, die ursrünglich aus Georgien kommt, darüber gesprochen. Sie findet unser Schulsystem einfacher als das georgische, weil man hier nur Wissen muss, was der Lehrer hören will, das kurz und gezielt lernt und dann einen guten Abschluss hat. In Georgien fände sie es schwerer, weil man da in den Tests weiterdenken müsse.

Ist das das Ziel unseres Schulsystems, es bestimmten Leuten leichter zu machen auf dem Papier intelligenter zu sein?

Hm das klingt interessant. Ich kenne das georgische Schulsystem leider gar nicht. Allerdings ist das kein Problem unseres Systems, sondern eher einzelner Lehrer. In unserem System ist man schließlich genauso dazu angehalten (afaik sogar verpflichtet) Transferdenken und ähnliches zu schulen und zu prüfen. Ob das nun überall passiert steht sicherlich auf einem anderen Blatt, aber ich gehen davon aus, dass es nicht nur bei uns schwarze Schafe gibt ;-)

Geschrieben

Ich habe mal mit einer Mitschülerin, die ursrünglich aus Georgien kommt, darüber gesprochen. Sie findet unser Schulsystem einfacher als das georgische, weil man hier nur Wissen muss, was der Lehrer hören will, das kurz und gezielt lernt und dann einen guten Abschluss hat. In Georgien fände sie es schwerer, weil man da in den Tests weiterdenken müsse.

Ist das das Ziel unseres Schulsystems, es bestimmten Leuten leichter zu machen auf dem Papier intelligenter zu sein?

Hm das klingt interessant. Ich kenne das georgische Schulsystem leider gar nicht. Allerdings ist das kein Problem unseres Systems, sondern eher einzelner Lehrer. In unserem System ist man schließlich genauso dazu angehalten (afaik sogar verpflichtet) Transferdenken und ähnliches zu schulen und zu prüfen. Ob das nun überall passiert steht sicherlich auf einem anderen Blatt, aber ich gehen davon aus, dass es nicht nur bei uns schwarze Schafe gibt ;-)

ich finde das stimmt nicht , ich habe des öfteren test geschrieben wo man durch einfaches auswendig lernen nicht zu einem guten ergebnis kommt.

Geschrieben

Studieren kann man dann natürlich nicht mehr, was man nicht vertieft hat, aber das ist beim verschiedenen Fachschulen ja ohnehin schon so.

Das ist für mich der primär größte Kritikpunkt an deinem System. Verdammt viele Leute wissen mit 18 nicht was sie eigentlich studieren wollen, du verlangst jetzt quasi von ihnen, dass sie das noch viel früher wissen.

Und wenn man dann später feststellt, dass man doch eine 180 Grad Wendung machen will, weil man noch etwas anderes entdeckt hat, kann man das auch nicht mehr machen?

Finde ich gar nicht gut. Ich wollte ja z.B. lange Zeit etwas mit Sprachen machen, bis ich unter anderem auch in höheren Klassen die Erkenntnis hatte, dass ich wohl nicht ganz glücklich damit werden würde. Teilweise kam es auch durch andere Studenten, die eben das studieren/studierten was ich gerne machen wollte, usw. Aber die Erkenntnis hat auch eine Weile gebraucht. Und ich bin sehr froh, dass ich jetzt freie Entscheidungswahl hatte.

Bisher bin ich z.B. sehr froh mit meiner Studienwahl, sicher kann sich auch das nochmal ändern, aber ich bin eigentlich optimistisch, dass ich den richtigen Zweig gefunden habe. Vor zehn Jahren habe ich mich aber ganz woanders gesehen :-)

Also uns mal so zu sagen Ich war auf einer berufsschule und die kannste knicken sind genau für nix. jedenfalls in meiner sparte ALLES was man da macht is schon gelerntes auffrischen. Völlig sinnlos und langweillig.

Ich fand das während meiner Ausbildung auch immer wieder erschütternd. Ich saß da noch mit den recht motivierten Leuten zusammen, aber wenn ich mir vorstelle, dass das was wir da mitbekommen haben, für Leute die mit 15/16 die Schule lassen, die letzte Ausbildung ist. Autsch!

Aber möglicherweise wirkt es so, als ginge es meist eher abwärts, da a) inzwischen so irrsinnig viele sich am Gymnasium versuchen, obwohl Realschule der erfolgreichere Wahl wäre und b) der Abstieg gezwungen erfolgen kann, während der Weg zu nächsthöheren Schulform freiwillig ist und gar nicht von allen wahrgenommen wird, die das Potential haben.

Das mit dem "nicht genützten" Potential denke ist ist sogar relativ hoch. Liegt aber glaube ich auch oft am Umfeld. Wenn mir nie jemand erzählt, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, als nach der Pflichtschule aufzuhören und wenn mir niemand sagt, dass ich das versuchen kann, werde ich weniger auf die Idee kommen, als wenn ich Leute an der Hand habe, die mich fördern. Sicher Ausnahmen gibt es. Und sicher, gibt es auch wieder zuviele überförderte Kinder, bei denen die Eltern eben glauben, wenn das Kind nicht aufs Gym geht, isses beschämend oder sonstwas.

Ich sehe das wie Fioridur, ich habe auch eine ordentliche Achtung vor Handwerkern. Ich würde mich bei der Hälfte doch schon zehn Mal in die Luft gespreng haben. Ich bin ja schon zufrieden mit mir, dass ich eine Wand halbwegs verspachteln kann, wenn ich was maurern sollte, wäre das wahrscheinlich der schiefe Turm von Pisa ;-) Und wenn ein Handwerker mit seinem Beruf zufrieden ist, dann finde ich das absolut prima und finde Leute die darauf herunterschauen, weil der eben vielleicht keinen Uniabschluss hat, wesentlich weniger achtungswürdiger.

Abschlüsse sagen einfach nicht direkt etwas über Intelligenz aus, aber Leute übersehen das einfach gerne. Leider!

Aber so gesehen stimmt unser ganzes System nicht. Ich bin auf dafür, dass z.B. Straßenkehrer oder Müllmänner ein super Gehalt kriegen. Wenn die ihren Job nämlich nicht mehr machen, dann steht uns der Dreck wirklich bald bis zum Hals, aber statt, dass wir bissl dankbar sind und die Leute freundlich behandeln, gucken unheimlich viele auf die herunter, weil die ja "nur" Straßenkehrer oder Müllmann sind. Ich behaupte mal, das ist kein Job den irgendwer einfach mal so prinzipiell als Wunschjob angibt, umso dankbarer sollten wir sein, dass die ihren Job bei jedem Wetter erledigen. (Sicher sie werden dafür entlohnt und dementsprechend ist es ihre "Pflicht", aber das heißt ja nicht, dass wir den Leuten nicht einfach mal mehr Achtung entgegen bringen könnten!)

Geschrieben

Studieren kann man dann natürlich nicht mehr, was man nicht vertieft hat, aber das ist beim verschiedenen Fachschulen ja ohnehin schon so.

Das ist für mich der primär größte Kritikpunkt an deinem System. Verdammt viele Leute wissen mit 18 nicht was sie eigentlich studieren wollen, du verlangst jetzt quasi von ihnen, dass sie das noch viel früher wissen.

Und wenn man dann später feststellt, dass man doch eine 180 Grad Wendung machen will, weil man noch etwas anderes entdeckt hat, kann man das auch nicht mehr machen?

Finde ich gar nicht gut. Ich wollte ja z.B. lange Zeit etwas mit Sprachen machen, bis ich unter anderem auch in höheren Klassen die Erkenntnis hatte, dass ich wohl nicht ganz glücklich damit werden würde. Teilweise kam es auch durch andere Studenten, die eben das studieren/studierten was ich gerne machen wollte, usw. Aber die Erkenntnis hat auch eine Weile gebraucht. Und ich bin sehr froh, dass ich jetzt freie Entscheidungswahl hatte.

Bisher bin ich z.B. sehr froh mit meiner Studienwahl, sicher kann sich auch das nochmal ändern, aber ich bin eigentlich optimistisch, dass ich den richtigen Zweig gefunden habe. Vor zehn Jahren habe ich mich aber ganz woanders gesehen :-)

Wo liegt das Problem? Ich sage, dass man nicht wählt, was man will, sondern abwählt was man nicht will. Du hättest dann halt Bio und ne Fremdsprache oder mehr weitergemacht und die beispielsweise von Geschichte, Erdkunde, Deutsch, Politik und was weiß ich was befreit, nachdem du dein wichtiges Grundwissen bekommen hast. Wenn man mit 18 noch so doof ist dann genau die Fächer die man später studieren will abzuwählen und alle anderen behält, dann kann man eh nicht mehr helfen. :-O

Im Wesentlichen ist das ähnlich der Kursphase an deutschen Gymnasien erdacht, nur, dass man früher wählt, vorher mehr verschiedene Fächer weniger tiefgründig lernt und keine Pflichfächer hat ab diesem Punkt.

Zur Zeit ist es ja so, dass man bspw in Erdkunde nur 2 oder 3 Jahre machen muss, dann aber trotzdem Geographie studieren darf, was ich irgendwie komisch finde. Man müsste natürlich garantieren, dass die Leute die Kurse, die sie machen möchsten auch machen können und dadurch nicht in ihrer Wahl eingeschränkt werden. Wäre aber denkbar, da ja die Unterteilung in Gymnasium, Realschule und Hauptschule wegfallen würde und man somit den Kurs an einer Schule anbieten kann und dann aus einem größeren Raum Leute dort unterrichtet werden. Wie gesagt, müsste man alles verfeinern, dass man es anwenden kann, aber in der Theorie meine ich, dass es durchaus funktionieren würde und die Schüler damit zufriedener wären.

Geschrieben

Kaum ein anderes Schulsystem ist so durchlässig wie das deutsche, deshalb verstehe ich oft gar nicht, warum so stur gedacht wird. Man muss nach der 4. Klasse noch nicht wissen wo es hingeht.

Versteh ich nicht, warum du das als positiven Punkt des Systems nennst. Muss man denn nicht nach der 4ten Klasse entscheiden auf welche Schule man geht? Das ist doch schon der erste Weg zum Student, gelernten Arbeiter oder unglernten Arbeiter. Wechseln ist dann eigentlich nur noch nach unten, aber selten nach oben möglich.

Ich glaub irgendwer hier hats schon erwähnt, aber das stimmt so überhaupt nicht. Jeder, wirklich jeder kann - wenn er es denn möchte - ein Abitur machen. Nach der 4. Klasse wird eben gerade NICHT endgültig entschieden sondern nur der momentane Stand und der beste Weg für das Kind im Moment empfohlen. Warum Eltern ihre Kinder dann trotzdem aufs Gymi schicken, wo diese vlt völlig frustriert sind, was keinem was bringt, ist mir ein Rätsel.

Eine gute Freundin von mir hat einen Hauptschulabschluss gemacht, danach ist sie auf eine weiterführende Schule (damals gabs irgendwie so etwas wie ein Aufbaujahr) und dann ist sie mit mir aufs ernährungswissenschaftliche Gymnasium gegangen und hat mit mir ihr Abitur gemacht und im Studium war/ist sie nun wirklich ne Granate :-) Soviel zur Durchlässigkeit nach oben. Ich finde, dass die super funktioniert. Zumal auf WGs, EGs usw. ja auch nur wenige Schüler vom allgemeinbildenden Gymi dürfen (da kam ich z.B. her), damit die Schüler von Realschule und Werkrealschule genug Plätze haben.

Aus meiner Erfahrung, so blöd es sich anhören mag, ist das Schulwesen eher nach unten relativ schwer durchlässig. Okay, wenn ein Kind auf dem Gymnasium einfach hoffnungslos verloren ist, dann geht es auf die Realschule. Von der Realschule geht aber niemand, wirklich niemand auf die Hauptschule runter. Mein Vater ist Realschullehrer und er meinte, dass er in den letzten Jahren vlt 1-2 Schüler von der Realschule nach unten entlassen konnte und das auch nur, weil die noch halbkriminell dazu waren. Die Hauptschule hat heutzutage einfach einen derart schlechten Ruf, dass auch Leute, die in ihr vlt optimal für ihre Begabungen gefördert würden, da einfach nicht hingehen und sich zum Teil sogar einen Realschulplatz einklagen :ka:

Die für mich wirklich wertvollste Erfahrung meines Lebens war nach der 10. Klasse der Wechsel vom allgemeinbildenden Gymnasium auf das berufliche Gymnasium. Dort kamen dann Leute von der Hauptschule und von der Realschule zusammen und das hat meinen Horizont sozial aber dann auch fachlich so erweitert, dass ich das nicht missen möchte. Diese enge Sicht des 9-jährigen Gymis fand ich schon so ab der 8. Klasse nervig, daher fand ich es gut dass man sich nach der 10. was "Neues" suchen kann und dann evtl auch nochmal motivierter in seinen Abschluss startet als in immer demselben Bunker mit immer den selben Leuten ;-)

Außerdem habe ich am EG die tollsten Lehrer überhaupt gehabt. Und das lag meiner Meinung nach an einer Sache: fast alle hatten, bevor sie Lehrer wurden, einen anderen -oft handwerklichen- Beruf gehabt und sind als Quereinsteiger in den Lehrberuf. Das waren richtig tolle Leute mit viel praktischer Erfahrung und nicht so theoretisch ausgebildete Leuts, die einem was von Hinz und Kunz erzählen (wie ich es heute vlt auch bin :-O ).

Geschrieben

Wo liegt das Problem? Ich sage, dass man nicht wählt, was man will, sondern abwählt was man nicht will. Du hättest dann halt Bio und ne Fremdsprache oder mehr weitergemacht und die beispielsweise von Geschichte, Erdkunde, Deutsch, Politik und was weiß ich was befreit, nachdem du dein wichtiges Grundwissen bekommen hast. Wenn man mit 18 noch so doof ist dann genau die Fächer die man später studieren will abzuwählen und alle anderen behält, dann kann man eh nicht mehr helfen. :-O

So, und was mache ich nun, da mich eigentlich alle Fächer interessieren? Geografie finde ich z.B. auch super, ja auch der wirtschaftliche Kram hat mich wirklich interessiert. Genauso wie ich eine politische Bildung absolut richtig finde. Einfach, damit die Leute zum denken angeregt werden und ich nicht die Hoffnung verliere, dass weiterhin ein paar Leute erhalten bleiben, die nicht FPÖ und Co. Slogans für bares Geld nehmen. In der Schule ist nämlich meines Erachtens der einzige Platz wo man noch irgendwie neutral etwas dazu mitbekommt (solange der Lehrer halbwegs gut ist), sonst sind die Meinungen nämlich immer mit eigener Meinung gespickt. Und ich hätte fast Germanistik studiert, abgesehen davon Deutsch abwählen? Bist du des Wahnsinns lüsterne Beute? :-O Soviele Leute beherrschen Deutsch nicht wirklich einwandfrei, den Genetiv dabei ganz außer acht gelassen. ;)(Nö, ich behaupte von mir sicher nicht, dass mein Deutsch einwandfrei wäre, ist es wirklich nicht, leider!)

Und die Argumentation: "Du hast dir dann wohl mit dem System leicht getan", stimmt bei mir leider nicht direkt. Teilweise absolut durch Selbstverschuldung und teilweise durch Lehrer habe ich eine ganze Weile von dem System wie du es nennst, pausiert, da ich außer einer massvien Prüfungsangst eine Weile gar nichts zu bieten hatte. Zwischenzeitlich habe ich die Zeit überbrückt/genützt und eine Ausbildung gemacht und gerade nach meiner Ausbildung habe ich es derart geschätzt, wieder eine Fülle an Informationen zu bekommen und nicht auf einen Teilbereich eingeschränkt zu sein. Und ich habe auch da viele Sachen entdeckt, die mir vorher nicht wirklich Spaß gemacht haben (Chemie z.B.). Und ich habe mich eigentlich primär über Leute geärgert, die sich nur beschwert haben, was für Käse sie da lernen müssen, anstatt, dass sie das Privileg, dass sie dürfen, mal bisschen schätzen. Zwingen tut dich so gesehen nämlich keiner. Sicher, wenn du studieren willst, dann musst du ein Abi/Berufsreifeprüfung/Studienberechtigungsprüfung oä. vorlegen können, aber es ist ja eben auch nicht mehr nur Abi, dass den Weg dahin öffnet.

Aber nochmal zurück: Wie gesagt man weiß eben oft nicht genau was man später machen will und findet das dann erst raus, dementsprechend finde ich es sehr gut, dass man alle Türen mehr oder minder offen hat. Ich kenne einen Haufen Leute die nach dem Abi nicht direkt wissen, wohin sie eigentlich gehören. Und ich finde das eigentlich auch verständlich. Sicher man weiß oft was einen interessiert, aber wirklich zu wissen was man beruflich machen will, ist schwer.

Was ich z.B. sinnvoll fände ist, wenn viel mehr Leute erstmal ein Jahr nach dem Abi arbeiten gehen würden, kennenlernen des Arbeitsalltages usw. - ich glaube das schadet vor einem Studium sicher nichts.

Außerdem habe ich am EG die tollsten Lehrer überhaupt gehabt. Und das lag meiner Meinung nach an einer Sache: fast alle hatten, bevor sie Lehrer wurden, einen anderen -oft handwerklichen- Beruf gehabt und sind als Quereinsteiger in den Lehrberuf. Das waren richtig tolle Leute mit viel praktischer Erfahrung und nicht so theoretisch ausgebildete Leuts, die einem was von Hinz und Kunz erzählen (wie ich es heute vlt auch bin :-O ).

Da setzt du z.B. an einem Punkt an, den ich in unserem Ausbildungssystem eben vermisse, es ist oft eben zuviel Theorie und zuwenig Praxis. Durch FAs ist da wieder ein Wandel drinnen aber in Summe fände ich einen allgemein Angleich prima.

Gruseln tut es mich auch, was Vortragende betrifft, teilweise auch bei manchen Dotzenten. Sicher, es ist verdammt anstrengend, 1,5 Stunden oä. durch zu labbern. Aber auch das würde ja etwas mehr Ausbildung erleichtern und für, dass das da eigentlich die gescheiten Köpfe des Landes rumturnen, kratzt man sich manchmal schon am Kopf und grübelt nach ob die je was Rhetorik gehört haben.

Und nein, man kann nicht alle in einen Topf werfen, es gibt auch absolut tolle.

Geschrieben

Ich weiß nicht so recht. Ich denke deine Aussage du hättest nichts abwählen wollen ist etwas dadurch beeinflusst, dass du es hinter dir hast. Ich kenne das von meiner Zeit bei der Bundeswehr. Im Nachhinein würde ich auch sagen, so schlimm war es gar nicht, aber da würde ich mir selbst in die Tasche lügen, denn diesen Eindruck habe ich nur, weil ich das mittlerweile weit hinter mir gelassen habe und andere immer überrascht reagieren wenn man von seinen Erlebnissen dort erzählt.

Naja, und wenn du tatsächlich alles machen wölltest, dann kann man ja für so Verrückte in ner kleinen Gruppe 24-Stundebeschäftigung einführen. :-O

Ach ja und deutsch hat doch ab nem gewissen Schuljahr nichts mehr mit Lernen der Sprache zu tun.

Tja und mein Eindruck, dass es eher nach unten als nach oben geht bei den Schulwegen ist persönliche Erfahrung. An meiner Schule hatten wir einen Abi-Jahrgang von 120 Leuten. Abi gemacht haben 60 davon, d.h. nicht ganz die Hälfte ist verschwunden und der Rest davon ein Jahrgang abgestiegen. Alle die zwischenzeitlich dazukamen, waren ein Jahr später wieder weg. Ich konnte also definitiv nicht den Eindruck gewinnen, dass viele von unten nach oben wechseln, auch wenn es vielleicht so sein mag.

Geschrieben

Ich denke deine Aussage du hättest nichts abwählen wollen ist etwas dadurch beeinflusst, dass du es hinter dir hast.

Also mir ist's auch schwer gefallen manche Fächer in der Oberstufe abzuwählen, die ich gerne behalten hätte ;-)

Ich kann verstehen wenn sich jemand spezialisieren möchte, aber es gibt nunmal auch den Fall das Leute einfach gerne ein breit gefächertes Angebot haben möchten (ohne für ihr Interesse benachteiligt zu werden).

Ach ja und deutsch hat doch ab nem gewissen Schuljahr nichts mehr mit Lernen der Sprache zu tun.

Hm also Deutschunterricht war bei mir auch nicht glorreich (meine Interpretationen haben immer zu sehr aus der Reihe getanzt :L ), aber wichtig finde ich ihn dennoch. Schließlich ist es nicht mit dem Erlernen einer Sprache getan: Es geht darum den aktiven Wortschatz zu erweitern (und das auch noch lange nach dem Abi!), die Fähigkeit Gedanken strukturiert und präzise zu Papier zu bringen (fehlt vielen!), kulturelles Hintergrundwissen zu erweitern, Kommunikationsmodelle etc etc. Imho viele spannende und überaus wichtige Dinge, die zu einem höheren Schulabschluss dazugehören :-)

Geschrieben

Ich denke deine Aussage du hättest nichts abwählen wollen ist etwas dadurch beeinflusst, dass du es hinter dir hast.

Also mir ist's auch schwer gefallen manche Fächer in der Oberstufe abzuwählen, die ich gerne behalten hätte ;-)

Was sich ja nicht ausschließt. ;-)

Ach ja und deutsch hat doch ab nem gewissen Schuljahr nichts mehr mit Lernen der Sprache zu tun.

Hm also Deutschunterricht war bei mir auch nicht glorreich (meine Interpretationen haben immer zu sehr aus der Reihe getanzt pf_smilie_16.gif ), aber wichtig finde ich ihn dennoch. Schließlich ist es nicht mit dem Erlernen einer Sprache getan: Es geht darum den aktiven Wortschatz zu erweitern (und das auch noch lange nach dem Abi!), die Fähigkeit Gedanken strukturiert und präzise zu Papier zu bringen (fehlt vielen!), kulturelles Hintergrundwissen zu erweitern, Kommunikationsmodelle etc etc. Imho viele spannende und überaus wichtige Dinge, die zu einem höheren Schulabschluss dazugehören pf_smilie_0.gif

Jo, hätten wir so was nur gemacht...

Stattdessen hat man viel zu viel Zeit in die Lektüre gesteckt. Das einzige Buch aus der Schule, das mit positiv in Erinnerung geblieben ist und ich wieder gelesen habe, ist "Momo".

Wenn ich mir überlege was ich wichtiger fände, diesen Deutschunterricht der Oberstufe oder etwas aus der Computerbranche (Hardware und Software), was wir gar nicht im Lehrplan hatten, dann viele mir die Entscheidung sehr leicht.

Geschrieben (bearbeitet)

Aber das liegt doch dann mehr an deinem Lehrer, um jetzt spefizifisch auf Deutsch einzugehen. Ich hatte in Deutsch einige verschiedene Lehrer und obwohl mir Deutsch an sich immer Spaß gemacht hat, habe ich bei ein paarn schon hart gekiefelt, da ihr Unterricht einfach überhaupt keinen Spaß gemacht hat. Andererseits bin ich eigentlich sogar dankbar, dass ich ein paar Bücher lesen musste, die ich sonst nie angegriffen hätte, einfach wegen dem erweiterten Spekturm. Und ja, da waren ein paar richtig ätzend zum lesen, keine Frage. Dennoch, ich bin nun froh, auch mal Werke gelesen zu haben, die mich eigentlich nicht ansprechen.

Ich finde es eben gut, dass man sich auch mal mit Dingen auseinander setzt, die einem nicht so liegen.

Und: Eher nein. Glaube eigentlich nicht, dass ich das sage, weil es zurück liegt. Sicher verschönert man in seinen Gedanken. Aber ich weiß z.B. noch sehr genau was mich wann angenervt hat und was mir wann Spaß gemacht hat, spezifisch auf meine Schulzeit nach der Ausbildung bezogen, kann ich das sehr klar sagen.

Und: Es hängt auch einfach einiges vom Lehrer ab. Ich hatte mal kurzzeitig eine Latein Prof. bei der war es graus, meine andere war hingegen einfach spitze, ich hatte unheimlich viel Spaß und sie hat das Fach einfach gelebt. Mir ging die Sprache bei ihr auch relativ einfach von der Hand.

Bei der anderen habe ich mich die meisten Zeit gefragt, was sie eigentlich konkret von mir will. Ich glaube wenn solche Lehrer überwiegen, dann kann es das einem ordentlich vermiesen.

aber wichtig finde ich ihn dennoch. Schließlich ist es nicht mit dem Erlernen einer Sprache getan: Es geht darum den aktiven Wortschatz zu erweitern (und das auch noch lange nach dem Abi!), die Fähigkeit Gedanken strukturiert und präzise zu Papier zu bringen (fehlt vielen!), kulturelles Hintergrundwissen zu erweitern, Kommunikationsmodelle etc etc. Imho viele spannende und überaus wichtige Dinge, die zu einem höheren Schulabschluss dazugehören :-)

*unterschreib*

Edit: Wir hatten zwar ein Fach, dass sich Informatik nannte, aber das wäre z.B. eines gewesen, dass ich abgewählt hätte.

Hätten wir da wirklich was informatisches gemacht, wäre ich begeistert gewesen und hätte mich wirklich gefreut! Aber so war das Fach außer öde, leider zu nichts zu gebrauchen.

Bearbeitet von Êm Nímíle ét Ënduníel
Geschrieben

Jo, hätten wir so was nur gemacht...

Stattdessen hat man viel zu viel Zeit in die Lektüre gesteckt. Das einzige Buch aus der Schule, das mit positiv in Erinnerung geblieben ist und ich wieder gelesen habe, ist "Momo".

Wenn ich mir überlege was ich wichtiger fände, diesen Deutschunterricht der Oberstufe oder etwas aus der Computerbranche (Hardware und Software), was wir gar nicht im Lehrplan hatten, dann viele mir die Entscheidung sehr leicht.

Hm ok, nachvollziehbar, dass es dann ätzend ist :-/

Zum letzten Punkt: Kann ich gut verstehen. Der Stand der IT- und Medienkompetenzen ist im Schulsystem auch echt katastrophal. Lass ich mich jetzt aber nicht weiter zu aus, da ich mich sonst "berufs"bedingt evt zu sehr reinsteigere :anonym:

Geschrieben

Ach ja und deutsch hat doch ab nem gewissen Schuljahr nichts mehr mit Lernen der Sprache zu tun.

Oh doch. Du musst regelmäßig einen Aufsatz schreiben, bei dem deine Sprache analysiert und bewertet wird. Das ist sehr wohl ein Sprachtraining! Übrigens, sobald man irgendwo Deutsch gekürzt hat, ging das Genöle in der Wirtschaft los: die SchülerInnen könnten gar kein richtiges Deutsch mehr...die Schule muss da mehr tun usw. usw. In Bad.-Württ. haben sie als erstes nach Einführung des Kurssystems wieder die Deutsch-leistungs-(5 Std.) u. Grundkurse(3 Std.) gestrichen und einheitlich 4 Stunden für alle verhängt, weil angeblich schon die eine gestrichene Stunde im Grundkurs einen verheerenden Verfall der sprachlichen Fähigkeiten nach sich gezogen hat. :grummel:

Geschrieben (bearbeitet)

Also generell bin nicht so überzeugt davon, wenn Schüler schon früh Fächer abwählen können. Hätte ich gekonnt, hätte ich wohl beispielsweise Physik nach der 9. Klasse geschmissen, da ich mir zu dieser Zeit nicht hätte vorstellen können, dass ich dieses Fach mal richtig toll finden würde. Das läuft doch immer so: Kaum hat man einen anderen Lehrer - schwupps - kann das Fach plötzlich superspannend sein, oder umgekehrt.

Ich kann mich erinnern einen ganzen Tag gebraucht zu haben, um für meine Abschlussprüfung alle Phasen des Dunkelkreislaufs auswendigzulernen, was zum sinnlosesten gehört was ich je für eine Prüfung lernen musste.

Na ja, einen Tag Aufwand für so ein Thema ist jetzt aber nicht wirklich dramatisch.

Doch, wenn man für eine von 200 Seiten eines Biologiebuches einen ganzen Tag braucht, dann ist das schon recht dramatisch. ;-)

Tut mir leid, aber ich halte es für eine Gesellschaft weniger sinnvoll, nur noch Leute auszubilden, die an Gesellschaftsstrukturen und Geschichte rumdoktern, es findet sich aber keiner, der mir die Fläche meiner Küche berechnen kann, um dort Fliesen zu legen (jetzt mal ganz banal gesagt) oder der mir mein gebrochenes Bein wieder herrichten kann. Auch ich glaube, dass es beides braucht, aber rein aus dem Alltag gesprochen ist das "praktische" Wissen doch irgendwie nützlicher.

Aber darum geht es ja gar nicht. Dieses praktische Wissen lernt man im Gymnasium ja so oder so nicht, auch nicht in den naturwissenschaftlichen Fächern. Und ich stimme dir übrigens zu, Ingenieure und Mediziner stellen für die Gesellschaft sicherlich einen grösseren Nutzen dar als studierte Geisteswissenschaftler. Aber es geht hier ja nicht ums Studium, sondern lediglich um die Allgemeinbildung, die man im Gymnasium vermittelt kriegt. Und da sind mir die Geisteswissenschaften eben wichtiger. Gerade für all die zukünftigen Naturwissenschaftler, die nie mehr in den Genuss von Geschichtsunterricht kommen werden, geschweige denn von selbst je ein Geschichtsbuch aufschlagen würden. ;-)

Bearbeitet von Beleg Langbogen
Geschrieben (bearbeitet)

Tjo, man kann wohl in allem das Positive sehen, wie auch das Negative. Man wird es nie allen recht machen können.

Wenn ich mir überlege, dass ich bei vier Schulstunden pro Woche, ausgehend von 42 Wochen im Jahr und 13 Jahren Schule ganze 68 Tage im Deutschunterricht saß, muss ich ganz ehrlich sagen, hab ich nicht so viel davon mitgenommen wie von den paar Jahren Chemie und Biologieunterricht die ich hatte.

Was ich jedoch viel mitgenommen habe, sind Bücher, die ich nie wieder lesen werde und teilweise selbst als ich es musste nicht lesen konnte. Ich denke schon die Hälfte der 68 Tage würde ausreichen um besseres Deutsch beizubringen wenn man darauf die Priorität legen würde. Mach so was wie Fremdwortkunde oder was weiß ich was, aber wenn ich mir anschaue was wir fürn Schrott gelesen haben... (und da zähl ich die Klassiker netmal dazu; Beispiel: Ernst Penzoldts "Die Powenzbande")

Jetzt springt bestimmt wieder Jemand ausm Busch, der das Buch ganz toll findet. :anonym:

Im Großen und Ganzen les ich hier hauptsächlich Positives zum Schulsystem. Irgendwie komisch aus meiner Sicht, warum sich dann trotzdem so viele drüber beschweren...

Ach und, ja, es liegt verdammt viel am Lehrer und in meiner Schulzeit hatte ich leider selten das Vergnügen wirklich gute Lehrer zu haben.

Wir hatten vom "Bisschen" verrückten Doktor der Kunstgeschichte über den reichlich Alkoholkonsumierenden zum von sich selbst überzeugten 2-Lieblingsschüle-und-Restausblendenden so ziemlich alles. So bewusst einfallen tun mir höchstens zwei Hand voll Lehrer die ich positiv in Erinnerung habe.

Ausserdem hatten wir viel zu häufige Lehrerwechsel. Rekord war drei Lehrer in einem Fach und je zwei in zwei anderen Fächern in einem Schuljahr. Irgendwann wirste da echt bekloppt.

Unser Gymnasium hatte den Ruf eines der schwersten in Bayern zu sein. Ob stimmt weiß ich nicht aber alle von denen ich weiß, die einfach das Gymnasium gewechselt haben konnten ihre Noten deutlich verbessern. Vielleicht war ich einfach nur doof genug da zu

Bearbeitet von Acheros
Geschrieben

Erstmal vorweg - ich habe nicht jedes einzelne bisher geschriebene Wort in diesem Thread gelesen - dafür bin ich einfach zu faul :L Was mir beim überfliegen aber definitiv aufgefallen ist: Die Diskussion geht hauptsächlich darum welche (bestehenden) Fächer wichtiger sind als andere. Ob man wirklich Faust gelesen und interpretiert haben muss oder wissen wie die Fotosynthese funktioniert. Und da jeder immer das am wichtigsten findet was er selbst mag dreht man sich da einigermaßen im Kreis.

Mir fehlen irgendwie noch zwei wichtige Punkte:

Den einen hat Beleg schon angesprochen: Neuer Lehrer - neues Glück. Es hängt soooooooooooooooooo vom Lehrer ab wie gut man ein Fach findet oder nicht.

Ich persönlich fand Geschichte immer schweine langweilig. Jahreszahlen, Kriege, Könige. Blah blah blah. Vor ein paar Monaten hab ich mit einem Besuch eine Stadtführung durch München gemacht, und die war so gut aufbereitet und so interessant erzählt, dass mein Wissen aus diesen 3 Stunden Stadtführung vermutlich mein komplettes Wissen aus dem Geschichtunterricht überschreitet. Weil es spaß gemacht hat zuzuhören, weil es interessant war, und weil ich es mir deswegen auch merken konnte.

Ich persönlich hatte nie probleme in Mathe - ich hab die Sachen einfach verstanden. Meiner Erfahung nach scheint sich die Welt ziemlich aufzuteilen in Leute die (schul)Mathematik mögen und können, und solche die es nicht mögen und nicht verstehen. Und jedesmal wenn ich jemandem der es nicht konnte versucht hab Mathe zu erklären, konnte ich feststellen wie schwer es ist Dinge zu erklären, die für mich vollkommen selbstverständlich sind. Und wer wird Mathelehrer? Die die Mahte immer kapiert haben. Die, für die alles klar und selbstverständlich ist. Dass die das nicht so erklären können, dass es jeder versteht wundert mich nicht.

Der Punkt ist: wofür ich mich interessiere, was ich kann, was ich *wirklich* lerne hängt erschreckend wenig vom Lehrplan ab und erstaunlich viel vom Lehrer. Kann das bitte *endlich* mal jemand ins Lehramt Studium aufnehmen, und zwar zu mindestens 50% vom Lehrplan? Es gibt soooo viele Möglichkleiten Leuten beizubringen wie man etwas beibringt. Das fachliche sollte ja jeder Abiturient ohenhin kennen ;-)

Und zweitens: Ich finde wir halten uns viel zu sehr an unseren geliebten Fächern fest die wir "schon immer hatten" und vergessen ein paar Sachen. Sachen die wirklich jeder brauchen kann, egal was er mal arbeitet.

Jeder Schüler muss in seinem Leben trillionen von Referaten halten um zu lernen Vorträge zu halten. Aber wer bringt einem das eigentlich wirklich bei? Niemand. Learning by doing. Was darauf hinausläuft dass es auch kurz vor dem Abitur noch Leute gibt die einfach vom Blatt ablesen und nicht frei sprechen können.

Wie man anständig eine Gruppenarbeit oder ein Projekt aufzieht sagt einem niemand. Es werden jahrelang Gedichte und Bücher interpretiert, und über das Bewerbungsschreiben wird ein halber Satz verloren und ein Blatt Papier ausgeteilt, weil der Lehrer gerade keine Lust drauf hat. Wie diskutiert man, wie sagt man seine Meinung, wie verteidigt man seine Meinung? Wie lernt man, wie recherchiert man?

Ja, nach der Schule sollte man selbstständig genug sein sich Dinge selbst anzueigenen. Aber nicht dadurch, dass man alle die aussortiert die das nicht von vornherein können, sondern dadurch dass man hilft das zu erreichen. Nicht so viel mit Wissen vollstopfenm was in den meißten Fällen direkt nach der nächsten Prüfung eh wieder weg ist, sondern mehr auf die Sozialkompetenzen schaun. Und die braucht jeder, egal ob er theoretische Physik oder Geschichte studiert oder doch Handwerker wird.

Geschrieben

Ja der Umgang mit Menschen wär nen toller unterricht aber wie lehrt man sowas ?

Ich erinner mich noch das wir in der Schule mal die Aufgabe bekommen haben Leute auf der Strasse anzusprechen (weiss leider nimmer warum und welche frage) Aber ganz genau weiss ich noch das ich das nicht konnt ich war einfach zu schüchtern.

Ich wüsste heute auch nicht wie man das bei mir hätte weglernen können.

Heute hab ich troztdem damit kein Problem mehr, auch wenn ich Fremde immernoch nicht gerne mit meinen Problemen belästige ( nach dem Weg fragen z.b.)

Ausserdem das problem mit den Referaten kenn ich nicht, ich bin davon verschont geblieben (bei meinem niedrigen bildungs niveau) Aber mancher Studend is dazu nicht in der lage, Und das Thema Teamwork bei z.b. gruppen arbeiten scheint für die Meisten auch nen Fremdwort zu sein. (leidenswege seiner Freundinn kennt)

Aber auch da wie kann man das Ändern ? Wie bringt man 5 Leute dazu gemeinsam an etwas zu Arbeiten, wenns einem scheiss egal is, 2 sich nur um ihrem kram kümmern und irgendwas machen und die leztzen 2 die ganze arbeit machen müssen. Aber zum schluss alle eine Note dafür bekommen die vielleicht viel bessen sein könnte wenn es Teamwork gegeben hätte.

Fazit is doch der faule Freut sich über die note ohne Arbeit, die 2 anderen beklagen sich das ihr kram nicht gewürdigt wurde sind aber mit der note doch zufrieden weils ihnen eigendlich egal is und die beiden Pechvögel sich Ärgern müssen über ne 3 wo sie eigendlich eine 1 oder 2 brauchen könnten.

In meinem Job is das mitn Teamwork einfach wer nicht mitmacht fliegt raus. Aber in der Schule wo Noten die einzige Motivation sind seh ich schwarz.

Geschrieben

Und ich stimme dir übrigens zu, Ingenieure und Mediziner stellen für die Gesellschaft sicherlich einen grösseren Nutzen dar als studierte Geisteswissenschaftler. Aber es geht hier ja nicht ums Studium, sondern lediglich um die Allgemeinbildung, die man im Gymnasium vermittelt kriegt. Und da sind mir die Geisteswissenschaften eben wichtiger.

Aber das allgemeinbildende Gymnasium soll doch eben genau aufs Studieren abzielen...deshalb hängt das für mich eigentlich untrennbar miteinander zusammen :kratz:

Man kann ja schlecht sagen, dass GEisteswissenschaften im Gymnasium "wichtiger" sind, will dann aber, dass nach dem Abitur alle Medizin studieren, weil es dann "nützlicher" ist...ich muss doch jeden auf quasi alles vorbereiten.

Vor ein paar Monaten hab ich mit einem Besuch eine Stadtführung durch München gemacht, und die war so gut aufbereitet und so interessant erzählt, dass mein Wissen aus diesen 3 Stunden Stadtführung vermutlich mein komplettes Wissen aus dem Geschichtunterricht überschreitet. Weil es spaß gemacht hat zuzuhören, weil es interessant war, und weil ich es mir deswegen auch merken konnte.

Das liegt aber auch ganz stark am Alter. Ich habe 10. Klässler, die sich noch unheimlich pubertierend verhalten und anfangen tut das so in der 7. Klasse. Dass ich mich da nicht für Geschichte und Königs-blabla interessiere, finde ich durchaus nachvollziehbar. Ging mir ja genauso. Da waren mir Sachen mit wenig Lernaufwand (in meinem Fall Mathe) auch viel lieber und ödeten mich nicht an.

Will nur sagen, dass es vermutlich mehrere Faktoren gibt, ob ein Stoff interessant ist oder nicht ;-)

Kann das bitte *endlich* mal jemand ins Lehramt Studium aufnehmen, und zwar zu mindestens 50% vom Lehrplan? Es gibt soooo viele Möglichkleiten Leuten beizubringen wie man etwas beibringt. Das fachliche sollte ja jeder Abiturient ohenhin kennen ;-)

Ich hab keine Ahnung wie das in Bayern ist, aber in BaWü muss man beim Lehramtsstudium Fachdidaktiken besuchen und das gesamte Referendariat besteht eigentlich aus nichts anderem. Weißt du, was dabei aber das Problem ist? Es wird einem gesagt welche Möglichkeiten es gibt, Leuten etwas beizubringen und du musst dir dann diejenige aneignen, die der Fachleiter sehen möchte, weil du sonst sofort aussortiert wirst. Also selbst in der Probephase hast du überhaupt keine Zeit mal auszprobieren, welcher Stil zu dir passt und welche verschiedenen Methoden bei welcher Klasse am besten sind.

Das kann ich jetzt das allererste Mal tun, weil ich keinen Druck mehr habe. Dafür muss ich jetzt doppelt soviele Stunden unterrichten wie im Ref, soll Schüler erfolgreich durch Abi bringen und gleichzeitig als Klassenlehrer mich um jeden und alles kümmern. Das bedeutete für mich quasi ein Sprung von 0 auf 100 und dass da manches erstmal auf der Strecke bleibt, wundert mich nicht.

Ich will jetzt nit rumjammern, mir macht der Job schon Freude, es ist nur frustrierend, wenn ständig jemand auf der Matte steht und an was anderem rumnörgelt. Die positiven Sachen sieht nämlich tatsächlich kein Mensch, man bekommt immer nur die negativen vorgehalten. Aber das ist glaub in fast jedem Beruf so *seufz*

Jeder Schüler muss in seinem Leben trillionen von Referaten halten um zu lernen Vorträge zu halten. Aber wer bringt einem das eigentlich wirklich bei? Niemand. Learning by doing. Was darauf hinausläuft dass es auch kurz vor dem Abitur noch Leute gibt die einfach vom Blatt ablesen und nicht frei sprechen können.

Das hängt nun von der Schule ab. Bei uns müssen z.B. ab der 7. Klasse Referate (die sog. GFS) gehalten werden. Dafür gibt es ab der 7. Klasse ein Training, das sich DIP nennt (Darstellen-Informieren-Präsentieren), bei dem die Schüler lernen, wie ich so eine Präsentation gescheit aufziehe. Auch sind ab der 5. Klasse Gruppenarbeiten, Gruppenpuzzles uns sonstiges fest integriert und die Schüler haben das drauf. Inzwischen glaube ich ehrlich gesagt, dass viel zu viel von diesem Zeug gemacht wird. Manchmal kommt man in eine Klasse rein und es heißt von Schülerseite: "Oh nein, schon wiedre Gruppenarbeit!".

Manchmal möchten Schüler auch einfach nur Frontalunterricht und sich berieseln lassen. Ich denke, die Mischung macht es und man sollte beide Arbeitsformen nicht übertreiben.

Geschrieben

Und zweitens: Ich finde wir halten uns viel zu sehr an unseren geliebten Fächern fest die wir "schon immer hatten" und vergessen ein paar Sachen. Sachen die wirklich jeder brauchen kann, egal was er mal arbeitet.

Jeder Schüler muss in seinem Leben trillionen von Referaten halten um zu lernen Vorträge zu halten. Aber wer bringt einem das eigentlich wirklich bei? Niemand. Learning by doing. Was darauf hinausläuft dass es auch kurz vor dem Abitur noch Leute gibt die einfach vom Blatt ablesen und nicht frei sprechen können.

Wie man anständig eine Gruppenarbeit oder ein Projekt aufzieht sagt einem niemand. Es werden jahrelang Gedichte und Bücher interpretiert, und über das Bewerbungsschreiben wird ein halber Satz verloren und ein Blatt Papier ausgeteilt, weil der Lehrer gerade keine Lust drauf hat. Wie diskutiert man, wie sagt man seine Meinung, wie verteidigt man seine Meinung? Wie lernt man, wie recherchiert man?

Ja, nach der Schule sollte man selbstständig genug sein sich Dinge selbst anzueigenen. Aber nicht dadurch, dass man alle die aussortiert die das nicht von vornherein können, sondern dadurch dass man hilft das zu erreichen. Nicht so viel mit Wissen vollstopfenm was in den meißten Fällen direkt nach der nächsten Prüfung eh wieder weg ist, sondern mehr auf die Sozialkompetenzen schaun. Und die braucht jeder, egal ob er theoretische Physik oder Geschichte studiert oder doch Handwerker wird.

*unterschreib*

Das sind genau solche Dinge, die ich in den Plan aufnehmen würde und dafür andere Dinge streichen würde.

Was ich bei Gruppenarbeiten bei uns immer kritisieren konnte, war, dass die Themen sehr häufig aus meiner Sich so gewählt waren, dass ich mir zusätzlich zur eigentlichen Arbeit noch die Arbeit machen musste mich für ein Thema zu interessieren, dass mir egal war. Das Problem hatte ich auch in den Sprachfächern. Die Lehrer haben oft einfach ganz andere Interessen und biete für text production kaum Themen ans zu denen es mir leicht viel etwas zu schreiben. Es gab Themen bei denen musste ich die geforderten Wörter abzählen und mit gleichbedeutende Sätze ausdenken weil ich einfach nicht genug Inhalt fand. Da wird mal also praktisch in einem weiten Fach belastet, wenn man sich für eines nicht begeistern kann oder einen ein Thema einfach nicht interessiert. Was muss ich Argumente für irgendwelche Sachverhalte in britischen Städten finden können wenn ich die Sprache lernen will?

Man müsste da viel mehr auf die Interessenbereiche der Leute eingehen können und damit die Sprache lehren.

Klingt vielleicht doof, aber ich habe durch das Spielen von The Elder Scrolls 4 : Oblivion auf englisch mehr, besser und schneller englisch gelernt als in manchem Schuljahr in Englisch. Schlimm, aber leider wahr.

Geschrieben

Man müsste da viel mehr auf die Interessenbereiche der Leute eingehen können und damit die Sprache lehren.

Klingt vielleicht doof, aber ich habe durch das Spielen von The Elder Scrolls 4 : Oblivion auf englisch mehr, besser und schneller englisch gelernt als in manchem Schuljahr in Englisch. Schlimm, aber leider wahr.

Das glaub ich sofort. Einfach, weil man die Sprache dann verstehen MUSS wenn man das Spiel spielen möchte. Das Problem in der Schule ist, dass die meisten Schüler erst relativ spät begreifen, was Englisch für sie bedeuten kann. Bei diesen Referaten z.B. die gehalten werden sollen werde ich jedes Mal fast wahnsinnig, weil die Schüler selbst keine Vorschläge haben. Könnte man ja z.B. über ein Computerspiel machen, wenn man wollte. Will aber komischerweise keiner. Die beten dann lieber was über London runter, was sie selbst überhaupt nicht interessiert und wundern sich dann darüber, dass die Note nit besonders ist.

Es gibt also immer zwei Seiten. Selbst wenn man sowas anbieten würde, heißt es noch lange nicht, dass es angenommen wird ;-)

Und du hast schon Recht: Um dieses PC-Spiel zu spielen brauchst du eine gewisse Art von Englisch und die lernst du auch in diesem Spiel. Wer darüber nicht hinauswill, ist damit ja auch ganz gut bedient. Möchte ich eine Sprache von grundauf lernen und verstehen gehört irgendwann trotzdem mal so etwas wie Satzbau, Wortbildung und generell Grammatik dazu, damit ich verstehe, was ich da sage und daraus auch neue Konstruktionen bauen kann. Braucht man nicht unbedingt, man lernt Sprache bestimmt auch, indem man einfach reingeworfen wird, aber für Nichtmuttersprachler, die dann gerne etwas mit ihrer eigenen Muttersprache verwechseln halte ich Grammatik für anabdingbar :ka:

Und ja, Grammatik find selbst ich totlangweilig, aber selbst die kann man interessant verpacken. Wobei ich manchmal das Gefühl hab, dass die Schüler durch wiederholten Drill vlt besser lernen würden als mit diesen immer spaßigen Grammatikspielchen :rolleyes:

Aber was tut man nicht alles um sein Publikum zu "bespaßen"... :P:

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