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[1-5] Regin


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo liebe GTL-Mitstreiter!

Wir besprechen im Rahmen der Leserunde 'Gemeinsam Tolkien lesen' (GTL) hier im Forum The Legend of Sigurd and Gudrún (Übersetzung von Hans-Ulrich Möhring: Die Legende von Sigurd und Gudrún) von J.R.R. Tolkien.

In diesem Thread soll der Abschnitt Regin besprochen werden.

Allgemeine Informationen zur Aktion "Gemeinsam Tolkien lesen" an sich finden sich hier, speziell zur Leserunde über The Legend of Sigurd and Gudrún gibt es hier weitere Informationen.

Neue Diskussionsteilnehmer sind jederzeit willkommen!

Viel Spaß bei der Diskussion. :-)

Geschrieben (bearbeitet)

Trotz Abwesenheit ( ;-) ) will ich doch mal die Inhaltszusammenfassung liefern. Da der Abschnitt diesmal übermäßig lang war und ich mir sicher bin, nicht alles hundertprozentig verstanden zu haben, freue ich mich auf Eure Einsprüche :-O

1 Sigurd wird zu Regin geschickt.

2 Regin trainiert Sigurd.

3 Regin spricht Sigurd auf den Schatz Sigmunds an.

4 Regin berichtet von dem Drachenhort.

5 Sigurd bezeichnet Drachen, insbesondere Fáfnir, als böse.

6 Regin bestreitet, dass Drachen für einen Wölsung eine Gefahr darstellen. Sigurd fragt nach Regins Beweggründen.

7 [Regins Bericht] Regin berichtet von Otr.

8 [Regins Bericht] Regin berichtet von der Tötung Otrs durch einen Räuber. Der Räuber zieht weiter zu Hreidmar.

9 [Regins Bericht] In Hreidmars Haus befinden sich Regin und Fáfnir.

10 [Regins Bericht] Hreidmar fordert Wiedergutmachung für die Tötung Otrs. Andvari wird seines Goldschatzes beraubt.

11 [Regins Bericht] Andvaris Gold (inklusive Ring) wird in Hreidmars Haus gebracht.

12 [Regins Bericht] Hreidmar beansprucht den Schatz für sich und ist nicht bereit, Regin und Fáfnir zu beteiligen.

13 [Regins Bericht] Fáfnir tötet Hreidmar und nimmt das Gold an sich.

14 [Regins Bericht] Fáfnir bewacht den Schatz in Drachengestalt.

15 Sigurd fragt, ob Regin an Rache für den Mord an Hreidmar oder nur am Goldschatz interessiert sei.

16 Regin meint, Hreidmar rächen zu wollen. Er werde Sigurd ein Schwert schmieden und ihm das Gold überlassen.

17 Sigurd versucht erfolglos, ein Schwert zu schmieden.

18 Sigurd erbittet die Bruchstücke des Schwertes Grímnirs von Sigrlinn.

19 Regin schmiedet Gram.

20 Sigurd testet die Schärfe Grams.

21 Sigurd fragt, wo sich der Goldschatz befinde. Regin meint, dass Sigurd ein Schwert benötige.

22 Ein alter Mann (Ódin) hütet in Busiltarn die Pferde.

23 Sigurd wählt Grani.

24 Der Mann gibt Grani als Nachfahre Sleipnirs zu erkennen.

25 Regin und Sigurd reiten auf Gand und Grani Richtung Drachenhort.

26 Fáfnir erscheint.

27 Fáfnir gleitet über die Grube, in der sich Sigurd befindet.

28 Sigurd sticht Fáfnir mit Gram ins Herz.

29 Der blutüberströmte Sigurd nimmt Gram wieder an sich.

30 Sigurd bezeichnet sich gegenüber Fáfnir als vaterlos.

31 Sigurd gibt sich als Sohn Sigmunds zu erkennen.

32 Fáfnir erkennt, dass Regin Sigurd beauftragt hat.

33 Fáfnir berichtet vom Fluch, der auf dem Gold liegt.

34 Regin tritt in Erscheinung.

35 Regin lobt Sigurd.

36 Regin erkennt Sigurds Interesse am Gold und nimmt einen Teil der Schuld am Tod Fáfnirs auf sich.

37-38 Sigurd streitet die Mitschuld Regins ab. Dieser widerspricht, da er Gram geschmiedet habe.

39 Regin schneidet das Herz aus Fáfnirs Körper heraus und trinkt sein Blut.

40 Regin beauftragt Sigurd, das Herz zu braten und schläft ein.

41 Sigurd brät das Herz und versteht die Vögel.

42 Der erste Vogel rät Sigurd, das Herz selbst zu essen.

43 Der zweite Vogel rät Sigurd, den Schatz für sich zu beanspruchen.

44 Der erste Vogel rät Sigurd, Regin zu töten.

45 Sigurd tötet Regin.

46 Sigurd labt sich am Blut und am Fleisch Fáfnirs.

47 Sigurd nimmt Fáfnirs/Hreidmars Helm an sich.

48 Sigurd reitet mit dem Schatz den Berg herab.

49 Auf dem Weg hört Sigurd die Vögel sprechen.

50 Ein Rabe spricht von einer Halle auf Hindarfell (Ort, an dem sich die Walküre befindet).

51 Ein Fink spricht von einem Mädchen in Gjúkis Land (Gudrún).

52 Der Rabe spricht von der schlafenden Sonnenjungfer (Walküre).

53 Der Fink spricht von Gudrún, die im Reich von Gunnar und Högni heranwächst.

54 Der Rabe spricht von der Walküre, die sich für einen anderen Ausgang einer Schlacht entschied, als Ódin wollte, worauf Ódin sie in Schlaf versetzte.

Bearbeitet von Cadrach
Lesefehler erkannt und in der Zusammenfassung korrigiert *pfeif*
Geschrieben (bearbeitet)

Ein wunderbarer Abschnitt in wuchtigen Versen. Auch wenn die Geschichte vom Drachentöten hier ganz anders verläuft als ich sie bisher kannte.

Der Abschnitt ist lang und war irgendwie verwirrend. Ich mußte ihn mehrmals lesen.

Die Zusammenfassung ist gut, Cadrach. Danke.

3 Regin spricht Sigurd auf den Schatz Sigmunds an.

Das habe ich zwar auch so gelesen.Doch von welchem Schatz spricht er? Vom geborstenen Schwert? Oder meint er den Reichtum, den Sigmund als Köng im Laufe der Jahre angesammelt hat? Oder meint Regin das verlorene Königreich des Vaters ganz allgemein?

Bearbeitet von Torshavn
Geschrieben

Danke, Caddy, für die Zusammenfassung! :-)

1) "and dread he knows not.

A helm of horror

his head weareth"

Soll das der Aegishjálmr sein? Hat Fafnir ihn getragen? Ich dachte immer nur, er sei einfach Teil des Schatzes...

2)

17 Sigurd versucht erfolglos, ein Schwert zu schmieden.

Ich hatte in Erinnerung, dass es Regin ist, der versucht ein Schwert für Sigurd zu schmieden. :kratz: Aber Vers 17 ist da ja ziemlich zweideutig - es ist immer nur von "he" die Rede und ob dieser "er" dann mit dem "smith" im letzten Vers übereinstimmt, wird auch nicht ganz klar. Was sagt die deutsche Übersetzung/Interpretation? ;-)

Nachtrag: Ich lese gerade im nächsten Vers, dass Sigurd Gram von Sigrlinn erbittet, damit Regin die Bruchstücke zusammenschmiedet. Das wäre ja ein erster Hinweis.

3)

20: The Rhine river/ ran by swiftly;
Wir sind am Rhein?
Geschrieben

3 Regin spricht Sigurd auf den Schatz Sigmunds an.

Das habe ich zwar auch so gelesen.Doch von welchem Schatz spricht er? Vom geborstenen Schwert? Oder meint er den Reichtum, den Sigmund als Köng im Laufe der Jahre angesammelt hat? Oder meint Regin das verlorene Königreich des Vaters ganz allgemein?

Ich gehe davon aus, dass vom generellen Reichtum Sigmunds die Rede ist. Zumindest würden dazu dann die ersten vier Verse der folgenden (vierten) Strophe passen:

A hoard have I heard

on a heath lying,

gold more glorious

than greatest king's.

Der Schatz scheint also weitgehend austauschbar zu sein - es geht nicht um bestimmte Artefakte, sondern allein um die Menge oder den Wert des Schatzes. Deshalb ist der Drachenhort in jedem Fall wertvoller als Sigmunds Schatz.

1) "and dread he knows not.

A helm of horror

his head weareth"

Soll das der Aegishjálmr sein? Hat Fafnir ihn getragen? Ich dachte immer nur, er sei einfach Teil des Schatzes...

Ja, es ist der Ægishjálmr. Dass Fáfnir diesen Helm trägt, wird auch in der Snorra-Edda, im 23. Lied (Sigurdharkvidha Fafnisbana önnur) erwähnt. Dort heißt es zwischen Strophe 14 und 15:

Sigurd blieb nun beständig bei Regin und da sagte er dem Sigurd, daß Fafnir auf der Gnitahaide läge in Wurmsgestalt. Er hatte den Ögishelm, vor dem alles Lebende sich entsetzte.

In seinen Anmerkungen schreibt Christopher Tolkien, dass Fáfnir den Helm Hreidmar nach dessen Ermordung abgenommen hätte. Allerdings kann ich nicht erkennen, auf welche Quelle er sich hierbei bezieht.

2)
17 Sigurd versucht erfolglos, ein Schwert zu schmieden.

Ich hatte in Erinnerung, dass es Regin ist, der versucht ein Schwert für Sigurd zu schmieden. :kratz: Aber Vers 17 ist da ja ziemlich zweideutig - es ist immer nur von "he" die Rede und ob dieser "er" dann mit dem "smith" im letzten Vers übereinstimmt, wird auch nicht ganz klar. Was sagt die deutsche Übersetzung/Interpretation? ;-)

Nachtrag: Ich lese gerade im nächsten Vers, dass Sigurd Gram von Sigrlinn erbittet, damit Regin die Bruchstücke zusammenschmiedet. Das wäre ja ein erster Hinweis.

Es ist definitiv Regin, der das Schwert schließlich schmiedet, und er bietet es ja auch bereits in Strophe 16 an. Tatsächlich hieß meine Zusammenfassung der Strophe 17 ursprünglich "Regin versucht erfolglos, Sigurd ein Schwert zu schmieden". Doch Christopher Tolkien schafft in seinen Anmerkungen Klarheit, dass es sich um Sigurd handelt. Die Übersetzung übernimmt die Schwammigkeit des Originals.

3)
20: The Rhine river/ ran by swiftly;
Wir sind am Rhein?

Hierzu steht in den Anmerkungen "only in the Lay is the river called the Rhine". Interessanterweise hat Möhring hier nicht einfach nur übersetzt, sondern noch eine Ergänzung vorgenommen: "[N]ur im Lied [und im Reginlied der Edda] wird der Fluss der Rhein […] genannt". Hier kann man das Reginsmál in englischer Übersetzung lesen, und tatsächlich: Der Rhein wird auch hier erwähnt.

Ich finde es ja übrigens schön, wie Tolkien am Ende des Abschnitts Fink und Rabe abwechselnd über Gudrún und Brynhild erzählen lässt. Allerdings musste ich den Part mehrfach lesen, da ich die ganze Zeit versucht habe, alles auf einen Nenner zu bringen, da ich davon ausging, dass beide Vögel über dieselbe Person berichteten.

Geschrieben

Soll das der Aegishjálmr sein? Hat Fafnir ihn getragen? Ich dachte immer nur, er sei einfach Teil des Schatzes...

Ja, es ist der Ægishjálmr. Dass Fáfnir diesen Helm trägt, wird auch in der Snorra-Edda, im 23. Lied (Sigurdharkvidha Fafnisbana önnur) erwähnt

Ich weiß im Augenblick nicht wo ich es gelesen habe. Aber ist der Helm nicht auch für die Verwandlung Fafnirs in den Drachen verantwortlich?

Ich finde es ja übrigens schön, wie Tolkien am Ende des Abschnitts Fink und Rabe abwechselnd über Gudrún und Brynhild erzählen lässt. Allerdings musste ich den Part mehrfach lesen, da ich die ganze Zeit versucht habe, alles auf einen Nenner zu bringen, da ich davon ausging, dass beide Vögel über dieselbe Person berichteten.

Das ist eine sehr schöne Stelle. Die Vogelsymbolik ist auch relativ klar gewählt. Der Rabe als ein Vogel Odins erzählt von der gefallenen Walküre Brynhild.

Die Symbolik des Fink, eines Sperlingsvogels, ist mir nicht klar. Weiß jemand für was der Vogel steht? Es muß typisch für Gudrun sein. Gehört der Fink in den Kreis der christlichen Symbole oder eher den der nordischen?

Geschrieben (bearbeitet)

Danke für die Ergänzungen, Caddy. Ich habe dieses Mal schlichtweg vergessen die Annotations zu lesen. Dann hätte ich mir die Fragen ja sparen können….

In seinen Anmerkungen schreibt Christopher Tolkien, dass Fáfnir den Helm Hreidmar nach dessen Ermordung abgenommen hätte. Allerdings kann ich nicht erkennen, auf welche Quelle er sich hierbei bezieht.

Kann man davon nicht einfach ausgehen, da Fafnir den gesamten Besitz von Hreidmar ans ich genommen hat?

Es ist definitiv Regin, der das Schwert schließlich schmiedet, und er bietet es ja auch bereits in Strophe 16 an. Tatsächlich hieß meine Zusammenfassung der Strophe 17 ursprünglich "Regin versucht erfolglos, Sigurd ein Schwert zu schmieden". Doch Christopher Tolkien schafft in seinen Anmerkungen Klarheit, dass es sich um Sigurd handelt. Die Übersetzung übernimmt die Schwammigkeit des Originals.
Aber in den Anmerkungen steht doch nur, dass es Sigurd ist, der die Schwerter zerstört, nicht, dass er sie auch geschmiedet hat. In meiner Morris-Übersetzung fehlt diese Episode leider ganz, aber irgendwo meine ich einmal gelesen zu haben (vielleicht bei Byock?), dass Regin in allen Fällen der Schmied war. Genauso steht es auch im Red Fairy Book von Lang – vielleicht keine sehr seriöse Quelle, aber in Bezug auf Tolkien(s Inspiration) sicherlich interessant.

Hierzu steht in den Anmerkungen "only in the Lay is the river called the Rhine". Interessanterweise hat Möhring hier nicht einfach nur übersetzt, sondern noch eine Ergänzung vorgenommen: "[N]ur im Lied [und im Reginlied der Edda] wird der Fluss der Rhein […] genannt". Hier kann man das Reginsmál in englischer Übersetzung lesen, und tatsächlich: Der Rhein wird auch hier erwähnt.
Spannend. Nicht nur Möhrings Ergänzung, sondern ganz grundsätzlich finde ich es spannend wie schnell man vom Völsungenland auf einmal an den Rhein gelangt. Dadurch wirkt es fast so als seien hier zwei verschiedene Sagen zusammengewoben worden.

Ich weiß im Augenblick nicht wo ich es gelesen habe. Aber ist der Helm nicht auch für die Verwandlung Fafnirs in den Drachen verantwortlich?

Der Helm verleiht ihm ein schreckliches Aussehen, dass sicherlich die Drachenerscheinung eindrucksvoller macht und vielleicht auch die Verwandlung vorantreibt. Aber ich meine mich zu erinnern, dass der eigentliche Grund die Gier und der Besitz des Goldes ist.

Nachdem ich nun die Morris Übersetzung noch einmal gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass in dieser Version Regin offen zugibt an dem Schatz interessiert zu sein und Sigurd nicht verspricht, dass Vergeltung für seinen Vater sein Hauptinteresse ist. Selbst als Regin ihm einen Teil des Goldes anbietet antwortet Sigurd: „But the bright child spake as aforetime, and answered the Master and said: "Thou shalt have thy will, and the Treasure, and take the curse on thine head." Hat jemand den Abschnitt mal bei Simrock gelesen? Stimmt Sigurd dem Rachezug dort auch nur aus moralischem Pflichtgefühl zu?

Bearbeitet von Alatariel
Geschrieben

Die Symbolik des Fink, eines Sperlingsvogels, ist mir nicht klar. Weiß jemand für was der Vogel steht? Es muß typisch für Gudrun sein. Gehört der Fink in den Kreis der christlichen Symbole oder eher den der nordischen?

Ich habe nur eine Symbolik ausfindig machen können, die es wohl seit dem Mittelalter gibt: der Schmierfink. Ich zitiere mal aus dem Wikipedia-Artikel:

Bereits seit dem Ende des Mittelalters ist "Fink" als vermeintlich schmutziger Vogel, der in Pferdekot pickt (Schmutz-, Dreck-, und Mistfink), als Scheltwort und als Spottname für einen "unsoliden, ungeregelt lebenden Menschen" belegt und wurde seit der Mitte des 16. Jahrhunderts unter anderem zur Bezeichnung für Landstreicher gebraucht.

Hilft das irgendwie weiter?

In seinen Anmerkungen schreibt Christopher Tolkien, dass Fáfnir den Helm Hreidmar nach dessen Ermordung abgenommen hätte. Allerdings kann ich nicht erkennen, auf welche Quelle er sich hierbei bezieht.

Kann man davon nicht einfach ausgehen, da Fafnir den gesamten Besitz von Hreidmar ans ich genommen hat?

Vielleicht habe ich das ja nur überlesen, aber steht denn irgendwo, dass Hreidmar den Helm selbst getragen hat? Ansonsten könnte er ja auch von Anfang an Fáfnir gehört haben.

Es ist definitiv Regin, der das Schwert schließlich schmiedet, und er bietet es ja auch bereits in Strophe 16 an. Tatsächlich hieß meine Zusammenfassung der Strophe 17 ursprünglich "Regin versucht erfolglos, Sigurd ein Schwert zu schmieden". Doch Christopher Tolkien schafft in seinen Anmerkungen Klarheit, dass es sich um Sigurd handelt. Die Übersetzung übernimmt die Schwammigkeit des Originals.
Aber in den Anmerkungen steht doch nur, dass es Sigurd ist, der die Schwerter zerstört, nicht, dass er sie auch geschmiedet hat. In meiner Morris-Übersetzung fehlt diese Episode leider ganz, aber irgendwo meine ich einmal gelesen zu haben (vielleicht bei Byock?), dass Regin in allen Fällen der Schmied war. Genauso steht es auch im Red Fairy Book von Lang – vielleicht keine sehr seriöse Quelle, aber in Bezug auf Tolkien(s Inspiration) sicherlich interessant.

Ah, danke. Ich hatte irgendwie angenommen, dass die Schwerter bereits beim Schmieden zerstört wurden. Entsprechend wären dann Schmied und Zerstörer identisch. Aber die Variante, dass Regin zwei Schwerter schmiedet, die Sigurd beide zerstört, ist wesentlich logischer.

Hierzu steht in den Anmerkungen "only in the Lay is the river called the Rhine". Interessanterweise hat Möhring hier nicht einfach nur übersetzt, sondern noch eine Ergänzung vorgenommen: "[N]ur im Lied [und im Reginlied der Edda] wird der Fluss der Rhein […] genannt". Hier kann man das Reginsmál in englischer Übersetzung lesen, und tatsächlich: Der Rhein wird auch hier erwähnt.
Spannend. Nicht nur Möhrings Ergänzung, sondern ganz grundsätzlich finde ich es spannend wie schnell man vom Völsungenland auf einmal an den Rhein gelangt. Dadurch wirkt es fast so als seien hier zwei verschiedene Sagen zusammengewoben worden.

Das ist hier ja auch nicht die abwegigste Idee ;-)

Geschrieben

Vielleicht habe ich das ja nur überlesen, aber steht denn irgendwo, dass Hreidmar den Helm selbst getragen hat? Ansonsten könnte er ja auch von Anfang an Fáfnir gehört haben.

In der Edda ist der Helm ja Teil des Schatzes - ob Hreidmar ihn nur gehortet oder getragen hat geht aus meiner Übersetzung nicht ganz hervor. Ich meine aber irgendwann mal so etwas gelesen zu haben (bei all den verschiedenen Versionen und Adaptionen komme ich ganz durcheinander). In der Morris-Übersetzung trägt Fafnir den Helm auf jeden Fall nachdem er Hreidmar erschlagen hat und Regin erschreckt sich vor seinem Bruder, der neben der Leiche des Vaters steht.

Ah, danke. Ich hatte irgendwie angenommen, dass die Schwerter bereits beim Schmieden zerstört wurden. Entsprechend wären dann Schmied und Zerstörer identisch. Aber die Variante, dass Regin zwei Schwerter schmiedet, die Sigurd beide zerstört, ist wesentlich logischer.

Nein, die Schwerter werden definitiv erst nach dem Schmieden zerstört - nämlich auf dem Amboss, den Gram letztendlich in zwei Teile schlägt. Deswegen ist das ja so signifikant.

Dadurch wirkt es fast so als seien hier zwei verschiedene Sagen zusammengewoben worden.
Das ist hier ja auch nicht die abwegigste Idee ;-)

Inwiefern? Weil der Text anfänglich von der Vorgeschichte/Abstammung der Völsungen handelt und sich erst danach dem "wirklichen" Sigurd/Siegfried-Stoff zuwendet, wei man ihn aus den zahlreichen Adaptionen kennt?

Geschrieben

Hat jemand den Abschnitt mal bei Simrock gelesen? Stimmt Sigurd dem Rachezug dort auch nur aus moralischem Pflichtgefühl zu?

Simrock ist hier keinesfalls eindeutig. Die wichtigsten Passagen, was die Motivation angeht, sind erzählende Texte, keine wörtliche Rede.

Bei Simrock wurde Regin von seiner Schwester gesagt, er dürfe seinem Bruder Fafnir seinen Anteil des Erbes ihres Vaters nicht mit Gewalt abnehmen. Daher freut sich Regin als Sigurd zu ihm in die Lehre kommt und erzählt ihm sofort die Geschichte.

Das erste Mal lehnt Sigurd Regins Bitte ab Fafnir zu töten, denn "Wenn mich einem König mehr verlangte nach roten Ringen als nach Vaterrache".

Nachdem er gegen den Mörder seines Vaters Krieg geführt und gewonnen hatte, reist er mit Regin zur Gnitaheide und tötet Fafnir.

Wenn ich den Text richtig verstehe, waren Ruhm und Ehre für Sigurd wichtig. Das Gold nimmt er allerdings auch sehr gerne.

Allerdings gibt Sigurd hier allein Regin die Schuld für die Tat, anders als bei Tolkien, denn ohne sein ständiges Flehen, hätte Sigurd Fafnir wohl kaum getötet.

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