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Frankreich spart!


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Geschrieben

Alle Europäischen Länder haben einen gewaltigen Schuldenberg, der kaum noch beseitigt werden kann. Jetzt fängt Frankreich als erstes Land, das nicht kurz vor der Pleite steht an drastisch zu sparen, und ich finde das auch richtig so. Jetzt gehen die Menschen auf die Strasse. Warum? Einerseits wollen sie das endlich der Schuldenberg abgebaut wird, wollen aber nicht sparen. Was haltet ihr von dieser Einstellung der Franzosen?

Geschrieben

Einige der geplanten Maßnahmen, die ich auf die schnelle gefunden habe:

-30.000 Beamte einsparen

-Überstunden sollen wieder besteuert werden

-Doppelbesteuerung für ärztliche Zusatzversicherungen

-"Reichensteuer" für Einkommen über 250.000 Euro

-CO2 Steuer für Unternehmen

-Tabak/Alkohol-Steuer erhöhen (nur bei hochprozentigem Alkohol)

Ich kann verstehen, dass einige Menschen guten Grund haben zu demonstrieren, insbesondere die Beamtenschaft. Ansonsten wird vorallem die Überstundenbesteuerung und die erhöhte Tabak/Alkoholsteuer dem Durchschnittsfranzosen ein Dorn im Auge sein. Neutral betrachtet, fallen die Sparpläne allerdings moderat aus (unter der Prämisse, dass nicht noch mehr Maßnahmen geplant sind, die ich übersehen habe). Jedoch meinte der Chef der größten Gewerkschaft in Frankreich, dass die Verteilung ungerecht wäre ("Angestellte zahlen 6 mal mehr als die Reichen" - auf welchen Zahlen die Behauptung beruht wird nicht verraten). Diesen Konflikt Arm gegen Reich, den der Gewerkschaftler damit anschneidet, kann man eigentlich immer in kapitalistisch geprägten Staaten beobachten. Von daher überrascht mich die dortige Stimmung nicht, zumal viele Franzosen generell deutlich demonstationsfreudiger sind als die trägen Deutschen.

Geschrieben

Das Leben wird dadurch schwerer, dass ist mir durchaus bewusst, aber was ist besser:

1. In ein paar Jahren auf der Strasse zu sitzen und zu sehen zu müssen, wie der eigene Staat pleite geht, 2.oder jetzt mal auf einen Teil des Luxus verzichten, denn wir im Moment noch genießen?

Für mich ist die Antwort klar. Sie sollte es auch für die Franzosen sein.

Geschrieben

Da werden überstunden nicht besteuert ? woohooo dann arbeite ich ja 20 stunden die woche laut arbeitsvertrag und häng nochmal 20 als überstunde hintendran !

Naja bisschen sparen is immer gut vor allem bei beamten da is meine meinung nur soviel wie wirklich nötig alle anderen Privastisieren.

Geschrieben

Frankreich und (auch Deutschland) gehen nicht so schnell pleite. Die Schulden scheinen immens, aber das BIP ist bei diesen Staaten ziemlich groß. Es gibt genug Industriestandorte. Beide Staaten sind noch weit weg von einer Überschuldung, das heißt dem Punkt, wo die Zinstilgungen größer wäre, als die Einnahmen minus der unvermeidbaren Ausgaben. Die Staaten müssten schon noch Jahrzehnte verschwenderisch leben um diesen Punkt zu erreichen.

Wenn man natürlich jetzt anfängt zu sparen, kann das nicht schaden. Ich frage mich nur immer, warum keiner mal auf die Idee kommt, auf die eigene Armee zu verzichten (oder besser nur einen kleinen Teil zwecks Katastrophenhilfe bereitzuhalten).

Naja bisschen sparen is immer gut vor allem bei beamten da is meine meinung nur soviel wie wirklich nötig alle anderen Privastisieren.

Das ist so eine Sache. Neuseeland hatte ihre Staatsbahn privatisiert. Die Zustände wurden dann derart unerträglich, dass man sie wieder zurückkaufen musste. Auch bei uns kann man immer deutlicher ein Rückzug der Bahn aus dem Land beobachten. Oder Stichwort DSL: anstatt das die Anbieter beim Staat nach einer Anschlussschaltung fragen, müssen sie ihren größten Konkurrenten damit kontaktieren, der sich Mühe gibt, den Prozess mehr oder weniger unauffällig zu verschleppen. Viele Probleme beim Anschlusswechsel rühren allein daher, dass der Monopolist ungern Anschlüsse abtritt.

Ich finde alles netzartiges (Schienen, Straßen, Wasserwege, Elektrizität, Internet, Wasser) sollte stets durch den Staat verwaltet werden um eine (im Idealfall) gerechte Verteilung der Netzkapazitäten an Unternehmen zu ermöglichen und eine Wartung des gesamten Netzes (und nicht nur der lohnendsten Teile) zu gewährleisten. Und dazu braucht man die Beamten. Man sollte natürlich überlegen, inwieweit man einige Vorteile der Beamtenschaft mal streichen könnte. Das Kündigungsverbot vorallem.

Geschrieben (bearbeitet)

Die Kürzungen bei Gesundheit und Bildung sind echt keine gute Sache und wenn man bedenkt wieso der durschnittliche Franzose nun "den Gürtel enger schnallen" muss.. gibt es jeden Grund sauer zu sein.

Bearbeitet von Grimlock
Geschrieben

Ich finde alles netzartiges (Schienen, Straßen, Wasserwege, Elektrizität, Internet, Wasser) sollte stets durch den Staat verwaltet werden um eine (im Idealfall) gerechte Verteilung der Netzkapazitäten an Unternehmen zu ermöglichen und eine Wartung des gesamten Netzes (und nicht nur der lohnendsten Teile) zu gewährleisten. Und dazu braucht man die Beamten. Man sollte natürlich überlegen, inwieweit man einige Vorteile der Beamtenschaft mal streichen könnte. Das Kündigungsverbot vorallem.

Die Vorteile der Beamtenschaft zu streichen, könnte ein Schuss in den Ofen sein - im Schnitt verdienen Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst weniger als in der freien Wirtschaft. Wenn nun die Vorteile gestrichen werden würden, gäbe es keinen Grund mehr, im öffentlichen Dienst anzufangen. Ausgerechnet den Hauptvorteil, nämlich die Unkündbarkeit, zu streichen, würde eine erhöhte Abwanderung der (insbesondere hochqualifizierten) Arbeitskräfte aus dem öffentlichen Dienst bedeuten.

Geschrieben

Naja Monopol stellungen sind eben scheisse. Ich bin mit kleinen Privaten immer besser gefahren als mit der telekom z.b. die is nur zum schreien zum glück gibs mittlerweille den einen oder anderen regional anbieter (ewetel z.b) und das is verdammt gut so.

Die bahn is einfach dumm ... tschuldigung auch da gibs mitllerweile regionale die einfach besser sind. (Metronom z.b.)

Geschrieben

Die Vorteile der Beamtenschaft zu streichen, könnte ein Schuss in den Ofen sein - im Schnitt verdienen Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst weniger als in der freien Wirtschaft. Wenn nun die Vorteile gestrichen werden würden, gäbe es keinen Grund mehr, im öffentlichen Dienst anzufangen. Ausgerechnet den Hauptvorteil, nämlich die Unkündbarkeit, zu streichen, würde eine erhöhte Abwanderung der (insbesondere hochqualifizierten) Arbeitskräfte aus dem öffentlichen Dienst bedeuten.

Die Unkündbarkeit ist doch nicht der Hauptvorteil. Vergünstigungen bei allen Versicherungen. Keine Sozialversicherungsabgaben. Bei Familienzuwachs gibt's mehr Geld. Die Pension. Vorruhestand. Kein Leistungsdruck. Und wenn man nicht will, dass die hochqualifizierten Beamten abwandern, lässt man sicherheitshalber den Kündigungsschutz für alle mit Uniabschluss einfach bestehen, für den Rest nicht.

Die bahn is einfach dumm ... tschuldigung auch da gibs mitllerweile regionale die einfach besser sind. (Metronom z.b.)

Ja ich weiß. Aber es geht um die Verwaltung des Netzes, also der Gesamtheit der Schienentrassen. Da haben die regionalen kein Wort mitzureden, sondern nur die DB und zum gewissen Teil der Staat. So wie das aber momentan geregelt ist, funktioniert das einfach nicht. Man muss die wirtschaftlichen Interessen stärker vom Netzausbau trennen.

Geschrieben

naja das is eh nen witz nachdem die Steuerzahler das netz finanziert haben... also ich bin der Meinung jeder darf das netz gratis nutzen muss aber je nach stärke der nutzung etwas in einem Erhaltungs pott zahlen. Bei der bahn ebenso wie bei der Telekomm.

Geschrieben

Ich finds im Prinzip gut DAS Frankreich spart, aber WIE sie das tun, darüber lässt sich streiten. Es gibt so viele Möglichkeiten schonend zu sparen. z.B Reichensteuer erhöhen, oder wie es die Dänen getan haben; eine fettsteuer. Das tut nicht nur der Staatskasse gut sondern auch den Menschen. Weniger fett heisst weniger dick. Aber auch, wenn man Arbeitsplätze fördert, aber das tut die regierung nicht.

Bei sowas braucht man aber auch nen guten Plan von vorne rein. Das lustige ist ja auch, weil wir die Banken gerettet haben geht Griechenland Pleite, wenn es keine Hilfe bekommt. Wenn die bank weg ist wo Griechenland Schulden hat, sind die Schulden weg. Aber weil wir sie nur gerade so retten konnten und die dringend Geld brauchten stiegen die Zinsen und Griechenland muss mehr blechen als zuvor. So etwas kommt nur zustande, weil kein Plan hinter den rettungsmaßnahmen steckt und weil es den nicht gibt hat die FDP weniger als 5% in verschiedenen Landtagen, also sind sie nicht drin.

Das alles zeigt nur, dass wir uns selbst zerstören.

Geschrieben

Die Vorteile der Beamtenschaft zu streichen, könnte ein Schuss in den Ofen sein - im Schnitt verdienen Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst weniger als in der freien Wirtschaft. Wenn nun die Vorteile gestrichen werden würden, gäbe es keinen Grund mehr, im öffentlichen Dienst anzufangen. Ausgerechnet den Hauptvorteil, nämlich die Unkündbarkeit, zu streichen, würde eine erhöhte Abwanderung der (insbesondere hochqualifizierten) Arbeitskräfte aus dem öffentlichen Dienst bedeuten.

Die Unkündbarkeit ist doch nicht der Hauptvorteil. Vergünstigungen bei allen Versicherungen. Keine Sozialversicherungsabgaben. Bei Familienzuwachs gibt's mehr Geld. Die Pension. Vorruhestand. Kein Leistungsdruck. Und wenn man nicht will, dass die hochqualifizierten Beamten abwandern, lässt man sicherheitshalber den Kündigungsschutz für alle mit Uniabschluss einfach bestehen, für den Rest nicht.

Die Vergünstigungen bei Versicherungen sind sehr gering, spielen für mich also eher eine untergeordnete Rolle. Aber die anderen Punkte sind natürlich wichtig. Das zusätzliche Geld bei Familienzuwachs scheint eine länderspezifische Sache zu sein!? Zumindest bei mir im Unternehmen gibt es da, wenn überhaupt, maximal eine Einmalzahlung - in jedem Fall indirekt durch 2 (? ) Tage bezahlten Urlaub zur Geburt. Das ist dann auch eher eine kleine Sache.

Dass der Leistungsdruck in erster Linie an der Unkündbarkeit liegt, ist wohl relativ klar. Und auch bei den restlichen Punkten sehe ich eine enge Verknüpfung: Wenn Beamte nicht mehr unkündbar wären, würde automatisch auch eine Sozialversicherungspflicht bestehen, da sie ansonsten ja auch keine Arbeitslosen- und Rentenversicherung zahlen würden. Wenn dann ohnehin Rentenversicherungsbeiträge gezahlt werden würden, könnte/würde auch gleich die Pension, die ja an sich nur ein (besserer) Rentenersatz ist, wegfallen oder zumindest stark eingeschränkt werden. An der Unkündbarkeit hängt vieles und vor allem gibt sie einem ein starkes Sicherheitsgefühl. Ich weiß von einigen Beamten bei mir im Unternehmen, dass das der Grund ist, warum sie im öffentlichen Dienst tätig sind.

Geschrieben

@Cadrach

Stimmt, da hängt einiges zusammen. Wegen den Familienzuschlägen, siehe hier.

@Eorl

Eine Reichensteuer wollen sie ja einführen.

Zerstören wir uns wirklich selbst? Die Generationen vor uns haben Weltkriege miterlebt. Wir haben es hier "nur" mit einer mehr oder weniger globalen Finanzdauerkrise zu tun. Ich bin da recht optimistisch, dass wir dies ohne allzu große Schäden überstehen können.

Geschrieben

Die Unkündbarkeit ist doch nicht der Hauptvorteil. Vergünstigungen bei allen Versicherungen. Keine Sozialversicherungsabgaben. Bei Familienzuwachs gibt's mehr Geld. Die Pension. Vorruhestand. Kein Leistungsdruck. Und wenn man nicht will, dass die hochqualifizierten Beamten abwandern, lässt man sicherheitshalber den Kündigungsschutz für alle mit Uniabschluss einfach bestehen, für den Rest nicht.

Ich bin verbeamtet (noch auf Probe) und finde schon, dass es einer der größten Vorteile ist, nicht kündbar zu sein. Die Beamtenschaft bringt auch jede Menge Nachteile mit, so ist man relativ gebunden an einen Ort und muss zum Teil sehr lange auf Versetzung warten.

Zudem gibt es keinen Anreiz, gut zu arbeiten. Ich weiß, viele haken das unter "kein Leistungsdruck" als Vorteil ab, ich sehe das eher negativ. Beispiel Lehrer: Der Kollege, dem die Schüler total egal sind, der nur das Buch runterkaut und auch nicht viel vorbereitet wird genauso bezahlt wie ein Kollege der sich total engagiert, vielleicht auch im außerschulischen Bereich tätig ist und bis nachts um 12 an der Vorbereitung sitzt. Da ist es doch kein Wunder, dass nach spätestens ein paar Jahren die meisten Lehrer sagen, dass sie sich das nicht mehr antun, denn sie bekommen überhaupt gar nichts dafür. Ähnlich wirds auch in Behörden laufen. Derjenige, der schnell und gut arbeitet, hat ja nicht mehr davon...

Wegen dem Familienzuschlag sollte man weder Beamter werden noch Kinder bekommen, die paar Flocken im Monat sind der Witz. Das gleicht sich außerdem wieder aus mit dem sogenannten "Einsteiger-Abschlag". Aus irgendeinem Grund bekomme ich in den ersten 3 Berufsjahren 5% meines Gehaltes abgezogen. Ich weiß nicht warum und wieso, es ist einfach so. Und wenn man mal in Gehaltstabellen schaut, sieht man schnell, dass das mehr ist als 100 Euro, was da anfangs fehlt.

Nerven tut auch die Privatversicherung, weil man alles vorzahlen muss. Diesen Monat bin ich wieder im Minus wegen Arztrechnungen, die ich privat zu bezahlen habe. Das Ganze muss dann gesammelt werden und einen Betrag von 200 Euro übersteigen, damit ich überhaupt etwas erstattet bekomme. Da werd ich dieses Jahr nicht drüber kommen, also zahl ichs halt selber...nun ja.

Ich möchte nicht rumjammern, ich hab das Gefühl, dass es ganz große Vorteile gibt und dass ich auch gut bezahlt bin, aber für mich war tatsächlich der größte Anreiz die Sicherheit, die ich auf meinen Arbeitsplatz habe. Die Bezahlung gegenüber der Wirtschaft ist nach ein paar Jahren lächerlich, egal ob mit oder ohne Sozialabgaben, die Pension wirds vermutlich nicht mehr geben, wenn ich dann mit 75 mal in Pension gehen darf, Mitspracherecht ist gleich null und Vorruhestand kann sich auch kaum mehr jemand leisten, weil die Abschläge so hoch sind. Besonders viel Anreiz hat das Beamtentum ansonsten also nicht unbedingt zu bieten. Zumindest nicht für arbeitswillige Leute.

Irgendwo hab ich auch mal ne Hochrechnung gesehen, was es den Staat kosten würde, wenn er das Beamtentum abschaffen würde und das Ergebnis war, dass es ihn aus irgendeinem Grund sehr viel teurer kommen würde. Wenn ich mir so unsere marode Schule anschaue und dabei das Streikrecht im Hinterkopf habe, dann weiß ich glaub auch warum ;-)

Wie das aber in Frankreich mit dem Beamtentum ausschaut, das weiß ich gar nicht so genau. Ich weiß nur, dass Griechenland einen total aufgeblähten Beamtenapparat hat, wo Leistung auch nicht wirklich honoriert wird und viele Leute dann eben auch entsprechend arbeiten...

Geschrieben (bearbeitet)

Aus irgendeinem Grund bekomme ich in den ersten 3 Berufsjahren 5% meines Gehaltes abgezogen. Ich weiß nicht warum und wieso, es ist einfach so. Und wenn man mal in Gehaltstabellen schaut, sieht man schnell, dass das mehr ist als 100 Euro, was da anfangs fehlt.

Ich wollte hier nur mitlesen, aber das würde mich doch interessieren, ich mein WTF? Weiß da einer was genaueres wieso da 5% einfach abgezogen werden, was sind das für 5%? Elentari tappt da ja auch im dunkeln.

EDIT: Ach und alles gute nachträglich Elentari :-O

Bearbeitet von LinkeFaustMelkors
Geschrieben

@LFM: Danke ;-)

Oh Gott, bitte nicht nachforschen, ich wills eigentlich gar nicht wissen. Beim ersten googeln hab ich rausgefunden, dass sich das "Absenkungsbetrag" nennt, dass es "nur" 4% sind, dafür aber 4 Jahre lang abgezogen wird :rolleyes:

Warum? Ich vermute, aus rein finanziellen Gründen. Weihnachtsgeld gibt es ja auch schon seit Jahren nicht mehr, das war vermutlich wieder ein Ende, an dem man ansetzen und sparen konnte. Obwohl es der Witz ist, denn keiner arbeitet mehr als ein Anfänger :L

Die Bundesbeamten bekommen ab 2012 ja wieder 60% Weihnachtsgeld, auf die Landesbeamten trifft das leider nicht zu. Mist! Doch den falschen Beruf gewählt :-O

Geschrieben

@Cadrach

Stimmt, da hängt einiges zusammen. Wegen den Familienzuschlägen, siehe hier.

@Eorl

Eine Reichensteuer wollen sie ja einführen.

Zerstören wir uns wirklich selbst? Die Generationen vor uns haben Weltkriege miterlebt. Wir haben es hier "nur" mit einer mehr oder weniger globalen Finanzdauerkrise zu tun. Ich bin da recht optimistisch, dass wir dies ohne allzu große Schäden überstehen können.

Wir zerstören unsere bisherige Welt. Den ganzen Luxus, den wir jetzt noch haben. Ich rede da nicht von sowas wie Goldene Kugelschreiber oder so was sondern, eine wunderbarfunktionierende Wirtschaft, Bildung, große Häuser, halt all das, was man sich nur mit viel Geld leisten kann. Wenn das Geld aber nicht mehr da ist, gibt es nichts mehr davon. Stellt euch nur mal vor. Deutschland verarmt. Wir haben zwar Wasser und Felder und müssen deswegen keinen Hunger leiden wie Afrikaner, aber wir hätten vielleicht auch solche Hütten und dieser wirklich abstossender Gedanke ist der, der es möglich macht auf einen Teil dieses Luxuses ZEITWEISE zu verzichten. Ich denke, das ist besser als für IMMER.

Das mit den Wellblechhütten ist natürlich schon ein ziemlich krasser Gedanke, aber besser man befürchtet das schlimmste, als sich zu verkalkulieren. Wenn man einen solchen Gedanken in jedem Menschne wachrufen würde, wären glaub ich fast alle fürs sparen

@LFM: Danke ;-)

Oh Gott, bitte nicht nachforschen, ich wills eigentlich gar nicht wissen. Beim ersten googeln hab ich rausgefunden, dass sich das "Absenkungsbetrag" nennt, dass es "nur" 4% sind, dafür aber 4 Jahre lang abgezogen wird :rolleyes:

Warum? Ich vermute, aus rein finanziellen Gründen. Weihnachtsgeld gibt es ja auch schon seit Jahren nicht mehr, das war vermutlich wieder ein Ende, an dem man ansetzen und sparen konnte. Obwohl es der Witz ist, denn keiner arbeitet mehr als ein Anfänger :L

Die Bundesbeamten bekommen ab 2012 ja wieder 60% Weihnachtsgeld, auf die Landesbeamten trifft das leider nicht zu. Mist! Doch den falschen Beruf gewählt :-O

Beamte sollten sowie so daraus gehalten werden, die sind zu wichtig für die gesellschaft.

Geschrieben

Beamte sollten sowie so daraus gehalten werden, die sind zu wichtig für die gesellschaft.

Wenn ich nachfragen darf: Wo sollen Beamte rausgehalten werden? Ich mein, ich hab ja so schon das Gefühl nix zu melden zu haben, aber wenn ich diese Aussage richtig verstehe, dann sind Beamte so eine Art Gesellschaft unabhängig von den anderen? :kratz:

Und dass eine Gesellschaft die ausschließlich oder zum größten Teil aus Beamten besteht, nicht funktioniert sollte eigentlich auch klar sein.

Geschrieben

@Eorl: Kannst Du den Gedankengang kurz erläutern, der Dich von "Deutschland verarmt" zu "Deutsche Bürger leben in Wellblechhütten" bringt? Ich bin mir nicht sicher, ob ich auch nur den Ansatz verstehe :kratz:

Geschrieben

Also Deutschland is weit weit weit so verdammt unglaublich weit davon entfernt arm zu sein. auch wenns 30 jahre bergab gehen sollte mit deutschland isses immernoch nen weiter weg bis zur wellblech hütte.

Aber die verschwendung die zurzeit lebensart is die sollte man beenden.

Geschrieben

Hier kommt man ja von einem ins andere. Trotzdem möchte ich bei dem Argument "armes Deutschland" mal wieder den netten Spruch einwerfen: Deutschland ist nicht arm an Geld, sondern arm an Bildung.

Ich musste fast heulen, als ich diese Woche mit einem Sportkollegen die Sporthalle betrachtet hab, weil ich dort nächsten Montag eine Veranstaltung organisiere. Da standen mitten in der Halle 3 Eimer - Zitat Kollege: "Für wenn's regnet". Auf meine Frage, wie die dann Fußball oder so spielen sollen kam die traurige Antwort: "Gar nicht". An dem Tag wollte er Volleyball spielen. Volleybälle hat er selber mitgebracht, Pfosten gibt es nicht. Hab bevor ich gegangen bin dann noch gesehen, wie ein paar Schüler anfingen, ein heruntergekommenes Netz an einem Basketballkorb aufzuhängen und auf der anderen Seite ans Garagentor zu knoten.

Da wird einem doch echt anders, mir wäre fast der Kragen geplatzt! So ein reiches Bundesland wie Baden-Württemberg, das sich seiner Sportler ja immer so rühmt bringt es nicht auf die Reihe, seine Schulen ordentlich auszustatten und das seit Jahrzehnten! Die 7.-13. Klassen haben die ältesten Englischbücher dieser Welt und Mittagessen kann den Schülern nur angeboten werden, weil zufällig eine größere Firma im selben Ort ihren Stammsitz hat und die Schüler mit in ihre Kantine reinlässt. Es ist doch nicht zu glauben. Ich erinnere mich auch an ein Projekt vor 1-2 Jahren, wo es um gesunde Ernährung ging und es dann auf einmal hieß, das Projekt würde abgebrochen, weil man nicht das Geld habe, für jeden Schüler einen Apfel zur Verfügung zu stellen. Einen verfluchten Apfel pro Schüler! :grummel:

Insofern muss ich sagen, dass Deutschland in gewisser Art (für ein Industrieland wohlgemerkt) arm ist, ich hab nämlich keine Ahnung wo das ganze Geld hingeht, welches wir eigentlich zur Genüge haben. In die Jugend offenbar nicht, das ist traurig.

Okay, genug aufgeregt, hatte mich nur gerade an diese grauselige Sportstätte erinnert gefühlt *schauder* :he:

Geschrieben

[...] ich hab nämlich keine Ahnung wo das ganze Geld hingeht, welches wir eigentlich zur Genüge haben.

1. Ministerium für Arbeit und Soziales 45 % des Haushaltes 2010

2. Schuldenabbau 12 %

3. Ministerium für Verteidigung 10%

Das wären die drei größten Posten. Für Bildung wird ca. 3 % ausgegeben.

Der Haushalt 2010 belief sich auf 315.500.000.000 Euro. Wir zahlten 38 Mrd. Euro im Jahr 2010 an Schulden zurück. Wir sind weit weg von einer Pleite. Ich schließe mich da Vasall voll und ganz an.

Geschrieben

die geben ernsthaft 10% für die Verteidigung aus und nur ein drittel davon für bildung ,,, WTF ! Irgendwie dachte ich das wär umgekehrt ... also dann schmelzt mal paar panzer ein und rüstet ein paar schulen aus ,,, is ja Pervers sowas.

Geschrieben

@Vasall: Seh ich genauso. Wobei einem Staat in Mitteleuropa keine Gefahr droht. Da kann man die Armee schon verkleinern.

Geschrieben (bearbeitet)

Unser süßer kleiner Verteidigungshaushalt ist nicht wirklich das große Problem. Er ist mit der niedrigsten (Prozentual) in der Nato, was auch vollkommen okay so ist aber:

Wir brauchen zwar wirklich keine riesigen Panzer und Artilleriestaffeln mehr aber eine kleine, moderne Armee und darauf soll es ja hinauslaufen.

Meiner meinung nach müssten wir ohne Schutzengel USA schon längst wesentlich mehr für Verteidigung ausgeben.

20110514_euc712.gif

Das wohl mittelfristig niemand einmarschiert heißt nicht das es keine Notwendigkeit für eine Armee gibt. Es gibt auch andere Aufgaben.

Bildung ist Ländersache, also nicht zu sehr schockieren lassen davon da des so "wenig" im Bundeshaushalt ist ;)

Ich bin auch immer dafür mehr für Bildung auszugeben, aber nicht alle Probleme und Staatsaufgaben lassen sich mit Bildung lösen.

Und wer sich den Haushalt(schuldendienst fehlt) anguckt:

bundeshaushalt.jpg

und dann schlußfolgert: "Ganz klar wir geben viel zu viel für Verteidigung, da wird das ganze Geld verbrannt." würde ich fast subjektive Blindheit unterstellen. ;)

Außerdem, die Zeit sich um putzige Milliarden zu streiten ist eh vorbei, das war gestern, jetzt werden die Billionen ausgepackt...

Euro-Rettung: Merkel gibt Pläne für Billionen-Hebel preis

/zynismus

Bearbeitet von Grimlock
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