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Das Land des ersten Feuers (Silmarillion Fanfic Episode)


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Geschrieben (bearbeitet)

Das Land des ersten Feuers

 

Einst lebte Sauron der Maia, den die Sindar in Beleriand Gorthaur nannten. Zu Anbeginn Ardas lockte ihn Melkor in seinen Bund, und er wurde der größte und vertrauteste Diener des Feindes, und der gefährlichste, denn in hundert Gestalten erschien er, und lange vermochte er sich ein edles und schönes Aussehen zu geben.1 Im frühesten Anbeginn der Zeit, als Ea noch ungestalt und dunkel zu Füssen der Valar lag, begannen Sie mit ihrem Werk und schufen die Meere, Gebirge und Ebenen. Doch Melkor wandte alles nach seinem Willen wo er konnte und bei ihm waren die Seinen und unter ihnen war Sauron der mächtigste. Morgoth entfachte große Brände in der Welt und den ersten und größten Brand entfachte er im Land des ersten Feuers und damit auch den großen Streit mit Manwe, seinem Bruder im Geiste. Fürs erste zog sich Melkor nun zurück aus Arda und die Valar geboten den Feuern Einhalt. Manwe kühlte das Land mit Regen und Wind, Aule bedeckte die Brände mit Fels und Erde und Ulmo legte Meere über den großen Feuerkesseln an. Die Welt kam zur Ruhe und erblühte und die Valar wandelten nun in sichtbarer Gestalt über die befriedete Erde.

1Sil, "Von den Ringen der Macht..."

 

Weil es nun, da die Feuer gelöscht und vergraben waren, an Licht fehlte, schufen die Valar die beiden großen Leuchten Illuin und Ormal und alles war gut und die Saat Yavannas ging auf. Da kehrte Melkor mit größter Macht und voll Urgewalt zurück, denn er war neidisch und missgönnte den Valar ihre Freuden. Im Norden ließ er sich nieder und grub heimlich seine große Festung Utumno und von dort aus verdarb er Tiere, Pflanzen und ganze Länder. Dann griff er die beiden großen Leuchten an und stürzte sie um und abermals ergossen sich vernichtende Brände über die Erde. So begann die zweite große Schlacht zwischen den Valar und Melkor. Die Valar erbauten Länder und Melkor zerstörte sie; Täler gruben sie und Melkor schüttete sie zu; Berge meißelten Sie, und Melkor stieß sie um; Meeren gruben sie ihr Bett und Melkor verspritze sie und so hatte kein Ding seinen Frieden.2 Ganz Arda war in Aufruhr und Almaren, der Wohnsitz der Valar in Mittelerde war nicht mehr. Zu jener Zeit konnten die Valar Melkor nicht besiegen, denn sie brauchten alle ihre Kraft um den Aufruhr der Erde zu bändigen. Schließlich gingen sie nach Aman und ließen sich dort fern von Mittelerde nieder.

Für Mittelerde begann nun eine lange Zeit des Dunkels und Melkor verdarb weite Teile der Welt. Einzig Ulmo, Yavanna und Orome kamen noch nach Mittelerde und heilten die Wunden die Melkor schlug so gut sie es vermochten. Von diesen dreien hasste Melkor Orome zu jener Zeit am meisten, denn dieser jagte und erschlug die verderbten Geschöpfe Melkors wo immer er sie traf und kannte keine Furcht.

So beschloss Melkor Orome zu besiegen und, so er ihn schon nicht für alle Zeit aus Arda vertreiben konnte, ihn doch entweder gefangen zu nehmen oder so zu erniedrigen, dass dieser niemals mehr die Hand gegen Melkors Ungeheuer zu erheben vermochte. Auch wusste Melkor um das baldige Kommen der Kinder Illuvatars und fürchtete, dass Orome diese bei seinen langen Jagden vor ihm finden könnte. So schuf Melkor das Nebelgebirge um die Jagdritte Oromes zu hindern. Doch Orome fürchtete sich nicht, trieb sein Ross Narhar an und überwand die Berge, wobei die harten Hufe Narhars tiefe Pässe gruben.

Morgoths Zorns war nun unermesslich. Nur Sauron wagte es vor ihn zu treten und zu ihm zu sprechen. Im Süden sei ein Land, in dem viele der uralten Feuer nur spärlich von den Valar mit Erde bedeckt wurden. Ein Land, voller Rauch und Schatten. Das Land des ersten Feuers. Nach Osten hin, zum Meere Helcar, offen und einladend mit Grass bewachsen. Nach Westen durch düstere Aschen- und Glasgebirge verschlossen. Dorthin solle man Orome und sein mächtiges Ross locken, wenn diese erschöpft von der langen Jagd nach Aman zurückkehren! So ging Melkor in dieses Land des ersten Feuers und mit ihm Sauron. Lange bereiteten sie die Falle vor. Sie schürten die alten Feuer, verbrannten und vernichteten den nordwestlichen Teil zu einer Aschewüste, und versahen die Berge mit Flanken aus hartem Glas und Spitzen wie aus Stahl. Als das Werk vollbracht war, sandte Melkor Sauron nach Utumno um von dort die furchteinflößensten und mächtigsten Untiere in diese Lande zu treiben und immer wieder aufs Neue verdorbene Wesen in dieses Land zu schicken.

Dies also war Melkors Plan:

Die Untiere sollten Orome von Osten her in dieses Land locken, wo sein mächtiges Ross und er selbst, bereits von langer Jagd erschöpft, durch Wüste und Ödnis schreiten müssten, dabei viele Geschöpfe Melkors jagend. Schließlich, wenn die Erschöpfung am größten sei und Ross wie Reiter durch erstickende Asche und Staub geschwächt, solle Orome nur noch einen engen Pass im Norden finden, der sich in ein tiefes Tal öffnet. Dieses Tal wählte Melkor als die Stätte seines Kampfes. Ein Tal, so trocken, so tief und so heiß, dass es dem Gegner die letzten Kräfte kosten sollte. Doch Melkor war dies nicht genug. So gebot er der Erde sich weiter zu senken, doch Oromes Horn erschallte bereits fern im Osten und Melkor, der den Kampfplatz noch nicht bereit glaubte, stampfte voller Macht und Zorn mit seinem Fuss dreimal auf den Boden des Tales, bis es bebte. Seit diesem Tage senkt sich die Erde dort unter Krämpfen und die umzingelnden Berge wachsen empor.

 

Als nun Orome das Land betrat war er schon müde und mit jedem weiteren Tag der Jagd sehnte sich sein Herz nach dem Westen. Dunkel lag das Land vor ihm und am Horizont erblickte er ein Lodern von großen Feuern und Aschewolken, die Vardas Sterne verdeckten und ihm das Herz schwer werden ließen. Auch Narhar war erschöpft. So stieg er ab und ging eine Weile neben dem edlen Ross und hing düsteren Gedanken nach. Da hörte er von Ferne das Rauschen von Wellen und Wasser, gewann neuen Mut und eilte der unverhofften Freude entgegen. Doch als er an die Gestade eines traurigen, schwarzen Meeres gelangte, legte sich eine Vorahnung von Unheil und unendlicher Traurigkeit über sein Gemüt. So beschloss er zu ruhen, doch aus den Wassern sprach Ulmo zu ihm, denn selbst in dieses dunkle Meer ertstreckte sich seine Macht und war durch Melkor nicht zu bannen. "Raste nicht, großer Jäger! Eine Falle hält der Verräter Melkor für dich bereit. Er ahnt nicht, dass ich auch über dieses Wasser noch gebiete und glaubt sich als absoluten Herrn diesen Landes, wie auch bald ganz Ardas. Im Norden wartet er auf Dich in einem tiefen Tal. Fliehe ihn!"

 

Doch Orome fühlte, dass es für eine Umkehr bereits zu spät war. Der große Jäger sollte nun in eine Falle geraten, doch bei diesem Gedanken durchflutete ihn neuer Mut, sah er doch fern im Westen einen Stern, dessen Licht durch die Aschewolken schien und nahm ihn als gutes Zeichen. So sprang er auf sein Ross und bließ in sein großes Horn, sodass es von den Bergen wiederhallte und alle Wesen Melkors sich in der Dunkelheit voller Furcht verbargen. Doch Melkor freute sich auf den bevorstehenden Sieg. Aber Orome ritt nicht nach Norden, sondern von einem Gefühl der Hoffnung getrieben dem Stern entgegen nach Westen. Und da tat sich vor ihm eine Lücke in den unbezwingbaren Bergen auf! Ein Pass, schmal aber doch gut begehbar. So ritt Orome nach Westen aus dem Land des ersten Feuers hinaus zum blauen Anduin herab und entkam der Falle Melkors. Melkor wartete und als Orome nicht erschien und seine Späher ihm berichteten, dass sich im Westen ein neuer Pass aufgetan hätte, wo vorher keiner gewesen war, traf ihn ohnmächtiger Zorn, denn er wusste nun, dass nur seine Ungeduld dies bewirkt hatte. Durch das Stampfen seines Fusses hatte er einen Teil des so so sorgsam errichteten Zaunes aus Bergen zum Einsturz gebracht...

Wütend ob der vertahnen Mühen, verbannte er Sauron für eine Weile in das Land des ersten Feuers, zur Strafe für den misslungenen Plan. Später in jenem Zeitalter, als die Valar Melkor im Krieg der Mächte niederrungen und seine Burg Utumno schleiften, verbarg sich Sauron abermals in diesem Land, weitab von allen Schlachten. Als ein weiteres Zeitalter vergangen war, die Welt geändert und Melkor aus den Kreisen der Welt verbannt war, nahm Sauron im Land des ersten Feuers seinen Wohnsitz und baute hier seinen Dunklen Turm. Und die Elben nannten es das Land der Dunkelheit,

Mordor.

 

1Sil, "Von den Ringen der Macht..."

2Sil, " Die Musik der Ainu"

 

 

(Habe ich vor einiger Zeit als Einleitung für ein Quellenbuch über Mordor  geschrieben.)

Bearbeitet von IsildursErbe
Geschrieben (bearbeitet)

Eine sehr schöne Einleitung, mit einer interessanten möglichen Geschichte in Tolkiens Welt (hier basierend auf dem Silmarillion). Du hast sie Dir anhand der Fakten im Sil ausgedacht?

In meiner Vorstellung vom Sil habe ich jedoch ein wenig Nachfragebedarf:
Ulmo hat hier Morgoth zum Trotze Macht im Nûrnenmeer. Dies würde ich gerne kurz diskutieren. Nach meiner Interpretation ist Ulmo vor allem der Herrscher der tiefen Meere und der offenen, weiten See. Deswegen frage ich mich, ob er von hier aus seine Macht, also von einer Mitte Ardas ausbreitet, oder ob er in allen Gewässern Ardas unabhängig von seinem 'Hauptgebiet' Einfluss nehmen kann. Bei ersterem hätte er keine Macht im Nûrnenmeer, da es zumindest nach der Karte im Historischen Atlas von Mittelerde (siehe Seite 93; von Karen Wynn Fonstadt, übersetzt von Hans J. Schütz; 15. Neuauflage, 2011) keine Verbindung zum Ozean hat. Diese Karte zeigt aber auch 'nur' das Dritte Zeialter und Deine Geschichte befindet sich sogar noch vor dem Ersten. Daher ist das jetzt hier alles sehr theoretisch und fraglich. Dennoch würde ich bei ersterem Ulmo diese Macht nicht mehr zusprechen. Bei zweiterem wird es imho dadurch beschränkt, dass Shakhbûrz und Morgoth nicht gerade die schwächsten Geschöpfe sind bzw. zu den mächtigsten gehören, sodass ein Gebiet, das von Morgoth beherrscht wird, selbst für Ulmo schwierig zugänglich sein sollte. Daher meine Nachfrage, inwieweit Du die Stelle meinst oder auf welcher interpretatorischen Grundlage Du das so geschrieben hast. Unabhängig davon finde ich die Charaktereigenschaften der jeweiligen Valar gut aufgezeigt.
Vor allem folgende Stelle behandelt Morgoth ziemlich gut,

Durch das Stampfen seines Fusses hatte er einen Teil des so so sorgsam errichteten Zaunes aus Bergen zum Einsturz gebracht...

da er auch meiner Meinung nach so im Sil dargestellt wird, dass er trotz seiner unglaublichen Macht aufgrund seiner Eitelkeit, seines Hasses, seiner Habgier etc. 'überflüssige' Fehler macht.
Folgende Stelle gefällt mir aber nicht so gut:

Wütend ob der vertahnen Mühen, verbannte er Sauron für eine Weile in das Land des ersten Feuers, zur Strafe für den misslungenen Plan.

Sauron ist sein fähigster Diener, warum sollte er ihn, auch wenn er vor Wut überschäumt, verbannen? Kann er es sich leisten, auf seine große Stütze zu verzichten?

Bearbeitet von seregthaur
Geschrieben (bearbeitet)

Danke für Dein Lob, Seregthaur!

 

Zu Deinen Fragen:

 

Die Macht Ulmos über das Nurnenmeer

 

Ursprung der Idee:

Ich beziehe mich hier auf einige Stellen im Sil, bei denen Ulmo Finrod und Turgon Traumgesichte und Ratschläge durch die Melodie von fließenden Gewässern sandte.

Einmal spricht Ulmo dabei sinngemäß davon, dass seine Macht in einem kleinen Bach immer noch vorhanden ist, was Morgoth nicht ahnen würde. (Bin gerade zu faul die Textstelle zu suchen).

Diese Stellen im Sil waren die Vorlage dafür,  dass Ulmo auf diese Art Orome einen Hinweis auf die Falle Morgoths gibt.

 

Warum "ist" Ulmo im Nurnenmeer?

 

Hier habe ich mehrere Ansätze zu bieten. Wie Du schon sagst ist das Nurnenmeer des dritten Zeitalters ein reines Binnemeer (wie das Meer von Rhun).

Ich habe mir auch Gedanken gemacht wie Ulmo in ein Binnenmeer gelangt und haben folgende Ansätze zu bieten:

 

1. Auch das Nurnenmeer wurde vom Herrn der Wasser geschaffen und später von Morgoth pervertiert.
    Trotzdem steckt noch ein Teil von Ulmos Macht / Schöpfergeist / Stimme in den Wassern des Meeres, da die Macht der Meeresmusik

    und die Urkraft des Meeres von Morgoth nie gänzlich zum Schweigen gebracht werden kann.

 

2. Wenn Ulmo mittels eines kleinen Gebirgsbaches "kommunizieren" kann, sollte es auch bei einem Meer funktionieren.

 

3. Ulmo ist der Herr aller Wasser. Ich glaube nicht, dass er ausschließlich auf die offene See festgelegt ist.  Die Binnenmeer Helcar und später Rhun
    "unterstanden" bestimmt auch Ulmo.

 

4. Vielleicht gibt es in dieser grauen Vorzeit noch eine Verbindung zum offenen Meer, Unterirdische Abläufe oder eine Verbindung zum Binnenmeer Helcar.

 

5. Ulmo wohnt lt Sil im  Ekkaia, den "Wassern unter den Wurzeln der Erde". Somit könnte durchaus eine Wasserlauf bis in das Nurnenmeer reichen.

 

6. Ulmo gibt Orome lediglich einen Tip. Er greift nicht mittels einer Flutwelle oder durch eine Unterstützung im Kampf (in Persona) ein.
    Er hat also nur noch ein kleinwenig Macht in diesem Gewässer. Gerade noch genug um eine Botschaft zu übermitteln,

    noch dazu einem "Mitvala" und keinem Steblichen.

 

 

Warum schickt Moroth seinen wertvollen Diener Sauron nach Mordor ins Exil?

 

Hierfür gibt es verschiedene Gründe. Ein kleiner Grund ist, dass es narrativ sehr gut passt und die Vertrautheit Saurons mit dem Land Mordor bzw.

seine physische Verbindung mit dem Land weiter festigt und erklärt. Der wichtigste Grund ist allerdings, dass Morgoth (in verschiedener Hinsicht) böse ist!

 

Morgoth agiert häufig viel triebgesteuerter und weniger rational als z.B. Sauron. Er neigt einfach dazu irrational seinen Zorn und seine Launen auszuleben.

Sauron hat ihm dem Plan unterbreitet, Orome in Mordor eine Falle zu stellen. Sauron hat nichts falsch gemacht und der Plan scheiterte durch die

Unbedachtheit Melkors. Was macht ein Bösewicht, wenn er selbst etwas verbockt hat? Macht er sich Vorwürfe? Nein.... !

Er reagiert sich an Unschuldigen ab. Wenn diese irgendwie mit der Sache zu tun hatten, dann umso besser. Also geht er wutschnaubend zu Sauron und sagt ihm:

"Spitzenplan du Depp! Eine halbe Ewigkeit lang Gebirge gebaut, Feuer geschürt, Vorfreude auf den Sieg gehabt und viel von meiner Macht in Arda gebunden und nun schau Dir das Ergebnis an!
Dafür wirst Du büßen!"

 

Also ab mit dem "Schuldigen" in die Verbannung.

Wenn Sauron dann eine Zeitlang in Mordor geschmort hat holt Melkor ihn mit großer Versöhnungsgeste zurück und verzeit ihm.....

 

Bei einer solchen Aktion seitens Melkors mag es auch eine  Rolle spielen vor dem Hofstaat in Utumno das Gesicht zu waren
(im Sil stellt er sich dem Kampf mit Fingolfin aus genau diesem Grund). Aber der Hauptgrund ist für mich wie oben beschrieben, das klassische Verhalten

eines bösen Lords, wenn etwas schiefgeht irgendjemanden zu bestrafen. Am besten den, der die Idee zu der Aktion hatte.

 

Zu dem Zeitpunkt, an dem diese Episode spielt ist Melkor der unumstrittene Herrscher Mittelerdes. Es gibt keine Elbenreiche, die ihm Ärger machen und die Valar

haben sich vor langer Zeit nach Aman verzogen.  Da kann er (denke ich) eine Zeitlang auf Sauron verzichten.

Bearbeitet von IsildursErbe
Geschrieben

Ein sehr schöner und stimmungsvoller Text, IsildursErbe. Du triffst den Ton der Sil- Übersetzung aus der Du zitierst sehr gut. Das gefällt mir ausserordentlich gut.

 

Ich denke durch den "Zwangsaufenthalt" Saurons im Land des ersten Feuers, wird es so gefestigt sein, das danach keiner der Valar dort mehr Einfluss ausüben kann. Ein weiterer Nebeneffekt von Melkors Handeln.

 

Ich habe Lust das Silmarillion endlich wieder einmal zu lesen.

 

Arbeitest Du eigentlich noch an dem Quellenbuch? Oder ist es vielleicht sogar schon fertig?

Geschrieben (bearbeitet)

Hi Torshavn,

 

 

freut mich, dass ich scheinbar den Stil des Sil getroffen habe. Genau das hatte ich vor.

 

 

 

Zum Quellenbuch:

 

Hier ist der Arbeitsstand:

 

 

Und da ich mir gerade den thread das erste mal seit einem Jahr wieder angesehen habe, habe ich festgestellt,

dass ich die Geschichte schon einmal gepostet habe. Peinlich! Ich wusste das gar nicht mehr.

 

Das Buch zu Carach Angren und Udun ist immer noch im Rohstadium. Irgendwie geht es nicht vorran.

Es sollte irgendwann mal eine Reihe von "Heften/ Büchern" zu den Festungen Mordors werden,

welche wiederrum als Grundlage für eine Ausführliche fiktive Quellensammlung zum Krieg des letzten Bundes

führen sollte.

 

Das Erste "Quellenbuch" war Agazlam (Die "Blutige Zunge"), eine Festung Mordors im 2. ZA am Ithilpass.

Du findest das Teil in OM 11.

Dann sollte Carach Angren drann sein, danach die Nargilfestung im Süden, eine Zwingfeste zur Überwachung

der Erntesklaven am Nurnenmeer (Angbokgrat - Die Eisenzwinge) u.v.m.

 

Jetzt hänge ich an Carach Angren. Die Nebenfestung "Mahlzahn" ist nahezu fertig (Mit Lageplänen usw.).

Ich mach mal ein Update im Orginalbeitrag in den nächsten Tagen.

Bearbeitet von IsildursErbe
Geschrieben

Zum Quellenbuch:

 

Hier ist der Arbeitsstand:

 

http://www.tolkienfo...munde-und-udun/

 

Danke für den Link IsildursErbe. Ich hatte die beiden Threads im Kopf gar nicht zusammengebracht, da ich schon zu lange nicht mehr im OM- Unterforum war.

 

Das Erste "Quellenbuch" war Agazlam (Die "Blutige Zunge"), eine Festung Mordors im 2. ZA am Ithilpass.

Du findest das Teil in OM 11.

 

An den Artikel habe ich auch nicht mehr gedacht. Da werde ich heute Abend gleich mal wieder nachlesen.

 

Ich mach mal ein Update im Orginalbeitrag in den nächsten Tagen.

 

Darauf freue ich mich schon.

Meine derzeitige Kampagne ist jetzt in die Nähe des Ringkrieges gerückt. Vielleicht kann ich da schon ein bißchen was aus Deinen Quellenbüchern einsetzen.

Vielen Dank.

Geschrieben (bearbeitet)

@ IsildursErbe

Zu Ulmo im Nûrnenmeer:

zu 1: Es muss imho nicht zwangsweise von Ulmo geschaffen worden sein, da Melkor ja Anteil an den Fähigkeiten der anderen Ainur (zumindest anfangs) hatte und folglich selbst so etwas womöglich vollbringen konnte. Aber da Ulmo dennoch der Herr der Wasser ist, gehe ich da mit.
zu 2: Der Gebirgsbach war aber mit dem Ozean verbunden, oder?
zu 3: Das stimmt, nur ist er eher in der offenen und tiefen See aktiv, Osse ist ja eher für die Küstengebiete zuständig:

Osse ist Ulmos Vasall, und er ist Herr jener Meere, welche die Gestade von Mittelerde umspülen. Er geht nicht in die Tiefen, sondern liebt die Küsten und die Inseln und freut sich an den Winden Manwes; [Silmarillion, Valaquenta, Seite 35, 20. Auflage 2008, übersetzt von Wolfgang Krege]

Demnach lässt Ulmo bestimmte Bereiche quasi von Osse verwalten. Aber generell kann er natürlich auch dort intervenieren.
zu 4: Oder vllt durch das Meer direkt ins Ekkaia. ;)
zu 5: Genau, siehe 4.
zu 6: Das gefällt mir auch an Deiner Geschichte, dass das, was Ulmo bei Tuor gemacht hat, auch hier Anwendung findet. Der Charakter Ulmos wird also korrekt dargestellt, ob er dazu wirklich nach dem Sil fähig wäre, ist dann wahrsch. eher Nebensache. ;)

Zu Sauron und Exil:

Ein kleiner Grund ist, dass es narrativ sehr gut passt und die Vertrautheit Saurons mit dem Land Mordor bzw. seine physische Verbindung mit dem Land weiter festigt und erklärt.

Stimmt, das letzte Wort ist ja nicht umsonst "Mordor".

Morgoth agiert häufig viel triebgesteuerter und weniger rational als z.B. Sauron. Er neigt einfach dazu irrational seinen Zorn und seine Launen auszuleben.

Schwierig. Könntest Du das irgendwie belegen? Melkor verrennt sich natürlich in seinem Hass, sodass er ab einem Zeitpunkt z.B. auch nicht mehr seine Gestalt wechseln konnte. Bist Du aber sicher, dass Sauron generell nüchterner mit Niederlagen und Feinden umgehen kann?

Aber der Hauptgrund ist für mich wie oben beschrieben, das klassische Verhalten eines bösen Lords, wenn etwas schiefgeht irgendjemanden zu bestrafen.

Ist Morgoth Bauglir denn ein klassisch böser Lord?

Zu dem Zeitpunkt, an dem diese Episode spielt ist Melkor der unumstrittene Herrscher Mittelerdes. Es gibt keine Elbenreiche, die ihm Ärger machen und die Valar

haben sich vor langer Zeit nach Aman verzogen.  Da kann er (denke ich) eine Zeitlang auf Sauron verzichten.

Das ist hier für mich das ausschlaggebende Argument. Im Ersten Zeitalter z.B. könnte es aber imho für Morgoth fatal werden.

Deine Argumente sind aber plausibel und auf die Geschichte gut anwendbar, und ich kann da generell mitgehen, nur möchte ich eine andere Interpretationsmöglichkeit offen halten. ;)

Bearbeitet von seregthaur
Geschrieben

Schwierig. Könntest Du das irgendwie belegen? Melkor verrennt sich natürlich in seinem Hass, sodass er ab einem Zeitpunkt z.B. auch nicht mehr seine Gestalt wechseln konnte. Bist Du aber sicher, dass Sauron generell nüchterner mit Niederlagen und Feinden umgehen kann?

History of Middle-earth, Vol. X (Myths Transformed, Abschnitt "Melkor Morgoth"). Melkor degenerierte fortwährend aufgrund der Erkenntniss, daß er nichts von sich aus Lebendes erschaffen konnte (dessen Herr er dann war), und seine Wut hierauf steigerte sich bis er in seiner Endstufe einen nihilistischen Wahn erreichte, in dem er einfach nur noch alles zerstören wollte was nicht seinem eigenen Geist entsprang.

 

Grüße

Tolwen

 

P.S.: Schönes Thema, welches hier eröffnet wurde :)

Geschrieben (bearbeitet)

Danke, Tolwen!
Die letzten 10 Bände der HoMe habe ich weder bei mir stehen geschweige denn gelesen, da ich mir sie auf englisch nicht 'antun' möchte.
Wo wir gerade dabei sind, habe mich da auch mit anderen ausgetauscht, und wir würden eine Übersetzung sehr begrüßen. Weißt Du, wie das bei Klett-Cotta aussieht, wie wahrscheinlich ist eine Übersetzung, wer könnte das übersetzen? Es gibt ja hier im Forum eine Übersetzung zu einem kleinen Teil. Vielleicht gibt es auch schon woanders noch Übersetztes. Könnte man das nicht Klett-Cotta schicken, damit die das vermarkten?

Bearbeitet von seregthaur
Geschrieben (bearbeitet)

Danke, Tolwen!

Die letzten 10 Bände der HoMe habe ich weder bei mir stehen geschweige denn gelesen, da ich mir sie auf englisch nicht 'antun' möchte.

Wo wir gerade dabei sind, habe mich da auch mit anderen ausgetauscht, und wir würden eine Übersetzung sehr begrüßen. Weißt Du, wie das bei Klett-Cotta aussieht, wie wahrscheinlich ist eine Übersetzung, wer könnte das übersetzen? Es gibt ja hier im Forum eine Übersetzung zu einem kleinen Teil. Vielleicht gibt es auch schon woanders noch Übersetztes. Könnte man das nicht Klett-Cotta schicken, damit die das vermarkten?

Die Übersetzungs- und Veröffentlichungschancen liegen z.Zt. bei nahe 0%. Der letzte HoMe-Band kam 1996 heraus und seitdem ist diese Frage immer wieder aufgeworfen worden.

 

Die Kurzfassung: KC sieht es als zu großes wirtschaftliches Risiko, alle Bände übersetzen und veröffentlichen zu lassen und würde nur ausgewählte Bände machen wollen, die Gewinn versprechen. Christopher als Leiter des Tolkien Estate sieht es als Gesamtwerk an, welches nur im Gesamtkontext zu sehen und verstehen ist (eben die Geschichte der Entstehung Mittelerdes im Schaffensprozeß seines Vaters) und er besteht auf "alles oder gar nichts". Das will KC wie gesagt nicht "wagen", und somit bleibt es beim status quo. So steht es nun schon seit ca. 15+ Jahren und wird es auf absehbare Zeit wohl auch bleiben.

 

Grüße

Tolwen

 

P.S.: Aufgrund dieses Sachverhaltes (und anderer relevanter Literatur, die nur auf englisch verfügbar ist), ist eine tiefergehende Beschäftigung mit der Materie sowohl in der Tolkien- als auch Mittelerdeforschung nur mit Englischkenntnissen möglich (und wird absehbar auch so bleiben). Für die Mittelerdeforschung ist das Sil77 nur der Einstieg.

Bearbeitet von Tolwen
Gast Dunderklumpen
Geschrieben

Leichter ist es, sich in das Englische hineinzufinden. Was Generationen von Schülern und Studenten geschafft haben, können auch andere Schüler schaffen. Das Lexikon muss halt nebenan liegen bzw. LEO tippbereit. :-)

Geschrieben (bearbeitet)

Was Generationen von Schülern und Studenten geschafft haben, können auch andere Schüler schaffen.

:rolleyes:

Das gibt Krieg! :uglykill::P::mecker:

Ich muss nicht bei diesem heutigen Erhöhen des Englischen mitmachen. Diese Sprache interessiert mich nicht. Nicht einmal konjugieren und deklinieren zu können, langweilt mich.

Natürlich kann ich mich im Englischen weitestgehend unterhalten, wenn ich für mich aber entschieden habe, mich nicht weiter mit dieser Sprache auseinanderzusetzen, ist es mir gleich, welche Generationen was geschafft oder nicht geschafft haben.

@ Tolwen

Noch was bezüglich Melkor:

Welcher Nihilismus ist hier gemeint:

und seine Wut hierauf steigerte sich bis er in seiner Endstufe einen nihilistischen Wahn erreichte, in dem er einfach nur noch alles zerstören wollte was nicht seinem eigenen Geist entsprang.

(?)

Zur Übersetzung:

Ich bin ja der Meinung, dass Christopher so viel Geld verdient hat (ist er Multimilliardär?), dass er potentielle Defizite für Klett-Cotta ausgleichen könnte, immerhin ist die deutsche Tolkien-Fangemeinde nicht gerade klein, soweit ich das wahrnehme. Außerdem hat Klett-Cotta wohl auch genug Umsatz gemacht, um das zu finanzieren (vor allem wie sie mit der Hobbit-Verfilmung die Kuh des Hypes bis zum Erbrechen melkt...) . Ich habe leider nicht das Geld, die Bücher übersetzen zu lassen. Leider zählt wohl letzten Endes nur der wirtschaftliche Gewinn, das ist schade.

Bearbeitet von seregthaur
Geschrieben (bearbeitet)

Ich muss nicht bei diesem heutigen Erhöhen des Englischen mitmachen. Diese Sprache interessiert mich nicht. Nicht einmal konjugieren und deklinieren zu können, langweilt mich.

Natürlich kann ich mich im Englischen weitestgehend unterhalten, wenn ich für mich aber entschieden habe, mich nicht weiter mit dieser Sprache auseinanderzusetzen, ist es mir gleich, welche Generationen was geschafft oder nicht geschafft haben.

Dir ist aber auch bewußt, daß Du in fortgeschrittenen Diskussionen ggf. nur noch bedingt mitreden kannst?

 

@ Tolwen

Noch was bezüglich Melkor:

Welcher Nihilismus ist hier gemeint: 

und seine Wut hierauf steigerte sich bis er in seiner Endstufe einen nihilistischen Wahn erreichte, in dem er einfach nur noch alles zerstören wollte was nicht seinem eigenen Geist entsprang.

(?)

Hier bietet sich die Originalpassage an.

He [Melkor] was aware, at any rate originally when still capable of rational thought, that he could not 'annihilate'** them [seine Gegner: Elben, Menschen]: that is, destroy their being; but their physical 'life', and incarnate form became increasingly to his mind the only thing that was worth considering. Or he became so far advanced in Lying that he lied even to himself, and pretended that he could destroy them and rid Arda of them altogether. Hence his endeavour always to break wills and subordinate them to or absorb them into his own will and being, before destroying their bodies. This was sheer nihilism, and negation its one ultimate object: Morgoth would no doubt, if he had been victorious, have ultimately destroyed even his own 'creatures', such as the Orcs, when they had served his sole purpose in using them: the destruction of Elves and Men. Melkor's final impotence and despair lay in this: that whereas the Valar (and in their degree Elves and Men) could still love 'Arda Marred', that is Arda with a Melkor-ingredient, and could still heal this or that hurt, or produce from its very marring, from its state as it was, things beautiful and lovely, Melkor could do nothing with Arda, which was not from his own mind and was interwoven with the work and thoughts of others: even left alone he could only have gone raging on till all was levelled again into a formless chaos. And yet even so he would have been defeated, because it would still have 'existed', independent of his own mind, and a world in potential.

Sauron had never reached this stage of nihilistic madness. He did not object to the existence of the world, so long as he could do what he liked with it.

(**[bracketed note inserted into the text] Melkor could not, of course, 'annihilate' anything of matter, he could only ruin or destroy or corrupt the forms given to matter by other minds in their subcreative activities.)

―HoMe 10 (Morgoth's Ring).Myths Transformed - Melkor Morgoth

Bearbeitet von Tolwen
Gast Dunderklumpen
Geschrieben

Was Generationen von Schülern und Studenten geschafft haben, können auch andere Schüler schaffen.

:rolleyes:

Das gibt Krieg! :uglykill::P::mecker:

Ich muss nicht bei diesem heutigen Erhöhen des Englischen mitmachen. Diese Sprache interessiert mich nicht. Nicht einmal konjugieren und deklinieren zu können, langweilt mich.

 

Nein, Krieg gibt es nicht.

 

Aber für mich ist das nun eine Enttäuschung, mit der ich so nicht gerechnet habe.

 

Tolkien ist nun einmal Brite und hat auf Englisch geschrieben. Ich kann nicht mit Usern auf Dauer über Tolkien diskutieren, die nicht bereit sind, Tolkien in seiner eigenen Sprache zu lesen, zumindest langsam zu versuchen. Insofern wirst Du mich als Gesprächspartner bezüglich Tolkiens Werken verlieren.

Ich habe einen gewissen Anspruch an das Niveau, und wer per Weltanschauung unterhalb dieses Niveaus bleiben will, der darf das, aber er kann, wie auch Tolwen schon schrieb, nicht groß mithalten ab einem gewissen Grad der Auseinandersetzung.

 

Ich habe übrigens ebenfalls eine Abneigung gegen die englische Sprache, aus den verschiedensten Gründen, und sie ähneln teilweise Deinen. Aber da ich mich nun einmal mit einem Autor beschäftige, der auf Englisch geschrieben hat, lese ich alles auf Englisch, was er geschrieben hat, um eben ihn selber richtig zu lesen. Auch Shakespeare lese ich auf Englisch, da die Übersetzungen hanebüchen sind.

 

Für mich hören Dogmen und persönliche Abneigungen da auf, wo ich liebe. Und ich liebe Tolkien und Shakespeare.

 

 

Natürlich kann ich mich im Englischen weitestgehend unterhalten, wenn ich für mich aber entschieden habe, mich nicht weiter mit dieser Sprache auseinanderzusetzen, ist es mir gleich, welche Generationen was geschafft oder nicht geschafft haben.

 

Ich hatte angenommen, dass es an sprachlichen Problemen liegt. Wenn das aber eine Weltanschauung ist, strecke ich die Waffen.  Dann erübrigen sich meinerseits auch die Hinweise auf Tolkiens Texte selber, so fern sie nicht übersetzt sind.

 

 

Was Christophers Weigerung betrifft, die Werke auseinanderreißen zu lassen, hat nichts mit Geld zu tun, sondern mit der Hochachtung vor seinem Vater. Er will nicht, dass es zerstört und zerfleddert wird.

Geschrieben

Nur kurz, weil ich weg muss:

Ich möchte Dich nicht als Diskussionsteilnehmer verlieren, und mein Beitrag war nicht zu 100 % ernst gemeint, ich muss da selber noch mal drüber nachdenken. Den Hobbit habe ich z.B. immerhin mal im Original gelesen, aber das ist auch keine schwierige Kost. Auf Dich möchte ich auf jeden Fall in den Diskussionen nicht verzichten.
Im Detail antworte ich dann später...

Grüße, seregthaur

Geschrieben

So, meine längere Antwort.

Aber für mich ist das nun eine Enttäuschung, mit der ich so nicht gerechnet habe.

Warum enttäuscht es Dich (anscheinend) so sehr?

Ich habe einen gewissen Anspruch an das Niveau, und wer per Weltanschauung unterhalb dieses Niveaus bleiben will, der darf das, aber er kann, wie auch Tolwen schon schrieb, nicht groß mithalten ab einem gewissen Grad der Auseinandersetzung.

Bis auf die letzten 10 Bände der HoMe wurde ja alles ( ? ) übersetzt. Also kann man doch auch auf deutsch ziemlich weit tiefgehend mithalten, oder...?

Ich habe übrigens ebenfalls eine Abneigung gegen die englische Sprache, aus den verschiedensten Gründen, und sie ähneln teilweise Deinen.

Dann müsstest Du mich doch verstehen können. ;-)

Aber da ich mich nun einmal mit einem Autor beschäftige, der auf Englisch geschrieben hat, lese ich alles auf Englisch, was er geschrieben hat, um eben ihn selber richtig zu lesen.

Das ist das Problem, weswegen ich selbst noch mal meine Einstellung überdenken muss. Eig. würde ich z.B. schon gerne den HdR im Original lesen.

Was Christophers Weigerung betrifft, die Werke auseinanderreißen zu lassen, hat nichts mit Geld zu tun, sondern mit der Hochachtung vor seinem Vater. Er will nicht, dass es zerstört und zerfleddert wird.

Warum hat er dann die ersten beiden Bände übersetzen lassen? Inwiefern sollte die Home "zerstört" oder "zerfleddert" werden?

@ Tolwen
 

Dir ist aber auch bewußt, daß Du in fortgeschrittenen Diskussionen ggf. nur noch bedingt mitreden kannst?

Ja, ein weiterer Aspekt, weshalb ich mich vielleicht doch bald mit dem Englischen auseinandersetze. Mich juckt es, die komplette HoMe zu lesen.
In diesem Thread hier geht es glücklicherweise aber primär ums Sil, da kann ich ja mitreden. :-O
Nur beginnt hier schon die Problematik:

Hier bietet sich die Originalpassage an.

Klingt nach dem zerstörerischen Nihilismus und nicht nach dem philosophischen (wie z.B. bei Nietzsche). Und das

Sauron had never reached this stage of nihilistic madness.

belegt auch noch mal IsildursErbes

Morgoth agiert häufig viel triebgesteuerter und weniger rational als z.B. Sauron. Er neigt einfach dazu irrational seinen Zorn und seine Launen auszuleben.

Geschrieben

Bis auf die letzten 10 Bände der HoMe wurde ja alles ( ? ) übersetzt. Also kann man doch auch auf deutsch ziemlich weit tiefgehend mithalten, oder...?

Wenn man "10 von 12 fehlend" als "nur" bezeichnet, vielleicht. In diesen 10 Bänden ist aber soviel Wichtiges konzentriert, daß dessen Kenntniss (oder zumindest Verfügbarkeit) im Grunde eine conditio sine qua non für tiefergehende Erörterungen ist ist. Weitere Primärtexte werden von Christopher auch immer mal wieder freigegeben, und meistens werden die dann von Personen bzw. Gruppen herausgebracht, die dies entsprechend professionell machen. Vinyar Tengwar, das Journal der Elvish Linguistic Fellowship ist so ein Organ, wo solche Texte dann veröffentlicht werden.

Hinzu kommen Übersetzungsungenauigkeiten, die manchmal schon wichtig sind, so daß auch bei Vorliegen deutscher Übersetzungen ein Abgleich mit dem Original stets geboten ist.

Einige Sekundärquellen (z.B. Arda Reconstructed, welches die Einzelstücke des Sil77 anhand der HoMe aufzeigt) sind auch nur englisch verfügbar.

Klingt nach dem zerstörerischen Nihilismus und nicht nach dem philosophischen (wie z.B. bei Nietzsche).

Es war auch - noch - nicht weiter spezifiziert. Insofern OK.

Und das

Sauron had never reached this stage of nihilistic madness.

belegt auch noch mal IsildursErbes

Morgoth agiert häufig viel triebgesteuerter und weniger rational als z.B. Sauron. Er neigt einfach dazu irrational seinen Zorn und seine Launen auszuleben.

Genau - und ich weiß aus sicherer Quelle, daß ihm diese Passage beim Verfassen des Textes bekannt war ;)

Grüße

Tolwen

Gast Dunderklumpen
Geschrieben

So, meine längere Antwort.

Aber für mich ist das nun eine Enttäuschung, mit der ich so nicht gerechnet habe.

Warum enttäuscht es Dich (anscheinend) so sehr?

 

"so sehr" habe ich nicht gesagt, auch nicht gemeint. Aber wir sind hier die Einzigen, die überhaupt noch über Tolkien in einen Dialog eingetreten sind. Der kann dann aber eben für mich auch nicht mehr fortgeführt werden, wenn englische Texte nicht einbezogen werden können, wegen grundsätzlicher Weigerung. 

Geschrieben

@ Dunderklumpen

 

Aber wir sind hier die Einzigen, die überhaupt noch über Tolkien in einen Dialog eingetreten sind.

Warum und inwiefern sind wir die einzigen?

Der kann dann aber eben für mich auch nicht mehr fortgeführt werden, wenn englische Texte nicht einbezogen werden können, wegen grundsätzlicher Weigerung.

Ja, schon überredet. Irgendwann möchte ich - abweichend von meinem Eskapismus - vielleicht doch mal Tolkien bezogen diskutieren. :prost:

@ Tolwen

 

In diesen 10 Bänden ist aber soviel Wichtiges konzentriert, daß dessen Kenntniss (oder zumindest Verfügbarkeit) im Grunde eine conditio sine qua non für tiefergehende Erörterungen ist ist.

Okay, dann werde ich sie mir wahrsch. doch bald 'antun'.

Es war auch - noch - nicht weiter spezifiziert. Insofern OK.

Dann bitte ich um weiterführende Quellen! ;)

und ich weiß aus sicherer Quelle, daß ihm diese Passage beim Verfassen des Textes bekannt war ;)

Austausch unter zwei Tolkien-Experten? :-O;-)

Grüßchen

Geschrieben

Okay, dann werde ich sie mir wahrsch. doch bald 'antun'.

Das freut mich. Neben dem Erkenntnissgewinn und der horizonterweiterung steht auch noch ein weiterer Aspekt: Viele Leute, die sich gut mit Tolkien und/oder Muittelerde auskennen kommen aus dem anglophonen Raum. Da ist man als "german only" schnell in einer ziemlich kleinen Welt. Will man jenseits dieses begrenzten Horizontes mitreden oder seine Kenntnisse erweitern, bleibt gar nichts anderes übrig. Das ist fast wie in der wissenschaftlichen Welt (ohne englisch geht nix).

Und wer Mittelerde und Tolkien wirklich mag, für den ist das sicher kein "antun". Das wäre es nur für den oberflächlichen (Film-)Fan ;)

 

Dann bitte ich um weiterführende Quellen! ;)

Warum? Das verstehe ich nicht ganz. M. E. ist die Frage, für deren Beantwortung dieses Zitat relevant war, damit beantwortet.

Grüße

Tolwen

Geschrieben (bearbeitet)

Und wer Mittelerde und Tolkien wirklich mag, für den ist das sicher kein "antun".

Wie gesagt, das Englische ist das Problem, im guten Teutschen wäre dat ja kein Thema. ;-)

Das wäre es nur für den oberflächlichen (Film-)Fan ;)

Dieser kennt aber nicht mal das Sil:L 

Leider kann es noch dauern, bis ich damit durch sein werde, da andere Bücher erst mal Priorität haben. Vielleicht bin ich so November, Dezember durch.

Warum? Das verstehe ich nicht ganz.

Wegen

Es war auch - noch - nicht weiter spezifiziert.

dachte ich, dieser Nihilismus könne eben spezifischer definiert werden, durch entsprechende Quellen. Daher meine Nachfrage.

Bearbeitet von seregthaur
Gast Joran aus den Schatten
Geschrieben (bearbeitet)

Da ihr ja hier schon einmal das eigentliche Thema verlassen habt, erlaube ich mir eine kleine Anmerkung:

 

Deine in einer Prozentangabe ausdrückte Einschätzung macht mich sehr traurig, Tolwen! Meine lang gehegten Hoffnungen liegen in Scherben. Aber ich habe natürlich Verständnis sowohl für die Position von CK als auch von Christopher Tolkien

 

Natürlich wäre es schön, wenn ich Tolkiens Werke alle fließend in englischer Sprache lesen könnte. Aber dem stehen zwei Gründe entgegen:

 

Zunächst fehlt mir hierfür schlichtweg die Zeit. In deutscher Sprache kann ich vielfach schneller Lesen als in englischer. Also ich müsste mich im Ergebnis auf "weniger" Tolkien einlassen.

 

Weiter ist es meines Erachtens eine Illusion, dass man aus der Lektüre des Originaltextes zwingend mehr Gewinn ziehen könnte als aus der Lektüre einer (dies ist natürlich Voraussetzung:) hochwertigen Übersetzung. Es gibt meiner Erinnerung nach Untersuchungen darüber, welche erheblichen Unterschiede im Sprachgefühl, Wortschatz etc. für ein ganzes Leben bleiben, wenn man auch nur die ersten Lebensjahre in einem anderen Sprachraum aufgewachsen ist. Mit einem Muttersprachler kann man es dann nie mehr wirklich aufnehmen, egal wieviele Jahre man in dem anderen Sprachraum lebt. (Und wir leben doch wahrscheinlich nahezu ausschließlich im deutschen Sprachraum, oder?) Wenn ich in englischer Sprache lese, ist das ganz anders als in deutscher Sprache. Ich konzentriere mich viel mehr auf den einzelnen Satz oder das einzelne Wort, erwäge verschiedene Übersetzungsmöglicherkeiten, die "Zwischentöne" meinetwegen. Darunter leidet notgedrungen der 'Blick für das Gesamte'. Sicher könnte ich mich da erheblich verbessern, wenn ich die Zeit hätte, aber es wäre eben nie wie in der Muttersprache.

 

Wäre es mit der Sprache tatsächlich so einfach, gäbe es vermutlich garkeine deutschsprachigen Tolkienforen, oder?

 

Ich meine, das eine sollte das andere nicht ausschließen. Genau aus den oben genannten Gründen gibt es ja immer wieder auch zweisprachige Ausgaben von Büchern, was ich sehr schön finde, wenn ich mich zwar für das Original interessiere, aber das ständige Suchen von Vokabeln etc. vermeiden möchte. Es wäre daher schön, wenn man sich wenigstens eine Übersetzung der HoMe neben die englische Ausgabe legen oder zuerst die deutsche Übersetzung lesen und sich danach an das Original wagen könnte.

 

Ich habe einen Traum ;-) : Für solche Probleme, wie sie KC hat, gibt es ja lange eine Lösung. Meine Vorstellung wäre, dass sich die Gemeinschaft der Tolkienfans zusammentun und hinreichend viele Interessenten durch eine gebündelte Anfrage KC zu dem Versuch einer Subskription veranlassen würden. Dann wäre das wirtschaftliche Risiko für KC begrenzt oder garnicht vorhanden, die Subskriptionsteilnehmer bekämen irgendein schönes "Extra", das ihre Herzen erfreut oder irgendwann einmal Sammlerwert bekommt. Allen wäre gedient. Und vielleicht dürfte ich auch einmal mitdiskutieren, selbst wenn ich mich mehr auf die Übersetzung konzentriert hätte, als auf das Original. :-O

 

Mit der Zahl derjenigen, die einen erleichterten Zugang zu den HoME finden, würden vielleicht auch Quantität und Qualität der Diskussion in Foren wie diesem zunehmen.

 

Tolwen, Du beschäftigst Dich doch häufiger mit der Frage der Urheberrechte. Wäre es überhaupt zulässig, die HoMe in einem gemeinsamen Kraftakt vieler Freiwilliger vollständig zu übersetzen und (kostenlos) öffentlich zugänglich zu machen (falls die Annahme der Bereitschaft hinreichend vieler Akteure überhaupt realistisch wäre)? Das Urheberrecht endet ja - jedenfalls in Deutschland - grundsätzlich 70 Jahre (§ 64 UrhG) nach dem Tod des letzten Miturhebers (§ 65 UrhG). Bei den HoMe wird man Christopher Tolkien vermutlich als Miturheber ansehen müssen. Wenn man bis zum Ablauf des Urheberrechtes warten müsste, würden wir das nicht mehr erleben...

Bearbeitet von Joran aus den Schatten
Geschrieben

Tolwen, Du beschäftigst Dich doch häufiger mit der Frage der Urheberrechte. Wäre es überhaupt zulässig, die HoMe in einem gemeinsamen Kraftakt vieler Freiwilliger vollständig zu übersetzen und (kostenlos) öffentlich zugänglich zu machen (falls die Annahme der Bereitschaft hinreichend vieler Akteure überhaupt realistisch wäre)? Das Urheberrecht endet ja - jedenfalls in Deutschland - grundsätzlich 70 Jahre (§ 64 UrhG) nach dem Tod des letzten Miturhebers (§ 65 UrhG). Bei den HoMe wird man Christopher Tolkien vermutlich als Miturheber ansehen müssen. Wenn man bis zum Ablauf des Urheberrechtes warten müsste, würden wir das nicht mehr erleben...

Meiner Ansicht nach wäre das nicht möglich. Wie Du schon sagst, ist die Urheberrrechtssituation hier doch sehr eindeutig. Ich bin kein Jurist, und somit ist das lediglich meine persönliche Meinung ;)

 

Früher war ja schon mal von seregthaur die Frage aufgeworfen, warum denn überhaupt die ersten beiden Bände übersetzt wurden, wenn KC nicht so wirklich will. Die deutsche Übersetzung ist inzwischen ja schon ein paar Jahre alt (Bd. 1 von 1986), und die beiden Lost Tales waren IMHO der "Testballon" KC's für die HoMe-Übersetzung. Wirtschaftlich waren sie wohl nicht so der Erfolg (meine Interpretation), und deswegen hat KC weitere Ambitionen für Band 3 oder später unterlassen. Christopher ist ja nicht prinzipiell gegen die Übersetzung, oder verlangt daß alles auf einen Rutsch herauskommen muss. So wie ich das sehe, besteht er aber darauf, daß es chronologisch erfolgt. Und da liegen vor den wirtschaftlich potentiell "vielversprechenderen" Bänden (z.B. 10-12) halt noch einige mit eher mauen Verkaufsaussichten - zumindest was die breite Masse angeht. Und ob das grundlegende Konzept der HoMe mit mehr oder weniger fragmentarischen Texten, gespickt mit Fuß- und Endnoten sowie Kommentaren des Herausgebers überhaupt ein großes Publikum anspricht wage ich zu bezweifeln. Als die deutschen Übersetzungen neu waren, verkaufte sich wohl eher der Name "Tolkien" gut - bis die Masse mitbekam, daß sie hier eben keinen neuen HdR oder Silmarillion bekam.

Es sind halt keine durchgehenden Romane, die man durchlesen kann und der Handlung bzw. den Protagonisten hindurch folgt. Auf der "mittelirdischen" Ebene wirkt es eher wie fragmentarische und unvollständige Überlieferungen, die von einem Historiker so gut es ging sortiert wurden - was aber lange nicht heisst, daß man das so einfach am Stück lesen kann. Letztere Arbeit erleichtert nur die Einordnung in den Gesamtkontext.

 

Ich kann mir nicht vorstellen, daß der potentielle "Abonennten"-Kreis in Deutschland so groß wäre, daß es sich für KC rechnen würde. Die Hauptkosten entstehen ja in der Produktion: Übersetzung, Lektorat, setzen etc. Der spätere Druck ist nur bei Kleinauflagen vergleichsweise teuer (wie z.B. bei den hohen Preisen für wissenschaftliche Fachbücher ersichtlich), weil die Gesamtkosten auf die paar Bücher verteilt werden. bei Großauflagen oder Nachdrucken ist die ganze Arbeit schon gemacht und es fällt nur der Druck an sich an. Da kommen dann ganz schöne Skaleneffekte zusammen. Realistisch gesehen, würden wir es mit einer Kleinauflage zu tun haben, wo die gesamten o.g. Kosten auf wenige Exemplare umgelegt werden. Da ist es dann schnell wie beim Lehrbuch, daß ein Band dann vielleicht 150 EUR kostet (oder noch mehr).

 

Grüße

Tolwen

Gast Joran aus den Schatten
Geschrieben (bearbeitet)

Da ich für meine Arbeit oft deutlich mehr für ein Buch bezahle, wäre ich wohl trotzdem dabei. Wenn ich den Zeitaufwand rechne, den mir eine gute Übersetzung erspart, wäre das Geld gut investiert. Die Bücher müssten ja nicht im Monatsturnus erscheinen, sondern ruhig in längeren Abständen. Nur zwanzig Jahre sind ein bischen lang... ;)

 

Ich habe auch kaum Ahnung von Urheberrecht, aber eben diese vorsichtige Einschätzung wollte ich wegen

 

Danke, Tolwen!
Die letzten 10 Bände der HoMe habe ich weder bei mir stehen geschweige denn gelesen, da ich mir sie auf englisch nicht 'antun' möchte.
Wo wir gerade dabei sind, habe mich da auch mit anderen ausgetauscht, und wir würden eine Übersetzung sehr begrüßen. Weißt Du, wie das bei Klett-Cotta aussieht, wie wahrscheinlich ist eine Übersetzung, wer könnte das übersetzen? Es gibt ja hier im Forum eine Übersetzung zu einem kleinen Teil. Vielleicht gibt es auch schon woanders noch Übersetztes. Könnte man das nicht Klett-Cotta schicken, damit die das vermarkten?

 

andeuten.

Bearbeitet von Joran aus den Schatten

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